Autor Thema: Monti macht seltsame Geräusche  (Gelesen 16762 mal)

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Vio

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 15 am: 11. Januar 2020, 04:18 Uhr »
Lungenentzündung

Hier auch gut sichtbar, dass da kleine weisse Wolken in der Lunge sind.
Das kann auch mal ein tumoröses Geschehen sein, aber wirklich extrem, extrem selten. Mehr zu Lungenkrebs unten.
Das sieht dann meist viel symmetrischer aus oder man sieht einen konzentrierten weissen Fleck in der Lunge (das ist aber ganz oft auch eine infektiöse Stelle - daher ist ein AB immer einen Versuch wert, wenn man es nicht sicher weiss (Gibt ja auch Schleimgebilde und Abszesse in der Lunge!). Zudem setzen sich auf Ödeme und Tumore auch gern noch Entzündungen drauf, so dass es den Tieren meist auch noch viel besser geht, wenn man ein AB dazu nimmt.

Ein Herzultraschall gibts hier auch dazu, Herz ist okay :-) Das ist mein oben erwähntes Schweinchen und sie hat Antibiotika bekommen, ich hab zig Lungenaufnahmen von ihr im Laufe des ersten halben Jahres bei mir, aber das würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Eine Aufnahme nach Bildern mit Lungenentzündungen lasse ich nie machen, wenn sich die Atmung deutlich zufriedenstellend normalisiert hat. Ich denke, das sagt genug aus dann und man muss die Tiere nicht nochmal röntgen, nur, wenn es noch Probleme gibt.
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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 16 am: 11. Januar 2020, 04:29 Uhr »
Lungenkrebs

Klassischer Fall: nie auffällig gewesen, von jetzt auf gleich auffällig geatmet und nicht mehr gefressen, ab zum TA, Röntgen: komplette Lunge dicht.
Bild 2 eingezeichnet: gleiches Bild, orange die Lunge (da müsste schwarz zu sehen sein), gelb, wo ungefähr das Herz liegen müsste, das ist überhaupt nicht mehr zu erkennen.

So zeigt es sich leider oft, wenn die Tiere Tumore in der Lunge haben, Endstadium ist das leider dann.. Ich habe ein Meerschweinche mit Milz- und Lungentumoren erlösen lassen müssen, da war fast die komplette Lunge verschattet am Ende (hab noch ein Röntgenbild von wenige Stunden, bevor es zum Kreislaufversagen und somit zur massiven Aufgasung kam und ich sie dann erlösen liess) und die Atmung war fast gar nicht auffällig. Hab das sogar noch auf dem Weg zum TA gefilmt, 4 min vor ihrem Tod atmete sie einfach etwas schneller, aber keine Flankenatmung etc. - nichts!
Kommt oft vor und die Halter sind dann immer sehr schockiert und fragen sich, warum sie nichts gemerkt haben, aber da gibts oft nichts zu merken. Ist ein Phänomen, was laut den Tä, mit denen ich beruflich zusammenarbeite, auch bei Hunden mit Lungentumoren vorkommt.

Bild 3 hier zeigt das Schwein einer Freundin, es hatte einen Tumor am Herzen, der im HerzUS nachgewiesen wurde. Mit Herzmitteln, Entwässerung, Cortison, naturheilkundlichen Dingen und Antibiose ab und an (vor allem wirkte da auch Azithromyzin gut, ansonsten wurde Cotrim und Enrofloxacin versucht, aber Azithro wirkte wohl besser) lebte es noch 1,5 Jahre nach der Diagnose (trotz gruseliger Atmung - Schwein gings aber dennoch super :-) ).
Man sieht hier nicht viel in der Lunge, nur etwas weiss überm Herzen bei der Aufnahme von der Seite.
Bei der Aufnahme von oben wird die Verschattung der rechten Lungenseite deutlich, daher sind beide Aufnahmen immer wichtig.

