Autor Thema: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?  (Gelesen 22327 mal)

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Drea

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2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« am: 05. Februar 2016, 12:31 Uhr »
Hallo zusammen,

ich möchte gerne meine Gruppe vergrößern bzw. aus meiner 2er-Böckchen-WG eine Gruppe machen.

Vielleicht kurz ein paar Worte zur Vorgeschichte:
Hatte als Kind 2 Weibchen. Seit 2005 habe ich keine Schweinchen mehr gehabt und habe nun wieder Platz, Zeit und Geld um Schweinchen zu haben. Also habe ich im November 2015 wieder mit der Haltung begonnen. Meine Nachbarin hat ein großes Außengehege und im Sommer und Herbst Nachwuchsschweinchen bekommen. Eigentlich wollte ich wieder 2 Damen, da sie aber einen Jungs-Überschuss hatte, habe ich mich für die beiden Böckchen entschieden (Cappuccino und Keks). Aus Unwissenheit habe ich die beiden wieder in den "alten" Käfig von damals gesetzt. Ging natürlich nicht lange gut. Die beiden sind keine Brüder und ca. 2 Monate auseinander. In den Rappelphasen hat's da natürlich ordentlich gescheppert. Anfang Januar haben wir dann einen großen Eigenbau gemacht. Grundfläche ca. 3 qm mit Etagen, Übergängen, Häuschen mit mehreren Ausgängen, Weidenbrücke, Hängematte, etc. Das ganze auf Fleece.

Mit der Zeit gewinnt man an Erfahrung und informiert sich weiter. Zwei Schweinchen sind besser als ein Schweinchen, dennoch möchte ich gerne auf eine richtige Gruppe aufstocken und noch zwei weitere Schweinchen aufnehmen. Bei meiner Nachbarin gibt es Mitte März wieder Nachwuchs (warum auch immer) und ich habe ihr schon signalisiert, dass ich ihr dann zwei abnehmen könnte.

Jetzt die große Preisfrage zur Gruppenkonstellation?!?!
- Meine beiden Jungs Cappuccino und Keks sind diese Woche kastriert worden (mit 4 und 6 Monaten).
- Zwei weitere Jungs dazu? Diese am besten früh kastrieren lassen? Wäre dann eine reine Bockgruppe...
- Zwei kleine Mädels dazu? Gemischt wäre natürlicher... Aber 2 und 2? Kloppen sich die beiden drum oder "teilen" sie sich die Mädels auf?

Zu den beiden Männern:
Keks ist der Boss. Er ist mit 6 Monaten auch der ältere und war bis vor kurzem auch der schwerere von beiden. Allerdings hat ihn "der Kleine" gewichtsmäßig mittlerweile überholt, zieht aber immer noch den Kürzeren. Brommseln ist an der Tagesordnung. Immer wieder Zähneklappern auch. Ab und an jagt Keks den Cappuccino durchs Gehege. Manchmal hat man den Eindruck, die beiden haben Spaß daran. Dann wird viel gegluckst und es geht hin und her. Manchmal ist es dann irgendwann wieder gut, sie haben sich ausgetobt. Und manchmal schlägt die Stimmung auch mal um (wie bei kleinen Kindern, quasi bis einer heult...). Dann geht es aber immer von Keks aus. Er springt Cappuccino an, der weicht aus, beschwert sich und zieht sich zurück. Wenn er's dann immer noch nicht gut sein lässt, wiederholt sich das ganze. Und dann sitzen sie gemeinsam wieder beim Futtern, als wäre nix gewesen. Vor der Kastration hat Keks ab und zu mal ein kleines Haarbüschel von Cappuccino erwischt, seither habe ich das aber nicht mehr beobachtet. Zusammengefasst: Keks ist der Chef, Cappuccino lässt sich aber nicht so leicht unterkriegen und wehrt sich. Bisher ist kein Blut geflossen und sie sind auch immer wieder zur Harmonie zurückgekehrt.

Soviel zu den beiden. Bleibt eben immer noch die Frage nach der Gruppenvergrößerung.

Ich hoffe, dass ich im Austausch mit Euch zu einer guten Entscheidung finde, damit sich die Schweinchen dann auch langfristig wohl fühlen.

Danke schon im Voraus für Eure Unterstützung!!

