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Zahnschweinchen Finn - kann ich noch was tun?

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Gurkenschnäuzchen:
Hallo,
Ich bin neu hier und brauche leider gleich Rat.
Bitte nehmt euch die Zeit und lest euch unsere Geschichte durch, auch wenn es viel Text geworden ist. Euer Schwarmwissen ist jetzt meine letzte Hoffnung.  :traurig2:

Es geht um meinen 3jährigen Finn, um den ich letzten Herbst nach einer Niereninfektion lange kämpfen musste. Meine TA hat sich damals sehr viel Mühe gegeben und seitdem war ich der Meinung, endlich einen erfahrenen TA gefunden zu haben, der ich vertrauen kann. Ich schreibe das hier extra dazu, weil es einer der Gründe ist, weshalb ich so sehr an Allem (auch an mir selber) zweifle. Aber Eins nach dem Anderen:

Finn hatte nie Zahnprobleme, nicht vorher und auch nicht nach seiner Krankheit letztes Jahr, in der er lange nur von Päppelbrei leben musste. Gegen Pfingsten fing jetzt alles ganz plötzlich an. Seine Geschichte habe ich schon früh für mich dokumentiert. Jetzt schreibe ich zusammen, was mir wichtig erscheint, damit ihr besser versteht, was mein Problem ist.

Vor ca. 4 Wochen:
Ich hatte einen abgebrochenen Schneidezahn entdeckt.
Finn bettelt, wirkt fit. Ich wiege trotzdem mal nach: ca. 880g. Das war schon mal mehr.
Ich wiege täglich: Aber er nimmt weiter ab.
Er frisst auch  sehr wenig und nur sehr ausgesuchte Sachen.
TA-Termin wird gemacht: Leider durch Termin-Knappheit erst Ende der Woche möglich…
Ich päpple… Finn wehrt sich… er baut weiter ab…
Ich höre Atemgeräusche… sind aber zeitweise auch weg – besonders nachdem er mal gehustet hat.

1. TA-Besuch:
Finn frisst noch selber Grünzeug, wenn auch wenig.
Päppeln läuft inzwischen gut und freiwillig. Wir liegen jetzt trotzdem bei ca. 800g.
In der Praxis erfahre ich, dass meine Ärztin nicht da ist und ich nur zu der anderen in der Praxis kann. Ich habe bei neuen Ärzten immer ein schlechtes Gefühl, aber okay.
Atemgeräusche sind angeblich nicht schlimm. Er frisst halt zu schnell.
Front ist viel zu lang. Front wird ohne Narkose (!) gekürzt. Ich war dagegen, aber sie hat mir glaubhaft versichert, dass man das bei so einem kurzen Schnitt durchaus machen kann. Sie hofft, dass im Backenbereich nichts ist und wir um die Narkose herumkommen, da er schwach wirkt.
Schmerzmittel (Metacam für Katzen) bekomme ich nur auf eigenes Drängen mit. Ich kann es 1x am Tag geben, wenn ich denn wirklich meine.
Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Ärztin obwohl sie wirklich sehr nett war und sich auch Zeit für Fragen genommen hat.

Nächster Tag:
Es geht Finn schlechter. Er frisst jetzt gar nichts mehr selbstständig. Oder besser: Er scheint es plötzlich nicht mehr zu können! Front wirkt zu kurz und stumpf… Ich bin da wirklich kein Profi, aber es sah halt irgendwie falsch aus. Nach jeder Breiportion verschluckt er sich. Dabei dreht der den Kopf auch so seltsam nach unten. Atemgeräusche deutlicher zu hören…
Gewicht geht weiter runter.

2 Tage später (Sonntag und Feiertag mussten wir rum bringen) wieder TA (Vertretung):
Atemgeräusche angeblich immer noch nicht schlimm. (Leider waren die wirklich kaum zu hören, als ich dort war.)
Finn wird jetzt doch in Narkose gelegt. Er wird geröntgt und die Backenzähne werden gerichtet. Es war kaum etwas zu schleifen, da sie eher zu kurz seien (???). Allerdings wachsen die Zähne falsch herum, was derzeit aber noch nicht schlimm ist. Habe die Bilder gesehen und gegen das, was ich teilweise im Internet dazu gefunden habe, sah es wirklich noch nach Anfangsstadium aus. Abszess oder etwas in der Art hat er nicht. Finn sollte jetzt laut TA aber wirklich wieder fressen können.