Hier bei der Aufnahme sieht man auch schön, was ich oben kritisierte, die vorderen Beine werden eigentlich nach vorne lang weggezogen oder zumindest ausgebreitet, aber nicht einfach so am Körper gelassen beim Röntgen von oben. Sonst kann es sein, dass das Gewebe an den Schultern die Lunge überdeckt und zu falschpositiven Verschattungen führt. Zumindest kenne ich es so. Strecken ist nicht der Hit fürs Schwein, aber leider ist das wichtig.
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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 17 am: 11. Januar 2020, 04:38 Uhr »
Lungentumore

Hier die rundlichen Strukturen gut zu sehen im Lungenfeld (orange). Das Schwein hat auch wohl Leukose, daher sind die Lymphknoten unter den Beinchen auch geschwollen, das sind diese weisslichen Beulen in dem Bereich. Damit lebt das Tier seit über 2 Jahren, es ist jetzt ca. 8 Jahre alt und sehr fröhlich ohne jegliche Medikation.
Diese Lungenaufnahme ist 2 Monate her und das Schwein hatte eine ZahnOP, danach bekam es Antibiotika und ansonsten wird es in Ruhe gelassen, weil es alt und auch so fröhlich ist :-)
Hier geht es um Lebensqualität. Manche verstehen vielleicht nicht, warum kein Cortison gegeben wird: leider bringt das nicht immer was. Und es hat Nebenwirkungen. Man muss immer individuell entscheiden ob das gegeben werden sollte. Ein Tier, was so alt ist und mit einer solchen Erkrankung seit Jahren lebt, wird keinen aggressiven Krebs haben und selbst bei aggressiver Leukose (v.a. lympathischer Leukose: von ersten Symptomen bis Tod oft nur 2-4 Wochen leider) bringt das oft nicht mal was.
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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 18 am: 11. Januar 2020, 05:00 Uhr »
Herzerkrankungen

kann man auf Röntgenbildern NICHT sehen.
Wenn jemand nur durch Blick auf ein Röntgenbild eine Herzerkrankung benennen kann, dann kennt er sich leider überhaupt nicht aus.

Man sieht in einem Röbi, ob der Bereich ums Herz zu gross ist, ob man das Herz abgrenzen kann und wie es in dem Bereich in der Lunge aussieht.
Man kann sehen, dass da viel mehr weiss ist vielleicht, als sonst, das Herz nicht klar oval abzugrenzen ist.
Mehr aber nicht.
Eine Behandlung einer vermutlichen Herzerkrankung nur nach einem Röntgenbild ist heutzutage absoluter Pfusch.
Es sei denn, es gibt keine Möglichkeit zum Herzultraschall, dann hat man keine Wahl.
Ansonsten muss immer ein Herzultraschall erfolgen, wenn der Verdacht da ist, dass was am Herzen ist.

Wenn das Herz bzw. die Herzregion zu gross aussieht im Röbi, kann es sein, dass:
- das Herz wirklich zu gross ist (ACE-Hemmer nötig in der Regel und Entwässer)
- ein Perikarderguss vorliegt (ACE-Hemmer und Entwässerung gefährlich bis kontraproduktiv!)
- ein Ödem den Bereich so wirken lässt (durch Entzündung oder meist Herzproblem, selten Nierenproblem)
- ein Pleuraerguss vorliegt (durch Entzündung, Herzproblem, Tumor)
- tumoröses Geschehen im Gange ist
- in dem Bereich eine Entzündung vorliegt, die um das Herz herum die Lunge verschattet, so dass es nicht mehr abgrenzbar ist

Man kann auf einem Röntgenbild nicht sehen, was der Fall ist, nur im Herzultraschall.
Früher hat man nur die Möglichkeit gehabt, zu röntgen und dann meist mit ACE-Hemmer und Entwässerung behandelt. Bei manchen Erkrankungen kann das tödlich fürs Tier enden, nicht bei einmaliger Gabe wohl, aber diese Medis werden ja auf Dauer gegeben.
Wenn kein Herzproblem vorliegt, kann man den Körper so auch belasten durch solche Medikamente.

