Autor Thema: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?  (Gelesen 10724 mal)

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Yvi79

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Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« am: 14. August 2015, 19:56 Uhr »
Hallo Ihr Lieben,

ihr habt immer tolle Ratschläge und Ideen, so hoffe ich, dass ihr mir bei meiner Entscheidung helfen könnt. Ich habe 2 unkastrierte Böckchen. Mein Lolek hat einen Tumor und könnte jederzeit sterben. Nun bin ich am überlegen was ich mit Bolek mache, wenn er alleine ist. Eine Züchterin aus meinwr Nähw würde mir ein Babyböckchen frühkastriert geben. Andere Möglichkeit ist, den Bolek kastrieren zu lassen und ihm 2 ältere Weibchen dazu zu setzen.

Nun meine Ängste, sollte mein Lolek im Herbst/Winter gehen, müsste ich das Babyböckchen, was aus Aussenhaltung kommt, in Kalstallhaltung halten. Ich bin mir unsicher, ob das Baby ohne Fettreserven über den Winter kommt.

Widerum habe ich die Angst, sollte ich mich für die Kastra entscheiden, dass mein bereits älterer, leicht übergewichtiger Bolek die Kastra nicht übersteht. Trotz Gasnarkose kann ja einiges schiefgehen. Ich habe am Montag einen Termin bei einem sehr erfahrenen TA, bin mir aber unsicher, ob ich das Risiko eingehen soll da es ja Alternativen (Babybock) gibt. Was meint ihr?

LG
Yvonne

Saubergschweinchen

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Antwort: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« Antwort 1 am: 14. August 2015, 20:46 Uhr »
Also mit dem Babybock ist das so eine Sache, denn das müsste ja zeitlich dann auch gut passen. Auch Frühkastrate kann man nicht unbegrenzt und unproblematisch mit Altböcken vergesellschaften, ab ca. der 10. Woche spielt die Sympathie bei der VG eine nicht unwesentliche Rolle, die leichte VG mit einem Baby ist dann nicht mehr gegeben.
Da du ja nicht sagen kannst wie lange Lolek noch lebt ist das eine große Variable denn entweder die Züchterin hat einige Frühkastrate zur Auswahl oder sie hat immer Jungtiere damit ein FK passenden Alters zu jeder Zeit einziehen kann.
Wenn sie immer Jungtiere zur Abgabe hat würde mir das bezüglich der Zuchtgröße aber zu denken geben.

Eine Umsiedlung von Außenhaltung in Kaltstall ist absolut unproblematisch...nur aus Innenhaltung sollte man ab Herbst keine Tiere mehr raussetzen die das nicht gewöhnt sind.

Für welche Variante du dich entscheidest kann dir niemand abnehmen, ich lasse gesunde Böcke bis zum dritten Lebensjahr kastrieren. Sind sie älter tu ich mich sehr schwer und behalte sie lieber in Bockgruppe die es ab diesem Alter häufiger zu Komplikationen kommt. Die natürlichere Haltung wäre mit den Weibchen gegeben aber das musst du selbst abwägen, ich tu mich wie gesagt bei älteren Böcken auch schwerer mit der Kastra.

Yvi79

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Antwort: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« Antwort 2 am: 14. August 2015, 22:38 Uhr »
Danke dir Steffi: ich überlege, ob ich vielleicht jetzt schon ein Baby zu meinen Altböcken setze. Obwohl mir die Züchterin davon abgeraten hat, da es für mein Krankschwein zu stressig wäre. Evtl.streiten sie sich auch um das Baby. Das Baby wäre dann aber im Winter schon größer und würde die Temp. im Gartenhaus besser verkraften. 

Katharina

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Antwort: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« Antwort 3 am: 15. August 2015, 07:37 Uhr »
Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, Yvonne... Lolek und Bolek sind beide über vier Jahre alt, ja?

Du schriebst irgendwo in einem anderen Thema, dass die beiden zeitweise nicht bei dir waren, sondern bei einer Bekannten, wo es ihnen nicht so gut ging und beide Böckchen hatten danach Hautprobleme/Milbengeschichten? Ist das wieder ganz in Ordnung? Bin gerade nicht so auf dem Laufenden.

Ich finde grundsätzlich die Haltung von nur zwei Tieren immer so schwierig - und gerade dann, wenn es sich abzeichnet, dass eines der beiden vielleicht bald sterben wird, gibt es enorme Probleme. Man kommt in Zugzwang, kann nicht in Ruhe nach einem geeigneten neuen Partner suchen, denn das alleingebliebene Tierchen braucht ja schnellstmöglich wieder einen Gefährten.

Eine Vergesellschaftung mit einem dritten Tier zum jetzigen Zeitpunkt würde ich nur dann wagen, wenn der Gesundheitszustand von beiden Tieren gegenwärtig einigermaßen stabil ist. Das kann ich nicht einschätzen.

Es käme für mich aber gar nicht in Frage, falls Lolek schon sehr hinfällig ist. Für ein sterbendes Tier wäre eine u.U. recht schwierige Vergesellschaftung eine Zumutung.

Da die beiden jahrelang nur zu zweit waren, halte ich es für möglich, dass Bolek ein anderes Böckchen, egal ob Babybock oder nicht, vielleicht gar nicht akzeptiert. Muß nicht sein, wäre für mich aber zu bedenken. Von daher wäre es natürlich von Vorteil, wenn du für die Vergesellschaftung dann Wahlmöglichkeiten hättest - also Tierchen mit "Rückgaberecht", falls es nicht klappen sollte. Ist die Züchterin, von der du den Frühkastrat jetzt haben könntest, deine einzige Option? Oder gäbe es in deiner Nähe noch andere Möglichkeiten, jetzt oder später ein oder zwei passende Tierchen für deine Gruppe zu bekommen?

Die Kastration von Bolek zum jetzigen Zeitpunkt halte ich auch für riskant - einmal wegen des Alters von Bolek und weil ich nicht einschätzen kann, wie fit und stabil er derzeit ist. Wenn er durch die Milben oder durch die Krankheit von seinem Kumpel sehr beeinträchtigt ist, würde ich gegenwärtig davon Abstand nehmen.

Angenommen, er würde die OP nicht überstehen, dann würde der kranke Lolek alleine sitzen. :I

Alles sehr schwierig, wie ich's auch drehe und wende.

Ich glaube, ich würde mit einer Vergesellschaftung oder der allfälligen Kastration von Bolek noch abwarten, bis Lolek nicht mehr ist.

Was möchtest du denn tendenziell für deine Tiere? Wieder eine Haltung von zwei Böckchen oder gehen deine Überlegungen eher in Richtung Haremsgruppe?
Liebe Grüße
Katharina :ms2:

Saubergschweinchen

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Antwort: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« Antwort 4 am: 15. August 2015, 11:00 Uhr »
Ich würde mir da wirklich keine Gedanken machen wenn der Lütte eh aus Außenhaltung kommt dann ist eine Umsiedlung doch kein Problem.
Ich hatte im Februar einen Wurf im Kaltstall (nachts um die 0°C), die sind wunderbar groß geworden.

Davon jetzt einen Lütten dazu zusetzen kann ich auch nur strikt abraten. Das ist ein Pulverfass, deine Jungs hatten ihr Leben lang nur sich und sind daher auch nicht optimal sozialisiert. Das geht ziemlich sicher nach hinten los und ist ungeheurer Stress für den Kranken.

Yvi79

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Antwort: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« Antwort 5 am: 15. August 2015, 11:16 Uhr »
Hallo Katharina,

Bolek ist 4 Jahre und Lolek 4 1/2 J. Lolek ist ein sehr liebes und ausgeglichenes Tier, bei ihm hätte ich keinerlei Bedenken bei der VG mit einem weiteren Bock. Bolek ist da etwas stürmischer, da habe ich etwas Bammel wie er auf neue Tiere reagiert.

Die Hautgeschichte von Bolek ist eine Endlosschleife. Er hat, auch durch die dichte Wolle, immer wieder Probleme mit der Haut. Ich war zwischenzeitlich wieder bei 4 Ärzten, keiner konnte was finden. Der letzte Pilztest war negativ. Ich habe aber nächste Woche einen Termin in einer Hautklinik für Kleintiere, denn bevor ein neues Tier kommt, möchte ich sicher sein, dass es keine Parasiten sind. Er kratzt sich wieder viel, das Fell sieht aber unauffällig aus.

Lolek sieht man seine Krankheit momentan nicht an. Er läuft wie ein junges Reh durchs Aussengehege und frisst sehr gut (3x klopf auf Holz). Ich gebe seit einer Woche auch keine Schmerzmittel mehr.

Die Kastration von Bolek wollte ich machen solange Lolek noch da ist. Dann kann Bolek gleich zu Weibchen. Da ich ein sehr großes Aussengehege und ein sehr großes Gehege im Gartenhaus (Winter) habe, hätte ich es toll gefunden 2 oder 3 Weibchen dazu zu setzen. Allerdings war die Diagnose von Lolek sehr schlimm für mich. Bolek an der Kastra zu verlieren würde mir den Rest geben. Also grundsätzlich hätte ich lieber mehr Tiere das ging aber bei 2 Böcken immer nicht.
Ich habe bereits 3 Züchter gefunden die seriös wirken. Aber nur eine gibt Leihtiere ab.

LG
Yvonne

Yvi79

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Antwort: Jungtier im Winter Kaltstallhaltung?
« Antwort 6 am: 15. August 2015, 11:20 Uhr »
Steffi: danke das beruhigt mich. Dann warte ich noch mit dem Baby, falls ich die Kastra lasse (worauf es hinausläuft).

LG
Yvonne