Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Lippengrind & Zahnprobleme => Thema gestartet von: Vio am 01. März 2014, 16:15 Uhr

Titel: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 01. März 2014, 16:15 Uhr
Hallo ihr Lieben  :winke:

Pari hat einen Lippengrind. Ursachen kann es viele geben, angeschlagenes Immunsystem durch den Stress mit Marzis Erkrankung liegt nahe. Das hat sie sehr mitgenommen, man hat ihr das angemerkt.

Man weiß immer noch nicht genau, welche Mikroorganismen zu Lippengrind führen...
Wahrscheinlich sind es mehrere in Kombi.

Anfangs hatte die Stelle an Paris Lippe etwas geeitert, ich habe Rizol drauf gegeben und sie hat Hepar sulfuris bekommen.
Zudem sind ihre oberen Schneidezähne abgebrochen, was oft bei einem bakteriellen Lippengrind auftritt.

Zähnchen sind nun wieder da, die Macke/Kruste ist kleiner, eitert nicht mehr, aber ist halt noch da.


Aus Interesse habe ich eine Kultur angelegt...

Unsere Tierärztin wollte Pari Nystatin geben, da das eine Pilzinfektion wäre...
Ich habe abgelehnt.

Von Paris Kruste habe ich etwas abgezupft und auf eine LB-Agar-Platte (hatte ich am gleichen Tag erst gegossen) gelegt.


Hier die Bilder von Tag 1-3

Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 01. März 2014, 16:21 Uhr
Ich habe auf Paris Grind dann immer kolloidales Silber gesprüht, Rizol stinkt so, das tat mir Leid.

Zudem bekommt sie momentan gute Präparate mit vielen Vitaminen: Dialvit44 und Pro VitaD3 von Tisso.
Außerdem ProEMsan und ProBAsan von Tisso, sowie Merlinspulver (Basenpulver) und Zeolix (Zeolith) von J.-C. Alix und ein Präparat mit Vit D und K2. (alles mit Wasser verdünnt natürlich ;) )

(Das bekommen alle Schweinies momentan kurweise, Marzis Krankheit hat sie alle sehr gestresst und ihr Immunsystem kann nun Hilfe gebrauchen. Zudem denke ich, ist es mal nicht schlecht, alle Speicher wieder aufzufüllen ;) Sie saufen den Mix super gerne aus der Spritze (1ml pro Tier am Tag), obwohl ja auch Curcumin drin ist und es eig. gar nicht so dolle schmecken kann... vielleicht brauchen sie es, gerade bei Vit. D würds mich nicht wundern ;) )

Zudem bekommt Pari noch Schüßlersalze.
Ihr geht es gut, der Grind stört sie nicht, aber er ist noch da. Ich denke, dass das auch noch etwas dauern wird.

Weiter gehts mit meinem Versuch:

Ich habe an Tag 4 auf eine Stelle kolloidales Silber getropft ( links) und auf eine andere Rizol (rechts).
Baytril hätte ich auch noch probiert, aber es war kein Platz mehr.

Das erste Bild von Tag 4 zeigt alles vor dem "Behandeln", die beiden anderen zeigen die Platte nachdem ich KS und Rizol drauf gegeben habe.
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 01. März 2014, 16:23 Uhr
Dann geschah etwas, was ich mir nicht erklären kann bisher...
Theorien habe ich, werde das mit meinen "Kollegen" in der Mikrobiologie nächste Woche mal besprechen.

Nach dem Animpfen mit Rizol und KS schienen die Bakterien-Kolonien auf meiner Platte zu explodieren.
Ich hatte sonst nichts geändert...
Allerdings sind die Kolonien, die am entferntesten von der potenziellen Ausgangskultur auftreten und am Rand der Platte sind, größer. Das bedeutet, die Bakterien müssen da besser wachsen können.
Dafür sind in der Nähe mehr Kolonien, halt kleiner...

Die Kolonien, die mit KS und Rizol betropft wurden, sind nicht weiter gewachsen.
Die übrigen schon, wenngleich man es nach 1-2 Tagen noch nicht eindeutig vergleichen kann.

Hier 2 Bilder von Tag 5 und Tag 6, heute.

(Man beachte unten rechts den kleinen weißen Pilz. Er produziert Antibiotika, weshalb sich um ihn herum kaum Bakterienkolonien gebildet haben ;) )
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 01. März 2014, 16:32 Uhr
Werde mal weiter berichten, wenn ich die nächsten Tage Zeit habe...


Bin froh, dem Nystatin nicht zugestimmt zu haben.
Obwohl sich Pilze gebildet haben, sind das jedoch Verunreinigungen durch Luft oder unsauberes Arbeiten. Kann Zuhause ja leider nicht so steril wie im Labor arbeiten... ;)

Der Lippengrind scheint durch Bakterien verursacht zu werden, die auch als erstes auf der Platte wuchsen.
Die Entwicklung nach Beimpfung durch KS und Rizol ist interessant.

Zudem stinkt die Platte wieder extrem nach "altem" Rizol (riecht wie Rizol, aber weniger frisch und stechend wie es original riecht), wie auch bei meinen anderen Versuchen immer. Ob das eine Wechselwirkung mit dem LB und Agar oder mit den Bakterien ist oder einfach, weil es eine Weile in Wärme steht, kann ich nicht sagen.


(LB besteht aus Hefe, Trypton, NaCl und Wasser. Ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze ;) Auch wenn meine Platte anfangs mit Kanamycin (Km, scheint von unten auf den ersten Bildern durch, hatte es dann abgewaschen) gekennzeichnet ist, sie enthält keine Antibiotika. Ich musste nur Km-Platten gießen und hab mir heimlich eine ohne das Antibiotikum gegossen und sie unterstrichen gekennzeichnet, damit ich sie wieder finden kann und es nicht auffällt ;) )
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Tiefseetaucher am 01. März 2014, 17:02 Uhr
Spannend!!!   :bravo:
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 01. März 2014, 17:04 Uhr
Oh ja  :-) Ich wünschte, ich könnte in der Uni diesbezüglich mit Flüssigkulturen, Photometer, Massenspektrometer etc. arbeiten  :traurig:
Und ich bin ja leider auch nur noch 2 Wochen in der Mikrobio tätig und danach bei den Neuros... aber naja, MS- und Parkinson-Forschung ist ja auch spannend ;)
Aber die Bakterien werde ich vermissen  ;-)
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Tiefseetaucher am 01. März 2014, 17:08 Uhr
Bei einer Freundin von mir wurde erst kürzlich MS festgestellt, schon übel. Parkinson, Altzheimer, Mukoviszidose usw aber ja alle. :-(
Bio ist halt rundum spannend, find ich.
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 01. März 2014, 17:10 Uhr
Spannend, aber Mist, dass es sowas überhaupt gibt  :traurig:

Ja, ich liebe Biologie auch rundum  :-) Gerade das, was anscheinend funktioniert, aber (noch) nicht bewiesen werden kann ;) Vielleicht werden wir auch manche Rätsel nie lösen können, aber es hat seinen Reiz, zu forschen  :freu:
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Smoky am 02. März 2014, 20:59 Uhr
 :pfeif: da war was falsch :g:


Pari hat einen Lippengrind. Ursachen kann es viele geben, angeschlagenes Immunsystem durch den Stress mit Marzis Erkrankung liegt nahe. Das hat sie sehr mitgenommen, man hat ihr das angemerkt.