Ein Herzultraschall ist daher kein rausgeworfenes Geld oder unnötig, sondern die einzige Möglichkeit, überhaupt was zum Herzen zu sagen.
An vielen Tä scheint auch vorübergegangen, dass es mittlerweile mehr Medis fürs Herz als ACE Hemmer gibt (z.B. Inotropika wie Vetmedin/Pimobendan oder Herzglykoside). Auch gibt es neben Furosemid noch andere Mittel zur Entwässerung, Spironolacton z.B. und Torasemid, was bei einigen Herzschweinchen wesentlich effektiver zu wirken scheint, also Furosemid (diese Tiere leben dann mit sehr guter Lebensqualität mit Torasemid noch zum Teil 1-2 Jahre, wohingegen sie unter Höchstdosis Furosemid gar nicht mehr entwässerten... weiss kaum ein TA, auch nicht die Kardiologen! Traurig...)

Tja, könnte noch viel mehr zum Thema schreiben, lassen wir es ;)

Hier ein Beispiel für einen Pleuraerguss bei Bild eins plus Ödem. Das Eingezeichnete mutmasst die Lage des Herzens.
Hier wird deutlich, denke ich, dass man hier nicht erkennen kann, was da genau los ist ohne einen Herzultraschall... Wie soll man sonst wissen, was da überhaupt das Problem ist.

Kurz noch: Herzultraschall: kostet 40-70 Euro in Kliniken, geht mittlerweile bei vielen TÄ so, dass die Tiere einfach auf dem Arm des Halters sitzen können entspannt und dauert optimalerweise 5-10 min maximal. Es kennen sich nicht alle Tierkardiologen mit Meerschweinchen aus leider, somit gibts falsche Diagnosen manchmal.
Also am besten immer rumtelefonieren und fragen: wie oft hat der TA schon Meerschweinchen geschallt und kann er die Werte dann auch einschätzen (oder ist bereit, sich in die Thematik und Grenzwerte einzulesen, das wäre ja auch eine Option); wie wird es gemacht, ist die entsprechende Technik vorhanden (Schallköpfe, Sensibilität des Geräts), wie wird das Tier gelagert (30 min auf der Seite liegen ist von gestern, sowas finde ich nicht mehr zumutbar, es geht auch anders, nämlich flotter und im Sitzen! für ein Tier mit Atemproblemen dann eh nicht gut) und wie teuer ist es (bei uns ist der beste Kardiologe im Umfeld mit der besten Technik mit 40 Euro wesentlich günstiger, als die anderen, die zum Teil 150-200 Euro nehmen - finde ich schon eine Frage wert, auch wenn es natürlich nicht primär ums Geld gehen sollte...).


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Bild 2 und 3:
Das Herz wirkt viel zu gross, zwar klar abgrenzbar, ist aber schon dabei, langsam die Luftröhre hoch zu drücken.
Auffällig war nur eine zu hohe Atemfrequenz und leicht ruckige Atmung beim Futtern.
Ohne Herzultraschall hätte man gedacht, das Tier hat ein zu grosses Herz und ein Ödem vielleicht noch dazu, daher ACE-Hemmer und Entwässerung.
So hätte man das früher gemacht.

Der Herzultraschall zeigte mehr als klar: es handelt sich um einen Perikarderguss, das Herz ist okay an sich. ACE-Hemmer sind da nicht das richtige Mittel, das Schweinchen braucht Vetmedin.
Zudem wäre eine dauerhafte Entwässerung bei einem Perikarderguss lebensgefährlich geworden.
Dank Herzultraschall konnte hier die richtige Behandlung eingeleitet werden.
An der Herzbasis waren weissliche Stellen im Schall zu sehen, entweder bildet sich da ein Tumor oder es ist eine Entzündung und Fibrin. Da das Schweinchen auch noch im Bauch eine Entzündung hat an einer Kastrationsnarbe (im US deutlich zu sehen), ist da die Hoffnung, dass es sich um eine Entzündung handelt, die auf das Herz übergegriffen hat.
Daher dazu Antibiose, in der Hoffnung, es ist kein Tumor. Die Herzkammern waren gut durchblutet, die Leber nicht gestaut, das sind Zeichen, dass das Herz an sich eigentlich nicht krank ist.
Der Perikarderguss drückt jedoch und so kann es seine Leistung nicht erbringen, weshalb es mit Vetmedin/Pimobendan unterstützt wird - vorerst. Ggf. ist das irgendwann nicht mehr nötig, aber da ist noch nicht dran zu denken, erst mal gehts überhaupt ums Überleben.

