Autor Thema: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung - Infos, Fragen und Tipps  (Gelesen 20145 mal)

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Piggilotta

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Gibt es einen bestimmten Grund, warum ihr nicht geriebenen, oxidierten Apfel anbietet?

Und welche Art Gift füttert/fürchtet ihr, dass ihr das Geliermittel länger als einen Tag anbietet?
Und wie gleicht ihr den Nährstoffverlust aus, wenn ihr es öfter als 2 Tage macht?
Und die Wasserbindung?

Ich hab das Gefühl, ich hab was falsch verstanden-
Als Kind war das meine liebste Medizin, bei verdorbenem Magen, einen Tag lang und gut war.
Da gibt es so Schiffchen mit Noppen, aus Glas. Da wird die Matsche noch feiner als gerieben.
Viertel Stunde ziehen lassen, fertig wenns braun ist.

Habt ihr mal nachgelesen, wie die das Herstellen, das Geliermittel?

Meine Süßen bekommen öfters, aber wenig Apfel; immer Scheibchen von den angeschnittenen Seiten.
Wenn eine Sorte nicht braun wird, such ich eine andere. (Denn dann ist der Apfel "neu", hochgezüchtet und mit größerer Wahrscheinlichkeit allergen als eine alte Sorte, die noch "schön" braun wird.)

Pektin ist ein Akutmittel, keine Nahrungsergänzung.

Vio

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung
« Antwort 1 am: 07. Februar 2016, 17:17 Uhr »
willi wird das apfelpektin auch nicht dauerhaft sondern als kur bekommen, es eignet sich z.b. gut, um die vitalpilze anzurühren und dient ja gleichzeitig noch der guten darmflora. zudem kann man dann so auch gut heilerde mit anbieten. das ganze soll willis darmflora nun nach der antibiotika-behandlung im wiederaufbau unterstützen und gifte ausleiten.
apfel sollte man natürlich trotzdem ebenfalls immer anbieten, muss aber nicht in geriebener form sein. es geht hier nicht darum, ein mittel gegen durchfall oder verstopfung einzusetzen. bei verstopfung würde ich wohl auch u.a. frisch geriebenen apfel anbieten, bei durchfall nur im notfall apfelpektin, denn durchfall hat ja auch sinn und mit apfelpektin wird dem körper dann noch mehr wasser entzogen, um die gifte etc., der er los werden will, auszuschwemmen.

apfelpektin in reiner form kann, so hab ich es von murx verstanden, leichter in den blinddarm transportiert werden und da soll es ja die cellulosefermentierer unterstützen.
die wirkung von pektin kann daher eigentlich auch nicht so einfach vom menschen aufs meerschweinchen übertragen werden, schließlich haben wir keinen funktionellen blinddarm.
wieso vermutest du nährstoffverluste? es kommt ja nicht zu durchfall, deshalb sollten doch eigentlich keine nährstoffe verloren gehen.

apfel haben meine tiere immer zur verfügung, so viel sie wollen, ganz im sinne der ad libitum ernährung eben :-)
ja, die guten alten apfelsorten sind viel besser als die meisten heute  :traurig:
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Saubergschweinchen

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung
« Antwort 2 am: 07. Februar 2016, 17:52 Uhr »
Apfelpektin ist pures Futter für die "guten" Blinddarmbakterien.
Eine Antibiotikagabe killt erstmal alles im Darm, die guten und die schlechten Bakterien. Dann muss alles neu wachsen, aber die schlechten Bakterien vermehren sich sehr viel schneller und dann hat man lange mit den Spätfolgen des ABs zu kämpfen.
Das kann man abpuffern indem man einen Mix aus Apfelpektin und Heilerde verabreicht. Das Apfelpektin füttert die gewünschten Bakterien und die Heilerde puffert die schnelle Vermehrung der schlechten. Auf diese Weise saniert man den Darm schonend und effektiv.

Zitat
Und wie gleicht ihr den Nährstoffverlust aus, wenn ihr es öfter als 2 Tage macht?
Ein Darm der nicht verdauen kann liefert dem Körper auch keine Nährstoffe. Und darum ist die Nährstoffbindung unter einer temporären Pektinkur lange nicht so dramatisch wie eine langfristige Resorptionsstörung durch eine Dysbakterie.

Zitat
Und die Wasserbindung?
Unter ad libitum Frischfutter absolut kein Problem.

