Autor Thema: Hanfblüten als Alternative zu "chemischem" Schmerzmittel  (Gelesen 24416 mal)

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Murx Pickwick

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Antwort: Hanfblüten als Alternative zu "chemischem" Schmerzmittel
« Antwort 30 am: 13. August 2018, 14:29 Uhr »
Problem ist - bislang nix Erfahrungswert, muß also ausprobiert werden, was mehr Sinn macht.

Wenn die Schweinerei es futtert, sollten die es relativ schnell rausbekommen, denke ich ...

Hugomero

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Antwort: Hanfblüten als Alternative zu "chemischem" Schmerzmittel
« Antwort 31 am: 14. August 2018, 10:39 Uhr »
Wenn schön grün dann Finola, weniger grün Felina  :-)
Meine sechs Urlauber rühren die Blüten so wie meine Schweine auch nicht an und fünf von den Tieren hätten es mit Sicherheit nötig...

es war Finola- wurde seit gestern wieder geknurpselt- hm, ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen ? Syna war heute auf jeden Fall schon weniger hohl, Colosan hat geholfen, aber das Kraut bestimmt auch (ich tippe auf meinen kleinen "Staubsauger" )
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

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Antwort: Hanfblüten als Alternative zu "chemischem" Schmerzmittel
« Antwort 32 am: 15. Januar 2019, 13:53 Uhr »
Wir haben mittlerweile im Meerschweinchen-Bereich ein paar Erfahrungen zum CBD-Öl gesammelt, weil es immer mehr Halter einsetzen, gerade, wenn sonst nichts mehr möglich ist, vor allem bei Zahnproblemen.
Bisher scheint keine Beobachtung vorzuliegen, dass es irgendwelche ungünstigen Effekte gegeben hat, wenn man das Öl oder etwas anderes mit CBD gegeben hat.
Was auffällig ist, ist, dass manche Schweinchen, die bereits von wirklich guten Zahnspezialisten fast abgeschrieben wurden (retrogrades Zahnwachstum, auflösende Kieferprozesse etc.), sich wieder anfangen zu erholen und viel besser kauen können auf einmal, wenn man CBD-Öl gibt (sonst keine Änderung, wobei ein Tier auch gleichzeitig mit MSM bekommen hat). Das würde natürlich in die Richtung von Murx Erklärungen gut passen, aber es scheint nicht nur um die Schmerzlinderung zu gehen, als Alternative zum Metacam, sondern tatsächlich Reparatur- oder zumindest "Ersatzprozesse" (damit meine ich keine Heilung des Kiefers aber eine Veränderung desselben, so dass wieder ein besseres Kauen möglich ist) einleiten zu können, sonst wäre ein besseres Kaubild doch gar nicht möglich.

Das sind bisher aber in meinem weiteren Umkreis ca. eine handvoll Tiere und unterschiedliche Fälle, ebenfalls unklar ist oft die eingesetzte Dosis vom CBD noch gibt es Langzeitbeobachtungen und auch keine Kontrollröntgenbilder. Klar, wer röntgt noch, wenn im Grunde eh alles aussichtslos erschien, dann aber besser wird unerwartet.
Natürlich wissen wir mangels Erfahrunngen noch nicht, wie und was genau CBD-Öl dann wirkt und es wäre besser, sie würden die Blüten nutzen... An die Blüten gehen die Tiere leider aber in der Regel nicht bzw. wenn, dann schon gar nicht zeitnah und Zahnschweinchen schon gar nicht. Meine Ennie (kein Zahnschwein) hat nun nach einem halben Jahr mal kurz eine Hanfblüte aufgehoben, geschmeckt im Maul und dann fallen lassen, mehr Kontakt hab ich bisher nicht sehen können, aber vielleicht eben auch nicht gesehen. Die Blüten sind aber nach wie vor im Angebot.
Dennoch - gerade wenn nur noch Sterben die Alternative ist, wäre CBD-Öl, auch wenn man es bzw. die Wirkung inkl. ggf. Nebenwirkungen noch nicht ganz einschätzen kann, sicher immer einen Versuch wert.