Liebe Grüße
Drea

P.S.: Ähääm, kaum fertig geschrieben, haben sich die beiden in der Wolle: Cappuccino sitzt auf dem Häuschen und brommselt, Keks steht unten und "zwitschert". Das geht eine Weile gut, dann Schweinsgalopp durch das Gehege, Knäuel, beide haben gegenseitig ein Haarbüschel im Mäulchen und sind doppelt so groß durch die aufgestellten Haare. Zähneklappern. Momentan vorsichtiges Lagechecken mit "Zwitschern", "Zähneklappern" und "so tun als wäre nix gewesen"...  :frag:
"""Ein Leben ohne Meerschweinchen ist möglich, aber sinnlos."""

Vio

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 1 am: 05. Februar 2016, 13:07 Uhr »
huhu andrea  :-)
ich hab gestern (als ich dir schnell im fb meine antwort getippselt hatte) was ganz wichtiges vergessen: du hast ja zwei recht junge jungs, da müsste eigentlich unbedingt ein erfahrener, älterer herr zur erziehung her :-)
der bringt den zwei jungspunden dann bei, wie man sich zu verhalten hat und wenn sie mal übermütig werden, wie der herr keks, dann furt er sie zur raison. gerade wenn sie dann im alter von ca. einem jahr in die richtigen  rappelphase kommen, wär das wichtig, sonst kanns krieg geben und sogar soweit, dass sie sich beide nicht mehr verstehen. zudem lernen sie grundlegende regel der sozialisation gar nicht ohne einen erzieher, weshalb es dann auch später schwierig werden könnte, sie wieder mit anderen zu vergesellschaften.

frühkastraten wären natürlich sicherlich leichter zu vergesellschaften, aber grundlegend muss ein älteres tier ebenfalls her, dann werden solche eskapaden auch gleich wieder zerschlagen ;) gerade wenn es jetzt schon so kriselt, wär das wichtig.

aber allgemein bin ich leider kaum bock-erfahren, da kann dir steffi oder jemand anderes hier mit einer jungsgruppe bestimmt noch bessere tipps geben :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

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Saubergschweinchen

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 2 am: 05. Februar 2016, 13:26 Uhr »
Hallo,
ich kann deinen Wunsch nach einer größeren Gruppe sehr gut nachvollziehen aber deine Ausgangssituation ist nun tatsächlich mehr als ungünstig. Das Gehege klingt schonmal sehr gut und nun muss man eben schauen.

Erstmal siehst du ja selbst das die Konstellation aus zwei so jungen und fast gleichaltrigen Tieren sehr ungünstig ist. Ich gehe nach deinen Beschreibungen davon aus das die beiden nicht dauerhaft zusammen leben können. Tiere die sich in dem jungen Alter schon so angiften sind keine Basis für eine Gruppenerweiterung, da nutzt auch eine Kastration in der Regel nichts mehr. Mit 4 und 6 Monaten sind sie in einem kritischen Alter welches männliche Meerschweinchen eiegntlich unter einem adulten Erzieher verleben sollten. Dafür ist es nun zu spät, es wird nur noch mehr Ärger bringen einen adulten Bock zuzusetzen.

Zitat
Bei meiner Nachbarin gibt es Mitte März wieder Nachwuchs (warum auch immer) und ich habe ihr schon signalisiert, dass ich ihr dann zwei abnehmen könnte.
Das Angebot ziehst du besser schnell wieder zurück, es ist alles andere als Verantwortungsbewusst willkürliche Vermehrung zu unterstützen und solchen Leuten einen Absatzmarkt für ihren produzierten "Überschuss" zu geben.

Zitat
Zwei weitere Jungs dazu? Diese am besten früh kastrieren lassen? Wäre dann eine reine Bockgruppe...
Klares Nein!
Deine vorhanden Tiere haben kein vernünftiges Sozialverhalten gelernt und können daher auch keine Jungtiere entsprechend erziehen. Dafür sind sie außerdem viel zu jung. Keine Jungtiere, egal welchen Geschlechts, zu diesen beiden Tieren!

Zitat
Zwei kleine Mädels dazu? Gemischt wäre natürlicher... Aber 2 und 2? Kloppen sich die beiden drum oder "teilen" sie sich die Mädels auf?
Das endet sicher blutig, absolut keine gute Idee. Wie gesagt, keine weiteren Jungtiere und vor allem keine Mädels zu den Streithähnchen  :nein:

Was du beschreibst ist auch unblutig eine enorme soziale Stresssituation für die beiden und das wird ziemlich sicher auch schlimmer werden. Denn niemand hat ihnen gezeigt wie man gemäßigt Konflikte löst. Der Vergleich mit den Kindern ist sehr treffend, nur haben die beiden keinen der ihnen Grenzen zeigt und so potenziert sich das Verhalten bis es irgendwann Verletzungen geben wird. Die erste rappelphase verläuft in einer Bockgruppe garnicht so heftig. Problematisch ist die 2. die um den 10. bis 12. Lebensmonat stattfindet...hier zerbrechen auch Gruppen oft die bis dahin völlig friedlich waren. Und bei dir geht jetzt schon die Post ab...wenn du verstehst worauf ich hinaus will  :I

Zitat
P.S.: Ähääm, kaum fertig geschrieben, haben sich die beiden in der Wolle: Cappuccino sitzt auf dem Häuschen und brommselt, Keks steht unten und "zwitschert". Das geht eine Weile gut, dann Schweinsgalopp durch das Gehege, Knäuel, beide haben gegenseitig ein Haarbüschel im Mäulchen und sind doppelt so groß durch die aufgestellten Haare. Zähneklappern. Momentan vorsichtiges Lagechecken mit "Zwitschern", "Zähneklappern" und "so tun als wäre nix gewesen"...  :frag:
Das sind extreme Aggressionen und ich würde mir das tatsächlich nicht zu lange anschauen, Zwitschern deutet auf extremen Stress hin und Stress ist gesundheitsschädlich.

Ich würde eine zeitnahe Trennung in Erwägung ziehen und beiden 2 adulte Weibchen gönnen. Also in zwei kleine Haremsgruppen aufsplitten, natürlich erst wenn die Kastrationsquarantäne durch ist....vermutlich hält das Duo noch nicht mal mehr so lange. Das ist schade aber nicht zu ändern, eine Gruppenvergrößerung mit beiden Tieren sehe ich nicht.
Du wirst zwei Gruppen machen müssen und erwachsene Weibchen damit sie noch ein wenig Erziehung bekommen und nicht weitere Jungtiere "verderben".

Alles Gute und sorry das ich keine Aufmunternden Worte für dich habe.

Drea

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 3 am: 05. Februar 2016, 13:39 Uhr »
Hallo ihr beiden,

vielen Dank für Eure ausführlichen und ehrlichen Antworten. Da sieht man mal wieder, was passiert, wenn man sich vorher nicht ausführlicher informiert und sich auf die Aussagen einzelner verlässt ("das wird klappen und keine Probleme geben")... :wall:

Sicher, meine Nachbarin hat ein großes Außengehege und Männlein und Weiblein getrennt. Da leben ca. 5-6 Böckchen zusammen, aber die sind unterschiedlich alt und da gibt es sicherlich weniger Probleme, als wenn so zwei kleine Hitzköpfe es miteinander aushalten müssen.

Folgende Überlegungen habe ich jetzt (es geht mir jetzt natürlich einiges durch den Kopf, oh nein, Kopfkino):

- Das Gehege kann ich nicht großartig erweitern, evtl. noch die Etagen vergrößern wäre durchaus möglich.

- Das Gehege zu teilen? Vielleicht... Aber dann hätten beide Gruppen jeweils nur ca. 1,5 qm Grundfläche. Ist eigentlich zu wenig und sie würden sich ja trotzdem noch relativ nahe kommen und sich vielleicht durchs Gitter oder die Abtrennung trotzdem angiften.

- Einen von beiden abgeben? Fällt schwer, aber zum Wohl der Schweinchen auf jeden Fall besser. Da stehen sie im Vordergrund und nicht meine Gefühle.

- Einen nach der Kastrationsquarantäne und wenn es wieder wärmer ist wieder zu besagter Nachbarin geben und dort entweder in die Mädels- oder auch in die Bockgruppe integrieren? Die Böckchen von ihr sind aber allesamt nicht kastriert.

Wir haben hier bei Stuttgart auch die Meerschweinchenhilfe, die ältere Vermittlungstiere haben. Da würde ich mich wegen der Mädels auf jeden Fall mal schlau machen...

