Das Meerschweinchen Forum

Meerschweinchen-Ernährung => Meerschweinchen & Pflanzen => Thema gestartet von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 07:36 Uhr

Titel: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 07:36 Uhr
Hallo zusammen,

neben meinen Gartenzaun steht ein riesiger Ginkgo und seine Äste reichen fast bis auf meinen Kaffeetisch und nun meine Frage, dürfen den die Meeris, ich glaube ich hatte mal Blätter ein einer Trockenmischung, das is leider schon lange her, ich weiß es halt nich mehr so genau.

Ich brauchte ,wenn sie dürfen, nur auf ne Hitsche steigen und könnte davon ernten :g:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 08:18 Uhr
Nein, nein, deine Meerschweinchen dürfen den Ginkgo auf gar keinen Fall - schick ihn lieber zu mir für meine Chins ...   :pfeif:

Spaß beiseite - Ginkgo gehört zu den gesündesten Bäumen für Meerschwein und Co ... zwar ist seine kreislaufanregende und die Wirkung gegen Durchblutungsstörungen nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen (zumindest ist das mein Wissenstand, es werden ja gerade in Japan mom irrsinnig viele Studien zu dem Baum rausgehauen, da ist viel bei, von dem ich nix weiß), aber es scheint nach Gehirnerschütterung gern gefressen zu werden (meine Beobachtungen an Kanin, Meerschwein und Ratte), könnte also doch was dran sein.
Ginkgo ist hilfreich bei Herzerkrankungen, Kreislauferkrankungen, Lungen- und Atemwegserkrankungen, soll gegen Demenz wirken und hilft eventuell sogar bei verschiedenen Tumorformen. Die Blätter gelten als tumorvorbeugend ... insgesamt meine ich an meinen Tieren beobachtet zu haben, daß Ginkgo vitalisierend wirkt. Tiere, die Ginkgo als Laubheu hatten, kamen mir nach ein, zwei Monaten aufmerksamer und neugieriger vor (kann natürlich auch Einbildung sein, hab noch keine Bestätigung von Anderen)
Dazu kommen die in großer Konzentration enthaltenen Flavonglycoside (die Angaben schwanken je nach Autor zwischen 18 und 22%) und einem hohen Anteil dem Ginkgo eigenen Terpenlactonen (um die 7%), welche eine fördernde Wirkung auf den Darm versprechen.

Auch die Zweige samt Rinde können verfüttert werden - da Menschen allerdings die Rinde nicht nutzen, gibts keine für mich findbaren Untersuchungen drüber.
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 08:26 Uhr
Danke Murx :-) da werde ich den Schweinis mal einen Zweig abschneiden, mal sehen ob sie den mögen.

Ich finde den Ginkgo ja wunderschön, er ist mein Sonnenschirm, es ist der älteste und größte Ginkgo hier in Ostthüringen :-) nur im Herbst verfluche ich den alten Kerl, ne, der Kerl is ne Dame, die Früchte versauen mir mit schöner Regelmäßigkeit die Sitzecke :roll:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 09:37 Uhr
Dann ernte doch die Früchtchen deiner Dame und nutze sie! :D

Die Früchte selbst kannst du blanchieren, die Haut abziehen und hast eine Beilage, die sehr gut zu Fisch beispielsweise paßt.
Hauptspeise wirds zwar nie werden, weil ein Zuviel dieser Früchtchen irgendwann Bauchweh macht - aber ab und an (so, wie eben Rhabarber, den man ja auch nicht zuviel essen sollte, weil es sonst nen üblen Flotten macht) ist es ein akzeptables bekömmliches und gesundes Mahl - zumindest nach Meinung der Kanton-Chinesen und die müssen es ja wissen, die haben Erfahrungen mit den ausgefallensten Futterquellen :D

Die Kerne wiederum kannst du knacken und rösten - oder rösten und knacken. Oder Kochen und Knacken ... oder auch andersherum. Kannst du halten wie Dachdecker. Probier einfach ein wenig rum, geröstete Ginkgo-Kerne sind weltweit eine Delikatesse und in China werden sie geröstet und gehackt als wertvolles Gewürz eingesetzt (also auch hier - wie unsere Gewürze, in Maßen sind sie äußerst gesund, in Massen machen sie Bauchweh - ist also keine Hauptspeise logischerweise.)

