Hallo ihr Lieben.
Ich war lange nicht mehr hier. Dabei lerne ich nirgendwo so viel, wie hier.
Zu anderen Themen wollte ich eigentlich auch immer noch mal was schreiben, aber bei mir hat sich Vieles geändert… Naja, alles zu seiner Zeit...
Aktuell beschäftige ich mich wieder intensiver mit der Ernährung, deswegen bin ich jetzt doch wieder öfter hier unterwegs und versuche, etwas schlauer zu werden.
Zu meinem Problem:
Ich züchte im sehr kleinen Rahmen Schweizer Teddys. Es leben hier immer um die 30 Schweinchen, davon sind aber nur vier Zuchtsauen. Der Rest besteht aus Liebhabertieren und Zuchtböcken mit ihren Frühkastraten.
Die Trächtigkeiten und Geburten verlaufen problemlos. Die Würfe kommen gut mit Gewichten von um die 100 g. Aber danach wird es schwierig. Die Mütter haben jedes Mal zu wenig Milch.
Bei den Schweizern sind die Würfe mit 2 – 4 Jungtieren zum Glück im Schnitt kleiner als bei anderen Rassen. Aber zuletzt musste ich selbst bei Zweierwürfen das ein oder andere Baby zufüttern.
Die Kleinen wachsen dadurch auch langsamer. Nicht nur die, die ich zufüttern muss – auch die, die keine zusätzliche Unterstützung brauchen. Die Jungs haben erst mit 5 – 6 Wochen ihre 250 g für die Frühkastration, auch die Hoden fangen vorher nicht an, abzusteigen (wobei das auch durchaus seine Vorteile hat – so können die Burschen länger im Familienverbund bleiben).
Später entwickeln sich aber alle Tiere zu großen, gesunden Schweinchen.
Zur Ernährung:
Die Schweinchen bekommen hier das ganze Jahr über frische Wiese von draußen. Im Winter ist die Wiese zwar leider nicht so artenreich wie zu anderen Jahreszeiten, aber auch dann gibt es hier immer noch jeden Tag eine große Tüte voller Wildkräuter und Gräser.
Im Sommer wird die Wiese zusätzlich ergänzt durch diverse Zweige von Laubbäumen und Sträuchern. Alles, was auf unserem Grundstück wächst und weg soll, kommt rein ins Schwein.
Zusätzlich liegen auch immer ein paar Tannenzweige im Gehege.
Im Winter gibt es mehr Tannenzweige und zusätzlich Bambus. Auch gibt es viel Kohl, in erster Linie Rot- und Weißkohl.
Das ganze Jahr über gibt es mehrmals pro Woche etwas Efeu, außerdem Lauch- und Zwiebelgewächse. Ergänzt wird das Futter mit einer geringen Portion Gemüse und Obst. Im Winter außerdem mit Futterrüben und anderen Rüben für den Energiebedarf (Kaltstallhaltung). Oregano und Thymian stehen mehrmals pro Woche auf dem Speiseplan. Frisch oder getrocknet – je nachdem, was die Natur gerade hergibt.
Heu gibt es selbstverständlich auch.
Im Saatennapf befinden sich folgende Samen:
- Schwarzkümmel
- Mariendistel
- Sonnenblumenkerne
- Dillsamen
- Fenchelsamen
- etwas Sesam
- etwas Leinsamen
Als Snack gibt es für die Zuchttiere außerdem einen Agrobs Mix aus Grünhafer und Alpengrün Müsli im Verhältnis 2:1, davon täglich etwa eine Hand voll für die große Gruppe mit neun Schweinchen. Im Winter mische ich dort den getrockneten Oregano und Thymian mit rein. Wegen der ungeschälten Sonnenblumenkerne im Müsli überlege ich aber, auf das Seniormüsli umzusteigen – da sind die Sonnenblumenkerne geschält. Dafür sind allerdings Bierhefepellets mit drin. Da bin ich unsicher. Jetzt mal abgesehen von der blöden Pelletform – wie wirkt sich Bierhefe bei Meerschweinchen aus? Bierhefe soll ja reich an B-Vitaminen sein und wird gerade im Zusammenhang mit Trächtigkeiten gelobt. Aber bei Meerschweinchen habe ich dazu noch nie etwas gelesen.
Obwohl ich von Pelletfütterung nichts halte, hatte ich im letzten Jahr testweise den tragenden und laktierenden Tieren täglich ein paar Pellets Cavia Complete gegeben. Ich wollte wissen, ob dort etwas enthalten ist, was die Milchproduktion meiner Sauen verbessert. Das Ergebnis war, dass die Muttis ihre Kleinen selbst versorgen konnten. Zufüttern musste ich kein Baby mehr. Bei einem Wurf nahmen die Babys sogar ungewöhnlich gut an Gewicht zu. Bei den anderen Würfen war die Gewichtszunahme jedoch ähnlich gering, wie bei den vorausgegangenen Würfen. Es war also eine Verbesserung erkennbar, aber nur eine leichte.
Ich hatte zuerst an ein Energiedefizit gedacht, aber meine Schweinchen fressen nie alles auf. Es bleibt immer ordentlich was übrig.
Im April möchte ich eigentlich gern wieder Verpaarungen setzen. Aber bei dem Gedanken, wieder Pellets zu füttern, sträubt sich in mir einfach alles. Ich stecke so viel Wissen und Energie in eine gute Ernährung und mit den Pellets mache ich das alles wieder kaputt. :(
Was fehlt meinen Mamis?
Ich danke euch vorab schon einmal für eure Ideen und Anregungen!
EDIT: Ich habe UVB-Lampen in meinen Gehegen.
LG
Frauke