Ein Perikarderguss ist einfach heikel, geht in der Regel nicht mehr zurück, je nach Ursache Prognose eh fraglich...
Ich kann nicht sagen, wie es ausgegangen ist, da das hier meine kleine Ennie ist und der Schall ist erst eine Woche her. Sie ist sehr gut drauf und stabil und ich hoffe, dass sie Zeit geschenkt bekommt (komplexe Krankengeschichte, ist aber erst 2 Jahre alt).
in 2,5 Wochen ist Schallkontrolle.

Nur als Beispiel nochmal, warum ein HerzUS so wichtig ist :-)
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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 19 am: 11. Januar 2020, 05:18 Uhr »
Sorry, war etwas ausschweifend, ich liebe Röntgendiagnostik :-)
Könnte noch stundenlang drüber berichten, hab noch viele interessante Fälle und hunderte Röntgenbilder gesammelt, alleine aus den letzten 2 Jahren, seitdem ich mich genauer damit befasse. Ist eines meiner Hobbies geworden - zwangsläufig, weil die Tä leider nicht immer verlässlich alles erkennen  :traurig:
Ich weiss, dass ich das auch nicht kann, ich bin ja auch nur Laie, aber ich versuche deswegen, viel zu üben, wann immer es geht.
Damit unseren Tierchen besser geholfen werden kann... Möchte das daher auch gerne weitergeben, damit die Halter nicht immer so abhängig von dem Wissen der TÄ sind, z.B. im Notdienst, wenn ein Ta keine Ahnung hat.
Mir ist vor etwas über 2 Jahren deswegen fast ein Tierchen gestorben, weil der TA was offensichtliches (Magenaufgasung) nicht erkannte und es für eine Lungenentzündung hielt und somit die falsche Behandlung nannte). Ich habe nachts die Bilder an meinen TA gemailt und er hat mir um 1:15 Uhr von einem Kongress die richtige Diagnose genannt, so dass ich richtig behandeln konnte - da war das Schwein vor Atemnot schon übel dran, aber sie hat es geschafft...
Seitdem übe ich, damit ich nie wieder so abhängig von einem Ta bin, vor allem nicht im Notdienst.

Hier dann  noch Bilder mit Zysten.
Ab welcher Grösse man sie erkennen kann, kann ich auch nicht sagen und sie verrutschen ja auch im Gewebe, also US ist das sicher immer ratsamer. Aber wenn sie so gross werden, dass ihre Grösse Problem macht, dann sollte man sie meiner Meinung nach im Schall erkennen können.
Das ist dann meist eine recht einheitliche weissliche Fläche. Der Darm enthält immer etwas Luft (oben auf Montis Bilder ist es so normal mit der Luft, wirklich null krankhafte Aufgasung, ganz physiologischer Zustand so) und das sieht man eben an den kleinen schwarzen Stellen im Darm, man sieht auch Darmschlingen (mit Kontrastmittel Bariumsulfat kann man den Darm natürlich noch besser erkennen).
Bei Zysten - aber auch Tumoren - sind diese Flächen nicht so schwarz-Fleckig sondern fast einheitlich weiss.

Hier im ersten Bild neben Herzproblemen und Ödem in der Lunge sind auch zwei Hühnerei-grosse Zysten im Bauch gewesen, daher wirkt der Bauch hinten so einheitlich weiss und da ist kein Darm mehr richtig zu sehen.