Zitat
Pektin ist ein Akutmittel, keine Nahrungsergänzung.
Vollkommen richtig, also Nahrungsergänzung wird es hier auch nicht eingesetzt.

Allerdings muss ich Vio auch nochmal korrigieren. Vitalpilze oder andere Medis in Apfelpektin anzurühren ist keine gute Idee, sie werden gebunden und verlassen das Tier wirkungslos.
Das hatten wir aber irgendwo schonmal  :peinlich:

Vio

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung
« Antwort 3 am: 07. Februar 2016, 18:20 Uhr »
Ok, ich meine, ich hatte damals auch extra nachgefragt, ob das ok wäre zus. mit Vitalpilzen... Das ist dann wohl an mir vorbei, hatte nur noch im Sinn, dass es AB binden kann  :roll: Habe aber auch immer geschrieben, dass ich das so mache, denn anders nehmen sie es nicht, meine hassen trinken aus Spritzen und durch das Apfelpektin wurde es etwas breiiger. Allerdings verlässt das Pektin ja auch nicht einfach so den Körper des Tieres, sondern wird verarbeiten, vermutlich nicht komplett, aber größtenteils? Dann müssten doch auch die Vitalpilze zumindest teilweise ankommen. Sonst war natürlich meine monatelange Kur umsonst und hunderte Euro in den Wind geschossen  :traurig:
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Saubergschweinchen

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung
« Antwort 4 am: 07. Februar 2016, 18:54 Uhr »
Ich kann mich auch erinnern das du gefragt hast und ich bin mir sehr sicher das ich das damals auch geschrieben habe. Hatte nämlich extra noch recherchiert wie sehr AP Stoffe bindet.
Muss ich mal suchen, oder wars ne PN?

Ich kann dir nicht sagen was und wieviel ankommt, ich denke schon das es nicht ganz umsonst ist aber aufgrund der Eigenschaften würde ich das nie zusammen geben.
Ich hatte auch nur aufm Schirm das du ihnen immer den Rodicare-Brei gibst um die Pilze reinzubekommen. AP hatte ich echt nicht aufm Schirm, sonst hätte ich ja schon lange was gesagt  :peinlich:

Vio

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung
« Antwort 5 am: 07. Februar 2016, 19:01 Uhr »
ne, sollte auch keine kritik an dir sein! war eher der schock, dass mir das durch die lappen ist, habs letztens auch noch weiter empfohlen, weil ich so froh war, endlich was zu haben, dass etwas substanz an die vitalpilze gibt :D
aber ist ja gut, dass wir drüber geredet haben nun, dann schreib ich meiner freundin gleich mal, dass ich doof bin und die idee blöd war ;)
ja, anfangs hab ich filli rodicare beigegeben, er hat die pilze dann aber so genommen. cüli leider nicht, die hatte immer noch ne prise bei, leider leider.... bei den anderen war das nicht notwendig, wobei ich denke, wenn ein schwein die vitalpilze nicht möchte, kennt es sie vielleicht erst mal nicht oder braucht sie nicht, also könnte es sinn machen. generell ist cüli aber sehr wählerisch, daher hab ich den rodicare-trick angwendet...
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Hugomero

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Huhu,
@ Piggilotta.. Willi ging es recht schlecht (siehe extra Bericht), akuell braucht er was, da er seinen Blinddarmkot nicht richtig fressen mag (bzw. er nimmt ihn nicht direkt auf, wenn ich ihm den "Haufen" vor die Nase lege, dann frisst er ihn)...

daher bekommt er das erstmal, um wieder schnell auf die Pfötchen zu kommen

@ alle: wielange sollte ich ihm das so geben, eine gute Woche ?
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Saubergschweinchen

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Ja, würde ich machen und dann mal schauen wie der Zustand dann ist. Dann kann man auch erstmal pausieren und nach ein oder zwei Wochen eine 2. Kur starten.

Piggilotta

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Murx schreibt einmal dass wegen Lippengrind das Geliermittel besser sei, betont aber zweimal (an anderen Stellen), dass der Rest Obst und das Wassser bei Apfelbrei besser seien. (Sufu)

Zum Wasser: klar, Wiese ist das beste, auch Anfang Februar, mich sorgt aber die Dauer der Anwendung:
Beim Menschen werden aus den etwa 3 Litern Wasser (incl. Nahrung) 8 Liter pro Tag verstoffwechselt, wird ja immer hin und her recycelt. Beim Schwein sinds andere Mengen, aber ich würde diese doch nicht so stark reduzieren wollen, bzw. direkt im Darm abfangen. (Tagelang)

Ich musste vor ner Weile auch ABs geben (Abszess neben dem Kiefer), hab Gemüse stark reduziert (nix ausser Gras mit Sauerampfer, Fenchel, Chicoree, Anissaat, bisl Apfel) auch 5 Tage danach, hat super geklappt, tolle Köttel, guter Apetit.)
Warum sorgt dich das nicht Fressen seines Blinddarmkots nach ABs?? Ich würd mich auf das Back-up verlassen, Präbiotisch füttern, eher Saaten auffüllen (wenn er keinen Bk aufnimmt fehlen ja eher die Fette aus dem Kot), Leber stärken (Löwenzahn, bitteres).

Und: ich kenn das, wenn eins meiner Schweine krank ist, komm ich vor lauter Sorge an mein Wissen nicht ran und dreh nur noch am Rad...
Aber viel hilft nicht viel, und gekauftes, bzw. gemischtes ist auch nicht immer das beste.....
Ich hab den Eindruck, dass das reinbekommen der "Mittel" ins Tier sich ein wenig mit deren  Selektionsfähigkeit beisst-

Und: man (also Schwein) kann Läuse und Flöhe haben: sollten Milben, also Juckreiz, zusammen mit einer Ohrentzündung, also Gleichgewichtsstörung, auftreten, ist das mit dem Jucken schon mal schwerer und kann akrobatischer aussehen. (ja, o.t., sorry)

Diese tollen Apfelreiben gibts für etwa 8 Eu im Netz....
Gute Besserung!
 

Saubergschweinchen

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Wenn du Murx schon zitierst dann bitte vollständig:
Zitat von: Murx Pickwick
Reines Apfelpektin hat den Vorteil, daß es besser in den Blinddarm transportiert werden kann, da dort ja keine anderen Moleküle dranhängen.

http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=565.msg7820#msg7820

Also das bessere Mittel zur gezielten Darmsanierung  ;)

Ich kann deine Sorge bezüglich der Flüssigkeitsbindung tatsächlich nicht nachvollziehen denn es wird kein Trockenenes AP verabreicht sondern angerührtes. Sehr flüssig angerührtes, es ist also mit Flüssigkeit gesättigt.
Wir sprechen auch immernoch nicht über einen großen Zeitraum sondern von ca. einer Woche und anschließender Pause.
In dieser Zet wird weder zuviel Flüssigkeit gebunden noch kommt es zu nennenswerten Nährstoffeinbußen. Der Vergleich mit dem Menschen hinkt aus von Vio genannten Gründen sehr. AP wirkt beim Meerschweinchen nicht als reines Binde- und Geliermittel sondern ernährt die Bilddarmfermentierer.

Zitat
Ich hab den Eindruck, dass das reinbekommen der "Mittel" ins Tier sich ein wenig mit deren  Selektionsfähigkeit beisst-

Es beisst sich keineswegs denn die meisten Tiere nehmen AP sehr gern, vor allem nach AB-Kuren. Ich persönlich schaue sehr wohl auch bei Medikamenten und Nährungsergänzern darauf ob die Tiere es überhaupt nehmen wollen. Gerade beim AP gibt es auch Halter die dies als Flocken anbieten, in einem seperaten Gefäß. Auch dort bedienen sich die Tiere trotz abwechslungsreicher Fütterung gern. Aber das wäre mir aus dem von dir angebrachten Grund der Flüssigkeitsbindung auch nichts.
Eine dosierte Kur ist dann der bessere Weg.

Wir tauschen hier nur Erfahrungen aus und ich habe mit dieser Art der Darmsanierung selbst hervorragende Erfahrungen gemacht. Und eine nachhaltige Störung der Darmflora geht nicht immer mit Matschkot oder gestörtem Allgemeinbefinden einher. Oft genug funktioniert einfach die Aufschlüsselung der Nahrung nicht mehr richtig und die Tiere erleiden dann einen chronischen Nährstoff und Vitaminmangel. 

