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Auflösung des Kugelgelenks in der Hüfte

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Andrea:
Hallo Meeri-Fans,
mein Elvis (2 1/2 Jahre) hat eine Auflösung des rechten Kugelgelenks in der Hüfte. TA empfiehlt, das Gelenk durch OP rauszunehmen.

Gibt es bei Euch Erfahrunsgwerte???? Bin für alles dankbar, noch hat er gute Laune und frisst. Allerdings läuft er auf drei Füßen... es wird nicht besser werden. Er bekommt Physio um die Rückenmuskeln am Start zu halten und Rotlicht, sowie homöopathische Schmerzmittel, die noch ausreichen.

Habt ihr Tipps? Viele Grüße, Andrea

Vio:
Hallo Andrea!

Ich habe damit keine Erfahrungen, das ist ja Mist und tut mir leid! :traurig:
Wie ist die Diagnose gestellt worden, mit Röntgenbildern? Könntest du sie mal zeigen?
Gibt es frühere Bilder, als er noch jünger war, zum Vergleich?
Weiss man denn die Ursache oder hat da einen Indikator?
Ist das plötzlich aufgetreten mit den Beschwerden oder ein schleichender Prozess?

Was genau soll mit der Entnahme des Gelenks erreicht werden?
Also, das soll keine Kritik sein, ich frage mich das eben, weil ich keine Erfahrungen habe mit einer Herausnahme des Kugelenks in der Hüfte und mir so denke: wenn es sich eh auflöst, warum soll es dann entfernt werden?
Kann man dabei irgendetwas einsetzen, was die Hüfte dann stabilisiert?

Im Zweifel würde ich vorher erst mal zu einem AB raten, falls ein Entzündungsprozess daran beteiligt ist.
Das kann man vermutlich nun nicht ausschliessen.
Ich habe Erfahrungen mit vermutlichem Kieferknochenkrebs und daher angegriffenen Kieferknochen. Da haben wir eine Remineralisierung erreichen können mit Naturheilkunde, aber auch AB und guter Schmerzmittelabdeckung. Obwohl bereits ein grosser Teil des Kiefer abgebrochen war durch die poröse Struktur (die komplette rechte Mandibel bis kurz vor dem Mandibulargelenk), konnten wir die Auflösung des Kiefers (nachgewiesen durch Röntgenbilder) stoppen und haben sogar gesehen, wie die Struktur sich wieder festigte.
Ich kenne viele Prozesse am Kiefer, wo es um Auflösung geht, die aber durch eine Antibiose gestoppt werden kann. Daher würde ich vor einer OP unbedingt probieren, was geschieht, wenn Antibiotika gegeben werden.
Vergleichsröntgen über ein paar Wochen könnte dann zeigen, was es gebracht hat. Wenn der Knochen schon total weg ist, wird er natürlich nicht wieder zurückkehren dadurch, aber ich weiss jetzt nicht, wie weit die Auflösung fortgeschritten ist.

In der Regel ist es halt, meiner Einschätzung nach, einer dieser Prozesse, Entzündung oder Krebs. Könnte auch Osteodystrophie (OD) eine Rolle spielen - aber eine Herausnahme des Knochens würde Krebs und OD nicht stoppen, ggf. gibt es dann einfach Probleme bei der Heilung und man macht alles schlimmer als vorher.
Und eine Infektion müsste man in jedem Fall durch eine Antibiose behandeln.
Es nützt ja nichts, wenn das Gelenk entfernt wird, aber die Auflösung nicht gestoppt werden kann...
Sollte das Gelenk entfernt werden, würde ich es dann auch unbedingt ins Labor einschicken, um es untersuchen zu lassen, damit man mehr Hinweise darauf bekommt, welche Behandlung nach der OP Sinn macht.

