Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege > Meerschweinchen-Krankheiten

Notfall-Apotheke für Meerschweinchen (und Kaninchen)

<< < (2/3) > >>

tupe:

--- Zitat von: Vio am 19. Februar 2022, 19:45 Uhr ---Was machst du mit der Glukoselösung, tupe? Vermutlich oral geben oder spritzt du sie? Bei oraler Gabe müsste der Honig in der Anwendung vergleichbar sein? :-)

--- Ende Zitat ---
Bisher kam sie, genauso wie eine Vollelektrolytlösung, zum Glück noch nie zum Einsatz. Es wäre aber als Infusion gedacht.

Ich muss leider allen möglichen Kram zu Hause haben, da ich hier im 2h-Fahrt-Umkreis leider keinen TA habe, bei dem ich mich drauf verlassen kann, in Notfallsituationen zeitnah vorbei kommen zu können.
(Natürlich habe ich hier auch richtige Schmerzmittel da.   ;-) )

Vio:
Danke euch für die Erklärungen zur flüssigen Gallseife und zur Glukoselösung :-)
Die Glukose würde ich jetzt, da die meisten Halter und auch keine Haltungsanfänger wohl nicht Infusionen selbst spritzen, erst mal von der Liste lassen, aber es ist gut, sie hier erwähnt zu haben.
Kann man die so einfach unter die Haut spritzen? Jemand sagte mir vor Jahren mal, Glukose nicht unter die Haut spritzen, das gibt Nekrosen. Ich denke aber, da kommt es auf die Konzentration an?
Ist auf jeden Fall super, dass wir das alles hier in einem Thread mal zusammen haben.
Ta-Liste parat haben ist auch ein guter Tipp, finde ich. Ich hab alle Adressen immer im Kopf und kann mich im Notfall auch gut daran erinnern, aber wenn man weiss, dass man im Falle von Panik um ein Schwein vor lauter Angst alles vergisst, kann so eine Liste goldwert sein :-) Vielleicht auch eine Liste, was man bei welchem Notfall an Erstversorgung leisten kann.

@tupe: Das ist ja fies, wenn im Notfall ein TA nicht zeitnah oder gut zu erreichen ist... wir in NRW haben hier zum Glück immer Kliniken mit 24 Std Notdienst in 30-40 min Fahrtweite. Ich weiss, dass diesen Luxus nicht alle Tierhalter haben...


Was ein Notfall ist, bei dem man zum TA muss, könnten wir vielleicht mal in einem extra Thread diskutieren?
Ich finde die Frage nämlich gar nicht so leicht und pauschal zu beantworten :-)
Ich denke, da kommt es auch stark auf die Erfahrung und Ausstattung des Halters an. Bei Blut im Urin in der Nacht geben ich z.B. Schmerzmittel und ggf. auch schon Antibiotika (sind ja bei jeder Diagnose bei Blut im Urin nötig) und ggf. auch schon homöopathische Unterstützung und fahre am nächsten Tag zum Tierarzt, um Diagnostik zu betreiben. Aber wenn ein Halter, der noch nicht so viel Erfahrung hat, Blut im Urin sieht, fährt er vielleicht auch nachts zum Notdienst im Zweifel. Dies macht sicher in manchen Fällen Sinn, kommt aber drauf an, an was für einen TA man gerät und ob der überhaupt nachts Diagnostik betreibt oder auch nur Schmerzmittel geben würde und sagt, man soll am Tag wiederkommen oder zum HausTA. Dann hätte man dem Tier den nächtlichen Ausflug ersparen können...
Anfangs bin ich sogar für Haarlinge zum Notdienst am Sonntag - heute würde ich Kokosöl drauf geben oder wenn es sehr schlimm ist, hab ich ein Spot On zuhause.
Da stellt sich in der Thematik also immer die Frage: wie viel bringt es, jetzt zum Notdienst / an welchen TA gerät man und wie viel darf ich auf eigene Faust entscheiden.
Schmerzmittel finde ich, dürfen und sollten immer im Zweifel gegeben werden, ohne mit einem TA zu reden vorher. Mitterweile finde ich sogar, dass im eindeutigen Entzündungsfall (eben wie Blut im Urin) ein AB auf eigene Faust im Notfall gegeben werden kann. Bei Hautparasiten, bei denen man eh weiss, dass ein Spot on nötig wird, warum dann nicht selbst geben und im Anschluss halt ggf. für Diagnostik zum TA, ob das Tier sonst noch krank ist und ggf. deswegen die Hautparasiten bekommen hat.
Das Thema ist für mich also relativ weitläufig und gar nicht so einfach pauschal zu sagen, was ein Notfall ist...
Ich fahre nachts nur noch zum TA, wenn ich denke, mein Schwein müsste akut erlöst werden (wobei ich leider auch schon vom Meerschweinchen-unerfahrenen Notdienst mit aktiv sterbenden und auffällig leidenden Tieren wieder heim geschickt wurde weil "sieht ja noch ganz gut genährt aus" etc. ...) oder wenn ein Notfall eingetroffen ist, bei dem es dem Schwein sehr elend geht und ich gar nicht weiss, wie ich helfen kann.
Ansonsten warte ich lieber ein paar Stunden und gehe am Morgen dann zu einem TA, von dem ich weiss, er kennt sich auch mit Nagern aus und hat die passenden Möglichkeiten und Erfahrungen bezüglich bildgebender Diagnostik.
Bei Haltungsanfängern sieht das alles sicher ganz anders aus, wie bei mir ja früher auch :-)
Im Zweifel ist es sicher besser, einmal zu viel als zu wenig gefahren zu sein.

