Autor Thema: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?  (Gelesen 26982 mal)

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Katharina

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 15 am: 29. April 2014, 19:42 Uhr »
Bockgruppen hält man eigentlich, damit man sich die Kastrationskosten spart, wozu sonst sollte man sich Bockgruppen halten?

Z.B. deshalb, weil Böckchen schlecht vermittelbar sind.... ;-)

Die Weibchen gehen im Tierheim und in den Notstationen immer am schnellsten weg, die Böckchen bleiben übrig oder sitzen da ewig, das wäre zumindest für mich ein Grund, mich auch mal für eine Bockgruppe zu entschließen.

Da wäre doch ne gemischte Gruppe viel interessanter, weil natürlicher von der Arbeitsaufteilung ...

:frage: Nur nochmal zur Begriffsklärung:

Für mich besteht eine Bockgruppe nicht zwangsläufig nur aus unkastrierten Böckchen, sondern es kann auch eine Mischung von unkastrierten/kastrierten Böckchen sein.

Eine Gemischtgruppe dagegen besteht aus mehreren kastrierten Böckchen und mehreren Weibchen.
Liebe Grüße
Katharina :ms2:

Smoky

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 16 am: 29. April 2014, 20:02 Uhr »
Hab mir jetzt noch nicht alles durchgelesen, hatte aber mal bis zu 17 Jungs zusammen kastriert, unkastriert, als Babys dazu, aber auch schon älter (3 Jahre und mehr)

Frühkastra und "normale"

Eins kann ich sagen: es ist immer Charaktersache.

Und: ich fand es einfacher als die Damen, ehrlich gesagt!

Man hat es meist gleich gesehen, ob es klappt mit dem Neuen.
Gab es aber auch, dass einer nach 6 Monaten lieber zu Mädels wollte.

Klar, man sollte immer Plan B im Kopf haben, mit manchen Burschen geht es eben einfach nicht.

Aber was ich grad Zoff bei meinen Mädels hab, :aug: geht auf keine Kuhhaut, nur weil mein Bub so sanft ist.


Warum sich viele nicht trauen: (falsche) Gerüchte und Meinungen, zu viel Angst, das es scheppern könnte. Mal ein Loch im Pelz darf einen nicht aus der Ruhe bringen, sind halt Burschen.

Und auf die Namen sei zu achten...mit einem Rambo oder Napoleon wird's nicht gehen, am besten sowas wie Whiskey oder Bacardi oder Wodka ;)

Unnatürlich? na ja, vielleicht schon, aber natürlicher als allein sitzen und ich hatte viele dabei, die sich super verstanden haben, alt wurden und meines Erachtens nach niemals Mädels vermisst haben (bzw echt nicht wußten, was sie mit ihnen anfangen sollten.
Nein, nicht, weil sie es nicht gelernt haben...es gab mehrere, die selbst nach 2 oder 3 Jahren nur Jungs sofort genau wußten, was die Damen wünschen, auch Frühkastraten!
Auch so'n blödes Gerücht, das ich widerlegen muß ;)
Liebe Grüße
Tina

Böckchenliebhaberin

Murx Pickwick

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 17 am: 29. April 2014, 20:49 Uhr »
Unter gemischter Gruppe versteh auch ich eine Gruppe aus Böcken und Weibern ... es kommt einfach von der Gruppenaufteilung noch dem am nächsten, wie Meerschweinchen seit Jahrtausenden gehalten wurden und auch heute noch in Peru, Bolivien, Chile etc gehalten werden. Auch, wenn die Böcke kastriert sein müssen, wenn man die Meerschweinchen nicht essen will, bleibt das unterschiedliche Verhalten zwischen Bock und Weibchen erhalten. Was fehlt, sind nur die Kinder ...

Ich finde gerade solche gemischten Gruppen zwischen Kastraten und Meerschweinchendamen wahnsinnig interessant, sowas wäre mein großer Traum ... und sie funktionieren oft genug auch mit Männerüberschuß!

Hätte ich damals kastrierte Böckchen bekommen, wo ich sicher geewesen wäre, daß sie kastriert wären, hätt ich sie in die Weibergruppe gesetzt. Ich denke, die Gruppe hätte durch die Kerle nur dazugewonnen. Mein Männerzölibat war nur ne Notlösung, weil ich nicht kastrieren lassen wollte.

Saubergschweinchen

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 18 am: 30. April 2014, 11:59 Uhr »
Da hab ich doch glatt was völlig vergessen...und das ist ja das wichtigeste  :pfeif:

Meine Bockgruppe besteht natürlich aus Zuchtböcken, heisst sie kommen auch zur Verpaarung raus und wieder rein und das auch ohne Probleme. Meiner Erfahrung nach muss man behutsamer Vorgehen wenn man ein rangniederes Tier verpaart. Das ist aber auch ganz natürlich, denn es darf sich natürlicher Weise nur der Ranghöchste Bock ungestraft fortpflanzen. Was in der Rassezucht leider nicht immer berücksichtigt werden kann.

Verpaare ich den Alphabock ist es auch kein Problem wenn er mal 1-2 Tage raus ist, er kann dann umgehend und nach Mädel duftend wieder zurück. Mit rangniederen Böcke setzte ich nur Brunstverpaarungen von max. 15min, dann werden sie weitere 15min im Bockstreu "gelüftet" bevor sie zurück kommen. Da gibtz es dann schon gebrommseln, geflitze und Dominanzgebaren...aber das legt sich spätestens nach 1 Tag wieder. Dann haben die rangniederen ihren Weiber-Höhenflug überwunden und gleidern sich wieder ein.


Yvi79

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 19 am: 22. März 2015, 19:37 Uhr »
Hallo,

der Thread ist zwas etwas älter, interessiert mich aber dennoch. Ich habe 2 ca.4jährige unkastrierte Böckchen, sie sind ein Ei und ein Back, Streitigkeiten gibt es mal bei Futterneid aber selbst das ist völlig harmlos. Beide langweilen sich aber zusammen. Da ich ein großes Aussengehege habe und somit viel Platz habe, wollte ich letztes Jahr die Gruppe aufstocken und 2 Böckchen dazuholen. Von allen Seiten wurde mir abgeraten, weshalb ich es gelassen habe. Es wird einem richtig Angst gemacht, dass eine Bockgruppe in den meisten Fällen scheitert. Und wer will solches Risiko eingehen, dass die bis dahin friedlich zusammenlebenden Böcke danach auch noch verstritten sind.
Es ist wirklich schwierig. Wenn ich 2 Babyböckchen hole, kommen sie gleichzeitig in die Rappelphase. Ein Baby und ein älteres Tier hätte ich gern versucht. Die Frage ist nur, ob es nicht zw.den 3 älteren Tieren knallen würde. Was meint ihr?

LG
Yvonne

Saubergschweinchen

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 20 am: 23. März 2015, 08:25 Uhr »
Ich habe in der Zwischenzeit auch aufteilen müssen. Da der Alphabock krank wurde und sich nicht mehr durchsetzen konnte.

Es ist sehr individuell und kommt stakr auf den Charakter an ob Bockgruppen dauerhaft stabil sein können.

Sind deine beiden Böcke genau gleich alt? Und von Jungtier an nur zu zweit?
Dann würde ich tatsächlich abraten die Gruppe aufzustocken, sie hatten zur Sozialisation nur sich und es ist sogar wissenschaftlich belegt das die Konflikttoleranz solcher Tiere sehr niedrig ist. Ihnen fehlen wichtige soziale Werkzeuge die ein Bock in einer größeren Gruppe lernt.

Man muss sich im klaren sein das alles über 2 potente Böcke ein heißes Eisen ist was jeder Zeit Feuer fangen kann. Ein Schnupfen beim ranghöchsten Tier und es kann krachen.
Wenn du den Plan unbedingt verfolgen willst dann rate ich dringend zu jungen Frühkastraten da von diesen (je nach Charakter) das geringste Konfliktpotenzial ausgeht. Nur halte ich es durchaus auch für wahrscheinlich das die beiden Böcke sich in die Flicken kriegen wenn es darum geht wem welcher Babybock "gehört" und wer wen dominieren darf. Das ist die größte Gefahr bei VG´s von mehreren Böcken.

