Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Erkrankungen von Magen & Darm => Thema gestartet von: Vio am 12. Januar 2019, 00:06 Uhr

Titel: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 12. Januar 2019, 00:06 Uhr
Kennt jemand einen Fall, wo ein Meerschweinchen (am besten nachgewiesen durch Obduktion) ein Magengeschwür hatte?
Tritt sowas beim Meerschweinchen durchaus auch mal auf?
Man findet nur spärlich Infos dazu. In Studien kommen Höchstens dann induzierte Magengeschwüre vor, die nach 5-10 Tagen beim großen Teil der Tiere wieder geheilt waren.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Schweinchenmama am 12. Januar 2019, 14:04 Uhr
Einen Fall kenne ich nicht, aber Malven(tee) (wird auch als Käsepappel bezeichnet) ist beim Menschen bei Magengeschwüren gut und kann wohl auch einem Schweinchen gegeben werden. Das legt eine schleimige Schicht auf die angegriffene Schleimhaut.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Käthe am 12. Januar 2019, 16:49 Uhr
Sorry, das ist mir auch gar nicht bekannt.
Aber ich danke von Herzen für den Malventee, den kann ich gut gebrauchen  :g:
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Schweinchenmama am 13. Januar 2019, 16:00 Uhr
Ich glaube, oft wird auch Malvenblütentee verkauft, aber der ist nicht gemeint. Es soll wohl die ganze Pflanze sein.
Gute Besserung!  :tee:
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 14. Januar 2019, 13:51 Uhr
Wird schwer sein, einen natürlich entstandenes Magengeschwür beim Meerschweinchen zu finden - sie sind sehr, sehr selten (aber es wird sie sicherlich geben).
Das liegt an mehreren Gründen:
1. Die meisten Magengeschwüre entstehen durch ein Übermaß an Magensäure ... durch den ewig gefüllten Magen ist dies bei Meerschweinchen kaum möglich, da im Magen immer sehr viel Magenfüllung rumfliegt und die Magensäure damit aufgesaugt wird. Ein Meerschweinchen muß ein Vielfaches an Magensäure produzieren, um überhaupt eine Chance zu haben, an einer Stelle der Magenwand zuviel Magensäure zu haben, die ein Magengeschwür verursachen kann.
2. Heliobacter pylori kann Magengeschwüre verursachen - Problem an der Sache, dieses Bakterium hat aufgrund der dünnen Magenwand und der ebenso dünnen Schleimhaut beim Meerschweinchen nicht viel Platz, um sich umbotmäßig zu vermehren - also auch hier ist es sehr unwahrscheinlich, daß es zu Magengeschwürgen kommt.
3. Meerschweinchen trinken und fressen gewöhnlicherweise nicht genügend Alkohol und rauchen auch nicht, um sich ein Magengeschwür über ungesunden Lebenswandel zuzulegen ...
4. Entzündungen der Magenschleimhaut sind durch die rein pflanzliche Kost mit meist hohem Wirkstoffgehalt deutlich seltener (wenn sie überhaupt auftreten können), wie beim Menschen. Nur bei Meerschweinchen, die hauptsächlich von Industriefutter leben müssen oder von verschimmelten Futter leben müssen, sind Gastritis vermutlich genauso häufig, wie beim Chinchilla (hab da aber noch keine Veröffentlichung zu gefunden). Gastritis führt allerdings aufgrund der Dünnwandigkeit des Magens sowohl beim Chinchilla, als auch beim Meerschweinchen nur selten (oder gar nicht?) zum Magengeschwür. In den 50er bis 70er Jahren wurden extrem viele verstorbene Chinchillas von den Pelzern zur Obduktion gegeben - soweit in den einschlägigen Chinchillazeitschriften vermerkt, handelte es sich immer nur um Darmentzündungen (über 80% der verstorbenen Chinchillas) oder Magenschleimhautentzündungen, seltenst auch mal eine andere Erkrankung. Es gibt trotz der extrem vielen Obduktionen nicht einen einzigen Bericht über ein Magengeschwür beim Chinchilla - und dieses hat den gleichen Magenaufbau wie ein Meerschwein.

Malve wirkt übrigens bei einem ständig gefüllten Magen (wie beim Meerschweinchen) nicht auf die Magenschleimhaut, weil die Wirkstoffe gut verteilt im Nahrungsbrei bleiben. Nur ein Bruchteil der Wirkstoffe erreicht die Magenschleimhaut - und wird zudem auch noch von diversen Enzymen angegriffen, welche wir Menschen gar nicht haben. Malve wirkt bei Meerschweinchen erst im Darm.
Aus dem gleichen Grund lassen sich auch keine magenberuhigenden Wirkungen von Pfefferminze beim Meerschweinchen beobachten. Auch Pfefferminze wirkt beim Meerschweinchen erst im Darm.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 15. Januar 2019, 14:37 Uhr
Danke euch allen :-)

Ich hatte nochmal mit meiner Freundin von der Notstation gesprochen, sie schickt ab und zu Tiere ein zur Autopsie und tatsächlich finden sich da ab und zu Magengeschwüre, die allerdings symptomlos geblieben sind (augenscheinlich) zuvor.
Zur Ernährung der Tiere, etc. ist nichts Genaues zu sagen, da sie das ja nicht konkret untersuchen.

Ich hab ja wegen meines Meerschweinchen-Mädchens mit Magenproblemen gefragt, sie hat zuvor in einem Labor gelebt, wo es hauptsächlich Pellets und Heu gab, nur extrem wenig Frischfutter und eher Möhren etc., also jetzt nicht das, mit wahnsinnig viel Flüssigkeit.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass durch die Ernährung und auch den Stress um das spärliche Frischfutter ein Magengeschwür auftreten kann...
Malvenblätter futtert sie so, ob es hilft oder nicht, kann ich nicht sagen. Colosan und Huminsäure (mit zeitlichem Abstand) und auch CBD-Öl schienen zu helfen. Zudem frisst sie Heilerdekekse, vieele Brombeerblätter und Nadelhölzer und aromatische Saaten.

Sie hat wirklich Krämpfe und Schmerzen gehabt, musste auch würgen, keine Aufgasung, auf Röntgenbildern teilweise leichte Magenaufgasungen (da hatte sie aber auch noch eine Lungenentzündung), der Magen sah aber sehr oft zu gross aus, auch wenn keine Aufgasung vorhanden war.
Zähne unter Gas, HerzUS, US und Kotprobe waren okay, Antibiotika haben das Ganze wohl eher nicht verbessert, unter Baytril war gar nichts und nach 2 Wochen Azithromycin traten konkret die genannten Probleme auf und zu kleine Böhnchen immer wieder, wobei alle 4 Röntgenbilder, auf denen man den Magen sehen kann, schon vorher entstanden sind bzw. das struppige Hocken beim Futtern macht sie schon seit ihrem Einzug von vor ein paar Monaten. Daher dachte ich ggf. an ein Magengeschwür, was je nach Futter, Medikamente, Stress natürlich immer wieder Probleme machen könnte. Nicht auszuschliessen ist ggf. auch eine chronische Magendilatation durch einen Fremdkörper/Bezoar aus Fell oder Futter. Aber warum sollten die Probleme dann immer Kommen und Gehen... oder durch Lagerung?
Naja, ich weiss es nicht.
Ich wollte das nur kurz schildern, warum ich an ein Magengeschwür dachte und für Mitleser, deren Tiere vielleicht Probleme mit Magen oder Darm haben, kurz beschreiben, welche Diagnostik vorausgegangen ist.
Oft ist es so, dass viel angenommen wird, ohne gescheit untersucht zu werden. Z.B. habe ich von Berichten gelesen, in den von einem Tumor im Magen ausgegangen wird, dabei war es - wie sich später herausstellte - nur Fell. Für mich ist auch Ausschlussdiagnostik wichtig.
Da ich den Magen nicht öffnen lassen werde und Endoskopie wohl eher nicht möglich und wenn ggf. riskant ist, bliebe jetzt als sonst mögliche Diagnostik nur noch ein Bluttest und nach dem Tod eine Obduktion.
Da sie aktuell wieder besser drauf ist, möchte ich nichts weiter unternehmen vorerst und eine Obduktion kommt für mich zum aktuellen Zeitpunkt sollte sie nun sterben auch nicht in Frage aus versch. Gründen, insofern werde ich da wohl auch nicht erfahren, was es am Ende war.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Käthe am 18. Januar 2019, 15:05 Uhr
Hab da mal eine Frage, bezieht sich jetzt eigentlich mehr auf uns Menschen...
Murx Du schreibst, daß Magengeschwüre durch ein übermaß an Magensäure entstehen kann.
Gibt es sowas wie ein überschuß an Magensäure überhaupt?
Der Magen ist doch ausgelegt dafür, mit der Magensäure zurecht zu kommen.
Wenn man zuviel Schmerzmittel nimmt, wird ein Stoff vermindert der dafür sorgt, daß die schützende Schicht im Magen kaputt geht. Dann kann die Magensäure den Magen angreifen.
Sodbrennen liegt meißt daran daß der Verschluß zwischen Magen und Speiseröhre nicht richtig verschließt. Nach dem Essen ist doch klar daß der Magen mehr Säure produziert, damit das Essen richtig verdaut werden kann. Was ich aber nicht für krankhaft halte sondern für völlig normal.
Das der Verschluß nicht richtig funktioniert, dafür gibts ne tolle Übung um das Zwerchfell zu trainieren, damit hört Sodbrennen sofort auf. Oder es kommt durch ne Magenhernie, wobei der Magen, der normalerweise unter dem Zwerchfell liegt durch einen Zwerchfellbruch teilweise oder ganz in den Brustraum gerutscht ist.
Jetzt wage ich mal eine böse Aussage... ich halte zuviel Magensäure für eine Erfindung der Pharmaindustrie um Säurehemmer zu verkaufen.
Ich denke, daß die Mangensäure den Magen erst angreifen kann, weil die Schutzschicht zerstört wurde und sich nicht regenerieren kann. Sei es durch Medikamente, ein ordentliches übermaß an Alkohol, zuviel künstliches Zeugs in unserer Nahrung, Streß.
Das sind meine Gedanken, ob das nun so richtig ist, weiß ich natürlich nicht genau, vielleicht fehlen mir auch Infos, also immer raus damit.

Danke für die Infos, daß Pfefferminze und Malve erst im Darm beim Schweinchen wirken. Hilft das denn dem Magen trotzdem? Gibt es denn andere Dinge, die zum Schutz des Magens beim Schweinchen an Ort und Stelle helfen, oder geht das bei Meeris dann gar nicht?
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 19. Januar 2019, 09:28 Uhr
Alles, was dem Darm hilft, hilft indirekt auch dem ganzen Körper, einfach weil das Immunsystem mit gesundem Darm besser und angepaßter arbeitet, mehr und geziehlter Nährstoffe aufgenommen werden können, das Hirn eigenständiger arbeiten kann, wenn es nicht durch Befehle einer fehlgeleiteten Darmgesellschaft bombardiert wird usw usf.

Bei Hunden, Katzen und den meisten Affenarten (also auch uns Menschen) gibt es tatsächlich den Fall, wo entweder durch genetische Veranlagung oder durch nicht artgerechtes Futter mehr Magensäure produziert wird, wie verbraucht wird. Hunde und Katzen behelfen sich mit Gras fressen, so daß sie die Magensäure über Kotzen wieder loswerden. Uns Menschen bleibt dann die Aufnahme von Natron (oder morderner Art und Weise Säurehemmer der Pharmaindustrie ... )
Besser wäre natürlich die Eßgewohnheiten zu ändern, das klappt meist auch ...

Beim Menschen ist es ein Zuviel an verdaulichen Kohlehydraten und manchmal auch Soja, welches dazu führt, daß zuviel Magensäure produziert wird - auch dann, wenn der Magen leer ist. Das führt dann mit der Zeit dazu, daß die Schleimschicht angegriffen wird - und dann irgendwann eben auch die Magenwand, was zu Entzündungen führt, was wiederum zum Magengeschwür führen kann (nicht zwangsläufig muß)
Wird die Ernährung auf Low Carb ohne Alkohol umgestellt und werden mehr Wildkräuter gefuttert, normalisiert sich das meist mit der Magensäure innerhalb von ner Woche, dann braucht auch kein Säurehemmer gefuttert werden. Bei Hund und Katz reicht die Umstellung auf Barf oder fleischliche Rohkost.

Zuviel Magensäure führt bei gesundem Ösophagussphincter übrigens NICHT zu Sodbrennen, sondern eher zu Magendrücken, Unwohlsein etc.