Ich hatte den Eindruck, meiner Peyton hat es mit ihren Magenproblemen geholfen. Aber sie hat eben auch noch andere Dinge bekommen und auch von selbst gefuttert... Nimmt auch keine Blüten leider.

Wir und Freunde nutzen 10% CBD Öl und geben den Meerschweinchen davon 1 Tropfen 1 x tgl. Wir haben das erst verdünnt und dann gesteigert. Ich nehme an, dass das ja eine recht hohe Dosierung ist, aber ich habe keine Angaben (und Studien haben mir bisher nicht weitergeholfen aus versch. Gründen), was im vernünftigen und nötigen Dosierbereich liegt. Verträglichkeit scheint aber gut und Nebenwirkungen sind wenn dann bisher nicht zu beobachten gewesen bei 2-3 Wochen kontinuierlicher Anwendung. Mehr Erfahrungen haben wir da bisher einfach nicht.
Wir kennen leider bisher nun eben auch nicht die geringst nötige Menge, noch die maximale Dosierung.

Weiss da einer von euch mehr?
Könnte man wohl alternativ auch ein CBD-Pulver nutzen, so dass man es den Tieren besser geben könnte? So ein Tropfen in einer Spritze ist immer ein bisschen tricky und auf mehr Öl (also z.B. Schwarzkümmelöl, mit dem man den Tropfen dann überbringt) haben die Tiere freiwillig in der Regel auch keine Lust. Daher bleibt es bei mir zumindest so oder so beim Rausnehmen der Tiere. Das Öl riecht und schmeckt ja auch sehr bitter und streng, da konzentriert. Im Grunde halte ich es so, dass sie selbst entscheiden sollen, bei konzentrierten Ölen wie Colosan auch ist das aber schwer. Dennoch hat auch Colosan so zum Teil wirklich lebensrettende Effekt (da kommen gerade immer mehr Meldungen rein, wie es manchmal Tieren hilft, die nach Emeprid, Simeticon/Dimeticon etc. schon aufgegeben wurden), dass ich es aufzwinge. Wenn CBD-Öl ebenfalls so wichtig sein könnte, würde ich es auch in diesem Fall tun. Soweit ich weiss gibt es aber auch die Kristalle als Pulver, das wäre ggf. eine Alternative, wenngleich es nicht so effektiv wirken soll, wie das Öl. Ich hatte aber noch keine Zeit, Herstellungsverfahren und Inhalte zu Vergleichen, zudem scheint es auch verschiedene Arten von Pulver zu geben.

Ich habe aktuell Kontakt zu einem Anbieter für Pulver mit CBD, dazu möchte ich aber erst mehr schreiben, wenn ich mehr Infos erhalten habe.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Murx Pickwick

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Antwort: Hanfblüten als Alternative zu "chemischem" Schmerzmittel
« Antwort 33 am: 16. Januar 2019, 14:55 Uhr »
Da das Pulver in einer sehr geringen Menge eingesetzt wird, sollte es rein theoretisch keine Darmprobleme durch die viel zu kleine Cellulosestruktur geben, als Futter wird ja nach wie vor (hoffentlich) langfaserige Kost, wie Wiese, Wegrand, Gehölz und Heu verfüttert.

Ansonsten kann man beim jetzigen Stand der Dinge nur ausprobieren.

Wenn das Kauen weh tut, dann werden die Meerschweinchen versuchen so zu kauen, daß es weniger weh tut - durch das unnatürliche Schonkauen verspannen sich nun zunehmend die Kaumuskeln und benachbarte Muskelgruppen. Schon alleine, wenn durch Schmerzlinderung oder Schmerzausschaltung das Schonkauen aufgegeben wird, dann entspannen sich auch die Kaumuskulatur und benachbarte Muskelgruppen und das Kauen sieht deutlich besser aus. Auch die Kaufrequenz erhöht sich dann signifikant.
Umbildungsprozesse direkt am Kiefer sind nach drei Wochen noch nicht zu erwarten, wenn auch rein hypothetisch gesehen möglich.

