Autor Thema: Auf dem Röntgentisch kollabiert  (Gelesen 18539 mal)

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Noodlz

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Auf dem Röntgentisch kollabiert
« am: 06. Januar 2015, 00:28 Uhr »
Heute ist meine liebe Lilja, eine 3-jährige Himi-Coronette, beim Röntgen kollabiert und trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen leider nicht mehr zu retten gewesen.  :wein:

Samstag Nachmittag wirkte sie etwas matter als sonst und etwas wählerischer beim Essen. Als ich die Gehege sauber gemacht habe, ist sie aber mit den anderen mitgewuselt. Dann wurde noch ordentlich gefüttert, wo sie dabei war, aber nicht alles gefressen hat, was sie sonst mag. Aber auch nicht nicht gefuttert hat. Dann musste ich arbeiten.

Sonntag musste ich ebenfalls arbeiten, aber habe, solange ich zuhause war, immer wieder beobachtet, ob sie immer noch matt ist, und da schien sie wieder gut drauf  zu sein. Ein Mü ruhiger vielleicht als sonst und etwas wählerischer beim Essen, aber interessiert und dabei. OK,  ich hab an Zähne gedacht und bin heute morgen gleich mit ihr zum TA. Diese wollte ein Röntgenbild vom Brustraum haben. Auf dem Röntgentisch ist sie dann kollabiert, und war auch durch atemanregende Tropfen, Herzmassage, Adrenalinspritze  und noch irgendwas, was ich in meiner Panik nicht behalten habe, nicht mehr ins Leben zurück zu holen.

Auf dem RöBi war fast nichts von Lunge und Herz zu erkennen. Anscheinend entweder Wasser in der Lunge, oder ein Tumor, der der Süßen buchstäblich die Luft abgedrückt hat.

Ich möchte wissen, was das war, und habe sie dagelassen, damit sie in die Pathologie geht. Wenn es ein Tumor war, ist der ja nicht ansteckend, aber wenn es etwas bakterielles oder virologisches war, möchte ich schon wissen, was da los war. Aber: das kann ja einige Wochen dauern, bis man ein Obduktionsergebnis hat.

Kann ich außer beobachten irgend etwas für die Sicherheit meiner anderen Schweine tun?

Zwar gehe ich nach dem RöBi nicht ernsthaft von etwas Ansteckendem aus, aber glauben ist nicht wissen, und ich werde immer wahnsinnig, solange ich keine Fakten, sondern nur Vermutungen habe.

Ich stehe immer noch total neben mir und komme gar nicht darüber hinweg. Sie fehlt mir so sehr, sie war so ein liebes Ferkelchen, und niemals hätte ich das als Notfall eingeschätzt ...

(Familie ist auch was tolles, oder? Wie du heulst WEGEN EINEM MEERSCHWEINCHEN???  :wall:)

Saubergschweinchen

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 1 am: 06. Januar 2015, 10:23 Uhr »
Oh man, das tut mir schrecklich leid. Sowas ist furchbar, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Meiner Milka passierte damals das gleiche, ich kam mir so schuldig vor weil ich auf das RöBi gepocht hatte. Sie war auch matt aber deutlich kurzatmig. Beim hinlegen ist ihr Kreislauf zusammen gebrochen. Das Herz schlug noch ein paar Minuten machte aber nur Kaffeemaschinenartige Geräusche.

Das RöBi zeigte ein stark vergrößertes Herz und eine verdichtete Lunge.

Meerschweinchen kompensieren Herzerkranungen recht lange. Bei Liviu ist es auch nur aufgefallen weil eine sehr gründliche TA ihn intensiv untersucht hatte. Nun ist er gut eingestellt.

Ich würde mich nun erstmal nicht verrückt machen und das Ergebnis abwarten. Du kannst natürlich nun gründlich misten, danach geht es mir immer besser  ;-)
Hatte sie denn Probleme bei der Atmung?
Ich drück die Daumen das nichts schlimmes zu Tage gefördert wird denn der Verlust ist nun wirklich schon schlimm genug.
Mach dir keine Vorwürfe, ich habe Meerschweinchen leider schon wegen weniger sterben sehen denn der Stress auf dem Behandlungstisch kann bei sensiblen und geschwächten Tieren schon ausreichen  :grusel:

Elvira B.

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 2 am: 06. Januar 2015, 10:36 Uhr »
Ach, das tut mir schrecklich leid, ich weiß wie man sich da fühlt, mein kleiner Struppi ist im Sommer auch während der Untersuchung auf dem TA-Tisch verstorben, Wiederbelebung hat auch nichts mehr gebracht :traurig:

Ich würde die anderen Beobachten, wenn sie keinerlei andere Symptome gezeigt hat, denke ich mal nich, das sie was ansteckendes hatte.

Vio

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 3 am: 06. Januar 2015, 11:12 Uhr »
Kann nicht viel dazu beitragen, tut mir sehr Leid  :troest:
Vergiss die Familie... die meines Vaters fragt immer noch, wie es meinen Hamstern geht... Nach 17 Jahren der Verbesserung, dass ich Meerschweinchen hätte, antworte ich mittlerweile nur noch mit "Gut, danke." und denk mir meinen Teil.... zum Glück gibts ja Freunde  :fr:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Noodlz

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 4 am: 06. Januar 2015, 15:27 Uhr »
Danke euch, nun bin ich schon etwas beruhigter.

Steffi, ja, sie hatte Atemnot, deshalb sollte das RöBi gemacht werden. Mir selbst ist das erst bei der Untersuchung aufgefallen, aber das war wohl der Grund, warum sie nicht ganz so aktiv war. Die kleinen Dinger sind echt zu gut im Verstecken ihrer Symptome.

Die anderen sind unauffällig, allerdings gab es heute früh kein Pfeifkonzert. Keine Ahnung, ob ich das vermenschliche, aber es kam mir vor, als würden sie Lilja vermissen. Inzwischen sind sie wieder wie immer. Life must go on.

Murx Pickwick

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 5 am: 06. Januar 2015, 15:32 Uhr »
Ich bin mir sicher, sie vermissen Lilja.

Meerschweinchen sind hochsozial und in vielem sehr viel empfindsamer, was die eigene Gruppe angeht, wie wir Menschen - warum sollten sie dann nicht ein fehlendes Mitglied vermissen oder trauern?
Ich hab deshalb auch die Meerschweinchen immer Abschied nehmen lassen, wenn einer gestorben war. Sie brauchen dieses Abschiednehmen genauso wie wir Menschen.

Saubergschweinchen

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 6 am: 06. Januar 2015, 15:36 Uhr »
Murx war schneller.
Genau das wollte ich auch schreiben, wenn die Gruppe sich von einem gestorbenen Mitglied verabschieden konnte und damit begreifen konnte das es nicht mehr wieder kommt war alles schneller wieder normal.
Norbert Sachser hat in seinen Forschungen ja sogar bewiesen das es einem Meerschweinchen nicht egal ist ob da ein Partner oder der Partner bei ihm ist.
Die Abschiedszenen sind zwar nicht so herzzerreißend wie bei Kaninchen aber dennoch rührend  :traurig:

Wenn man zum Schutz der Gruppe ein Tier einschicken muss dann geht das natürlich nicht aber ich habe schon oft den deutlichen Unterschied sehen müssen.

Tiefseetaucher

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 7 am: 07. Januar 2015, 00:12 Uhr »
Es tut mir sehr leid für dich und deine Maus!!  :fr:
Unsere erste Dame ist auch auf dem Behandlungstisch kollabiert, das mit anzusehen ist nicht schön. :nein:

Ich drück mit die Daumen, dass es nix ist, was die anderen gefährden könnte.  :-)
"Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag."

[Anton Pawlovic Cechov]

Meeriemama

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 8 am: 07. Januar 2015, 09:32 Uhr »
Das tut mir sehr Leid, es ist schlimm, wenn man ein Schweinchen auf diese Art verliert.
 Mein aufrichtiges Mitgefühl
Ich muss allerdings sagen, dass ich auf das Ergebnis der Obduktion sehr gespannt bin. Mitte Dezember ist ja leider meine Trixie verstorben, mit erst knapp drei Jahren  :traurig: Sie saß nur noch auf einer Stelle und hatte starke Flankenatmung. Beim TA bekam sie eine Antibiotikaspritze, Kortison und ein Schmerzmittel. Ich sollte am nächsten Tag wiederkommen, aber um 6 Uhr Morgens ist sie dann leider gegangen. Ein RöBi wurde leider nicht gemacht, bei solchen Symptomen behandeln sie in meiner TA-Praxis grundsätzlich auf Atemwegsinfektion, sind nicht unbedingt die ganz großen Meerschweinchenspezialisten, aber immerhin sehr bemüht um die Tiere.
Ich weiß, ohne Obduktion ist alles Spekulation, aber könnte bei ihr evtl auch eine Herzkrankheit vorgelegen haben? Sie hatte keinerlei Atemgeräusche, keinen Husten, keinen Nasenausfluss.
Oder könnte es eine virusbedingte Lungenentzündung gewesen sein? Die Behandlung beim TA hat nicht die kleinste Verbesserung ihres Zustandes bewirkt.
Trixie war ein eher zierliches Schweinchen, ich habe sie immer "meine kleine Spitzmaus" genannt
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)

Saubergschweinchen

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 9 am: 07. Januar 2015, 11:05 Uhr »
Gerade wenn sie so zierlich war ist es durchaus denkbar das sie einen angeborenen Herzfehler hatte, so ein Tier hatte ich auch schon und sie war leider auch mit Therapie nicht mehr zu retten. Obwohl ich auch rückblickend sagen muss das damals leider nicht alles unternommen wurde was ich heute tun würde.

Es ist reine Spekulation aber ein tier mit einer angeborenen Schädigung ist natürlich viel schneller tödlich krank als ein sonst gesundes Tier.

Atemnot mit anschleißendem Kreislaufversagen kann so ziemlich alles sein. Von Aufgasung über Lungenentzündung (viral oder bakteriell) zur Herzgeschichte...man kann es nicht nachwirkend sagen. Es kann auch immer gleich aussehen und dennoch von Tier zu Tier unterschiedliche Ursachen haben.

Bei einer befreundeten TA traten  gehäuft solche Fälle bei einer Halterin vieler Tiere auf. Den einen Tag noch prima, den nächsten Tag schwere Atemwegssymptome und nicht mehr zu retten. Sie hat damals mit Engelszungen auf die Besitzerin eingeredet sie möge das nächste Tier unbedingt einschicken. Das tat sie aber erst nach einigen Todesfällen - Diagnose: Rodentiose
Damit hatte niemand gerechnet weil die Leitsymptome überhaupt nicht dazu passen wollten.

Von sowas gehen wir ja hier nicht aus aber möglich ist bei sowas nahezu alles  :grusel:

Noodlz

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 10 am: 07. Januar 2015, 11:16 Uhr »
Oh je, das scheint ja öfter zu passieren, als man denkt ... so viele, die das gleiche erleben mussten. Tut mir sehr leid. :traurig:

Das Ergebnis werde ich dann hier veröffentlichen. Das ist das erste Mal, dass ich eine Obduktion machen lasse, aber da das so plötzlich kam, und ich keine Erklärung finde, muss das dieses Mal sein. Sorge macht mir natürlich nun auch ihr Bruder aufgrund der genetischen Disposition.