Die Säurehemmer wurden ursprünglich entwickelt für die Fälle, wo tatsächlich zuviel Magensäure produziert wird - es gibt jedoch zuwenig Betroffene, als daß sich die Entwicklung und Herstellung rentieren würde - also wird die Zielgruppe von der Pharmaindustrie einfach ausgedehnt auf Menschen mit Sodbrennen - wie du schon schreibst, Sodbrennen wird meist durch nen ausgeleiherten Ösophagussphincter verursacht, nicht durch zuviel Magensäure - aber Sodbrennen ist unangenehm und läßt sich eben auch mit Säurehemmern fixen (ok, nicht immer, aber immer öfter). Nun - und schon hat man die Zielgruppe so weit erweitert, daß sich die Entwicklung armortisiert und die Herstellung in Massen lohnt.
Dieses eigenmächtige Ausweiten der Zielgruppe machen übrigens nicht nur die Pharmakonzerne, sondern auch Supplementenhersteller und Homöopathieheilmittelfirmen, auch die kleinen Firmen ... und das wird auch so bleiben, solange Heilmittel nach den gleichen ökonomischen Mechanismen hergestellt werden, wie andere Industrieprodukte. Es ist ein Fehler im System: Es zählt der Gewinn, nicht die Qualität ...
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 29. Januar 2019, 18:28 Uhr
Murx, angenommen es wird warum auch immer zu viel Magensäure produziert, machen Protonenpumpenhemmer dann Sinn? Ich stehe denen sehr sehr skeptisch gegenüber und gehe das lieber Naturheilkundlich an.
Zumal sowas ja auch einen Grund hat... Ist sowas denn auch  schon mal genetisch bedingt?
Unser Tierarzt hat mir heute vorgeschlagen, einen PPI bei unserer Maus mit den Magenproblemen  zu versuchen (die sie laut Vorbesitzer ja schon immer haben könnte, weil erzählt wurde, dass sie immer schon oft beim Fressen struppig sitzt und wenn sie das tut, pumpt sie auch in der Regel) und Präparat und Dosierung genannt, aber ich bin da durchaus skeptisch bzw vorsichtig...
Würde lieber Leinsamen füttern für die Magenschleimhaut und natürlich generell eine gute Ernährung anbieten, wie ich es hoffentlich schon tue...
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 29. Januar 2019, 20:51 Uhr
Zitat
Murx, angenommen es wird warum auch immer zu viel Magensäure produziert, machen Protonenpumpenhemmer dann Sinn?

Daß zuviel Magensäure produziert wird, hat meist ernährungsmäßige Ursachen, beispielsweise zuviele verdauliche Kohlenhydrate.
Also Gegenfrage:
Macht es also Sinn, Symptome medikamentös zu unterdrücken, wenn es auch mit ner Ernährungsumstellung geheilt werden kann?

Inwieweit bei genetischer Veranlagung tatsächlich Protonenhemmer Sinn machen, weiß ich schlichtweg nicht ... vieles kann man ja dann doch mit Lebenswandel und Ernährung gut in Griff bekommen, ohne Medikamente, auch wenn es vielleicht schwieriger ist, weil mehr rumprobiert werden muß, bis es paßt.

Protonenhemmer sind zwar an Mäusen und Ratten entwickelt worden - aber bei Verdacht auf Magenproblemen eine Maus, die eh nur zwei Jahre alt wird, mit Protonenhemmer zu bombardieren, erscheint mir dann doch ein wenig über das Ziel hinausgeschossen - selbst wenn es Magenprobleme sind, heißt das ja noch lange nicht, daß zuviel Magensaft gebildet wird, das kann alles mögliche sein - auch zuwenig Magensaft!
Und bei zuwenig Magensaft wird mit Protonenhemmern genau das Gegenteil erreicht, die Maus hat noch mehr Magenschmerzen. Was noch viel mehr gilt - der Körper stellt sich auf diese Protonenhemmer ein und versucht auszugleichen - dieser Prozeß ist meines Wissens irreversibel. Bei der Maus mit ihrer kurzen Lebenszeit würde es nicht mal was bringen, wenn der Körper nach Einstellung der Protonenhemmergabe sich wieder erholt - sie lebt nicht lange genug, bis sich da noch was tut und sich ihr Magen von solch einem Hammer erholt!

Da erscheinen mir Leinsamen deutlich vielversprechender ... oder eh eine sehr abwechslungsreiche Ernährung mit Frischfutter, Wiesenfutter, Wildobst und einer sehr abwechslungsreichen Körnermischung, die zwar zu einem größeren Teil aus Mehlsaaten besteht, aber auch einen merklichen Anteil Ölsaaten enthält. Eine Prise Tierisches dazu und schon steht das Mausegesundheitsmenü. Selbst mit Gewürzen kann experimentiert werden, Mäuse vertragen alles, was auch Mensch verträgt (und sogar noch mehr, beispielsweise Hundspetersilie, die sie ohne Schaden futtern können).
Die Diagnosemöglichkeiten bei einem derartig kleinen Organismus wie einer Maus sind doch äußerst eingeschränkt ... die Möglichkeiten, ihr mit Medikamenten zu schaden, einfach aufgrund der Dosierungsschwierigkeiten und der Unmöglichkeit, die tatsächliche Ursache zu finden, sind immens vielfältig. Das erscheint mir unzweckmäßig. Der Schaden für die Maus ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit größer, wie der Nutzen.

Falls hier Mäuslehalter mitlesen, leg ich schonmal die Ohren an, um den erwarteten Shitstorm, der nun kommen wird, durchrauschen zu lassen ...  :P
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 29. Januar 2019, 22:06 Uhr
Ich meine schon ein Meerschweinchen, eben das von oben in meinem Beitrag, aber sage halt Maus manchmal dazu, sorry  :g:

Mehr dazu später, meine Gedanken gingen eben in die gleiche Richtung...
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 30. Januar 2019, 16:20 Uhr
So, nun nochmal zurück zu unserem Meerschweinchen mit den Magenproblemen.

Zwar hat sich alles bei ihr etwas beruhigt, das AB hatte da wohl getriggert, aber sie sitzt oft struppig beim Futter und pumpt dann auch oft noch. Alles nur kurzzeiteig und sonst ist sie gut drauf. Schmerzmittel ändern da auch nichts, CBD Öl nicht, Apfelpektin, Huminsäure, Heilerde, Leinsamen, Leinsamentee, Schwarzkümmel als Samen oder Öl, Colosan u.v.m. ändern nichts.
Sie hat vieles davon immer zur Verfügung und hat als einziges Schwein hier sogar Heilerdekekse vorübergehend gefuttert, als es wohl schlechter war nach dem AB. Zudem frisst sie Efeu ganz gut, vieeeele Nadelhölzer und hat hier entweder immer Gras oder immer Bambus zur freien Verfügung, was sie auch gerne nutzt.
Für Wurzelgemüse ist sie nicht zu haben, höchstens mal ein bisschen Rote Beete, sie frisst meistens Blattgemüse, gern auch Kohl, Apfelschale und Gurkenschale oder phasenweise nur Inneres, diese Phase haben die anderen aber auch, liegt dann ggf. an den Gurken. Paprika und Kerne sind beliebt. Brombeerblätter hat sie nach dem AB und mit den Magen-Darm-problemen (zu kleine Böhnchen, Gewichtsabnahme bei gutem Futtern) richtig verschlungen, ich hab alle 2 Tage einen neuen Eimer angeschleppt, die anderen mögen sie aber auch gerade gern.
Das schwächt nun wieder ab.
Bei mir gibt es keine Pellets und sie hat kein Interesse an Hirse etc. als Mehlsaaten, sie steht auf Ölsaaten und frisst wirklich gern Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne, diese aber nur, als sie kam und nun nicht mehr so viel.
Sonnenblumenkerne sind nach wie vor der Renner... Ob mit oder ohne ändert aber  so erst mal nichts.
Erbsenflocken lehnt sie ab, anderes Trockenzeugs ausser einmal im Monat eine Löwenzahnwurzel, die dann da auch eher liegen bleibt, und getrockneten Schachtelhalm und Heu gibts bei mir nicht.

Aber an diesen Problemen mit Pumpen und struppig sitzen aber hat sich nichts geändert. Was dann genau ist, weiss ich auch nicht.

Sie stammt aus einem Labor, wo sie nichts Schlimmes erlebt hat, aber hauptsächlich nur Pellets und Heu zur Verfügung hatte, was natürlich nicht optimal ist. Bisschen Frischfutter gabs wohl durchaus auch mal, aber eher so Möhren oder so, Hauptnahrung waren Heu und Pellets.
Die anderen Laborschweinchen haben aber solche Problem nicht, soweit ich weiss (die beiden, die ich sonst daher habe, hatten das nicht) und bei ihr war das auch schon im Labor aufgefallen, dass sie beim Futtern struppig sitzt, man hat dann eben angenommen, weil sie die Kleinste wäre, mache sie sich gross. Aber sie kann schon mit Ellenbogen um ihr Futter kämpfen, klein heisst ja nicht unbedingt automatisch rangniedrig und sie sitzt auch struppig, wenn keiner da ist.

Insofern frage ich mich - wenn das eben schon immer war - ob da nicht ein angeborener Defekt da ist. Oder es eben individuell mit der Ernährung zu tun hatte bei ihr. Sie ist nu 5 Monate hier und wir haben die fiese Baytril-resistente Lungenentzündung in den Griff bekommen und die Bindehautwucherung am Auge entdeckt und entfernen lassen, sie hat 300g zugenommen und wir haben sie nach dem AB (Azithromycin) wegen der Lungenentzündung Dank der oben genannten Dinge wieder stabil bekommen. Aber auch zuvor sah der Magen auf jedem Bild zu arg gefüllt aus und sie hatte Probleme, hat unabhängig von allem anderen gepumpt und gestruppt beim Fressen.
Und das hat sich bisher auch nicht geändert.

Daher - auch wenn ich total gegen Säureblocker bin - hab ich mich eben gefragt, ob man es nicht wenigstens kurzzeitig versuchen sollte, wie sie damit zurecht kommt.
Wenn es ihr damit besser geht, muss ich es ja nicht weitergeben, ich kann ja dann auch schauen, wie ich da natürlich ansetzen kann...

Inwieweit richtet man bei 3-4 Gabe der PPI denn schon einen Schaden beim Meerschweinchen an, Murx?
Könnte man es ausprobieren oder wäre das schon nicht so gut auf Dauer?
Wenn es ihr schlechter ginge, würde ich es natürlich sofort absetzen.
Ich kenne mich bisher damit einfach nicht gut aus, um das halbwegs einschätzen zu können.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 31. Januar 2019, 01:01 Uhr
Hab jetzt nochmal länger beobachtet, es ist schlagartig nach dem Fressen weg.
Aber wenn was am Magen wäre, müsste sie doch länger verdauen oder so?
Oder liegt es dann am Schlucken? 🤔
Immer Rätsel :traurig:
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 31. Januar 2019, 16:43 Uhr
Das Einzige, worauf die Symptome (auch die Lungenentzündung) 100%ig passen, ist Mykoplasmose ... eine Atemwegserkrankung, keine Magenerkrankung.

Bei Mykoplasmose kann man nicht viel tun, außer Efeu, Malven und andere Kräuter bereitstellen, welche die Atmung erleichtern und Kräuter anbieten, die das Immunsystem puschen (Übrigens - Mykoplasmose spricht oft gut auf MSM an, da das Immunsystem dadurch zum Positiven hin verändert wird). Daß die Symptome nur beim Fressen auftreten, liegt auch auf der Hand - zum Schlucken muß an der Kreuzungsstelle Luftröhre - Speiseröhre der Deckel zugeklappt werden, es kann beim Schlucken nicht geatmet werden.
Das erzeugt Unwohlsein, was mit Aufwölben des Rückens beantwortet wird, damit eben vor und nach dem Schluckvorgang wieder besser geatmet werden kann - bei Meerschweinchen führt das wiederum zum struppigen Aussehen und Pumpen. Tiere mit Mykoplasmose wirken beim Fressen oft, als wären sie nach nem Marathon total ausser Atem.

Schwächstes Tier im Labor, Pellets als Überträger, Ausbruch schon im Labor, Lungenentzündung - paßt!
Normalerweise neigen Meerschweinchen nicht zu Mykoplasmose, aber ein immungeschwächtes Tier mit Pelleternährung, womöglich noch aus langjähriger Inzucht, also mit eh schon sehr reinerbigen und damit wenig anpassungsfähigem Immunsystem, bekommts dann unter Umständen doch - Pechsache.
Heilung gibts nicht, aber abwechslungsreiche artgerechte Ernährung und eben viel Atemwegskräuter und Immunkräuter bringen Linderung, es kommt nicht mal zum Nasenausfluß.
Wenn es sich um Mykoplasmose handelt (läßt sich ja schwer ausschließen, weil so gut wie nicht nachweisbar, man behandelt eh nur symptomatisch), hast du den bestmöglichen Zustand schon erreicht und so bilderbuchmäßig hat man es vom Verlauf und den Symptomen her selten! Eigentlich fehlt nur die Beobachtung im Labor mit dem Nasenausfluß - aber der entwickelt sich ja erst über die Jahre und bleibt normalerweise weg, wenn Efeu gefuttert wird.

Die einmalige Gabe von PPI bring irreversible Änderungen der Magensekretion mit sich ... ist also nix mit einmalige Gabe und wenn es dem Tier schlecht geht, mal kurz absetzen!
Ich kenn genug Menschen, die nach Verschreibung von PPI ihren Magen nie wieder hinbekommen haben - nicht mal in den Zustand, wie er vor Gabe war ... egal wielange sie das Zeug geschluckt haben. Davon auszugehen, daß das bei Meerschweinchen anders ist, ist grob fahrlässig.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 05. Februar 2019, 00:22 Uhr
Dankeschön, Murx :-)
Ich meinte nicht, dass sie die Schwächste im Labor war, nur die Kleinste, aber das heisst ja nix...
Mykoplasmen kannte ich so noch nicht, eher irgendwie "klassisch"? mit Nasenausfluss.
Für mich passt es aber irgendwie nicht ganz. Sie macht das nicht immer beim Futtern, nur ab und zu und sobald das Fressen aufhört, also sobald man sie stoppt, ist es weg. Also sie ist nicht ausser Atem etc..

Wir wissen seit letzter Woche, dass Peyton Verkalkungen in der Leber hat, die tumorös bedingt sein könnten. man sieht sie auf jedem Röntgenbild seit September - man muss es aber wissen, sonst hält man es für ein Artefakt oder einen Teil des Magens. Tatsächlich ist das auch von unserem US Spezialisten deswegen im Schall im November übersehen worden, weil es direkt neben/am Magen liegt. Er hat auch Donnerstag geschallt und zugegeben, dass er denkt, er hat es übersehen und dass man genau hinsehen muss, um es als das immer gleiche Gebilde zu erkennen, was je nach Lagerung heller/dunkler ist. So auch das letzte Röntgenbild, er war sich erst sicher, es wäre bestimmt ein Gallenstein, aber der US zeigte, dass die Galle ganz okay ist und es zur Leber gehört.
Unser US-Spezialist geht davon aus, dass das auch weh tun kann, gerade wenn der Magen sich ausdehnt.
Ob es das ist, was zum struppigen Sitzen führt oder was anderes... Auch da passt für mich nicht, dass sie sofort mit der Atmung und dem struppigen Fell aufhört, sobald sie sich was anderem als Futter zu wendet.
Keine Ahnung... Hast du dazu noch eine Theorie?

Ich hab immer noch keine richtige Erklärung gefunden. PPI wird es definitiv nicht geben, auch das passt irgendwie 1. nicht und 2. will ich ihr nicht schaden.

Leider wird ihre Atmung schlechter im Moment wobei die Lunge aber nicht so schlecht aussah und der TA hielt schon eine Tumorbeteiligung für möglich. Ich hoffe mal nicht, sie ist ein ganz aufgewecktes kleines Mädchen und trabt den ganzen Tag durch unsere Wohnung, trällert dabei ab und zu ein bisschen, dass auch jeder weiss, wo sie ist und abends findet man sie manchmal zusammengerollt unter der Heizung im Wohnzimmer :D  :lieb:
Sie frisst wie ein Scheunendrescher zum Glück und ich darf ihr ja nichts aus der Spritze geben, aber alles gute Naturzeugs nimmt sie begeistert - sie soll mal machen, wird sich schon das Beste raus picken :-)
Nur Leinsamen mag sie nicht, aber ggf. braucht sie die ja auch nicht.

Danke dir fürs Mitüberlegen! Ich mag ihr gern noch viel Zeit schenken, gebe mir da wirklich so viel Mühe auf allen Ebenen... Hauptsache, sie ist fröhlich und das hoffentlich lang.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 07. Februar 2019, 11:22 Uhr
Ich hab nun nochmal die Ultraschall und Röntgenbilder geschickt bekommen und gesichtet, es sind weissliche rundliche Strukturen in der Leber und dazu auch eine rundliche dunklere Struktur.
Könnte das auch durch Leberkokzidien sein? Kotproben waren ohne Befund, aber müsste ja nichts heissen?
Hänge mal das letzte Röntgenbild an, wo man die weisslichen Strukturen am besten sieht, auf den vorherigen 4 (heul...) Bildern seit September sind sie schwach sichtbar, wenn man sie denn kennt.
Zweites Bild ist das US Bild der Leber.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 07. Februar 2019, 12:00 Uhr
Leberkokzidiose am geschlachteten Tier, also mit der frischen Leber direkt vor meiner Schnauze, erkenne ich durchaus. Man sieht da so verhärtete, hellere Knötchen. Die Knötchen sind mehr oder weniger rund, im fortgeschrittenen Stadium werden sie etwas unregelmäßiger. Die Leber verliert ihre typische Oberflächenstruktur und sieht deutlich heller aus, wie eine gesunde Leber.

Man kann die Leberkokzidiose leicht mit durch Salmonellose geschädigte Leber verwechseln.

Wie allerdings Leberkokzidiose im US oder auf dem Röntgen aussieht - ka ...

Die Leberkokzidiose läßt sich durch artgerechtes und sehr abwechslungsreiches Frischfutter eliminieren, aber die geschädigte Leber bleibt ein Leben lang. Ich hatte ein Kaninchen von einem Kaninchenzüchtern übernommen, was unter Leberkokzidiose litt ... auf der Weide war dieses Kaninchen symptomlos, nach Tod hatte ich die Leber auf Eimeria spec untersuchen lassen - die typischen Knötchen waren da, aber es war keine einzige Eimeria nachweisbar, selbst im Darm nicht (was sehr untypisch bei Kaninchen ist, da sind immer die ein oder andere Eimeria im Darm nachweisbar, man muß nur gründlich genug suchen).
Dieses Kaninchen hatte sich auf der Weide gesundgefuttert, aber die Knötchen in der Leber blieben ... und hatten vermutlich auch die Effektivität der Entgiftung herabgesetzt, aber da kann ich dann nur noch spekulieren.

Bevor du an PPI denkst, denke immer an Natron ... Natriumhydrogencarbonat wird von der Magenwand ausgeschieden, um die Magenwand vor der aggressiven Salzsäure im Magensaft zu schützen.
Man kann Natriumhydrogencarbonat in einem Schälchen anbieten - oder aber es mit Heilerde und Wasser mischen und dann als Heilerde-Natron-Kekschen anbieten. So kann dann das Tier selbst wählen, ob es angenehmer mit Natron oder ohne ist und kann selbst dosieren.

Sollte der Verdacht der Leberkokzidiose bestehen (einwandfrei nachweisen kann man das glaub ich nur am toten Tier), sollte noch mehr wie sonst auf Trockenheit geachtet werden - und natürlich abwechslungsreiche Ernährung, aber die haben ja deine Schweinerei.

Daß Leinsaat nicht gefressen wird, könnte ein Hinweis sein ... und wenn es nur der Hinweis ist, daß dieses Schweinchen zuwenig Wasser zu sich nimmt, warum auch immer.
Einfach beobachten - mehr kannst du eh nicht tun.
In dem Falle würd ich das eh alles seinen Lauf gehen lassen - man kann nicht alle Krankheiten diagnostizieren und heilen, geht nicht, ist so ... du hast schon ne sehr gründliche Untersuchung machen lassen, das Schweinchen fühlt sich glücklich und froh, ist munter und rege. Also - mach dem Tierchen doch nicht unnötig das Leben schwer mit Untersuchungen, laß es einfach sein restliches Leben leben und sei dankbar für jeden Tag, den ihr gemeinsam verbringen könnt. Gib ihm alles, was es haben will an Pflanzen und Pflanzenteilen, biete Heilerdekekse zur freien Aufnahme an, nen Gewürzkörbchen mit Wacholderbeeren, Schwarzkümmel und Co und beobachte einfach, was sie gerade mag. Davon kannst du dann mehr anbieten.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 07. Februar 2019, 12:29 Uhr
Dankeschön, Murx :-)
Natron hab ich ihr angeboten und auch hingestellt (mag ja nix aus der Spritze - aus Prinzip... ), aber das wollte sie nicht. PPI ist ganz raus aus meinen Gedanken, nach dem Gespräch mit dir hier erst recht. Bin mir jetzt nicht mal mehr sicher, ob sie überhaupt wirklich was am Magen hat...

Darf man eigentlich Wachholder als Zweig anbieten? Hab letztens Büsche gefunden :-) Gerade jetzt fällt mir auf, dass ich bei der letzten Saatenbestellung Wachholderbeeren bestellt hab, die gar nicht mitgekommen sind... :frag: :roll: Gut, dass wir drüber reden  :g:


Heilerdekekse hatte sie nach dem Zithromax damals ein paar Tage genommen.
Mir gefällt, wie sie die Pflanzen nutzt, also Nadelhölzer, Efeu und Brombeerblätter vor allem. Sie langt da zum Glück ordentlich zu :-)  Farne bringe ich ab und zu mit, möchte im Moment aber keiner.

Deswegen hatte ich also so auch keine weitere Diagnostik geplant, konnte es aber dann doch noch nicht gut sein lassen. Auch wenn mir das nicht gefällt, weil sie schon so oft geröntgt wurde, aber das war ja wegen der Lungenprobleme.
Ja - sie ist fröhlich und trabt herum, aber sie schläft immer öfter, ist immer schneller erschöpft und sie pumpt einfach so arg beim Fressen und plustert sich auf. Dann schaut sie natürlich dabei auch nicht glücklich... und die Atmung wird in Ruhe nun auch schlechter. Beim Fressen atmet sie oft ganz kurz und flattrig, atmet gar nicht tief ein, so wie es aussieht... Das ist neu seit einer Woche.
Sie läuft nun seit ca. 3 Wochen manchmal auch breitbeiniger, oft nur kurz, aber es sieht komisch aus...

Zur Sicherheit wollte ich dann wenigstens nochmal die Lunge und auch Magen checken lassen, aber die sieht ja nicht so schlecht aus, nicht wie im Dezember, als dann eben ein AB bzw. Zithromax und nicht Baytril nötig war. Danach war ihre Atmung wirklich deutlich besser, auch beim Abhören.
Sie hat jetzt auch ein Geräusch auf der Lunge, wieder neu... keine Ahnung.
Da auf dem Bild diese Stelle in der Leber war und ich netterweise eh bei unserem US-Spezialisten in der Klinik gelandet war, haben wir dann eben kurz geschallt, weil er auf Gallensteine tippte. Galle sieht aber top aus.

Oben am Rücken verliert sie gerade viel Fell (kein Juckreiz, nichts gerötet etc.) und vom Ultraschall im November ist das Fell noch nicht mal richtig nachgewachsen. Sowas zeigt für mich auch immer, dass was nicht passt.
Gerade Leber ist bei Fellgeschichten ja auch oft ein Problem.
Ich möchte noch Artischocke anbieten frisch, finde aber keine :( nicht mal in nicht bio... Mariendistelsamen und und und  hat sie ja alles immer.

Insofern ist für mich nun die Diagnostik abgeschlossen, aber ich konnte es bisher einfach nicht so lassen, wie es war.
Sie war 5 Jahre im Labor und geniesst es hier so, herum zu traben überall, trabt gern ins Wohnzimmer und schlummert da unter der Heizung. Ich wünsche mir sehr, dass sie zur Wiesensaison noch da ist, aber wenn die Atmung weiter so schlechter wird wie in der letzten Woche sehe ich kaum Chancen...
Und ich biete ihr wirklich alles an, was möglich ist. Sie darf auch entscheiden, ob sie auf einem Magnetfeld liegen möchte und sowas. Rotlicht mag sie sehr, entweder das oder Dunkelstrahler gehen 4 mal tgl für 2-3 Std an.
Sie haben schon Luxus hier :D

Bei manchen Tieren habe ich oft das Gefühl, ich habe alles getan und muss nur noch anbieten und bei manchen hab ich den Eindruck, ich muss noch irgendwas tun, um zu helfen...
Wenn ich das richtige schon getan habe oder es eben nichts mehr gibt, was ich tun könnte, dann bin ich ganz ruhig. Und das war ich hier bisher bei ihr nicht, ich hatte immer den Eindruck, irgendwas muss da noch sein.
Ich weiss auch nicht, was richtig ist, aber wenn ich sonst nicht weiterkomme, dann darf sie nun natürlich komplett Ruhe haben :-) Dann muss ich einfach schauen, wie lange es geht...

