Autor Thema: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...  (Gelesen 26118 mal)

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Vio

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Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« am: 02. Dezember 2014, 17:55 Uhr »
Hallo ihr Lieben :-)

Dass Meerschweinchen kein Getreide wie Weizenkörner usw. haben sollten, ist ja nun schon mehr bekannt als früher, als wir mit der Schweinchenhaltung begonnen haben. Haben leider auch immer das Getreidefutter gefüttert früher  :traurig:

Überall hört man aber trotzdem, dass man dünnen Meerschweinchen Haferflocken oder Kleie anbieten soll, viele päppeln auch damit.
Nun zählt das ja auch zu Getreide und hat die üblichen Eigenschaften, ist das wirklich sinnvoll?

Ich meine, im Notfall (z.B. bei einem stark abgemagerten Notschwein) wäre es mir lieber, dass das Schweinchen erst mal etwas zunimmt und danach kümmere ich mich um die Darmflora und eine gesunde Ernährung.
Und bei Schweinchen, die nicht mehr lange leben werden und sowas gerne nehmen würde ich eine Ausnahme machen... aber ansonsten ist es doch sicher nicht gut, dass z.B. im Winter zuzufüttern, wie oft geraten wird?
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Saubergschweinchen

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 1 am: 02. Dezember 2014, 18:22 Uhr »
Also für mich ist Getreide nicht prinzipiell ungeeignet aber für gewisse Tierarten einfach unnötig. Meine Kaninchen bekamen durchaus Getreide, besonders im Winter aber hier habe ich immer darauf geachtet das diese thermisch aufgeschlossen und somit besser verdaulich waren.

Meerschweinchen bekommen schnell Probleme bei der Fütterung von zu viel Stärke, daher finde ich Kulturgetreide aufgrund des riesigen Stärkekörpers sehr ungeeignet. Beim Verfüttern von mehlhaltigen Saaten gingen mir die Tiere aus dem Leim also verschwanden Hirse, Buchweizen und Co. wieder aus der Saatenmischung. Die besteht im Moment aus einer Basis aus aromatischen Ölsaaten und wird hier und da mal durch andere Ölsaaten ergänzt, damit halten meine Tiere ihr Gewicht und sie fressen auch keine riesigen Mengen.
Hab ich nun einen geriatrischen Patienten oder muss aus anderen Gründen Masse an die Tiere füttern erhöhe ich zuerst den Anteil an Wurzelgemüse und wenn das nix bringt dann würde ich wieder auf Mehlsaaten zurückgreifen aber niemals auf Kulturgetreide.

Es gibt viele Züchter und Aussenhalter die im Winter Haferflocken beimischen, das sind aber meist auch Leute die auch getreidehaltige Pellets füttern. Und da bin ich der Meinung ist der Hauptaspekt finanzieller Art. Es ist recht günstig die Tiere im Winter so bei Kondition zu halten und schnell hat sich das der Liebhaber abgeschaut, dazu die Argmentation das Haferflocken thermisch aufgeschlossen sind und darum nicht schaden und schon manifestiert sich das.

Für Meerschweinchen ist das keine gute Lösung, sie sind einfach nicht auf diese Stärkemengen ausgelegt und Getreide hat keine Vorteile die man nicht noch besser mit einer durchdachten ad lib Fütterung erreichen könnte.

Zitat
Ich meine, im Notfall (z.B. bei einem stark abgemagerten Notschwein) wäre es mir lieber, dass das Schweinchen erst mal etwas zunimmt und danach kümmere ich mich um die Darmflora und eine gesunde Ernährung.

Und so denken eben viele, aber das ist gesundheitlich absolut nicht sinnvoll. Ich habe ja im Sommer Caligula aus der leeren Wohnung übernommen, mit knapp 500g völlig verhungert. Die Tiere sind bis dato oft viel zu trocken ernährt, kennen nur Heu und Winzmengen Gemüse und sicher noch ein Kuntibunti. Dann übertrieben gesagt eine "Stärke-Mast" anzuschließen belastet die Leber sehr und kann tüchtig nach hinten los gehen. Der Körper muss sich langsam und über artgemäße Nahrung stabilisieren und wird dann ganz von selbst wieder Substanz aufbauen. Caligula hab ich mit Wiese und Laub wieder hochgefüttert und nun wiegt er ein gutes Kilo ganz ohne die üblichen "tricks"  ;)

Vio

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 2 am: 02. Dezember 2014, 18:34 Uhr »
Danke dir :-)

Das mit dem Getreide im Notfall ist echt so eine Sache... ich meine wirklich, wenn gar nichts anderes geht, zum Aufpäppeln.
2005 kam die ca. 1 1/2 jährige Trixie damals zu mir und wog knapp 550 g. An ihr hingen Fell und Haut nur so runter und die Zähne waren unglaublich verunstaltet. Sie saß bei einem Mädel, was sie konsequent vom Futter wegbiss (Lippen und Ohren zerfleddert, ist aber eig. ne längere Geschichte) und die Halter hatten nichts bemerkt, wohl aber ich, die die Tiere in Urlaubsbetreuung hatte. Sie bekam dann Aufbauspritzen und eine Korrektur der Zähne (vermutlich keine gute, aber naja...).