Bild 2: Zyste gekennzeichnet, im Ultraschall identifiziert (dort kann man dann zwischen Zyste (Flüssigkeit=schwarz im US) und Tumor (Gewebe =weiss im US) unterscheiden

Bild 3: vorne im Bauch gut sichtbar durch die schwarzen Fleckchen Darm, hinten dann weisslicheinheitlich wegen Zyste
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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 20 am: 11. Januar 2020, 05:26 Uhr »
Hab dann jetzt zum Abschluss Montis Bilder am Pc zugeschnitten und nachkontrastiert bzw. die Belichtung angepasst, das hilft oft.

Von der Seite wirkt die Lunge für mich halt nicht besonders auffällig.
Von oben kann ich verstehen, dass von einer Verschattung ausgegangen wird und ggf. ein Tumor angenommen wurde auf der linken Seite der Lunge. Ob da jetzt die Beinchen mit rein spielen ist halt schwer zu sagen, das kann passieren. Ist halt schon vorgekommen bei einem Schweinchen, was überhaupt nichts an der Lunge hatte, hier Bild 3, weil die Beine nicht weggestreckt wurden und die Lunge zum Teil überdeckten. Das erkannte in dem Fall die TÄ und sagte es auch gleich mit dazu (hier in dem Fall wirkt die rechte Lunge verschattet). Da das Tier nicht auffällig atmete und das Lungenbild von der Seite okay war, wurde da nichts unternommen.
Zudem wurde Monti da schief gelagert, so dass es sein kann, dass das Herz zu einer Seite mehr herauszeigt, ist einfach eine Lagerungsthematik. Das muss alles vom TA dann natürlich immer berücksichtigt werden, haben auch keinen leichten Job - muss man auch mal anerkennen, darf nicht nur schimpfen :-)

In jedem Fall seid ihr ja auf der sicheren Seite jetzt eh mit dem CT und Antibiotikum, wollte nur meine Einschätzung von gestern nochmal erklären :-)

Gute Nacht  :g:
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Haidi

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 21 am: 11. Januar 2020, 18:05 Uhr »
Gut, dann versuch ich mir mal wegen Nelli keine allzu großen Sorgen zu machen. Bis jetzt habe ich auch nichts Auffälliges mehr gehört.  :-)

Schlimm wie sehr man manchmal für eine richtige Diagnose und dafür, dass einem geglaubt wird kämpfen muss. Was hattest du denn dann alles an Unterlagen dabei? Nimmst du dann auch Lektüre, Artikel und sowas mit um deine Standpunkte zu untermauern?

Es ist wirklich traurig, wenn die Tiere unnötig leiden müssen, weil die TÄ nur ihr Standartprogramm durchziehen wollen. Je mehr man selber weiß, desto größer sind die Chancen, dass dem Tier geholfen werden kann und sei es nur, weil man irgendwo die richtige Frage stellt. Leider weiß man oft erst im Nachhinein mehr und ich bin immer noch traurig, wenn ich z.B. an meine Karla denke und mich frage was passiert wäre, wenn ich früher auf gewisse Diagnostik bestanden hätte oder eben so manches was ich jetzt weiß gewusst hätte. 

Ich versuche zumindest bei jedem Krankheitsfall auch etwas dazuzulernen um es beim nächsten Mal etwas besser machen zu können. Da hilft es natürlich auch sich Fälle von anderen Tieren durchzulesen oder wenn, so wie hier, eine besonders engagierte Person Röntgenbilder und ihr Wissen zu Verfügung stellt!  :fr:

Ich bereue es, dass ich mir bisher Röntgenbilder nie habe mitgeben lassen. Bei meinen bisherigen Schweinchen und ihren Krankheiten hat entweder die Behandlung wie vom TA vorgeschlagen geklappt oder wenn nicht, hatte ich immer das Gefühl es war unausweichlich und alles wurde getan.

Erst vergangenes Jahr, zuerst bei Karla und dann bei Gurli, meinem Kastraten, ist in meinen Augen viel schiefgelaufen. Seitdem versuche ich wirklich immer dazuzulernen, damit ich mich nicht so blind auf die TÄ verlassen muss!

