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Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen sind Gruppentiere => Haremsgruppen => Thema gestartet von: Kazaar am 18. Dezember 2014, 16:29 Uhr

Titel: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 18. Dezember 2014, 16:29 Uhr
Ich hab seit ca. 1 Woche ein Sorgenkind und würde gerne mal eure Meinungen zu dem Verhalten wissen. Mein Kastrat (5 Jahre alt) ist ein Zahnschweinchen und muss alle paar Monate zur TÄ, um seine Zähne schleifen zu lassen (Brückenbildung). Das letzte Mal, als das gemacht wurde, war am Freitag (12.12.). 2 Tage davor hab ich ein neues Mädel in die Gruppe gesetzt. Die VG verlief völlig normal. Die Rangordnung war schnell geklärt.

Normalerweise frisst er am selben Tag nach der Zahnbehandlung wieder und ist gut drauf, obwohl es jedesmal in Narkose gemacht wird. Diesmal wollte er 2 Tage lang kaum was futtern und sein Durchfall wurde auch nicht besser. Mir ist dann aufgefallen, wenn ich ihn rausnehme und auf den Schoß setze, dann frisst er ganz normal. Aber sobald er bei den anderen ist, versteckt er sich am liebsten in seinen Kuschelsachen. Vor der Neuen hat er richtig Angst, obwohl die nur kuscheln will  :g:. Sie ist überhaupt nicht aggressiv, weder zu ihm noch zu den anderen Weibchen. Mein Kastrat ist aber so verstört, dass er sogar vor den Weibchen Angst hat, die er schon jahrelang kennt  :frage:.

Wenn ich die Kuschelsachen rausnehme, dann setzt er sich neben die Heuraufe und fängt an zu quieken, sobald auch nur eine Sau auf ihn zuläuft. Ich mache mir jetzt Vorwürfe, dass ich ausgerechnet jetzt eine VG gemacht habe, wo er diese Zahnbehandlung hatte  :wall:.

Die Neue kam am Mittwoch und am Freitag war er bei der TÄ. In diesen 2 Tagen war alles völlig normal. Ich hab dann bemerkt, dass er Durchfall hat und das ist bei ihm meistens ein Zeichen, dass mit den Zähnen was nicht stimmt. Außerdem kaute er langsam und machte seltsame Kieferbewegungen.

Was kann ich tun, um ihm die Angst vor der Gruppe zu nehmen? Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber ich vermute, bei ihm ist das ein psychisches Problem. Denn seine Zähne sind okay und er kann wieder alles fressen. Zu seinem Charakter ist zu sagen, dass er sehr sensibel ist und viele Jahre als Zweitkastrat in der Gruppe gelebt hat. Als ich im März den 7jährigen Kastraten einschläfern lassen musste, zeigte er ein ähnliches Verhalten. Er schien mit seiner Rolle als einziger Mann überfordert zu sein. Das ging über viele Wochen so. Irgendwann hat er sich dann aber wieder eingekriegt und alles war okay.

Nun ist das seit dem Tod von dem anderen Kastraten nicht seine erste VG. Wir bekamen im April ein neues Mädel dazu und da gab es keine Probleme. Wahrscheinlich wird es seine Zeit brauchen, bis er sich an die neue Situation gewöhnt hat. Er tut mir nur so schrecklich leid, weil er sich im Gehege gar nicht mehr traut rumzuwuseln  :wein:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 18. Dezember 2014, 17:10 Uhr
Hm das ist eine sehr doofe Situation, aber ich denke schon das es mit dem ungünstigen VG-Zeitpunkt zutun hat. Zumindest wäre das bei meinen ein blöder Zeitpunkt, wenn der Chef nicht auf der Höhe ist aber das kommt ja immer auf die Gruppe an und wie "wichtig" der Kastrat für die Dynamik ist.

Wie wäre denn sein normales Verhalten in und nach einer VG? Ist das einer der die Mädels dann stramm stehen lässt und tagelang einnordet, besteigt und ihnen einen Platz in der Gruppe zuteilt oder doch eher sehr zurückhaltend?

Wenn er aus seiner Angst nicht herausfindet würden mir zwei Sachen einfallen. Erstmal Bachblüten und ggf. zeitnahe eine Situation 0 schaffen, also nochmal neu vergesellschaften wenn er wieder besser drauf ist. Ist eben sehr davon abhänig wie sehr er unter der Situation jetzt leidet, wenn es ganz schlimm ist und er so nicht fressen mag und sich nicht frei bewegt würde ich ihn mal eine Woche abtrennen (kannst du die Gruppe so teilen das er ein Mädel bei sich hat was er mag), ihn behandeln und dann neu vergesellschaten. Das hat mit meiner Bockgruppe schonmal sehr gut geklappt.
Die Alternative ist tatsächlich abwarten, die Frage ist nur ob die Mädels das dann nicht irgendwann ausnutzen und ihn gezielt ärgern.
Blöde Situation  :traurig:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 18. Dezember 2014, 17:30 Uhr
Wie wäre denn sein normales Verhalten in und nach einer VG? Ist das einer der die Mädels dann stramm stehen lässt und tagelang einnordet, besteigt und ihnen einen Platz in der Gruppe zuteilt oder doch eher sehr zurückhaltend?

Bisher hat er alle Mädels ganz liebevoll empfangen, erst mal beschnuppert und dann freundlich aufgenommen. Besteigen tut er sie nur, wenn sie brünstig sind  :g:. Er ist absolut nicht dominant und von "stramm stehen" der Mädels kann keine Rede sein. Die tanzen ihm eher auf der Nase rum  :traurig:. Im Grunde ist er ein friedlicher Mitläufer, der seine Ruhe haben will.

Eine neue VG... hm, es wäre zwar möglich, ihn abzutrennen. Aber so richtig gefallen tut mir das nicht. Wer weiß, wie die Weiber dann auf ihn reagieren, wenn ich ihn wieder dazu setze  :frage:. Die Bachblüten-Variante gefällt mir da schon besser.

Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 18. Dezember 2014, 17:38 Uhr
Nee wenn er normal auch nicht so der macho ist dann macht es denke ich auch wenig Sinn ihn abzutrennen. Wobei ich ihn nicht allein gesetzt hätte sondern eher mit dem kompatibelsten Mädel eine "Kur" gegönnt.

Bei meinen Böcken war es nach der vergiftung so das Rea (Chef) sich langsamer erholt hat als die anderen, er konnte sich nicht mehr durchsetzen und da machen Böcke ja keine Zimperlein. Er hatte auch Angst vor jedem und wollte nur seine Ruhe.
Ich hab ihn mit Caligula (der nicht weis das er ein Meerschwein ist) sepperiert und als er wieder fit wie ein Turnschuh war ging es zurück. Dann hat er einmal alles aufgemischt und alles war wieder gut.

Das wäre also sinnvoll wenn die Mädels ihn in diesem Zustand nun vermehrt stänkern würden sodass er garnicht mehr aus dem Schema rauskommt. Dann kann ein Päuschen wahre Wunder bewirken. Ich habe nicht die Illusion das sie sich vergessen und sich dann neu kennenlernen müssen (wie es ja gern zu lesen ist) aber die Karten werden dann eben neu gemischt.

Aber wenn es so erträglich ist das man es erstmal mit Bachblüten versuchen kann dann ist das natürlich die nettere und stressärmere Variante.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 18. Dezember 2014, 17:43 Uhr
Danke erst mal für deine Einschätzung, Steffi. Ich muss jetzt mal zusehen, dass er seinen Durchfall in den Griff bekommt und normal zu fressen beginnt. Heute Morgen saß er noch genau so in der Kuschelrolle, wie ich ihn abends vor dem Zubettgehen zum letzten Mal gesehen habe  :traurig:. Er kam auch nicht raus, als es Frühstück gab. Ich hab es ihm dann direkt vor die Nase gelegt. Aber die Weiber sind ja teilweise so frech und klauen es ihm  :wein:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 18. Dezember 2014, 17:49 Uhr
Oh man, das klingt natürlich garnicht gut. Hast du den Kot mal untersuchen lassen? Nicht das sich auf die Zahngeschichte noch was anderes Unschönes draufgesetzt hat was ihm jetzt zu schaffen macht  :frage:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 18. Dezember 2014, 23:28 Uhr
Hast du den Kot mal untersuchen lassen?

Nein, noch nicht. Es war ja zwischenzeitlich so, dass nach der Zahnbehandlung wieder Böhnchen erkennbar waren. Zwar sehr weiche, aber immerhin. Seit gestern ist es aber wieder ein Matsch  :traurig:.

Als ich heute Abend von der Arbeit nach Hause kam, das selbe Spiel. Er lag in seinem Kuschelsack, genau so wie ich ihn in der Mittagspause verlassen hatte. Ich hab ihn dann rausgeholt, Popo gewaschen  :peinlich: (war natürlich Kot verschmiert  :I) und dann hat er etwas Chicoree, Gurke und sogar ein bisschen Heu gefressen. Wenn ich ihn wieder ins Gehege setze, dann rührt er sich nicht von der Stelle und schaut mich nur mit großen Augen an.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 19. Dezember 2014, 07:31 Uhr
Oje  :traurig:

Hast du was da um die Matsche erstmal sympomatisch zu behandeln? Heilerde, Kohle, Apelpeltin? Ich würde ihm mal ein wenig Honigwassser eingeben so als Engergieschub und mal schauen ob er sich dann schneller erholt.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Murx Pickwick am 19. Dezember 2014, 13:31 Uhr
Was mich hier vielmehr interessieren würde - was ist die Ursache der Brückenbildung?

Viele Krankheiten machen erst ein Tier zu einem Hypersensibelchen - und das die Backenzähne immer wieder zu lang werden und dadurch erst zur Brückenbildung führen, ist einfach nicht normal, das passiert gewöhnlicherweise nur bei nicht artgemäßer Kost oder wenn generell Kieferzysten, Epulis, ein abgekapselter Fremdkörper oder was auch immer Schmerzen beim Kauen bereitet.
Wie auf diesen chronischen Schmerz reagiert wird, ist dann sehr individuell, die einen werden hochaggressiv, die anderen ziehen sich zurück, die nächsten lassen sich kaum was anmerken.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 19. Dezember 2014, 15:38 Uhr

Wie auf diesen chronischen Schmerz reagiert wird, ist dann sehr individuell, die einen werden hochaggressiv, die anderen ziehen sich zurück, die nächsten lassen sich kaum was anmerken.

Hier, Seppo. Der ist total aggressiv seitdem die Zahnprobleme da sind. Allerdings auch nur gegenüber Felina...

Ich hoffe, bei Sarotti findet ihr bald die Ursache!  :fr: (Und ich hoffe, man findet sie bei Seppo auch noch... der erste Versuch war ja nicht so erfolgversprechend...)
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 19. Dezember 2014, 22:22 Uhr
Hast du was da um die Matsche erstmal sympomatisch zu behandeln?


Er hat bisher das Supra-Cell 700 bekommen, aber das schlug nicht so richtig an  :traurig:.

http://www.tierarzt24.de/supra-cell-n-700-durchfall (http://www.tierarzt24.de/supra-cell-n-700-durchfall)

Was mich hier vielmehr interessieren würde - was ist die Ursache der Brückenbildung?


Meine TÄ, die ihn schon kennt seit er ein Baby war, sagt, er hat eine angeborene Zahnfehlstellung. Komischerweise hat sie ihm als er noch ganz klein war mal die Zähne geschliffen und wir hatten jahrelang keine Zahnbehandlung mehr gebraucht. Vor genau 1 Jahr fing es aber wieder an und wir müssen seitdem regelmäßig zur Kontrolle. Sie meint, das hängt mit dem Alter zusammen, aber eigentlich seh ich da keinen Zusammenhang :frage:. Sein Fressverhalten hat sich über die Jahre ja nicht geändert. Und ich lege immer Zweige und Äste rein, sowie 3 verschiedene Heusorten (von grob bis fein), um den Zahnabrieb zu fördern.