Finn frisst nicht!
Inzwischen ist da auch kein Interesse mehr. Ich sehe, dass es ihm schlecht geht.
Päppeln klappt weiterhin problemlos. Trotzdem nähert er sich den 750g. Ich gebe weiter Metacam.
Ich gebe ihm ein paar Tage in der Hoffnung, dass er sich nach der Zahn-OP erst erholen muss, aber es wird nicht besser. Es kommt ein Pensivorfall dazu, den ich nicht selber wieder rein bekomme.

Also wieder zum TA:
Endlich ist meine Ärztin wieder da!
Unter herum hat er eine kleine Entzündung, die sie versorgt und das Ganze wieder an Ort und Stelle rückt. Wir schauen die Röntgenbilder nochmal gemeinsam an. Sie sagt das Selbe wie die andere TA: Anfangsstadium. Wir werden vielleicht irgendwann Probleme bekommen, aber jetzt noch nicht. Atemgeräusche hört sie nicht (Schwein war wirklich wieder still…)
Allerdings wüsste ich ja, dass das Kiefergelenk ausgerenkt war, was sie von der anderen TA gesagt bekommen hat. Auf dem Bild sieht man es nicht… (Hä! WAS? NEIN! Das hat mir NIEMAND gesagt!!!)
Mein Bauchgefühl schreit zum ersten Mal, dass die andere TA vielleicht bei der Behandlung ohne Narkose etwas kaputt gemacht hat (??? – zur Erinnerung: Seitdem frisst er nichts mehr!). Sie bewegt das Kiefer, meint aber, dass alles damit soweit okay sei.

Gewicht liegt inzwischen bei ca. 725g.
Wir machen weiter wie gehabt und inzwischen sind wir ein eingespieltes Team.
Gewicht geht rauf auf 755g, pendelt sich dann bei 745g ein. Ich habe Hoffnung.
Ein paar Tage später ist unten herum wieder alles draußen und geschwollen noch dazu.
Gewicht sinkt wieder. Atemgeräusche unverändert da.

Wieder zu meiner TA:
Unten herum hat er eine Wasserblase, die punktiert und ausgedrückt wird. Entzündet ist er da auch wieder. Sie hört jetzt auch die Atemgeräusche und ich werde damit endlich ernst genommen. Er bekommt eine Infusion, von der ich leider nicht mehr genau weiß, was das war. Da Finn langsam der ganze Stress anzumerken ist beschließen wir auf weitere Untersuchungen vorerst zu verzichten und es erst mal mit Antibiotikum zu versuchen.

Eine Woche vergeht:
Wir hatten Matschköttel, wir hatten Verstopfung… Ich arbeite mit Rodicare akut dagegen und die Köttel werden normal.
Entzündung geht weg. Atemgeräusche gehen weg.
Ich habe endlich wieder ein aktiveres Schweinchen.
Futterinteresse kehrt zurück. Es wird dran gezerrt und das mit Kraft! Aber er bekommt trotzdem irgendwie nichts rein. Ich stiftle, ich rasple.. ich versuch ihm was hinter die Schneidezähne zu schieben… das will er dann aber auch nicht…
Inzwischen knirscht es im Mäulchen ganz stark.
Ein Stück Wassermelone und das Innere einer Gurke geht von selber rein, was ein riesen Fortschritt ist.
Bei genauem Hinsehen erkenne ich aber, dass die Schneidezähne nicht mehr wie vorher wachsen, sondern aufeinander und die oberen gekrümmt nach innen gehen.

Also wieder zu meiner TA zur Zahn-OP: Das war jetzt vor einer halben Woche.
Ich hatte große Hoffnung, dass wir jetzt nur noch das schaffen müssen und er dann wirklich wieder zu fressen anfängt.

ABER:
Als die TA mich nach dem Schliff dazu holt ist Finn noch halb betäubt. Der Anblick hat mir echt zugesetzt. Aber sie will mir zeigen, was sie gemacht hat. Zähne sind jetzt absichtlich zu kurz, weil wir sonst in 2 Tagen wieder da stehen. (Und wie soll er da jetzt fressen ???). Es verwundert sie, dass er mit seiner Fehlstellung vorher noch nie Probleme gehabt hat (Es gab vorher keine Fehlstellung!)

Und dann der eigentliche Schock:
Ich soll über ein Erlösen nachdenken, weil das Kiefer hakt. Sie hat die Kieferbewegungen an Finn gezeigt, der sogar dabei aufgeschrien hat. Vielleicht lag es an der Narkose. Vielleicht bin ich zu empfindlich, aber ich fand es furchtbar.
Links rechts soll gehen. Hoch runter geht es nicht ganz auf bzw. wieder zu.
Es fiel der Satz: Nach oben und unten hakt es… moment… jetzt geht es besser…(! Ja schön… klingt für mich jetzt aber auch nicht wie eine gut überlegte Diagnose, oder?)
Mitten in dieser Diagnose klingelt bei ihr das Telefon. So wurde ich mit Finn nochmal ins Wartezimmer geschickt, damit er da aufwachen kann.

Da saß ich jetzt mit dieser Diagnose aus heiterem Himmel, sehe auf ein taumelndes Tierchen, das gerade noch vor Schmerzen geschrien hat, weil sie so grob zu ihm war und versuche das alles irgendwie in den Kopf zu bekommen.
Ich hatte schon mal ein Zahnschwein mit grausigem Ausgang, weil ich damals definitiv an den falschen TA geraten bin. Daher auch mein Misstrauen.
Mir war aber auch so bewusst, dass es böse enden kann.
Trotzdem, es ging aufwärts und ich habe darauf vertraut, dass sie hin bekommt, was die erste TA nicht geschafft hat.
Ich stand völlig neben mir.
Danach hat sie mich nochmal rein geholt und mir viel erklärt. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Die Grundaussage war aber:
Mit dem Kiefer wird er nicht mehr selber fressen, da ihm die Kraft zum Kauen fehlt. In der Zeit würden die Zähne wachsen, er müsste wieder geschliffen werden, dann kann er wieder nicht fressen usw…
Wie lange ich mir das Päppeln antun wolle...

Und nun weiß ich einfach nicht mehr, was ich denken soll. Ihr glaubt nicht, wie viel ich seit dem recherchiert habe! Aber es gab sie, die Schweinchen, die totgesagt wurden und überlebt haben. Da er erst mal versorgt ist, wollte ich das alles erst mal sacken lassen.

Ich beobachte jetzt viel und fühle mich trotzdem schuldig, weil ich vielleicht zu viel hoffe und in sein Verhalten rein interpretiere. Ich kann hier nur schreiben, was ich sehe:
Ihm geht es täglich besser. Ja, die ersten 2 Tage nach dem Schliff war es schwierig mit Päppeln. Aber jetzt macht er wieder super mit. Er hat Phasen in denen er relativ normal wirkt, aber auch Phasen, in denen er geplustert in der Ecke steht. Ob mit oder ohne Metacam macht keinen Unterschied.

Ich frage mich, wieso um alles in der Welt soll er plötzlich nie wieder fressen können, wenn er doch am Tag davor noch mit Kraft versucht hat etwas abzubeißen? Schätzt die TA die Lage falsch ein? Sie scheint das nicht-fressen-wollen sehr auf die Zähne bezogen zu haben.
Sie war ja nicht von Anfang an dabei und kann sich nur auf die Akten stützen.

Jedes Mal, wenn ich beim TA war und gesagt habe, dass er noch immer nicht selber frisst, waren die Gründe meiner Meinung nach sein Kranksein, das einfach lange ignoriert wurde.
Mit den Zähnen fing alles an, weil ich versagt habe und es nicht frühzeitig erkannt habe.
Dann sind die Zähne nach gewachsen und er konnte wieder nicht fressen. Aber das Antibiotikum hat angeschlagen. Er wirkt jetzt viel gesünder.
Jetzt ist die Front aber wieder zu kurz. Er kann nichts nehmen, obwohl er es ständig versucht!
Selbst am selben Tag hat er noch gierig Futter gesucht, was lange nicht so der Fall war. Hätte die Länge gepasst, nehme ich an, dass er schon wieder fressen würde. Er bettelt nach Leckerlis. Er rennt zum Heu wenn ich frisch nachfülle, kann aber nichts greifen. Aber er kaut den Brei hörbar und auch schnell – allerdings nur aus der Spritze. Schüssel mag er nicht.