Das Problem war, dass Trixie die ersten 4 Wochen nur und ausschließlich getrocknete kleine Brotwürfel aß. Nichts sonst, ich bin fast verzweifelt, obwohl ich damals noch dachte, Getreide sei ok, war mir schon klar, dass das so nicht gesund sein kann auf Dauer. Von alleine hat sie 2 Wochen lang auch nicht gefuttert, man musste es ihr hinhalten. Ich bin also auch nachts dauernd aufgestanden und hab ihr diese kleinen Brotwürfel gegeben. Das meinte ich mit, da wäre es mir erst mal lieber, dass das Schwein überhaupt was isst und etwas Substanz bekommt und dann nachher kann man umstellen...

So einen Extremfall habe ich aber nie wieder gehabt, ich weiß nicht, was mit der Kleinen los war... Sie hat sich im Laufe der nächsten Wochen langsam wieder an eine normale Fütterung gewöhnt und lebte bei mir bis 2010 (9 Jahre alt) bis sie (vermutlich) an Schweinchenlähme starb (oder an was anderem, sie war auf jeden Fall innerhalb von einer halben Stunde aufsteigend gelähmt, hatte glänzende Augen, versuchte Gras zu futtern, konnte aber nicht mehr Schlucken und war kurz später tot; als Anzeichen sah man 2 Tage vorher nur eine leicht "ruckige" Atmung).
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Noodlz

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 3 am: 02. Dezember 2014, 18:43 Uhr »

Und so denken eben viele, aber das ist gesundheitlich absolut nicht sinnvoll.


Mensch, das ist ganz zufällig die Beobachtung, die ich heute beim Wiegen gemacht und gerade in diesem Thema geschrieben habe:

http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=585.new#new

Murx Pickwick

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 4 am: 02. Dezember 2014, 19:12 Uhr »
Zitat

Das Problem war, dass Trixie die ersten 4 Wochen nur und ausschließlich getrocknete kleine Brotwürfel aß. Nichts sonst, ich bin fast verzweifelt, obwohl ich damals noch dachte, Getreide sei ok, war mir schon klar, dass das so nicht gesund sein kann auf Dauer. Von alleine hat sie 2 Wochen lang auch nicht gefuttert, man musste es ihr hinhalten. Ich bin also auch nachts dauernd aufgestanden und hab ihr diese kleinen Brotwürfel gegeben. Das meinte ich mit, da wäre es mir erst mal lieber, dass das Schwein überhaupt was isst und etwas Substanz bekommt und dann nachher kann man umstellen...

Trixie scheint so wenig gefressen zu haben, daß der Magen anfing, sich zu leeren - das ist bei einem Tier, was daran angepaßt hat, den Magen immer bis Anschlag gefüllt zu haben, eine einzige Katastrophe, denn es wird genauso viel Magensäure in den Magen abgegeben, als wenn der Magen prall gefüllt ist ... mit dem Ergebnis Sodbrennen!
Vor allem, wenn dann auch noch durch den Energie- und Nährstoffmangel der Schluckmuskel nicht mehr richtig funktioniert, steigt ihr der Mageninhalt bis ins Maul ... die Folge sind Appetitlosigkeit, Halsschmerzen, Brennen im Maul und die Suche nach irgendetwas, was die Magensäure aufsaugt oder neutralisiert. Da gibts nur zwei sehr effektive Möglichkeiten: Brot oder Natriumhydrogencarbonat (Bullrichsalz, Backsoda). Bullrichsalz hat allerdings den Nachteil, daß bei der Reaktion Salzsäure plus Bullrichsalz unter anderem das Gas Kohlendioxid freiwird ... auch, wenn es eigentlich die natürlichere Variante der Magensäureneutralisation wäre.

Trixie hat also über das Brot erstmal den Magen wieder in Ordnung bringen können - danach erst konnte sie sich dem Ausgleich der Nährstoffmängel widmen.