Bei potenten Böcken halte ich mittlerweile eine Kombi aus zwei Tieren für die sicherste. Und bei schlecht sozialisierten Tieren sowieso. Kastration ist natürlich auch ein entscheidender und wichtiger Punkt...ich kastriere alle Böcke die nicht/nicht mehr zu Zucht eingesetzt werden weil das die Haltung enorm erleichtert und das leben für die Tiere sehr viel stressfreier gestaltet. Reine Bockgruppen sind nunmal nur ein Kompromiss zur artgerechten Haremshaltung.

Yvi79

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 21 am: 23. März 2015, 14:04 Uhr »
Hallo,

schade, dass es bei dir nicht funktioniert hat.

Meine beiden sind fast gleichaltrig, einer ist 3 Monate älter und hat damals das Babyböckchen erzogen. Sie waren bei der Züchterin in einer großen Gruppe. Da sie nun aber 4 Jahre lang nur sich hatten, ist es wirklich ein Wagnis sie zu vergesellschaften.

Normalerweise würde ich auch garnicht darüber nachdenken, die Gruppe aufzustocken wegen der Risiken. Da meine beiden aber sehr harmonisch miteinander sind und vom Wesen her sehr ruhig und ausgeglichen sind, könnte man es vielleicht wagen. Aber ich denke, ich werde es lassen. Sicher ist sicher. Obwohl es mir schon leid tut, dass die beiden in keiner Gruppe leben können und sich so mehr langweilen.

LG
Yvonne


Saubergschweinchen

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 22 am: 23. März 2015, 15:10 Uhr »
Ich finde 3 Monate sind nicht genug. Ein Erzieherböckchen sollte seine Rappelphasen alle hinter sich haben und sozial gefestigt sein. Also min. 12 Monate alt und auch so lange von einem älteren Bock erzogen worden sein.

Ich halte ja weiter Bockgruppen wobei nun ein Zuchtbock kastriert wurde und nach der Frist in den Harem zieht. Er ist auch der der mit der Bockgruppe nie recht glücklich war und oft versucht hat Streit anzuzetteln.

Ich habe derzeit zwei Gruppen:
1. Zuchtbock (3 Jahre) / Kastrat aus Einzelhaltung (ca. 2 Jahre) / Babybock (6 Wochen)

2. dominanter Zuchtbock - vor 2 Wochen kastriert (fast 2 Jahre) /  Zuchtbock (fast 2 Jahre) / Kastrat - vor 6 Wochen kastriert (10 Monate) / Babybock (6 Wochen)

Das klappte seit dem Herbst sehr gut. Gestern ist der 10 Monate alte Kastrat aus der 2. Gruppe ausgezogen und wenn der andere Kastrat seine Frist abgesessen hat dann bleibt wieder ein Zuchtbockpärchen bis es wieder Babyböcke zu erziehen gibt.

Meine Jungs müssen schon sozial recht flexibel sein weil es ja durch Verpaarungen und Babybockaufzucht immer wieder zu Veränderungen der Gruppenstruktur kommt. Darum weis ich aus Erfahrung wie wichtig Sozialisation ist. Zugekaufte Tiere die bis dato in gleichaltrigen Bockgruppen selbten lassen sich nur schwer vergesellschaften und sind auch keine guten Erzieher.

Man kann es nur versuchen, muss sich aber der möglichen Konsequenzen (ggf. in mehrere Gruppen trennen zu müssen) immer bewusst sein und auch die Möglichkeiten haben.

Yvi79

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 23 am: 24. März 2015, 09:18 Uhr »
Danke dir Steffi, ich lasse es lieber. Momentan sind eh noch die gesundheitlichen Probleme zu lösen. Evtl.sehe ich das im Sommer anders und wage einen Versuch mit 2 Frühkastraten.