Ohje, Fragen über Fragen, Gedanken über Gedanken... Will doch nur das Beste für die Jungs... :ms2:
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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 4 am: 05. Februar 2016, 14:02 Uhr »
finds gut, wie du dich bemühst! du bist wohl die erste, die sofort auch von sich aus drüber nachdenkt, dass es vllt auch eine lösung sein könnte, ein tier wieder abzugeben, wenn es zum besten der tiere ist. die meisten würden das nie in betracht ziehen, aber das zeigt, dass du sie sehr liebst :-)

steffi hat sicherlich recht, das beste ist, wenn man ihnen mädels gibt. magst du uns mal komplette fotos von dem gehege zeigen? die etagen vergrößern würde nichts bringen, denn die zählen nicht zur grundfläche = die fläche, die gas gegeben werden kann.
zur nachbarin zurück geben würde ich nicht, lieber in eine notstation, wo er dann vielleicht auch in eine haremsgruppe integriert wird. vielleicht kannst du so dann sogar verfolgen, wo er hin kommt und wie es ihn geht :-)
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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 5 am: 05. Februar 2016, 14:11 Uhr »
Klar, anbei zwei Bilder. Zum einen der Rohbau und dann das fertige Gehege. Die Etagen sind flexibel und ich stelle die auch immer mal wieder um. Die Rampen lassen sich an mehreren Stellen befestigen, so dass sie immer wieder neues entdecken können.
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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 6 am: 06. Februar 2016, 00:02 Uhr »
ach mensch, der EB ist echt schön, das wär ja schade, ihn teilen zu müssen, sofern die option getroffen wird, dass beide jungs bleiben sollen :( umbauen geht vermutlich auch nicht....
bestände die möglichkeit, ihn weiter in die höhe zu heben und darunter auf dem boden noch ein gehege zu errichten?
du könntest die umrandung mit sonmicsplatten bewerkstelligen und müsstest halt noch einen untergrund schaffen, vllt auch durch weichmacherfreie wachstuchtischdecken oder ähnliches. wenn du den anderen EB hoch genug bekommen würdest, hättest du dann so schön platz für zwei gruppen... auch wenns unten halt immer irgendwie dunkler wäre, kommt drauf an, wie hoch man den anderen bekäme...

geht aber so vermutlich nicht oder?
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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 7 am: 06. Februar 2016, 09:17 Uhr »
Ich bin schon am Planen...  :peinlich:

Ich hab mir das gestern Nachmittag durch den Kopf gehen lassen, saß vor dem Stall, hab die beiden beobachtet und überlegt, welchen es denn nun treffen sollte. Ich hab so heulen müssen...  :grusel: soviel zum Thema "die eigenen Gefühle sind nicht so wichtig"... Ich bringe es einfach nicht über's Herz, diese Entscheidung zu treffen.... sind doch meine zwei kleinen Rabauken... :aug:

So, und dann habe ich ein großes Blatt Papier genommen, den Grundriss des Zimmers aufgezeichnet (denn wir können sie nur in diesem Zimmer halten) und mal die Möbel "rausgeschmissen". Aktuell funktioniert mein Plan so, dass wir an die rechte Seite des EBs nochmals einen Schenkel von ca. 110 x 126 cm anbauen könnten und dann eine diagonale Teilung machen. Dann hätten beide Gehege eine Schenkellänge von ca. 220 cm und eine Tiefe von 126 cm, die dann eben mit den Schrägen begrenzt werden. Das Regal kommt an eine andere Wand, und der Bau in die andere Ecke. So könnte es funktionieren...

Oder wäre die Gehege dann immer noch zu eng beieinander, da ja nur eine "einfache" Trennwand aus Holz dazwischen ist. Sie hätten auf jeden Fall Sicht- und Hörkontakt.

Mein Gedanke geht nun dahin, dass wir in einer Notstation zwei ältere Scheinedamen holen und jedem der beiden eine zur Gesellschaft und Erziehung geben. Und wenn das langfristig funktioniert, kann ich in ein paar Monaten immer noch zwei junge Mädels von der "rührigen" Nachbarin holen. Ich glaube ich muss mich da grundsätzlich mit ihr mal "auf nen Kaffee" oder so treffen...

Hättet ihr mir noch einen Rat, wie alt die "adulten" Damen sein sollten und wie sie am besten vom Charakter gestrickt sein sollten, damit das Thema Erziehung auch fruchtet? Bockverträglich natürlich. Und ansonsten eher dominant und selbstbewusst.

LG
Drea
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Saubergschweinchen

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 8 am: 06. Februar 2016, 16:02 Uhr »
Sicht- und Hörkontakt ist in der Regel unproblematisch, ich habe hier auch die Zuchtböcke auf im selben Raum mit den Mädels, ist kein Problem.

Ein älteres Mädel (ca. 2 Jahre) pro Bock finde ich zwar nicht optimal aber wenn du unbedingt später doch ein Jungtier aus der Vermehrung deiner Nachbarin willst ist das sicher besser als nix.