Ich würde in jedem Fall ausreichend Metacam geben. Meiner Erfahrung nach dosieren die meisten TÄ das immer noch viel zu niedrig, es könnte dazu auch Sinn machen, ihm Novalgin zusätzlich zu geben.
Was gibst du ihm momentan als "homöopathische Schmerzmittel", Traumeel/Zeel? Meiner Meinung nach - und ich arbeite beruflich mit Homöopathie, kenn mich da also grundlegend mit den Hintergründen aus - ist diese Bezeichnung völlig falsch. Es suggiert so, dass diese Mittel einfach die Schmerzen verringern.
Jedoch tun sie das nicht und können sie gar nicht. Homöopathische Mittel ersetzen zu Beginn einer Erkrankung somit niemals ein richtiges Schmerzmittel, wenn es starke körperliche Schmerzen gibt.
Homöopathie wirkt immer unterstützend auf den Körper und fördert körpereigene Prozesse, die dann die Baustelle reparieren sollen. Das braucht aber Zeit.
Wenn das nicht möglich ist, dann erreichen die Mittel vielleicht wenigstens eine Verlangsamung der Erkrankung.
(Wenn es die richtigen homöopathischen Mittel sind - bei einem Standard-Komplexmittel ist das auch immer fraglich! Das bräuchte eigentlich eine Einzelanamnese.)

Das alles kann dann natürlich ggf. die Schmerzen etwas mindern, aber diese Mittel wirken nicht wie Schmerzmittel und mindern zack, die Schmerzen. Es kommt auf die Erkrankung an, ob sie das im weiteren Sinne überhaupt können und somit sekundär als Schmerzmittel wirken können. Wenn sie das überhaupt tun, brauchen sie bei solchen Knochenauflösungsprozessen jetzt zudem längere Zeit - schliesslich arbeitet da der Körper an sich, keine Mittel.
Daher ist das für mich niemals ein Ersatz für Metacam, Novalgin und Co, die sofort dazu führen, dass die Schmerzen nicht mehr so intensiv wahrgenommen werden, also primäre Schmerzlinderung.

Wenn er 3-beinig läuft, könnte ich mir vorstellen, dass das nicht nur an der Auflösung liegt, sondern auch daran, dass er Schmerzen hat, auch wenn er munter ist. Sie verstecken es zu gut. Ich würde in jedem Fall, eben auch, weil man es nicht genau sagen kann, Metacam dazu nehmen.
Da verpacken sie in der Regel selbst über einen längeren Zeitraum auch hohe Dosen ohne Probleme.
Es wird nun schädlicher oder mehr Stress für den Körper sein, wenn er Schmerzen aushalten muss.
Da sie das nicht immer deutlich zeigen, bin ich immer lieber dafür, ihnen das dann nicht anzutun im Zweifel und sie mit Metacam abzudecken. Das bisschen "Chemie", was aber sehr erleichternd für sie sein kann, steht für mich in keinem Verhältnis zu den Schmerzen, die sie ohne Metacam ggf. ertragen müssen.
Man denkt, man tut ihnen etwas an mit Schmerzmittel, ich bin damit früher sehr sparsam umgegangen, weil ich nicht so dafür war und sie okay gewirkt haben. Nach vielen Jahren jetzt mit Meerschweinchen mit sehr schweren Erkrankungen ist meine Erfahrung, dass man ihnen einfach nicht ansieht, ob sie Schmerzen haben, nicht mal extrem starke Schmerzen. Sie kaschieren es häufig perfekt - es wäre leichter für uns, wäre es anders...
Und ich weiss, dass das Metacam ihnen nicht schaden muss. Ich kenne viele Schweinchen, die das in der Höchstdosierung über Jahre ohne Probleme bekommen.
Im Zweifel würde ich es daher immer geben, zumindest ein bisschen. Kann mir vorstellen, dass der kleine Mann Schmerzen hat, Auflösung des Gelenks und nicht belasten können stell ich mir nicht schön vor...
Würde es zumindest ausprobieren, ob man vielleicht einen Unterschied sieht :-)

Wäre es eine Option, wenn er soweit gut klar kommt, ihn so zu lassen?
Mir würden sonst auch noch einige Dinge aus der Naturheilkunde einfallen, die man probieren könnte (MSM, Vitalpilze, Beinwellwurzelpulver, HGM, auch Darmaufbau mit Tiermoor im Zweifel etc.).

Mag er er das Rotlicht denn, also hat er die Möglichkeit, da auch zu flüchten oder hast du ihn derweil in einer Box?
Ich frage deswegen, weil Rotlicht eine Entzündung und somit die Fortschreitung der Erkrankung auch verschlimmern könnte. Daher macht es immer Sinn, ihnen die Wahl zu lassen :-)

Liebe Grüsse :-)

Narnia:
Wie würde Elvis ohne das Gelenk leben können? Was hat der Tierarzt dazu gesagt und hat er schon andere Meerschweinchen so operiert?

Andrea:
Liebe Vio,
vielen Dank für diese ausführliche Mail. Ich bin baff.

Ich will mal versuchen, auf alles zu antworten:
Es ist ein Rötgenbild, was es offenbart hat und es gibt keine Referenz-Bilder von früher. Elvis kommt aus einer Mangelhaltung und ist mit 30 seiner Leute im Tierheim gelandet. Er hat immer schon (ich hab ihn seit Mai19) mal kurz gehoppelt oder das Bein geschont, ist allerdings dann immer wieder normal gelaufen (bis vor 6 Wochen). Indikation kann erblich sein oder ein Unfall. Das werden wir nicht mehr rausfinden. Es ist ein schleichender Prozess.

Der TA will den Kopf entfernen, weil die Reibung die Schmerzen verursacht. Ich weiß aber noch nicht, was das für das Bein bedeutet bzw. wie genau sie das machen würden und wie die Stabilisierung aussieht Hierzu steht ein Beratungstermin aus. Osteodystrophie muss ich fragen...(guter Hinweis! Vielen Dank!)

Er bekommt zur Zeit Zeel als "Schmerz"mittel in Kombi mit Spascupreel  (oral und gequaddelt) sowie jetzt neu Symphytum C30. Wir betreiben Muskelaufbau in der Hinterhand mit erhöhten Futterstellen, was gut gelingt.
Welches AB würdest du empfehlen? Und was dann gleich dazu weg. Darm-Wiederaufbau?
Er hat Maloxoral bekommen und da war ich froh, dass er das nicht mehr nehmen sollte, weil a) hat es ihm denke ich nicht geholfen und b) macht es dafür seine Nieren kaputt.
Deshalb ist es gut zu hören, dass Metacam gut auch langfristigcvertragen wird...


Das Rotlicht (Ferkellampe) kann er sich aussuchen, und kommen und gehen wie er will, außer wenn ich ihn für eine sanfte Rückemassage und Fellgezupfe (die Faszien sind mega fest) schnappe. Die Tierphysio hat auch vorgeschlagen "kalt" in Form von kühlem Wasser auf Waschlappen zu probieren und zu sehen, wie er das findet (mach ich heute Abend). Bei der Massage entspannt er Gott sein Dank lang wie breit.

Und er bekommt Reiki von mir...

Ja, eine OP ist auch meine letzte Wahl, denn Narkose und Meeris sind ja auch keine besonders guten Freunde. Am Liebsten würde ich ihn so lassen (natürlich ohne Schmerzen). Ich weiß, dass er auch auf drei Füßen glücklich sein kann. Nur... wie du richtig sagst, sie sind Schauspieler, was Schmerzen angeht. Derzeit kann er noch Elmo ärgern und seinen Erbsenchip verteidigen. Ich wil nur nicht warten, bis er morgens auf der Seite liegt und gar nix mehr kann.

Das Rötgenbild ab ich angehängt.


Lieben Dank für die vielen Tipps!!!!!!!!!
Quiekige Meersaugrüße, Andrea

Andrea:
Hallo Narnia,

das Beratungsgespräch mit dem TA steht noch aus und mein Gedanke war auch, ihn zu fragen: wie oft hast du das schon gemacht und wie sind die Erfahrungswerte?

Ich werde berichten!

Liebe Grüße, Andrea

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