Autor Thema: Holzkohle in der Einstreu  (Gelesen 10091 mal)

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Piggilotta

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Holzkohle in der Einstreu
« am: 09. Oktober 2016, 10:59 Uhr »
Mach ich seit 3 Monaten und es ist enorm, wie sehr der Geruch dadurch gebunden wird.
(Es tut mir sehr leid, dass ich erst nach den Ferien damit angefangen habe, ich hol den Faden hier nächstes Jahr im Sommer nochmal hoch!)
Ich bin übers Gärtnern darauf gekommen, die "angereicherte Holzkohle" (also die voller Pippi) ist toll für Kompost/Garten/Pflanzen.
Ich nehm einfache Holzkohle-Briketts, löse die mit paar Esslöffeln Wasser auf, (wenn ich früh genug dran denke, lass ich sie noch was abtrocknen, 2Tage oder so), misch das Ganze dann unter die Einsteu und miste nur noch alle 2 Wochen. (Würd ich mich am Geruch orientieren, würden meine Schweine wohl ertrinken, bevor ich sie säubere....)
Klar, die brauchen dann etwas höhere Einstreu, weil sie ja dieselbe Flüssigkeitsmenge wie vorher absetzten.

Von der ersten Ladung hab ich Kompost-Jauche machen wollen, ihr wisst schon, dieses Megastinkezeug als Dünger für meine Blümchen. Wasser drauf, nach ner Woche abgegossen, gerührt und gerochen - nix. Ich hab bald am Rad gedreht: stellt euch vor ein riesen Eimer mit, na ja, Scheisse halt, und er stinkt nicht! Nicht nach einer Woche, nicht nach zweien, in der dritten endlich war es dann soweit.
Na ja,  mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt, auch als es letztens noch so schön warm war: lecker Heugeruch im Schweinezimmer, sonst nix.
Ich nehm etwa 6 Briketts auf gut 10Liter Streu-Mix (ich hab ja ne Mischung aus Holz- und Leinstroh, bissl Kokoblock und Baumwolle dabei, damit es mehr saugt und schön zusammenhält; aber das ist egal, es geht auch mit den Einzelkomponenten). Also weit unter 10%, sagen wir 3-5%.
Ich hab auch nen link, der mich mit drauf gebracht hat (bzw 2...)
Kohle im Tier
damit fing es an, aufgepasst, es geht nicht um die Kohle, wie sie hier als Medizin verabreicht wird (also schon, aber halt weiter!), sondern was passiert, wenn die Kohle die Stoffe aus dem Tier aufgenommen hat. (Es geht natürlich auch nicht darum, Meerlies mit Silage zu füttern, bitte trennt das). Also wie und warum die Kohle macht, was sie halt macht.
Der zweite geht dann mehr um die Praxis, bei Hühnern, die stinken ja bekanntlich noch mehr als Schweine, hihi.
Kohle im Hühnerstall
Ich bin natürlich nicht die erste, die da drauf kommt, aber im Haustierbereich scheint es eher unbekannt zu sein.
Aber es klappt hervorragend und das wollte ich euch nicht vorenthalten.
Ich hab 3 helle Schweine, in den ersten 2 Wochen sah man es ihnen an, sie haben wohl vermehrt gebuddelt (das kann aber auch am Lein im Leinstroh gelegen haben....); mittlerweile haben sie wieder saubere Po´s und Schnauzen. Ich meine auch, sie würden sich weniger kratzen. Zumindest haben sie sich in der Getreidemilbenzeit nicht mehr gekratzt.
Bin mal gespannt, was ihr dazu meint!