Ein ganz liebes Danke für deinen Bericht und deine Einschätzung!  :-)  :-)

Zu guter Letzt, liebe Grüße von Nelli, sie weiß gar nicht was ich habe  :g:


Haidi

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 22 am: 11. Januar 2020, 21:03 Uhr »
Eben hat Nelli wieder für zwei drei Minuten Atemgeräusche gemacht. Ach mann, ich beobachte weiter...

Außerdem hab ich gerade mit der TÄ aus der Tierklinik gesprochen, die Monti am Dienstag untersucht hat. Ich habe vor zwei Tagen schon angerufen und um Rückruf gebeten, die Dame mit der ich da telefoniert habe, hat notiert, dass es um eine mögliche hormonelle Behandlung der Zysten geht. Das heißt die TÄ hatte schon etwas Zeit sich zu informieren.

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie mit jemandem von der Uni und dem Gynäkologen der Tierklinik gesprochen. Beide kannten eine hormonelle Behandlung von Zysten nur bei hormonell aktiven Zysten und hielten sie für wenig wirksam bei nicht-hormonell aktiven Zysten. In der Literatur habe sie auch nichts positives dazu gefunden, die Methode der Wahl sei bei Ihnen eine Kastration, wenn die Zysten Probleme bereiten.

Sie zitierte mir etwas aus einem Artikel, in dem eine Hormonbehandlung bei nicht-hormonellen Zysten nichts brachte und ich habe sie gefragt welche Hormone da benutzt wurden. Es handelte sich um HCG und CRH.

Ich habe ihr dann den Namen des Präparates genannt, also Chlor adinon und ihr gesagt dabei handelt es sich um ein Gestagen/Progestin.

Sie schien jetzt nicht total abgeneigt so etwas zu versuchen, hat aber gemeint sie muss sich erst darüber informieren ob das Präparat bei uns in Österreich zugelassen ist und welche Nebenwirkungen es hat.  Es wirkte aber auch nicht so als würde sie wirklich glauben, dass das funktionieren könnte. Sie hat versprochen sich zu informieren und sich dann wieder bei mir zu melden.

Mit dem TA, der damit Erfolge hat, wollte sie sich nicht in Verbindung setzen. Sie hat mir geraten, Monti dann auch bei ihm behandeln zu lassen, wenn er damit Erfahrung hat, aber da er von mir 7 Autostunden entfernt ist, wird das wohl nichts.  ;)           

Ich werde mal sehen, was sie herausfindet und mich dann gegebenenfalls mit dem TA in Verbindung setzen.

@Vio, hast du eine Idee warum diese Behandlungsmethode so unbekannt ist? Ich habe nur wenig dazu gefunden. Ein paar Foreneinträge dazu waren schon älter, ca. von 2012, also super neu dürfte es ja nun auch nicht sein. Und neueres dazu habe ich gar nicht gefunden.

Ach ja, ich habe sie auch gefragt, wie groß Montis Zysten sind und sie meinte sie waren beim CT größer als die Nieren in Relation. Sie hat auch gemeint ich soll beobachten ob Monti zunimmt, das könnte auf größer werdende Zysten hindeuten. Sie hat tatsächlich zugenommen in letzter Zeit, aber ich hab das eher darauf geschoben, dass ich den Speiseplan etwas erweitert habe. Seit Anfang Oktober waren es 100g. Nun hat sie ca. 1200g, ihr voriges Höchstgewicht war aber auch schon mal bei 1150g. Und das Gewicht passt gut zu ihr finde ich.