Das, was du schreibst, mit der guten Haltung usw. macht schon Sinn. Viele Halter, die gut halten, haben manchmal das "Problem", dass sich Krankheiten wie Lungenentzündungen z.B. über Monate bis einige Jahre entwickeln.
Ich kann mir vorstellen, dass das Immunsystem sie einfach so drückt durch die gute Haltung, dass das sich nicht so schlimm auswirkt wie woanders, wo es sofort hoch kochen würde. Vielleicht kommt dann was hinzu, dass die Krankheit überhaupt ausbrechen und schlimmer werden kann, VG Stress oder sowas...
Aber das muss natürlich nicht so sein, kommt ja auch aufs Tier an... Ist halt eine Beobachtung gewesen.

Könnte man Leberkokzidien "chemisch" durch Sulfonamide bekämpfen? Irgendwer von den Kaninchenleuten erwähnte das mal, aber ich bin nicht sicher, ob das nur Darmkokzidien betrifft.

----------
Davon ab  - ich suche hier auch immer noch einen TA, der mir die Tiere obduzieren würde und dem ich nicht mehrere hundert Euro zahlen muss, aber bei dem ich das Tier zurück bekomme. Entweder wir geben es 1 Std entfernt ab, zahlen 20 Euro und bekommen einen Bericht, aber das Schwein können wir nicht beerdigen (und das ist mir irgendwie wichtig  :traurig: egal, wie es aussieht - und ich weiss, wie das dann aussieht) oder aber wir lassen es hier in der Nachbarstadt machen und zahlen dann um die 300 Euro. Was mir dann einfach zu viel ist, sollte es nicht darum gehen, ob man mit dem Ergebnis noch andere Tiere retten könnte...
Klar, ich könnte selbst auch, hab vom Studium das Präpbesteck noch zuhause und so. Aber ich kann das einfach nicht und zudem würde ich dann auch eh die Krankheiten der Organe wohl nicht zuverlässig erkennen können...
Vielleicht müsste ich mich mal zusammenreissen einfach und es versuchen, aber mein Gott, das sind halt meine Babys...

Ich gönne den Tieren dann auch nach dem Tod ihren Frieden sehr. Aber aus Obduktionen kann man einfach so viel lernen... und oft hilft das, anderen ähnlich erkrankten Tieren vielleicht besser helfen zu können...
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 07. Februar 2019, 12:55 Uhr
Könnte ich eigentlich in einem Wasserschälchen ordentlich verdünnt Oreganoöl anbieten?
Ich weiss nicht, was los ist, aber ich komme nicht an frischen Oregano im Moment... Und so ein Öl hab ich in guter Qualität noch da :-)
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 07. Februar 2019, 19:19 Uhr
Man kann auch Leberkokzidien mit Sulfonamiden behandeln - nur der Erfolg ist mehr wie zweifelhaft. Oft ist es so, daß das Tier durch die Vergiftung mit den Sulfonamiden so geschwächt ist, daß die Leberkokzidien sich wieder vermehren können. Es tritt also teilweise genau das Gegenteil von dem ein, was man haben will.
Dort, wo die Knötchen in der Leber entstanden sind, bleiben sie - immer, auch bei der Behandlung mit Sulfonamiden.

Generell gilt bei Kokzidien, trockene Haltung und eine abwechslungsreiche, frischkräuterreiche, artgemäße Fütterung bringen deutlich mehr, wie sämtliche Mittelchen, welche die Chemiekonzerne für uns bereitstellen ... Sulfonamide sind eigentlich nur in der industriellen Mastkaninchenhaltung und in Buchten- oder Wohnungshaltungen sinnvoll, wo die Kaninchen wenig artgerecht auf zuwenig Platz bei Pellets, Heu und Wasser mit vielleicht mal nem Apfelstück oder nem Löwenzahnblatt gehalten werden (oder mit Heu, Heu, Heu und nochmehr Heu ist das Brot für die Kaninchen). Gilt natürlich sinngemäß auch für unsere Schweinerei.

Du kannst Wacholderzweige anbieten - Kaninchen nehmen die sogar als Notnahrung an, bei Meerschweinchen vermute ich, daß Wacholderzweige eher liegenbleiben (kann mich aber auch täuschen, hab ich selbst nie ausprobiert). Wacholderzweigen wurden im ausgehenden Mittelalter bis vor ca. 100 Jahren wahre Wunderwirkungen zugeschrieben, so sollten sie beispielsweise vor ansteckenden Krankheiten helfen und Pest heilen können. Auch sollen sie das Immunsystem generell pushen ... nun, nachgewiesen ist davon nix.
Ansonsten helfen Wacholderzweige gegen Bandwürmer - zumindest bei Lämmern.

Die Wacholderbeeren helfen nachgewiesenermaßen bei Darmproblemen und bei Blasenerkrankungen. Sie haben eine leicht krampflösende Wirkung.