Ich hätte jedem gleich zwei ältere Mädels gegeben, denn mit einem rüpelhaften Jungspund ist es für ein Mädel allein auch sehr anstrengend und stressig. Da ist geteiltes Leid dann halbes Leid.  ;)
Ein Jungtier würde ich in so eine Gruppe frühestens in einem Jahr setzen, beide Kastraten müssen erstmal durch alles durch sein um selbst der Sozialisation eines Jungtieres gewachsen zu sein. Für ein älteres Mädel wäre das kaum zu stämmen den pöbelnden Jungspund durch die nächste Rappelphase zu leiten und dann noch ein Babyschwein zu betreuen.
Wäre nicht die beste Lösung für die Tiere, von der Jungtieridee würde ich wirklich vorerst Abstand nehmen.

Vio

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 9 am: 06. Februar 2016, 16:54 Uhr »
ich würde auch sofort zu zwei älteren, erfahrenen und gut sozialisierten mädels tendieren :-)

jetzt weiß man ja auch nicht genau, wie deine nachbarin immer an die babys kommt, also wie genau oder ob sie züchtet. in der zucht ist viel zu beachten, sie legt die grundsteine für die gesundheit und auch den charakter der tiere. wissenschaftler haben z.b. herausgefunden, dass babys, deren mutter stress hat, viel rüpelhafter werden und unruhestifter sind. ich will deiner nachbarin natürlich nicht unterstellen, eine schlechte zucht zu führen, aber viele "hobby-züchter" vermehren z.b. auch immer mal unbewusst ein paar erbkrankheiten mit, sowas sollte man nicht unterstützen, weiß man aber leider eben auch so erst mal nicht.
ich habe erst seehr wenige zuchten kennengelernt, in der die tiere wirklich artgerecht gehalten wurden, wo die aufzucht stimmte und kranke tiere sofort rausgenommen wurden (da zählt schon ein tot geborenes junge als ausfallkriterium der mutter aus der zucht, sowas machen aber viele nicht).
steffi z.b. züchtet sehr verantwortungsvoll im kleinen rahmen und lässt uns hier immer teilhaben an ihren babys und man merkt auch, wie viel arbeit das ist. man muss sich wirklich gut auskennen, um nicht einiges falsch zu machen, leider ist es eben nicht "mal weiblein und männlein zusammensetzen und gut ist", sondern eine kleine wissenschaft für sich. daher sollte man zuchten, bei denen man sich nicht 100% sicher ist, wie es so läuft und ob da alles auch ganz sicher dem tierwohl dient, eh nicht unterstützen.
natürlich kann deine nachbarin das auch gut machen, vielleicht erfährst du da mehr infos, wenn ihr euch mal trefft, aber generell bin ich eigentlich dagegen, zuchten zu unterstützen. es macht sinn, dass es auch sehr gute zuchten geben muss, einfach als vorbild und alternative zu den schlechten zuchten, aber ansonsten finde ich es schöner, wenn man nottieren eine chance gibt. es sitzen so viele davon in den notstationen und warten auf ein neues, gutes zuhause, oft haben sie schon viel schlechtes erlebt bisher und ich glaube, du könntest ein wundervolles zuhause für solche schweinies bieten :-)
zudem hat deine nachbarin vermutlich ja auch nur jüngere tiere zur abgabe, daher guck dich doch mal in den notstationen in der umgebung um oder frag nach, ob sie vielleicht mädels haben, die gut passen könnten :-)
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Drea

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 10 am: 07. Februar 2016, 09:25 Uhr »
Guten Morgen,

ich danke Euch für die ehrlichen Worte. Ja, das mit der Jungtieridee werde ich auf jeden Fall erstmal sein lassen.

Ich werde jetzt im bestehenden Gehege eine kleine Vorrichtung einbauen, dass ich es im Notfall kurzfristig abteilen kann. Dann hat jeder der Gauner noch knapp 1,5 qm Platz.

Jetzt muss ich ohnehin noch die Kastrationsquarantäne abwarten (bis ca. 15. März). In der Zwischenzeit werde ich mir mal die Notstationen ansehen bzw. mich dort schlau machen und sehen, was für tolle Mädels dort auf ein neues Zuhause warten. Eigentlich wollten wir vorerst max. 4 Schweinchen haben, aber da wird wahrscheinlich das Herz ein Wörtchen mitzureden haben... :peinlich:

Das Gehege könnten wir dann auch langfristig erweitern. Einen groben Plan habe ich schon im Kopf, vorerst lassen wir es aber mal so und teilen es spätestens im März dann ab.

Glaubt ihr, es besteht die Chance, dass - wenn jeder sein Weibchen hat - und sie durch das Abtrenngitter nach wie vor Kontakt haben, eine Zusammenführung langfristig doch klappen könnte? Gestern hatten sie sich kein einziges Mal in der Wolle. Irgendwie habe ich immer noch die leise Hoffnung, dass es sich mit den Tagen nach der Kastration weiter entspannt...?! Oder sind das nur Wunschgedanken...

LG und Euch allen noch einen schönen Sonntag!  :fr:
Drea
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Saubergschweinchen

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 11 am: 07. Februar 2016, 09:36 Uhr »
Zitat
Glaubt ihr, es besteht die Chance, dass - wenn jeder sein Weibchen hat - und sie durch das Abtrenngitter nach wie vor Kontakt haben, eine Zusammenführung langfristig doch klappen könnte? Gestern hatten sie sich kein einziges Mal in der Wolle. Irgendwie habe ich immer noch die leise Hoffnung, dass es sich mit den Tagen nach der Kastration weiter entspannt...?! Oder sind das nur Wunschgedanken...

Das halte ich für Wunschdenken. Die Vorraussetzungen sind mehr als schlecht für diesen Plan. Trenn die Gehege bitte mit einem Brett ab damit sie nicht ständig direkten Kontat haben dann können sie sich auch entspannt um ihre Mädels kümmern und sich nicht im Dauerstress. Wenn beide dann Mädels zum Verteidigen haben werden sich an einem Gitter erst Recht Aggressionen hochschaukeln. Kein guter Plan.

Eine Kleingruppe mit zwei schlecht sozialisierten Spätkastraten ist so gut wie unmöglich, vor allem nicht mit Tieren die sich vorher schon das Leben schwer gemacht haben. Nur weil ein Tag Ruhe ist heisst das noch garnichts, wie gesagt die schlimmste Zeit steht noch lang bevor.

Vorraussetzung für eine Mischgruppe ist ein sehr großes, gut strukturiertes Gehege (min. 10 qm) und entsprechend viele Weibchen damit sich keiner streiten muss. Ein Garant ist aber auch das nicht, ich habe 2014 eine solche Gruppe mit einem sehr devoten Frühkastraten und einem dominanten Kastraten versucht. Die optimale Zusammenstellung also aber der Kastrat hat den Nebenbuhler nicht akzeptiert, der saß auf einer Weidenbrücke und dürfte nicht mehr runter...tat er es doch hats fürchterlich gescheppert.
Und das bei Tieren die optimal in der Haremsgruppe aufgezogen wurden und von dem Frühkastraten ging absolut keine Provokation aus.
Mischgruppen können, müssen aber nicht funktionieren...genau wie Bockgruppen. Man braucht immer einen Plan B.
Eine Kleingruppe von 6 Tieren mit 2 Kastraten ist ziemlich utopisch und nur in einer Hand voll Ausnahmefällen von dauerhafter Harmonie.

Drea

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 12 am: 07. Februar 2016, 09:47 Uhr »
Alles klar, das dachte ich mir eigentlich schon... Naja, fragen kann man ja mal und lieber so, dass weiß ich im Vorfeld Bescheid, und mach nicht irgendeinen "Blödsinn", nur um es ausprobiert zu haben... :nein:

Dann werde ich das entsprechend alles so mal machen und halte euch natürlich weiter auf dem Laufenden. Kannst auch gerne via Facebook unter "Dreas Schweinebande" verfolgen, wenn Du magst.

Aktuell ist alles friedlich. Ich hoffe, das bleibt jetzt mal ne Weile so....

 :dank: für die tolle Hilfe!!!
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Saubergschweinchen

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 13 am: 07. Februar 2016, 14:19 Uhr »
Bin wehre mich (leider) noch immer sehr erfolgreich gegen Facebook  :peinlich:
Wäre also sehr lieb von dir wenn du uns hier auch noch auf dem Laufenden hälst, in einem Forum bleibt auch alles erhalten und verschwindet nicht so schnell in den den kurzweiligen Unendlichkeiten von FB  ;)

Vio

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Antwort: 2 Böckchen. Gruppenvergrößerung ja. Aber mit wem?
« Antwort 14 am: 07. Februar 2016, 15:15 Uhr »
haha, steffi, so ungefähr gehts mir mit whats app :D

finde deinen plan gut, andrea :-) und klasse, wie sehr du dich für die kleinen bemühst  :-)  :fr:
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