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Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"

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Smoky:
ach, ich wäre ganz froh, wenn die homöopathie, wie sie üblicherweise angewandt wird, nicht anerkannt wird bzw sogar: ganz verboten wär für mich die für alle lebewesen beste lösung ;)

Tiefseetaucher:
Man möchte sich wirklich die Haare raufen, wenn man liest, wie manche Leute so mit Mitteln und Dosierungsempfehlungen um sich schmeißen..... :wall:
Ich fänd eine Rezeptpflicht auch immernoch gut.

Smoky:
§75 und die Entfernung von Symptomen


§75 im Organon von Samuel Hahnemann:

"Diese, durch die allöopathische Unheilkunst (am schlimmsten in der neuen Zeit) hervorgebrachten Verhunzungen des (menschlichen) Befindens, sind unter allen chronischen Krankheiten die traurigsten, die unheilbarsten, und ich bedaure, daß, wenn sie zu einiger Höhe getrieben worden sind, wohl nie Heilmittel für sie scheinen erfunden oder erdacht werden zu können."

Das hat Hahnemann vor 250 Jahren geschrieben, ist heute um so mehr gültig.
Ich weiß, das klingt vielleicht etwas extrem, ist auch nur ein winziger Ausschnitt seines gesammten Werkes, sollte aber für jeden mit Kenntnis und Verstehen (durch einmaliges Lesen kaum möglich, der Kurs dauert nicht umsonst ein jahr mit ständiger Fortbildung) seiner vorhergehenden über 150 Seiten langen Beobachtungen und Erfahrungen gut nachvollziehbar sein.


Kurze Erklärung dazu, damit dieser Paragraph ohne einiges Vorwissen vielleicht besser nachvollziehbar ist:
Chronische Krankheiten sind die Folge ständiger Unterdrückung von Symptomen, auch erklärbar mit ständiger Verlagerung/Verdrängung der Symptome in andere, immer lebensnotwendigerer Körperbereiche durch reine Symptomentfernung auf der falschen Ebene.

Die Haut ist das so gesehen lebensunwichtigste Organ, dann geht es weiter bis zur Lunge, Herz und am Schluß das Gehirn...

Das kann kurz nach der Entfernung des Symptoms erkennbar sein (z.B. Abszess kommt wieder) oder aber auch Wochen, Monate oder Jahre später sein, mit einem für die Schulmedizinnicht mehr nachvollziehbarem Zusammenhang (z.B. Hautsymptom unterdrückt, z.B. mit Salbe "weggeschmiert", irgendwann später Atembeschwerden)

Das wurde sogar schon vor Hahnemann erkannt, teilweise erfolgte komplettes Organversagen nach "Wegschmieren" eines Hautausschlages mit (damals meist) schwefelhaltiger Salbe.
Eine große Auswahl an solchen Beispielen findet sich in dem Buch "Die Theorie der chronischen Krankheiten" von S.Hahnemann.


Zum besseren Verständnis, was ich mit der "falschen Ebene" meine:

Wenn der PC spinnt, wird man nur durch Behebung des Problems in der Software (=Gabe eines Arzneimittels in der richtigen Potenz und nach möglichst genauem Übereinstimmen des Arzneimittelbildes, psychisch wie auch körperlich),

niemals aber

durch Austausch der Tastatur oder des Bildschirms (=Entfernung des Symptoms, egal ob pflanzlich, oder mit Medikamenten)
eine Besserung erzielen.


Oder:
Wenn ich ein verschlossenes Glas mit einer Flüssigkeit habe (=der Körper)
und die Flüssigkeit beginnt zu gären (belastender Zustand von aussen, körperlich sowie psychisch)
das Glas bekommt dadurch einen Sprung (=Entstehung eines Symptoms, körperlich, besonders aber auch psychisch!)
werde ich das Problem niemals durch das Verkleben des Sprunges (=Entfernung des Symptoms, meist nur auf körperlicher Ebene) beheben können,
ich muß die gärende Flüssigkeit beruhigen (=Arzneimittelgabe, wie in meiner Erklärung "ächte" Homöopathie beschrieben.

Das Glas (der Körper) wird immer instabiler, kaputter, sag ich mal.
Als Folge: die chronische Krankheit, irgendwann nicht mehr heilbar.


Um darauf zurückzukommen, warum ich das schreibe:
ich lese ein für mich klares Arzneimittelbild, d.h. Symptome, die nach sorgfältiger Prüfung eines Arzneimittels erschienen sind, denke mir: klare Sache, die "Gärung" ist einfach zu beheben...es kommt aber darauf an, wie das Symptom "verschwindet"...





