Das Meerschweinchen Forum
Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Verhalten => Thema gestartet von: Stucki am 19. Dezember 2016, 18:42 Uhr
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Hallöchen,
wie der Titel schon verrät, möchte ich euch Fragen, wanngenau der beste Zeitpunkt ist, um ein Schweinchen hochzuheben bzw auch aus den Käfig auszunehmen. Ich traue mich nicht so ran und bin etwas ängstlich, was das Thema betrifft. Wenn nötig, umgehe ich auch die Schweine hochheben zu müssen.
Aber wann darf man denn ein Meeri hochheben? Einige holen sich ein neues Jungtier und fassen dieses gleich am 1. Tag an und heben dieses hoch, andere lassen erstmal ein paar Tage/Wochen vergehen.
Wie ja ihr das so und vorallem wie hebt man ein Schweinchen am besten hoch?
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Hallo Stucki,
denke es kommt auf die Situation an.
Normalerweise hatte ich immer ein erwachsenes Tier,
was dem kleinen alles zeigte. Wenn ein Kleines einzog,
haben wir es dann erst mal in Ruhe gelassen. Wenn wir merkten,
das es nicht mehr kurz vorm "Herzschlag" war, haben wir es
mit Futter gelockt. Hochgenommen erst nach ein paar Tagen.
Irgendwann muss ja auch mal sauber gemacht werden. Hab vorher immer
den Großen rausgenommen, damit Babyschwein die Sache
begutachten konnte. Bei Flora konnten wir das nicht so machen.
Ihr grosser Flocke starb, als Flora 3 Tage da war. Da hab ich
die Süsse nehmen müssen. Sie hatte die halbe nacht neben dem
verstorbenen Flocke gesessen. Geschadet hat ihr das Hachnehmen sicher nicht.
Sie ist sehr anhänglich und knöttert leise, wenn ich sie hab.
Generell mögen die Schweine es gar nicht hochgenommen zu werden.
Wenn man sie aber hat und die Lage für sie klar ist, gehts dann.
Also Wochen würde ich sicher nicht warten. Ein paar Tage. Immer mit Futter
locken, dann auch dabei mal streicheln. Langsam und mit Geduld. Dann kommts aufs
Schweindl an, wie schnell es zutrauen fast.
LG
Käthe
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ach so... immer die Hand unters Schweinchen, nicht von oben kommen und zu greifen. Sind ja Fluchttiere und
der Feind kommt von oben.
Hatte ich noch vergessen :-)
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Der einzige Feind der Hausmeerschweinchen ist seit über 6000 Jahre der Mensch ...
Meerschweinchen lernen, wo sie Futter finden und von wo der Feind kommt - wenn man seine Meerschweinchen immer von oben füttert, werden sie sich leichter von oben greifen lassen, wie von der Seite.
Ich hab meine Meerschweinchen so selten wie möglich aufgenommen - um sie umzusetzen, hatte ich sie in ein kleines Gatter gescheucht, wo sie nicht mehr wegkonnten, hab ne Transportbox davorgestellt und die Meerschweinchen berührunglos umgesetzt.
Allerdings hatte ich auch einige langhaarige Meerschweinchen drunter - die mußten natürlich in regelmäßigen Abständen gestutzt werden, damit das Fell nicht zu lang wird. Die hab ich dann auch nur hochgenommen, um sie zu schneiden. Oder halt, wenn ich den Verdacht hatte, ein Meerschweinchen ist krank - logisch, dann mußte ich dieses auch hochnehmen zum Untersuchen. Sonst nicht.
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Ich halte das auch so, dass es hier kein gezieltes "Training" gibt :-)
Tatsächlich TÜVe ich (wenn es keine Probleme gibt) auch gar nicht einmal in der Woche etc., denn ich beobachte viel von außerhalb des Geheges und bin beim Misten ja im ständigen Kontakt, so bemerke ich Probleme in der Regel sehr schnell.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dadurch entspanntere Tiere im Umgang bekommt, sie merken, es gibt eine Leckerei, wenn ich komme und wenn ich was mache, ist es nichts schlimmes und so wuzzeln sie dann schon um mich herum derweil.
Würde ich sie ständig rausnehmen und ihnen so "aufzwingen" zu zeigen, dass nichts passiert, ist das eine sehr stressige Angelegenheit und nicht so vertrauensbildend, denke ich. Zwar merken sie vielleicht, dass es halb so schlimm ist, aber dennoch ist das Stress, den sie nicht brauchen.
Bei kranken Tieren halt leider nicht zu umgehen, klar, aber so im normalen Alltag suche ich den Kontakt lieber über Leckerchen reinreichen und Misten, wenn ich sie dann mal hochheben muss, sind sie auch eh schon viel entspannter :-)
Ich denke, dass es auch wichtig ist, auf die Signale der Tiere zu achten, wenn sie also vor einem Zurückschrecken, nicht hinterher zu jagen und sie erst recht hochzunehmen, so nach dem Motto "guck doch, es passiert nichts!"
Denn Signal des Tieres war ja: "Urgs, hab Angst vor dir, lass mich in Ruhe!"
In dem ich mich dann zurück ziehe, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das das Vertrauen des Tieres mehr stärkt, weil es weiß, dass man es verstanden hat. Und das gibt den Tieren Sicherheit :-)
So nach diesem Prinzip habe ich mit Pferden gearbeitet und arbeite ich auch mit meinen Meerschweinchen.
Also weniger "Vertrauen aufzwingen" sondern eher "Vertrauen durch Kommunikation entstehen lassen" :-)
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Ich schließe mich den Vorschreibern an, so handhaben wir das hier auch.
Anfangs habe ich auch jede Woche getüvt, gewogen und alles. Inzwischen nehme ich sie nur zum Krallenschneiden heraus oder wenn es ins Wohnzimmer geht. Da haben wir aber auch eingeübt, dass sie in eine Rolle gehen und rübergehoben werden. Wenn ein Ferkel mal behandelt werden muss, ist das nicht zu vermeiden, aber das kommt selten vor.
Ich habe auch das Gefühl, dass sie so eher Vertrauen fassen, als wenn man es ihnen aufdrängt. Wie auch Vio sagt, häng man ja quasi beim Saubermachen, Füttern und Beobachten im Gehege und sie wuseln umher ohne Angst, dass nach ihnen gegriffen wird. :ms1: