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Meerschweinchen-Ernährung => Meerschweinchen & Pflanzen => Thema gestartet von: suntrek am 22. Mai 2013, 21:53 Uhr

Titel: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: suntrek am 22. Mai 2013, 21:53 Uhr
Ich finde so eine Liste toll so kann ich auch nochmal schnell nachschauen.Habe ja auch nicht alles im Kopf.
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Tiefseetaucher am 22. Mai 2013, 23:16 Uhr
Die Liste ist ja der Wahnsinn!   :freu:

Wie ist das von der Gabe her angedacht? Einfach normal zu füttern?
Kann man von allem die ganze Pflanze verfüttern? Wäre vielleicht gut zu wissen.
Oder wovon ein Tee auch gut hilft.

Thymian würde ich beispielsweise bei sämtlichen Halssachen zu trinken geben. Von Dill weiß ich, dass er auch appetitanregend ist, oder fallen übliche Küchenkräuter aus der Liste raus?

Könnt ihr ein gutes Pflanzenbestimmungsbuch empfehlen?
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Beitrag von: Vio am 22. Mai 2013, 23:21 Uhr
ne, die üblichen kräuter kommen natürlich noch hinzu und auch farblich wirds noch sortiert nach fütterungshäufigkeit ;)

gundermann z.b. sollte wenn mit vorsicht und entweder sehr gering im gemisch oder gar nicht gefüttert werden. wird dann aber eben noch gekennzeichnet, sowie andere leicht bis stärker gitftige pflanzen, sowas sollte ja nicht ins schwein.

tee kann man von allem machen, hat immer den vorteil, dass noch flüssigkeit zum ausleiten ins schwein kommt :-)

ansonsten kann man immer alles füttern, bei scharbockskraut z.b. ist das ja so, dass man das ab der blüte nicht mehr füttern sollte, das kommt dann aber als anmerkung rein.

die liste ist von k.lane (ist nun auch hier ;) ), ich durfte sie freundlicherweise hier einstellen und nutzen  :fr:
war sicher viel arbeit...
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Beitrag von: Tiefseetaucher am 22. Mai 2013, 23:52 Uhr
Die Liste ist wirklich super! Und toll, dass wir direkt ein neues Mitglied haben.  :bravo:
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Beitrag von: suntrek am 23. Mai 2013, 00:09 Uhr
Ich habe verschiedene Bestimmungsbücher z.B. "Was blüht denn da?" (nicht den Fotoband) oder "Essbare Wildpflanzen:200Arten bestimmen und verwenden"
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Beitrag von: Vio am 23. Mai 2013, 00:11 Uhr
mit "was blüht denn da?" haben auch meine kommilitonen bestimmt, die mit dem rothmaler nicht klar gekommen sind  :g:
sind da auch pflanzen ohne blüten drin?
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Beitrag von: suntrek am 23. Mai 2013, 00:13 Uhr
Also "Was blüht denn da?" ist ja nach Blütenfarben bestimmt. Das andere genannte nicht sonder nach Blättern.

Achja ich meien das indische Springkraut wirkt noch stark harntreibend, wird selten mal gefressen.
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Beitrag von: Tiefseetaucher am 23. Mai 2013, 23:48 Uhr
Wie ist das denn aber, wenn ich einfach so mal Kräuter fütter, ohne dass die Wirkung notwendig wäre (Gänseblümchen z Bsp)? Ist ja dann schade drum irgendwie bzw ist es dann egal, es schadet ja nicht und es trotzdem einfach Abwechslung?
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Beitrag von: suntrek am 24. Mai 2013, 00:06 Uhr
Es ist ja so, dass eignetlich so gut wie alles was man draußen hat irgendeine Wirkung hat. Also kann man eigentlich gar nicht sie nur dann füttern wenn nötig. Ich selber habe immer eine große Mischung (aktuell 30-50 Pflanzen)  wo sie sich das dann ahlt selber raussuchen wo sie meinen was sie gerade brauchen. Schaden tut es ja nicht wenn sie z.B. Rotklee fressen, wenn sie gar keinen haben.
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Beitrag von: Tiefseetaucher am 24. Mai 2013, 00:10 Uhr
Ich mag halt mehr Abwechslung geben.
Dann schau ich mal, was ich noch so finde und biete es an. Entweder mögen sie dann, oder nicht.

Wo hast du deine ganzen Pflanzen her??
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Beitrag von: suntrek am 24. Mai 2013, 00:12 Uhr
Ich pflücke ja über das Jahr umd ie 150 Pflanzen, Menge steigert immer wieder. Ich pflücke in 2 Wäldern auch mit Gewässer, einer Heuwiese, und ca.5-7 brachliegende Flächen. Dazu pflücke ich auch mal woanders.
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Beitrag von: Tiefseetaucher am 24. Mai 2013, 00:16 Uhr
Gehst du dann regelmäßig, oder pflückst du auf Vorrat? Die trocknen doch dann so schnell.
Also genauer gefragt, wie organisierst du dich da?
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Beitrag von: suntrek am 24. Mai 2013, 00:20 Uhr
Ich pflücke täglich. Alle Wiesen, die Heuwiese sogar vor der Haustür, liegen hier in der Nähe. Wenn ich Zeit habe pflücke ich vor der Schule oder nach der. Und wenn ich erst gegen 19 Uhr wieder komme nehme ich vorher schon die Tüten mit und fülle die auf dem Rückweg nach Hause, quer über die Wiese.
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Beitrag von: Vio am 24. Mai 2013, 00:38 Uhr
ich pflück immer, was ich bekomme und verfütter das im laufe der woche. geht halt nur, wenn ich bei dem einen pferd bin (der bauer am anderen stall hat ja alles tot gespritzt dieses jahr...  :aug:) und daher muss ich das dann horten und im laufe verfüttern.
ich gebe immer kräuter, auch wenn sie nicht krank sind. die inhaltsstoffe sind immer gut, ich esse ja vieles davon auch selbst  :-)

im winter bestelle ich dann eben halt ein paar dinge. ich hab nicht die zeit so viel zu sammeln, dass es für den winter reichen würde. das ist schnell weg  :traurig:
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Beitrag von: Vio am 25. Mai 2013, 21:13 Uhr
naja, noch ist sie ja nicht vollständig  ;-)
wenn ich nächste woche mal irgendwann zeit habe, füge ich noch ein paar pflänzlein hinzu...
und jeder, dem noch etwas einfällt, ist natürlich eingeladen, das ebenso zu handhaben  :-)
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Beitrag von: Annabel am 25. Mai 2013, 21:29 Uhr
klar, aber ich meine bis jetzt sieht es schon super aus. es gibt ja auch so listen die besagen gundermann wäre todgiftig und sowas  :roll:
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Beitrag von: Vio am 25. Mai 2013, 21:31 Uhr
tja, es ist so eine gradwanderung ;)
man sollte es schon kennzeichnen, aber muss auch nicht übertreiben  ;-)
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Beitrag von: Annabel am 25. Mai 2013, 21:33 Uhr
ja, klar ;) das weiß ich ja auch.
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Beitrag von: Vio am 25. Mai 2013, 21:41 Uhr
das problem ist eben auch oft, dass viele nur wo abschreiben.
aber richtige und vertrauenswürdige quellen sind selten, jeder kann ja auf seiner seite schreiben, was er will.
und die argumentation: "die pflanze stand da aber als verfütterbar/giftig auf dieser seite..." ist halt auch nicht so toll, denn so verbreiten sich falsche fakten ;)
daher halten manche pflanzen für unglaublich giftig, obwohl sie gar nicht so schlimm toxisch sind. (wobei vorsicht ja schon immer gut ist)

am besten schaut man oft selbst die inhaltsstoffe einer pflanze an, die konzentration der ggf. giftigen und sucht nach LG-Werten für meerschweinchen und schaut dann, wie viel sie von der pflanze in kurzer zeit futtern müssen, bis es für sie gefährlich wird.
ist nur halt viel arbeit, hat man ja jetzt auch nicht immer lust zu  :g:

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Beitrag von: suntrek am 25. Mai 2013, 23:14 Uhr
Die Suche nach wirklich geeigneten Quellen ist echt schwer teils. Direkt für Meerschweinchen auf jeden Fall finde ich.
Meine Motto ist auch gerne: Die Mischung machts.
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Beitrag von: Jenny am 29. Mai 2013, 23:34 Uhr
Dürfen Schweinchen eigentlich Moos fressen?
Der wechselt sich nämlich mit Gundermann und Hahnenfuß ab bei uns im Garten.  :roll:
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Beitrag von: Vio am 30. Mai 2013, 15:40 Uhr
dürfen wohl schon, mögen nicht ;)
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Beitrag von: Jenny am 30. Mai 2013, 23:22 Uhr
Ok, dann brauch ich da nicht den kompletten Garten umbuddeln.
Nur verdrängt es halt auch die Wiese  :braue:
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Beitrag von: suntrek am 31. Mai 2013, 11:44 Uhr
Weil es das Gras verdrängt verkutiert mein Vater jedes Jahr per Hand. Hier wird Moos nur selten im Winter vom Baum gefressen.
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Beitrag von: Jenny am 15. Juni 2013, 00:24 Uhr
Eine Frage zu Kerbel: Im Supermarkt gibt es jetzt Kerbel abgepackt mit Dille und Petersil.
Ist halt nicht der "Wiesen"kerbel. Ist das auch ok?
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Beitrag von: Vio am 15. Juni 2013, 11:02 Uhr
ja, der normale geht auch.
ich kaufe da ganz oft bei nettx, die haben immer biokräuter und gar nicht so arg teuer  :-)
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Jenny am 20. November 2013, 04:18 Uhr
Passt wahrscheinlich auch hier her:

Ich nehme an, Krauspetersilie dürfen sie auch futtern?
Und Koriander?
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Beitrag von: Kazaar am 20. November 2013, 12:15 Uhr
Ich nehme an, Krauspetersilie dürfen sie auch futtern?


Ja, dürfen sie. Ist aber nicht sehr beliebt, zumindest bei meinen nicht  ;).

