Autor Thema: CBD Öl (Cannabidiol) - Erfahrungen bei Kleintieren?  (Gelesen 9860 mal)

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Vio

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CBD Öl (Cannabidiol) - Erfahrungen bei Kleintieren?
« am: 26. Februar 2018, 14:41 Uhr »
Kennt einer von euch bereits CBD Öl (Cannabidiol) und hat Erfahrungen damit, bei Menschen oder Tieren?

Eine Freundin schrieb mir, dass sie bei einem kranken Kaninchen CBD Öl  gegen Entzündungen und Schmerzen eingesetzt haben.
Ich kannte das bisher gar nicht, hier steht im Allgemeinen mehr dazu: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/hanfextrakt.html

Zum Einsatz bei Tieren steht hier auch noch etwas: https://bio-cbd.de/cbd-oel-fuer-tiere/

(hab die Links aus Zeitmangel selbst noch nicht ganz lesen können)

Wird wohl aus Hanfblüten hergestellt, also nicht wie normales Hanföl aus den Samen.
Mir wurde dieser Shop hier bzw. das 5%ige Produkt empfohlen: https://limucan.com/cbd-oel-natuerlicher-hanf-extrakt-500mg-cbd-cbda-5-2
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Murx Pickwick

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Antwort: CBD Öl (Cannabidiol) - Erfahrungen bei Kleintieren?
« Antwort 1 am: 26. Februar 2018, 19:24 Uhr »
Das Problem ist bei den ganzen Extrakten, daß nicht die ganze Blüte bzw das Harz drin ist, sondern immer nur einige wenige chemische Substanzen aus der Pflanze - und das ist bei Hanf in vielfacher Hinsicht problematisch.

Hanfblüten enthalten weder THC, noch CBD, sondern Beides liegt in Form von Carbonsäuren vor. Diese sind verträglicher, wie die daraus gewonnenen Reinstoffe THC und CBD. Das ist ähnlich, wie mit dem Salicin aus der Weide, welches auch verträglicher ist, wie Aspirin, was aus dem Salicin entwickelt wurde.
Hanfblüten wurden, als das noch legal war, immer im rohen Zustand zu Heilmitteln verarbeitet ... man wollte ja gar nicht das psychoaktive THC gewinnen, sondern man wollte die volle Heilkraft der Pflanzen - möglichst ohne Nebenwirkungen. Gut - ganz ohne Nebenwirkungen geht nix bei so starker Wirkung, wie die Hanfblüte aufweist ... aber es ist für mich schon auffällig, wie sehr eben nur die THC-Carbonsäurefreien Blätter des Hanfes zu Tee oder ähnlichem verarbeitet wurden und wie sehr bei der Blüte darauf geachtet wurde, sie roh zu trocknen, zu vermahlen und so zu Heilmitteln zu verarbeiten - ohne Erhitzung!

Dazu kommt, Hanfblüten enthalten auch Terpenoide, ähnliche Wirkstoffe, wie sie auch in Nadelgehölzen in großer Menge im Harz und in den Nadeln vorkommen. Weiterhin sind Flavonoide enthalten. Diese verstärken viele Wirkungen der Carbinoide (also dem CBDA (CBD-Carbonsäure) und dem THCA (THC-Carbonsäure) - und sie schützen diese Säuren davor, zu zerfallen. Wer Hanfblüten zu Rauschzwecken einsetzen wollte, hatte genau mit dem Erhitzen des Blütenharzes versucht, die Terpenoide zu zerstören und das THCA zu THC werden zu lassen - genau das gibt dann den berauschenden Giggereffekt, für den Hanf so bekannt ist.
Genau das ist jedoch für die Heilung mit Hanfblüten eher hinderlich!
Die Öle, die nun in den Apotheken zu bekommen sind, enthalten meist keine Terpenoide - die sind unerwünscht!

Klar ... CBD als Reinstoff hat auch ne entzündungshemmende, angstlösende etc Wirkung - aber zu welchem Preis?
Ich erwarte hier einfach, daß nach einer Menschengeneration genauso wie bei Salicin so langsam festgestellt wird, ja, das Zeug ist ja doch nicht so nebenwirkungsfrei ... sowas aber auch. Das wilde Gemisch im Hanfharz ist ja doch viel gesünder und heilsamer wie das künstliche Produkt ... ach ja ...