Was du nicht verwerten kannst, kannst du in der Natur verteilen ... *bg*

Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 13:21 Uhr
Das man die Kerne rösten kann, das weiß ich ja, aber die Früchte stinken doch so erbärmlich, die kann man essen :frag:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 13:36 Uhr
Naja ... was Gestank von menschlichen Futtermitteln angeht, da gibts noch mehr eßbare Stinkefrüchte ... riech mal an ner überreifen Durian oder ner überreifen Jempedak :D

Ansonsten scheint es so zu sein, daß die Früchte nicht überreif sein dürfen, also so gerade vor Stinkestadium ... ich habs halt bislang noch nicht ausprobiert in Ermangelung von Ginkgo-Früchten - aber sollte ich mal an Ginkgo-Früchte rankommen, dann kommen die in heißes Wasser, werden gepellt und probiert.
Da die Kerne ja eh geröstet oder anderweitig gegart werden müssen, sollte es denen ja wohl nix ausmachen, wenn ich mir die Mühe des Pellens auf die Art und Weise erspare ...  :g:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 15:14 Uhr
Ich kann dir ja mal paar grüne pflücken ;)

Ein Garagennachbar kam früher immer und hat sich das Ginkgo-Fallobst geholt und die Kerne geröstet, der hat davon  jedenfalls sehr geschwärmt.

Ich bin da eher zurückhaltend, nach dem Motto "Was der Bauer nich kennt, isst er nich." :roll:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 16:21 Uhr
Was neuartige Futterquellen angeht, bin ich immer sehr aufgeschlossen - ich muß nur sehen, daß auch Andere diese Futterquellen nutzen ... wobei dazu auch schon Kaninchen, Chinchillas und Meerschweinchen ausreichen ...   :roll:
(Vielleicht nicht gerade die weiseste Idee, sich ausgerechnet nach den absoluten Giftfressern im Tierreich zu richten, was Fressi angeht - aber bislang hab ichs überlebt ...  :haha:)

Soll ich dir meine Adresse geben? ^^
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 16:28 Uhr
Klar, noch is es ja nich so weit, aber wenn, nehm ich ne Leiter und pflück dir mal welche, wenn die noch grün sind, dürfte da ja nichts passieren, die sind ja in einen Tag da.

Schick mir deine Anschrift später, nich das ich die auch habe, wenn ich sie brauche ;)

Meine Tochter und ihr mann sind ja viel ins AL gefahren und sie is da das ganze Gegenteil von mir, als ich mal gefragt habe, was sie da so ist, bekam ich zur Antwort, es gibt jeden Tag einheimische Kost und die isst sie auch, Schnitzel kann sie hier esssen, ich wäre da wohl in den 14 Tagen halb verhungert :roll:

Vielleicht sollte ich meine Tochter mal ins Dschungel-Camp schicken :g:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 16:37 Uhr
... oooch ... der Hunger treibts rein ...  ;)

Solange du nicht zur seltenen Spezies ohne Hungergefühl gehörst, wirst du auch das ungewöhnlichste Fressi in dich hineinschlingen, wenn du mal richtig Hunger hast - das Problem unserer heutigen Zeit ist, daß die wenigsten Deutschen überhaupt noch wissen, wie sich echter Hunger anfühlt.
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 16:39 Uhr
Da hast du allerdings recht, ich mußte schon nicht mehr hungern aber ich weiß, das ich erst kurz vorm umfallen dann zuschlagen würde :g:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 20:00 Uhr
Das is der Ginkgo, allerdings nur die oberen zwei Drittel :g:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 20:24 Uhr
Du willst wohl, daß ich vor Neid erblasse!
*neid**neid**neid*
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 20:31 Uhr
Nein, nich doch ;-), wenn der richtig ausgetrieben hat, is er erst richtig schön.