tupe:
Zur Glukose: Ich habe gerade nochmal nach gelesen: eins meiner Bücher schlägt die Infusion intraperitoneal vor. Ob wir die so machen würden / uns das zutrauen würden, würde dann der Ernstfall zeigen (spontan sage ich gerade: nein). Da kommt es ja auch wieder drauf an, ob man ggf. veterinärmedizinische Unterstützung aus der Ferne erhält etc.
Ich habe die Glukoselösung auch nur für extreme Akutnotfälle, wo man gerade die Wahl hat, zuzusehen, wie das Tier stirbt oder irgendwie noch etwas zu unternehmen (sollte natürlich in diesem Fall die Glukose sinnvoll sein UND vorausgesetzt natürlich, dass in diesem Moment wirklich kein TA in Präsenz helfen kann/will). Dann würde ich auch zur Not die Gefahr der Nekrose in Kauf nehmen, sollte man es nur subkutan hinbekommen (vorausgesetzt subkutan bringt was).
Es ist übrigens 5%-ige Glukoselösung.

Mein "zeitnah" bedeutet übrigens "wenige Tage".  :traurig:

Aber ich will den Thread jetzt nicht mit meinen Problemchen belasten   ;-) Die ließen sich eh nur durch Umzug oder Haltungsaufgabe lösen. (Letztes bringt den Schweinen aber auch nix, weil die sind ja alle aus der Region)

Übrigens ist mir so, dass für das Spülen von Wunden lieber eine Ringerlösung, statt einer Kochsalzlösung verwendet. Aber ich bin da jetzt auch kein Profi.

Ich denke, es ist nicht schlecht, sich in einem Extrathread über TAs auszutauschen. Dort würde ich mich dann auch zu

--- Zitat von: Vio am 20. Februar 2022, 15:33 Uhr ---Im Zweifel ist es sicher besser, einmal zu viel als zu wenig gefahren zu sein.

--- Ende Zitat ---
positionieren.  :-)

VincentsDamen:
Guten Morgen,

dieser Thread ist eine tolle Sache und auch gut gemeint. Aber vergesst bitte nicht, dass überwiegend Laien mitlesen.

Der erste Tip muss deshalb immer sein: Ab zum Tierarzt!!!! Kümmert euch direkt bei Anschaffung um Kontakte und habt die Nummern griffbereit.

Es bedeutet unendliches Leid für die Tiere, wenn jemand der keine Ahnung hat, auf eigene Faust herumdoktert. Und eine Infusion übersteigt bei weitem eine Notfallapotheke für den Laien.  Deshalb würde ich euch bitten solche Tipps heraus zu nehmen.

Stattdessen wäre vielleicht die Handhabung von Medikamentengabe noch wichtig. Wie gebe ich meinem Meerschweinchen am besten das Colosan ein? Welche Wunden kann ich selbst behandeln und wann sind sie zu gross und ich muss direkt zum Tierarzt?

 :winke: :winke:

Hugomero:
Hallo Vicentsdamen, ich versteh was Du meinst, bin aber immer wieder erstaunt, wie viele Halter nicht mal die gängigsten Dinge wie Brei, Colosan daheim haben.

Man müsste eigentlich noch viele Threads machen, zb auf was soll man beim TA Besuch achten, ich verstehe den Rat mit zuerst zum Tierarzt, aber wie oft geraten wir an Tierärzte , die besonders von Meerschweinchen keine Ahnung haben, die zb Zähne knipsen, bei Aufgasung nicht Röntgen ect. Es stimmt, solche Infos sind immer eine Gratwanderung mit selbst herumdoktern , ich war früher zb selbst zum Krallenschneiden beim TA, Infusion würde ich jetzt auch nicht geben, aber zb als Erstversorgung gegen Aufgasung behandeln und dann zeitnah ggf zum TA , das hab ich inzwischen gelernt.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln