Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Thema gestartet von: Katharina am 16. Juni 2013, 16:44 Uhr

Titel: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Katharina am 16. Juni 2013, 16:44 Uhr
Hallo, miteinander! :winke:

Mal gleich vorneweg:

Ich kenne mich mit Naturheilverfahren und anderen alternativen Heilmethoden nicht besonders gut aus, eigentlich gar nicht. ;-) Mit der "unechten" und der "ächten" Homöopathie habe ich mich auch noch nie wirklich beschäftigt. Deshalb kann ich bei euren Diskussionen darüber, die ein ganz anderes Wissen voraussetzen und sehr ins Detail gehen, auch nicht mithalten.

Mein Onkel ist  "Schulmediziner", er war früher als Chirurg in der Notaufnahme von einem sehr großen Krankenhaus tätig und hat nun seit ca. 20 Jahren eine eher ländliche Praxis für Allgemeinmedizin. Ich habe ihn mal gefragt, was er von Homöopathie hält und er meinte sinngemäß "Dass die homoöpathischen Mittel bei solch starken Verdünnungen der Wirkstoffe gar nicht wirken könnten, er aber nicht bestreiten will, dass sie in bestimmten Fällen dennoch helfen."

Ich habe schon oft mitbekommen, dass Leute mit homoöpathischen Mittelchen an sich und ihren Kindern "rumdoktoren" bei leichten und schwerwiegenderen Erkrankungen (und dass sie eigentlich dauernd irgendetwas haben und krank sind) Das finde ich ziemlich unverantwortlich, wenn es ohne ärztliche Anweisung und Begleitung geschieht.

Manche Leute haben auch die Einstellung "Homoöpathie solange es geht - und wenn es nicht mehr geht, dann eben doch die Chemiekeule". Das finde ich auch etwas seltsam und unlogisch.

Bei mir selbst und anderen wende ich manchmal bestimme Akupressurtechniken an, die ich als hilfreich z.B. bei Spannungskopfschmerzen empfinde und Omas Hausmittelchen sind mir bei kleinen Wehwehchen oft lieber und hilfreicher als irgendein Medikament.

Die Akupunktursitzungen bei meinem Hausarzt (Er war Allgemeinmediziner und Psychotherapeut und wendete gerne naturheilkundliche und homoöpathische Verfahren und Akupunktur an.), brachten mir damals sehr viel, damit und mit bestimmten naturheikundlichen Mitteln habe ich also -  bei diesem Arzt - ganz ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Ein andersmal, als ich bei einem mir sehr empfohlenen Heilpraktiker war, hatte die Akupunktur überhaupt keine Wirkung....das war für mich nur rausgeworfenes Geld. Es hatte mich zwar sehr fasziniert, was mir dieser Heilpraktiker alles über mich erzählt hat, er schien da auch den Nagel auf dem Kopf zu treffen - aber die Akupunktur brachte mir absolut nichts.

Ich spreche auf Medikamente immer sehr gut und sehr schnell an, auch Alkohol hat eine sehr starke Wirkung bei mir und ich wäre eine tolle Versuchsperson für die Wirkung von Placebos.  ;-) Wenn ich z.B. doch mal eine Kopfschmerztablette nehme, dann werden die Schmerzen schon in dem Moment etwas gelinder, wenn ich die Packung öffne und die Schmerzen verschwinden etwa zu einem Drittel oder zur Hälfte, sobald ich die Tablette geschluckt habe. So schnell kann sie aber nicht wirken, nicht innerhalb von Sekunden.  Was da wirkt, ist meiner Meinung nach nur der Entschluß, dass ich jetzt etwas dafür tue, dass es mir bald wieder besser geht, also das Gefühl meine Schmerzen zu beachten und für mich zu sorgen. Und wenn ich homöopathische Mittel nehmen würde, würden sie bei mir auch ganz bestimmt wirken. Ich glaube, dass die Psyche sehr oft der eigentliche Faktor ist, warum wir oder unsere Tiere krank werden. Und dass es auch die Psyche ist, die uns wieder gesund macht oder eine vollständige Heilung verhindert.

Ich stehe der Homöopathie eher skeptisch gegenüber - der Schulmedizin aber genauso. Und wenn ich es irgendwie vermeiden kann, gehe ich gar nicht zum Arzt. Ich überlege es mir bei meinen Meerschweinchen auch oft zweimal, ob ich bei (kleinen) Unpäßlichkeiten zu einem Tierarzt gehe, den ich für nicht sehr kompetent halte, oder nicht lieber selbst etwas unternehme und sie so vielleicht wieder gesundpflegen kann....man ist da oft so hilflos, insbesondere dann, wenn das Tierchen sehr krank ist und keine Behandlung so recht anschlagen will, greift man nach jedem Rettungsanker, der sich bietet, wendet vielleicht auch Methoden an, die eher zweifelhaft sind.

Meiner Meinung nach ist es so, dass der Körper von Mensch oder Tier sich selbst heilt, sofern er dazu (noch) in der Lage ist. Mit welcher Methode er dabei unterstützt wird, ist letztendlich zweitrangig. Hat man zu wenig Energie oder ist zu schwach, schafft es der Körper nicht, man bleibt krank, erkrankt erneut am gleichen oder an etwas anderem oder stirbt trotz aller Bemühungen. Dann versagt jede Methode. Für mich funktioniert also sowohl die "Schulmedizin" als auch die alternativen Heilverfahren nur im Zusammenhang mit "Selbstheilung" und ein "ganzheitlicher Ansatz" erscheint mir erfolgsversprechender als eine Symptombekämpfung, egal mit welcher Methode.

Mit meinen Meerschweinchen war ich schon bei verschiedensten Tierärzten und in Tierkliniken, alles "Schulmediziner", die sich unterschiedlich gut mit Meerschweinchen auskannten und habe dort teils gute, teils sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Bei einem Tierheilpraktiker war ich noch nie. Ich kenne hier in der Gegend auch keinen. Von Ferndiagnosen halte ich gar nichts, ich denke, man muß so ein Tierchen schon selbst sehen und untersuchen um zu sehen, was es hat und braucht.

:-) Ich fände es toll, wenn ihr hier eure Meinung dazu schreibt und eure Überzeugungen darlegt - vielleicht  so, dass auch Anfänger und Laien wie ich nachvollziehen können, was das Gute an den Heilverfahren für Meerschweinchen ist, die ihr befürwortet. Ich würde mich sehr freuen, in dieser Hinsicht mehr zu erfahren und eine genauere Vorstellung davon zu bekommen.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Smoky am 16. Juni 2013, 20:28 Uhr
ja was soll ich dazu sagen...ich bevorzuge: so stark wie nötig und so sanft wie möglich, also eine Behandlung mit der "ächten" Homöopathie (siehe separater beitrag von mir)

ich habe das Prinzip bzw. die der Behandlung zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten erkannt, und für mich gibt es für die wirkliche Heilung keinen anderen weg.

dazu aber ein schlüssel-satz meines Lehrers Peter Friedrich:
"nur wer den mut zur Krankheit hat, kann zu wahrer Gesundheit finden"

ich bin gelernte Arzthelferin und mta mit darin ca 20 jahren Berufserfahrung, kam aber mit der Schulmedizin bei meinen Problemen und denen meiner kinder und Tiere nicht dauerhaft weiter, (auch die Beobachtungen der Patienten in der Klinik) und habe gesucht - und gefunden.

seit 16 jahren nun die Homöopathie, wobei dabei erstmal der "Selbstversuch" mit der falschen Anwendung, auch bei den Tieren (hoch-und niedrigpotenzen), und wir versuchen das nun sozusagen zu "reparieren", geht, aber schwer.

dabei konnte ich feststellen:
auch auf Entfernung geht eine behandlung, vielleicht hilft mir da auch meine Erfahrung mit der tierkommunikation, um einen zur Behandlung notwendigen kontakt zum Patienten herstellen zu können.
ohne die mithilfe der patientenbesitzer geht es natürlich nicht, die sind manchmal schon ganz schön gefordert ;)
jedenfalls hilft es mir nicht, wenn ich ein durch die fahrt vollkommen verschrecktes Tier vorgesetzt bekomme.

Akupunktur-Ausbildung habe ich mir überlegt, mich sogar schon angemeldet, habe dann aber den leichteren weg gewählt.
beide wirken ähnlich (sofern sie richtig angewandt werden, gilt auch für Akupunktur): Symptome geben den hinweis auf die zu stechenden punkte (gleichzusetzen mit dem finden des in dem Moment richtigen mittels) aber ich muß auch noch die richtige stelle mit der nadel treffen

diese "Gefahrenquelle" habe ich mir gespart, das mittel kommt leichter ins tier ;)



was mir bei dieser Behandlung bei Tieren noch sehr wichtig ist:
keine gewalt am Tier ausüben, außer: Untersuchung und gabe des mittels, mehr gibt es bei mir (außer in Ausnahmefällen) nicht.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Tiefseetaucher am 26. Juni 2013, 23:46 Uhr
Ich zitiere an der Stelle Dr. Edward Bach "Die Ursache von Krankheiten hat ihren Ursprung in unserer Seele. Unerkannte oder nicht akzeptierte Gefühls- und Verhaltenskonzepte manifestieren sich zunächst als seelische Konflikte und später als körperliche Krankheiten".

Genau so habe ich das bereits mehrfach, auch auf sehr schmerzhafte Weise, erlebt. Daher sind ganzheitliche Behandlungsansätze die für mich einzig logische Möglichkeit, zu sich selbst und dem inneren Gleichgewicht zurück zu finden und im Zuge dessen auch wieder gesund zu werden. Psychisch wie physisch.
Unsere Haustiere sind Lebewesen, wie wir, daher erscheint es für mich nur logisch, auch sie auf diese Weise zu behandeln.

In Kontakt gekommen bin ich bisher mit der Homöopathie nach Hahnemann, Reiki ("Handauflegen "), Bachblüten, Akupunktur und der mexikanischen Medizin in Form von Massagen und Ritualen.
Sicher nicht per Definiton, aber nach meinen persönlichen Erfahrungen zähle ich auch Yoga und Meditation dazu.

Grundsätzlich stehe ich der Schulmedizin nicht zwingend negativ gegenüber, da ich ihr auch viel zu verdanken habe. Eine schwere Skoliose würde man alternativ nicht behandeln können, die Konsequenz wäre für mich ein Leben im Rollstuhl gewesen, wenn es keine OP gegeben hätte. Kann man sich jetzt drüber streiten, ob das zur Aufgabe meiner Seele gehörte oder man schlichtweg die medizinischen Fakten betrachtet. Als ich meine "Weh-weh-chen" aber nur schulmedizinisch behandelte, entwickelte sich das zu einer Großbaustelle, eins folgte dem anderen.
Inzwischen gehe ich nur noch zum Arzt (ausgenommen mein Internist), wenn es notwendig ist, ich beispielsweise eine Krankschreibung brauche, weil es mir sehr schlecht geht, denn das darf meine Heilpraktikerin nicht machen.
Ich "behandle" gern mit Tee, da die Wirkung der Kräuter seit Jahrhunderten bekannt sind - warum soll es plötzlich schlecht sein, nur weil die Schulmedizin und Chemie da sind?
Ich halte es für falsch, dass immer alles so schnell wie möglich gehen soll (die Genesung in diesem Falle), es gibt schließlich einen Grund, warum man erkrankt. Man sollte lieber auf seinen Körper hören und versuchen rauszufinden, was er einem sagen möchte.

Allgemein kann ich sagen, dass sich meine Krankheiten (bis auf die Skoliose) alle auf etwas psychisches zurückführen lassen, womit sich Bach's Aussage für mich bestätigt. 
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Meeriemama am 13. Februar 2014, 16:49 Uhr
Da ist ja das Thema, dass mich hierher geführt hat!
In fast jedem Meerschweinchenforum ist es ja absolut zwecklos, über positive Erfahrung mit Homöopathie oder anderen alternativen Methoden zu berichten, da es dort einen selbsternannten Fachmann gibt, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle Verblendeten auf den rechten Weg zu führen  :roll:
Er hat zig Links an der Hand, mit deren Hilfe er beweisen kann, dass Homöopathie gar nicht wirken KANN.
Ich habe mir nicht einen einzigen angesehen, weil ich erlebt habe, DASS diese Methoden wirken.
bewandert bin ich auf dem Gebiet leider nicht besonders, so weiß ich z.B. nicht, was man unter "ächter" Homöopathie versteht.
Erfahrungen bei mir selber habe ich mit einer Kombi aus Homöopathie und Schüssler Salzen (chronische Glomerulonephritis, als eine Entzündung der Nierenkörperchen,  stabil seit 13 Jahren) und einer Art Bioresonanztherapie ("Schwingungen in Fläschchen  ;-)), wo ich selber überhaupt nicht an einen Erfolg geglaubt habe (nach einer schweren Sepsis, von der ich mich einfach nicht erholen wollte).
Homöopathie bei unserer alten Hündin mit Gesäugetumoren und Bachblüten bei unserer verhaltensgestörten Katze. Die Erfolge waren und sind verblüffend und es fällt mir schwer, bei Tieren an den Placebo-Effekt zu glauben.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Vio am 13. Februar 2014, 19:53 Uhr
ja, so gehts uns auch :-) gibt einfach zu viele positive erfahrungen, als dass man die wirkung von der hand weisen könnte ;)

es gibt nun auch eine studie, die die informations-speicher-fähigkeit des wassers nachweist
http://themindunleashed.org/2013/07/the-power-of-our-thoughts-on-water.html (http://themindunleashed.org/2013/07/the-power-of-our-thoughts-on-water.html)

immerhin ein schritt in richtung der anerkennung der homöopathie :-)
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Smoky am 14. Februar 2014, 14:16 Uhr
ach, ich wäre ganz froh, wenn die homöopathie, wie sie üblicherweise angewandt wird, nicht anerkannt wird bzw sogar: ganz verboten wär für mich die für alle lebewesen beste lösung ;)
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Tiefseetaucher am 15. Februar 2014, 01:30 Uhr
Man möchte sich wirklich die Haare raufen, wenn man liest, wie manche Leute so mit Mitteln und Dosierungsempfehlungen um sich schmeißen..... :wall:
Ich fänd eine Rezeptpflicht auch immernoch gut.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Smoky am 07. September 2014, 12:34 Uhr
§75 und die Entfernung von Symptomen


§75 im Organon von Samuel Hahnemann:

"Diese, durch die allöopathische Unheilkunst (am schlimmsten in der neuen Zeit) hervorgebrachten Verhunzungen des (menschlichen) Befindens, sind unter allen chronischen Krankheiten die traurigsten, die unheilbarsten, und ich bedaure, daß, wenn sie zu einiger Höhe getrieben worden sind, wohl nie Heilmittel für sie scheinen erfunden oder erdacht werden zu können."

Das hat Hahnemann vor 250 Jahren geschrieben, ist heute um so mehr gültig.
Ich weiß, das klingt vielleicht etwas extrem, ist auch nur ein winziger Ausschnitt seines gesammten Werkes, sollte aber für jeden mit Kenntnis und Verstehen (durch einmaliges Lesen kaum möglich, der Kurs dauert nicht umsonst ein jahr mit ständiger Fortbildung) seiner vorhergehenden über 150 Seiten langen Beobachtungen und Erfahrungen gut nachvollziehbar sein.


Kurze Erklärung dazu, damit dieser Paragraph ohne einiges Vorwissen vielleicht besser nachvollziehbar ist:
Chronische Krankheiten sind die Folge ständiger Unterdrückung von Symptomen, auch erklärbar mit ständiger Verlagerung/Verdrängung der Symptome in andere, immer lebensnotwendigerer Körperbereiche durch reine Symptomentfernung auf der falschen Ebene.

Die Haut ist das so gesehen lebensunwichtigste Organ, dann geht es weiter bis zur Lunge, Herz und am Schluß das Gehirn...

Das kann kurz nach der Entfernung des Symptoms erkennbar sein (z.B. Abszess kommt wieder) oder aber auch Wochen, Monate oder Jahre später sein, mit einem für die Schulmedizinnicht mehr nachvollziehbarem Zusammenhang (z.B. Hautsymptom unterdrückt, z.B. mit Salbe "weggeschmiert", irgendwann später Atembeschwerden)

Das wurde sogar schon vor Hahnemann erkannt, teilweise erfolgte komplettes Organversagen nach "Wegschmieren" eines Hautausschlages mit (damals meist) schwefelhaltiger Salbe.
Eine große Auswahl an solchen Beispielen findet sich in dem Buch "Die Theorie der chronischen Krankheiten" von S.Hahnemann.


Zum besseren Verständnis, was ich mit der "falschen Ebene" meine:

Wenn der PC spinnt, wird man nur durch Behebung des Problems in der Software (=Gabe eines Arzneimittels in der richtigen Potenz und nach möglichst genauem Übereinstimmen des Arzneimittelbildes, psychisch wie auch körperlich),

niemals aber

durch Austausch der Tastatur oder des Bildschirms (=Entfernung des Symptoms, egal ob pflanzlich, oder mit Medikamenten)
eine Besserung erzielen.


Oder:
Wenn ich ein verschlossenes Glas mit einer Flüssigkeit habe (=der Körper)
und die Flüssigkeit beginnt zu gären (belastender Zustand von aussen, körperlich sowie psychisch)
das Glas bekommt dadurch einen Sprung (=Entstehung eines Symptoms, körperlich, besonders aber auch psychisch!)
werde ich das Problem niemals durch das Verkleben des Sprunges (=Entfernung des Symptoms, meist nur auf körperlicher Ebene) beheben können,
ich muß die gärende Flüssigkeit beruhigen (=Arzneimittelgabe, wie in meiner Erklärung "ächte" Homöopathie beschrieben.

Das Glas (der Körper) wird immer instabiler, kaputter, sag ich mal.
Als Folge: die chronische Krankheit, irgendwann nicht mehr heilbar.


Um darauf zurückzukommen, warum ich das schreibe:
ich lese ein für mich klares Arzneimittelbild, d.h. Symptome, die nach sorgfältiger Prüfung eines Arzneimittels erschienen sind, denke mir: klare Sache, die "Gärung" ist einfach zu beheben...es kommt aber darauf an, wie das Symptom "verschwindet"...





Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Saubergschweinchen am 07. September 2014, 14:11 Uhr
Ich kann nur einmal für mich sprechen...
Ich verstehe was du schreibst und habe es auch vorher schon verstanden nur habe ich nach mehrmaligem Lesen des Organons, vielen Gesprächen mit Homöopathen (auch mit dir) und Fortbildungen unterschiedlicher Art für mich entschieden das Hahnemanns Theorien mir zu exzentrisch sind.

Für mich ist z.B. das Abfangen von Giften durch Kohle keine Symptomverschiebung. Es verhindert das die bakteriellen Giftstoffe den Körper weiter schädigen und aus dem "einfachen" Durchfall ein tödlicher septischer Kreislauf wird.
Die Natur hat nichts umsonst geschaffen, das begreift auch der Mensch langsam. Seit ca. 25 Jahren gibt es den Wissenschaftszweig Zoopharmakognosie. Dort wird untersucht wie es wilde Tiere schaffen gesund zu bleiben oder sich gar selbst zu heilen. Die schaffen das ganz ohne Hahnemann und Aufbereitung von Arzneimitteln...nun sind diese Lebewesen nicht gesund?

Für mich ist Hahnemann nichts greifbares und ich denke das sollte man akzeptieren. Was nicht bedeutet das ich nichts von Homöopathie halte...so ist es nicht aber nicht als einzig richtigen Weg.
Ich kann nicht alle Symptome deuten die mein Tier haben könnte so wird mir die Mittelwahl schleierhaft, ich glaube an Testung, du nicht denn so einfach ist das nicht hast du mal geschrieben.
Ich habe aber erlebt das es ganau so einfach ist, sei es mit Bioresonanz, Tensor oder Kinesiologie, der Tierkörper wähl selbst Mittel und Potenz....nur passen die meist nicht zu Hahnemann.

Meine Tiere behandele und füttere ich nun so das sie immer ein weitläufiges Spektrum an Heilmitteln und Heilpflanzen zur Verfügung haben, denn lange bevor wir ein Symptom sehen fangen die Tiere selbst an gegenzusteuern. Sei es mit Heilerde oder Kohle oder damit das sie spezielle Pflanzen herausselektieren, das fällt oft garnicht auf.
Nach Hahnemann soll ich das also lassen? Und darauf warten das ich Symptome sehe um ein Arzneibild zu bekommen?

Noch ein Beispiel fällt mir ein. Meine beiden Krebspatienten bekommen nun Vitalpilze. Ich schiebe den Krebs nach Hahnemann auf eine andere Ebene...ja gern. Denn wenn die Alternative die Euthanasie ist dann verschaffe ich dem Tier sehr gern mit allen Mitteln Zeit.

Ich möchte dich nicht angreifen und ich hoffe du fasst das nun richtig auf aber für mich sind deine Ansichten leider nicht schlüssig. Das sage ich nicht weil ich keine Ahnung habe oder keinen Bock mich drauf einzulassen, nein ich habe es versucht. Seit fast einem halben Jahr beschäftige ich mich mit Hahnemann....und je tiefer ich eindringe umso mehr möchte ich mich von seinen Ansichten distanzieren.
Ich weis auch das du nun denkst ich könne das alles garnicht erfasst haben weil ich keine jahrelangen Kurse besucht habe. Aber das möchte ich auch nicht, wenn ich jetzt schon nichtmehr überzeigt bin, möchte ich mich lieber medizinsichen Feldern widmen die mich mehr ansprechen.
Ich bin prinzipiell skeptisch wenn jemand das Heilungs-Monopol für sich beansprucht und würde daher darum bitten auch andere Therapien zu akzeptieren wenn sie hier genannt werden.

Konstruktive Tips hört jeder gern aber immer wieder das Argument der Symptomverschiebung finde ich persönlich sehr anstrengend zumal wir als Nicht-Homöopathen ja nur eine einzige Möglichkeit haben deiner Meinung nach richtig zu behandeln und das kann sich sicher nicht immer jeder leisten.

Ich hoffe du kannst nun ein bisschen verstehen warum ich immernoch eher ein Verfechter von Selbstmedikation mit natürlichen Heilmitteln bin.

glg

Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Vio am 07. September 2014, 14:29 Uhr
Steffi, du hast meine Gedanken zu dem Thema wunderbar in Worte gefasst, mir geht es ebenso...
Danke aber für deine Mühen und Erklärungen, Smoky :-)
Wir sind ja ein Forum, in dem jeder entscheiden kann, welche "Sichtweise" er vertreten möchte und ich finde es gut, dass du es so erklärst, dass jeder es verstehen und darüber nachdenken und sich dafür oder dagegen entscheiden kann :-)
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Tiefseetaucher am 08. September 2014, 19:56 Uhr
Zitat
"Chronische Krankheiten sind die Folge ständiger Unterdrückung von Symptomen, auch erklärbar mit ständiger Verlagerung/Verdrängung der Symptome in andere, immer lebensnotwendigerer Körperbereiche durch reine Symptomentfernung auf der falschen Ebene."
Zitat
"Hautsymptom unterdrückt, z.B. mit Salbe "weggeschmiert", irgendwann später Atembeschwerden"

Ich kann das aus eigener Erfahrung komplett unterschreiben.
+ Als Kind Neurodermitis -> kortisonhaltige Salbe.
+ Als Jugendliche unzählige Allergien, teilweise mit Asthamavorstufe -> Antihistamin.
+ Mit Mitte 20 Diagnose Morbus Crohn -> zunächst wieder Kortison und Immunsuppressiva.

Für mich ist es sehr nachvollziehbar. Seit ich erkannt habe, was das Grundproblem ist, geht es mir besser. Ich kann aufarbeiten und es ist für mich auch schlichtweg nicht logisch, Unterdrückung mit Unterdrückung zu behandeln. Ich möchte gar nicht wissen, was mit meinem Körper passieren würde, wenn man diesen Weg weiter ginge.

Grundsätzlich macht jeder andere Erfahrungen. Es gibt auch viele, viele Menschen, die mit der Schulmedizin gesund geworden sind. Das ist ihr eigener Weg, gesund zu werden, so wie sie gesund definieren. Das sollte man akzeptieren. Ich habe beide Ansichten erlebt. Ohne die Schulmedizin säße ich heute im Rollstuhl und doch ist sie allein nicht mehr mein Weg. Ich weiß, dass ich anders wirklich von innen heraus gesund werden kann und auch wenn die Schulmedizin das nicht vorsieht, irgendwann keine Medikamente mehr zu nehmen brauche.

Es ist schwierig, alles begreifen zu wollen. Jede Art zu heilen hat ihre Erfahrungswerte und damit ihre Berechtigung, finde ich. Denn so unterschiedlich wie wir alle sind, haben wir unseren Weg. Für den Einen ist es die Schulmedizin, für den Anderen Ayurveda und wieder für jemand anderen die Homöopathie usw. Nur weil es für mich funktioniert, heißt es nicht, dass es auch für jemand anderen funktionieren muss. So sehe ich das.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Saubergschweinchen am 08. September 2014, 20:14 Uhr
Naja, es geht ja nichtmal um den Vergleich Schulmedizin - Homöopathie, ich denke das Schulmedizin nicht für alles der beste Weg da sind wir uns sicher einig.

Auch das mit dem Wegcremen von Neurodermitis ist logisch, aber kann man nicht auch anders aufarbeiten? Den Körper pflanzlich, energetisch oder auch durch anders angewandte Homöopathie zur Selbstheilung anregen?
Ich kann nicht glauben das es nur die eine einzige wahre Heilung gibt, das ist mir zu...ich weis nicht wie ichs ausdrücken soll... religiös?

Nach Hahnemann ist alles was nicht "seine" Homöopathie ist keine Heilung, nur Symptomverschiebung und es wird immer böse enden. Er vergleicht am liebsten mit Foltermaßnahmen wie Aderlass, Fontanelle und Haarseilen. Das Organon zu lesen ist spannend und auch lehrreich aber ich fand ihn danach einfach unsympathisch, das liegt wohl an der Art wie er sich ausdrückt...herrablassend.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Tiefseetaucher am 08. September 2014, 20:18 Uhr
Auch das mit dem Wegcremen von Neurodermitis ist logisch, aber kann man nicht auch anders aufarbeiten? Den Körper pflanzlich, energetisch oder auch durch anders angewandte Homöopathie zur Selbstheilung anregen?
Ich kann nicht glauben das es nur die eine einzige wahre Heilung gibt, das ist mir zu...ich weis nicht wie ichs ausdrücken soll... religiös?

Das meine ich doch. Für jeden sieht der Weg anders aus:
Zitat
Für den Einen ist es die Schulmedizin, für den Anderen Ayurveda und wieder für jemand anderen die Homöopathie usw. Nur weil es für mich funktioniert, heißt es nicht, dass es auch für jemand anderen funktionieren muss.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Saubergschweinchen am 08. September 2014, 20:22 Uhr
Ah, dann hatte ich dich falsch verstanden, ich hatte nur den Vergleich mit der Schulmedizin herausgelesen. Entschuldige  :peinlich:
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Vio am 19. Januar 2016, 23:50 Uhr
(thema aus nikis thread hierher geleitet:)

tatsächlich zeigen meerschweinchen teilweise bis zum schluss nicht, wie übel es um sie steht. tiffy hatte am tag ihres todes 0 volumen mehr zum luftholen in der lunge und ist mit glänzenden augen und einem "lächeln im gesicht" rumgelaufen, hat freudig futter geholt und sich mit irgendwas beschäftigt... ihre atmung war mehr als katastrophal, hat sie aber null gestört. ich bin sicher, sie wäre mir in der nacht drauf erstickt, hätte ich sie nicht einschläfern lassen.
wenn man den tieren alles ansehen könnte, wäre es leichter. fall nicht drauf rein! denn nur selten lassen sie sich schmerzen und krankheiten anmerken, das liegt in ihrer natur. man kann sein tier noch so gut kennen und die schlimmste krankheit verbirgt es dennoch vor dir. sonst wäre es viel einfacher...

ich habe auch mal gedacht, ich schaffe das alles mit hilfe meiner THP auf natürliche weise - das ist ein trugschluss, unter dem die tiere der besitzer leiden müssen, die so denken. hätte ich z.b. damals bei meiner marzipan eher schulmedizinisch gehandelt, hätte sie nicht so ein schlimmes ende haben müssen und vielleicht noch länger gelebt (leider fehlten mir damals tatsächlich aber auch kompetente TÄ... allerdings hatte ich auch zuviel auf naturheilkunde gesetzt, obwohl der schaden irreparabel war und als ich es bemerkt/begriffen hatte, war es zu spät).

man kann viel mit naturheilkunde erreichen und sie ist sicherlich immens wichtig, damit ein tier richtig gesund wird und nicht nur so vorgetäuscht durch medikamente. aber wenn eine schwere erkrankung vorliegt, ist die medizin an der reihe und zwar an erster stelle.
irgendwer sagte mal was zu homöopathie in der art: "wenn es brennt, rufe ich die feuerwehr (medizin). danach kann ich aufräumen (homöopathie)."
und es brennt, wenn ein meerschweinchen schilddrüsenprobleme hat. oder herzprobleme. oder wasser in der lunge. oder große zysten. denn wenn man nichts tut, stirbt es. und homöopathie alleine reicht da nicht aus, dafür ist es dann zu spät. und wenn es erst mal sichtbare anzeichen, wie ödeme gibt, dann ist das kind meistens schon in den brunnen gefallen. deshalb gehe ich z.b. mind. alle 6 monate auch ohne grund zum vet check. und nur so konnten wir tiffy auch noch 6 monate schenken, in dem wir viel zu spät allgemein aber noch rechtzeitig vor dem supergau ihre schwere herzproblemathik neben der gigantischen zysten bemerkten.

ehrlich gesagt, du gibst ziemlich viele mittel in ziemlich kurzer zeit, finde ich. homöopathie braucht unter umständen wochen, um zu wirken, teilweise monate, es kommt immer auf den körper an. ich kann mir keine meinung erlauben und möchte dich auch nicht kritisieren, verstehe mich nicht falsch. du machst das sicher gut, aber auf mich wirkt es so und deshalb wollte ich das schreiben, ich kann aber auch falsch liegen :-)
man selbst ist bei den tieren manchmal etwas betriebsblind. sie selbst zu behandeln kann daher oft auch schief gehen, weil man z.b. viele dinge gar nicht sieht, die anderen auffallen, die nicht normal sind, einem aber so erscheinen, weil man das tier eben jeden tag ganz genau beobachtet, zu genau.
zudem spielt das eigene gefühl auch immer noch mit rein, nicht immer bewusst. deshalb mache ich in notfällen grundsätzlich bei meinen eigenen tieren keine TK und lasse auch andere homöop. mittel vorschlagen - also ausgebildete THPs. denn da kann man eine menge falsch machen und zwar so falsch, dass die tiere nachher symptome einer anderen krankheit haben und das die eigentliche vertuscht.
ich rate eigentlich jedem davon ab, die tiere nach eigenem ermessen homöopathisch zu behandeln und empfehle eine THP.

nur weil du etwas gegen die schulmedizin hast oder schlechte erfahrungen gemacht hattest, warum muss das auch für deine tiere gelten? du nimmst ihnen damit unter umständen die chance, zu überleben. wenn es um dich geht, dann ist das deine entscheidung, aber bei unseren tieren ist das anders, denn sie können sich ja selbst nicht entscheiden, deshalb sollten wir immer so wählen, dass es in ihrem sinne ist und ich denke, das würdest du auch tun, deshalb würde ich mich jetzt nicht so festlegen. die schulmedizin ist oft sehr wichtig, auch wenn ich das ebenfalls sehr kritisch sehe und denke, dass sie zu oft und zu leichtfertig eingesetzt wird. manchmal aber auch, weil es notwendig ist :-)

stell dir vor, idefix hat ein schweres herzproblem. du könntest sie nochmal bei einem guten TA richtig untersuchen lassen (beim ersten mal war es halt pech, aber das muss nicht immer so sein), du würdest herztabletten bekommen, könntest homöopathisch unterstützen, es würde ihr besser gehen und ihr hättet noch tolle jahre vor euch.
oder eben du doktorst selbst mit homöopathie rum und sie stirbt nach ein paar monaten, muss nicht so sein, kann es aber.
und das nur, weil du es nicht für sinnvoll gehalten hast, sie untersuchen zu lassen oder ihr eine medizin zu geben, die sie dringend gebraucht hätte, weil ihr herz nämlich schon irreparabel geschädigt ist, so sehr, dass ihr körper den schaden weder ausgleichen noch reparieren kann und somit auch homöopathie nichts mehr bewirken kann?

ich mag das jetzt vielleicht ein bisschen hart ausgedrückt haben, aber glaub mir, wenn du versäumst, dein tier untersuchen zu lassen und ihm eine lebensrettende behandlung untersagst, nur weil du gedacht hast, du wüsstest es sowieso besser, wirst du deines lebens nicht mehr froh und verzeihst dir diesen fehler nie wieder.
ich weiß das aus eigener erfahrung und sowas willst du nicht erleben und auch deinem tier nicht antun, glaub mir!

also sag mir ganz ehrlich: wenn dein meerschweinchen die lunge voll mit wasser hat, würdest du ihm keine entwässerungstablette geben, die ihm vielleicht das leben retten könnte, sondern homöopathie vorziehen, bei der mit hoher wahrscheinlichkeit das tier dann ersticken wird?

wir sollten eines nie vergessen: homöopathie regt den körper an, sich selbst zu heilen. das ist sehr sinnvoll, kann wundervolles vollbringen und ist für mich auch sehr wichtig, wenn ein tier gesund werden soll.
aber wenn der körper irreparabel geschädigt ist, kann sie nichts mehr ändern und wenn nur, wenn sie über einen langen zeitraum gegeben wird, den der körper benötigt, um sich selbst zu heilen. und in der zwischenzeit, oder eben dann dauerhaft, gibt es mittel aus der schulmedizin, die den körper am leben halten, damit er überhaupt die chance hat, sich selbst zu heilen.

schulmedizin und naturheilkunde haben beide ihre berechtigung. es ist in meinen augen fahrlässig, naturheilkunde zu verurteilen und seinen tieren diese auch nicht zu gestatten. genauso verantwortungslos finde ich es, die schulmedizin grundsätzlich zu verteufeln und die tiere damit nicht zu versorgen, wenn sie es benötigen.

und bei unseren tieren nützt es auch eindeutig nichts, dass sie den "sinn" einer krankheit für sich erkennen und die krankheit dann loswerden ;)

idefix hat ein großes problem, das ist wohl klar, denn entweder, es sind große zysten, wie steffi vermutet, dann ist da auch höchste eisenbahn, bevor man nichts mehr machen kann, die zysten organe, den darm usw. abquetschen und ihr hormonsystem aus der spur bringen, sofern das nicht schon geschehen ist. oder vielleicht ist es doch fett, dann läuft da auch gehörig was falsch. ich würde mich tatsächlich auch nicht wundern, wenn sie ein herzproblem hätte... und wenn das der fall sein sollte, dann ist hier höchste eisenbahn, bevor es zu spät ist. ich würde lieber einmal zu viel zum TA gehen, als einmal zu wenig. wenn sich raus stellt, dass das herz ok ist - super. dann hast du gewissheit. und wenn sich herausstellt, dass sie sehr herzkrank ist (und nein, das muss man nicht sehen ;) ), dann kannst du ihr mit herztabletten helfen und ihr leben verlängern, du weißt, wo du homöopathisch ansetzen musst und hast die besten chancen, trotz der krankheit, deinem tier noch lange ein schönes leben schenken zu können.

was hast du also zu verlieren? :-)
(ich hoffe, du nimmst meinen text nicht zu persönlich :fr: ich meine das nicht böse, es schwingt meine eigene schlechte erfahrung mit, die ich erlebt hab, als ich die schulmedizin noch komplett verteufelte, so wie du es beschreibst und auf schlimme art lernen musste, dass sie doch wichtig ist manchmal... )

das mit milan freut mich sehr, hört sich prima an :-) klingt alles danach, dass es tatsächlich die richtige entscheidung war :-) so ist manchmal eben bauchgefühl besser als logik ;) dennoch leider nicht immer, schön wärs halt  :traurig:
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: niki+ am 20. Januar 2016, 08:52 Uhr
Danke für deine ausführliche Antwort!
Sie regt mich zum nachdenken an   :-)
Ich habe ja auch nicht behauptet dass ich gar nicht mehr zum TA gehe mit ihr...
Doch die ganze Thematik berührt auch das Thema Krankheit für mich und da resonieren natürlich eigene Erfahrungen mit. Und die ganze Einstellung zum Thema Tod ist auch in diesem Thema drin.
Schreibe gerne mehr darüber wenn ich Zeit habe...
Idefix hat übrigens nicht viele Globulis bekommen bis jetzt.
Die letzte gabe seit ich jetzt wieder angefangen habe, ist ein Monat her.

Bedenke bei dem ganzen, dass meeris auch zuchtbedingt Anlagen zu Krankheiten mitbringen und dass auch lange SM Behandlung, Ernährung, usw. bei den Vorfahren von idefix auch eine Rolle spielen. Naturheilkunde kann nicht alles beeinflussen und heilen, und die SM schon gar nicht. Sie kann Leben verlängern. Leider aber den Tod, einen guten Tod sozusagen, einen selbstbestimmten, verhindern oder stören und den Prozess des Todes zerstören. Sowie die SM das bei der Geburt auch macht.
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Saubergschweinchen am 20. Januar 2016, 09:49 Uhr
Das ein fremder TA sich bei einem fremden RöBi sehr zurückhält und genau so reagiert hätte ich dir auch vorher sagen können. Ohne das Tier selbst gesehen zu haben werden sie sich hüten Diagnosen zu stellen die einem Kollegen vor den Kopf stoßen könnten.
Ich rate dir weiterhin zum Klinikbesuch und entsprechender Diagnostik.

Was dir das bringt? Du weist dann was los ist und kannst ihr helfen. Schilddrüsenprobleme kann man auch natürlich behandeln und braucht nicht immer gleich Hormone zu geben. Phytotherapie und Vitalpilze haben großes Potenzial zur Stabilisierung der Hormonausschüttung. Aber man muss eben zuerst wissen wogegen man kämpft.
Warum nicht auf sich selbst vertrauen? Weil Tiere uns täuschen, wir können am Tier nicht ordentlich repetitorisieren weil wir interpretieren müssen. Und dann sehen wir nur den Bauchschmerz...nicht ob die Blase drückt oder der Magen sticht. Auch in der TK erfahren wir nicht alles denn es sind Fluchttiere die höchst selten zugeben das es ihnen schlecht geht. Eine Testung können wir machen aber wenn man alles selbst macht spielt automatisch und ungewollt der eigene Wille und die Wünsche mit hinein. Das ist nur menschlich, hilft aber dem Tier in dem Moment überhaupt nicht weiter.

Ich kann deine Gedankengänge schon nachvollziehen und glaube dir auch das es sehr schwierig ist weil es ja auch keine THPs in A gibt aber eine andere Sicht auf die Krankheit als die Eigene ist immer sinnvoll und wichtig.
Ich persönlich sichere meine "Diagnosen" auch gern schulmedizinisch ab, auch ohne schulmedizinisch behandeln zu wollen. Erstmal zeigt mir dass das ich mit meinem "speziellen Gefühl" fast nie daneben liege und es schützt mich auch vor emotionalen Fehlentscheidungen und eben davor etwas schwerwiegendes zu übersehen.

Ansonsten hab ich Vio´s Beitrag nicht viel hinzuzufügen, es ist absolut wichtig sich klar zu machen das man eben nicht alles selbst sieht und bemerkt. Das hat auch mit den Tieren zu tun die nämlich auch frei entscheiden können ob sie ihre Bezugsperson überhaupt merken lassen wollen das sie krank sind.

Mein Liviu hätte mir das auch nie gezeigt und er hatte mit Herzmedi und Entwässerung ein ganzes Jahr mehr Zeit und ist dennoch einen entspannten und selbst bestimmten Tod gestorben. In den vielen TKs die ich gemacht habe wollte nicht ein Tier wirklich sterben, egal wie schlecht es dran war....sie wünschen sich auch mehr Zeit und wenn man ihnen diese schulmedizinisch verschaffen kann dann tue ich das auch. Bei schwer kranken Tieren geht es oft nicht mehr um Heilung sondern um Zeit die man eben mit ACE-Hemmer und Entwässerung verschaffen kann. Oder mit starken Schmerzmitteln, oder mit Cortison.
Das ist alles nicht schön verschafft aber eine schmerz- und beschwerdefreie Zeit und das ist was zählt. Tiere leben im Jetzt, es muss Ihnen jetzt gut gehen damit sie sich wohl fühlen.
Das ist meine Meinung zur paliativen SM und natürlich soll man dann auch den Sterbeprozess natürlich unterstützen, es dem Tier leichter machen zu gehen.

Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: niki+ am 20. Januar 2016, 23:33 Uhr
so. habe mir jetzt eine TA termin ausgemacht in einer gemeinschaftspraxis. wurde von einer österreichischen meerschweinchen plattform empfohlen, weiß aber trotzdem nicht wie fähig die sind in diesem fall. zumindest machen sie frühkastrationen und kastrationen bei meeris und können blutabnehmen. somit sind sie schon weit mehr über dem, was ich bis jetzt erlebt habe.
meine TÄ wusste nicht mal, was eine frühkastra ist, als ich sie nach unserem überraschenden wurf angerufen hatte. (meine töchter wollten einen buben behalten)
es gibt eine teure kleintierspezialistin, habe ich über eine nachbarin erfahren, aber die ist wieder viel weiter weg.

meine hoffnung wäre ja auch, dass, wenn diese gemeinschaftspraxis gut ist, ich dann jemanden meines vertrauens in der nähe hätte. denn zur gehabten TÄ will ich nicht mehr, mein vertrauen in sie ist jetzt endgültig weg...

ist das ein kriterium, dass die auch gut in der diagnose sind, wenn sie frühkastras können?
was ist eigentlich der unterschied zwischen TA und tierklinik? (weil steffi meinte ich soll in eine tierklinik...)

und zum thema SM und naturheilkunde:

ich glaube, wir haben in diesem punkt unterschiedliche meinungen und unterschiedliche erfahrungen.

die hauptunterschiede sind:
ich habe kinder. (menschen)kinder. und ich habe durch meine kinder haustiere. (war ein wunsch der kinder, jetzt sind die meeris natürlich uns alle 4 ans herz gewachsen). tiere haben in diesem haushalt nicht den gleichen stellenwert wie menschen. obwohl sie zur zeit mit idefix und milan und schoko mehr zeit und aufmerksamkeit bekommen als die menschen hier. das soll aber kein dauerzustand sein. ich merke selber, wie schnell diese kleinen tiere zu einem baby-ersatz werden... und man plötzlich alles tut und globuli sucht usw. und dass generell tiere einen beziehungsersatz darstellen können (durch mein lesen und schreiben in foren) trotz allem sind es tiere über die wir hier reden und ich bin da vorsichtig, ihnen menschliche attribute oder gar menschliches bewusstsein zuzuschreiben.
wir haben diese tiere nun mal und jeder in diesem haus soll es gut haben und optimal versorgt sein, deswegen ist mir artegerechte tierhaltung ein anliegen geworden.
ich kann mich mit lebensverlängerung um jeden preis nicht anfreunden, auch bei tieren nicht.
und bei uns (menschen in dieser familie) gilt auf keinen fall dieser spruch, den du da zitiert hast, vio!

wenns bei uns brennt, rufe ich den homöopathen an. bei knochenbruch, da gehts ins spital zum gipsen, aber behandelt wird mit homöopathie und auf psychischer ebene (gerade bei knochenbruch, ist auch ein symptom für etwas -- es gibt keine zufälle)

Zitat
nur weil du etwas gegen die schulmedizin hast oder schlechte erfahrungen gemacht hattest, warum muss das auch für deine tiere gelten? du nimmst ihnen damit unter umständen die chance, zu überleben. wenn es um dich geht, dann ist das deine entscheidung, aber bei unseren tieren ist das anders, denn sie können sich ja selbst nicht entscheiden, deshalb sollten wir immer so wählen, dass es in ihrem sinne ist und ich denke, das würdest du auch tun, deshalb würde ich mich jetzt nicht so festlegen.

wenn sich diese tiere dieses haus als "inkarnationsort" ausgesucht haben, dann ists ja auch ihre entscheidung, dass sie sich meinen entscheidungen ausliefern sozusagen.
vergiss nicht, dass mein mann und ich auch die entscheidungen über den körper unserer kinder treffen müssen. die sind uns in den ersten jahren auch "ausgeliefert".
und dann kann man das auch weiterspinnen und sagen, wir gefährden das leben unserer kinder weil wir sie nicht impfen lassen usw. oder ich gehöre wegen fahrlässigkeit angezeigt, weil ich die neurodermitis meiner tochter nicht mit cortison behandelt habe und sie schon ganz aufgekratzt war...(die klassischen SM-mediziner-sprüche)
bei eltern, die ihre kinder nicht mit chemo behandeln lassen wollen, sollen die kinder dann vom staat zwangebehandelt werden?
jetzt auch noch die ganze pharmaindustrie für die tiere zu unterstützen, warum sollte ich das tun?
das ist wie vegetarierin sein und einen hund haben und diesen mit antibiotika-massentierhaltungsfleisch füttern und dadurch erst recht die industrie unterstützen, wegen welcher ich vegetarierin wurde...
das ist für mich alles etwas unlogisch...
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Saubergschweinchen am 21. Januar 2016, 09:24 Uhr
Klingt doch gut mit der Praxis, was sie taugt kann keiner vorher sagen und Frühkastration ist nicht zwingend ein Argument für gute Diagnostik, zeigt aber das sie sich mit Meerschweinchen beschäftigen und sicher auch typische Erkrankungen erkennen.
Eine Klinik ist sehr viel besser augestattet, hat ein eigenes Labor (kurze Wartezeiten auf Ergebnisse) und unterschiedliche Spezialisten unter einem Dach. Eben wie ein Krankenhaus für Menschen, auch wenn dir der Vergleich vlt. nicht gefällt. Ich hatte diesen Weg geraten weil man in einer Klinik die größte Chance hat auch einen Heimtierspezialisten anzutreffen.

Ich weis nicht ob du das so ausdrücken wolltest aber ich denke das einige hier sich durch die Aussagen im Vergleich mit Kindern und "Beziehungsersatz" vor den Kopf gestoßen fühlen könnten.
Ich kann nur für mich sprechen das es auch hier einen deutlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier gibt und ich meine Meerschweinchen keinesfalls als Ersatz für irgendwas empfinde. Dennoch lasse ich  ihnen die (in meinen Augen) bestmögliche Behandlung zukommen ohne dabei das Tier selbst aus den Augen zu verlieren. Außerdem empfinde ich es als absolut egoistisch den Tieren komplexe Wesenszüge abzusprechen, das erschreckt mich tatsächlich ein wenig denn worüber reden wir denn hier sonst seit Wochen?

Zitat
ich kann mich mit lebensverlängerung um jeden preis nicht anfreunden, auch bei tieren nicht.
Ist denn das Verschaffen von ein bisschen mehr qualitativer Zeit fürdich wirklich eine "Lebensverlängerung um jeden Preis"? Ich sehe das nicht so schwarz und weis.
Es ist was anderes einem Tier noch einige schmerzfreie Tage oder Tage an denen es gut Luft bekommt und eben nicht vor sich hinleiden muss bis es die Kraft zum Sterben findet (was mitunter auch nicht leicht ist) zu verschaffen, als ein Tier z.B. mit Infusionen und Chemo künstlich am Leben zu erhalten. Da gibt es Abstufungen und solange die Qualität der Zeit im Focus steht sind wenige schmerzfreie Tage tatsächlich mehr wert als ein schmerhaftes länegres Ende.

Ich denke wir sehen die Dinge eigentlich sehr ähnlich nur in unterschiedlichen Ausprägungen. Was bei mir aber die Frage offen lässt wie sinnvoll dein Termin beim TA unter diesen Voraussetzungen überhaupt ist. Denn wenn du von vorn herein sagst das du die möglichen Erkrankungen dann ohnehin nicht anders behandeln willst als jetzt kannst du Idefix den Stress tatsächlich ersparen. Ich kann dir da nun leider auch keinen Rat mehr geben weil mir die völlige Verwehrung gegen andere Methoden als der Homöopathie immer sehr befremdlich ist.  :sorry:
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: niki+ am 21. Januar 2016, 14:17 Uhr
Ich finde das sehr schwierig über diese Themen zu schreiben.
Ich müsste da viel länger ausholen und habe das jetzt nur komprimiert und Schlagzeilen-artig wiedergeben können.
Wir schreiben ja alle aus einer eigenen Geschichte heraus.
Und haben Tiere aus diesen Geschichten heraus. Ich glaube schon dass haustierhaltung per se ein "Thema" ist, dass auch etwas aussagt wie man sich in der Welt zurechtfindet und warum man eine Beziehung zu einem Tier sucht.
Und die Art wie man dann diese Beziehung gestaltet. Und was man tut um dieses Leben zu erhalten.
Ich bin da aber mit eingenommen, sage das also aus einer selbstkritischen Position heraus.

Ich finde eine Diagnose in dem Sinne hilfreich, dass ich dann schauen kann, wie ich alternativ behandeln kann. Wenn die Diagnose schlimm ist und idefix kurz vor dem Sterben ist, dann muss abgewägt werden...
Wenn idefix keine Schmerzen die zum Sterben sind zeigt, dann wird sie wohl noch eine gute verwöhnte Zeit bei uns haben.
Zu den "menschlichen Attributen": da habe ich mich sehr oberflächlich ausgedrückt. Ich sehe wohl, dass unsere 5 ganz unterschiedliche Charaktere haben. Doch jede Aussage über ihr fühlen oder Schmerzempfinden oder ihr wollen, als TK oder einfach so wahrgenommen, sind trotz allem Merkmale die wir mit unserem Bewusstsein wahrnehmen und zum Großteil ist dies unsere menschliche Interpretation oder "Übersetzung".
Wenn ein Meeri leichte Schmerzen hat und diese nicht zeigt oder auch nicht "kommuniziert", weil es ein fluchttier ist, dann hat dieses system doch einen Sinn und ist auch ausgeprägt um mit diesen leichten Schmerzen klarzukommen und als Meeri darauf zu reagieren. Auch bei den Menschen gibt es viele Abstufungen und sinnhaftigkeiten von Schmerz. Ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll...
Wenn der Mensch leichte Schmerzen hat, dann ist dies ein Signal dass er z.b. Auf diesen Fuß nicht auftreten soll oder nicht 1kg Knoblauch essen soll. Diese leichten Schmerzen werden nicht unbedingt gezeigt. (Im Erwachsenenalter) sie dienen dem Menschen selber zur Orientierung. Wenn der Mensch Schmerzen hat, die zum Sterben sind, dann kann er die auch nicht verbergen und dann sehen auch die anderen ( vereinfacht ausgedrückt ) dass es eine ernste Sache ist und die Umgebung kann sich auf den Tod vorbereiten und hat diese ernste sache dadurch kommuniziert bekommen ( ich klammere jetzt Heilmethoden aus, darum geht's jetzt nicht, irgendwann, wenn der Mensch aus Krankheit stirbt, dann sind diese Signale da, bei schwerster Krankheit auch trotz Morphium)
Ein Tier, in diesem Fall ein fluchttier hat auch ein system, in dem schmerzen dem Tier selbst oder der Umgebung was kommunizieren. Wenn die Schmerzen extrem sind, dann ist das sichtbar- für die anderen Tiere. Es wird durch Sprache und Körperhaltung kommuniziert dass es jetzt stirbt und die anderen meeris Gehen dann so damit um wie es halt innerhalb dieser Art üblich ist.
Wenn ich jetzt als Mensch dieses benachrichtigungssystem (Schmerz/Symptom- Handlung )abstelle, dann unterbinde ich damit den kommunikationsfluss zwischen meinem Körper und mir. Eine andere Instanz, die SM zB. , bestimmt über dieses system und greift ein.
Und jetzt der Vergleich zu den meeris: ich als Mensch greife in das system des Tieres ein, so wie die SM ( oder eine mechanistische Geisteshaltung) in unsere körpergesamtsystem eingreift( welches älter ist als die Ratio)
SM ist eben nicht ganzheitlich.
Und die natürlichste Behandlung ihrer Krankheiten für meeris wäre das, was sie sich selber in freier Wildbahn "verordnen" würden...
...glaube das ist immer noch mißverständlich... :denk:
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Vio am 22. Januar 2016, 00:02 Uhr
ich glaube, ich verstehe, was du meinst :-) ich sehe das ebenso, jedoch ist mir dennoch nicht klar, was da genau gegen die schulmedizin spricht, wenn es um irreparable schäden geht? ich sehe das eigentlich genauso, wie steffi...
ich versuch mal deine erklärung mit meinen worten zu erfassen, ok? dann kannst du sehen, ob ich das richtig aufgefasst hab :-)

also:
mensch hat schmerzen im fuß, weil was nicht stimmt. er nimmt schmerzmittel, unterdrückt damit den hinweis des körpers, tritt somit wieder ordentlicher auf, fuß somit noch schlimmer dran.
hätte er mit naturheilkunde gearbeitet, sich etwas geschont, worauf der schmerz hingedeutet hätte, dann wäre der fuß (vielleicht) bald wieder ok gewesen.
wenn man aber von dem problem weiß, es dann mit naturheilkunde angeht und gleichzeitig schmerzmittel nimmt, jedoch dennoch dran denkt, den fuß nicht zu belasten - was ist da dann verwerflich? nicht jeder hält starke schmerzen gut aus, ich glaube, dass es sogar besser ist, wenn man manchmal schmerzmittel nimmt, als dem körper den enormen stress durch schmerzen zuzumuten.

wie auch immer, schmerzen haben sinn: sie weisen auf dinge hin, die nicht mehr funktionieren und hindern uns, es noch zu verschlimmern.

beim fluchttier ist es so, dass es schmerzen nicht zeigt, bzw. erst, wenn es gar nicht mehr anders geht. derweil versucht es sich mit der natur selbst zu heilen. in dem sinne wäre dann da keine schulmedizin vorgesehen.

meintest du das so? den rest deines textes hab ich glaub ich nicht ganz verstanden, mit dem älter als die ratio...
du hast, soweit ich das eben halt richtig verstanden hab, damit ja auch total recht. aber wenn wir das halt so durchziehen, sterben wir deutlich früher vermutlich, je nach krankheit.
und das gilt auch für unsere tiere:
a) steht ihnen in unserer gefangenschaft gar nicht das nahrungsspektrum zur verfügung, was sie bräuchten, um sich jederzeit selbst heilen zu können
b) kann man diskutieren wie man will - die schulmedizin hat möglichkeiten, unser leben zu verlängern (und auch zu erleichtern natürlich bei starken schmerzen), z.b. leben unsere haustiere ja sehr oft sogar viel länger als ihre artgenossen in freier wildbahn


aber ich finde es nicht verkehrt, dass man durch schulmedizin, wenn es halt nicht mehr geht, schmerzen lindern kann. oder ein herz, welches nicht mehr kann, unterstützt, damit es vielleicht noch mehrere jahre länger leistung bringen kann.
wenn es dem tier dabei gut geht, ist das doch nicht verwerflich, ihm noch schöne jahre zu schenken und allein durch naturheilkunde kann man das halt nicht leisten. aber eben sehr gut unterstützen.

angenommen ein tier hat eine schilddrüsenerkrankung und leidet stark darunter, stirbt aber nicht daran. wieso darf man ihm dann nicht mit schilddrüsenmedis wieder ein normales leben schenken? mit naturheilkunde ist das nur eingeschränkt und mit etwas glück und viel zeit zum ausprobieren und wirken lassen möglich, mit hoher wahrscheinlichkeit aber mit der schulmedizin. homöopathisch unterstützen kann man dann immer noch, man weiß ja dann von dem problem und unterdrückt nicht nur die signale, sondern hilft dem körper durch naturheilkunde, lässt das tier aber auch nicht weiter leiden, dank der schnellen und effektiven hilfe der schulmedizin :-)

schulmedizin ist eigentlich ein geschenk: denn tödliche krankheiten können bekämpft werden, extreme schmerzen gelindert und trotz einer schweren erkrankung die lebensqualität verbessert und das leben verlängert werden.
allerdings sollte damit besser umgegangen werden und bewusster, z.b. muss neben der schulmedizin zwingend mit naturheilkunde die "wahre" heilung des körpers angeregt werden. es geht halt nicht nur mit schulmedizin - aber auch nicht immer ohne.

lebensverlängerung...
um jeden preis, natürlich nicht - ich bin auch nicht für qualvolle lebensverlängerung.
aber wenn ich z.b. ein herzkrankes schweinchen hab, was nur noch wenige wochen zu leben hat, bei dem sich langsam die lunge mit wasser füllt und es irgendwann an herzversagen sterben oder ersticken wird... ist dann der preis, ihm eine tablette am tag zu geben für noch monate bis jahre glücklichen lebens zu hoch?
ich denke nicht...

ebenso würde ich keiner chemo etc. zustimmen, da wäre meine wahl, naturheilkundlich zu unterstützen, zu tun, was man da tun kann und das tier zu begleiten, bis ich merke, dass es nicht mehr kann.

man kann das halt einfach nicht verallgemeinern und bei erkrankungen wie schilddrüse, herz etc. ist es weder qual noch viel stress, dem tier zu helfen und ihm noch viele glückliche momente zu schenken :-)

ein selbstbestimmter tod ist doch dennoch drin, wenn es dann eben neben der schulmedizin nicht mehr geht.
manche tiere leben jahre mit herzmedis, ohne große einschränkungen zu haben.
würdest du, wenn du herzkrank wärst, ehrlich sagen: "meine lieben kinder, ich möchte meinen tod nicht aufschieben, mein körper hat ihn nun bestimmt, macht es gut!" anstatt mit herztabletten noch jahrzehnte leben zu können? doch bestimmt nicht, oder? :-) warum sollte das also unser tier... es hat sich ja nicht ausgesucht, nun zu sterben, sein herz kann nur nicht mehr. mit tabletten kann es wieder, wieso sollten wir also dann unserem tier schon dem tot überlassen, wenn es doch noch jahre leben könnte?


frage ist auch, was ist denn eigentlich ein selbstbestimmter tod? inwiefern ist das selbstbestimmt, wenn unser körper nicht mehr kann? da haben wir ja dann gar keine andere wahl, als zu sterben... oder meinst du, dass das sozusagen für die seele so vorgesehen ist? dann wäre ja vielleicht auch die hilfe durch schulmedizin vorgesehen, wer weiß...

ist was anderes, wenn man ein tier, was schon nicht mehr kann und will, mit medis zupumpt und so weiter... das ist qual und da würde ich dir dann zustimmen!
aber generell deswegen schulmedizinische hilfe abzulehnen halte ich für falsch...

im übrigen gibt es ja in der natur auch keine homöopathie für unsere tiere. also wäre ein "hineinpfuschen" in das system dadurch auch nicht richtig, wenn man so auch für die medizin argumentiert. denn homöopathie ist ja auch noch etwas ganz anderes als heilen durch nahrung/phytotherapie...

zu deinem beitrag davor noch:

klar, genetik spielt immer eine rolle. aber es kommt drauf an, wie sich veranlagungen ausprägen. man kann da mit naturheilkunde gegen halten - aber auch sehr gut mit schulmedizin.

ich bin auch recht spirituell - aber das mit der inkarnation finde ich zu wage, denn da kann man sich auch gut irren. ich selbst möchte meinen tieren jede chance ermöglichen, so lange wie möglich eine glückliche zeit zu haben. die pharmaindustrie unterstütze ich deshalb auch nur dann, wenn ich drauf angewiesen bin. es ist etwas anderes, lebensnotwendige medis zu kaufen oder das 6. antibiotika, weil die anderen ja nicht geholfen haben gegen den leichten schnupfen.

im grunde dreht sich doch eigentlich alles um die frage:
tier sterben lassen oder mit medikamenten das leben verlängern und noch schöne momente schenken.

ich wähle dann doch eher, mein tier nicht (vielleicht qualvoll) sterben zu lassen, auch wenn ich dann vielleicht der pharmaindustrie geld geben muss, was so wenig ist für die herztabletten eines schweinchens, dass es sie nicht wirklich unterstützt... aber dafür hat mein schwein noch eine schöne zeit bei mir :-)

was würden unsere tiere wollen, wenn sie entscheiden könnten... das ist wohl ein thema, bei dem man kein ende finden wird, wenn man es diskutiert.
da ich persönlich für mich nicht denke, dass sie sterben wollen oder sich inkarniert haben, in dem wissen, dass ich sie sterben lasse, weil ich keine schulmedizin verwenden möchte, bin ich bereit, sie mit medikamenten zu unterstützen. alles andere wäre tatsächlich für mich dann auch quälerei, denn wenn ich ja von der krankheit weiß oder ahne, dass etwas nicht stimmt und auch weiß, dass mein tier in der regel erst schmerzen zeigt, wenn es zu spät ist, so lasse ich es bewusst leiden - und das kann ich nicht, dafür liebe ich meine tiere zu sehr...

das mit tieren und kindern hab ich, glaube ich, nicht verstanden.

wenn du TK miteinbeziehst, die ja zeigt, dass wir menschen tiere unterschätzen und sie genauso wie wir vorstellungen, wünsche, empfindungen, gedanken usw. haben inwiefern sprichst du den tieren dann aber "menschliche" attribute (welche meinst du?) ab?
und was genau siehst du als unterschied zwischen "tieren" und "menschen"?

mit dem brennen: du hast auch zuerst die feuerwehr gerufen, als es einen bruch gab: du hast gipsen lassen. die homöopathie stand also auch nicht an erster stelle als notfallversorgung und das ist genau das was ich meinte.

ich nahm an - und steffi fragte ja auch danach - dass du keinen TA mehr aufsuchen wollen würdest, weil du ja eh keine schulmedizin geben möchtest. wäre dann ja stress, der umsonst ist für das tier und sinnfrei?




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danke, dass du meinen vorherigen text nicht persönlich genommen hast  :fr:
konnte noch nicht antworten, da mein netbook nun auch kaputt ist und ich nur abends kurz an den pc meiner mama kann... (deshalb ist meine nachricht oben auch etwas durcheinander,sorry - der lap meiner mama ist doof :( )
das mit den mitteln hab ich dann falsch aufgefasst, hatte ich glaube ich schon mal, tut mir leid! ist nicht immer so leicht, zwischen den schweinen der anderen den überblick zu behalten, wer was welches mittel bekommt, da hab ich mich sicher irgendwie vertan und alle auf idefix geschoben  :peinlich:

die TK mit schoko hatte ich erst mal aufgeschoben, weil ich die situation mit milan zur ruhe kommen lassen wollte :-) hab ein bisschen stress momentan, aber sobald ich kann, mache ich, magst du mir dazu nochmal fragen per PN schicken? :-)


Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: niki+ am 22. Januar 2016, 01:10 Uhr
puh, das muss für andere gerade zum lesen anstrengend sein, wenn wir alle 3 jetzt so ellenlange posts schreiben  ;-) ;-) ;-)

ich muss generell sagen, dass ich es schön finde, dass in diesem forum immer auf den ton geachtet wird und ein respektvoller umgang herrscht, obwohl es gerade zu diesen themen sehr schwierig ist, die ansichten schriftlich zu kommunizieren.

ich habe das gefühl, man wird ernst genommen, auch wenn die meinungen bei manchen themen etwas auseinanderdriften.

Danke!
(ich bin einfach von einem anderem meeri-forum etwas geschädigt)

(und ich bin auch etwas "traumatisiert" von dem anderen forum, als ich gelesen habe wie die meeris zu tode therapiert werden und um jeden preis gepäppelt wird, auch wenn das essen schon überall wieder rausrinnt...)

und ich glaube auch, dass die grundeinstellung hier auf jeden fall mit meiner grundeinstellung zusammenpasst  ;-)

ich schmökere ja auch immer wieder in anderen themen hier und kann immer wieder was lernen  :-)

heute kann ich nicht mehr zu diesen komplexen themen posten... zu spät...zu müde...

2 dinge sind mir eingefallen (ganz konkret jetzt):

ich füttere durchgehend fenchel, das ganze jahr (weil ich eben vom anderen forum gelesen habe, dass der so gut gegen verdauungsstörungen ist und dachte zusätzlich zur wiese als ausgleich... ja ist doof, ich weiß, aber wusste es nicht anders)
unabhängig vom TA, möchte ich den fenchel-konsum hier reduzieren und den knollengemüse-konsum. füttere jetzt schon seit wochen mehr blättriges aber jeden tag immer fenchel plus noch karotte oder rote rübe dazu.

wegen Ta, konkret, was soll ich checken lassen? nur damit ich dann nichts vergesse, wenn ich dann schon dort bin. (und falls die TÄ es nicht von selbst anordnet). korrektes röbi oder professioneller tastbefund, blut:schilddrüse - was noch? (Blut kann dort abgenommen und untersucht werden), herz abhören, atmung. nur damit ich weiß, was bei einem richtigen meeri-check dabei sein soll (bei meiner TÄ musste ich ja immer jede handlung extra erfragen..)

ich habe den termin nächste woche freitag. ich mach das jetzt und dann werd ich sehen was rauskommt. und wenn ich dann noch immer die ergebnisse hier posten darf (auch wenn ich ewig über die SM wettere  :roll:) freue ich mich auf erfahrungsaustausch und meinungen und tipps.  :-)

Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: niki+ am 22. Januar 2016, 10:39 Uhr
Zitat
ich nahm an - und steffi fragte ja auch danach - dass du keinen TA mehr aufsuchen wollen würdest, weil du ja eh keine schulmedizin geben möchtest. wäre dann ja stress, der umsonst ist für das tier und sinnfrei?

ich habe meine widerstände gegen die SM und ihre Diagnostik-methoden geäußert... aus eigenen erfahrungen am eigenen körper gefärbt...da wird sich leider nix daran ändern. seit ich auf der welt bin, wird an mir gerumgedoktert und viele chronische krankheiten sind wegen falscher schulmedizinischer behandlung entstanden (inklusive impfschäden). ich war lange überhaupt keine freundin der homöopathie. kräuterheilkunde, schüßlersalze, bachblüten, F.X.mayr waren meine steckenpferde. erst durch die "wunderheilungen" meiner kinder bei einem "richtigen" homöopathen bin ich überzeugt worden, dass ich jetzt so dahinter stehen kann.

ich würds nicht verantworten wollen, dass idefix dann plötzlich tot im gehege liegt, weil ich eine (alternative) behandlung verabsäumt habe...auch wegen meiner kinder icht..
ich mach die untersuchungen mit idefix, um dann eben, wie steffi schon geschrieben hat, zu wissen was los ist und wenn (hoffentlich) möglich alternativ (mit welcher alternativen methode dann auch immer) zu behandeln.
wiesenfütterung und saaten sind ja in dieser hinsicht auch schon eine "alternative behandlung"  :g:
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Vio am 22. Januar 2016, 11:08 Uhr
ich finds auch voll toll - bei dem, was ich geschrieben hab, wären auch andere an deiner stelle schon voll aggro geworden und hätten mich verteufelt  :g:
aber ich finde, wir haben größtenteils ja tatsächlich die gleiche meinung, nur eben unterschiedliche sichtweisen, warum darf man die eben nicht einfach äußern und über die themen diskutieren :-)
es muss im endeffekt jeder für sich entscheiden, was er tut und wie er mit solchen themen umgeht, theoretisch und praktisch.
ich finde es total gut, dass wir das hier so besprechen können, ich bin immer sehr unsicher, ob ich zu böse oder harsch manchmal rüberkomme… ich stelle es ja halt in den diskussionen etwas überspitzt da, um deutlich zu machen, wie ich das verstanden hab.
also danke, liebe niki, dass du das auch nicht böse auffasst  :fr:

diskussionen führen einfach dazu, dass man nochmal drüber nachdenkt oder manches vielleicht auch anders sieht nachher oder eben seine meinung festigt :-)
tatsächlich denke ich, wäre das auch in anderen foren nicht so möglich ;) da ist man ja meistens schon doof und verachtet, wenn man nur homöopathie erwähnt :D

(ich war bis vor ein paar jahren auch auf einem total rationalen standpunkt und hab mir sonst auch nicht viele gedanken gemacht... ich hätte damals nie gedacht, dass ich mal TK für gut halten und recht spirituell sein würde... auch hielt ich damals veganer noch für idioten und dachte, das wären die, die nur fallobst essen :D gott… im nachhinein komme ich mir sehr naiv, herablassend und dumm vor, aber vermutlich sage ich das in 10 jahren auch über meine jetzige gesinnung. man lernt eben immer dazu, nie aus und verändert seine sichtweise, verhalten, charakter auch… ich denke, solange man bereit ist, über die meinung der anderen nachzudenken, auch wenn sie noch so abstrus wirkt, und nicht festfährt in seiner haltung, ist schon alles gut so :-) )

bei den TA untersuchungen kann dir steffi viel bessere tipps geben, als ich. na, sicher darfst du hier die ergebnisse posten, ich finde das total spannend und bin immer froh, wenn sie jemand veröffentlicht, so lernt man doch total viel :-) die kritische haltung gegen die schulmedizin ist doch nicht verwerflich, im gegenteil, ich habe sie eigentlich ja auch (nur eben in extrem fällen finde ich schulmedizin halt doch mal hilfreich und sinnvoll) und zudem tut deine meinung ja nichts zur sache, ob du hier im forum schreiben darfst oder nicht :-) wir sind ja hier alle eh nicht immer einer meinung, das ist ja auch gut so :-)

wenn zysten sich bestätigen, so hat die schulmedizin außer operation, punktion und hormonen eh nicht viel anzubieten, befürchte ich… das problem hatten wir ja bei tiffy auch, zusammen mit dem schlimmen herzen. homöopathisch und mit anderen dingen aus der naturheilkunde müsste man dann einfach schauen, was helfen kann :-)
bin auf jeden fall gespannt und drücke die daumen :-)
(gibt’s eigentlich neue fotos von milan und co für uns? :-) )
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Piggilotta am 22. Januar 2016, 11:52 Uhr
Angebot und Nachfrage, und das im Gesundheitswesen, ist PLUTIMIKATION!!!!

Ihr kennt die Geschicht vom Arzt im alten China, der sein Geld nur bekam, solange der Kaiser gesund war?
Ein krankes Tier, ein kranker Mensch, bringt mehr Geld als ein gesundes Wesen.
Bevor ihr jetzt denkt, ich wolle nur das "Feindbild" verschieben:
in der realen Welt gibt es mich auf Krankenschein. Jawoll.
Zur Schulmedizin hört ja auch der gute alte Paracelsus, Hippokrates, die Anatomie und auch die Chirurgie. Und die Pflege.
(Ich hab neulich abends mal über einen "Florence Pig´n Dale" Fred nachgedacht...)
Mein Punkt ist eher: die Tierärzte brauchen uns (nicht unser Geld jetzt). Meine TA ist schon weniger skeptisch jetzt, gibt mir ungefragt alle Beipackzettel mit und sagte neulich sogar "wenn ich als Meerschwein auf die Welt käme, möchte ich bei ihnen wohnen." Na ja, wenn ich ein Meerie wäre, möchte ich lieber in Peru leben als in Takka-Tukka-Land. Und von einem Anden Kondor gefressen werden.
Eigentlich sind wir doch alle ein wenig Gehirngewaschen. Wir leben in einer Zeit, in der Probleme so massiv gelöst werden, dass die Lösung für manche so schlimm ist, wie das Ausgangsproblem. (Aus Hunger wurden Ernährungsbedingte Krankheiten, über Hygiene haben wir Allergien bekommen, die Arbeitswelt macht krank, objektive Nachrichten sind auch eher Mangelware, und und und.)
Vio, dein Ansatz, bei beidem zu schauen, wärmt mein Herz.
Und Niki, für den Hinweis auf Vegetarier und Hundefutter könnt ich dich knutschen, endlich bin ich nicht mehr die einzige, die es wagt, sowas zu sagen, hihi...
Wir müssen lernen, eigenständiger zu denken und von Fall zu Fall zu entscheiden.
Dann müssen Ärzte und Industrie nachziehen, idealerweise, irgendwann.
Also Diagnostik ist gut für den "ist-Zustand", die Ursachen werden allerdings nur unter anatomischen Gesichtspunkten gesehen, und das ist nicht alles. (Kannn als solches bestehen, bedarf allerdings der Ergänzung).
Ach ja, auch ein Punkt ist der Unterschied zwischen Pathologie, also dem kranken Zustand, und der Lehre vom Gesunden, das ist ja schlicht noch nicht lange genug Thema für die Wissenschaft und "leider" auch viel komplexer.
Zum einen auch nicht Umsatzfördernd, aber wir sind da alle doof: einfache Lösungen liegen nicht wirklich im Trend.
Zu "Ratio ist jünger als das Gesamtsystem": Hab grad "Darm mit Charme" gelesen (köstlich!!), wir haben seit tausenden von Jahren Helferlein, die wir grade erst kennenlernen, unser Verstand ist da wirklich ein Jungspund gegen.
Und wo ich grade dabei bin, "Antropomorphismus", also das Vermenschlichen von etwas, z.B. unserer Tiere, ist nicht das Problem, im Gegenteil. Ha. Das Festhalten an der Vorstellung ist nicht gut, o.k., aber: wenn ich Ergotherapie erklären soll, ergibt sich oft die Frage, wie man denn durch Basteln gesund werden könne. Aber kein Mensch würde infrage stellen, dass Kinder durch Spielen ihre Welt kennenlernen, ordnen, auch gesunden.
Und Spielen ist im hohen Grade Antropomorph, wenn ein Kind mit Puppen seine Familie darstellt, lernt es diese, bzw. seine Stellung darin, kennen. Inclusive Variationen und Möglichkeiten. Ohne so Sachen geht das gar nicht, spielen und sich Bilder machen ist nötig, um in neuen Begriffen denken zu können. Natürlich bringt das nur so viel, wie ich dann auch davon loslassen kann, aber es ganz lassen,  bringt gar nix, na ja, weniger halt.

Wenn ich daraus nun einen Lösungsansatz "basteln" soll, komm ich auf: Selberdenken, im Dialog bleiben (mit TA, dem Tier, mir selber, in netten Foren (grins)), differenzieren, mich über den gesunden Organismus schlau machen, nicht so viel fertig kaufen wollen, von den pauschal-Lösungen Abschied nehmen, so Sachen. Mehr Individualität halt. Das läuft hier ja schon gut, es (fast) jedesmal auf den Einzelfall beziehen, darum kommen wir wohl für die nächsten paar Generationen nicht herum.
Was wir heutzutage an Möglichkeiten haben, muss sich erst setzten, bis wir richtig damit umgehen können, als Gesellschaft. Und meckern, dass es noch nicht so ist, leugnet, das es vor grad 3 Generationen purer Luxus war, was uns heute so krank macht. Sozusagen. Aber bevor ich jetzt über Luxus ist Mangel philosophiere, mach ich Schluss für heut...
Ahoi, Piggilotta.
P.S.: Meckern an dem, was da heutzutage so gemacht wird, ist schon in Ordnung....bitte nicht falsch verstehen.
Ich bin so glücklich über den Ton hier (bin auch eine von den Forengeschädigten), kann meinen Überschwang aber noch nicht immer so gut kanalysieren...
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Piggilotta am 22. Januar 2016, 13:50 Uhr
Da ist mir doch eben im Bad noch ein Gedanke gekommen:
Wenn ich mich hier und in anderen Foren so umschaue, bezieht sich "Naturheilkunde" meisst auf Homöopathie, dann vielleicht noch etwas Schüsslersalze, die TK, bissl Bachblüten und erstaunlich wenig Heilkräuter.
Nicht gar nicht, aber eher auf der "Futter-Ebene", selten gezielter eingesetzt.
Find ich komisch, da muss doch mehr gehen. Als ich damals (ich hab eben nachgeschaut: Aug. 80, Göttin, ist das lange her...) anfing, war es Maria Trebens "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" was mich angefixt hat.

Und, ganz Piggilotta, hätt ich jetzt gerne: "Gesundheit aus der Kombüse".

Bei Frau Treben war nix gefährlicheres als Goldrute dabei, mir hat vor allem Spass gemacht, das frau diese Gesellen fast überall finden kann und recht gefahrlos anwenden.
Letzten Sommer merkte ich, dass meine Evi immer ziemlich spinnt, wenn sie heiss ist. Ich bin dann mit Baldrian, Frauenmantel und Melisse rein, vielleicht waren es auch die Pflaumenblätter, jedenfalls kam sie zur Ruhe, ist nur noch sehr lebendig, aber nicht mehr so aufgedreht/hektisch. (2-3mal gegeben, seit längerem nicht mehr, reicht).
Ich werde wohl nie erfahren, was es genau war, muss ich aber auch nicht. (Das ich mir im Ernstfall ne differenzierte Diagnose hole,  muss ich jetzt nicht immer extra erwähnen, oder?)
Bei ad lib. Wiese macht es doch Sinn, die Heilkräuter anzubieten, die bei diesem Krankheitsbild in der NK (Naturheilkunde, ich kürz das jetzt mal) angesagt wären. Bislang kenn ich aber höchstens Tabellen mit Pflanzen, Inhaltsstoffen, bissl Krankheitsbilder, nie umgekehrt:
Krankheiten und dann Kräuter, die auf diesen Zustand passen.
Ausser die aromatischen Saaten, aber das sind ja sozusagen noch keine Kräuter.
Liegt das an meiner Unerfahrenheit (in Foren), oder ist das Fakt??
Sollen wir da nicht mal anfangen zu sammeln?
Inclusive Warnhinweisen (ad lib. Wiese als Voraussetzung; Wermut gehört unter die Spüle, zu den Saubermachern; kein Salbei bei Schwangerschaft etc....) und Anwendungshilfen (was zum Ausleiten dabei; wie lange; welche Kombinationsmöglichkeiten; wann; u.ä.).
Allein schon, weil man es in den meissten Fällen auch ergänzend nehmen kann, aber auch, weil "Symptombekämpfung" in der NK ne ganz andere Sache ist als bei der "SM". (Da ist ja echt ein Sado-Maso Aspekt mit drin...)
Bin mal gespannt, was ihr dazu sagt...
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: Saubergschweinchen am 22. Januar 2016, 15:44 Uhr
Ich denke ein Mod sollte das nun von Niki´s Thread abtrennen  ;)

Also ich denke es erscheint dir nur so das wir die Pflanzen vernachlässigen weil wir (also ich sprech mal für Vio und mich) eben dafür sorgen das unsere Tiere immer Zugang zu einem gewissen Angebot an Heilpflanzen haben. Das ist eigentlich Grundgedanke hinter ad lib...also nicht nur Futtermittel anzubieten sondern wirklich auch als problematisch oder gar giftig geltende Dinge, in jedem Fall Heilpflanzen.
Den Tieren die Möglichkeit zu geben sich selbst zu behandeln ist der Grundgedanke und weil die das viel besser können als wir käme mir auch nicht in den Sinn Phytotherapie im klassischen Sinne an einem Pflanzenfresser anzuwenden.
Also das gezielte und dosierte Verabreichen von Pflanzen- oder Pflanzenextrakten womöglich noch gegen den Tierwillen halte ich für gefährlich.

Wir können alle Geschichten erzählen wie auffällig die Tiere im Krankheitsfall selektieren und ich persönlich rationiere auch den Salbei nicht weg auch wenn ein trächtiges Weibchen im Gehege ist. Die wissen das schon sehr gut selber und vor allem reagiert ein Pflanzenfresser der vollkommen auf die Aufnahme und das Verwerten von sekundären Pflanzenstoffen ausgelegt ist völlig anders als der verkümmerte Mensch. Meine Mädels fressen auch tragend gern mal Salbei  und große Mengen Petersilie...da fallen manche "Wissende" auch gern mal hinten über.

Kurz um, den Tieren die Möglichkeit zu geben sich selbst zu behandeln indem man entsprechende Pflanzen mit anbietet empfinde ich als Selbstverständlichkeit  ;).
Titel: Antwort: Grundsatzdiskussion über "alternative Heilmethoden"
Beitrag von: niki+ am 22. Januar 2016, 23:30 Uhr
halloo!
ich glaube wir müssen langsam diese diskussionen vom krankheitsthread ablösen  ;-)
ich habe nix gegen einen extra SM - NK-thread ... :g:
bitte fühlt euch frei, vio oder kazaar  ;)

Zitat
Zu "Ratio ist jünger als das Gesamtsystem": Hab grad "Darm mit Charme" gelesen (köstlich!!), wir haben seit tausenden von Jahren Helferlein, die wir grade erst kennenlernen, unser Verstand ist da wirklich ein Jungspund gegen.
ja die mirkoorganismen habe ich da gar nicht gemeint, die waren ja schon da bevor es uns "organisierte zellverbände" gab  ;-)
aber  natürlich, ohne die wäre mal gar nix. und ich sag mal, dass wir uns auch was von ihrer organisiertheit und ihrern fähigkeiten abschauen können. da sind bei uns  menschen mit unserem "bewusstsein" schon einige dieser fähigkeiten "wegrationalisiert".
ich meinte eher hirnastamm und basale vernetzungen zwischen körper und gehirn wie reaktionsmechanismen und basale gefühle.
(ich oute micht jetzt als anhängerin der damasio-hüther-sekte)
das was die meeris können, könnten wir ja auch ( futter selektieren und so) nur haben wir da noch den verstand, also noch ein spezielles bewusstsein dazu und das hilft uns einerseits zur erkenntnis aber andererseits hat es uns mittlerweil ziemlich weit weg vom körper und der körperintelligenz geführt. und jetzt langsam merken wir, dass ohne basis, also mikroorganismen, dann grundvernetzungen und dann gefühle und dann körperbewusstsein, alles ziemlich "oben im kopf" bleibt und dort nun feststeckt und sich ohne integration mit den "niederen" dingen sich nicht so recht entwickeln will.
drum ist das mechanistische weltbild, und alles was auf reine aktivität des verstandes zurückzuführen ist (und durch studien beweisbar blabla) dann eine sackgasse. ich meine, es ist toll, dass wir jetzt komplexer als die tiere denken können aber gefährlich ist es wenn wir uns von dem abschneiden, dem basalen, von dort wo wir herkommen, den einzellern...
drum kann ich nicht verstehn, warum dann SM dann doch manchmal doch toll ist. ich meine jetzt nicht die op-techniken...ich meine die tonne von blutdrucksenkern und dann meine ich die erde, die vom antibiotika-verseuchten urin der antibiotika-schweine unserem niedergedüngten gemüse die letzte lebenskraft rauben und sie zu wertlosen zellulose-wasser-haufen degradieren...

es ist eben schon lange alles nach hinten losgegangen und gekippt und aus dem lot geraten.
Zitat
Also Diagnostik ist gut für den "ist-Zustand", die Ursachen werden allerdings nur unter anatomischen Gesichtspunkten gesehen, und das ist nicht alles. (Kannn als solches bestehen, bedarf allerdings der Ergänzung).
also eine rein anatomische diagnostik wäre ja mal auch keine problem. leider ist die anatomie ja auch von einem mechanistischen weltbild gefärbt. und wird durch den "pathologischen" filter betrachtet.

eine wesentliche anderung im gesichtspunkt wäre mal krankheit als solches zu betrachten, was sie in wirklichkeit ist: ein überaus genialer, hochintelligenter, superkomplexer regulationsmechanismus unseres kommunikativen und kooperativen körpers mitsamt seiner schar von fleißigen, unermüdlichen und "sozialen" mitarbeitern, den mirkoorganismen.
wir sind leider zu blöd, das zu kapieren.