Ich bin mir sicher, selbst wenn man sich Hanfkekse in der Schweiz besorgt (mit durch den Backvorgang aktiviertem THC, aber vollem Terpengehalt), hat man ein deutlich gesünderes Produkt, trotz Mehl in den Keksen, wie diese Öle ... 

Ich hab übrigens frischgeerntete Hanfblüten an Kaninchen, Meerschweinchen, Vielzitzenmäusen und Ratten ausprobiert ... bis auf die Ratten hatte keiner die Hanfblüten gemocht, es wurden die Blätter gefuttert - und nur die.
In den Blättern sind deutlich weniger Cannabinoide zu finden, wie im Blütenharz - und das wird der Grund sein, weshalb die Blätter gefressen werden und nicht die Blüten. Für Meerschweinchen und Co reicht die Wirkung der Blätter absolut aus ... auch sie wirken schon entzündungshemmend, beruhigend etc. und sie sind normales Futter, haben also keine Nebenwirkungen.
Für meine Chins hab ich schon seit Jahren Hanfblätter mit in der Kräutermischung - nicht immer, aber immer, wenn ich dran denke, mir Hanftee zu kaufen. Es gibt ihn schon lange von Sonnentor ... und das kann ich uneingeschränkt auch für Meerschweinchen empfehlen. Man kann die Blätter in beliebiger Menge anbieten, weder Meerschweinchen, noch Chinchillas überfressen sich an getrockneten Hanfblättern.

Inzwischen gibt es sogar Biohanftee mit Blüten drin ... ich weiß jedoch nicht, wie die gefressen werden.

Käthe

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Antwort: CBD Öl (Cannabidiol) - Erfahrungen bei Kleintieren?
« Antwort 2 am: 27. Februar 2018, 17:38 Uhr »
Hallöchen,

da bin ich jetzt ja mal wieder baff, was die Ausführungen von Murx angeht.
Als ich las: in der Blüte sei weder THC noch CBD drin... hä... ja wo soll´s denn sonst drin sein? ... dachte ich schon.
Sehr interessant, da haben wir auch mal wieder was gelernt.

Was Deine Frage angeht, Vio, kann ich aus Menschensicht weitergeben, was mein Mann dazu sagt.
Es gibt Medikamente auf THC Basis, sei es Dronabinol oder Sativex.
Was er dazu sagt ist, daß das Zeugs nur stoned macht und die Wirkung, die es eigentlich auch haben sollte, nämlich daß es entspannt, wegen Spastik bei MS - total schnell nachläßt. Statt dessen hält die Wirkung, daß man benebelt im Kopf ist, total lange an. So, daß man nicht nochmal was nachnimmt, weil der Kopf noch nicht so weit ist, der Rest des Körpers aber wieder Nachschub bräuchte. Was man dann aber nicht macht, weil man ja irgendwann auch wieder klar im Kopf sein will.
Er hält von diesen Mitteln also gar nix. Während die komplette Blüte aber die gewünschte Wirkung hat.
Ich sag´s Dir, von den Medikamenten ist er albern, bekommt den typischen Fress-Flash und hat weite Pupillen = stoned hoch 3.
Von der normalen Blüte, was er natürlich raucht, hat er diese Wirkung nicht. Er ist dann ganz normal drauf und hat eine wesentlich längere, für ihn komplett gewünschte Wirkung. Heißt, die sehr erwünschte Muskelentspannung ist da, aber auch der Kopf ist klar.

In der Blüte ist alles drin, hat die Natur ja so gebaut. Und wenn der Mensch hingeht, sich da einzelne Bausteine rauszieht - hat er keine Ahnung davon - wie da die genauen Mechanismen sind, denn die Natur hat sich was dabei gedacht, eine Pfanze so zusammen zu setzen, wie sie eben ist.

Für alle die hier gleich rot sehen, zur Info: mein Mann hat MS und darf Blüten bekommen (neues Gesetz von 2017) Ich kann da nicht mitreden, da ich das nie ausprobiert hab.

Murx Pickwick

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Antwort: CBD Öl (Cannabidiol) - Erfahrungen bei Kleintieren?
« Antwort 3 am: 27. Februar 2018, 19:01 Uhr »
Seit März 2017 ist der Verkauf von CBD als Nahrungsergänzungsmittel legal ... der Käufer muß allerdings mind. 18 Jahre alt sein. Damit ist auch der Verkauf von Hanfblüten mit einem THC/THCA-Gehalt unter 0,2% legal!
Hier wird bei Tees teilweise ein wenig getrickst, denn, ist der THC/THCA-Gehalt in der Blüte selbst über 0,2%, können die Blüten mit Hanfblättern oder mit anderen Kräutern gemixt werden und schon liegt der THC/THCA-Gehalt des Tees unter 0,2% und darf als Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden.

Das nutzen schon viele Anbieter aus, es gibt inzwischen sogar sehr brauchbare Mischungen, wie beispielsweise Hanfblüte mit Kamillenblüte. Die Blüten ergänzen sich, dieser Tee wirkt sogar aufgebrüht als Tee entzündungshemmend.

Für mich ist das ein Segen, denn nun kann ich endlich meine Migräne legal behandeln ... wenn ein heißes Bad die Migräne nicht an der Entstehung hindern kann, hilft bei mir nur noch die Cannabisblüte - dabei ist der THC/THCA-Gehalt eher störend, am besten wirkten bei mir die Blüten der Sorte Fedora - einer Faserhanfsorte, die dafür bekannt ist, daß sie deutlich weniger THCA produziert (vor allem, wenn sie nicht direkt in der Sonne steht) wie einige der ich nenn sie mal so Rauschsorten.
Die ganzen letzten Jahrzehnte hatte ich meine Migräne ausgesessen - in Berlin kannte ich diverse Leute, die Cannabis anpflanzten und hatte mir da immer mal ein wenig geschnorrt, aber seitdem ich nicht mehr in Berlin wohne, hab ich die Möglichkeit nicht.
Nun achte ich auf bio und Co - mir da auf dem Markt in Frankfurt beispielsweise was zu besorgen, wo ich gar nicht weiß, wie das Zeug angebaut wurde und was da alles für Pestizide und ka was für Streckmittel drin sind, widerstrebt mir - außerdem wird das in Frankfurt/Main auch ganz anders geahndet, wie in Berlin, wo schon traditionell die Polizei bei geringen Mengen beide Augen und alle in der Stadt vorhandenen Hühneraugen zudrückten.
Dazu kommt, daß das auf dem Schwarzmarkt vertickerte Zeugs angereichertes Harz ist - da ist zuviel THC drin, was die Schmerzausschaltung bei Migräne eher behindert. Aus dem Alter, unbedingt mal nen Haschrausch haben zu wollen, bin ich schon lange raus.

Wer Migräne kennt, kann bestimmt nachfühlen, wie glücklich ich nun über die jetzige Gesetzeslage bin - endlich legal etwas gegen den Migräneschmerz tun zu können, und die Migräne nicht mehr mit vollem Schmerzumfang aussitzen zu müssen, ist so schön ... und die Blüten mit für mich passendem niedrigem THC/THCA-Gehalt gibts nun auch in Bio! :D

Wichtig zu Wissen ist für diejenigen, welche ihren Führerschein behalten wollen, die Blüten heilen zwar deutlich besser wie das Öl oder irgendwelche Auszüge, aber sie enthalten eben auch geringe Mengen THCA, welches bei sonniger Lagerung oder Erhitzung zu THC abgebaut wird. Im Körper wird THC zu THCA umgewandelt und THCA wird nicht gleich ausgeschieden, sondern verbleibt erstmal im Körper, teilweise tagelang ... bei einem Drogentest zur Fahrtüchtigkeit wird jedoch nach THCA gefahndet (und schwachsinnigerweise nicht nach THC, wer also mit THC zugedrönt bis oben hin Auto fährt und nicht zulange mit dem Fahren wartet und in so einem Drogentest kommt, ist fein raus, da wird noch nix gefunden ... ist der Rausch aber vorbei, das ist nach zwei bis drei Stunden der Fall, wird man geschnappt) - und wird etwas davon gefunden, ist ersteinmal die Pappe weg - die dann wiederzubekommen ist schweineteuer und verdammt übel schwierig!