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Monti ist wieder krank

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Haidi:
Hey :winke: Bei unserer Monti wurde Ende November ein Tumor auf der Niere festgestellt. Ihr gings zwischenzeitlich mal ziemlich schlecht und sie hat ziemlich abgenommen. Woran das genau lag weiß ich nicht, aber sie hat sich Gott sei Dank wieder ganz gut erholt.

Das Problem ist jetzt, ihre Pododermatitis ist wiedergekommen und das ist so ein bisschen ein Teufelskreis. Ihr gehts mal nicht so gut und dann sitzt sie viel, das ist nicht gut für die Beinchen und dann tun die Beinchen weh und sie sitzt noch mehr. Mittlerweile hat sie vom vielen rumsitzen auch schon steife Hinterbeinchen.
Man merkt, wenn die Pododermatitis besser ist, ist sie wieder voll dabei im Mausleben, dann schwillt die Pfote wieder an und sie zieht sich mehr zurück. Essen tut sie immer brav bis ok, man muss es ihr halt an den schlechteren Tag direkt vor ihre Höhle legen.

Nun meine Frage. Ich habe überlegt ob bei ihr eine dauerhafte Schmerzmittelgabe sinnvoll wäre. Mein Freund hat damit nicht so das gute Gefühl und ich bin mir auch unsicher. Zudem bekommen wir von unserem Tierarzt nur das 5 ml Meloxidyl Fläschchen (die 0,5mg/ml für Katzen), mit dem man ja auch nicht weit kommt.

Aber von alldem abgesehen, was denkt ihr wäre eine gute Tagesdosis für ein fast 7-Jähriges Schweinchen mit Nierentumor? Kann es sein, dass sie wegen dem Nierentumor weniger verträgt, das Schmerzmittel nicht so gut verstoffwechseln kann?

Danke und liebe Grüße!

AmyDoll:
Oh je,

ich habe oft Novalgin bekommen. Das ist wohl besser verträglich. Kann aber nicht genau sagen, ob das in eurem Fall jetzt das Mittel der Wahl wäre. Einfach mal nachfragen oder warten, was die anderen hier noch schreiben.

Alles Liebe euch :klee:

AmyDoll:
die Füße würde ich mit Lärchenpechsalbe UND gleichzeitig noch DMSO (50%) behandeln. das  kann wunder wirken!!!

wenn du in berlin wohnst, kann ich dir das geben.

Vio:
hallo! ich kann nur kurz bzw. nur einfach schnell runter tippen, weil ich eine trigeminusneuralgie hab und nicht lang auf bildschirme schauen kann.

die diagnose und dass es ihr phasenweise nicht gut geht, tut mir leid!  :fr:
gut, dass ihr euch gut auskennt und sie gut beobachten und versorgen könnt! je nach erkrankung der niere (art von tumor, befall des nierengewebes etc.) können sie noch lange leben, aber es kann auch sein, dass die niere dann schnell versagt. schmerzmittel ist wichtig in den meisten solcher fälle, man muss keine rücksicht mit einer metacam dosierung nehmen bzw. lieber zu hoch als zu niedrig dosieren. ich würde pro kg 0,4 ml hunde metacam 1x tgl geben und schauen, ob das ausreicht und wie es ihnen damit geht (man kann bis 1 ml am tag hoch).
novalgin könnte aber besser wirken (alle 6-8 std 0,2-0,3 ml pro kg), ich würde aber, da das so schnell abgebaut ist, dann auch mit 0,2-0,3 ml hunde metacam pro kg 1x tgl unterlegen, damit sie gut dauerhaft gut mit schmerzmittel versorgt sind. da sie jetzt nicht so viel läuft, klingt das leider schon nicht so gut und auch nach schmerzen und ich würde sie daher auch nicht ohne schmerzmittel lassen. cbd öl kann man noch zusätzlich geben, aber würde ich als schmerzbehandlung nicht alleine lassen, da wir nicht wissen, ob und was es beim schwein bewirkt bei schmerzen.
rotlicht anbieten, ob sie mag oder nicht. kann gut tun. vorsichtig heben und berühren, nieren bei erkrankungen sehr schmerzhaft oft bei berührungen/lagerung. vor US oder röntgen viel schmerzmittel geben, da ggf. sehr schmerzhaft.
bei kranken nieren kommt es auch oft zu nährstoffmängeln, ggf ein aufbaupräparat oder weizengrassaft oder so zusätzlich geben, auch vit. b für die leber (die dann durch mangelnde entgiftung der nieren zusätzlich belastet sein kann) und für die nerven kann gut tun. rodicare artin wäre jetzt vielleicht was für sie, auch wegen ggf. arthrose zusätzlich, weil sie nicht so mehr gut läuft etc.
durch die nierenerkrankung kann es auch sein, wirken medis nicht so gut. daher nicht zu gering dosieren und im zweifel lieber höher gehen. es gibt beim metacam eh studien, die sagen, damit es beim schwein gescheit wirkt, müssen sie 1 ml hundemetacam tgl pro kg haben (also 1,5 mg/kg tgl). wir dosieren nach wie vor weit darunter. im zweifel kann und muss man also so hoch gehen.
daher würde ich mich im zweifel auch gegen cortison und für metacam entscheiden, was ja nicht kombiniert werden darf. wichtiger ist mir persönlich immer lebensqualität und keine schmerzen statt lebenslänge und man weiss auch gar nicht, ob das cortison wirklich das leben verlängert. im zweifel kann man es aber probieren, ob es ihnen mit cortison besser geht, dann muss man als schmerzmittel novalgin geben und sie halt gut damit versorgen (am besten alle 4-6 std 0,2 ml pro kg).
im zweifel auch immer colosan oder simeticon bei geben, nierenprobleme führen auch oft zu übelkeit und dann gasen sie durchaus auch mal vom magen her auf, auch bei schmerzen. das fühlt man ja so nicht.