Anfangs hatte die Stelle an Paris Lippe etwas geeitert, ich habe Rizol drauf gegeben und sie hat Hepar sulfuris bekommen.

sorry, vio, aber ich muß das jetzt mal sagen:
ist mir absolut neu (bzw nicht in den arzneimittelprüfungen belegt) dass hep.sulf. angezeigt ist, wenn ein Tier nach derartiger psychischer Belastung gesundheitliche Probleme bekommt  :frage:

da komme ich auf mehrere mittel, aber sicher nicht hepar
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 02. März 2014, 21:29 Uhr
In diesem Buch http://www.amazon.de/Hom%C3%B6opathische-Substanzen-Element-Arzneimittelbild-neuartige/dp/3830490518 (http://www.amazon.de/Hom%C3%B6opathische-Substanzen-Element-Arzneimittelbild-neuartige/dp/3830490518) steht sehr viel über Hepar sulfuris, auch in Bezug auf die Psyche und es hat bei Pari u.a. auch in Bezug auf dieses gepasst ;-)
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Smoky am 02. März 2014, 22:08 Uhr
aha...wenn du meinst, dass das ein gutes buch ist...und pari hat sich auch entsprechend garstig benommen...hepar ist ein ekel  :pfeif:

das mittel wird in der "ächten" Homöopathie jedenfalls sehr selten verabreicht
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 02. März 2014, 22:29 Uhr
Ich bin ja nicht nur nach dem Buch gegangen und Hepar kann man nicht nur "augenscheinlich" Ekligen verabreichen ;)
Da gibt es zusätzlich noch mehrere Indikationen und mehrere Dinge sprachen ebenfalls für die Anwendung dieses Mittels bei Pari. Aber ja, unter anderem auch, dass sie unter psych. Belastung und Sorge giftig werden kann, weil sie dann überfordert ist, wenn man noch zusätzlich was von ihr will.

Meine Welt ist übrigens nicht schwarz und weiß :-) Es gibt für mich keine Einheitslösung für jedes Problem...
Hepar hat gepasst und ihr geholfen und ja, ich meine hier im Sinne von "den Heilungsweg ebnen",soweit man das halt immer beurteilen kann.

Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Smoky am 05. März 2014, 21:41 Uhr
ach vio, mir brauchst du wirklich nicht erklären, nach welchen Gesichtspunkten ein mittel verabreicht wird ;)

nach ordentlicher repertorisation der Symptome (wurde gemacht, nehme ich jetzt mal an) stehen öfter mal mittel vorne, die dann selten tatsächlich in der "ächten" Homöopathie verabreicht werden (ich denke da an sulphur und mercurius, die noch seltener angezeigt sind, aber oft verabreicht werden von anderen behandlern, ärzten etc)
sind zwar auch polychreste und sehr wichtig, aber eben überaus selten in der Anwendung (bzw. sollten das sein  :traurig:)

und im boericke, kent und anderen sehr guten materia medica sind die arzneimittelbilder sehr ausführlich beschrieben (wobei dort die Dosierungen und so manche Anmerkungen nach Hahnemanns letzten berichten anzuzweifeln sind bzw so nicht mehr angewandt werden sollten, wenn die behandlung nach Hahnemanns aussage: "macht es nach, aber macht es genau nach" durchgeführt wird)

beim genauen Studium der mittel (ich habe 2 jahreskurse hinter mir mit ständiger Wiederholung der am-bilder) wirst du feststellen, dass einige mittel garstig bei überforderung sein können :winke:

wie ich schon mal erwähnt hatte, habe ich einiges durch in der hinsicht "theorethische mittelgaben" und möchte nur immer wieder vor falscher Anwendung warnen.

jedenfalls hoffe ich, dass nun nicht andere darauf kommen, bei lippengrind einfach mal das mittel zu testen... :roll:
und ich schreib nochmal was in meinem homöopathiebeitrag dazu...
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 05. März 2014, 22:10 Uhr
Ich schätze deine Meinung sehr, Smoky und denke auch, dass es richtig ist, dass du sie mitteilst, es kann sich dann ja jeder selbst sein Urteil bilden.

Allerdings finde ich es etwas anmaßend, dass du dir wieder wie so oft das Recht heraus nimmst, ohne Tier und Situation zu kennen, zu urteilen und immer grundsätzlich alles falsch zu nennen, was nicht deinen Vorstellungen / Überzeugungen entspricht. Das ist zwar dein gutes Recht, aber die Art und Weise, mit der du das anderen mitteilst, kommt sehr "von oben herab" rüber. Mir steht ebenfalls kein Urteil über dich zu, weil ich dich nicht kenne, aber so ist es, wie es mir scheint und ich befürchte, dass das nicht nur bei mir so wirkt.

Wenn du wirklich Interesse daran hast, dass die "ächte" Homöopathie durch dich als Stellvertreterin einer solchen Homöopathin ernst genommen wird, solltest du eine andere Art und Weise finden, dem Gegenüber mitzuteilen, nach welchem Konzept gearbeitet wird.
Aber allen immer auf die Nase zu knallen, dass sie alles falsch machen und nichts wissen und du immer alles richtig machst und sowieso alles weißt, ist nicht die richtige Taktik.
Gut wäre dann auch, daran zu denken, dass viele die Fachbegriffe nicht kennen, die du verwendest. Es wirkt glaubwürdiger, wenn du es dann einfach in verständlichen Worten ausdrückst, es also auch für "nicht qualifizierte" verständlich beschreiben kannst, denn sonst schalten Leser oder Zuhörer schnell ab.
Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn ich eine Methode nicht kenne und jemand dauernd Fachebegriffe verwendet, um zu erklären, dann wirkt das für mich nicht so, als könne er seine Kenntnisse in einfache Worte übersetzen und hätte es richtig verstanden. Vielleicht kannst du das alles ja auch nochmal in dem Homöoapthie-Thread "einfacher" schildern.

Ich habe eine sehr gute Tierheilpraktikerin (eigentlich habe ich sogar 3 ...), der ich vertraue und ich bin mir sicher, dass wir richtig behandelt haben. Und nirgendwer anders kann das überhaupt irgendwie beurteilen, denn nur ich kenne Pari und sehe sie täglich.
Zudem arbeite ich selbst mit mehreren "Methoden", von denen ich ebenfalls überzeugt bin, aufgrund der unglaublichen positiven Erfahrungen der letzten Jahre.

Die "ächte" Homöopathie, so wie du sie schilderst, als die einzige, perfekte Lösung für alles (und alle anderen Methoden seien falsch; sogar die Heilwirkung durch Pflanzen gefährlich, weil sie Symptome vertuschen würden), ist mir suspekt, zumal ich logisch nicht davon überzeugt bin, wie ich auch im anderen Thread dazu schon bei meinen Fragen angedeutet habe.
Alleine schon die Tatsache, dass die "ächte" Homöopathie somit anscheinend als universelles, einzig zulässiges Heilkonzept gehandhabt wird, finde ich fahrlässig. Das hat für mich schon eine Art "Sektencharakter", weil es alles andere als "falsch und gefährlich" deklariert und es u.a. Zwänge auferlegt, z.B. keine Heilpflanzen zu geben, die für mich einen wertvollen Anteil an Heilung leisten können.
Aber das ist meine Meinung.

Für mich ist das Thema allerdings durch, ich habe ehrlich gesagt, keine Zeit und keine Lust darüber zu diskutieren, was ich meinen Tieren gebe, wenn mein Gegenüber weder mich noch meine Tiere kennt und die Situation absolut nicht beurteilen kann, noch dazu ein für mich z.T. unverständliches Konzept verfolgt. (Womit ich nicht sagen möchte, dass es falsch ist, nur weil ich es nicht verstehe! Das kann und will ich nicht beurteilen, möchte aber lediglich meine Meinung kundtun.)
 
Ich möchte hier nun bitte wieder zum Thread zurückkehren, in dem es um meine Bakterienkultur geht.
Du hast ja deine Meinung jetzt kundgetan und alle Leser dieses Threads können nun für sich selbst entscheiden, wie sie handeln würden und was falsch oder richtig ist.

Im Endeffekt muss und DARF ja sowieso jeder für sich selbst entscheiden :-)
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Ina am 06. März 2014, 06:27 Uhr

Ich möchte hier nun bitte wieder zum Thread zurückkehren, in dem es um meine Bakterienkultur geht.


Hallo, ihr Lieben! :winke:

Ich fände es auch besser, wenn Vio mit ihrem eigentlichen Anliegen das Thema weiterführen kann. Hab mir vorhin kurz überlegt, das Thema zu teilen, aber ich denke, wir lassen das nun hier mal so stehen.   ;-)

Smoky, deine Beiträge sind für Fachfremde schon inhaltlich nicht immer leicht zu verstehen. Sie wären besser lesbar und vielleicht auch verständlicher, wenn du auf Groß- und Kleinschreibung achten würdest.

Zitat
jedenfalls hoffe ich, dass nun nicht andere darauf kommen, bei lippengrind einfach mal das mittel zu testen... :roll: und ich schreib nochmal was in meinem homöopathiebeitrag dazu

Ja, das wäre gut, Smoky.  :-) Vielleicht hättest du auch mal Lust eine Art Glossar für die Fachbegriffe und Fremdwörter zu erstellen, die nicht so gängig sind? ich denke, das könnte für viele hier hilfreich sein und zum Verständnis deiner Ausführungen beitragen.



Ich möchte euch alle ganz grundsätzlich bitten, bei Diskussionen im Forum sachlich zu bleiben und die Argumente und Meinungen der anderen User zu akzeptieren. Wir haben alle einen eigenen Kopf auf den Schultern und dementsprechend mitunter auch ganz verschiedene Sichtweisen und Überzeugungen.

Es kann durchaus kontrovers diskutiert werden, aber ich möchte nicht, dass sich hier jemand persönlich angegriffen oder nicht ernstgenommen fühlt. Bitte achtet deshalb auf einen fairen und freundlichen Umgang miteinander und überlegt beim Schreiben, wie euer Beitrag bei den anderen Usern möglicherweise ankommen könnte.
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 02. Juni 2014, 10:30 Uhr
Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen denn ich wüsste gern wie es mit der Kultur weitergegangen ist und welche Schlussfolgerungen zum Lippengrind gezogen werden konnten.

Magst du dazu noch was schreiben Vio?
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 02. Juni 2014, 11:11 Uhr
Hallo  :winke:

Habs fotografisch dokumenteriert, muss ich nachschauen :-)
Stelle wenn ich zu Hause bin die Fotos hoch!

Wie auf den Kulturen zu sehen war, war der Lippengrind (sehr wahrscheinlich) nicht durch Pilz ausgelöst worden (da ist zwar einer auf der Platte, ist aber aufgrund einer Verunreinigung entstanden, da er sich erst später gebildet hat), sondern eher durch Bakterien (s. Kultur).

Bei Pari ist es mit Koll. Silber und Rizol und Immunsystemstärkung usw. flott weggegangen.

Das Nystatin (innerlich) der TÄ (sie sagte, Lippengrind käme vom Pilz und deshalb würde es mit Nystatin schnell weggehen) hatte ich ja abgelehnt (hätte ich auch bei Pilz nicht genommen ;) ) und wie die Kultur zumindest zeigt, sollte es nicht (nur) an Pilz gelegen haben.
Ich kann nur "vorsichtige" Aussagen machen, weil ich nicht steril arbeiten konnte und nicht sagen kann, ob es wirklich so war oder ob ich vielleicht auch nur nicht die richtige Stelle erwischt habe (hab aber direkt den Grind abgezupft und genommen, Pari fands doof ;) ) usw.

Da ich ein Anti-Milben-Spray von CD.Vet mit Eukalyptusöl auf Pari verwendet hatte (testweise auf Verträglichkeit für den "Ernstfall") habe ich befürchtet, dass das die Lippe auch noch angegriffen hat.
Ich hatte das damals längs auf dem Rücken verteilt, habe es jetzt nochmal mit nur einem Punkt im Nacken getestet, da war nichts. Entweder hat sie es sich beim ersten Mal beim Putzen auch auf die Lippen gerieben oder es hatte damit nichts zu tun...

