Autor Thema: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln  (Gelesen 32266 mal)

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Vio

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 30 am: 23. April 2018, 09:33 Uhr »
Naja, das hat mit Gewöhnung eigentlich überhaupt nichts zu tun. Brei ist wegen der Pulverform einfach ungesund und gerade die Breipulver wie Rodicare und Co. können dem Darm schaden und führen auch wieder dazu, dass es unter Umständen mit Kohl etc. Probleme geben kann, wie mit Pellets. So ein Brei hat weder in gesunden Schweinen was zu suchen und erst recht eigentlich nicht in kranken Schweinies.
Man füttert seine Schweine unter Umständen damit krank, genauso eben wie mit Pellets, auch wenn es nur ab und zu ein bisschen gibt, ist es eben nicht ratsam.
Mögen tun sie das, aber das heisst nicht, dass es gesund ist. Das ist wie als würde man seinem Kind bei McDonalds ne fette Pommes-Burger-Mahlzeit gönnen - das Kind freut sich, aber gesund ist es nicht. Und schon gar nicht wird es gesund, wenn es krank ist.
Da wir aber viele gesunde Dinge füttern können, wie z.B. Gras einfach, was sogar heilend auf den Organismus sein kann und worüber sie sich auch tierisch freuen, kann ich jedem wirklich nur abraten, seinen Tieren weil sie sich drüber freuen, solchen Brei zu geben. Ich hab das früher auch gemacht und gedacht, ich tue ihnen etwas Gutes. Wenn ich gewusst hätte, was ich heute weiss, hätte ich den nicht gegeben  :traurig:

Dran gewöhnt werden müssen sie eigentlich auch nicht für den Notfall, in Meerschweinchen gehört einfach kein Brei, mit Ausnahme, wenn sie zeitweilig vielleicht nicht gut kauen können bis zur nächsten Korrektur oder ein Tier extrem geschwächt ist als kleiner Energiekick ohne viel Kauen zu müssen. Aber dann bitte nicht den ungesunden Pulver-Kram sondern selbstgemachten Brei aus Gras und Gemüse und daran müssen sie sich nicht speziell gewöhnen, ist ja normales Futter nur zuvor eben schon zerkleinert.
Und es sollte auch normal nur eine Sache von 1-2 Tagen sein, wenn dann Zähne wieder stimmen nach einer gescheiten Korrektur der Fehlstellung bzw. sich der Körper erholt.

Mit dem Reinzwingen stimme ich natürlich zu, das geht nicht bzw. kann gefährlich werden und es macht auch meistens keinen Sinn, bzw. eher Sinn, dass das Schweinchen dann eben nichts futtert, wenn es halt gar nicht möchte.
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

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Hugomero

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 31 am: 23. April 2018, 11:30 Uhr »
Gerade heute hat mir wieder eine Freundin geschrieben , daß sie ein Sorgenkind hat, am WE waren sie nachts in der Klinik (Schwein hatte Fieber), aber das Schwein hat wohl öfters Bauchweh - jetzt gibt es es bewährte Rezept Sab und Brei, weil da allles lebenswichtiges drin ist (wird auch von der Tierklinik empfohlen)- so gern wir uns mögen- bei den Tieren haben wir unterschiedliche Einstellungen. Ihr Schwein frisst den Brei gerne, aber das mach ich mit Schoki auch  :traurig:- ach ja lt. Klinik waren Zähne i.o (Ihr könnt Euch ja denken, wie untersucht wurde )

habe trotzdem mal die Empfehlung wegen generellem abklären geschrieben. Intressant finde ich noch, daß die Schweine nichts gesammeltes bekommen, aber schon 2 x Würmer hatten
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Vio

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 32 am: 23. April 2018, 13:29 Uhr »
Schade... Aber leider ist das ein alltägliches Problem und die Schweinchen zahlen für die falschen Tipps der TÄ bzw. dafür, dass ihre Halter denen vertrauen und nicht hinterfragen.
Hier auf der Arbeit hat ein Kollege ein Zahnschwein, 2 TÄ mehrfach besucht (einer sah sich sogar die Zähne unter Narkose an), nichts hilft, Tier kurz vor dem Verhungern und wäre nun eingeschläfert worden. Ich hab einen TÄ empfohlen, der 1,5 Std Autofahrt weg ist und von meinem TA empfohlen wurde. Zähne unter Narkose geschliffen, Kiefer geröntgt usw.: Tier kann wieder essen und muss nun nicht mehr eingeschläfert werden. So einfach kann es sein und ist es oft und doch sterben immer noch viele Meerschweinchen, weil der Tierarzt nicht unter Narkose ins Maul gesehen hat oder wenn dann keine Ahnung hatte, zu beurteilen, was gemacht werden muss oder nicht geröntgt hat oder nicht richtig geschliffen. Traurig ist das... Es können ja hier einige ein Lied von singen, wie schwer es ist, einen guten Zahn-TA zu finden... Und generell auch einen guten TA natürlich.
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Jassy