Filissa

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 24 am: 01. Februar 2016, 20:41 Uhr »
Hallo ihr Lieben,

ich muss mal ganz doof nachfragen - eine Böckchengruppe mit kastrierten Böcken, die bereits vergesellschaftet sind, hört sich für mich grade gar nicht so spektakulär an?

Hintergrund - ich habe bei den örtlichen Tierschutzvereinen geschaut und da gibt es momentan eine 3er Böckchengruppe, alle kastriert und eben schon vergesellschaftet.
Man liest ja schonmal viel Spektakuläres, aber grade vor dem Hintergrund dass sie schwer vermittelbar sind und schon zusammensitzen, liebäugel ich.
Die drei snd geschätzt 2 Jahre alt.
Viele Grüße
Steffi

Saubergschweinchen

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 25 am: 02. Februar 2016, 09:52 Uhr »
Dreiergruppen sind immer anspruchsvoll und dreier Bockgruppen erst recht.
Aber pauschalisieren kann man das nur schlecht. Ich würde genau erfragen wie lange die Tiere schon zusammenleben, wie groß ist das Gehege und in welchem Alter wurden sie kastriert?

Bock / Kastratengruppen sind nie ganz sicher vor dem Zerbrechen, man sollte also im Zweifel auch Trennen können. Gerade in einem Dreiergespann ist einer oft außen vor oder wird gar gemobbt, das muss dem TH nicht mal unbedingt auffallen.
Auch die Umsiedlung in ein neues Revier bietet Streitpotenzial.

Solltest du dich für die Drei entscheiden solltest du einen Plan B bereit halten, also das Gehege so konzipieren das du es auch teilen kannst und dennoch genug Platz für zwei Gruppen bleibt. Sollte einer gemobbt werden bräuchte dieser ja neue Gesellschaft in Form eines Frühkastraten oder eines Mini-Harems.

Filissa

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 26 am: 03. Februar 2016, 14:19 Uhr »
Also die drei sind seit Ende Oktober kastriert, sie sind ja geschätzt 2 Jahre alt.
Sie sitzen schon ihr ganzes Leben lang zusammen, sind auch irgendwie alle miteinander verwandt, da sie aus einer Zuchtauflösung stammen, wie ich es verstanden habe.
Das Gehege in dem sie momentan sitzen, ist wohl ca. 2,5 qm groß.

Hmm, ich bin unschlüssig, aber einen Garanten, dass es klappt, hat man ja nie wirklich.
Es schreckt mich etwas ab, dass man viel liest, dass Bockgruppen nichts für Meerianfänger sind.
Und auch, wenn wir reichlich Kaninchenerfahrung haben - sind wir eben Meerschweinchenanfänger.
Allerdings habe ich irgendwie ein ganz gutes Bauchgefühl.

Wir werden heute Abend Möbelrücken, um die genauen Gehegemaße zu planen.
Das trägt ja auch wesentlich dazu bei, wie viele Tiere es werden.



Viele Grüße
Steffi

Vio

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 27 am: 03. Februar 2016, 14:29 Uhr »
dann würde ich sagen, höre auf dein bauchgefühl :-) du kannst die vermittler der tiere ja noch etwas über die charaktere ausquetschen, vielleicht hilft das ;)
ansonsten finde ich es immer toll, wenn jemand eine bockgruppe nimmt. sitzen so viele böckchen in den notstationen und es werden ja durch in der regel harmsgruppe nie so viele gebraucht, wie weibchen.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Filissa

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Antwort: Warum sind manche gegen reine Bockgruppen?
« Antwort 28 am: 12. Februar 2016, 10:24 Uhr »
Wir haben uns nun gegen eine reine Bockgruppe entschieden.
Ich habe nochmal viel gestöbert und ich glaube, für den Einstieg ist doch die "klassische Haremsgruppe" der bessere Weg für uns ;)!

Vielen Dank für eure Meinungen, Tips und Ratschläge :)!!
Viele Grüße
Steffi