Und Koriander? Keine Ahnung, hab ich noch nie verfüttert. Den mag ich selber nicht und ich könnte mir vorstellen, die Schweine auch nicht  :nein:. Der ist ja schon ziemlich intensiv  :roll:.
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Beitrag von: Tiefseetaucher am 20. November 2013, 16:33 Uhr
Hier machen sie einen Salto für Krauspetersilie, die blättrige wird aus Höflichkeit gefuttert.
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Beitrag von: Kazaar am 20. November 2013, 16:54 Uhr
Hier machen sie einen Salto für Krauspetersilie, die blättrige wird aus Höflichkeit gefuttert.

Deine Schweine waren schon immer anders als andere  ;)  :g:.

Ich hab die Krauspetersilie alle rausgerissen und nur noch glatte Petersilie ausgesät. Und ehrlich gesagt, mir ist die auch lieber  :peinlich:. Meine Schweine passen sich anscheinend meinen Essgepflogenheiten an  :pfeif:.
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Beitrag von: Tiefseetaucher am 20. November 2013, 19:34 Uhr
"Wie der Herre, so's Gescherre!" ;-)
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Beitrag von: suntrek am 01. Januar 2014, 22:11 Uhr
Koriander ist fressbar.
Gibt es hier im Winter mitder Ersatznahrung zu Wiese eigentlich täglich.
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Murx Pickwick am 22. April 2014, 23:36 Uhr
Es ist übrigens so, daß fast alle häufigen Meerschweinchenkrankheiten erst dadurch zustandekommen, daß zu vorsichtig aussortiert und gefüttert wird - wenn wie früher einfach gesenst und reingeschmissen werden würde, wären zwar etliche "Gift"pflanzen bei, aber die brauchen nunmal die Meerschweinchen in geringen Mengen zur Gesunderhaltung! Also gäbs mit gesenster Wiese und Wegrand deutlich weniger Krankheiten!

Gutes Beispiel ist der Gundermann ... ich weiß nicht, wie er überhaupt auf irgendeine Giftpflanzenliste kommen konnte, denn es gibt eigentlich nur ältere Literatur, wo von Schädlichkeit gegenüber Pferden gesprochen wird - und hier ist wiederum auffällig, daß es sich nur um den Zeitraum von ca. 1900 - 1970 handelt, also in einem Zeitraum, wo industriell hergestelltes Futter an den Mann gebracht werden mußte.

Schon im Mittelalter hatte man den Gundermann sogar geziehlt ans Vieh verfüttert, beispielsweise, wenn die Rinder nicht genügend Milch gegeben hatten. Man wußte da noch, daß die Gesundheit im Darm anfängt - und Tiere nur Leistung bringen können, wenn der Darm in Ordnung ist. Und Gundermann ist DAS Darmkraut schlechthin!
Wenn man kranke Kuntibuntimeerschweinchen beispielsweise auf ne Gundermannwiese setzt, geht die Matsche relativ schnell weg, der Darm beruhigt sich wieder, die Meerschweinchen gesunden - ich habs inzwischen oft genug mit fremden, kranken Meerschweinchen ausprobiert, es klappt tatsächlich!
(Ich hatte zwar selbst viel Gundermann auf der Wiese, aber kann mich jetzt nicht dran erinnern, je ein Kaninchen oder Meerschweinchen am Gundermann gesehen zu haben, die hatten lieber die Kräuter und Gräser zwischen dem Gundermann gefressen.)

Gundermann kann man auch nicht zuviel verfüttern - geht nicht, der schmeckt den Meerschweinchen nämlich nicht. Selbst, wenn man sie nur noch mit Gundermann füttern würden, würden sie verhungern, statt zuviel Gundermann zu futtern ... man braucht zudem Gundermann nicht anfüttern, weil er sehr gut verträglich ist (ist immerhin eines der Hauptkräuter für den Menschen zur Frühjahrskur - auch für den Menschen ist die wohlige Wirkung auf den Darm wichtig.)
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: suntrek am 24. April 2014, 00:19 Uhr
Gundermann ist immer ein so aktuelles Thema. Ich sage im Gemisch fressbar, weise also nochmal explizit drauf hin. Anders würde ich oft schon an vielen Orten geköpft worde sein.

Hier wird Gunderman wie auch Eiche bevorzugt von der Kaninchendame mit gestörter Darmflora gerne mal gefressen.
Bei den Tieren die neu hier sind lasse ich einfach Trofu weg, wenn sie es kannten. Gibt also nur das was es hier auch so gibt, ob diese Tiere Gundermann bevorzugten weiß ich nicht mehr.
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Tiefseetaucher am 13. Oktober 2014, 20:40 Uhr
Dürfen die Ferkel auch die Blätter der Schwarzwurzel?
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Saubergschweinchen am 14. Oktober 2014, 07:42 Uhr
Na klar! Meine lieben die  :bravo:
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Tiefseetaucher am 14. Oktober 2014, 13:12 Uhr
Sehr gut, danke!
Dann gibt's die heut mit ins Abendessen.    :bravo:
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste - oder: Was dürfen Meerschweinchen fressen?
Beitrag von: Murx Pickwick am 14. November 2014, 14:55 Uhr
Hab die Pflanzenliste mir noch mal durchgeschaut - zwar noch nicht auf Krankheitsbilder, aber auf Verträglichkeit ...

Da ist nur eine einzige Pflanze bei, bei der was beachtet werden sollte, das ist der Rotklee ... bei Meerschweinchen, die noch nie Kohl und Klee bekommen haben und womöglich auch noch nen total ruinierten Darm durch Kuntibunti und/oder Heu-bissi-Gemüse haben, sollte Beides langsam angefüttert werden, damit es nicht zu tödlicher Trommelsucht aufgrund des kaputten Darms kommt. Da gehört natürlich auch der Rotklee mit zu.

Alle anderen Pflanzen können problemlos in beliebiger Menge selbst den darmkränkesten Meerschweinchen zum Fraße vorgeworfen werden - viele davon werden eh nicht freiwillig in größeren Mengen gefuttert, nicht mal bei Hunger (Rainfarn beispielsweise), andere sind gute Futterpflanzen (Gänsefuß und Schlangenknöterich beispielsweise)
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Hugomero am 19. Mai 2016, 20:13 Uhr
Frage zu den Laubbäumen - evtl mach ich ein neues Thema auf ?

Wenn ich sammle für Laubheu : sind da jetzt die jungen Blätter besser oder die im Sommer ?

Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß alle Laubbäume fressbar wären, mein Schulwissen ist ja schon etwas her- sicher kenn ich diese Bäume, die auch bei mir auf der Wiese wachsen :

Ahorn, Linde, Pappel, Kastanie --> ist da was dabei, was besonders gut oder nicht so toll ist ? Und fressbar sind Blätter, Zweige und Blüten ?

Danke Euch
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Murx Pickwick am 20. Mai 2016, 09:19 Uhr
Ich halte mich daran, wie es die Altvorderen mit dem Schnaiteln gemacht haben - Laub wurde für den Winter im Juno/Julei geschnaitelt, weil in dieser Zeit der Nährstoffgehalt noch relativ hoch ist und die Wahrscheinlichkeit für trockene, warme, regenfreie Tage zum Trocknen am Höchsten war.

Laubstroh (also das Laub, was während und nach der Fruchtbildung geerntet wird) enthält mehr unverdauliche Lignine und weniger Nährstoffe, was jetzt nicht unbedingt schlecht ist - nur ist es dann kein Futter mehr.

Wird das Laub früher geerntet, schädigt man die Bäume eher - kann man nur mit Birke, Haselnuß und ähnlich robusten Bäumen machen. Knospen und gerade aufbrechende Blätter sind sehr eiweißreich und harzreich - ist auch nicht schlecht, aber es ist eben schlecht für die Bäume, so früh beerntet zu werden. Da sollte man nicht zuviel von den Bäumen abschneiden, damit sie das auch überleben können.

Linde und Pappel sind sehr gute Laubheubäume, Ahorn wird nicht von allen Meerschweinchen gern gefressen.
Kastanie ist eher eine Medizinalpflanze - man braucht sie nicht in großen Mengen, aber es ist gut, wenn schwein Kastanie im Stall hat.
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Piggilotta am 20. Mai 2016, 10:07 Uhr
De facto ist es wohl auch eine Platzfrage, ab wann ich was lagere; ich hab das Glück, von einer Obststreuwiese ernten zu können, viele große, alte ausgewachsene Bäume, überall ein bisschen ist dann o.k..
Würde sich das Eiweis denn so lange halten, wenn ich das jetzt bis Winter lagere??
(Wenn ich in den letzten Wochen geerntet hätte, ist ja fast vorbei mit dem Austrieb nun.)

Und wenn wir schon mal dabei sind, möchte ich darauf hinweisen, das so ein großer, belaubter Ast im Gehege, egal ob er gefressen wird oder nicht, sehr gesund ist. Ist euch mal aufgefallen, wie anders die sich bewegen, wenn so ein Gebüsch da ist? Auf den Hütten liegt womöglich? Da wird viel öfter der Kopf hochgehoben, immer wieder geschnuppert, an anderen Stellen als sonst pausiert, anders um die Ecke gelugt. Das ist alles sehr gesund: für Gelenke, den Nacken, die Lymphe, die Nerven (Sicherheitsgefühl), Verdauung (sich strecken) usw.

Aber weis eine, warum meine Schweine am liebsten Pflaumenblätter wollen?
Da sind die sowas von heiss drauf, hab noch nix gefunden, was dem gleichkommt: Hasel, Apfel, Birne, Kiefer, Tanne, Ahorn - nix. Bissel Pfirsich, mal was Nuss oder Weisdorn, Weinblätter gingen, Kiefer wie mal nen Kaugummi zwischendurch...

(Und wieso mögen die ausgerechnet die, die am höchsten wachsen?? An alle anderen komm ich dran, bei Pflaume muss ich hangeln und mich strecken und alle anderen strecken mir ihre Blätter freundlich entgegen -hm)

Und bin ich sehr, sehr dankbar, nicht mehr an das "Blausäuremonster" glauben zu müssen!

Und noch ne Beobachtung bei meinen "aromatischen Halmen":
Zuerst hatte ich eine Mischung aus Dill-, Kerbel-, Sellerie- und Dillstilen, die war immer gleich leer, alles wurde weggesogen.
Dann hab ich die 4 Sachen einzeln bestellt und in 4 verschiedenen Töpfen angeboten:
Dill: 2mal am Tag nachfüllen (sind kleine Töpfe, damit 4 nebeneinander passen, mit Buchstaben drin, D,P,K,S)
Petersilie: einmal täglich
Kerbel: alle 2 Tage
Sellerie: noch ganz voll.
Selektion ist relativ; die haben den Sellerie billigend in Kauf genommen um an den Dill zu kommen, denk ich jetzt.
Und der Saatentopf daneben bleibt jetzt auch viel länger voll als vorher. (Da zieh ich noch keinen Schluss draus, könnte ja an der Temperatur liegen, am vielen Gras jetzt, oder oder...)
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Murx Pickwick am 20. Mai 2016, 15:29 Uhr
Pflanzliches Eiweiß ist äußerst stabil - im Gegensatz zum tierischen Eiweiß.

Pflanzliches Eiweiß ist deutlich komplexer aufgebaut, hat mehr Verzweigungen, die Aminosäuren sind teilweise in recht abenteuerlichen Kombinationen hintereinandergeschaltet - pflanzliches Eiweiß ist deshalb sehr schwer verdaulich ... und wenn man es lagert, äußerst langlebig.

Einfacher Versuch ... laß Muskelfleisch (mit sehr einfach gebautem Eiweiß) und Giersch bei warmen Wetter in der Sonne liegen ... während das Fleisch innerhalb von Tagen mordsmäßig anfangen wird zu stinken (ein Großteil des Geruches ist das Muskeleiweiß, was sich zersetzt), trocknet der Giersch nur.

Man kann auch die durchschnittliche Länge der Eiweißmoleküle vor und nach dem Versuch messen - allerdings braucht man dafür ein Labor.  Auch hier wird das Fleischeiweiß nach nur wenigen Wochen relativ kurzkettig sein, das Gierscheiweiß dagegen bleibt fast unbeschädigt!
Erst feuchte Lagerung macht auch dem Gierscheiweiß den Garaus - einfach weil nun Bakterien und Schimmelpilze eine Chance bekommen, die  viel Wasser zur Verstoffwechselung brauchen und deutlich schneller und effektiver arbeiten, wie die bei Trockenheit arbeitenden Mikroorganismen. Fleischeiweiß dagegen bekommt vermutlich jedes Bakterium und jeder Schimmelpilz klein ... auch bei Trockenheit.

Bei Pflanzen wirkt zusätzlich die stabile Zellwand hemmend auf die Eiweißzersetzung - Bakterien und Schimmelpilze müssen da erstmal durchkommen ... und ist die Zellwand endlich durch Trocknung zerstört, fehlt das Wasser zum Abbau des Eiweißes (deshalb gammelt ja auch Kopfsalat so schnell, die Zellwände sind löchrig und überhaupt nicht stabil, da kommt jedes Bakterium und jeder Schimmelpilz locker durch - und frißt eben alles, was da außer Wasser im Kopfsalat ist, vollständig auf. Übrig bleibt eklig stinkige Matsche ... und das schneller, wie Fleisch unter gleichen Bedingungen gammeln kann.)

Ist die Pflanze erstmal vollständig durchgetrocknet, passiert dem Eiweiß nicht mehr viel ... es wird konserviert (bei Fleisch und Fisch geht das übrigens auch, Trockenfleisch ist über Jahre haltbar!)
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Piggilotta am 21. Mai 2016, 12:27 Uhr
1000dank, liebste Murx,
da mach ich seit Jahren mit Kompost und den millionen Helferlein rum und hab noch nie zwischen
-Fett wird ranzig,
-Zucker gärt   und
-Eiweis fault
unterschieden.

Klassischer Fall von "den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen".
Den Einfluss von Wasser, Luft und Licht hatte ich zwar auf dem Radar, aber nicht ganz so klar.
Auch das -nicht zerkrümeln- beim Trocknen macht nun mehr Sinn.

Giersch zu trocknen wär mir so nicht in den Sinn gekommen, probier ich jetzt mal aus;
überhaupt, das Thema "Wintervorrat" - Heu durch andere getrocknete Sachen zu ersetzen- ist recht aktuell bei mir.

Wenn ich Kräuter trockne, pass ich immer auf, dass sie Platz haben: alle Blüten nach aussen zeigen im Bündel, Grashalme zwar in die gleiche Richtung liegen, aber etwas versetzt, täglich leicht bewegt/angehoben werden, alles möglichst wenig krümelt, auch beim Lagern nicht zerbröselt wird.
Ist ja schon sehr anders als "Heu machen" (6 Wochen warten, wg. der Gärung).

Ich liebe es, wenn ich erfahre, warum das, was mein Bauch sagt, richtig ist....

P.S.: Pflaumenblätter - hast du ne Idee, was der Grund für die Vorliebe meiner Wutzen sein könnte??
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Hugomero am 21. Mai 2016, 14:51 Uhr


Und wenn wir schon mal dabei sind, möchte ich darauf hinweisen, das so ein großer, belaubter Ast im Gehege, egal ob er gefressen wird oder nicht, sehr gesund ist. Ist euch mal aufgefallen, wie anders die sich bewegen, wenn so ein Gebüsch da ist? Auf den Hütten liegt womöglich? Da wird viel öfter der Kopf hochgehoben, immer wieder geschnuppert, an anderen Stellen als sonst pausiert, anders um die Ecke gelugt. Das ist alles sehr gesund: für Gelenke, den Nacken, die Lymphe, die Nerven (Sicherheitsgefühl), Verdauung (sich strecken) usw.


Und noch ne Beobachtung bei meinen "aromatischen Halmen":
Zuerst hatte ich eine Mischung aus Dill-, Kerbel-, Sellerie- und Dillstilen, die war immer gleich leer, alles wurde weggesogen.
Dann hab ich die 4 Sachen einzeln bestellt und in 4 verschiedenen Töpfen angeboten:
Dill: 2mal am Tag nachfüllen (sind kleine Töpfe, damit 4 nebeneinander passen, mit Buchstaben drin, D,P,K,S)
Petersilie: einmal täglich
Kerbel: alle 2 Tage
Sellerie: noch ganz voll.
Selektion ist relativ; die haben den Sellerie billigend in Kauf genommen um an den Dill zu kommen, denk ich jetzt.
Und der Saatentopf daneben bleibt jetzt auch viel länger voll als vorher. (Da zieh ich noch keinen Schluss draus, könnte ja an der Temperatur liegen, am vielen Gras jetzt, oder oder...)

Cooler Tipp nochmal mit den Zweigen Im Gehege...Muss ich mehr machen   .

Zu den aromatischen Halmen ? Du gibt's dann quasi fertige Trockenkräuter Piggilotta oder ?

Da hab ich mich seit meinem Blasenschwein nicht mehr rangetraut bzw hab alles durch Frisches ersetzt ..trocken gibts eigentlich nur den im Sommer angelegten Vorrat von Blättern und Wiese
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Murx Pickwick am 21. Mai 2016, 17:12 Uhr
Manchmal hab ich ne Theorie oder Antwort, wenn ich sehe, daß etwas mehr und etwas weniger gefressen wird - aber warum nun ausgerechnet mehr Pflaumenblätter und so gut wie keine anderen Bäume gefuttert werden, bin ich überfragt.
Im Grunde genommen kann ich dir nicht mal sagen, weshalb ich momentan einen Riesenappetit auf junge Ahornblätter und Weinblätter habe - aber die ganzen anderen Baumarten, die ich sonst so gern gefuttert hatte, links liegen lasse.
Selektion und damit der Geschmack, was gut schmeckt, was widerlich schmeckt, läuft unbewußt ab ...

Sollte ich jedoch irgendwann mal was lesen, was mich auf eine Idee bringt, werd ichs weitergeben :D
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Piggilotta am 22. Mai 2016, 09:06 Uhr
Ja, es sind "fertige Trockenkräuter" Hugomero, und ich teile deine Bedenken über zuviel Trockenes.
Getrocknetes Gemüse käme mir nicht ins Haus; wenn nicht Zeitgleich ne andere, viel unbeliebtere Heusorte da gewesen wäre, hätt ichs vermutlich nicht angefangen....
So ist die gesamt aufgenommene Menge trockener Halme etwa gleich bis geringer, (der Schachtelhalm ist ja auch noch da.)
Und die Qualität scheint Top zu sein: ganz dunkelgrün, relativ lange Stückchen, (beim Schachtelhalm die langen "Schwänze".)
Ich nehme an, das es gefriergetrocknete "Reste" von Würzkräutern sind.
(Mein erstes Kilo Anis hatte ich aus dem Metzgereibedarf....)
Energiebilanzmässig also eher Fragwürdig, aber Kleintierheu wird ja wohl meist Luftkammergetrocknet, das bleibt sich also etwa gleich. (Hoffentlich..)

Ein "Indiz" hab ich noch: eigentlich pinkeln meine Süßen ja kaum mal auf die Matten, netterweise, damit ist aber vor den neuen Schüsselchen jetzt Schluss, da wird nass, die werd ich umstellen müssen.
Die treibende Wirkung scheint mir recht groß, bzw. deshalb hatte ich getrennt bestellt, (Sellerie treibt eigentlich mehr als Dill, ist wie Petersilie mit nem Warnhinweis für Nierenschweine versehen; den Nieren meiner Tiere geht es aber wahrscheinlich gut und Warnhinweisen trau ich kaum noch...)
Und ein "halbes" Indiz ist das geringere Schwinden im Samenpott: es spricht (für mich) nicht gegen die Samen, aber für die Halme. (Macht das Sinn? Mein Bauch sagt es so, bin da aber offen für andere Theorien)
Selbst wenn die Steinbildung durch vermehrtes Auskristallisieren der Inhaltsstoffe gefördert würde, wenn es so schnell rausgeht, kann nicht viel hängenbleiben, bei ner funktionalen Niere, oder??

Und Murx, noch ein Piggilotta/Kinderseelen Dankeschön:
Wenn ich jetzt mal Blätter kau und ausspucke bin ich völlig fasziniert, wie grün die Spucke ist, vor allem auch wie lange; reicht ja aus, um 4 Schlucke Wasser zu färben, boah.
Auch jeck, wie sich der Geschmack ändert beim testen...

P.S.: Über Äste und Bewegung fang ich nen extra Fred an, das geht zu weit vom Thema weg sonst...
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Murx Pickwick am 22. Mai 2016, 12:05 Uhr
Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Halmen und Samen:

Samen sind Nahrungskonzentrate mit Keimling drin. Eigentlich sollen die Nährstoffe vom Keimling aktiviert und verbraucht werden, wenn der Keimling gute Bedingungen vorfindet und wachsen kann. Es ist praktisch die Muttermilch für den Pflanzenkeimling ... leicht verdaulich, leicht verarbeitbar und es ist alles drin, was keimling braucht.
Damit diese leicht abbaubaren und auch für Bakterien äußerst leckeren Nährstoffe wirklich nur dem Keimling zugutekommen und nicht etwa schon vorher gutes Schmackofatz für Bakterien, Schimmelpilz und Co werden, sind die Nährstoffe samt empfindlichen Keimling in einer festen, dicken Schale verpackt, damit da eben nix reinkommt und schnabulieren kann, was nicht Keimling heißt.

Für das Meerschweinchen bedeutet das, es zermahlt diese Kerne, die leichtverdaulichen Nährstoffe und Wirkstoffe werden mit der Spucke herausgelöst und können vom Meerschweinchen direkt verwertet werden - die Schale ist unbrauchbar und wird spätestens an der Stelle, wo Dickdarm und Blinddarm zusammenkommen, aussortiert und ausgeschissen. Die Schale gelangt also erst gar nicht in den Blinddarm.

Die Stiele dagegen sind für Pflanzen die Transportwege, so wie für uns die Adern, Lymphbahnen etc ... bei Pflanzen wird alles durch Leitungsbahnen im Phloem transportiert - vor allem Wasser, Zucker, Aminosäuren, aber auch fertige Wirkstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente werden mehr oder weniger aktiv über die Leitungsbahnen in der Pflanze verteilt. Die Stengel sind deshalb dicht an dicht mit diesen Leitungsbahnen durchzogen. Bei den Leitungsbahnen selbst handelt es sich wiederum nicht um Rohre, sondern eher um eine Aneinanderreihung besonders gestalteter Zellen, die bei den Bedecktsamern aufgrund dessen, wie sie funktionieren, als Siebröhrenzellen bezeichnet werden.

Das heißt, im Stengel ist mehr oder weniger alles dicht beieinander, es gibt keine harte, unverdauliche Schale mit nährstoffreichem und wirkstoffreichem Kern, sondern wir haben unverdauliche Bestandteile räumlich sehr eng an leicht verdaulichen Bestandteilen. Wird das von Meerschweinchen zu Futterbrei zerkaut, bleiben die Nährstoffe und Wirkstoffe an den Cellulosestrukturen der Zellen hängen, verkanten sich und sind letztendlich kaum trennbar und herauslösbar.
Sicher, ein Teil kann dennoch normal verdaut werden - aber ein großer Teil wird eben als lohnendes Blinddarmfutter in den Blinddarm geschoben, wo die Cellulosefasern weiter aufgebrochen werden und alles Nahrhafte von Bakterien und Co von den Cellulosen, Hemicellulosen und Ligninen getrennt und aufgefuttert wird. Die Mikroben freuen und vermehren sich und werden teilweise in die Kotpillen gepackt als eiweißreiches Zusatzfutter fürs Schweini ... kurzum, von den Stengeln hat die Blinddarmgesellschaft auch noch was - aber die Wirkstoffe können nicht mehr zu 100% vom Meerschweinchen genutzt werden, so wie bei den Samen.

Brauchen nun Meerschweinchen einen bestimmten Wirkstoff in hoher Konzentration, werden sie mit erhöhter Wahrscheinlichkeit sich am Samennapf bedienen. Tritt das in den Hintergrund, werden sie die Doppelfunktion (Wirkstoffe + Blinddarmfutter) der Stiele bevorzugen und eher an die Stengelnäpfe gehen. Brauchen sie die Wirkstoffe nicht mehr, bleiben sowohl die Samennäpfe, als auch die Stengelnäpfe unangetastet ... naja, bis dann wieder irgendetwas passiert ist, daß wieder Wirkstoffe aus den aromatischen Schälchen gebraucht werden.
Das heißt, wie die Schälchen genutzt werden, ist bei jedem Meerschweinchen etwas anders ... und ändert sich auch über die Zeit. Was nun gerade günstiger ist für die Schweinerei, können wir Menschen nicht bestimmen, das wissen nur die schweinischen Individuen selbst und niemand sonst.
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Piggilotta am 22. Mai 2016, 12:52 Uhr
"Phloem" - Wow, hat ja fast Ohrwurmqualiät.
Irgendwie poetisch.
Auch die Tatsache, dass ich nen haufen Sachen nie genau wissen kann und wie ich dann damit umgehe hat was von Poesie, find ich:
ich muss hinhören/hinfühlen und es aus dem Zusammenhang beurteilen.

Und die Erkenntnis kommt oft unverhoft:
Hab grad was grundsätzliches über Blinddarmfutter geschnallt: irgendwie dachte ich immer noch die "unverdaulichen" Bestandteile kämen da rein, Teilchengröße hatte ich wohl klar, "Materialunterschiede" weniger.
Danke dir.
Flömdidöm
 
Aber nochmal genauer: im Dickdarm leben doch auch noch Bakterienstämme, bzw. Fenchel und Co haben doch Wirkung auf die Darmbewegung auch dahinten, oder verwechsel ich das jetzt mit meinem Darm??
Geht das aus dem BD raus, in die Blutbahn rein und von da über Nerven an die Darmwände?
Gehen überhaupt Nährstoffe aus dem BD in die Blutbahn, so wie aus dem Dünndarm? Nee, oder?

(Nein, das ist nicht O.T., es geht um die Aufnahme der Wirkstoffe auch von Kräutern, hoffe ich zumindest...)
Titel: Antwort: Kommentare zur Pflanzen-Liste
Beitrag von: Murx Pickwick am 22. Mai 2016, 19:08 Uhr
Der Dickdarm vom Meerschweinchen und der Dickdarm vom Menschen funktionieren ähnlich ... ok, der Dickdarm vom Meerschweinchen kennt deutlich mehr Peristaltik, wie der Dickdarm vom Menschen, schließlich werden über die Peristaltik, also über die rhythmischen Muskelkontraktionen im Darm, die Bestandteile sortiert - alles, was hart und unverdaulich ist, kommt in die Kotpillen, alles, was noch Teile enthält, was für den Blinddarm was ist, wird in den Blinddarm geschoben. Dabei kann sogar ein Teil des Nahrungsbreies vom blinddarmnahen Dickdarm wieder zurückt in den Blinddarm transportiert werden ...

Genau wie beim Menschen wandern die meisten Mikroben des Dickdarmes über den Anus ein - aber ein Teil der Mikroben wandern auch aus dem Blinddarm raus und gelangt so in den Dickdarm.
Im Dickdarm werden noch von den Mikroben freigesetzte Fettsäuren und ich glaub auch einige Vitamine und Mineralstoffe herausgelöst und über die Darmwand in den Blutkreislauf geschleust. Ebenso wird dort auch Wasser dem Kot entzogen und wieder zurück in den Körper gesaugt.

Die Wirkstoffe der Pflanzen wirken zum großen Teil auf Rezeptoren, die in der Darmwand stecken - überall im Darm! Da gibts auch welche im Dickdarm. Je nach Rezeptor sind sie allerdings sehr unterschiedlich verteilt ... die einen mehr im Dünndarm, die nächsten mehr im Dickdarm etc. Ist genau wie beim Menschen auch. Vom Darm aus wird gemessen und geregelt, der Darm ist stark beteiligt daran, auf was der Besitzer des Darmes Appetit hat, was ihm schmeckt und ob und wann er Hunger bekommt. Aufgrund der Meßergebnisse im Darm werden ganze Stoffwechselwege gefördert - oder auch gehemmt. Es werden Hormone ausgeschüttet - oder auch zurückgehalten und zerstört.
Der Darm hängt sehr eng mit dem Immunsystem zusammen - so kann die Darmwand sowohl im Dünndarm, als auch im Dickdarm, Wirkstoffe regelrecht dem Immunsystem präsentieren. So kann das Immunsystem gepusht werden - oder aber auch gehemmt werden. Der Darm denkt mit ...
Einige Mikroorganismen im Dickdarm und im Blinddarm nutzen das übrigens schamlos aus - und regeln sogar den Appetit ihres Wirtstieres mit. Der Geschmack kann von ihnen mitbeeinflußt werden. Besonders bekannt geworden ist das über Hefen, Candida beispielsweise mag besonders gern leicht verdauliche Zucker ... wenn die im Darm nicht ankommen, hungern sie - also sorgen sie dafür, daß ihr Wirtstier Appetit auf Süßes bekommt - und Zucker futtert. Möglichst so viel Zucker, daß auch noch was im Darm bei den Candidas ankommt, denn sie sitzen im Dickdarm und der Dünndarm schleußt normalerweise allen Zucker aus dem Nahrungsbrei, so daß im Dickdarm davon nix mehr ankommt ... wenn aber übermäßig Zucker gefuttert wird, schafft es der Dünndarm nicht, alles rauszuschleusen und ein Teil kommt eben im Dickdarm bei den Candidas an - und die freuen sich :D
Klappt nicht immer - aber manchmal klappts dann doch.