Ich kann dich beruhigen, die atypische Weidemyopathie ist eine reine Pferdegeschichte, Meerschweinchen können daran nicht erkranken. Meerschweinchen sind, anders wie Pferde, an ein ständig wechselndes Weideangebot mit zeitweise stark dezimierten Futterangebot angepaßt, ihre Vorfahren mußten sich innerhalb kürzester Zeit auf unbekömmlichen Pflanzen umstellen können, wenn ihnen größere wandernde Weidegänger die schmackhaften und nahrhaften Pflanzen weggefressen hatten. Das ist halt der Nachteil, wenn man so klein ist und nicht auf Wanderschaft geht.
Dazu kommt, selbst bei Pferden ist falsches Weidemanagement schuld. Wenn Pferde artenreiche nicht runtergefressene Wiesen haben, passiert ihnen nix. Auch nicht, wenn diese Wiesen voll sind mit Ahornsämlingen.
Klar, wenn die Wiesen bis auf die Wurzeln runtergefressen sind und nur noch die Pflanzen stehen, die für Pferde unbekömmlich sind und deshalb eben nicht gefressen werden, dann passiert es schnell, daß Pferde aus Hunger, oder wegen Mangelerscheinungen, anfangen Ahornsämlinge in großen Mengen zu futtern. Und das kann für sie tödlich enden, zumal diese Erkrankung hauptsächlich unter den gleichen Bedingungen auftritt, wie auch die Mutterkornvergiftungen durch Gräser - es ist also vermutlich auch noch ein Zusammenspiel von Ergovalin aus den Weidelgräsern und Hypoglycin A aus den Ahornsämlingen, aber hier fehlen noch Studien, das ist noch die reinste Spekulation.