Autor Thema: Natriumbedarf  (Gelesen 20809 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Smoky

  • Gast-Mitglied
  • *
  • Beiträge: 503
Antwort: Natriumbedarf
« Antwort 15 am: 02. Mai 2015, 13:54 Uhr »
Da kann ich Steffi nur zustimmen!

Ich bin generell gegen jegliche Fütterung von künstlich hergestellten Zusatzstoffen, Mineralien, Vitaminen etc.
Der Körper kann das nicht so verwerten, wie der Mensch sich das erhofft.
Ein Beispiel: mit Calcium-Brausetabletten kann man sich eine Calcium-Verwertungsstörung "Anessen".

Meine bekommen zeitweise von Agrops das Alpenmüsli, das nur aus natürlichen Gräsern etc. zusammengestellt ist, die meist im Heu (überdüngte Wiesen etc.) nicht ausreichend vorhanden sind.
Und natürlich gutes Heu, vom Bauern, aber auch mal Bio-Alpenheu, und ich denke, da ist dann schon alles drin.

Wichtig ist: sie müssen auswählen können, was sie mögen/brauchen, also nicht z.B. in Pellets zusammengepresst.

Salzverlangen: nun, das wechselt, je nach Arzneimittelbild, genauso wie Trinkverlangen (lieber warm oder kalt, große Mengen auf einmal, oder oft kleine Schlucke oder eben gar nicht trotz nur trockenem Futter) Verlangen nach Süßem, lieber trocken, oder bitter, usw.
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Meeriemama

  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 178
Antwort: Natriumbedarf
« Antwort 16 am: 02. Mai 2015, 16:59 Uhr »
 :danke: dann bin ich schon wieder beruhigt.
ich suche mein Grünfutter oft im Wald oder auf ungedüngten Brachflächen; Heu füttere ich zwei oder drei Sorten gleichzeitig.
Ich hoffe, damit bekommen sie alles Nötige an Nährstoffen.
Gemüse füttere ich auch über den ganzen Sommer, allerdings weniger als im Winter.
das Alpenmüsli gucke ich mir mal an
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast (A. de Saint-Exupery)

Murx Pickwick

  • Forenkobold
  • Aktives Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 927
Antwort: Natriumbedarf
« Antwort 17 am: 30. März 2016, 10:44 Uhr »
Das, was behauptet wird, daß wir angeblich Mangelgebiet sind, ist Selen - ist inzwischen in jedem Mineralstoffgemisch für Nutztiere und Pferde drin. Tatsächlich haben wir (und die USA, Kanada und Neuseeland) unsere Weiden so hochgedüngt, daß wir beim Selengehalt der Weiden und Wiesen weltweit Spitzenwerte haben.

Alpakas und Lamas kommen aus den rauhen Höhenlagen der Anden, eine Gegend, die zwar sehr kupferreich und eisenreich ist, die aber auch eine Flora trägt, die sich vor dem Übermaß an Kupfer und Eisen schützt - untersucht man die Gräser der naturnahen (und nicht nach westlichem Vorbild aufgedüngten) Wiesen, wie sie beispielsweise immer noch in Naturschutzgebieten existent sind, stellt man fest, daß jeder Mineralstoff dort deutlich weniger vorkommt, wie auf unseren Durchschnittswiesen.
Das Einzige, was aufgrund der Höhenlage tatsächlich im Schnitt deutlich mehr vorkommt wie auf unseren mitteleuropäischen Durchschnittswiesen, das ist in Säugetieren wirksames Vitamin D ... und das ist in den meisten Alpaka-Mineralstoffgemischen gar nicht drin!

Ich kenne inzwischen mehrere Landwirte, die ihrem Nutzvieh aus unterschiedlichsten Gründen keine Mineralstoffgemische geben ... die Folge, gesündere, kleinere, agilere Tiere. Vor allem die Fleischrassen sind bis zu 200kg leichter wie ihre mineralstoffgepäppelten Kollegen des Mainstream-Landwirtes und haben damit genau das Gewicht, was für diese Rassen vor 50 Jahren normal war ... dafür sind sie robust, gesund, wendig und äußerst flott unterwegs. Dazu kommt, daß sie im Schnitt deutlich älter werden (wenn man sie läßt).
Krankheiten, wie Cushing, Hufrehe, Sommerekzem und viele weitere Erkrankungen treten bei den nicht Mineralstoffgemischgefütterten Weidetieren deutlich seltener auf - allerdings ist der Druck über die Foren und andere Halter extrem hoch, so daß nur wenige Landwirte und Pferdehalter zugeben, wenn sie keine Mineralstoffe zufüttern. Man wird hier sehr schnell als verantwortungsloser Tierquäler beschimpft und es wird extreme Angst verbreitet, daß wenn kein Mineralstoffgemisch zugefüttert wird, daß die Tiere dann wegen Nährstoffmängel krank werden und krepieren.
Das hat jedoch nix mit der Realität zu tun - es ist die gleiche Hexenjagd, die auch lange Zeit bei den Chinchillahaltern umging, frei nach dem Motto, wer mehr wie Pellet-Heu-Wasser plus einer Weihnachtsrosine verfütterte, gefährdete seine Tiere!

Es gibt eine Erkrankung beim Weidevieh, insbesondere Rindern und Pferden, die durch zu "fette" Weiden ausgelöst wird. Eine fette Weide ist eine Weide mit extraorbitant hohem Eiweiß- und Zuckergehalt (also die durchschnittliche mitteleuropäische Weide und Wiese). Im Spätherbst, wenn der Eiweißgehalt abnimmt, kann sich der Körper dieser Tiere nicht mehr auf den geringeren Eiweißgehalt einstellen, die Tiere magern merklich ab. Hier helfen selenhaltige Mineralstoffgemische ... allerdings sind in ausnahmslos allen dieser Mineralstoffgemische hohe Mengen an einem ganz speziellen Vitamin E (Alpha-Tocopherol) enthalten - ohne dieses Vitamin E funktionieren Selengaben nämlich nicht!
Es gibt keine Untersuchungen, ob nicht eventuell das Vitamin E alleine diese Abmagerung verhindern könnte ... immerhin ist Vitamin E DAS Entgiftungsvitamin.

Die Selenwerte im Blut gesunder Tiere ist übrigens deutlich niedriger, wie die von der Landwirtschaftskammer und Tierärzten angegebenen Soll-Selenwerte im Blut ... klar, so kann man sehr leicht selbst bei gesündesten, robustesten Tieren einen Selenmangel nachweisen ...  :pfeif:
qed