Heute scheint es ihm etwas besser zu gehen. Der Kot ist fester, kein Matsch mehr, allerdings auch noch keine Böhnchen  :I. Er bekommt seit gestern cdvet Darmaktiv (musste ich erst bestellen).

http://www.cdvet.eu/shop_neu/index.php?page=product&info=1637&xaf26a=5d7758c0f7439aa0eca86d935cf20904 (http://www.cdvet.eu/shop_neu/index.php?page=product&info=1637&xaf26a=5d7758c0f7439aa0eca86d935cf20904)

Sab hat er die Tage auch bekommen. Das cdvet nimmt er gerne und ich habe das Gefühl, es bekommt ihm gut. Er hat heute freiwillig Heu und Frischfutter gefressen, ohne dass ich ihn dazu animieren musste  :-). Sein Verhalten gegenüber der Weibchen ist allerdings noch sehr zurückhaltend. Sobald sie ihm auf die Pelle rücken, quiekt er herzzerreißend  :roll:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Murx Pickwick am 20. Dezember 2014, 00:44 Uhr
Heu trägt kaum etwas zum Zahnabrieb bei, dazu wird es nicht lange genug gekaut und die Silikate im Heu liegen frei und werden mit der Spucke rausgespühlt, so daß sie auch nicht zum Zahnabrieb beitragen.
In frischen Gräsern sitzen die Silikate in Vakuolen, flüssigkeitsgefüllten kleinen Bläschen, welche erst zermahlen werden müssen - und damit schleifen die Silikate genau so lange die Zähne noch zusätzlich, wie die Meerschweinchen damit beschäftigt sind, das frische Gras zu zermahlen.

Äste und Zweige hauen zwar Riefen in die Zahnoberflächen, aber auch sie tragen kaum etwas zum Zahnabrieb selber bei ... was tatsächlich reibt, ist einzig das Kauen von Frischfutter und im getrockneten Zustand solche Kräuter, wie beispielsweise Schachtelhalme, da die Silikate bei den Schachtelhalmen in die Zellwände fest eingebaut sind und deshalb nicht durch beim Trocknungsvorgang zerstörten Vakuolen frei werden können.

'Wenn es sich tatsächlich um eine Zahnfehlstellung handelt, dann kann es durchaus sein, daß nun im Alter, wo die Beweglichkeit des Kiefers nachläßt, die Ausgleichsbewegungen zum Abschleifen der Backenzähne nicht mehr richtig funktioniert ... das heißt also, in dem Punkt hat die TÄ recht ... wäre aber blöd.
Besser wäre es, wenn du zuwenig Frischfutter und Schachtelhalm fütterst - denn dann kannst du die Fütterung auf Zahnabrieb optimieren und hast dann in Zukunft keine Probleme mehr mit Kürzen der Zähne.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 20. Dezember 2014, 01:03 Uhr
Mega interessant, Murx, danke... ich merke wie so oft in letzter Zeit, dass ich gar nix weiß... zumindest kannte ich noch die These: Heu trägt zum Zahnabrieb bei...

Da ich weiß, dass Kazaar viel Frischfutter und Schachtelhalme auch anbietet, wirds wohl wirklich am Alter liegen  :I
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Murx Pickwick am 20. Dezember 2014, 02:10 Uhr
Naja ... was den Abrieb der Zähne durch Heu angeht, da hat ja Frau Dr. Drescher ganze Arbeit geleistet mit ihrer "Aufklärungsarbeit".
Leider lernt sie nicht dazu, ich meine, den Myth mit dem Heu hat Andreas Rühle schon anhand der vorhandenen Kaninchenliteratur vor Jahren schon widerlegt - und dennoch wird sich auf der TÄ-Seite geweigert, von diesem Myth abzuweichen ...

... ist genauso wie mit dem Myth mit dem Stopfdarm und das Meerschweinchen immer und ständig fressen müssen. Ich möcht nicht wissen, wievielen Kaninchen und Meerschweinchen dieser Myth die Gesundheit oder sogar das Leben kostet!
 
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 20. Dezember 2014, 03:05 Uhr
Ich fürchte, vielen...  :traurig:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 20. Dezember 2014, 13:24 Uhr
...zumindest kannte ich noch die These: Heu trägt zum Zahnabrieb bei...

Ich auch  :traurig:.

Und was den Stopfdarm anbelangt, da hat mich meine THP vor vielen Jahren mal aufgeklärt, indem sie sagte, "wenn ein Schwein mal einen Tag nichts frisst, dann wäre das völlig okay. Wir würden ja auch keine Schweinshaxe essen, wenn uns nicht gut ist  :g:". Das hab ich mir gemerkt und bin seitdem viel entspannter, wenn mal etwas weniger gefuttert wird. Ich denke auch, das hat schon vielen Schweinchen das Leben gekostet, weil immer sofort zum Päppelbrei gegriffen wird  :traurig:. Ich will mich da nicht ausnehmen; ich vermute, ich habe auch schon ein Schwein zu Tode "gestopft"  :wein:.

Zitat
Wenn es sich tatsächlich um eine Zahnfehlstellung handelt, dann kann es durchaus sein, daß nun im Alter, wo die Beweglichkeit des Kiefers nachläßt, die Ausgleichsbewegungen zum Abschleifen der Backenzähne nicht mehr richtig funktioniert

Genau so hat sie es mir auch erklärt. Ich bin nur immer davon ausgegangen, dass wenn er seit Jahren das selbe Futter (vor allem Heu  ;) ) in ausreichender Menge und der selben Geschwindigkeit frisst, dann genügt das für den Zahnabrieb.

Wie Vio schon richtig geschrieben hat, gibt's bei uns ganzjährig viel Frischfutter sowie Ackerschachtelhalm. Letzteren gibt's im Sommer frisch und im Winter getrocknet. Zum Glück mögen den auch alle  :-).

Heute ist Sarotti schon viel besser drauf. Er hat sich heute Morgen gleich über den Salat und den Brokkoli hergemacht  :freu:. Außerdem sind wieder kleine Böhnchen erkennbar  :bravo:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 20. Dezember 2014, 15:47 Uhr
Kiefergelenksarthosen können die Kieferbewegungen so verändern das die Zähne sich nicht mehr richtig abnutzen können. Außerdem gibt es alte Tiere bei denen durch Osteoporose und/oder Bindegewebsschwächen die Zahnreihen kippen. Das tun sie mit dem Druck, also die unteren nach innen und die oberen nach außen. So hat man schnell Brückenbildung und Zahnspitzen die in die Wangen wachsen.
Dem kann man mit Fütterung kaum entgegen wirken wobei ich sagen muss das ich sowas bisher auch nur bei "Heu-Heu-Heu + rationiertes Frischfutter" Tieren gesehen habe.
Hat der Prozess einmal begonnen kann man ihn nicht aufhalten.

Das mit den angeborenen Zahnfehlstellungen ist auch so eine Sache, in Sarottis Fall klingt es einfach nicht danach denn ein angeborener Fehler muss lebenslang korrigiert werden.
Wahrscheinlicher ist es das die Tiere bereits beim Züchter unzureichend gefüttert wurden und so Zähne und Kiefer durch Minderal und Vitaminmangel einen weg bekommen. Das kann sich im Wachstum wieder geben wenn die Fütterung angepasst wird.
Allgemeine Grunderkrankungen (Stoffwechselerkrnakungen) können auch verantwortlich sein wenn dadurch die Minderalstoffaufnahme und Einlagerung in die Knochen nicht richtig funktioniert.
Wurden seine Schilddrüsenwerte schonmal geprüft oder überhaupt ein allgemeines Blutbild/Organwerte gemacht?
Ich mach das ja mit all meinen Tiere ab dem 4. Geburtstag min. 1x jährlich.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Murx Pickwick am 20. Dezember 2014, 22:48 Uhr
Zitat
Dem kann man mit Fütterung kaum entgegen wirken wobei ich sagen muss das ich sowas bisher auch nur bei "Heu-Heu-Heu + rationiertes Frischfutter" Tieren gesehen habe.
Hat der Prozess einmal begonnen kann man ihn nicht aufhalten.
Da sowohl Kiefergelenksarthrosen, als auch Osteoporose mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fütterungsbedingt sind, ist natürlich mit Fütterung da sehr gut gegenzuwirken. Nach meiner Erfahrung wird eine Futterumstellung diese Prozesse entweder anhalten oder aber extrem verlangsamen, auch wenn sie schon längst eingesetzt haben und deutlich auf dem RöBi sichtbar sind.
Gleiches gilt übrigens für retrogrades Zahnwachstum ... auch hier haben wir es mit fütterungsbedingten Veränderungen zu tun, die fast immer zum Stillstand kommen, sobald artgerecht ernährt wird. Ich hab da schon manches mal gestaunt, wenn Chinchilla/Kanin/Meerschwein nicht mehr zum TA zum Zähnekürzen mußten, einfach nur, weil die Ernährung diese fütterungsbedingt krankhaften Veränderungen zum Stillstand brachten. Das waren teilweise Tiere, die vom TA schon abgeschrieben waren, weil sie mit PHW oder Heu+Heu+Heu kaum mehr was gefressen hatten und bei retrogradem Zahnwachstum zudem absehbar war, wann die Zähne den Durchbruch geschafft haben.

Leider ist es so, daß ab einer gewissen Schwere der Schädigung es im Alter wieder zu Problemen kommen kann ... selbst, wenn solcherart Veränderungen definitiv stehengeblieben sind, im Alter gehts dann irgendwann doch wieder weiter.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 20. Dezember 2014, 23:49 Uhr
Ich hoffe, Sarotti ist bald wieder voll auf dem Damm, scheint ja besser zu werden  :-) Mag er den Efeu nun?
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 21. Dezember 2014, 00:08 Uhr
Wurden seine Schilddrüsenwerte schonmal geprüft oder überhaupt ein allgemeines Blutbild/Organwerte gemacht?

Nein, noch nie.

Das mit den angeborenen Zahnfehlstellungen ist auch so eine Sache, in Sarottis Fall klingt es einfach nicht danach denn ein angeborener Fehler muss lebenslang korrigiert werden.

Genau das dachte ich auch. Deswegen hat es mich ja gewundert, dass wir jahrelang keine Zahnbehandlung mehr brauchten  :frage:.

Mag er den Efeu nun?

Nicht wirklich. Er knabbert mal dran rum, findet dann aber meistens was besseres im Gehege  :g:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 21. Dezember 2014, 00:20 Uhr
Na, das klingt doch nach testen, denke ich  :bravo:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 21. Dezember 2014, 00:21 Uhr
Na, das klingt doch nach testen, denke ich  :bravo:

Er "testet" lieber ne Gurke  ;)
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 01. Januar 2015, 10:46 Uhr
Wie gehts ihm denn? Hat er sich gut erholt?
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 01. Januar 2015, 12:17 Uhr
Leider nicht. Sein Durchfall ist wieder ganz schlimm. Alles nur Matsch. Fressen kann er nur noch weiche Sachen  :wein:. Wenigstens mit den Damen hat er sich "versöhnt". Nur wenn sie ihm zu sehr auf die Pelle rücken, dann quiekt er lautstark. Aber das deute ich nicht mehr als Angst, sondern weil er seine Ruhe haben will.

Ehrlich gesagt befürchte ich das was Murx schon geschrieben hat, dass es sich bei ihm um eine Kiefergelenksarthrose handelt. Die Zähne wurde ja erst korrigiert und ich gehe nicht davon aus, dass die TÄ dabei geschlampt hat. Sie ist sehr genau in solchen Dingen und bisher war danach immer alles gut.

Ich versuche morgen nochmal einen Termin bei der TÄ zu bekommen. Oder macht das keinen Sinn? Eigentlich kann sie nur nochmal die Zähne anschauen, aber dann haben wir wenigstens Gewissheit, dass nichts übersehen wurde.

Er ist jetzt unter 1 kg Gewicht gefallen  :I. Sein Normalgewicht lag jahrelang bei 1.200 Gramm. Seit der Zahngeschichte pendelte sich das um die 1.100 Gramm ein. Heute Morgen hatte er nur noch 990  Gramm  :wein:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 01. Januar 2015, 14:31 Uhr
Oh, man das tut mir leid  :traurig:

Ich denke schon das es Sinn macht ihn nochmal dem TA vorzustellen. Bekommt er aktuell irgendwelche Medis? Zumindest den Durchfall müsste man aber auch bei Kiefergelenksarthrose irgendwie in den Griff bekommen. Ist eben schwierig wenn er nur frisst was er kauen kann. Das belastet den Darm natürlich.
Aber vlt. könnte man mit entsprechendem Schmerzmanagment die Situation verbessern, eine gewisse mechanische Blockade wird sicher mit einspielen aber sodass er vlt. wenigstens sein Nahrungsspektrum wieder erweitern kann...
Ich würde das nochmal genau checken lassen.

Alles Gute.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 01. Januar 2015, 18:25 Uhr
Ja, ich will ihn auf jeden Fall nochmal der TÄ vorstellen. Leider läuft mir die Zeit davon. Ich muss am 6.1. ins Krankenhaus und mir geht's täglich schlechter  :traurig:. Evtl. nimmt ihn meine Freundin mit zur TÄ, aber ich weiß jetzt schon, ich komme um vor Sorge, wenn ich nicht daheim bin  :wein: :wein: :wein:.

Ich hab ihm heute Mittag Metacam gegeben und etwas später Sab Simplex. In seinem Bauch gurgelt es heftig  :roll:. 2mal hat er schon Päppelbrei bekommen und das cdvet Darmaktiv (das mische ich in den Brei). Vorher hat er ein bisschen getrockneten Löwenzahn gefuttert und am Ackerschachtelhalm rumgenagt  :-). Man hat das Gefühl, er will, kann aber nicht  :traurig:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 01. Januar 2015, 18:46 Uhr
Da fällt mir noch ein, er hebt sein linkes Bein hoch  :braue:. Das beobachte ich schon seit ein paar Tagen. Die TÄ hat vor langer Zeit mal einen Beckenschiefstand diagnostiziert. Deswegen watschelt er auch in seinem typischen Charly Chaplin Gang  :g:. Er belastet nur den hinteren Teil des Pfötchens. Das Anheben ist dagegen nicht typisch. Wenn ich ihn am Bein anfasse, scheint ihm das nicht weh zu tun  :frage:. Ob das beginnende Arthrose in den Gelenken sein könnte  :frage:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 01. Januar 2015, 18:53 Uhr
Morgen kommt (hoffentlich...) Apfelpektin, Kazaar  :fr: Vielleicht kannst du ihm das auch noch geben, zusammen mit etwas Heilerde!

Drücke alle Daumen für euch  :bussi:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 01. Januar 2015, 18:55 Uhr
Danke Vio  :fr:. Wenn's klemmt, dann musst du halt dein Studium schmeißen und zu uns kommen  :g:. So eine Krankenschwester wie dich könnten wir gerade gut gebrauchen  :haha:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 02. Januar 2015, 15:58 Uhr
Ach du meine Güte, ja das mit dem Krankenhaus hatte ich gelesen. Aber auch du musst wieder auf die Beine kommen. Ich hoffe deine Freundin kann dir da helfen. Das ist wirklich ne blöde Situation  :traurig:

Sab Simplex wirkt nur auf schaumige Gärprozesse, es lässt die Bläschen platzen sodass die Luft in Bewegung kommt. Wenn du es gluckern hörst dann ist die Luft in Bewegung, das ist also erstmal nicht sooo schlecht. Hier wäre Colosan oder was vergleichbares besser um dem Darm zu helfen die Luft nach hinten raus zu schieben und ne Gasbildung zu blockieren.

Das mit dem Fuss kann schon sein das es sich um Arthrose handelt, wäre auch logisch das er dann zuerst die Zehen entlastet, das hatte ich auch schon öfter bei Rentnerschweinchen, die haben dann garnicht mehr mit den Zehen aufgefusst aber dann müsste er eigentlich auch meckern wenn du dran rum manipulierst.
Man muss dann nur höllisch aufpassen das aus so einer Schonhaltung nicht Druckstellen und später Ballenabszesse entstehen. Die scheinen nämlich sehr eng mit der Darmgesundheit zusammenzuhängen. Bin da grad am Infos zusammentragen und wollte dazu seperat noch was schreiben.

Ich drück weiter alle Daumen das er sich wieder fängt.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 02. Januar 2015, 17:27 Uhr
Wir haben für morgen um 10 Uhr einen Termin bei der TÄ. Ich hoffe, dass es "nur" eine Zahnspitze ist, die gerichtet werden muss. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, da sind noch mehr Baustellen  :traurig:.

Das Colosan bekomme ich wahrscheinlich nicht in der Apotheke  :frage:. Schöner Mist, zum online bestellen reicht die Zeit nicht, wenn ich ab Dienstag weg bin  :I.

Heute schaut es bei ihm gleich aus wie gestern. Er liegt in seinem Kuschelsack und will seine Ruhe. Am Futter knabbert er lustlos herum. Er hat wohl Hunger, bekommt aber nix runter  :wein:. Seinen Päppelbrei nimmt er dankbar an.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 02. Januar 2015, 17:39 Uhr
Zitat
Das Colosan bekomme ich wahrscheinlich nicht in der Apotheke  :frage:.

Nee aber beim TA, nur wenn die das bestellen müssen wirds blöd.
Ich drück die Daumen das es was harmloses ist auch wenn es echt nicht schön klingt.  :I
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 02. Januar 2015, 17:44 Uhr
Bei mir war das Colosan von dem Link von Steffi (in meinem Thread oder so...) in 2 Tagen da, wenn du es heute bestellst, könnte es Montag da sein...

Drücke weiterhin die Daumen  :fr:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 02. Januar 2015, 17:47 Uhr
Das klingt gut Vio. Dann geh ich mal den Link suchen...
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 02. Januar 2015, 17:47 Uhr
Hier http://tiershop.de/Hunde/Hundearznei/Magen-Darm/ColoSan.html (http://tiershop.de/Hunde/Hundearznei/Magen-Darm/ColoSan.html)

Hab ihn eben gefunden  :-) Ist auch preislich am besten, hatte verglichen damals :-)
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 02. Januar 2015, 17:51 Uhr
Ah okay. Auf der Seite war ich vorher auch schon, als ich danach gegoogelt habe. Hab bei denen auch schon mal bestellt  ;). Danke Vio  :lieb:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 02. Januar 2015, 17:51 Uhr
Da bestell ich auch, mit paypal ist das auch teilweise am nächsten Tag schon da.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 12:35 Uhr
Leider keine guten Nachrichten von unserem TA-Termin heute morgen. Sarotti hat eine Zahnwurzelentzündung und in den 2 Wochen sind schon wieder kleine Brücken nach innen gewachsen, die seine Zunge behindert hat. Sie hat ihm die Spitzen abgezwickt (ohne Narkose, weil er heute ausnahmsweise mal still gehalten hat  :-) ). Aber das ist noch nicht alles. Er hat einen Gesäugetumor (deswegen hebt er sein Beinchen immer wieder an). Aus der Zitze kam sogar Flüssigkeit :traurig:. Eine OP kommt in seinem Alter nicht mehr in Frage. Jetzt bekommt er täglich Metacam und ich soll ihn übers WE beobachten, ob das mit dem Kauen und Fressen geht. Ansonsten soll ich darüber nachdenken, ihn einschläfern zu lassen  :wein: :wein: :wein:.

Ach, was soll ich bloß machen? Ich bin ab Di. weg und kann mich nicht mehr um den kleinen Mann kümmern :wall:. Die TÄ sagt, es kann passieren, dass der Tumor platzt und dann müsste sofort eingeschläfert werden. Es kann also sein, dass sie ihn einschläfern, während ich im Krankenhaus bin  :wein: :wein: :wein: :wein: :wein:. Das ist ein einziger Alptraum für mich, wenn ich bei dem letzten Gang von meinen Tieren nicht dabei sein kann. Ich bin total verzweifelt im Moment  :wein: :wein: :wein:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 12:58 Uhr
Hier überschlagen sich gerade die Ereignisse. Mein Doc hat soeben angerufen, ich soll morgen schon in die Klinik kommen  :grusel:. Das hat mir jetzt noch gefehlt  :wein:. Hoffentlich hält Sarotti durch bis ich wieder daheim bin  :traurig:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 03. Januar 2015, 13:10 Uhr
Oh Nein, was für ein Scheiß  :wein:
Tut mir echt Leid!!! Kann Nicole ihn derweil nicht nehmen, mit einem Mädel? Und dann auf ihn aufpassen?
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Smoky am 03. Januar 2015, 14:22 Uhr
Oh je, ist ja ganz blöd...derzeit überlege ich mir, ob ich nicht eine Auffangstation für kranke Tiere aufmache, so wie es grade bei mir aussieht... ich könnte dir auch anbieten, ihn zu übernehmen...eine gute Zahn-TÄ wäre auch relativ nah
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 03. Januar 2015, 14:26 Uhr
Oh man das ist wirklich schrecklich.  :traurig:

Wie groß ist denn der Tumor? Wie wird er nun behandelt?
Geht es ihm nach der Zahnbehandlung besser? Das ist natürlich unschön das so ein Zahn noch abgeknipst wurde aber wenn er gerade nicht narkosefähig ist...puh...mir fällt nichts mehr ein.
Ich würde es von seinem Zustand abhänig machen aber ich denke bei zwei derartigen Baustellen muss man wirklich drüber nachdenken ob man sein Leiden nicht verkürzt.
Mein größtes Problem bei sowas wäre das ich Angst hätte das die Betreuung den Zeitpunkt verpasst und das Tier unnötig leidet.
Das ist eine schreckliche Situation und tut mir so leid für dich  :grusel:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 17:32 Uhr
Mein größtes Problem bei sowas wäre das ich Angst hätte das die Betreuung den Zeitpunkt verpasst und das Tier unnötig leidet.

Genau so ist es  :wein:. Ich bin morgen bis zum Nachmittag daheim, dann muss ich in die Klinik. Bis dahin beobachte ich ihn noch genauestens. Sollte er morgen dann nicht fressen (trotz Metacam), dann überlege ich, ihn am Montag zum Einschläfern bringen zu lassen. Ich will ihn nicht 2 Wochen quälen, nur damit ich selber mit ihm dort hinfahren kann. Wer weiß, wie es mir nach der OP geht. Da kann ich nichts planen und die Lebensqualität von Sarotti geht vor, so schlimm das alles für mich ist  :wein: :wein: :wein:.

Wie groß ist denn der Tumor? Wie wird er nun behandelt?

Der Tumor ist etwa so groß wie ne Walnuß. Es tut ihm auch weh, wenn man draufdrückt  :traurig:. Behandelt wird nur noch mit täglicher Metacam-Gabe.
Den Nachmittag hat er in seinem Kuschelsack verbracht und alles was ich ihm vor die Nase gelegt habe, hat er bisschen angeknabbert aber so richtig gut geht's ihm nicht.

.. ich könnte dir auch anbieten, ihn zu übernehmen...eine gute Zahn-TÄ wäre auch relativ nah

Danke Smoky. Aber die Fahrt wäre viel zu weit. Vor allem für mich. Ich kann kaum mehr laufen und das Sitzen macht mir auch Probleme  :traurig:. Ganz abgesehen davon, dass die Zeit dafür nicht mehr reichen würde.

Kann Nicole ihn derweil nicht nehmen, mit einem Mädel? Und dann auf ihn aufpassen?

Theoretisch schon. Aber ich will ihn jetzt nicht aus seiner gewohnten Umgebung reißen. Seine Tage sind gezählt und die soll er so lange wie möglich daheim verbringen dürfen  :wein:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 17:34 Uhr
Das nächste Problem ist, kann ich die Damen für 2 Wochen allein lassen, ohne Kastrat  :frage:? Falls Sarotti am Montag eingeschläfert wird, dann hocken 5 Weiber ohne Mann da und zicken sich womöglich an :pfeif:. Eine VG möchte ich natürlich selbst machen. Da wäre die Betreuungsperson sowieso überfordert. Was meint ihr dazu?
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 03. Januar 2015, 17:43 Uhr
Also ich wollte es nicht so direkt sagen, aber die Option mit der Klinik morgen früh erscheint mir schon irgendwie naheliegend und "am besten" (wenngleich der Ausdruck hier irgendwie nicht gut passt  :wein: )

Frage ist, was für Chancen er hat. Was passiert mit dem Tumor, wie entwickeln sich seine Zähne...
Könnte man den Tumor operieren?
Es stehen ihm da wohl vie Stress und viele Schmerzen bevor. Er war ja die letzten Wochen schon nicht fit und hat abgebaut, ist nun schon geschwächt... Wie könnte er erneute Zahnbehandlungen und ggf. eine OP am Gesäuge durchhalten...

Frage ist, ob man ihm dann vielleicht wirklich eher hilft, wenn man ihm das alles erspart. Und wenn das so sein soll, dann wäre es wohl das Beste, wenn du dabei bist morgen. Er wird dich sicher auch vermissen und wenn dein Papa alleine ist, sieht er vielleicht nicht, wie es Sarotti geht (sofern er so ist wie meine Oma, die bemerkt erst, dass was nicht stimmt, wenn das Tier verrottet ist... vorher "schläft es schon eine Weile" oder so...)

Und da es ja dann auch unweigerlich auf den Tod rauslaufen wird, nur schmerzhaft und elendig... dann vielleicht besser vorher und halbwegs noch schmerzlos mit dir an seiner Seite.

Auch für deine Psyche vielleicht besser, du weißt dann, es geht ihm wieder gut, nichts kann ihm mehr schaden oder weh tun. Wenn du dir permanent Sorgen um ihn machen musst, beeinflusst das ja auch deine Genesung und somit deine Zeit zur Rückkehr zu den Schweinchen.

Normal würde ich sagen, man wartet noch ab. Aber ob das "normal" auch immer das Beste ist, weiß man eben nicht...

Wenn er morgen allerdings plötzlich mega gut drauf ist, wär das in dem Fall echt schlecht... da fällt einem sowas dann ja nicht so "leicht" (also nicht wirklich leicht, aber ihr wisst schon, wie ich das meine...), als wenn es ihm schlecht geht...

Hör morgen auf dein Herz, bzw. versuche es...  so schwer es ist  :traurig: :fr:

Um die Mädels würde ich mir da keine großen Gedanken machen, denn so wie du das geschildert hast, war er nicht gerade der dominanteste Kastrat (wie meine Hackmaschine Seppo z.B. ;) ) und durch seine Krankheit nun hat er ja eh nicht mehr so aktiv am "Herdengeschehen" teilgenommen bzw. ist vielleicht in der Rangfolge (durch Zafira beispielsweise) weiter nach unten abgedrängt worden.
Dementsprechend werden sie sicher trauern und die Rangfolge wird sich nochmal etwas verschieben, aber ich denke, das sollte nicht so krass werden, als wenn plötzlich der Rangoberste fehlt...

Ich denke ganz doll an dich  :troest:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 17:48 Uhr
Könnte man den Tumor operieren?

Können ja, aber da habe ich gleich abgelehnt. Und die TÄ hat genauso davon abgeraten. Er ist jetzt 5 Jahre und 3 Monate und das mit den Zähnen wird immer schlimmer. Sie meinte, im Moment sehe es danach aus, dass seine Zähne alle 2 Wochen gerichtet werden müssen. Und der Tumor ist eine tickende Zeitbombe. Ich muss mich wohl mit dem Gedanken vertraut machen, dass ich ihn zeitnah gehen lasse  :wein: :wein: :wein:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 03. Januar 2015, 17:51 Uhr
Das habe ich schon so vermutet... würde es genauso halten, unter diesen Umständen...
Daher geht meine letzte Antwort ja auch absolut in die von dir momentan "angepeilte" Richtung  :traurig:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Smoky am 03. Januar 2015, 18:05 Uhr
Das ist ja wirklich alles sehr schwierig  :traurig: und tut mir so leid für Dich  :fr:

Oftmals mußte ich schon beobachten, dass die Zähne, wenn es dem Ende entgegen geht, Probleme machen...

ganz blöd bei dir, dass du nun unter Zeitdruck stehst...würde dir so gern helfen...kann dir nur Kraft schicken, das gut zu überstehen :winke:

Dass die Damen länger allein sind, würde ich auch nicht so kritisch sehen, das ist das kleinste Problem, denke ich auch, wie schon geschrieben wurde.

Ach Mensch, du Arme  :fr:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 18:25 Uhr
Danke euch  :fr:.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 03. Januar 2015, 18:52 Uhr
Zitat
Das nächste Problem ist, kann ich die Damen für 2 Wochen allein lassen, ohne Kastrat  :frage:? Falls Sarotti am Montag eingeschläfert wird, dann hocken 5 Weiber ohne Mann da und zicken sich womöglich an :pfeif:. Eine VG möchte ich natürlich selbst machen. Da wäre die Betreuungsperson sowieso überfordert. Was meint ihr dazu?

Ich denke auch nicht das da nun großartig Stress entsteht denn er ist ja nun schon länger nicht gut drauf und eher passiv. In dieser Position hat er keinen Einfluss mehr auf die Gruppendynamik darum wird sich auch ohne ihn vermutlich nichts daran ändern außer das die Mädels sind in der Brunst gegenseitig besteigen.

Ich sehe das Alter nicht als Problem für die OP sondern den Gesammtzustand und vor allem den zustand der Zähne, denn auch die Zahnwurzelentzündung läuft auf eine Zahn-OP hinaus.
Ich befürchte das wird wirklich zu viel für ihn und wenn es ihm schon sichtlich schlecht geht und er die Kuschelrolle nicht mehr verlässt dann tut man ihm auch mit dem bisschen Zeit keinen großen Gefallen mehr  :traurig2:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Tiefseetaucher am 03. Januar 2015, 20:34 Uhr
Ich weiß nicht, was ich dir raten soll.  :traurig:  Vielleicht regelt sich ja auch alles noch "natürlich", weil es einfach der Zeitpunkt ist. In jedem Fall tut es mir sehr leid, was du noch zusätzlich durchmachen musst. Ich schick dir ganz viel Kraft und positive Gedanken!!   :fr:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 20:57 Uhr
Danke Tiefsee  :bussi:. Das wäre mein innigster Wunsch, wenn es sich "natürlich" (quasi über Nacht  ;)) regeln würde. Ich hab ihm jetzt nochmal Metacam gegeben, weil es ihm echt mies geht. Er ist ganz naß am Hals vom Speicheln. Das hatte ich schon mal bei einem sterbenden Tier  :wein:. Er hat nun etwas Gurke gefuttert und ganz wenig vom Päppelbrei. Danach hat er sich gleich wieder in die Kuschelrolle verzogen  :traurig:.

Morgen früh (wenn er bis dahin noch lebt) rufe ich die TÄ an...  :wein: :wein: :wein:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 03. Januar 2015, 21:07 Uhr
Ich denke auch nicht das da nun großartig Stress entsteht denn er ist ja nun schon länger nicht gut drauf und eher passiv. In dieser Position hat er keinen Einfluss mehr auf die Gruppendynamik darum wird sich auch ohne ihn vermutlich nichts daran ändern außer das die Mädels sind in der Brunst gegenseitig besteigen.

Das würde erklären, warum eins der Weibchen in letzter Zeit dominanter geworden ist  :roll:. Na gut, dann muss ich mir um die Mädels wohl keine Sorgen machen, wenn ich im KH bin. Ich hoffe, bei der VG mit dem neuen Kastraten läuft dann alles gut. Oder sind da Probleme zu befürchten, wenn die Damen ein paar Wochen ohne Mann zusammen sind?
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 04. Januar 2015, 10:31 Uhr
Zitat
Ich hoffe, bei der VG mit dem neuen Kastraten läuft dann alles gut. Oder sind da Probleme zu befürchten, wenn die Damen ein paar Wochen ohne Mann zusammen sind?

Das kommt auf die Charaktere an. Ein "guter" Kastrat wird umgehend aufräumen und auch dem dominanten Mädel keinen Raum für Zickerein lassen. Erwischt man allerdings einen zurückhaltenden kann es schon passieren das das dominate Mädel sich nix sagen lässt und ihn unterbuttert. Das gibt es immer wieder mal ist aber für den Hormonzustand des Mädels auf Dauer nicht optimal weil sie einfach an flascher Position steht.
Die Zeit ist da weniger ausschlaggebend, die "Macht" hat sie ja offensichtlich schon an sich gerissen.
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 06. Januar 2015, 10:49 Uhr
Habe eben Nachricht erhalten, Sarotti ist erlöst worden.
Kazaar hat die OP soweit gut überstanden, aber noch starke Schmerzen und Kreislaufprobleme, ich drücke ihr fest die Daumen, dass es nun bergauf geht...  :traurig:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Saubergschweinchen am 06. Januar 2015, 11:21 Uhr
Ach Mensch  :traurig2:

Richte ihr liebe Grüße und vor allem gute Besserung aus  :fr:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Auratus am 06. Januar 2015, 11:29 Uhr
 :traurig: Ohje, für sie kommts auch immer knüppeldick...
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Vio am 10. Januar 2015, 12:42 Uhr
Grüße von Kazaar, der Arzt ist sehr zufrieden mit ihr und vielleicht darf sie Mitte nächster Woche schon nach Hause :-)
Drücken wir mal alle die Daumen, das würde mich unglaublich für sie freuen  :bravo:
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Murx Pickwick am 10. Januar 2015, 14:56 Uhr
Natürlich sind hier alle Daumen gedrückt - ich muß mal schaun, daß ich auch die Pferde dazu bekomme, ihre Hufe zu drücken, das sind dann immerhin nochmal 34 Hufe mehr, das muß ja dann klappen!
Titel: Antwort: Verstörter Kastrat
Beitrag von: Kazaar am 19. Januar 2015, 19:39 Uhr
Danke für eure lieben Wünsche und Grüße  :fr:. Ich bin wieder daheim und kämpfe mich Stück für Stück ins Leben zurück .

Wie Vio ja schon geschrieben hat, wurde Sarotti am selben Tag, wo ich die OP hatte, erlöst. Ihr könnt euch vorstellen, wie schlimm das für mich war, nicht bei ihm sein zu können  :wein:. Bisher ist keins meiner Tiere ohne meine Begleitung über die RBB gegangen  :traurig:. Mein Vater hat den kleinen Mann begleitet und gehalten bis zum letzten Atemzug. Er sagte, Sarotti wäre friedlich in seinen Armen eingeschlafen  :wein: :wein: :wein:. Ich könnt trotzdem heulen, wenn ich nur dran denke...

Die Situation bei den Mädels schaut nun so aus: 2 trauern sehr um Sarotti (die hingen auch immer zusammen). Und diese beiden Weibchen kuscheln sogar ganz eng miteinander, seit der Kastrat nicht mehr da ist. Die Oberzicke hat nun die Hosen an  :g:, gibt sich aber im Allgemeinen friedlich. Ich hab ihr schon gesagt, dass sie ihren Chefposten demnächst wieder räumen muss, wenn dann ein neuer Mann einzieht  :haha:.