Wenn die Wasserzufuhr sichergestellt ist - also immer ein Schälchen Trinkwasser bereit steht (am besten einmal frisches Wasser, einmal abgestandenes Wasser, also zwei Schälchen), kannst du zusätzlich an abstrusen Mischungen anbieten, was du willst, auch Oreganoöl in Wasser.
Allerdings hilft Oreganoöl schon nicht bei Kaninchen gegen Kokzidien ... verdünntes Öl in Wasser erscheint mir da bei Meerschweinchen nicht erfolgversprechender. Kurzum - es geht nix über das frische Kraut. :D

Frische Artischocke bekommst du momentan beim St. Michaelshof - ein Demeterhof. Die Ware ist konsequent Demeter, aber er scheint auch zu importieren (wir haben Februar - da wachsen in Deutschland keine Artischocken mehr! Oder er hat die im Gewächshaus)
https://www.st-michaelshof.de/Lebensmittel/Naturfrisch/Bio-Gemuese:::157_183_187:3.html (https://www.st-michaelshof.de/Lebensmittel/Naturfrisch/Bio-Gemuese:::157_183_187:3.html)

Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 11. Februar 2019, 03:27 Uhr
Danke dir, Murx, für all die Infos :-)
Hab leider kaum Zeit ausführlich zu antworten. Ich werde sicher mal ein Update geben dann, möchte jetzt auch abwarten, wie es sich entwickelt :-)
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 20. Februar 2019, 15:01 Uhr
Hallo Murx und andere Mitleser :-)

ich habe mit einer Pferdeosteopathin bei Peyton gearbeitet. Wir dachten an eine Brustbein-Zwerchfell-Blockade und auch an Magengeschwüre.
Dank Osteopathie über die Ferne und Homöopathie konnten wir die Beschwerden zum ersten Mal verbessern, es ging sonst eher nur bergab. Ich bin sehr glücklich darüber! Ich weiss, was die "nicht wissenschaftlich anerkannten" Methoden so können, ich forsche ja auch beruflich in dem Gebiet, aber es ist immer wieder doch toll und ein kleines Wunder, was sie positiv erreichen können - zumindest werte ich es so :-)

Ich habe hier mehr dazu geschrieben: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1663.new#new
Zwar nicht im Detail, aber grob zum Verständnis für interessierte :-)

Dankeschön für die Tipps und vielen Infos, Murx! Das hilft mir immer sehr  :fr:
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Käthe am 10. März 2019, 18:25 Uhr
Ich komme hier nochmal auf den Malventee (Käsepappeltee) zurück, weil ich die Wirkung grandios finde.
Wollte erst eine Privatnachricht schreiben, aber ich finde es wichtig, für alle.
Habe selber ne chronische Gastritis und trinke seit ca. 3-4 Wochen 2x am Tag eine Tasse davon.
Gestern hab ich 2 Gläser Sekt und 2 Kaffee getrunken. Sekt gab´s schon seit Jahren!!! nicht mehr und Kaffee alle paar Monate mal eine Tasse. Ich hab nix. Grandios kann ich nur sagen. Und um auf die Meeris zu kommen, kann es da nicht schlechter helfen.

Danke nochmal für diesen Tip, das hat mich persönlich ganz weit nach vorn gebracht, super!!!
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 10. März 2019, 20:35 Uhr
Das ist toll, dass es dir geholfen hat :-) danke für den Erfahrungsbericht!
Bei Peyton hat so ein Tee aber auch frische Malve vom Balkon leider nichts geholfen, aber ich glaube, Colosan (kann Mensch auch nehmen, meine Oma schwört da bei Magenaufgasung drauf und da hilft ihr Simeticon im Vergleich wirklich gar nicht) und Trinkmoor.
Aber ob sie Magengeschwüre hat wissen wir ja auch nicht :-)
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Käthe am 11. März 2019, 06:17 Uhr
War es denn richtige Malve? Ich hab mich da was schlau gemacht.
Man bekommt diesen Tee in Deutschland gar nicht. Hab den bei Sonnentor in Österreich bestellt. In Deutschland bekommt man, wenn Malve draufsteht Hibiskus, weil das wohl ein Malvengewächs ist. Man soll den Tee auch nur mit warmem Wasser aufschütten und über nacht stehen lassen.
Weiß jetzt nicht ob Du ne echte Malve im Garten hast... und wie Du das aufgeschüttet hast.

Bei dem Tee hab ich erst schon was die Nase gerümpft, weil der Teebeutel schleimige Fäden zog, als ich ihn rausholte  :g: Trinken kann man es aber gut. Es gibt wohlschmeckenderen Tee, aber mit genug Stevia kann man es gut trinken.

Ich kann das Zeugs wirklich empfehlen, denn ich hab schon seit ein paar Jährchen damit zu tun und so gut wie jetzt, gings mir schon lange nicht mehr.
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Vio am 11. März 2019, 14:14 Uhr
Also ich hab Malva sylvestris auf dem Balkon, meinst du die?
Das mit dem Tee ist sehr spannend, wusste ich nicht, danke!
Unglaublich, worauf man da dann auch noch achten muss...
Titel: Antwort: Magengeschwüre beim Meerschweinchen
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. März 2019, 17:15 Uhr
Hibiskus hat etwa die gleiche Wirkung, wie die anderen Malven. Allerdings ist die Qualität von Tees oft generell nicht so gut, besser, man trocknet selbst.

Was die Wirkung der blauen Malve (Malva sylvestris) von Sonnentor angeht - Sonnentor achtet auf eine herausragende Qualität bei allen ihren Produkten. Wenn man von schonender Trocknung reden kann, dann sind die Malven für den Sonnentortee superschonend getrocknet.
Holt man sich also Käsepappeltee aus der Apotheke und vergleicht mit dem Sonnentortee, ist der Unterschied deutlich sichtbar. Trocknet man selbst und macht alles richtig, bekommt man die gleiche Qualität hin.

Bei Meerschweinchen wirkt der aufgebrühte Tee nicht ... sie haben einen ständig vollen Magen, da verteilt sich der Tee zwischen den übrigen Nahrungsbestandteilen und die Schleimstoffe werden schon im Magen abgebaut. Wir Menschen haben einen Magen, der nur nach dem Essen wohlgefüllt ist, sonst ist er mehr oder weniger leer, ohne Nahrung drin.
Meerschweinchen fressen die ganze Pflanze, am besten frisch in den Morgenstunden geerntet. Getrocknet ginge auch ... die Wirkung, welche Malven beim Menschen schon im Magen entfaltet, entfaltet sich bei Meerschweinchen erst im Darm - eben aufgrund des ewig vollen Magens.

Es gibt übrigens noch eine Malvenart, welche man anbieten kann und welche sogar als Frucht von meinen Meerschweinchen auch in größeren Mengen gefressen wurde: Okra.
Okrafrüchte bekommt man oft beim Türken oder Asiaten. Wirkungsvoller für Meerschweinchen sind allerdings die Blätter ... und die bekommt man leider nur, wenn man selbst Okra anbaut. Die Früchte kann man sich selbst als Gemüse machen, die Blätter und Stengel den Meerschweinchen verfüttern.

Übrigens futter ich inzwischen auch den Tee ohne Wasser ... wirkt auch bei mir besser, wie aufgebrühter Tee.