Vor Kurzem noch hätte ich meiner TA alles geglaubt und ihren Rat akzeptiert, aber jetzt zweifle ich an ihrer Aussage. Ich versuche auch mein Herz da raus zu halten und komme trotzdem zum selben Ergebnis:
Wenn ich ihn jetzt erlöse, erlöse ich einen Kämpfer, der so viel überstanden hat.
Wenn ich mich aber irre, leidet er unnötige Tage oder gar Wochen.

Ich mach das Päppeln und die Zahn-OPs auch weiter mit, wenn er nur eine realistische Chance auf Genesung hat.
Kann sein Gelenk nicht einfach überdehnt sein? Ich habe ihn auch einmal so richtig herzhaft gähnen sehen. Dann hat er doch Kraft im Kiefer und kann es auch bewegen?!
Tut es ihm vielleicht nur weh und braucht mehr Zeit zum heilen? Wir haben kein Röntgenbild, das etwas Schlimmeres beweisen würde. Vielleicht lasse ich auch nochmal röntgen, aber ich will jetzt erst mal, dass er zur Ruhe kommen kann. Die letzten Wochen waren für uns beide unheimlich anstrengend. Medizinisch gibt es keinen Anlass für noch mehr Stress.

Ich habe jetzt mehrmals gelesen, dass Metacam für Katzen, so wie ich es geben soll, 1x täglich evtl. zu wenig ist? Genaue Dosis will ich jetzt nicht einfach schreiben.
Weiß nicht, ob das hier erlaubt ist.
Wie viel dürfte ich ihm denn geben, um mal zu testen, wie er mit mehr zurecht käme?
Hat jemand vielleicht Ähnliches mit seinem Schweinchen erlebt und hat noch Tipps?
Kann ich irgendwie seine Kaumuskulatur trainieren?
Was kann ich tun, um ihn trotz seiner Situation zum Fressen zu bewegen oder zumindest den Zahnabrieb zu fördern, damit die Backenzähne nicht hoch wachsen bis die Front lang genug ist?

Dann ist da aber noch das Gewicht und das war gerade jetzt, wo ich diesen Text nochmal überarbeite ein echter Tiefschlag. Gestern hat er mehr Brei gefressen als jemals zuvor. Dennoch hat er heute früh 20g abgenommen und liegt jetzt bei traurigen 697g.
Ich habe sämtliche Breirezepte ausprobiert, die ich finden konnte. Ich füttere täglich um die 70 - 80ml (Herbicare + Babybrei + Schmelzflocken). Zu wenig sollte er da ja nicht haben?
Gibt es bessere Alternativen?
Dafür sind die Köttel zahlreich und geradezu perfekt, nach so langem hin und her. Auch an der Gurke hat er grad ganz vorsichtig genagt.

Oder klammere ich mich hier an eine Hoffnung, die es gar nicht gibt?
Das Urteil meiner TA steht im Raum.
Was denkt ihr darüber? Wie würdet ihr handeln?

Achja, und wer sich das alles jetzt tatsächlich durchgelesen hat, dem danke ich von ganzem Herzen. So sehr ich versucht habe hier abzukürzen. Es wurde einfach nicht weniger Text.  :dank:

Hugomero:
ich habe bei jedem Satz gedacht- das kann ich so gut nachvollziehen, und habe so oft von sowas gelesen - auf die Tierarzt Odysee mag ich gar nicht eingehen, wir müssen jetzt versuchen es zu analysieren und rational angehen, was möglich wäre- wenn der Kiefer wirklich ausgerenkt ist , sind es höllische Schmerzen, ich hab das bei einer Bekannten miterlebt, da blieb leider nur die Erlösung - ich selbst hatte bei einem Schweinchen dank Maulspreitzer einen Riss im Oberkiefer- hatten ebenfalls keine Chance; aber was mir bei Finn einfällt: hast Du die Röntgenbilder bekommen, kannst Du auch gerne hier einstellen, das klingt zusätzlich noch nach einer Aufgasung, oft weiß man nie, kommt das Zahnproblem wegen der Aufgasung, oder ist noch was anderes der Grund (ich hatte auch schon Tiere mit Herzproblemen- was sehr häufig vorkommt, die wenigsten TÄ am Schirm haben oder glauben), bzw wurden die Organe bei ihm geschallt (hatte auch schon Nierenzysten, Magentumore) heißt es muss nicht immer der Zahn das Hauptproblem sein...und es wäre wichtig, ob zb Zahnwurzeln in den Kiefer durchgebrochen sind. Metacam soll 24 std wirken, es gibt auch Erfahrungen, dass die Tiere besser auf 2x pro Tag reagieren, oft wird die Dosis auch zu niedrig angegeben, beim Katzen Metacam kann man auf 1 ml gehen...
das mal vorab, im Lauf des Tages fällt uns bestimmt mehr ein

@ Vio, habe Gurkenschnipleren per PN angeschrieben zwecks evtl noch TA Austausch

ach ja, früh haben sie meist etwas weniger, 20 Gramm sind einmal pullern, aber wenn die Tendenz immer nach unten geht, läuten bei Dir zu Recht die Alarmglocken, man soll pro Mahlzeit ca 20 ml (gingen auch bis zu 30) geben, wir geben bei Aufgasung bzw nicht fressen immer auch Colosan- kennst Du das ? Schmeckt eklig ist aber super

Gurkenschnäuzchen:
Hi, die Röntgenbilder habe ich leider nicht bekommen.
Ich bin mir aber sehr sicher, dass noch nichts durch das Kiefer gebrochen war, als sie gemacht wurden. Hier muss ich positiv erwähnen, dass ich wirklich lange mit beiden TAs reden konnte.
Was das angeht sind wir ganz am Anfang. Ich hab auch von beiden unabhängig gehört, dass die Zähne eigentlich super aussehen.
Beim ersten Schliff war es nur eine Spitze, beim zweiten war aber die Zunge hinten etwas eingeschränkt wurde mir gesagt. Ansonsten war das Hauptproblem nur der doofe Schneidezahn. Der sieht für mich jetzt nach dem 2. Schliff aber auch wieder so aus, wie ein Schneidezahn eben aussehen sollte.

Aufgasung… ja… das hab ich in meinem Bericht ganz vergessen.
Also hier wurde mir bis auf den allerletzten TA-Besuch gesagt, dass er keine Aufgasungen hätte. Ich gebe zu jedem Päppeln Dimeticon dazu. Colosan kenne ich leider nicht. Der Name kommt mir aber bekannt vor. Ist das eigentlich für Menschen? Ist das besser? Kann ich das in der Apotheke kaufen?

Pro Mahlzeit füttere ich bisher immer 18ml. Das ist so der Punkt an dem er dann freiwillig nicht mehr mag. Ich kann hier natürlich mal ein wenig erhöhen. Dass ich das Gewicht mit meiner Menge nicht mehr halten kann geht jetzt seit ca. 1 Woche so. Ich wiege täglich um die gleiche Zeit vor dem ersten Päppeln.
Kurzfristig war er mal auf 755g oben. Aber da hatten wir gerade den Übergang von Durchfall zurück zu normal. Daher nehme ich mal an, da hat sich einfach mal was gestaut und dann raus.
Gestern ging es auch mal um 15g hoch. Dafür eben heute wieder runter, was mich gerade echt fertig macht. Gestern hat er so besonders brav mitgemacht und heute wirkt er eigentlich auch gesündern. Das ist echt frustrierend und traurig alles.

Das Herz ist zumindest laut Abhören kräftig.

Und klar, wenn das Kiefer kaputt ist, ist es vorbei. Aber würde ich nicht doch irgendwie merken, wenn er so extreme Schmerzen hätte?