Vio

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 1 am: 12. Oktober 2016, 22:37 Uhr »
finde ich total interessant, auch den mikrobiologischen part, danke für die anregung!
wäre ich so jetzt auch nicht drauf gekommen, das mit unters streu zu mischen :-)
muss man da auch auf hochwertige produkte achten, bestimmt, oder?

wie lange bräuchte man dann ca., bis man wirklich schönen kompost-dünger hat? weil leinstreu ja auch recht schlecht verrottet, nehme ich an?
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Piggilotta

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 2 am: 13. Oktober 2016, 08:20 Uhr »
Hallo Vio, mmh, nach 3 Monaten kann ich dir nicht sagen, wie der Kompost wird, ob schneller, besser, dunkler.
Und bei mir rottet ja auch Holzstreu mit.
Die Qualität ist "gesichert":  es gibt bei Grillkohle Lebensmittelsiegel, einfach die nehmen, die beim Grillen "sicher", also geprüft ist.
(Es gibt unterschiedliche Herstellungsverfahren/Temperaturen etc.)
Als ich das schrieb, dachte ich noch an dich, wenn du immer noch nach einer Woche wechselst, weil die Streu dann zu hoch für dein Gefäss wird, dann macht es für dich keinen Sinn...
Ausser für den Kompost, und da hab ich keine Daten.
Probier es, schaden kann es nicht und es ist so faszinierend, dass du sicher Spass daran hast.
(5 so Briketts findet man doch sicher irgendwo.)

Piggilotta

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 3 am: 31. März 2017, 10:19 Uhr »
Bezugnehmend auf dies hier: viel Gras-viel Pippi
eine genauere Gebrauchsanleitung:
die Grillbriketts lösen sich superfix in Wasser auf.
2-5 in ein Joghurteimerchen, etwa 4-10 Esslöffel Wasser drauf (also wenig!)
Deckel zu, 5mal schütteln: Mikrofein.
Na ja, das ist jetzt übertrieben, evtl. noch mal mit der Rückseite eines Löffels drüberdrücken,
von mir aus auch bissl mehr Wasser.
(Ich selber mix es ja anders, es kommt (angetrocknet) in meinen Leinstreu/Holzstreu/Kokoblock Mix;
aber Vio wollte es ja auch nutzen um den Leinstreu-Rutsch-Effekt zu mildern.

Also nix "anfeuchten mit Sprühflasche", sondern auflösen, mit ner Handvoll Leinstreu mischen und unten in die Schalen rein, fertig.

Das mit dem rutschen versteh ich nicht ganz: tut ihr nicht sowieso noch Heu drüber?
Wenn ich meine Schalen, (in die kommt ja pur Leinstreu), ausgewaschen habe,
reicht das dicke um die unterste Schicht "anzukleben";
da die Schalen "nur" 60cm Durchmesser haben, rutscht da nix, wenn ein Schwein reinhüpft.
(Die mach ich auch nur alle paar Wochen sauber weil sie da nicht viel fressen drin....)
(trockene Köttel holen sie sich da öfter, auch ein interessantes Phänomen...)

Und der Kompost nach nem halben Jahr ist ein Wunder, anders kann ich es nicht beschreiben.
Hab ich letzte Woche entdeckt, muss ich jetzt erzählen, wenn ich schon mal im "richtigen"(?) Faden bin:
Allerfeinste fertige Erde.
Nix krümeliger, lockerer Waldboden, also schwarz mit Stückchen, sondern richtig wie leichter Lehm (aber dunkler).
Ich mach seit 12 Jahren Kompost, so was hab ich noch nie gesehen.
Und schnell! Ich red vom "Bodensatz" in der Kompostkiste, die ich im September(!!) aufgesetzt habe.
Da ist normalerweise, wenn ich den im März umsetzte, ein Kegel unten in der Mitte schon fertiger als der Rest,
halt der "Waldboden mit Stückchen".
Diesmal ist weit mehr als die Hälfte fertiger Boden.
Nix Mulch; lässt sich zu ner Rolle kneten, vom eigentlich älteren Haufen ne Rolle gedreht fällt sofort auseinander.
Wahnsinn. Ich geh jeden Tag gucken und freu mich wie Hulle.
(Und gleich kommt er auf die Beete, Juphidu!)

Vio: reicht das, um es für deine Wutzen umzusetzen? Oder hab ich was ausgelassen?
Ob und wie du oben drüber sprühst kann ich nix zu sagen; wegen der Kohle extra brauchst du´s nicht.
Was zum rutschen kann ich nicht sagen, da nehm ich immer das "alte Heu",
das von letzter Woche noch über den Hütten war für unten rein....

Vio

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 4 am: 31. März 2017, 12:54 Uhr »
Sehr interessant wieder, auch mit dem Kompost, dankeschön :-)

Also nein, hier kommt kein Heu rein.
Meine "Schale" ist ja 3 x 0,8m lang, mir ist das 1. zu viel Verbrauch vom Heu und 2. ist es mit Heu die Hölle zu Misten. Man bekommt es dann nur an einem Stück raus und alles auf einmal, es rieselt dann überall hin wenn sich die Fasern rausziehen und geht nicht  mit der Kehrschaufel einfach so wie nur Leinstreu zu Misten. Letztens haben mir schon die Höhlen-Ecken gereicht, als ich das Heu drin gelassen und immer nur drüber gestreut hatte, ich hab dreimal so lang zum Misten gebraucht und es war echt Arbeit.
Daher nehme ich auch da das Heu, was zum Liegen verwendet wird, immer raus.

Aber so ist es eben auch mit dem "einfach als unterste Schicht rein" nicht so einfach bei mir, ist müsste als unterste Schicht ja 2-3 Eimer Streu mit Holzkohle mischen, daher hatte ich gehofft, kann man das irgendwie einfacher auftragen... kann ich es nicht auch einfach trocken vermörsern irgendwie und mit Streu mischen und dann so einstreuen?
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Piggilotta

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 5 am: 31. März 2017, 17:36 Uhr »
Ich glaub, wir haben da ein Missverständniss:
trocken ist das echt ziemliche Arbeit, die Kohle klein zu kriegen.

Und klein heist ja wirlich fast staubig, wodurch du nicht viel brauchst.
3mal0,8 - da reichen 6-8 Stk für die ganze Schale.
Und um 7 Brocken auf 2,5qm zu verteilen, ist es doch günstiger, die erst auf ein Eimerchen
zusammen mit Leinstreu zu verteilen und dann auszustreuen.

Ich mach ja für die ganze Woche nur ne dünne Schicht vom Mix, desshalb trockne ich das an,
(hab ja auch nen Ofen und breite Schalen...) was bei dir wegfallen kann;
im Gegenteil, du kannst das Feuchte doch brauchen (Rutschbremse).

Da bin ich wohl beim erklären undeutlich gewesen, sorry.
Klingt, als wäre es als dünne Schicht in der Mitte am sinnigsten, beim Wechsel.
Und dann geht halt was länger drinnlassen, geruchstechnisch.


Vio

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 6 am: 31. März 2017, 18:45 Uhr »
Achso, sorry :-) Kann ich auch einfach falsch verstanden haben!
Ja, das Zerkleinern macht so auch mehr Sinn...
Ganz normale Holzkohle, richtig? So handgroße Briketts?

Ich weiß nur noch nicht, wie ich das Leinstreu mit der Kohle dann am besten verteile, denn es soll nicht komplett nass sein, eben nur feucht... einfach dann weiter und weiter mit Leinstreu mischen, bis es ne schöne dicke, leicht feuchte Masse ist oder so?

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Piggilotta

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 7 am: 01. April 2017, 09:23 Uhr »
Ja, die kleinen, dicken, eiergroßen Brocken.
Die sind fein vermahlen und gepresst, da reicht wirklich ne kleine Menge Wasser um die Pressung aufzuheben.
Und dann ein paar Doppelhände Leinstreu drauf - fertig.

Brauchst dann bestimmt nochmal Wasser um es obendrauf am rutschen zu hindern.
Also mir ging es ja um den Geruchsstop, bzw. das Missverständniss mit dem aufbröseln.

Also es ist etwas feucht, aber nicht ausreichend, um zentimeterweise das Streu zu halten.
Ich weis ja nu nicht, wie dick du das machst, ganz am Anfang; auch weil ich Heu drüber nehme kenn ich mich mit dem Teil der Sache nicht aus.
Stellte halt nur fest, dass das nasse kein Nachteil ist. Probier´s aus..... Viel Glück!

Vio

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Antwort: Holzkohle in der Einstreu
« Antwort 8 am: 01. April 2017, 14:16 Uhr »
OK, Dankeschön, ich teste es dann nächste Woche beim Misten einfach mal :freu:
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