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 33 am: 16. Juni 2019, 14:28 Uhr »
Ich kann von Tä in meiner Umgebung echt ein Lied singen. Auch mir wird bis 2017 bei nicht fressen immer dieses pulver zum anrühren empfohlen. Jedes Schwein ist mir eingangangen... Alle würden mehr oder weniger zwangsernährt. Sowas würde ich nie wieder tun. Ich binebenfalls aufgrund der Fakten voll dabei das es keinen stopfmagrn gibt und finde es sehr schade das dies dennoch von vielen Tierärzten so weiter gegeben wird.

Das schlimme ist wirklich das die Tä wissen wie sie sich verkaufen müssen. Selbst ich hätte vor 2 Monaten einen solchen Fall das ich wirklich an die Wand gequatscht wurde und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich dem ta alles geglaubt :(

Aber dieser tread ist sehr informativ. Super das das nochmal so zusammen getragen wurde :)
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Jasmin

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ewe78

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 34 am: 16. Juni 2019, 20:42 Uhr »
Wir können echt nur dabei helfen, die Wahrheit und unsere Erfahrungen dazu weiter zu verbreiten, in der Hoffnung,
dass immer mehr Halter davon erfahren und es den Tieren erspart bleibt.
Ich hab es Dank Viola von Anfang meiner Haltung an gewusst und noch nie ein Tier zwangsgepäppelt.
Aber ansonsten hätte ich den TÄ das natürlich auch geglaubt: (

Jassy

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 35 am: 17. Juni 2019, 06:33 Uhr »
Da hast du vollkommen recht. Ich finde das auch sehr wichtig das Wissen zu teilen. Ich bin ebenfalls in einer Gruppe wo wir mal Mitglieder hatten die so wahllos schnell gepäppelt haben nur weil das Schwein mal etwas weniger fraß etc. Leider war besagte Person so unbelehrbar.... Ihre schweine litten oft an Koliken.... Da hörte sie natürlich auf ihre hochstudierte und sehr erfahrene Tierärztin und hat selektiert.... Da kann man nur den Kopfschütteln 🤦‍♂️
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Jasmin

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ewe78

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 36 am: 17. Juni 2019, 21:07 Uhr »
Traurig echt...die Leidtragenden sind die armen Schnuffels : (

Käthe

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 37 am: 18. Juni 2019, 09:02 Uhr »
Jassy, Du hattest in der Whats App Gruppe einen Beitrag über 2 Versuchsgruppen Meeris.
Die eine wurde gepäppelt, die andere nicht. Vielleicht kannst Du das hier auch mal verlinken. Das fand ich super.
Gibt auch genau das wieder, was ich mit meinen Schweinchen erlebt hab.

Jassy

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 38 am: 18. Juni 2019, 20:05 Uhr »
Käthe das war doch in diesem tread von murx?!
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Schweinchenmama

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 39 am: 23. Juni 2019, 23:55 Uhr »
Brei ist wegen der Pulverform einfach ungesund und gerade die Breipulver wie Rodicare und Co. können dem Darm schaden und führen auch wieder dazu, dass es unter Umständen mit Kohl etc. Probleme geben kann, wie mit Pellets. So ein Brei hat weder in gesunden Schweinen was zu suchen und erst recht eigentlich nicht in kranken Schweinies.
Man füttert seine Schweine unter Umständen damit krank, genauso eben wie mit Pellets, auch wenn es nur ab und zu ein bisschen gibt, ist es eben nicht ratsam.
Mögen tun sie das, aber das heisst nicht, dass es gesund ist. Das ist wie als würde man seinem Kind bei McDonalds ne fette Pommes-Burger-Mahlzeit gönnen - das Kind freut sich, aber gesund ist es nicht. Und schon gar nicht wird es gesund, wenn es krank ist.
Da wir aber viele gesunde Dinge füttern können, wie z.B. Gras einfach, was sogar heilend auf den Organismus sein kann und worüber sie sich auch tierisch freuen, kann ich jedem wirklich nur abraten, seinen Tieren weil sie sich drüber freuen, solchen Brei zu geben. Ich hab das früher auch gemacht und gedacht, ich tue ihnen etwas Gutes. Wenn ich gewusst hätte, was ich heute weiss, hätte ich den nicht gegeben  :traurig:

Dran gewöhnt werden müssen sie eigentlich auch nicht für den Notfall, in Meerschweinchen gehört einfach kein Brei, mit Ausnahme, wenn sie zeitweilig vielleicht nicht gut kauen können bis zur nächsten Korrektur oder ein Tier extrem geschwächt ist als kleiner Energiekick ohne viel Kauen zu müssen. Aber dann bitte nicht den ungesunden Pulver-Kram sondern selbstgemachten Brei aus Gras und Gemüse und daran müssen sie sich nicht speziell gewöhnen, ist ja normales Futter nur zuvor eben schon zerkleinert.
Und es sollte auch normal nur eine Sache von 1-2 Tagen sein, wenn dann Zähne wieder stimmen nach einer gescheiten Korrektur der Fehlstellung bzw. sich der Körper erholt.

Mit dem Reinzwingen stimme ich natürlich zu, das geht nicht bzw. kann gefährlich werden und es macht auch meistens keinen Sinn, bzw. eher Sinn, dass das Schweinchen dann eben nichts futtert, wenn es halt gar nicht möchte.

Würdest du das jetzt immer noch genau so vertreten, Vio, wo du jetzt Quiquis Geschichte kennst?

Ich schreibe mal kurz meine lange Erfahrung mit dem Pulverbrei von Rodicare hier dazu:
Quiqui lebt jetzt seit 1,75 Jahren überwiegend von so einem Brei (4 Mahlzeiten, mit 6 Mahlzeiten würde sie ihr Gewicht ohne eigenes Fressen halten, also macht der Brei mehr als die Hälfte ihrer Nahrungsaufnahme aus).
Pellets waren bei ihr wirklich schädlich, sogar die ganz teuren, besonders empfohlenen. Aber der Brei von Rodicare, ohne den hätte sie aus meiner Sicht nicht überlebt. Ich glaube nicht, dass ich es geschafft hätte, ihr mit selbstgemachtem Brei ausgewogen alles zuzuführen. Ich habe mir ja wirklich viel Mühe gegeben, außer dass ich keine Küchenmaschine habe, die Gras und ähnlich faserige Kräuter zu Brei musen kann.
Ein Schweinchen, das so viel zugefüttert werden muss (lange waren es ja 100%, bevor wir den guten TA gefunden hatten...) würde ich immer auf Grundlage von Rodicare ernähren (außer es stellt sich eine individuelle Unverträglichkeit heraus). Ich mische den Brei immer mit Gemüsebrei, aber Rodicare hat sich ja als wichtige Grundlage herausgestellt. Es wegzulassen hat auf Dauer zu Mangel geführt.

Für ein kurzzeitiges Zufüttern von ein paar Überbrückungstagen oder wenn das Schweinchen überwiegend selbst frisst, kann man sicher selbst Brei machen, am besten aus frischer Wiese und Gemüse etc., also dem, was das Schweinchen sonst selbst gegessen hat. Aber dabei wählt dann der Mensch und nicht das Schwein und allein das halte ich schon für problematisch. Und man päppelt auch nicht so oft, wie ein Schweinchen selbst frisst.... so dass sicher nicht das im Schwein landet, was da rein kommt, wenn es selbst wählt. Daher halte ich das nicht für alle Fälle geeignet.

Dass man nicht ununterbrochen päppeln muss, sondern so ein Schweinchen auch z.B. durch die Nacht mal ohne Nahrungszufuhr sein kann, hab ich mit Quiqui auch erfahren. Ich zweifle also auch an dem Stopfmagen.

Auf jeden Fall hab ich erlebt, dass Rodicare nicht schadet. Die Langzeitstudie läuft zwar noch mit Quiqui  ;) , aber 1,75 Jahre ist auch nicht gerade kurz.
Also bitte keine Angst vor Rodicare, wenn jemand sein Schweinchen mal damit päppeln muss. Verträglichkeit zu beobachten ist sowieso selbstverständlich.