Vlg :-)
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 02. Juni 2014, 17:45 Uhr
So...

Bilder 1 und 2 von Tag 6

Bild 3 von Tag 14, da war mir der Agar schon weggetrocknet ;)

Die Kulturen, die ich "behandelt" hatte, sind nicht weiter gewachsen.
Die plötzlich entstandenen kleinen Bakterienkulturen sind weiter gewachsen. Warum die so "explosionsartig" über die Platte verstreut waren, nachdem ich mit KS und Rizol behandelt habe, keine Ahnung. Auch die Mibis (Mikrobiologen) wussten nicht so recht.
Nach dem Auftreten der vielen kleinen Kolonien war der beschlagene Deckel an den Stellen exakt passend zu den Kolonien auf der Platte nicht beschlagen, vielleicht ist die große Kolonie explodiert, um sich zu verbreiten, als Abwehrmechanismus  :g: (ist jetzt eher laienhafte nicht ernstzunehmende Spekulation, wüsste nicht, dass sowas geht ;) )
Nur halt schon ein komische Zufall, dass nach dem "Behandeln" sowas auftritt... sicher nicht nur Zufall ;)

Leider kann ich aufgrund der Kultur nicht sagen, was es für Bakterien sind, vermutlich auch mehr als eine Art.

Das KS und Rizol konnten die Bakterienkolonien, die damit beträufelt wurden, eindämmen und diese sind auch nicht weitergewachsen.
Hat ja auch auf Paris Mäulchen gut funktioniert ;)
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 03. Juni 2014, 09:43 Uhr
Das mit dem "Explodieren" finde ich wirklich sehr spannend, was schlussfolgerst du für die Behandlung am Tier?

Ich kenne es von Hotspots, diese müssen großflächig und damit auch weit außerhalb der infizierten Haut behandelt werden sonst breiten sie sich weiter aus. Ich bin labortechnisch ja eher Laie aber ich finde die Theorie mit der Vermehrung um das Überleben zu sichern nicht völlig abwegig. Bakterien entwickeln doch die tollsten Überlebensstrategien.

Was mich aber noch grübeln lässt ist ob es nicht ein meschanischer Effekt war. Du hast ja Flüssigkeiten aufgetropft, vlt. sind dadurch die Bakterien auseinander gesprengt wurden und haben sich so verbreitet.

Schade das wir nicht wissen was für Bakterien es waren, in meiner Praxiszeit war auch kein Halter dazu zu bewegen einen Abstrich bei einem Lippengrindtier einzuschicken. Ich hatte glücklicherweise noch nie eines aber wenn dann würde ich es in jedem Fall einschicken um zu schauen was das für Keime sind.

Ich würde aus deinem Versuch nun mitnehmen das man bei solchen Geschichten nicht nur die Stelle selbst sondern auch die Haut ringsherum mit behandeln sollte um auch die Bakterien zu erwischen die sich ggf. schon ausgebreitet haben.
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Tiefseetaucher am 03. Juni 2014, 16:44 Uhr
So also ja vergleichbar mit Herpes bei uns Menschen, oder?
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 03. Juni 2014, 17:40 Uhr
Naja, Herpes ist ja ein Virus da dürften also keine Bakterienkollonien wachsen bzw. würde man dann nur die sekundäre Infektion mit Bakterien sehen. Ich find ultra spannend das kein Pilz gewachsen ist. Mir wurde beigebrahct das sowas meist mit einer Hefepilzinfektion einher geht und man eben immer auch gegen Pilz behandeln muss. So hatte es ja die Tierärztin auch vor...