Ich hatte schon einmal ein Geschwisterpärchen aus einer Zucht, beide hatten diverse Arten von Krebs, das Böckchen auch einen Herzfehler. Lilja war ja sehr klein und zart. Lommel ist für einen Kastraten auch nur ein halbes Hemd. Zwar nicht so extrem wie sie, aber mit ca. 1050 g auch kein Riese. Wenn der meinem Bröckchen (Cuymix-Dame mit knapp 1900 g) die Leviten liest, sieht das schon witzig aus.

Je nachdem, was das Obduktionsergebnis zutage fördert, ist es evtl. sinnvoll, ihn auch mal prophylaktisch auf Herz und Nieren prüfen zu lassen.

Noodlz

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 11 am: 07. Januar 2015, 11:23 Uhr »
Na Steffi, du machst mir Spaß  :aug:

Das wäre natürlich der Alptraum.

Wurde bei der Halterin dann der ganze Bestand eingeschläfert, wie das ja offenbar empfohlen wird?  Und hatte sie sich auch infiziert?

Meeriemama

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 12 am: 07. Januar 2015, 11:31 Uhr »
Eine Aufgasung war es bei Trixie definitiv nicht.
An etwas Ansteckendes möchte ich lieber nicht denken, obwohl mir der A... schon ziemlich auf Grundeis ging, nachdem mein Kastrat eine Woche später leichte Flankenatmung zeigte, allerdings wirklich nur minimal. Er bekam die selbe Behandlung wie Trixie und bei ihm schlug sie sehr gut an, nach zwei Tagen war er fast wieder topfit. Eigentlich vermute ich, dass er nicht das Selbe hatte wie Trixie.
Die übrigen vier Mädels sind bisher unauffällig, ich hoffe, es bleibt so, aber die Angst ist jetzt natürlich mein Begleiter.
Falls noch ein Tier krank werden sollte und es nicht schafft, lasse ich auf jeden Fall eine Obduktion machen.
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)

Saubergschweinchen

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 13 am: 07. Januar 2015, 12:03 Uhr »
Zitat
Na Steffi, du machst mir Spaß  :aug:

Das wäre natürlich der Alptraum.

Wurde bei der Halterin dann der ganze Bestand eingeschläfert, wie das ja offenbar empfohlen wird?  Und hatte sie sich auch infiziert?

Ganz ruhig!  :fr:
Nein und nein, Rodentiose ist nicht der Teufel zu dem er immer gemacht wird. Ich hatte mich als das alles frisch war ausgiebig mit Murx dazu unterhalten und die TA hatte mit der Universität Zürich korrospondiert wo das auch schon nicht mehr so heiss gegessen wird wie es gekocht wird.
Kurzfassung, Murx hat eigene Erfahrungen die der Literatur wiedersprechen, zumindest was artgerecht ernährte Tiere angeht. Die Schweiz behandelt betroffene Tiere sehr wohl erfolgreich und schätzt das Zoonoserisiko bei normaler Hygiene sehr gering ein.
Die Halterin wollte alles gekeult haben weil sie sich hat Angst machen lassen, die übrigen Tiere leben bis heute behandelt und gesund bei meiner Freundin (sie hatte alle übernommen weil es ihr widerstrebte scheinbar gesunde Tiere einzuschläfern und es auch nicht vorgeschrieben ist) und es sind über Kotuntersuchungen keine Yersinien mehr nachzuwiesen. Das Ganze ist nun fast ein Jahr her und es starb kein Tier mehr nach der Behandlung.

Also selbst wenn vlt. etwas schwieriges bei der Untersuchung raus kommt, alles hinschmeißen würde ich nach der Story niemals mehr. Denn die hatte mich wirklich mehr als überrascht.


Saubergschweinchen

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Antwort: Auf dem Röntgentisch kollabiert
« Antwort 14 am: 16. Januar 2015, 10:29 Uhr »
Wie gings denn hier weiter? Hast du schon ein Ergebnis?