wenn sie blut im urin haben oder die niere berührungsempfindlich/angeschwollen ist, sollte ein AB (enrofloxacin oder marbofloxacin einfach) probiert werden, auch wenn das die nieren auch belasten kann. versagen sie aber darunter, hätten sie eh nicht mehr lange durchgehalten und sowas muss man einfach im zweifel versuchen, weil es auch eine chance sein kann. kranke nieren entzünden sich häufiger und ohne das AB zu probieren weiss man nicht, ob es die krankheit an sich ist oder eine entzündung und man ihnen dann so nochmal helfen kann. nieren können sich nach einem AB wenn es eine entzündung war auch nochmal erholen und dann gehts ihnen zum teil noch monatelang wieder besser, nevor die nieren entgültig durch die grundlegende erkrankung versagen.

bei einem funktionsverlust der niere vergiftet der körper langsam und dann kommt es meist zu vergiftungserscheinungen mit offenen füssen. dies aber auch bei entzündungen. im zweifel würde ich da auch ein AB probieren, aber gleichzeitig mit abstand immer dinge für entgiftung geben (huminsäure z.B. auch wenn diese nur im darm wirkt; aber auch innerliche entgiftung mit phytotherapie, z.b. ackerschachtelhalmtee oder presssaft ist da auch nett und gibt sicher noch anderes, mir fällt leider gerade nicht so viel ein).
man kann gut mit homöopathie (reneel, renes viscum, suc heel oder ein individuelles mittel) oder phytotherapie (vor allem tees zur unterstützung der nieren) arbeiten, muss da einfach schauen, was individuell sinn macht.

vom rumsitzen alleine werden sie nicht pauschal steif, es kann aber natürlich sein und dies fördern. die füsse werden weh tun, wenn offen, aber oft ist was das laufen angeht auch vielmehr das problem: die nieren drücken auf nerven, wenn sie zu gross sind oder da ein tumor ist, was ihnen das laufen schwer machen kann (auch zu lähmungserscheinungen der beine führen kann) und zudem können die nieren an sich auch selbst durch eine erkrankung sehr schmerzhaft sein, dann laufen sie auch deswegen nicht richtig. daher nicht mit schmerzmittel sparen und wenn das schweinchen zu übel aussieht und ein AB nicht hilft, ist es nicht verwerflich, über ein erlösen nachzudenken. nierenleiden sind oft lange qual für die schweine und sie zeigen es nicht so deutlich und fressen oft bis kurz vorm tod durch nierenversagen, da muss man einfach gut auf sein schweinchen schauen und nach bauchgefühl gehen. das tut ihr sicher, wie ich euch kenne  :fr:

gut achten darauf, wie die urinwerte im stick sind (blut vor allem, muss aber nicht am ende wenn die nieren versagen angegeben sein - es weist aber oft auf entzündungen hin und kann bei nierenversagen vorkommen), auf das gewicht (abnahme durch schlechteren zustand, aber auch zunahme wegen ödemen durch nierenversagen), ob ausreichend urin abgesetzt wird etc.
nierenversagen sieht immer etwas anders aus, die symptome können vielfältig sein. manche schweine vergiften weil die nieren nicht mehr enfgiften, dann gehen die pfoten meist als erstes symptom auf; manche magern ab und werden wegen der schmerzen etc. immer inaktiver, manche laufen mit ödemen voll, der bauch fängt an zu hängen und die atmung wird auffällig schwerer wegen lungenödem, manche werden hektisch weil schmerzen, fressen wie aggressiv; manche können kaum bis keinen urin mehr absetzen, bekommen einen nierenstau (sehr schmerzhaft und wenn man sie nicht gehen lässt ein langes elendes ende :( ) und wiederum andere bekommen durch vergiftung oder weil nieren auf nerven drücken lähmungserscheinungen etc.etc.
ich probiere, wenn es noch nicht zu übel ist und nach bauchgefühl, ein AB wenn sie auffälligkeiten bei einer nierenerkrankung zeigen und lasse sie, sollte das nichts mehr ändern, bei schlechtem/wie beschrieben auffälligem allgemeinbefinden (dass sie noch fressen ist da aber kein mass, weil sie das eben leider oft bis zum bitteren ende tun) und entspr. bauchgefühl gehen.
man muss da einfach sehr sehr aufmerksam sein und jede kleinigkeit hinterfragen, ist nicht immer so einfach, weil die symptome zum teil nicht so einfach zuzuordnen und zu interpretieren sind. bei nierenversagen vergiftet der ganze körper auch schleichend, andere organe werden daher dann auch krank und machen probleme, daher kann es zu vielfältigen symptomen kommen.
mit ACE hemmer würde ich nicht herumdoktorn, solange das herz nicht auch geschädigt ist bzw. der blutdruck nicht zu hoch ist, auch wenn das auch bei chronischen nierenproblemen manchmal gegeben wird. ist aber ggf. eben auch nicht immer so gut und kann den blutdruck zu stark senken, wenn nicht nötig.
wichtig ist, dass der fokus immer auf lebensqualität liegt und nicht auf lebenslänge: lieber was geben wie schmerzmittel etc., was die nieren belasten kann, aber schmerzen nimmt/mehr lebensqualität bring, als dass man drauf schaut, dass das leben verlängert wird und solche für die lebensqualität wichtigen dinge dann weggelassen werden, um die niere zu schonen. sie zeigen es ja nicht so deutlich, wie schlimm es wirklich ist, daher würde ich eben immer raten, nicht mit schmerzmittel zu sparen und im zweifel ein AB zu geben, das kann, wenn die nieren sich entzündet haben, nochmal richtig was helfen, aber eben auch nicht immer, wenn die ursächliche erkrankung der nieren schon zu schlimm ist und auch belasten. nicht einfach, pauschal was zu raten...

ich drücke daumen!  :fr:

(sorry, schnell so runtergeschrieben wegen der neuralgie, ist hoffentlich dennoch verständlich)

Haidi:
Danke AmyDoll - kommt auf die Probierenliste, bin aus Österreich, aber danke für das Angebot!  :-)

Und danke Vio mal wieder für die lange Antwort und das trotz Schmerzen  :fr: War alles gut verständlich.

Heute war ich beim Tierarzt - seine Empfehlung 0,1 ml vom Katzenmetacam - das reicht, da ist sie locker schmerzfrei  :aug: Er ließ dann auch nicht mit sich reden. Naja immerhin ein Fläschchen mehr. (Mit dem ich 5 Tage auskomme statt 50 mit seiner Dosierung  :roll:)

Ich habe jetzt für Montag einen Termin bei einer Ärztin in einer Tierklinik wo ich noch nie war. Hoffentlich wirds dort besser. Aber in den Tierkliniken sind sie meist nicht ganz so veraltet. In einer anderen Klinik wo ich war wurden wenigstens 0,6 ml vom Katzenmetacam empfohlen. 

Sie bekommt aktuell täglich Trinkmoorbrei mit ein bisschen Rodicare Instant, Kurkuma und Rodicare Senior (einige Inhaltsstoffe decken sich da mit dem Artrin, ich habe ihr das Senior vor einigen Monaten gekauft, weil da L-Carnitin drinnen ist und das in einer Studie mit Ratten so gute Erfolge erzielte.) Nimmt sie extrem gerne den Brei.

MSM ist im Artrin noch drinnen, aber das könnte ich auch in Pulverform dazu geben. Wieviel kann man da geben?

B-Vitamine geben wir nun seit gestern auch.

Hast du noch einen Tipp für ein Aufbaupräparat? Beim letzten Nägelschneiden ist mir aufgefallen, dass die ein bisschen brüchig sind, was ja auf Nährstoffmängel hindeuten würde. Könnte aber auch wegen der Phase in der sie so abgenommen hat sein. Mittlerweile hat sie ja wieder zugelegt.

Antibiotika möchte ich erstmal nicht probieren, sie verträgt das nicht so gut verdauungsmäßig. Als die Pododermatis das erste Mal kam, hatten wir es versucht, aber das Antibiotikum konnte da nichts ausrichten.

Das Erlösen habe ich auf dem Schirm, aktuell habe ich aber noch stark den Eindruck, dass sie leben möchte und eher von der Pfote beeinträchtigt ist. Bin da ganz bei dir, die Lebensqualität geht vor. Ich will auf keinen Fall, dass sie sich quälen muss!

Danke auch für die anderen Hinweise, ich habe mir alles mehrmals durchgelesen und werde auf die Sachen achten!

Habt ihr eigentlich Tierärzte, die von sich aus die Schmerzmittel in den hohen Dosierungen geben oder musstet ihr sie davon überzeugen?

Lg Haidi

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