Noch ein Nachtrag von mir:
Ich habe Finn jetzt seit heute Morgen genau im Auge und ich kann es drehen und wenden wie ich will:
Dieses Schwein verdient eine Chance!
Ich kann zusehen wie es ihm besser geht!
Äuglein sind klar und wach, Fell schön glänzend. Lacht mich aus, aber seine 'Aura' stimmt einfach. Ich hoffe ihr wisst, wie ich das meine g.
Er schläft viel, okay. Aber in den Wachphasen läuft er munter herum und sucht Futter. Er kaut gaaaanz langsam etwas Löwenzahn. Auch ganz wenig Melone hat er gekaut.
Gerade hat er seinen ersten Blinddarmköttel zu fressen versucht.
Ging nicht rein... okay... hab ihn dann unter den Brei gematscht und mit der Spritze gegeben.  :roll:
Außerdem habe ich jetzt mal den normalen Brei durch Science Selective - Leckerlibrei ersetzt. Wollte mal sehen, wie er mit grober Struktur zurecht kommt und das geht gut.
Er kaut, er schluckt...

Ist das Ernährungstechnisch grad okay oder seht ihr da Probleme?
Evtl. Alternativen?
Achja, hab ihm heute früh aber auch nochmal Metacam gegeben, obwohl er es gestern Abend erst hatte
Das kann doch nicht das Ende sein!  :frag:

Vio:
Ich hab leider nicht viel Zeit (wie immer), daher kann ich nur kurz antworten:

-Frontzähe schleifen in Narkose ist völlig in Ordnung. Ich bin sehr kritisch, ohne Narkose kommt mir keine an die Backenzähne, aber vorne ist das nicht nötig und auch nicht sinnvoll, da wäre es für mich übertrieben. Insofern sollte das okay gewesen sein :-)

-der Kiefer vom Meerschweinchen ist ein Schlittengelenk, der geht nur nach rechts und nach links in der Bewegung und sie können ihn auf machen zum Futter nehmen, aber in der Bewegung nach oben oder nach unten kauen sie so nicht. Also nicht wie wir. Ich frag mich, was die Tä da getestet hat...
Soweit ich weiß ist ein ausgerenktes Kiefer Gelenk irreparabel und dann können sie so gut wie nichts essen, das wird auch mit einem Schliff nicht besser. Ist meist eher eine Verlegenheitsdiagnose beim TA, wenn die Zahnprobleme nicht besser werden und man es nicht richtig erklären kann.

-gut, dass ein Antibiotikum gegeben wurde. Das hätte eigentlich so wie Du die Symptome schilderst schon früher passieren müssen bzw hätte viel früher auf Ursachenforschung gegangen werden müssen seitens der Tä: Zahnprobleme kommen nicht einfach so, die haben einen Grund.
Deine Sorge wegen der Atemprobleme hätte viel ernster genommen werden müssen! Nicht selten ist eine Entzündung der Lunge oder ein Herz Problem Ursache für die Zahnprobleme.
Man kann Herz Probleme nicht zuverlässig hören, auch schwere nicht. Hab ich schon oft gehabt, dass mir gesagt wurde, warum ich einen Herzultraschall wolle, hört sich doch alles super an. Im Herzultraschall war das Herz massiv auffällig, das Tier war dann trotz Herzmedis Wenige Wochen später tot...
Viele Herz Probleme äußern sich nicht unbedingt in Ödemen etc, sondern auch mal untypisch. Zb drückt das Herz wenn es zu groß ist oft Luft-und Speiseröhre hoch, Was sie beim futtern beeinflusst und dann bekommen sie zb unter Umständen Zahnprobleme. Auch werden so Entzündungen begünstigt, Einmal an den Zähnen, aber auch in der Lunge durch das Herz Problem.
Wenn das Antibiotikum also geholfen hat aber es immer noch nicht gut ist, ist ein Herz Problem dennoch nicht auszuschließen.

Was hier einfach leider nicht erfolgt ist, ist - wie in der Regel der Fall, traurig aber wahr - eine vernünftige Diagnostik.
Gibt es auch Röntgenbilder des Körpers?
Das wäre jetzt da erste, was ich machen lassen würde: röntgen des Körpers komplett von oben und von der Seite. Als nächstes einen Schall der Organe und wenn das Herz im Röntgenbild auffällig ist einen Herzultraschall. Ein Röntgenbild kann Hinweise darauf liefern, ob das Herz okay ist, aber wenn es krank aussieht, muss man im Herzultraschall prüfen lassen, ob das so ist und was da ist.
Zahnprobleme kommen nicht immer einfach so oder durch ein Problem am Kiefer, oft sind sie ein Resultat, weil es woanders hakt. Das sind dann auch die Fälle, wo eine Zahnsanierung oder/und ein Antibiotikum nicht ausreichen, dass es den Tieren wieder gut geht.
Immer vorausgesetzt, es ist wirklich sonst nichts am Kiefer "kaputt" wie retrograde Zahnverlagerung oder sowas. Dann ist es auch schwierig.