Man müsste einfach mehr Material zum Untersuchen haben, ein Tier allein ist ja nicht aussagekräftig. Irgendwer muss ja auch mal festgestellt haben das sich im Lippengrind so häufig Pilze finden  :frage:
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Tiefseetaucher am 03. Juni 2014, 17:52 Uhr
Ah siehste, daran hatte ich nicht gedacht. Stimmt.
War nur drauf gekommen, weil es sich ja ähnlich verhält.  :roll:
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 03. Juni 2014, 17:56 Uhr
Ich find deine Idee aber dahingehend nicht so schlecht.

Hat denn schonmal wer untersucht ob Lippengrind beim Meerschweinchen auch durch einen Herpesähnlichen Virus ausgelöst wird? Das würde die Verschiedenartigkeit der Labortests und der Therapieerfolge erklären.

Hab auf fraumeier auch einen Hinweis in die Richtung gefunden, leider Quellenlos.

http://www.fraumeier.org/lippengrind.html (http://www.fraumeier.org/lippengrind.html)
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Tiefseetaucher am 03. Juni 2014, 18:07 Uhr
Ich finde es eben von der Symptomatik her sehr ähnlich. Auch, was bei Frau Meier als üblichen Verlauf steht, kommt mir sehr bekannt vor.
Es ist ja scheinbar auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen, dass es eine bakterielle Infektion ist....
Wäre doch aber auch relativ einfach, das zu untersuchen, oder? Warum hat das dann noch keiner gemacht?
 :denk:
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Saubergschweinchen am 03. Juni 2014, 20:03 Uhr
Naja, also ich hatte wie gesagt noch kein Tier damit sonst gäbe es schonmal einen Laborbefund.

Bei vorgestellten Tieren in der Praxis haben wir immer zu einem Abstrich geraten, weil es eben so viele verschiedene Ursache haben kann. Das war den Haltern immer zu teuer, also gabs die rundum Behandlung mit Panolog (Antibiotikum, Antimykotikum, Cortison) -> ein "Wundermittel"  :roll:

Damit ging es immer schell wieder weg und die Leute blieben mit den Kosten unter dem Anschaffungspreis.
Titel: Antwort: Lippengrind und ein Versuch...
Beitrag von: Vio am 03. Juni 2014, 22:36 Uhr
Naja, ich hab damals zeitgleich für THP, TA etc. an die 700 Euro für Marzi hingelegt, da blieb echt nix mehr für etwas, was ich auch ohne eindeutigen Befund alleine in den Griff bekomme... Zudem die Sorge um die schwerkranke Marzi, da hat mich Paris kleiner Grind nicht so sehr beunruhigt, dass ich den hätte einschicken lassen (ich habe sie nicht vernachlässigt oder so, aber ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine ;) )
Zudem hatte ich schon KS drauf gegeben, wäre also ggf. verfälscht gewesen... aber hätte mich ja dennoch interessiert ;)

Ich denke, dass es von Bakterien und auch Pilzen kommen kann. Im Grunde muss nur eine Infektion da sein, dass es zu so einem "Abwehr"-Grind kommt, warum ist ja im Grunde erst mal egal. Es ist eine Abwehr- und Schutzfunktion. Vermutlich können da also Pilze und Bakterien oder auch nur einzeln eine Rolle spielen...

Wegen dem Verteilen, hatte auch an die "mechanische" Erklärung gedacht... Allerdings ist es so, dass die kleinen Bakterienkolonien, die weiter weg sind, größer sind  :frage: Normal, wenn es weggespritzt wäre, müsste ja in der Nähe das meiste sein und weiter weg am Rand weniger...
Oder die konnten weiter weg besser wachsen, wegen des kleinen Pilzes, dass der nicht nur in der direkten Nähe das Wachstum durch ein AB einschränkte... aber wiederum dafür wäre es zu gleichmäßig...
Müsste man nochmal machen, jedoch hab ich die Bakterien nicht mehr und komme nicht mehr an Agar (meine Nebennierentumor-Zellen wachsen nur in anderen Medien ;) )