Vio

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 23 am: 12. Januar 2020, 01:12 Uhr »
Das ist ja blöd mit Nelli (so eine süsse  :lieb::traurig:
Kann natürlich sein, dass sie auch was hat, aber das wird sich dann wohl zeigen. Ist hoffentlich nichts Schlimmes!
Tut mir leid, dass du auch schlechte Erfahrungen gemacht hast  :traurig: Ich weiss, wie das ist  :traurig:
Es haben viele Tiere ein Nasengeräusch manchmal oder aber Schleim im Rachen, der dann abgehustet wird.  Dann knattern sie erst etwas oder haben Atemgeräusche und dann gibts ein "Urgs" und es ist weg.
Vorher pumpen sie ein paar Mal meist, das hör sich dann so an: https://www.youtube.com/watch?v=pVJ1Y0wpi_M&feature=youtu.be
Bei manchen ist das nicht krankhaft, kommt durchs Schlingen beim Futter oder so, bei anderen ist da so viel Schleim, dass sie halb ersticken. Da wirkt in der Regel eine einmalige Gabe Azithromyzin extrem effektiv dann.

Das mit dem Chlor adinon kann ich mir auch nicht erklären - die meisten Tierärzte denken aber auch, dass Meerschweinchen von Azithromyzin sterben oder wissen gar nicht, dass man denen das geben kann.
Dafür halten sich andere Dinge, die eigentlich Unsinn sind...
Von daher - keine Ahnung  :traurig: Ich wusste bis Oktober auch nichts davon. Aber bis Anfang des Jahres auch nichts von Torasemid, was zum Teil viel effektiver wirken kann bei manchen Tieren, als der Standard, Furosemid.
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Haidi

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 24 am: 12. Januar 2020, 19:45 Uhr »
Bis jetzt hab ich wieder nichts mehr gehört. So ein süßes Mäuschen im Video  :-) :-)

Ja, man kennt das ja von Menschenärzten leider auch nur zu gut. Bin in meinem Leben bisher z.B. daran gescheitert einen guten Hautarzt zu finden.  :roll:

Vio

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 25 am: 12. Januar 2020, 21:29 Uhr »
Ich könnte auch Geschichten von Ärzten erzählen, allein aus den letzten zwei Jahren, wenn ich nicht selbst so engagiert wäre, wäre meine Oma schon längst tot... oder würde weiterhin sehr leiden :traurig:
Seufz...
Aber natürlich sind nicht alle schlecht, dennoch bin ich von den meisten Ärzten und TÄ einfach nur enttäusch worden, denn Hilfe hat man da nicht erhalten  :traurig:

Das freut mich, wenn jetzt nichts mehr war :-)
Dann habt einen guten Start morgen in die neue Woche!
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Haidi

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 26 am: 14. Januar 2020, 20:43 Uhr »
Ach schlimm was man da teilweise durchmachen muss!  :fr: Dir auch eine schöne Woche!  :-)

Haidi

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 27 am: 26. Januar 2020, 12:52 Uhr »
Hey  :winke:

Monti hat gestern Abend angefangen vermehrt Schmerzlaute beim Pflegen von sich zu geben. Appetit und Verhalten waren normal, beim Essen hat sie allerdings auch ein bisschen gejammert. Ich hab ihr dann Simeticon gegeben.

Heute war es noch nicht besser, also sind wir in die Tierklinik gefahren. Es wurde ein Röntgenbild gemacht und sie war deutlich aufgegast. Ich hänge das Bild mal hier an.

Ich kannte den TA nicht, der heute im Notdienst da war. Er meinte, die Zysten haben vermutlich die Verdauung gereizt und seiner Meinung nach ist eine Kastration die einzige Möglichkeit und dies sollte auch sehr zeitnah passieren. Er warnte davor, dass die Zysten platzen oder reissen könnten. Mit Hormonen würde er nicht behandlen, da seien blöde Nebenwirkungen zu erwarten.

Mir gefällt der Gedanke an eine OP überhaupt nicht und ich möchte vorher lieber alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen.

Könnte die Aufgasung nicht auch als Nachwirkung vom Antibiotikum kommen?

Der TA hat ihr ein Schmerzmittel gespritzt, wir sollen ihr 3-5 Tage Novalgin geben und Simeticon.