Wenn du magst, lass dir doch die Röntgenbilder vom Tierarzt schicken und zeig sie uns mal. Du kannst mir auch gern die Bilder dann per WhatsApp oder Mail schicken falls einfacher, schick mir dann gern eine PN, solltest du wollen.

Wurde mal der Urin gecheckt mit einem Stick?
Welches Antibiotikum hat er bekommen, ich nehme Enrofloxacin an?
Wie viel Schmerzmittel bekommt er? vom Katzenmetacam können sie bis zu 2x tgl 1,5 ml bekommen pro kg.
Oft wirkt es nicht oder macht keinen Unterschied, weil es einfach Unterdosiert wird. Viele Tierärzte wissen nicht, wie viel man geben kann nach oben, obwohl das gut untersucht ist in Studien.
Ich hab daher lieber Hunde Metacam, davon muss man nicht so viel geben, aber das bekommt man ja leider nicht mehr oft. Frag beim nächsten Ta Besuch doch auch nach dem Schmerzmittel Carprofen, Name rimadyl oder carnidryl. Es wirkt bei manchen Schweinchen deutlich besser als Metacam (meloxicam). Hier sitzt zb ein Mädchen was auf Metacam gar nicht Abspricht in Bezug auf Arthrose Schmerzen, aber sie kommt mit Carprofen sehr gut zurecht :-)

Meistens wird das Metacam eben Unterdosiert, daher schreib ruhig gern die Dosierung. Auch braucht es oft noch Novalgin dabei, wenn ein Zahnproblem vorliegt. Hast du das oder könntest es vielleicht dann beim TA mitbekommen beim nächsten Mal?

Für den Darm würde ich auch Colosan (schau Mal in der Suchfunktion für Infos darüber😊) und Simeticon empfehlen, Rodicare akut ist ja hauptsächlich Speiseöl und in der Wirkung nicht mit Colosan zu vergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass sein Magen bei der ganzen Geschichte auch eh etwas aufgegast ist (kann man nicht fühlen, sieht man nur auf Röntgenbildern) und würde simeticon aus Klosterfrau Kapseln vom DM und Colosan zur Sicherheit dazu geben.
Ebenfalls würde ich ihn mit Brei unterstützen, am besten selbst was mixen aus Gemüse und für den Geschmack etwas vom Päppelbreipulver dazu :-)

Ich würde es so machen: so viel Brei geben, wie er mag. Schmerzmittel erhöhen bis an die obere Grenze für sein Gewicht, gegen Aufgasung simeticon und Colosan geben, auf dein Gefühl hören und beim TA auf vernünftige Diagnostik drängen.

Es ist ganz wichtig, dass wir auf unser Bauchgefühl hören! Und gerade weil du ihn so liebst, bin ich sicher, du würdest ihn gehen lassen, würde er sich sehr quälen. Dass wir weiter machen und kämpfen hat nicht unbedingt mit falscher liebe zu tun oder mit nicht gehen lassen können: unser Bauchgefühl ist der beste Ratgeber und sagt uns oft, ob da noch eine Chance ist oder ob das Schwein es nicht auch einfach verdient, dass man um es kämpft und alles versucht, einfach weil es noch kann und kämpfen will.
Egal, was Tä sagen, höre auf dein Bauchgefühl! Du kennst dein Tier am besten und ja, es gibt sie, diese Wunder. Ich berate viel und erlebe sie fast tgl...
Es lohnt sich, dafür zu kämpfen, solange das Schweinchen will und kann und man nicht genau weiß, was ihm überhaupt fehlt.

Es ist Klasse, dass die Zähne nicht ohne Narkose korrigiert wurden und es überhaupt Bilder vom Kiefer gibt, aber mir reicht das persönlich nicht aus an Diagnostik, vor allem, weil ja noch was nicht zu stimmen scheint. Daher wäre das jetzt mein Ansatz. Da leider viele Tä auf Röntgenbildern Dinge übersehen, schau ich immer lieber selbst nochmal drauf, daher unbedingt immer abfotografieren oder schicken lassen, falls du möchtest, dass wir hier auch nochmal drauf schauen.
Ich bin halt Laie und sehe auch leider nicht alles, aber mittlerweile immerhin vieles :-)

Gut wäre halt wirklich ein guter Ta. Es klingt nicht unbedingt arg schlecht, was du Berichtest, nur halt nicht genau genug in der Diagnostik und ich finde, wichtig ist, dass du Vertrauen hast beim Handwerk (also zb dass der Schliff stimmt) und dass der TA auch zuhört und macht, was du gerne hättest.

Ich drücke in jedem Fall die Daumen :-)
Du machst es meiner Meinung nach richtig, wenn du auf dein Gefühl hörst und dran bleibst und die Medis Optimierst - und eben wäre etwas Ursachenforschung in meinen Augen ganz gut, um ausschließen zu können, dass ein zusätzliches oder ursächliches Problem übersehen wurde, an dem man jetzt noch arbeiten könnte, dass es ihm wieder besser geht :-)

Vio:
Nachtragen muss ich noch:

Hoffe, ich hab alles richtig erfasst, ich schwinge hier immer zwischen kranker Oma versorgen, Tiere versorgen, Arbeit erledigen.
Verstehe ich das denn richtig, dass er jetzt nach dem Schleifen eher schlechter kaut oder versucht, als vorher?
Wenn die Schneidezähne zu kurz sind, kann das jetzt natürlich die Ursache dafür sein...
Warum sind alle zu kurz geschliffen worden und nicht nur der entsprechende Zahn und die anderen wurden normal in der Länge geschliffen, so dass er greifen kann?
Was macht er mit Gemüse Streifen, kann er die nehmen? Was ist mit Gras oder Heu?
Wichtig wäre halt jetzt auch erst mal, dass er mit den Backenzähnen gut kauen kann und der Schliff da stimmt.
Es gibt auch Tä, die richten mehr Schaden an, als dass sie helfen mit ihrem Schliff. Wie ist da dein Eindruck?
Wenn vorne ein Zahn nicht in Ordnung ist, kann sich das auf den ganzen Kiefer auswirken, ich hab hier einen Jungen, der hat durch ein Problem im Kiefer im Bereich eines unteren Schneidzahn wohl solche Probleme mit den Nerven, dass das Auge auf der gleichen Seite in Mitleidenschaft gerät. Wird der Zahn entlastet durch einen Entlastungsschliff, beruhigt sich oben das Auge wieder.
Im Zweifel müssen solche Zähne gezogen werden, wenn ein Schliff und ein Antibiotikum nicht helfen.
Wie fühlt sich denn sein Kiefer an, sind da Knubbel oder Asymmetrien?
Wenn du seinen Kiefer bzw Oberkiefer und Unterkiefer gegeneinander schiebst, geht das oder hakt es und wenn es geht, gibt es ein schönes feines Schleifgeräusch?

Ich würde es nun im Zweifel so vorschlagen: geh zum TA, falls noch nicht Geschehen lass den Körper in den zwei Ebenen röntgen, eine Infusion geben , auch Vitamine vielleicht spritzen lassen? Oder Vitamin B12 vielleicht auch zusätzlich geben und dann kannst du uns die Bilder zeigen und ja auch mit dem TA besprechen.
Wenn es schon Bilder gibt kannst du sie bestimmt bekommen und uns so zeigen. Die Kiefer Bilder würde ich auch gern sehen, auch wenn ich da kein Experte bin und manchmal sieht auch etwas komisch aus dort, es ist aber nichts, im Zweifel ist immer ein CT besser.
Und dann schauen wir weiter, was Sinn macht?

Wie frisst er denn, wenn du ihm Brei gibst? Wie sehen da seine Kau Bewegungen aus? Kann er hinten kauen oder ist das Problem echt vorne, dass er nicht abbeissen kann? Bilder von den Schneidezahn Problemen und Videos, wie er kaut, wären toll, wenn du hast :-)

15:49 Uhr: bin jetzt fertig mit dem edit und Nachtrag😁🙈

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