Die alte Villa die auf dem Nachbargrundstück steht, soll umgebaut werden, hoffentlich tun sie dem Ginkgo nichts. Hier sind die Baufirmen da nich gerade zimperlich :traurig:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. Mai 2016, 21:07 Uhr
Ich besorg dir ne Bazuka, damit du die altehrwürdige Dame beschützen kannst. (http://www.world-of-smilies.com/wos_gewalt/BoomSmilie_anim.gif)
Natürlich geht wahlweise auch eine Kettensäge ...
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 11. Mai 2016, 21:19 Uhr
 :g:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 13. Mai 2016, 10:50 Uhr
Mögen is was anderes, sie gucken den Ginkgo nich mal mit dem Popo an :wall:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Annette am 13. Mai 2016, 14:07 Uhr
Habe vor einigen Tagen einen interessanten Artikel zum Thema Ginkgo gelesen, dort steht das man es nicht selber ernten sollte da der Ginkgo Ginkgolsäuren enthält und diese aus unkontrollierten Anbau nicht so gut seien.

Habe es hier unter http://www.ginkgo-ratgeber.info/ (http://www.ginkgo-ratgeber.info/) gelesen. (bisschen runter scrollen unter dem Thema Ginkgo Tee) Dort wird es genauer erläutert.  Denke mir wenn es für  Menschen nicht so gut ist, dann kann es für Meerschweinchen auch nicht gut sein. 

Wünsche allen ein schönes Wochenende  :winke:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 13. Mai 2016, 14:36 Uhr
Gut - ich habe viele interessante Artikel gelesen darüber, wie gefährlich und giftig Efeu ist und daß man selbst von Efeu-Extrakten Abstand nehmen sollte ... nun, ich habe es ausprobiert, ich hatte enorme Atemprobleme gehabt, der Efeu, direkt gepflückt und so verspeist, hat mir Lebensqualität wiedergegeben!
Seitdem ich Efeu im Winter im Dauerangebot hab, kamen meine Tiere deutlich besser über den Winter ...

Überall lese ich interessante Artikel darüber, wie wichtig Getreide im Allgemeinen und Weizen im Besonderen für die menschliche Ernährung ist - ich bekomme Sodbrennen, Durchfall, extrem starke Blähungen etc von Getreide im Allgemeinen und Weizen im Besonderen!

Es wird in vielen interessanten Artikeln vor Wiesenbärenklau und gemeinem Beinwell gewarnt - beides eß ich als Gemüse, ohne je Bauchweh bekommen zu haben ... im Gegenteil, ich vertrage sogar Getreide damit halbwegs. Seit Jahrtausenden essen Menschen Beinwell (und keineswegs nur den medizinischen) und Wiesenbärenklau als Gemüse ... ohne daß es einen Nachweis gibt, daß diese unseren Vorfahren geschadet hätten.

Es gibt sogar interessante Studien, die belegen, daß Huflattich krebserregende Pyrrolizidinalkaloide enthält - es läßt sich jedoch nicht nachweisen, daß Menschen, die selbstgesammelten Huflattich mit Erfolg verfüttern oder selbst als Erkältungs- und Hustenmittel einsetzen, tatsächlich häufiger an Tumoren erkranken wie die Menschen, die Huflattich meiden.

Es gibt äußerst interessante Artikel und Studien, die belegen, daß Glyphosat und GVO für Wirbeltiere im Allgemeinen und für den Menschen im Besonderen vollkommen harmlos ist ... das, was man beobachten kann, ist jedoch, daß erstens Beides im Wahlversuch von Wirbeltieren gemieden wird und zweitens dort, wo viel Futtermittel mit GVO und aus Anbau mit Glyphosateinsatz eingesetzt werden, es überdurchschnittlich viel totes Vieh und überdurchschnittlich viele kranke Landwirte gibt.