Saubergschweinchen:
Ich kann nur einmal für mich sprechen...
Ich verstehe was du schreibst und habe es auch vorher schon verstanden nur habe ich nach mehrmaligem Lesen des Organons, vielen Gesprächen mit Homöopathen (auch mit dir) und Fortbildungen unterschiedlicher Art für mich entschieden das Hahnemanns Theorien mir zu exzentrisch sind.

Für mich ist z.B. das Abfangen von Giften durch Kohle keine Symptomverschiebung. Es verhindert das die bakteriellen Giftstoffe den Körper weiter schädigen und aus dem "einfachen" Durchfall ein tödlicher septischer Kreislauf wird.
Die Natur hat nichts umsonst geschaffen, das begreift auch der Mensch langsam. Seit ca. 25 Jahren gibt es den Wissenschaftszweig Zoopharmakognosie. Dort wird untersucht wie es wilde Tiere schaffen gesund zu bleiben oder sich gar selbst zu heilen. Die schaffen das ganz ohne Hahnemann und Aufbereitung von Arzneimitteln...nun sind diese Lebewesen nicht gesund?

Für mich ist Hahnemann nichts greifbares und ich denke das sollte man akzeptieren. Was nicht bedeutet das ich nichts von Homöopathie halte...so ist es nicht aber nicht als einzig richtigen Weg.
Ich kann nicht alle Symptome deuten die mein Tier haben könnte so wird mir die Mittelwahl schleierhaft, ich glaube an Testung, du nicht denn so einfach ist das nicht hast du mal geschrieben.
Ich habe aber erlebt das es ganau so einfach ist, sei es mit Bioresonanz, Tensor oder Kinesiologie, der Tierkörper wähl selbst Mittel und Potenz....nur passen die meist nicht zu Hahnemann.

Meine Tiere behandele und füttere ich nun so das sie immer ein weitläufiges Spektrum an Heilmitteln und Heilpflanzen zur Verfügung haben, denn lange bevor wir ein Symptom sehen fangen die Tiere selbst an gegenzusteuern. Sei es mit Heilerde oder Kohle oder damit das sie spezielle Pflanzen herausselektieren, das fällt oft garnicht auf.
Nach Hahnemann soll ich das also lassen? Und darauf warten das ich Symptome sehe um ein Arzneibild zu bekommen?

Noch ein Beispiel fällt mir ein. Meine beiden Krebspatienten bekommen nun Vitalpilze. Ich schiebe den Krebs nach Hahnemann auf eine andere Ebene...ja gern. Denn wenn die Alternative die Euthanasie ist dann verschaffe ich dem Tier sehr gern mit allen Mitteln Zeit.

Ich möchte dich nicht angreifen und ich hoffe du fasst das nun richtig auf aber für mich sind deine Ansichten leider nicht schlüssig. Das sage ich nicht weil ich keine Ahnung habe oder keinen Bock mich drauf einzulassen, nein ich habe es versucht. Seit fast einem halben Jahr beschäftige ich mich mit Hahnemann....und je tiefer ich eindringe umso mehr möchte ich mich von seinen Ansichten distanzieren.
Ich weis auch das du nun denkst ich könne das alles garnicht erfasst haben weil ich keine jahrelangen Kurse besucht habe. Aber das möchte ich auch nicht, wenn ich jetzt schon nichtmehr überzeigt bin, möchte ich mich lieber medizinsichen Feldern widmen die mich mehr ansprechen.
Ich bin prinzipiell skeptisch wenn jemand das Heilungs-Monopol für sich beansprucht und würde daher darum bitten auch andere Therapien zu akzeptieren wenn sie hier genannt werden.

Konstruktive Tips hört jeder gern aber immer wieder das Argument der Symptomverschiebung finde ich persönlich sehr anstrengend zumal wir als Nicht-Homöopathen ja nur eine einzige Möglichkeit haben deiner Meinung nach richtig zu behandeln und das kann sich sicher nicht immer jeder leisten.

Ich hoffe du kannst nun ein bisschen verstehen warum ich immernoch eher ein Verfechter von Selbstmedikation mit natürlichen Heilmitteln bin.

glg

Vio:
Steffi, du hast meine Gedanken zu dem Thema wunderbar in Worte gefasst, mir geht es ebenso...
Danke aber für deine Mühen und Erklärungen, Smoky :-)
Wir sind ja ein Forum, in dem jeder entscheiden kann, welche "Sichtweise" er vertreten möchte und ich finde es gut, dass du es so erklärst, dass jeder es verstehen und darüber nachdenken und sich dafür oder dagegen entscheiden kann :-)

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