Zitat
So einen Extremfall habe ich aber nie wieder gehabt, ich weiß nicht, was mit der Kleinen los war... Sie hat sich im Laufe der nächsten Wochen langsam wieder an eine normale Fütterung gewöhnt und lebte bei mir bis 2010 (9 Jahre alt) bis sie (vermutlich) an Schweinchenlähme starb (oder an was anderem, sie war auf jeden Fall innerhalb von einer halben Stunde aufsteigend gelähmt, hatte glänzende Augen, versuchte Gras zu futtern, konnte aber nicht mehr Schlucken und war kurz später tot; als Anzeichen sah man 2 Tage vorher nur eine leicht "ruckige" Atmung)
Und auch das war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Meerschweinchenlähme, sondern eine versagende Niere mit folgendem Versagen weiterer Organe einschließlich des Zusammenbruchs des Kreislaufsystems. Man nennt sowas gemeinhin den natürlichen Tod ... und ist bei Trixie wie im Lehrbuch abgelaufen!
Ich hab inzwischen viele Tiere so sterben sehen, einschließlich gesund erscheinender, aber alter Wildtiere. Einige wissen, daß sie nun sterben, die versuchen erst gar nicht mehr zu fressen - andere scheinen das gar nicht mehr mitzubekommen und versuchen normal weiterzuleben, trotzdem das gar nicht mehr geht.

Vio

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 5 am: 02. Dezember 2014, 19:16 Uhr »
Oh Mann, ich komm mir echt dumm vor :D

Aber wieder spannend, wie schlau oder instinktiv richtig die Kleinen reagieren... also war trockenes Brot in dem Fall sogar irgendwie das Richtige? (Nicht, dass ich sagen will, man solle den Tieren Brot geben!)

So sieht also Tod durch Nierenversagen etc. aus? Gut zu wissen... (also gut ist es natürlich nicht..)
Sie kam mir ganz erstaunt vor, nach dem Motto: Ich will das Gras futtern, aber es geht nicht?!
Schien nicht so, als habe sie Schmerzen gehabt. Eigentlich würde ich mir genau diesen Tod für die Tiere und auch mich wünschen, sie war dann einfach plötzlich weg, ging schnell und ruhig...

Dankeschön für die Infos, Murx :-)
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Saubergschweinchen

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 6 am: 02. Dezember 2014, 19:18 Uhr »
Ja Vio, solche Sonderfälle wird es natülich immer mal geben und da muss dann auch ich sicher über meinen kulturgetreidefreien Tellerrand schauen  ;)

Aber wenn jemand unbedingt, unabhänig von der restlichen Fütterung, was zufüttern möchte dann würde ich eben immer eher zu Mehlsaaten raten das ist das geringere Übel.


Murx Pickwick

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 7 am: 02. Dezember 2014, 19:58 Uhr »
Zitat
So sieht also Tod durch Nierenversagen etc. aus? Gut zu wissen... (also gut ist es natürlich nicht..)
Nierenversagen <> Nierenversagen
Es gibt einen Riesenunterschied, ob die Niere nach und nach ihre Funktionen einbüßt und irgendwann, teilweise nach Jahren, ihren Dienst quittiert, oder ob wie beim natürlichen Tod die Niere von einem Tag zum andern alle Funktionen auf einmal einstellt ... ersteres ist eine schleichende Vergiftung, die äußerst unangenehm ist, zweiteres bekommen die Tiere oft gar nicht mehr richtig mit, da sie durch die extrem schnelle Überflutung mit Stoffwechselgiften regelrecht betäubt und benebelt werden.
Der Tod im ersten Fall dauert oft Wochen, selbst wenn der letzte Rest der Niere nicht mehr funktioniert, brauchts noch vergleichsweise lange, bis das Tier es endlich über die Regenbogenbrücke geschafft hat, der Tod komt langsam und quälend - beim zweiteren Fall dagegen kann sich der Körper nicht mehr auf die extreme Vergiftung einstellen - deshalb das relativ schnelle Versagen aller anderen Organe nach dem Komplettausfall der Niere.
Die Ursache, Nierenversagen, mag zwar gleich sein, aber die Symptome sind komplett anders ...

Vio

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 8 am: 02. Dezember 2014, 20:02 Uhr »
Klingt logisch, wollte das auch nicht pauschalisieren... Hat mich nur erstaunt, hätte das nicht auf die Nieren zurückgeführt von alleine, so als Unwissende  ;)
Trixie hatte auch den Sommer über etwas abgebaut, Fell wurde struppiger und matter, sie wirkte "älter"... vielleicht hätte es mit einer anderen Ernährung (gab halt nur Wiese, wenn die Tiere draußen auf der Terrasse waren) noch anders ausgesehen, aber naja...
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Murx Pickwick

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 9 am: 02. Dezember 2014, 20:17 Uhr »
Ja ... hätte es ...
Sie wäre nicht neun Jahre alt geworden ...  :pfeif:

Ein hohes Alter ist oft ein Anzeichen für ein Leben auf Sparflamme ... ist wie mit Goldhamstern, wenn die jeden Winter Winterschlaf halten, können die auch sechs Jahre alt werden. Nur das aktive Leben mit Lebensspaß und so ist genauso lang, wie bei einem Goldhamster, der drei Jahre ohne Winterschlaf durchlebt.