Das gemeinsame all dieser interessanten Artikel, Berichte, Studien etc - sie stammen allesamt von Interessenverbänden, die den Absatz ihrer eigenen Produkte sichern wollen. Schau ich mir die von dir vorgeschlagene Seite an, so wird diese Seite sehr stark unterstützt von verschiedenen Firmen, die Ginkgo-Produkte vermarkten ... hmmm ...
Dann ... aufgeführt sind zwar eine Studien als Referenz - merkwürdigerweise fehlt die Referenz zu dem behaupteten Punkt, wie häufig es passiert, daß Ginkgolsäure bei selbstgepflückten Ginkgo zu hoch ist und wie sicher im Vergleich käufliche Ginkgo-Produkte sind. Weiterhin fehlt die Referenz, aus der sich schließen läßt, wieviel Ginkgolsäure ein Mensch verträgt und ab wann es zu Magenreizungen kommt ... hmmm ...

Ich weiß nicht, wie es dir geht - aber da sich meine Erfahrungen so total von dem unterscheiden, was interessante Berichte, Artikel und Studien aussagen, probier ich lieber selbst aus ... insgesamt ist es so, daß mir das bislang den Arzt und viele, viele Tierarztbesuche erspart hat. Selbst dort, wo ich Referenzen heranziehe, schau ich sehr genau hin, von wem kommt die Referenz, welch eine Motivation hat der Autor etc.
Ich glaub schon lange nicht mehr alles blind, was mir erzählt wird!

Wünsche auch ein schönes Wochenende und
 :wk4: der Querdenker und Selbstdenkenden ;)
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Heike am 13. Mai 2016, 14:54 Uhr
Murx, du hast es (mal wieder) auf den Punkt gebracht  :fr: Vielen Dank dafür  :bravo:
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 13. Mai 2016, 15:39 Uhr
Man kann nich alles glauben, was uns die Studien lehren wollen ;)
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Vio am 13. Mai 2016, 19:58 Uhr
Also, auf der Seite steht ja eigentlich nur "Manche Bäume enthalten in den Blättern einen hohen Gehalt an Ginkgolsäuren, welche Allergien auslösen können. Es empfiehlt sich daher, am besten geprüfte Qualität für seinen Tee zu kaufen, statt die Blätter selbst zu sammeln."
Oder geht es noch um einen anderen Punkt?

Eine Referenzangabe konnte ich auch nicht finden, auch von den genannten Studien unter gleichnamigem Unterpunkt war nichts in diese Richtung dabei.

Aber was als erstes auffällt: sie machen sofort darunter Werbung für ein Produkt.... ;) ;) ;)

Dann ist es so, dass diese Säuren auslösen können - aber nicht müssen. Und wer garantiert mir, dass das bei "kontrolliertem" Anbau nicht auch passiert, das sich solche Säuren anreichern? Auf einer Plantage wachsen die Pflanzen auch nicht alle unter gleichen Bedingungen und die Blätter unterscheiden sich auf Inhaltsstoffe. Und jedes Blatt wird vermutlich nicht getestet ;)


Davon ab, dass es hier ja um Gingko "essen" und nicht als Tee nutzen geht, denke ich, darf man sowieso niemals "Was für den Menschen nicht gut ist, ist für Meerschweinchen auch nicht gut." annehmen.

Meerschweinchen sind eine komplett andere Tierart und vertragen viele "Gifte" in Pflanzen wesentlich besser als der Mensch oder auch wiederum andere Tierarten wie z.B. Pferde. Andersrum gibt es auch wieder einige Dinge, die der Mensch besser als das Meerschwein verträgt.
So ein Vergleich hinkt gewaltig und ist keine qualifizierte Aussage, warum man seinen Meerschweinchen jetzt keinen Gingko geben sollte ;)

Was die Forschung und Studien angeht... mir haben die letzten Jahre gereicht... Ich bin nicht bereit für dieses Konstrukt aus Lügen und Korruption enstehend aus blanker Geldgier mein Leben zu geben und werde nach Abschluss meines Studiums der Forschung den Rücken kehren.