Hugomero

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung - Infos, Fragen und Tipps
« Antwort 10 am: 08. Februar 2016, 20:52 Uhr »
Ich kann berichten, daß es meinem Willi anscheinen gut tut... :bravo:

@Piggilotta- das ist lieb, ich hatte bisher noch kein Schwein, daß Baytril bekam...ich mach mir nicht große Sorgen, daß er seinen BK nicht frisst, sondern finde es seltsam, daß er ihn nicht direkt aufnimmt, sondern den Haufen frisst, wenn er später davorsitzt  :I...und es sah zeitweise so schlecht aus, daß ich im Moment recht entspannt bin

Kurz noch zu dem  OT- seine Anfälle hatten nichts mehr mit " Akrobatik " zu tun- kurzes Kratzen, dann lag er steif  am Rücken , das war krass

Frage : warum hattest Du das Gemüse reduziert ? Willi mag übrigens Apfel generell nicht besonders- und gerieben erst recht nicht  :peinlich:


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Piggilotta

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung - Infos, Fragen und Tipps
« Antwort 11 am: 09. Februar 2016, 19:15 Uhr »
Hallo Steffi, wenn du mich schon korrigierst, dann bitte vollständig:
1
und
2
O.K., einmal setzt sie es gleich, aber da geht es ja auch nicht um "artgerechte Darmsanierung".

Ich glaube, mein Problem liegt in der Definition des Befriffs "Artgerecht", den ich normalerweise mit "Natürlich" gleichsetze.
Bei "natürlicher Darmsanierung" denk ich halt an Apfel. Gerieben oder Schale und "Kitsche".
Dass ich diese in Form von Industrieabfällen, welche zum Zwecke der Herstellung einer Konserve
(sprich: Geliermittel) . mit Ethanol und Methanol, Salzsäure und Ammoniak behandelt werden, kaufe -
nee, erst mal eher nicht.
Geliermittel
Aber jeder Jeck ist anders.

Hugomero, warum reduzieren wir überhaupt Gemüse? Weil zuviel Stärke oder Eiweiss die "falschen" Mikroben füttert. Die, die einem strukturliebenden Darm nicht so naheliegen. "Falsch" ist ja weniger im moralischen, sondern eher im mathematischen Sinne gedacht. Mehr Cellulosefresser=weniger Zuckerfresser.
Um das berühmte in den Brunnen fallende Kind zu bemühen: Pektine sind die Leiter, wenns reingefallen ist, ein gut aufgestellter Darm ist der Deckel auf dem Brunnenloch.
Deshalb reduzier ich bei AB-Gabe das Gemüse. Währenddessen, nicht erst danach.
4 Tage nach Ende der Behandlung dürfen sie wieder schlemmen, vorausgesetzt, ich fang nicht erst dann mit der Darmsanierung an.
(Das mach ich ja auch, wenn ich selber krank bin, Darmbewusster essen..)
Probiers mal mit mehr Schalen (Apfel, Möhre etc.) und andern Apfelsorten. Abfälle sind gut fürs Schwein!! (Klar, kommt drauf an woher...)
Ui, da muss ich in deinem Fred aber noch mal nach der Lage fragen...

Saubergschweinchen

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung - Infos, Fragen und Tipps
« Antwort 12 am: 10. Februar 2016, 09:19 Uhr »
Zitat von: Hugomero"
Ich kann berichten, daß es meinem Willi anscheinen gut tut... :bravo:
:freu: Super! Und darum geht es ja schlussendlich auch.

@Piggilotta:
Ich denke wir haben nun alle verstanden das du es nicht anwenden würdest, es bedarf meiner Meinung nach nicht dieser Wehemenz und diesem Unterton.  ;)

Zitat von: Piggilotta
Ich glaube, mein Problem liegt in der Definition des Befriffs "Artgerecht", den ich normalerweise mit "Natürlich" gleichsetze.
Wo sprechen wir explizit davon das die Darmsanierung mit Apfelpektin besonders artgerecht und natürlich wäre? Das hat sich hier meines Wissens keiner auf die Fahne geschrieben. Wenn man so ansetzen möchte ist der Begriff "artgerechte Darmsanierung" schon an sich völlig daneben. Ein artgemäß gefüttertes und natürlich behandeltes Meerschweinchen wird keine Darmsanierung benötigen und daher ist diese, egal wie sowieso nicht natürlich.
Auch ist Apfel absolut kein naturnahes Futtermittel für ein Meerschweinchen, sind schließlich, wie du auch schon angemerkt hast, keine Fruchtfresser.

Aber in einem Zustand der unnatürlich herbeigeführt wurde muss man gelegentlich eben auch unnatürlich helfen. Entweder mit unnatürlichem geriebenen Apfel oder unnatürlichem purem Apfelpektin, was meiner Erfahrung nach einfach schneller und besser greift.
Die Apfelpektin-Heilerdemischung hat hier schon vielen Tieren geholfen und ich verstehe deine Einwände aber es wirkt.

Normalerweise ist die artgemäße Meerschweinchenfütterung auch so arm an Stärkereichen Gemüsen das man im Krankheitsfall nichts reduzieren muss.

Vio

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Antwort: Einsatz von Apfelpektin zur Darmsanierung - Infos, Fragen und Tipps
« Antwort 13 am: 10. Februar 2016, 15:33 Uhr »
Ihr Lieben, ich glaube, über artgerecht müssen wir so oder so an dem Punkt gar nicht sprechen, denn alleine schon, dass wir Meerschweinchen in Gefangenschaft halten, schließt artgerecht ja im Grunde aus.
Weder Apfelpektin noch geriebener Apfel sind artgerecht="so wie ein Meerschweinchen es in der Natur hlten würde", ebenso wird ein Meerschweinchen mit Verdauungsproblemen im Frühling nicht mal schnell einen Apfel zur Verfügung haben.
Das, was wir mit Apfel oder Apfelpektin versuchen, ist somit zwar nicht artgerecht=total natürlich, aber immerhin Teil des natürlichen Nahrungsspektrums des Meerschweinchens, in welcher Form auch immer. Und zumindest ist es auch nicht schädlich unter Beachtung der normalen Bedingungen (Wasserangebot, "ad libitum" Fütterung, genug frisches Grün etc. ), egal welche Variante man wählt. Damit unterscheidet es sich schon mal von vielen Dingen, die man beim TA für Magen-Darm-Problematiken erhalten kann..
Ob man dann Apfel reibt und anbietet oder mit Apfelpektin arbeitet sei ja dahin gestellt, das muss jeder selbst entscheiden, aber beides ist sicher nicht artgerecht im Sinne von "würde das Meerschweinchen in der Natur genau so machen".
Andererseits können wir auch gar nicht genau wissen, was das Meerschweinchen in der Natur in einem Krankheitsfall genau essen würde. Wir versuchen zwar, ein breites Spektrum an Pflanzen aus der Natur anzubieten, aber ob dann immer gerade die Pflanze dabei ist, die es bei einer bestimmten Erkrankung in der Natur futtern würde, kann keiner mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sagen....
Artgerecht in Gefangenschaft ist daher eigentlich nicht möglich, es sei denn, man hat einen kleinen Wald mit vielen verschiedenen Pflanzenarten für die Tiere. Aber dann sind sie ja irgendwie auch wieder frei und nicht in Gefangenschaft...
Da ich versuche, so gut und so gesund es geht, "ad libitum" zu füttern, brauche ich nichts zu reduzieren, wenn ein Tier krank ist, ganz im Gegenteil, gerade dann nutze ich die Vorzüge dieser Fütterungsweise. Ich überlasse ihm dann lieber die Wahl, was es vielleicht gerne futtern würde, das weiß das Meerschweinchen selbst sicher besser als ich. Das ist für mich dann artgerechter, als zu bestimmen, was mein Meerschweinchen wann futtern darf und wann nicht ;) Leider ist das halt schwierig, deshalb gibts ja Foren wie dieses, durch das man Tipps und Infos bekommt, damit man seine Fütterung optimieren kann :-)

Das ist also wirklich ein Thema für sich und man kann es weit treiben, wir können da gern einen neuen Thread starten, aber hier kommen wir doch besser wieder zum Apfelpektin an sich zurück :-)

Zu dem, was Piggilotta noch schrieb, sicher mag die Herstellung von Apfelpektin nicht ohne Hilfsstoffe auskommen, aber das gilt auch für andere "natürliche" Dinge, wenn man sie isolieren oder einen Stoffauszug herstellen möchte. Tinkturen werden ja so auch hergestellt und solange keine für mein Tier gefährlichen Rückstände verbleiben, sehe ich keinen Grund, Apfelpektin deshalb abzulehnen.
Da meine Tiere geriebenen Apfel noch nie angerühhrt haben, weder frisch geriebenen noch länger stehenden, biete ich lieber Apfelpektin an, was gerne genommen wird. Geriebenen oder normalen Apfel kann ich ja dennoch anbieten und wenn ich sehe, dass er genommen wird, entscheiden, ob reines Apfelpektin zusätzlich noch nötig ist.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
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