Hohes Alter hat allerdings auch was mit Vererbung zu tun ... es gibt für jedes Tier ein individuelles Höchstalter, was nicht auf natürlichem Wege überschritten werden kann. Auch innerhalb einer Art gibts da große Unterschiede in den einzelnen Populationen, wie lange die Tiere leben.

Mit was allerdings Alter fast gar nix zu tun hat, ist die Ernährung - fast gar nix, weil eine Mangelernährung oder eine unzureichende Ernährung, soweit sie überlebt wird, das Tier auf Sparflamme stellt - und damit lebensverlängernd wirkt!
Ein ausgefülltes Leben mit genügend gesundem Essen dagegen ist kurz und intensiv.


Vio

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 10 am: 02. Dezember 2014, 20:23 Uhr »
Das Thema hatten wir hier glaub ich schon mal irgendwo... warum die Schweinies im kleinen Käfig, alleine und schlechter Ernährung oft so alt werden ;) Wobei es damals irgendwie um Reizarmut ging, meine ich...

Allerdings, wenn man ein Schweinchen mit Nahrung "vergiftet", wirkt sich das doch schon aufs Alter aus? Denn die Organe können durch die Belastung schlechter arbeiten, als sie bei besserer Ernährung könnten und würden somit auch länger durchhalten...
Mangelernährung meine ich damit nicht, eher eine Art "Fehlernährung"...
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Murx Pickwick

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 11 am: 02. Dezember 2014, 20:27 Uhr »
Es gibt Meerschweinchen, die eine Fehlernährung nicht überleben - die sterben dann schon meist vor dem dritten Lebensjahr ... wer das überlebt dagegen, wird uralt! Der konnte sich nämlich darauf einstellen und seinen Stoffwechsel auf Sparflamme stellen, so daß die Fehlernährung nicht mehr ausreicht, das Schwein umzubringen.

Bei suboptimalen Haltungsbedingungen hat man oft so eine Delle in der Gaußschen Kurve, also kurzum das ist eigentlich gar keine Gaußsche Kurve mehr, sondern zwei Berge mit Tal dazwischen ... nur wenige Tiere überhaupt schaffen es, mit durchschnittlichem Alter zu sterben, die einen sterben deutlich zu früh, die anderen schaffen es auf Sparflamme umzustellen und leben ewig, in der Hoffnung vielleicht doch irgendwann die Chance auf ein echtes Leben zu bekommen.

Ina

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 12 am: 02. Dezember 2014, 20:35 Uhr »
Zitat
Das Thema hatten wir hier glaub ich schon mal irgendwo... warum die Schweinies im kleinen Käfig, alleine und schlechter Ernährung oft so alt werden ;) Wobei es damals irgendwie um Reizarmut ging, meine ich...

An das Thema mußte ich auch gerade denken Vio... ;-)

Ein ausgefülltes Leben mit genügend gesundem Essen dagegen ist kurz und intensiv.

Im Umkehrschluß würde das also bedeuten, dass Halter, die ihre Tiere gesund ernähren und sie artgerecht und nicht "reizarm" halten, einen frühen Tod ihrer Tiere begünstigen. Ich finde zwar den Denkansatz durchaus interessant, kann diese Auffassung aber nicht teilen.

Vielleicht deshalb, weil ich zu den Haltern gehöre, deren Tiere im Schnitt doch recht alt wurden. ;-)
Liebe Grüße von Ina :ms2:


Vio

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 13 am: 02. Dezember 2014, 20:35 Uhr »
Ah, da wäre der Punkt, dass die Schweinchen oft alt werden, wenn sie das 3. und 4. Lebensjahr überschritten haben... hängt das dann mit dem angepassten Stoffwechsel zusammen?
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Murx Pickwick

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Antwort: Getreide, Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie...
« Antwort 14 am: 02. Dezember 2014, 20:44 Uhr »
ja, das ist der Grund

@Ina: Wieviele Meerschweinchen von dir wurden über 10 Jahre?
Und wieviele von diesen Methusalemen hast du von Kindesbeinen auf gehabt?
(Und waren die verwandt miteinander?)

Kuntibuntiküchentischeinzelmeerschweinchen, welche über vier Jahre alt wurden, hatten größtteils ein Alter von 8 - 12 Jahren erreicht, Höchstalter liegt bei 20 Jahren.

Weidemeerschweinchen haben ein Alter von vier bis 6 Jahren, Höchstalter scheint bei 10 Jahren zu liegen (so ein uraltes Meerschweinchen aus Weidehaltung, was auch auf der Weide aufgewachsen war, hab ich nie gehabt)