Meerschweinchen-Haltung > Meerschweinchen in Außenhaltung
Schnegel "entsorgen" Böhnchen
Vio:
Letzte Nacht hab ich mal wieder 4 Schnegel aus der Schutzhütte gefischt - die kommen da echt durch die Röhre reingeglitscht :g: Rote Wegschnecken haben wir auch im Gehege, nicht zu knapp. Tigerschnegel auch, die futtern die aber nicht soweit ich das sehen kann, sondern sie machen sich meistens über Essensreste her.
Gemüse und Obst gibts daher in der Regel nur im Schutzhaus und Gras auch immer etwas, aber Blätter, Kräuter und Gräser eig. schon vor allem in der Voliere.
Einen von den Schnegeln aus dem Häuschen gestern habe ich samt etwas Streu und 2 Böhnchen neben das Haus gesetzt.
Er fing an, das Böhnchen "anzuknabbern" und nach ca. 15 min war es weg. Das zweite Böhnchen fehlte heute morgen auch gänzlich, da es aber schon nach 2 Uhr war und ich schlafen wollte, hatte ich nicht weiter beobachtet.
Ich habe zuvor aber beim "Vernichten" von Böhnchen 1 noch Fotos und ein Video gemacht, weil ich so fasziniert war :haha:
https://youtu.be/JBiw2llw8-g
Ob die Wegschnecken auch Interesse an den Böhnchen haben weiß ich nicht... von mir aus können aber nun gern immer jede Menge Schnegel durch die Voliere sausen nachts und die Böhnchen aus der Pinienrinde futtern ;)
Foto 1 entstand um 1:46 und Foto 3 um 1:55. Danach hab ich dann eben noch gefilmt.
Murx Pickwick:
Rote Wegschnecken fressen gewöhnlicherweise keine Böhnchen, während Tigerschnegel die typischen Abfallverwerter und Jäger sind. Übrigens gibt es eine Besonderheit bei der Jagd auf andere Schnecken ... Tigerschnegel jagen nur nachts und nur im Dunkeln. Leuchtet man ihr Jagdgebiet gut aus, um die Jagd photografieren oder filmen zu können, brechen sie die Jagd ab und machen was anderes (eigene leidvolle Erfahrung :(). Tigerschnegel mögen übrigens gerne den Kot von Pflanzenfressern und wandeln den um in die perfekte Gartenerde - leider sind sie nicht gerade sonderlich schnell im Umwandeln von Kot in Gartenerde, die spezialisierten Dungfresser, wie Mistkäfer, Dungkäfer und Kotkäfer sind da deutlich effektiver.
Aber wenn du genügend Tigerschnegel hast, sollten auch sie für guten Boden sorgen.
Daß Tigerschnegel auch frische Pflanzenteile futtern, ist eher selten (kommt aber vor, hab selbst schon nen Tigerschnegel am Chicoree knabbern sehen) ... an lebende Pflanzen gehen sie so gut wie nie - ganz anders die roten Wegschnecken, die lieben es gerne frisch, je lebender, desto leckerer ... kurzum, im Garten können sie einem echt das Leben schwer machen!
Immerhin lassen sie sich gut mit einem Komposthaufen, den man immer mit frischen Gemüseabfällen bestückt, vom Garten abhalten - Vorraussetzung, es müssen mind. 200m zwischen Garten und Komposthaufen sein, sonst nutzen sie Beides, Garten und Komposthaufen.
Meist hat man allerdings nicht die rote Wegschnecke vor sich, die inzwischen äußerst selten geworden ist, sondern die spanische Wegschnecke - und die ist die Göttin der Gefräßigkeit in Schneckengestalt!
Nix im Garten an lebenden Pflanzen ist sicher vor ihr, alles wird gnadenlos vernichtet - schlimmer sind nur noch Meerschweinchen und Heuschrecken!
Und noch ein Nachteil - die Spanierin mag nur Lebendware! Und ist Veganerin!
Die kann man nicht auf nen Komposthaufen locken, dazu ist sie viel zu etepetete. Nur was lebt, ist genießbar - das aber wird dann auch mit großem Appetit verschlungen - seit sie in Deutschland eingeschleppt wurde, hat sie nicht nur mit Erfolg die rote und die schwarze Wegschnecke nahezu komplett verdrängt (was allerdings nicht nur an der Spanierin liegt, sondern vielmehr an unserer mordernen Art der Agrarindustrie), sondern läßt vielen Gartenbesitzern die Haare zu Berge stehen.
Dazu kommt noch ihre außerordentliche Robustheit gegenüber Pestiziden und Co und die Fähigkeit, anders wie die heimischen Schnecken, Trockenheit sehr lange auszuhalten.
Das Schlimme ist nun, setzt man Schneckenkorn ein, vernichtet man ihre ärgsten Feinde gleich mit, was das Problem bei 200 - 400 Eiern pro Schnecke (also nicht pro Weibchen, sondern wirklich pro Schnecke! Das sind Zwitter, die sich gegenseitig befruchten und jede ihre Eier legen kann) nicht wirklich minimiert ...
Vio:
Oh, mega interessant, Murx! Danke :-)
Joa, genug Schnegel haben wir... Alleine die vier da gestern und dann waren noch einige in der Voliere unterwegs und auch einige - dann wohl die Spanische - Wegschnecken immer :-) Aber dass ein Schnegel da eine vernichtet hätte, hab ich wirklich noch nicht gesehen und die sind oft zusammen unterwegs... ggf., weil es genug anderes Futter gibt?
Murx Pickwick:
Möglich ist es ... oder du hast noch nicht in finsterer Nacht die Schnegel beobachtet.
Wie gesagt, jagen tun sie nur im Dunkeln und nur in der Nacht (reicht also nicht mal, sie in den dunklen Keller zu locken, die haben nen eingebauten Tag-Nacht-Rhytmus).
Dann ... die Spanier sind sehr agil und bewegungsfreudig, die Tigerschnegel sind deutlich langsamer, die würden jedes Schneckenrennen mit der temperamentvollen Spanierin verlieren.
Also schnabulieren sie lieber die Eier und die noch nicht so schnellen Jungschnecken. Ich nehme an, daß die Jungschnecken auch besser schmecken ... allerdings konnte ich schon mehrfach beobachten, wie ein Tigerschnegel sich über eine Wegschnecke hermachte und sich sogar ein wenig durch die Gegend schleppen ließ, bis er sich soweit durch die Beute genagt hatte, daß diese nicht mehr krauchen konnte. Es dauert Ewigkeiten, bis die andere Schnecke gefressen ist - und vermutlich ist danach der Tigerschnegel erstmal für die nächsten Tage satt ... ich mein, so ne ausgewachsene Wegschnecke ist teilweise größer wie der Schnegel!
Auratus:
Also haben Schnegel einen ziemlich faszinierenden Verdauungstrakt, dass sie Schnecken größer als sie selbst verputzen können!
Nur diese wilden Hetzjagden, wie man die von Geparden mit Antilopen kennt, auf Schnecken zu übertragen - dies mit an zu sehen, da stelle ich mir selbst Snooker oder Tennis spannender vor als das!
Sorry, aber Schneckenartig und "auf der Jagd" kann ich mir nicht vorstellen... Maximal im Zeitraffer könnte das spannend sein.
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