Noch eine Theorie am Rande: Ich selber habe teilweise starke Regelschmerzen, wenn ich aber die Tage vor meiner Periode und währenddessen eine Teemischung aus Schafgarbe, Frauenmantel, Himbeerblättern und Pfefferminze trinke ist meine Periode beinahe schmerzfrei.
Meine Schweinchen bekommen normalerweise immer einiges an Schafgarbe, aber seit ca. 3 Wochen wächst draußen wirklich leider nichts brauchbares mehr. Denkt ihr die Schafgarbe könnte durch ihre hormonelle Wirkung irgendwie mildernd auf die Probleme eingewirkt haben? Na vielleicht ist das auch viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen  ;) Aber falls nicht gibt es ja vielleicht ein paar Pflanzen oder Sämereien, die ihr ein bisschen helfen könnten?

Meine TÄ hat sich leider bezüglich Chlorm dinon nicht bei mir zurückgemeldet. Ich werde da nochmal nachfragen, aber ich denke sie wird sich da wohl der Meinung des Tierarztes von heute anschließen.

Ich habe auch dem Arzt geschrieben, den Vio mir genannt hat. Mal schaun ob ich da eine Antwort erhalte.

Liebe Grüße

Haidi

Hugomero

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 28 am: 27. Januar 2020, 14:18 Uhr »
wie gehts der Kleinen ? hast Du mal Urin getestet (sorry, wenn ich es überlesen habe ? ) ob Blut im Urin ist- ich glaube schon, daß mit Zysten und Verdauung ein Zusammenhang bestehen könnte, habe selbst aktuell zwei Mädels mit einer großen Zyste. Ich hatte ein Schweinchen erfolgreich punktieren lassen (sie war eine Herzpatientin- da wurden fast 60 ml entfernt, ihr hatte die Zyste die Atmung erschwert)

ich war mit meiner erst letzte Woche beim TA- der meinte, durch Punktion beseitigt man die Ursache nicht, nur durch OP- wenn es nur die Eierstöcke sind, dann gibt es auch die "kleine OP" von der Seite, kein Bauchschnitt...das würde ich überlegen, wenn das Tier ständig Probleme hat, aber im Moment ist es für mich keine Option. Andereseits behalte ich es gut im Blick, falls die Zyste dann ständig die Atmung erschwert, die Organe behindert und zur Aufgasung führt, sollte man nachdenken...

bei Deinem Schweinchen sehe ich schon die Aufgasung, aber ich finde auch das Herz irgendwie groß (hatte ja teilweise bis zu drei Patienten, daher schau ich automatisch drauf )
gute Besserung
Susi mit Yuki, Enya ,Rosie, Frou–Frou ,Abby und Berly

Haidi

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Antwort: Monti macht seltsame Geräusche
« Antwort 29 am: 27. Januar 2020, 20:26 Uhr »
Hallo Hugomero, danke für deine Antwort!

Ich hab den Urin noch nicht getestet. Ich hatte vor einiger Zeit mal Teststreifen bestellt, aber die noch nie genutzt. Ich werde es mal versuchen! Was würde denn Blut im Urin bedeuten?

Ja, das ist es jetzt die Frage, ob die Zysten dauerhaft zu Problemen führen. Wenn sie jetzt öfter Aufgasungen bekommt ist das natürlich kein Zustand. Ich fühle mich aber von der Ärzten sehr in Richtung OP, und das möglichst schnell, gedrängt.

Wann hast du den punktieren lassen und wie lang hat es angehalten bzw. hält es noch an? Was wird denn bei der "kleinen" OP entfernt?

Aktuell geht es ihr ganz gut. Den Appetit hat sie Gott sei Dank behalten. Sie macht auch recht schönen Kot. Gestern konnte ich ihr regelmäßig etwas gegen die Aufgasung geben, da machte sie kaum mehr Schmerzlaute. Heute musste ich leider für 6 Stunden weg, als ich zurückkam ging es ihr wieder etwas schlechter. Mittlerweile nach Simeticon aber wieder besser. Morgen kann Gott sei Dank mein Freund Home-Office machen und ihr wieder regelmäßig was geben.