Inzwischen kann eine gewisse entzündungshemmende Wirkung von CBD als wissenschaftlich erwiesen gelten, außerdem wirkt CBD bei Menschen appetitanregend. Ich nehme an, gilt auch fürs Meerschweinchen.

CBD-Öl hilft definitiv bei verschiedenen Magenproblemen ... allerdings wirkt beim Menschen mit seinem ständig leeren Magen alles direkt auch auf die Magenwand, beim Meerschweinchen mit seinem ewig vollen Magen ist das gänzlich anders. Wenn es also auch beim Meerschweinchen bei Magenproblemen hilft, ist zu erwarten, daß Meerschweinchen eine deutlich höhere Dosierung wie wir Menschen brauchen.

Vio

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Antwort: Hanfblüten als Alternative zu "chemischem" Schmerzmittel
« Antwort 34 am: 16. Januar 2019, 15:11 Uhr »
Merci, Murx :-)
Das mit der höheren Dosierung hab ich generell fast vermutet... Ist ja bei Schweinies oft so!

Das war wohl missverständlich ausgedrückt: Ich meinte mit den 2-3 Wochen, dass wir da nur bei einem Schwein die kontinuierliche Langzeiterfahrung bei der Gabe mit dem 10%igen CBD-Öl haben, bei den anderen Schweinen weiss ich die Menge nicht genau, die sie bekommen haben, aber es wird deutlich weniger sein und eben über längere Zeit. Um den Kiefer zu heilen, reicht die Zeit wohl nicht, aber es könnte natürlich einen Anfang geben.

Das eine Schwein, was ich aktuell im Kopf habe, hat retrogrades Zahnwachstum und eine RiesenzahnOP (der Zahn brach durch den Kiefer nach unten schon fühlbar durch und war auch bereits eitrig an der Wurzel) hinter sich (mit Durchtrennung des Kaumuskels bei der OP von aussen) und hat sich natürlich nur schwer aber dennoch eigentlich kontinuierlich von der OP (vor 3 Monaten) erholt. Dann hatte es aber leider immer mehr retrogrades Zahnwachstum, Entlastungsschliff alle 2 Wochen bei einem guten Tierzahnarzt hat kurzzeitig geholfen, aber es wurde immer schlechter dennoch, Schwein (erst 2,5 Jahre und von je her zart!) schon auf 670g runter, verweigert Brei und Gemüsestreifen vehement, will nur selbst futtern und das ging kaum noch - dann hat die Halterin 1 Messerspitze MSM und 1 Tropfen 10%iges CBD-Öl tgl. gegeben, bereits einen Tag schien das Tier besser. Nun nach über einer Woche hat das Schwein ein viel besseres Kauverhalten und nimmt wieder zu, beginnt wieder, festere Dinge zu nehmen und wirkt besser. Sie sind nun dabei, Schmerzmittel zu reduzieren (Novalgin und Metacam).
Der Kiefer hat sich so schnell bestimmt nicht verändert, aber es müsste doch mehr machen, als nur Schmerzen abdecken, sonst würde die Veränderung vielleicht gleichbleibend etwas besser als ohne MSM und CBD-Öl sein, aber die Entwicklung nicht generell immer besser werden... Oder vielleicht kurzzeitig doch noch, wenn die Verspannung oder Schmerzen der Muskeln nicht dazu kommen. Das zeigt nun wohl nur die Zeit (und Röntgenbilder), ob es dem Kleinen immer besser gehen wird und da wirklich was heilen kann oder es ein vorübergehender positiver Effekt ist.
Nun ist das MSM auch noch dabei, es ist also nicht klar, was genau da nun wie wirkt, würde aber die Wirkung nun doch eher dem CBD-Öl zuordnen... Ist aber Spekulation und ich kann auch nicht einschätzen, was die Kombination von MSM und CBD-Öl bewirkt.
Aber für den kleinen Kerl freut es mich :-)

Eine vernünftige Ernährung setze ich natürlich auch grundlegend voraus :D
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms: