Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Schmerzmittel & Antibiotika => Thema gestartet von: Katharina am 16. Dezember 2014, 00:11 Uhr

Titel: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Katharina am 16. Dezember 2014, 00:11 Uhr

Ich finde das mit dem Spritzen einfach frech, passt aber zum "Gott-in-Weiß-Syndrom" in solchen Spezialpraxen sehr gut.
Das mit dem AB macht mir wirklich Sorgen. Penicillin gehört nicht ins Meerschweinchen bzw. nur wenn einem nichts anderes mehr übrig bleibt und es ohnehin um Leben und Tod geht.


Hallo miteinander! :winke:

Bitte klärt mich mal auf: Was ist der Unterschied zwischen Penicillin und Antibiotika? :frage:
Ich dachte, da gäbe es einen? :frag: Und es gibt ja wohl auch verschiedene "Sorten" Antbiotika, auch welche, die vom Meerschweinchen zumindest einigermaßen vertragen werden? (bis auf die Verdauungsprobleme, die in Folge wohl zwangsläufig auftreten)

Dass Meerschweinchen Penicillin nicht vertragen, steht in jedem popeligen Meerschweinchen-Ratgeber drin. Deshalb ging ich automatisch davon aus, dass Kleintierärzte bei Antibiotikagaben darauf achten?

Meine Carina bekam als Baby ein Antibiotikum - es ist schon ewig lange her, ich kann mich kaum noch daran erinnern, aber ich meine, es war etwas zur oralen Eingabe, zunächst in der Praxis und dann noch ein paar Tage lang von mir selbst verabreicht. Sie hatte Schnupfen und Husten und eine Lungenentzündung, als ich sie bekam und wurde viel zu früh von der Mutter getrennt, sie war bestimmt erst wenige Wochen alt und winzig klein. Carina wurde schnell wieder gesund, blieb aber immer etwas schwächlich, war immer sehr schlank und sehr anfällig für Grabmilben und wurde nicht alt.

Der Tierarzt, bei dem ich jetzt bin, spritzt auch, :roll: bevor ich etwas sagen kann oder fragen kann, was er da gerade gibt. Teils "Aufbauspritzen" (was ist da eigentllich drin?), teils was für den "Wasserhaushalt" und teils Antibiotika.

Mein Putzischwein war ungefähr seit drei Jahren bei mir und etwa fünf Jahre alt, als es ihr auf einmal schlecht ging und sie nicht mehr fressen wollte. Ich ging mit ihr zu diesem Tierarzt. Die Zähne und der Mundraum wurden untersucht, da war alles okay. Sie hatte kein Fieber, auch sonst keine Anzeichen für einen Infekt. Eine Blutuntersuchung wurde nicht gemacht, weil "man das bei einem so alten Tier nicht mehr macht".  :roll: Putzi wirkte auf mich kein bißchen alt. Sie war immer topfit gewesen und stand sozusagen in der Blüte ihres Lebens, als sie krank wurde. Der Tierarzt gab ihr im Verlauf von gut zwei Wochen mehrere Aufbauspritzen und zwei verschiedene Sorten Antibiotika "auf Verdacht", also ohne Diagnose. Das Antibiotikum war jeweils zur oralen Eingabe. Beide "schlugen nicht an"...und Putzi starb. Letztendlich ist sie mir verhungert. Anfangs fraß sie noch ein wenig aber in der zweiten Woche verweigerte sie jede Nahrung und hat sich bei meinen Päppelversuchen so aufgeregt, dass ich es bald wieder habe sein lassen...hab ihr nur immer ein wenig Tee einflößen können.

Frido bekam ebenfalls ein Antibiotikum, als er dieses riesengroße Atherom hatte. Die Wunde war nicht entzündet. Also auch hier eine "vorbeugende Maßnahme", wegen der großen Wunde? Er hat das Antibiotikum ganz gut vertragen. Etwas Verdauungsprobleme gab es danach, aber das war nach drei oder vier Tagen wieder alles in Ordnung.

Jetzt, während seiner letzten Krankheit, bekam Fridolin kein Antibiotikum. Nur eine Spritze "für den Wasserhaushalt" nach der Zahn-Op und zweimal Spritzen mit einem Schmerzmittel (dessen Namen ich nicht weiß). Diese Spritzen führten dazu, dass er in der Praxis fast starb. Er bekam beide Male eine Art Anfall, ähnlich wie ein Kreislaufkollaps...bzw. fiel in Ohnmacht oder in einen Zustand, in dem er schon wie tot erschien, wie ein Koma war das... Für zuhause bekam ich ein Schmerzmittel zur oralen Gabe für ihn, Metacam.

Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Murx Pickwick am 16. Dezember 2014, 00:57 Uhr
Das erste Antibiotikum, was gefunden wurde, war ein Penicillin. Es wurde in einer Staphylokokkenkolonie entdeckt, weil sich dort ein Schimmelpilz breitmachte und weiträumig um den Schimmelpilz die Staphylokokken starben. Es konnte ein Stoff aus dem Schimmelpilz gewonnen werden, der Bakterien tötete, das erste AB und das erste gefundene Penicillin.

Inzwischen sind aus der Stoffklasse der Penicilline sehr viele unterschiedliche Stoffe bekannt geworden bzw im Chemielabor zusammengebaut worden. Das Problem ist nämlich, daß Bakterien Resistenzen auf Antibiotika aufbauen können - und je häufiger ein AB eingesetzt wird, desto häufiger passiert das. Penicilline wurden extrem häufig eingesetzt und innerhalb weniger Jahrzehnte gab es immer weniger wirksame Penicilline.

Man entwickelte weitere Antibiotika, inzwischen werden sie in verschiedene Wirkungsgruppen eingeteilt, je nachdem, wo und wie sie Bakterien angreifen:
* Beta-Lactame - zu denen gehören die Penicilline
* Glycopeptide
* Sulfonamide
*_Tetracycline
* Chinolone
und dann gabs da noch zwei Gruppen - irgendwie wollen die mir mom nicht einfallen ... naja, ist eigentlich auch nicht mein Gebiet ehrlichgesagt.

Im Grunde genommen werden viel zu oft AB eingesetzt ... bei allen Tieren, einschließlich uns Menschen. Das Ergebnis sind sog. multiresistente Keime, die mit nix und niemanden mehr plattgehauen werden können - oder besser gesagt, alles, was diese Keime noch umbringt, bringt den Wirt zuverlässig gleich mit um.

Dieses Spritzen gegen den Willen kenn ich nur allzugut von mir - das ist mit ein Grund, weshalb ich Ärzte hasse, wie die Pest. Da wird man nicht mal mehr gefragt, was getan wird, es wird einfach so drauflosbehandelt und wenn man danach mehr Probleme hat wie vorher, ist das selbstverständlich alles Einbildung und nicht etwa ein Fehler des behandelnden Arztes ... inzwischen reagier ich da absolut allergisch drauf. Nem Tierarzt kann es inzwischen passieren, daß ich kurzerhand bei sowas mein Tier wieder einpacke und komentarlos verschwinde, einem Menschenarzt blüht in einem solchen Fall ne Anzeige wegen Körperverletzung. Ich wollte, man könnte auch ne Anzeige wegen Körperverletzung stellvertretend fürs Tier machen, so wie es ja für Kinder geht.

Es gibt Fälle, Blaseninfekte beispielsweise, da ist man noch auf AB angewiesen - wenn AB da nicht mehr helfen, ist das grauslig!

Das, was da für den Wasserhaushalt gespritzt wurde, werden Elektrolyte oder Glucoselösung gewesen sein - das ist eigentlich recht vernünftig, Wassermangel ist tödlich. Ich bin nur nicht sicher, inwieweit das Sinn macht bei Tieren, die gar nicht dehydriert sind. Ich meine, es können bei jeder gesetzten Spritze Nebenwirkungen auftreten, beispielsweise Spritzenabszesse.
Das wird aber Saubergschweinchen besser wissen.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Saubergschweinchen am 16. Dezember 2014, 07:45 Uhr
Zitat von: Katharina
Bitte klärt mich mal auf: Was ist der Unterschied zwischen Penicillin und Antibiotika? :frage:
Ich dachte, da gäbe es einen? :frag: Und es gibt ja wohl auch verschiedene "Sorten" Antbiotika, auch welche, die vom Meerschweinchen zumindest einigermaßen vertragen werden? (bis auf die Verdauungsprobleme, die in Folge wohl zwangsläufig auftreten)


Das ist alles richtig. Meine Sorge bezog sich ausschließlich auf das AB das Vio´s Tieren gespritzt wurde eben weil es eine Penicillin-Kombi war. Nagetiere vertragen diese Wirkstoffgruppe erwiesener Maßen schlecht und Meerschweinchen so ziemlcih am schlechtesten. Hier ist das Problem das die "wissenden" Tierärzte wie immer gern Kaninchen und Meerschweinchen über einen Kamm scheren. Die vertragen es als Injektion zumindest recht gut. Es gibt mittlerweile sehr viele Präparate/Wirkstoffe (nicht nur Baytril) die sehr gut vom Meerschweinchen vertragen werden und erfolgreich eingesetzt werden.

Penicillin führt schnell zur Enteritis mit Todesfolge weil die Tiere durch das Absterben ihrer Darmbakerien innerlich vergiften. Auch symptomlose, plötzliche Todesfälle sind beschrieben.

- In Schweigarts Buch (http://www.amazon.de/Arzneimittelanwendung-bei-Nagetieren-Kaninchen-Heimtierpraxis/dp/393851700X) wird explizit darauf hingewiesen das diese Wirkstoffgruppen ausschließlich als Reserveantibiotika verwendet werden dürfen. Auch er nennt als Indikation nur Kaninchensyphillis und warnt vorm Einsatz an Nagetieren.

- Ewringmann/Glöckner (http://www.amazon.de/Leitsymptome-Meerschweinchen-Chinchilla-Degu-Diagnostischer/dp/3830410913/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1418711413&sr=1-1&keywords=leitsymptome+meerschweinchen) warnen ausdrücklich vorm Einsatz von ABs mit grampositiven Wirkungsspektrum.

- Der Praxisleitfaden Kleintierassistenz (http://www.amazon.de/Praxisleitfaden-Kleintierassistenz-Praxisassistenz-Thomas-Steidl/dp/3877066976/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1418752473&sr=1-1&keywords=praxisleitfaden+kleintierassistenz) schreibt bei Penicillin kurz und knapp: "Unverträäglichkeiten, beim Nager tödlich"

- Das MemoVet (http://www.amazon.de/Dosierungsvorschl%C3%A4ge-Arzneimittel-Kleinnagern-Kaninchen-Frettchen/dp/3794528387/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1418752902&sr=1-1&keywords=dosierungsvorschl%C3%A4ge+f%C3%BCr+arzneimittel+bei+kleinnagern) bringt es am besten auf den Punkt:
"Kontraindikationen: nicht bei Meerschweinchen, Chinchilla, Hamstern anwenden, bei Kaninchen mit Vorsicht, nicht p.o. (Enteritis, Enterotoxämie)

Alle anderen Tiermedizinbücher die Meerschweinchen abhandeln erwähnen kein Penicillin in ihren Medikamentenempfehlungen, es gibt in keinem Fachbuch eine Dosierungsempfehlung für Meerschweinchen. Das sollte eigentlich zu denken geben  :I
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Was ich nicht einschätzen kann ist ob eine einmalige Gabe vlt. eher weggesteckt werden kann als eine "echte Behandlung", hier ist nun aber die Frage ob es sich um ein Langzeit-Pen gehandelt hat, was ich fast befürchte da Vio erst am Freitag wieder kommen soll  :I
Wir können nur abwarten und die Daumen drücken, Vio muss gut beobachten, es muss nicht zwingend gleich Durchfall sein auch Bauchschmerzen und Aufgasung sind zuerst möglich und die müssen symptomatisch behandelt werden.

Katharina was du über die Schmerzmittelinjektionen beschreibst ist schrecklich und ich kann mir garnicht vorstellen was das gewesen sein soll. Das tut mir so unendlich Leid für deinen Frido.  :traurig:

Zitat von: Murx Pickwick
Das, was da für den Wasserhaushalt gespritzt wurde, werden Elektrolyte oder Glucoselösung gewesen sein - das ist eigentlich recht vernünftig, Wassermangel ist tödlich. Ich bin nur nicht sicher, inwieweit das Sinn macht bei Tieren, die gar nicht dehydriert sind. Ich meine, es können bei jeder gesetzten Spritze Nebenwirkungen auftreten, beispielsweise Spritzenabszesse.


Wenn ein Tier nicht dehydriert ist kann zusätzliche Flüssigkeit gesundheitsgefährdens sein. Der Kreislauf wird stark belastet, wird massiv überinfundiert kann es zum Lungenödem kommen. Das kann wirklich dumm ausgehen daher sollte die Infusionsmenge immer berechnet werden. Man hört ja gern bei Blasengeschichten das man mal eine Spültherapie machen soll. Das ist nicht harmlos!

Spritzabszesse können immer entstehen, Kaninchen sind darauf recht anfällig. Aber auch Spritznekrosen sind beim Nager häufig. Die Nekrosen entstehen wenn die falsche Hautschicht erwischt wird und der Wirkstoff zwischen die Schichten gelangt...dann kann die obere Schicht absterben. Das Abszesssrisiko ist recht hoch weil mit jeder Injektion Keime von der Hautoberfläche ins Tier verbracht werden.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Katharina am 16. Dezember 2014, 20:30 Uhr
Danke für eure ausführlichen Erläuterungen, Murx und Steffi.

Die letzten Beiträge hier wurden auf Vios Wunsch abgeteilt und mit dem Zahn-Thread zusammengefügt::link: (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=614.msg6807#msg6807)

Es ist für mich als Laie sehr schwer zu beurteilen, wo "mein Tierarzt" mit seinen Behandlungsmethoden völlig daneben lag oder wo es die einzige Möglichkeit war, überhaupt noch etwas zu machen.

Ohne Diagnose oder auch nur eine eingehende Untersuchung einfach so "auf Verdacht" Antibiotika zu geben, finde ich beipielsweise unmöglich. Vielleicht hätte mein Putzi damals mit einer anderen Behandlung (oder gar keiner Behandlung) nicht sterben müssen. :traurig:

Bei Frido war vielleicht ohnehin keine Rettung mehr möglich. Ich werde dazu heute oder morgen noch genaueres schreiben.

Jedenfalls ist das hier kein Tierarzt, zu dem ich wirklich Vertrauen habe... :nein2: Nur...ich hab hier vor Ort keine Alternative. Ich habe selber kein Auto und bin auf die Fahrdienste meiner Freundin angewiesen. Zu diesem Tierarzt hier, der immerhin eine sehr modern ausgestattete Praxis hat, komme ich zur Not auch noch zu Fuß, wenn meine Freundin mal nicht da ist. In die nächstgrößeren Städte müßte ich mit dem Zug fahren, was für  kranke Meerschweinchen auch nicht wirklich optimal ist.

Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 03. Januar 2015, 21:03 Uhr

- In Schweigarts Buch ([url]http://www.amazon.de/Arzneimittelanwendung-bei-Nagetieren-Kaninchen-Heimtierpraxis/dp/393851700X[/url]) wird explizit darauf hingewiesen das diese Wirkstoffgruppen ausschließlich als Reserveantibiotika verwendet werden dürfen. Auch er nennt als Indikation nur Kaninchensyphillis und warnt vorm Einsatz an Nagetieren.

- Ewringmann/Glöckner ([url]http://www.amazon.de/Leitsymptome-Meerschweinchen-Chinchilla-Degu-Diagnostischer/dp/3830410913/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1418711413&sr=1-1&keywords=leitsymptome+meerschweinchen[/url]) warnen ausdrücklich vorm Einsatz von ABs mit grampositiven Wirkungsspektrum.

- Der Praxisleitfaden Kleintierassistenz ([url]http://www.amazon.de/Praxisleitfaden-Kleintierassistenz-Praxisassistenz-Thomas-Steidl/dp/3877066976/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1418752473&sr=1-1&keywords=praxisleitfaden+kleintierassistenz[/url]) schreibt bei Penicillin kurz und knapp: "Unverträäglichkeiten, beim Nager tödlich"

- Das MemoVet ([url]http://www.amazon.de/Dosierungsvorschl%C3%A4ge-Arzneimittel-Kleinnagern-Kaninchen-Frettchen/dp/3794528387/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1418752902&sr=1-1&keywords=dosierungsvorschl%C3%A4ge+f%C3%BCr+arzneimittel+bei+kleinnagern[/url]) bringt es am besten auf den Punkt:
"Kontraindikationen: nicht bei Meerschweinchen, Chinchilla, Hamstern anwenden, bei Kaninchen mit Vorsicht, nicht p.o. (Enteritis, Enterotoxämie)



Steffi, darf ich das so angeben von dir aus in meinem Schreiben an die TÄ-Kammer? Könnte mir die Bücher nun alle kaufen und nachschlagen, aber du hast es schon so gut rausgesucht und ich würde gerne "Quellen" für meine Behauptung haben, dass das Penicillin Schweinchen schadet. Und warum es deshalb noch schlimmer war, es ohne Grund (da Diagnose falsch) bei beiden und vor allem gegen meinen Willen bei Pari einzusetzen.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Tiefseetaucher am 03. Januar 2015, 23:04 Uhr
Man könnte bei manchen Tierärzten wirklich den Eindruck bekommen, dass sie gar nicht richtig behandeln wollen. :nein: Denn wöllten sie dies, würden sie sich doch informieren? Aber vermutlich sind Nagetiere eine so geringe Einnahmequelle, dass es egal ist. Schlimm.  :grusel:

Ina, Bt ist für dich vermutlich auch zu weit weg? Ich weiß gerade die genaue Entfernung nicht.
Wir hatten in der Tierklinik eine Ärztin, die zumindest ernsthaft an Meerschweinen interessiert war und sich von mir auch Sachen erklären ließ. Ich hab mich ja immer vorher belesen und da von Anfang an deutlich gemacht, dass ich wissen will, was sie machen würde, die Entscheidung aber letzlich bei mir liegt. Das fand sie ok und hat mir von da an immer alles genau erklärt. Bei einer meiner Gegenfragen (bei der ich wusste, dass ich recht hatte), hat sie auch ein Buch geholt und mit mir zusammen nachgeschaut. Ist nicht perfekt, klar, aber immerhin eine klasse Einstellung zu Gunsten des Tieres. Einmal kam auch der Klinikchef kurz rein, hat mit zugehört und meinte auch, dass er eben was gelernt hat. Sowas ist schon viel wert, finde ich.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Saubergschweinchen am 04. Januar 2015, 10:37 Uhr
Zitat
Steffi, darf ich das so angeben von dir aus in meinem Schreiben an die TÄ-Kammer?

Das machen wir ganz wasserdicht, ich schick dir die wörtlichen Zitate mit korrekter Quellenangabe inkl. Seitenzahl, Auflage etc.
Bis wann brauchst du das?
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 06. Januar 2015, 00:03 Uhr
Seh ich jetzt erst, sorry!

Das wäre ultra megaaaaa lieb!!!

Ich wollte das Schreiben morgen aufsetzen (kam vor Lernen, Referat und Alltagschaos noch nicht dazu, zudem erwarte ich noch die Rechnung mit Auflistung der Feststellungen von unserer TÄ) und dann spätestens Ende der Woche einreichen.
Ist im Grunde egal, denke ich, aber ich wollte es nicht später als 4 Woche (das wäre nä Montag) einreichen... Vermutlich nur Paranoia ;) und man kann es auch noch später einreichen, aber irgendwie wär mit das lieber...
Morgen Nachmittag rufe ich mal beim Anwalt an, hatte es noch nicht geschafft.

Würdest du das schaffen, am Wochenende vielleicht? Dann würde ich es noch Sonntag Abend per Mail.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Saubergschweinchen am 06. Januar 2015, 08:17 Uhr
Ich schaffs bestimmt eher, heute abend fang ich an ist ja nicht viel.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 06. Januar 2015, 10:47 Uhr
Dankeschön, wirklich lieb  :fr:
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 09. Januar 2015, 19:59 Uhr
Gibts eig. für "Normalsterbliche" eine seriöse Quelle, wo steht, ob und wie Veracin eingesetzt werden darf? Muss doch irgendein Arzneimittelgesetz geben, in dem das notiert ist...? Bräuchte da noch für meine Behauptungen bez. des Therapienotstandes eine Quelle oder soll ich die TÄ-Kammer bitten, das selbst zu recherchieren?
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Saubergschweinchen am 10. Januar 2015, 07:06 Uhr
Die Bücher sind für jeden erhältlich.

Hier hast du Merkblätter über das Vorgehen bei Therapienotstand bzw. mit Mitteln die nicht für die entsprechende Tierart zugelassen sind.
Merkblatt 1 (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&uact=8&ved=0CDoQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.lds.sachsen.de%2Fanlagen%2FgetData2.asp%3FID%3D5458%26art_param%3D92%26abteilung_id%3D4%26referat_id%3D18&ei=xL6wVMX7GYToaKSigtAC&usg=AFQjCNEW9dJLplmNBq2HWKK7bfGk1Uk4Zw&bvm=bv.83339334,d.d2s)
Merkblatt 2 (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CCkQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.laves.niedersachsen.de%2Fdownload%2F42131&ei=xL6wVMX7GYToaKSigtAC&usg=AFQjCNFeu8EK_j2DeyvrgUpB81fssjdxkQ&bvm=bv.83339334,d.d2s)

Den Beipackzettel habe ich nun nicht finden können, da ist natürlich vermerkt für welche Tierarten es zugelassen ist. Eine Sekundärquelle wäre diese hier (http://www.ltk-brandenburg.de/pdf/Zulassungsaenderung_Veracin.pdf).
Das neue ist also nur noch für Jungrinder und Jungschweine zugelassen, für jedes andere Tier muss es umgewidmet werden.

Hast du denn mittlerweile schriftlich das sie es gespritzt haben?
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 10. Januar 2015, 11:08 Uhr
Danke dir!  :fr:

Nein, angeblich können sie mir das ja nicht ausdrucken und die Rücküberweisung ist bei unserer TÄ bisher nicht eingetroffen. Habe der Klinik gestern deshalb nochmal ne Mail geschickt.
Am Montag bekomme ich spätestens die Rechnung von unserer TÄ und die füge ich auch an meinen Beschwerdebrief (mittlerweile sind das über 4 Word-Seiten, habe jede Kleinigkeit, die wichtig schien, aufgeschrieben) an, ebenso wie die Aufzeichnungen aus der Klinik, die Fotos von der Behandlung und eben deine Zitate.

Meine Mutter wäre noch als Zeugin mitgewesen, aber vermutlich zählt das nicht.

Ich glaube, man kann auch nach 4 Wochen Beschwerde einreichen oder? Vermutlich gibts da keine Frist, ich musste ja erst mal abwarten, wie sich das alles entwickelt und die "Beweismittel" zusammenkratzen mit den Feiertagen dazwischen nicht so einfach...
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Tiefseetaucher am 10. Januar 2015, 18:10 Uhr
Ich find's klasse, dass du das machst!!
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 10. Januar 2015, 18:15 Uhr
Bins Seppo und Pari schuldig... sowas geht einfach gar nicht  :traurig:
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Aika am 11. Januar 2015, 08:16 Uhr
Wenn ich über Medikamente was wissen will, gehe ich immer zu CliniPharm, bzw. VetPharm. Das ist ein Tierarzneimittel-Kompendium des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie Zürich.

Hier (http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/00000006/1336_05.htm?wir/00000006/1336_00.htm) sind die entsprechenden Informationen zu Penicillin und Co mit ganz eindeutigen Warnungen davor, das an Nager zu verabreichen.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Saubergschweinchen am 11. Januar 2015, 08:55 Uhr
Das verwende ich auch sehr gerne aber erfahrungsgemäß sind die deutschen Tierärztekammern bezüglich der dortigen Informationen nicht ganz so zugänglich.
Die deutschen Varianten dieser Datenbanken sind leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, ich komme da leider auch nicht mehr rein. Man bekommt pro Praxis einen Zugang der dann auch regelmäßig getauscht wird damit keiner da rein kommt der nicht soll. Alles recht heimlich, ein Schelm der Böses denkt aber der Tierhalter soll lieber nicht zu viel wissen   :roll:

Bei einer offziellen Beschwerde an die Tierärztekammer würde ich immer auf gedruckte Quellen aus den Standartwerken zurückgreifen und nicht auf das Internet, zumal fraglich ist inwiefern eine Schweizer Seite da überhaupt berücksichtigt wird.
Titel: Antwort: Penicillin und Antibiotika
Beitrag von: Vio am 11. Januar 2015, 11:04 Uhr
Die Seite merk ich mir mal, danke :-)

Dank Steffi hab ich ja nun einige Quellen, mal sehen... Werde euch berichten!
Titel: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 24. Mai 2016, 23:08 Uhr
Im Fb kursiert aktuell eine Warnung vor Orniflox / Enrobactin, die als das "neue Baytril" gehandhabt werden.
Da ich nicht einschätzen kann, wie viel an der Warnung dran ist bzw. ob der TA, der die Warnung raus gab, eine seriöse Quelle darstellt, wollte ich euch fragen, ob ihr das ebenfalls schon gehört habt und um eure Einschätzung bitten.

Diese ABs enthalten wohl den Wirkstoff Enrofloxacin wie Baytril auch, wurden aber als stark basische/alkalische Lösung (wohl durch Kaliumhydroxid?) hergestellt, die nur verdünnt und über Schlundsonde verabreicht werden darf.
Ein TA im Fb hat davor gewarnt und sich aufgeregt, weil die angegebene Verdünnung noch zu gering verdünnt wäre und zu Verätzungen von Maul, Speiseröhre und Magen führen würden. Zudem findet er es unmöglich, dass man Tiere dann mit Schlundsonde tagtäglich stressen müsse.

(Könnte man es nicht so verdünnen, dass es ohne Schlundsonde geht? Frage ist dann eben, wie viel Wirkstoff dann noch enthalten ist...)

Da die beiden Medikamente eine eigene Zulassung für Enrofloxacin bei Kaninchen, Nagetieren, Reptilien und Vögeln hätten, dürften TÄ, wenn ich das richtig verstanden habe, dann nur noch diese statt Baytril für die genannten Tierarten anwenden; sie würden sich sonst sogar strafbar machen.

(Beipackzettel zu Enrobactin http://www.pharmazie.com/graphic/A/90/8-36590.pdf (http://www.pharmazie.com/graphic/A/90/8-36590.pdf) )
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Saubergschweinchen am 25. Mai 2016, 08:44 Uhr
Puh...ich habs tatsächlich nich nicht mitbekommen aber wenn es nun ein Enrofloxacin-Präparat gibt was speziell für kleine Heimtiere zugelassen ist dann ist es tatsächlich nicht mehr erlaubt Baytril zu verwenden.

Umwidmungen von Medikamenten auf Tierarten für diese die nicht zugelassen sind ist tatsächlich strang geregelt und nur möglich wenn es kein Präparat gibt das für die Tierart zugelassen ist.

Bleibt nur zu hoffen das die Pharmaindustrie da nochmal ein paar Rädchen in Bewegung setzt und den Unfug rückgängig macht. Bzw. zumindest an der Zusammensetzung schraubt.

Von Schlundsonde hab ich jetzt im Beipackzettel nichts gefunden. Mich würde interessieren woran der TA fest macht das die Verdünnung zu gering ist?
Das wäre ja prinzipiell das Selbe wie mit Baycox 2,5%...das muss auch verdünnt werden...von Verätzungen nach der Verdünnung habe ich noch nichts gehört.
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 25. Mai 2016, 12:28 Uhr
Das mit der Sonde steht im Beipackzettel unter:
"4.9 Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben per Schlundsonde."

Eine Bekannte von mir gibt Enrobactin aktuell (gleiche TÄ wie ich) und hat nur Anweisung bekommen, es zu verdünnen. Schwein läuft noch fröhlich rum, also bestehen Maul etc. wohl noch nicht stark verätzt ;)
Das mit dem TA würde mich auch interessieren, dazu macht er nämlich keine Angaben...
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Saubergschweinchen am 25. Mai 2016, 13:06 Uhr
Ich denke bei entsprechender Verdünnung passiert da auch nichts...hab jetzt gefunden wo das steht...komisch nur das sie weiter unten schreiben das man das Tier gut fixieren muss bei der Eingabe damit es nicht aspiriert.

Ganz ehrlich...ich lass mir weiter Baytril geben (sollte hier mal AB nötig sein), dann ist mein Tier in der Kartei eben eine Katze oder ne Kuh. Mir doch egal  ;)
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 25. Mai 2016, 13:09 Uhr
denke ich auch.
so ein unnötiger quatsch immer mit der pharmaindustrie  :wall:
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Néné am 04. November 2017, 11:56 Uhr
Die Nagerspezialisten zu denen ich gehe, (sind ja mehrere Praxen), verkaufen das Enrobactin nicht. Die sitzen das alle aus, weil sie es für gefährlich halten. Ich bekomme einfach weiterhin Baytril. Wie sie das rein rechtlich handhaben, weiß ich nicht.

LG. N
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 08. November 2017, 22:30 Uhr
Meine "Einschläferungspraxis" in die ich für Dinge wie Erlösen oder mal eben röntgen oder so fahre, gibt auch noch Baytril raus und unser Haus-TA auch. Es scheint ja weiterhin irgendwie zu gehen?!
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: ewe78 am 09. November 2017, 09:06 Uhr
Irgendwo anders hab ich mal gelesen, daß wenn man zum Tierarzt sagt, daß man ein wehrhaftes Tier hätte, in das man die nötige verdünnte Menge Enrobactin niemals vollständig reinbringen würde, man noch Baytril bekommt.
Dann haben sie auch einen Grund, den sie angeben können, falls sie sich vor jemand anderem dafür rechtfertigen müssen, daß sie Baytril statt Enrobactin verordnet haben. Ich weiß aber nicht im Geringsten, wie das überwacht oder geahndet wird, kann mir nicht vorstellen, daß da iiirgendwas passiert, dafür wird einfach überall noch viel zu viel und mit einer Selbstverständlichkeit Baytril ausgegeben, so streng kann es dann doch irgendwie nicht sein.

So hab ich's mir jedenfalls vorgenommen, daß ich das sagen werde, sollte ich in die Lage kommen...hoffentlich nicht : )
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Murx Pickwick am 09. November 2017, 11:16 Uhr
1. Es ist nicht überprüfbar, warum wie was und weshalb ein TA genau das verschreibt, was er verschreibt. Zwar ist er verpflichtet, alle Medikamente, die er ausgibt in seine Datenbank einzutragen samt der Tierart und dem Individuum, was das Medikament bekam - aber schon hier gibts genügend Gelegenheiten, sich aus Versehen beim Eintragen zu irren - und schon wurde statt Baytril Enrobactin gegeben.

2. Es gibt eine ganze Reihe von Unverträglichkeiten, auch bei Nagern. Ein TA muß selbstständig und nach eigenem Ermessen das richtige Medikament finden, was dem Tier hilft. Gibt es kein Medikament, was für eine spezielle Tierart zugelassen ist und was genau (also wirklich genau!) diese Eigenschaften hat, darf er ein Medikament, was für eine andere Tierart zugelassen ist, umwidmen.
Bei Nutztieren wird diese Regel sehr streng gesehen - ganz anders bei Heimtieren, wo es nicht um die Nutzung geht, sondern vielmehr um die Wiederherstellung und den Erhalt der Gesundheit des Heimtieres.

3. Meerschweinchen sind einfach nur uninteressant, da kümmert sich kein A*** drum, was da ins Schwein reingestopft wird ... könnte sein, daß Enrobactin das früher oder später ändern wird, es kommt drauf an, wieviel Le Vet Beheer e. V. damit verdient und wie gut sie zu Bayer Vital GmbH stehen.

4. Die neuen EU-Richtlinien zur Herausgabe von Medikamenten an Tieren setzen einige der Verordnungen zur Herausgabe von Tiermedikamenten außer Kraft. Es ist möglich, daß hier die TÄ schlichtweg eine entstandene Gesetzeslücke ausnutzen.
5. Die seit einigen Jahrzehnten geltenden Richtlinien beim Menschen besagen, daß durchaus Medikamente mit gleichem Wirkstoff auch dann für den Menschen benutzt werden dürfen, wenn diese nicht ausdrücklich für den Menschen ausgeschrieben sind. Dies soll die Kosten für Krankenkassen senken.
Nun kann man alleine diesen Umstand nutzen, um die Weitergabe eines günstigeren Medikamentes mit gleichem Wirkstoff wie das für die Tierart ausgeschriebene Medikament anzuwenden.

Kommt es zu einem ersten Gerichtsprozeß, werden hier die Richter entscheiden müssen ... wir haben es hier mit einer unklaren Gesetzeslage zu tun.

Es ist übrigens auch heute noch kein Problem, selbst solche Antibiotika, wie Chloramphenicol auch in größeren Mengen vom Tierarzt in die Hand zur freien Nutzung zu bekommen ... wobei das tatsächlich illegal ist, also eine Ordnungswidrigkeit.
Da die meisten Mengen unter der Hand an Nutztierhalter gehen mit teilweise enormer Anzahl an Tierplätzen, liegt auf der Hand, daß die Ahndung solcher Vergehen deutlich Vorrang hat zur Ahndung zu einer vielleicht nicht ganz exakten Verabreichung des gleichen Wirkstoffes nur mit anderem Namen ... denn genau um dieses Delikt, wenn es denn ein Delikt ist, handelt es sich ...
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Jassy am 17. Juni 2018, 12:18 Uhr
Ich kenne nur baytril und enrobactin mit dem Wirkstoff  enrofloraxin  als Breitband Antibiotikum.
Laut vier Tierärzten sind das das offiziell  zugelassene Antibiotika für Meerschweinchen.

Vio Du zählst nun zithromax mit auf. Ich werfe noch die ^doxycycline^ mit in den Raum. Mit der Frage sind das wirklich offiziell zugelassene Antibiotika für Meerschweinchen? Laut einer bekannten ja. aber bei meinem chlamydien/mikroplasmen  Problem wurde immer nur von baytril gesprochen, da alles andere eben nicht zugelassen wäre. Ich kenne diese Mittel ausschließlich bei der Behandlung bei Menschen. Hast du dort eine andere Info für mich? Es geht mir eigentlich nur um ^offiziell^ zugelassen. Bedingt anwendbar  weiß ich. Immer sehr komisch wenn man zu zig Ärzten rennt, weil die Tiere nicht gesund werden und man immer gesagt bekommt, das die Mittel nicht zugelassen wären und in anderen Praxen  wird gefühlt damit rumgeworfen.... 

Thema benebac  Stimme ich zu. Den Mist habe ich weggeworfen.... wenn gibt es rodicare akut kurzzeitig oder eine Kur mit sobamin. Im Notfall oder wenn's richtig akut ist Tierart :)

Viele Grüße
Jasmin
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 17. Juni 2018, 13:58 Uhr
Ich denke schon, dass Doxy zugelassen ist... Unser TA gibt es für Nager und Kaninchen raus, er hat noch gemeckert, dass Chloramphenicol nun für die Kleinen nicht mehr raus gegeben werden darf, weil es nicht mehr offiziell für sie zugelassen ist.
Thomas Göbel und Moritz Macha führen es auch in ihren Tabellen
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2008-1081311?device=desktop&innerWidth=1001&offsetWidth=980 (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2008-1081311?device=desktop&innerWidth=1001&offsetWidth=980)

Vielleicht wissen es manche Tä nur nicht, man hört ja auch zu Metacam immer wieder die unglaublichsten Geschichten, da würden Meerschweinchen sofort dran sterben oder dürfte man nicht mit Herzmitteln geben etc.
Und da kennen auf nur die wenigsten Tä die neuen Dosierungsrichtlinien, die ja zum Teil fast 10 Mal mehr Metacam zulassen, als zuvor immer empfohlen wurde...
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Jassy am 17. Juni 2018, 16:44 Uhr
So habe mir durchgelesen.  Es ist nicht offiziell zugelassen. 
^Zugelassen bei als Heimtiere gehaltenen Kaninchen sind Baytril 2,5 % und folgende Impfstoffe:
Cunivac Myxo
Cunivac RHD
Cunivac Past^

Neben der Tabelle wo u. A. Doxyciclin  steht, steht folgendes:
^Die Medikamente sind in der Regel nicht für die Verwendung bei als Heimtieren gehaltenen Kaninchen und Kleinsäugern zugelassen und müssen daher umgewidmet werden.^

Danke für die Seite.  Habe mich vorhin dumm und dämlich gegoogelt... hat somit wohl seine Gründe wieso es eher im Notfall rausgegeben wird....

Metaxa hatte ich bei meiner Pina auch. Das hat sie gut vertragen.... und bei dem enrobactin  hingegen  gibt es ja auch extrem  geteilte Meinungen...
Von stark alkalisch - bloß nicht pur bis hin zu  pur geben in niedriger Dosierung ist laut aktuellem Stand und Facharzt Schulungen  möglich.... da soll man als tierhalter noch wissen was man tun soll....

Bin immernoch froh das so vieles durch die Natur behandelbar ist und man nur im notfall an sowas gebunden ist :)
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 17. Juni 2018, 17:59 Uhr
Ah okay, aber ob das noch aktuell ist? Die Tabellen sind ja nun auch schon zehn Jahre alt und Baytril ist soweit ich weiß nicht mehr zugelassen sondern Enrobactin oder Orniflox. Da das beides ja soweit ich weiß nicht groß einen Unterschied zu Baytril hat (außer, dass keiner wusste, dass er Baytril hätte bestünden müssen), ändert sich da nicht viel, über die Suchfunktion findest du dazu auch einen Thread :-)

Metaxa kenne ich nicht, wenn es um Meloxicam geht hatte ich da auch bei hohen Dosen noch nie Probleme und die Notstation hier gibt's sehr vielen Tieren, im Laufe von 15 Jahren gab es da keine Handvoll Tiere mit Problemen...

Ja klar, in jedem Fall ist es immer gut, auf die "Chemie"verzichten zu können, wenn es andere Alternativen aus der Natur gibt :-)
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Jassy am 17. Juni 2018, 18:39 Uhr
Sry!!! Meine metacam... Autokorrektur ^^

Naja also 4 Tierärzte haben das bestätigt. Demnach gehe ich davon aus das es dabei geblieben ist.  Baytril würde aber erst seit diesem Jahr durch enrobactil ersetzt... baytril soll aber besser gewesen sein von der Eingabe und Verträglichkeit. Bei enrobactin sagt man wiegesagt es wäre stark alkalisch man könnte damit den Tieren die speiseröhre verätzen...
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 17. Juni 2018, 19:01 Uhr
Das waren tatsächlich damals die ersten Gerüchte, die ich auch gehört hab.
Wenn man allerdings in die Packungsbeilagen schaut, findet man bei Baytril ohne flavour und bei Enrobactin als Inhaltsstoffe Enrofloxacin und Benzylalkohol (edit: sorry, mein Fehler: weiter unten in der Packungsbeilage stehen noch mehr Zusatzstoffe, z.B. Kaliumhydroxid, was es wohl so alkalisch macht - hatte ich ja im ersten Post hier auch schon geschrieben  :roll:).
Die Medikamente unterscheiden sich somit soweit ich weiß nicht besonders und warum das eine nun auch krass alkalisch sein sollte... ich zb trinke gern auch ein Basenpulver in Wasser, das ist auch schon recht basisch und verätzt nichts, auch putze ich mir mit Basenpulver die Zähne und hab keine Probleme mit den Schleimhäuten. Wenn müsste das schon extrem alkalisch sein und warum, wenn da nichts gezielt zugesetzt würde...

Baytril sollte man auch genauso wie die anderen Enrofloxacin-Präparate nur verdünnt geben. Mittlerweile gibt's so viele Meerschweinchen, die Enrobactin oder Orniflox bekommen und ohne Probleme vertragen haben - ich glaube, dass war mehr ein Gerücht am Anfang als dass es richtig Sinn gehabt hätte.
Ah okay, erst seit diesem Jahr. Irgendwie hat man schon so lange davon gehört, dass ich angenommen habe, es wäre nun längst schon so weit. Man munkelt bei manchen Tä hier, dass abgesehen von Retardon in Zukunft alle anderen AB für Nager und Kaninchen nicht mehr zugelassen werden - wenn das so sein sollte, dann spinnt da aber ordentlich wer, seufz... Kann es mir aber nicht wirklich vorstellen...

Ich werde morgen am PC unsere Beiträge ins AB Thema verschieben, da passen sie sicher besser hin :-)
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Krümelchen am 17. Juni 2018, 19:57 Uhr
Das unverdünnte Enrobactin hat einen pH-Wert von mindestens 11 (wahrscheinlich durch das zugesetzte Kaliumhydroxid) und ist damit wirklich stark alkalisch; bei Verdünnung laut Vorschrift landet man bei einem pH-Wert von ca. 9. Hat jemand mal Baytril gemessen?

Komisch finde ich beim Enrobactin auch, dass man 2 x am Tag die Hälfte der Baytril-Dosis geben soll. 1 x 10 mg haben sich doch beim Baytril über Jahrzehnte bewährt, und jetzt wird einfach die Dosis aufgeteilt... Ich frage mich, ob das wissenschaftlich abgesichert ist über Messungen der Blutspiegel.
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 17. Juni 2018, 21:02 Uhr
Hab im Internet gar nichts vom Kaliumhydroxid gelesen, aber dann wird es natürlich basischer...
Baytril kann ich Zuhause Ende der Woche mal messen :-)
Ich hab mein Enrobactin abgegeben an eine Freundin, da ich genug Baytril habe und nie rein geschaut, was dort in der Packungsbeilage drin steht. Bei einer Freundin bei Orniflox waren nur Enrofloxacin und Benzylalkohol angebenen, aber vielleicht hätte man noch unter einem anderen Punkt suchen müssen. Hatte zu Enrobactin im Internet nun auch nur das gefunden auf die Schnelle, aber das war vielleicht auch nicht die Angabe mit allen Zusatzstoffen.
Dennoch müsste es verdünnt dann ja kein Problem sein. Eine Freundin hatte mal vergessen zu verdünnen und passiert ist auch augenscheinlich nichts, was natürlich nicht heißen soll, dass es ungefährlich ist.

Das hab ich mich tatsächlich auch schon gewundert, warum da nun die Dosis aufgeteilt wird.
Muss gestehen, dass ich bei Cotrim K, seitdem ich weiß, dass es absolut zuverlässig wirkt so, nur die halbe Dosis gebe immer, nur einmal einen ml am Tag. Es wirkt so halt auch sehr effektiv selbst bei heftigen Geschichten wie Knochen Schwellungen und seitdem ich das - weil ich mich mit der Dosierung vertan hatte und halt daher immer nur einmal am Tag einen ml gab statt zwei Mal - gemerkt hatte, sehe ich nicht ein, warum es mehr sein muss als nötig. Da das für Menschen ist, bin ich nicht sicher, ob es dazu Studien bei Nagern gibt, könnte ich mal suchen, wenn Zeit ist. Bei Menschen wird ja sowieso nicht nach Gewicht gerechnet...

Für Veraflox gilt 0,2 ml einmal tgl, obwohl gleiche Wirkstoff Klasse wie Enrofloxacin - laut TA einfach, weil da noch Erfahrungen fehlen... Mh...
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 18. Juni 2018, 15:33 Uhr
Mädels, hab die Beiträge nun in den Orniflox/Enrobactin-Thread geschoben, wie man sieht :-)
Hab nun beim Beipackzettel auch den Abschnitt mit den zusätzlichen Substanzen gefunden  :roll: Manchmal ist man ja blind, steht extra noch drunter, aber ab Benzylalk war bei mir wohl Schluss.
Hab dann gleich mal noch den Hersteller angeschrieben für offizielle Infos zu pH, aber wann es Schleimhäute verätzt (ich kenn erst ab pH 12 oder 12,5, dass es dann Schleimhäute angreift) und warum man zwei Mal tgl. die halbe Dosis von Baytril geben soll. Im Internet stand wo, dass es laut neusten Erkenntnissen besser wirksam wäre... joa gut, kann ich mir schon vorstellen, aber ist auch mehr Stress für Tier und Mensch und hat mit einer einmaligen Gabe doch auch funktioniert...
In jedem Fall hoffe ich auf eine hilfreiche, vernünftige Info, gern auch mit Studie  :g:
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Meeriemama am 18. Juni 2018, 19:07 Uhr
Ich hab gehört, dass Baytril zu den Reserveantibiotika gehört. Vielleicht sollte man doch nicht so unbesorgt damit umgehen? Oder gilt das nur für Nutztiere, die für den menschlichen Verzehr sind?
Warum man aber ein Mittel, was ausdrücklich für Kleintiere geeignet sein soll, vor der Anwendung verdünnen muss, erschließt sich mir auch nicht wirklich
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 18. Juni 2018, 19:46 Uhr
Das weiss ich nicht, generell finde ich, ist jedes AB nicht "unbesorgt" einzusetzen - damit meine ich, wenn möglich sollte man vorher ein Antibiogramm erstellen lassen (z.B. bei Nasenausfluss und wenn das Tier nicht arg Atemprobleme hat und gut drauf ist, man also keinen extremen Zeitdruck hat oder eben ggf. bei Wunden/Abszessen etc.).

Und natürlich nicht ständig bei harmlosen Kleinigkeiten oder wie so oft präventiv AB geben, also z.B. bei OPs, wo das AB gar nicht nötig ist, aber einfach mal so zur "Vorsorge" gegeben wird. Kenne eine Notstation, die gibt jedem Bock präventiv AB, auch wenn die Kastration gut verlaufen ist, immer eben  :roll:
Bei Abszessen durch Fremdkörper von aussen je nach Art des Abszesses bin ich auch vorsichtig mit dem Einsatz von AB geworden. Meiner Erfahrung nach ist das in solchen Fällen nicht immer nötig bzw. heilt es auch mit AB nicht, wenn nicht richtig operiert wurde, dann aber lange nach Absetzen des AB, wenn endlich richtig operiert wurde...

Dreck wird halt rausgeeitert, dass kann auch eine Entzündung fördern, eine leichte Entzündungsreaktion ist aber dann auch normal und muss nicht heissen, dass man da dann zwingend ein AB nutzen muss. Mir ist mal ein Pferd über den grossen Zeh getrabt und hat sich beim Drauftreten (hatte Gummistiefel an) gedreht. 3/4 des Nagels waren abgedreht und der Rest tief nach unten in die Haut unter dem Nagel gedrückt. Es hat eine Woche geeitert wie verrückt, weil auch viel Dreck drin war und eben der Nagel und rot, dick und heiss war der Zeh und halbe Fuss auch. Ich hab (anfänglich sofort zerkauten Spitzwegerich und Ringelblume) koll. Silber drauf gegeben und beobachtet und Homöopathie eingenommen.
Nach 1-2 Wochen war das Schlimmste überstanden und der Nagel ist ganz toll wieder geheilt (hat insgesamt 1,5 Jahre gedauert) und man sieht heute nichts (bei meiner Cousine wurde der Nagel bei einer weniger schlimmen Geschichte gezogen und er ist nur noch zur Hälfte nachgewachsen).
Beim Tier wäre man da jetzt doch wieder mit einem AB ran und es geht mir ja genauso, man ist unsicher, was ist richtig, was falsch...
Als Neylas Bauch offen lag bis aufs Bauchfell, hab auch ich "präventiv" AB gegeben anfangs, damit sich nichts entzündet und die inneren Organe befällt. Wäre auch ohne gegangen vielleicht und vielleicht hätte sich doch was entzündet... Beide BauchOPs zuvor (also Nr 2 und Nr 3) hätte ich ohne AB gelassen. Wenn der TA sauber arbeite und innen keine Infektion die Ursache für die OP ist, warum nicht. Neylas Abszess war komplett verkapselt, daher war auch mein TA dagegen, ein AB zu geben.

Es ist schwer! In jedem Fall hast du Recht: könnte man noch umsichtiger, durchdachter und vorsichtiger mit AB umgehen? Ich denke, in jedem Fall! Man muss sich nur trauen... und wenn es dann zu einer Entzündung kommt, kann man ja immer noch eine Antibiose beginnen. Ich geb aber zu, wie z.B. bei Neyla, ich trau mich auch nicht immer ohne, wenn es aber vielleicht gegangen wäre...


Ich hab auch gefragt, warum es denn so basisch sein muss. Mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme :-)
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Meeriemama am 18. Juni 2018, 22:05 Uhr
Bei mir selber bin ich ziemlich zurückhaltend mit Antibiotika, bei den Tieren ist es immer schwierig, abzuwarten, finde ich. Grade bei den Meerschweinchen kann sich eine Infektion ja recht schnell bedrohlich entwickeln, die zeigen ja gar nicht, wie schlecht es ihnen schon geht. Ich hab halt immer Angst, etwas zu verpassen. Bei einer Kastration vorbeugend Antibiose finde ich aber auch übertrieben. Aber ich hatte natürlich bei der einzigen Kastra bisher das Glück, dass der kleine Mann den Faden nicht vertragen hat und prompt auch wieder Antibiotika bekam.
Du meinst, da hätte man auch abwarten können, und es einfach rauseitern lassen? Hat schon eine ganze Weile gesuppt, aber nicht wer weiß wie heftig...
Wie wichtig es ist, Antibiotika sorgsam zu verschreiben, habe ich vor Jahren am eigenen Leib erfahren. Bei einer Sepsis hat das Breitbandantibiotikum keinerlei Wirkung gezeigt, und der Arzt meinte, ein Mittel hätten sie bisher zum Glück  immer noch gefunden. Mittlerweile gibt es ja wohl schon Keime, wo gar nichts mehr greift.
Beängstigende Vorstellung... und dann gibt es Patienten, die sauer sind, wenn sie beim Arzt wegen eines Schnupfens kein Antibiotikum bekommen.
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 18. Juni 2018, 22:18 Uhr
Das kann ich pauschal nicht sagen, ich hätte das AB sicher auch gegeben in dem Fall.
Bei meiner Neyla war ein Hühnerei großer Abszess im Bauch, vermutlich auch die Naht nach der Entfernung der Gebärmutter nicht vertragen. Der Abszess war abgekapselt und daher war kein AB nötig.
Wenn es nur ein bisschen eitert und minimal wärmer ist bei Wunden, ist das noch was anderes als wenn alles dick und heiß ist... Wie du bin ich bei mir auch mega sparsam mit AB und bei den Kleinen aus Sorge schneller. Da kann man wohl keinem einen Vorwurf machen :-)

Ja, die Entwicklung ist besorgniserregend :(
 
Titel: Antwort: Orniflox / Enrobactin
Beitrag von: Vio am 10. Juli 2018, 15:54 Uhr
Also ich hatte mit dem Vertreiber Kontakt und habe sehr interessante, ausführlich recherchierte Infos erhalten - darf aber diese nicht nennen, weder hier (also nicht "öffentlich" - es könnte heissen, man habe mich gesponsort) noch in einer PN (also auch nicht persönlich... :frag:), noch darf ich sagen, man kann sich an den Vertreiber wenden für Infos bei Fragen/Unsicherheiten etc. - man soll sich einfach Rat beim TA holen, wenn man Fragen zu Enrobactin hat und der könnte sich dann auch selbst beim Vertreiber erkundigen. Joa - da kommt man ja oft leider nicht weiter...

Das Ganze finde ich sehr schade, weil man so ja nun auch nicht die Gerüchte aus dem Weg räumen kann und so ganz nachvollziehen kann ich nicht, dass es nicht ein offizielles Statement gab zu dem ganzen Thema, noch, dass ich hier jetzt so gar nichts dazu sagen darf, was mir geschrieben wurde bzw. nicht mal in einer persönlichen Nachricht für Interessierte... da bleibt ein komisches Gefühl...

Ich kann also ein paar Dinge nur schreiben, was ich selbst recherchiert habe:

In England wird ein "2,5% Baytril" zur Behandlung von Kleintieren eingesetzt, welches exakt dem Enrobactin entspricht. Dort wird auch empfohlen, es verdünnt einzugeben und 0,2 ml/kg 2x tgl wird so empfohlen. Das Enrobactin wurde wohl dann sozusagen als Pendant hergestellt für den deutschen Markt.
https://www.petmed360.com/products/baytril-2-5 (https://www.petmed360.com/products/baytril-2-5)

Hier dazu das deutsche Baytril 2,5% für Kälber - mit Kaliumhydroxid:

https://vetportal.bayer.de/scripts/include/lib/tools/downloader.php?f=%2Fhtml%2Fdocuments%2Fpflichttexte%2FBaytril2_5_oral_Pflchttxt_Dez2007.doc (https://vetportal.bayer.de/scripts/include/lib/tools/downloader.php?f=%2Fhtml%2Fdocuments%2Fpflichttexte%2FBaytril2_5_oral_Pflchttxt_Dez2007.doc)

https://imedikament.de/baytril-2-5 (https://imedikament.de/baytril-2-5)

Das wurde jahrelang on masse gegeben, ohne verdünnt zu werden, zumindest bei uns hier wurde dazu nie etwas geraten. Ich verdünne generell sowas, andere nicht - Geschrei wegen verätzter Schleimhäute hab ich aber nicht gehört. Ich meine, das hatte ich schon mal so recherchiert und deswegen oben gleich "ist doch nix anders..." geschrieben...

Hier im Buch "Ohrkrankheiten bei Hund und Katze: Grundlagen - Diagnostik - Behandlung ...
von Richard G. Harvey, Joseph Harari, Agnès J. Delauche" steht, dass Enrobactin im sauren pH "inaktiviert" wird - es wird wohl also ein basischer pH für die Wirksamkeit benötigt.
Mehr hab ich dazu nicht mehr recherchiert dann mangels Zeit.

Es gibt eine Studie https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18278388 (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18278388) mit Kaninchen, bei denen Natronlauge (wenngleich ein Puffer und daher nicht ganz mit Kaliumhydroxid als Stabilisator vergleichbar) ab 4%iger Natronlauge (ca. pH von ca. 14) die Schleimhäute angegriffen waren. Ein pH von 11 könnte also noch lange im tolerablen Bereich liegen. Es gab ja Berichte, bei denen die Schleimhäute verärzt worden sein sollen - naja... ich frage mich, ob das wirklich so stimmt oder es nicht zu anderen Komplikationen kam, die dann so ausgelegt wurden. Ob da wirklich jedes Mal gaaanz genau der Rachen untersucht wurde? Und wenn da was gefunden wurde - vielleicht war das vorher schon da?
Wenn sowas behauptet wird, braucht man vernünftige Beweise, zumindest für mich ;) Wenn das nun öfter auftreten würde, wäre es schon eindeutiger... dagegen sprechen aber die Erfahrungen von Haltern, die es aus Unwissenheit unverdünnt angewendet haben und wo nichts passiert ist.

Den pH von Baytril oral 2,5% konnte ich leider nicht messen, da ich zuhause nur Indikatorpapier bis zu einem pH von 9 habe.


Fazit für mich persönlich ohne die Infos vom Vertreiber, die ich ja nicht nennen darf:
Hat sich zum Baytril 2,5% Kälber-Lösung doch nichts verändert augenscheinlich  :frag: Ich werde dann auch in Zukunft Enrobactin einsetzen und wie ich es immer tue eben auch verdünnen.