Meine Kandidaten, die zugefüttert werden mussten, haben die Pipette gierig ins Mäulchen genommen und aktiv dran gezogen. Reinzwingen kann man niemandem etwas. Die Gefahr, dass Nahrung in die Lungen gerät ist einfach zu groß.
Das sehe ich genau so. Quiqui liebt den Brei. Daran, den aus der Spritze zu nehmen, musste sie sich anfangs allerdings gewöhnen, das war ihr erst fremd. Jetzt schnappt sie sich die Spritze sehr ungeduldig und zeigt mit der Nase drauf, wenn ich nicht schnell genug bin....

Dass so ein Brei natürlich auf keinen Fall eine wirklich kompetente Behandlung beim TA ersetzt, muss ich wohl nicht dazu sagen, oder? Bei uns war der richtiger TA die Rettung, Rodicare nur ein Begleitumstand.
Mehr zu Quiqui in meinem Tread: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1478.0

Vio

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 40 am: 24. Juni 2019, 11:12 Uhr »
Ja. Denke ich immer noch so  ;-)
Auch wir Menschen werden nicht gleich unbedingt krank, wenn wir ungesunde Nahrung essen.
Manche ernähren sich ihr Leben lang schlecht und rauchen und trinken Alkohol und werden 99 Jahre alt weitestgehend gesund. Ich glaube, dass ein sonst gut aufgestellter Körper viel verpacken kann.
Zumal ein bisschen Rodicare ein Schwein nicht gleich umbringt, aber sicher ist es nicht der Hit für den Darm. Wenn man Wiese beifüttert gleicht das vielleicht viel aus, aber viele Schweinchen bekommen nach wie vor nur Heu und ab und zu mal Gemüse und dann denke ich, kann es eher Probleme geben.
Ich kenne auch genug Schweinchen, die Rodicare etc. über Monate oder Jahre gut vertragen haben.
Aber ein krankes Darmmilieu erkennt man nicht zwingend an Durchfall etc, sondern an einer Vielzahl anderer Probleme, die mit dem Mikrobiom assoziiert sind.
Dennoch wie gesagt, muss es nicht so kommen - kann aber.
Es ist generell natürlich eh immer schwer zu sagen, woher oder warum genau eine Krankheit entstanden ist.
Schadet aber nichts, die Schweinchen so gesund wie möglich zu ernähren - das verschafft ihnen bestimmt die Braten Chancen.
Aber wenn es halt nicht ohne Rodicare geht, dann ist das besser als verhungern und nicht unbedingt eine Garantie, dass es Probleme gibt. Es ist super, dass Quiqui alles in allem so gut klar kommt :-)


Mein Text bezog sich damals aber wohl nicht auf einen Spezialfall wie Quiqui, sondern auf die vielen Schweinchen, die gar nichts haben und mit Rodicare ohne Ende vollgestopft werden, einfach weil beim TA gesagt wird, es wäre gesund und man muss die Tiere für den Notfall dran gewöhnen - und auf kurzweilige Zahnpatienten, die aber selbst kauen können noch, wenngleich nicht ganz rund und ggf. ein bisschen Unterstützung brauchten.
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Schweinchenmama

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 41 am: 24. Juni 2019, 15:27 Uhr »
Es gibt Leute, die völlig gesunde Schweinchen mit Brei füttern???
Das hätte ich jetzt nicht vermutet.
Ich hab zwar manchmal, wenn Quiqui sich schlecht gefühlt und was übrig gelassen hat, den Rest ins Gehege gestellt, wo er von den anderen dann meist aufgegessen wurde, aber das war ja dann nur mal ein Klecks.
Ich würde die selbstständige Nahrungsaufnahme gesunder Tiere nicht stören wollen, indem ich ihnen so eine Notnahrung anbiete, denn das ist es ja.

Durch viel Kritik hier im Forum an dem Pulverbrei bin ich ja eigentlich dazu übergegangen, Rodicare zu vermeiden und Brei selbst anzumischen und da ich Gras nicht klein genug zerkleinern konnte, hab ich die teuren Wiese-Pellets genommen, damit Quiqui nicht nur Gemüse und Obst bekommt. Das ging aber nach hinten los und mir tut sehr leid, dass Quiqui diese Phase mit abbrechenden Zähnchen hatte und nun ein Schneidezahn möglicherweise gar nicht mehr nachwächst. Ich sehe das als meine Schuld an, weil ich Rodicare meiden wollte und ihr damit geschadet habe.
Daher wollte ich diese Erfahrung jetzt hier mal teilen. Damit andere sich das überlegen und gegebenenfalls schneller reagieren als ich, wenn die Zähne sich verschlechtern.
Von einer Beeinträchtigung des Darmes mit Rodicare habe ich bisher nichts bemerkt, aber von einer Beeinträchtigung durch deutliche Mangelernährung ohne Rodicare schon. Daher empfehle ich eher das Pulver.

Aber natürlich nicht für gesunde Tiere, oder kranke, die aber normal selbst fressen können. Sondern für Zahnschweinchen, die nicht mehr normal fressen können.

Vio

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 42 am: 24. Juni 2019, 17:25 Uhr »
In jedem Fall eine sehr interessante Beobachtung :-)
Kann natürlich ein Zufall gewesen sein, aber liegt ja irgendwie nicht so nahe. Könnte man ausprobieren und es wieder weg lassen - aber das will man ihr dann ja auch nicht antun, nur um es zu wissen...
Ich gebe ja auch Erbsenflocken, ist vielleicht nicht der Hit für den Darm, scheint aber bei hormonellen Problemen helfen zu können... Oder auch nicht, war ja auch nur eine Beobachtung :-) Ich denke, man muss da immer abwägen, ob der Nutzen dem Risiko überliegt und das denke ich dann bei diesen beiden Beispielen schon - also dass es im Zweifel mehr nützt. Zudem hast du bei Quiqui ja nun mal auch keine andere Wahl.
Umso besser, dass es so gut funktioniert  :bravo:

Kenne auch ein paar Meerschweinchen, die nur mit selbstgemachtem Brei ernährt wurden über viele Monate - da gab es keine Probleme mit der Zahnsubstanz. Das wird sicher oft unterschiedlich sein und je nachdem, was sie wie verwerten und überhaupt noch fressen können. Ist aber ein wichtiger Hinweis, danke :-)

Ja, es geben einige, weil "damit die Schweinchen fit bleiben", "damit sie dran gewöhnt sind, wenn sie mal krank werden", "damit die organe richtig arbeiten können", "weil gut für den darm laut TA und gerade nach AB gut für den Darm", "Schwein soll zunehmen" etc. Alles schon gehört...
So wird das halt propagandiert, daher war mein Text auch so in diese gemünzt.
Letztens erst wieder eine beraten: Schwein hat seit 3 Wochen Durchfall und kann nicht kauen. TA sagt, Rodicare und ganz viel Geduld, dann wird das wieder...
:( Hab sie zu einem guten ZahnTA geschickt... aber das hattest du ja erwähnt oben, dass es so nicht laufen soll...
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Schweinchenmama

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 43 am: 24. Juni 2019, 19:46 Uhr »
Ja genau, da stimme ich dir völlig zu, bei "Durchfall und kann nicht kauen" würde ich sofort zum Zahn-TA schicken.... denn "kann nicht kauen" wird durch das Wachstum der Zähne dann sehr schnell immer schlimmer, da muss man unbedingt die Zähne in Ordnung bringen.
Mir tut das heute noch in der Seele weh, wenn ich daran denke, wie Quiqui mit den zu langen hintersten Backenzähnen den Kiefer unnatürlich vorschieben musste und welche Schmerzen sie gehabt haben muss, was man ihrem Verhalten ja auch angemerkt hat. :traurig:

Bei Quiqui beobachte ich Bauchprobleme auch meist dann, wenn sie gerade nicht so gut kauen kann und trotzdem versucht, zu essen... und dann isst sie vielleicht nur was geht und bringt ihren Darm durcheinander... oder so.

Murx Pickwick

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Antwort: Gesammelte Beiträge zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln
« Antwort 44 am: 24. Juni 2019, 23:24 Uhr »
Was die Partikelgröße angeht, ist der Meerschweinchendarm sehr empfindlich ... die Partikel im Nahrungsbrei, insbesondere die Länge der Cellulosefasern, müssen eine ganz bestimmte Länge aufweisen und dürfen weder zu kurz (Pellets, Extrudate, Rodicare etc) noch zu lang (wenn eben nicht richtig gekaut werden kann) sein.
Gerade zu lange Partikel führen sehr oft zu weichem Kot bis hin zu echtem Durchfall. Auch Blähungen können dadurch entstehen, allerdings seltener, wie bei zu kleinen Partikeln - die zu kleinen Partikel führen dafür weniger oft zu Matsche und Durchfall und häufiger zu Blähungen.
Letztendlich liegts auch immer ein wenig am Individuum, was und wieviel von den unpassenden Partikeln gerade eben noch so vertragen wird und ab wann es starke Darmprobleme gibt.
Ist halt Beides nicht gut ... weder zu kurz, noch zu lang.