Nur 5% aller Studien sind reproduzierbar - sagt eine Studie, also muss man auch da schauen, wie glaubwürdig sie ist ;)
Aber auf diesen ganzen nicht-wiederholbaren Ergebnissen der anderen Studien bauen wiederum neue auf!

Es läuft halt einfach so: Auftraggeber gibt eine Studie in Auftrag und hat eine Vorstellung, was für ein Ergebnis er gerne hätte - er bezahlt Geld, dafür, dass Forscher ihm dieses Ergebnis bringen. Und du als Forscher hast keine Wahl, ob du das willst oder nicht... Kannst ja kündigen, wenn du nicht willst ;)
Sicher, wird auch da Ausnahmen geben... aber alleine bei uns an der Uni herrscht ein "Ergebnis-Druck", es ist unglaublich. Ich habe Studenten mehr als einmal Ergebnisse fälschen sehen, die sonst nicht die richtige Schlussfolgerung brachten. Bin immer noch dankbar, dass ich so tolle Ergebnisse zum Schluss hatte und somit keinen Stress in dieser Form!
Und es ist Utopie, dass alles objektiv abläuft: von Anfang an hat der Forscher in der Regel eine Tendenz im Kopf, wohin die Ergebnisse zielen sollen. Und es wird umgedacht, wenn es anfangs nicht passt, sobald aber die meisten Ergebnisse in eine Richtung weisen und dann andere, widersprüchliche dazu kommen, werden die, die nicht passen, angepasst. Schließlich muss bald ein Paper rausgebracht werden...

Grundsätzlich nehme ich Studien gerne als Gedankenanregung, aber vertraue keiner mehr - nicht mal unseren eigenen.  Und solchen Websites bin ich auch kritisch eingestellt... Da halte ich es immer mehr wie Murx, mit kleiner Dosis steigernd ausprobieren :-)
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Murx Pickwick am 13. Mai 2016, 21:18 Uhr
Wenn ich bedenke, daß ich selbst in diesen ganzen Wahnsinn reinwollte ... ich glaub, ich sollte froh sein, daß das schon mit dem Vordiplom aus familiären, zeitlichen und privaten Gründen nicht klappte.

Auf der anderen Seite ... in der Zeit, wo ich noch aktiv am Quereinstieg ins Biologiestudium gearbeitet hatte, hatte ich irgendwann Soziologie studiert - und hier habe ich etwas Bemerkenswertes gelernt, was ich sonst nirgendwo, nicht mal in der Physik, zu hören bekam:
Versuche nicht zu beweisen, daß deine Theorie stimmt - versuche nachzuweisen, daß deine Theorie falsch ist!
Gelingt dir das auch nur näherungsweise, dann ist die Theorie auch falsch!

Da ist viel Wahres dran ... aber es ist leider in der heutigen Wissenschaftslandschaft kaum umzusetzen, denn man ist als Wissenschaftler immer von seinem Arbeitgeber abhängig. In der Soziologie hab ich auch erst das wahre Ausmaß kennengelernt, wie Studien zur Manipulation und Fälschung von Fakten eingesetzt werden können und wozu Statistiken wirklich da sind - da brauchen noch nicht einmal die Ergebnisse selbst gefälscht zu werden, man braucht eigentlich nur in der Diskussion und im Fazit das schreiben, was der Auftraggeber gern hören will und die auszuwertenden Gruppen für statistische Zwecke geschickt genug wählen. Kurzum, man macht ne Studie, wo bewiesen wird, daß Frischfutter bewirkt, daß weniger Blasensteine entstehen und schreibt in der Diskussion auf gar keinen Fall die Pellets weglassen - der Arbeitgeber ist zufrieden, das Kernstück der Studie, also Material und Methoden, Versuchsaufbau und Ergebnisteil wird eh von keinem gelesen.
Metastudien werden gewöhnlicherweise der Einfachheit halber nach dem gemacht, was im Fazit (also der Zusammenfassung der Studie!) steht, also im Phantasieteil der Studie, wo alles drin stehen darf (daß im Fazit nur die Zusammenfassung der Studie drin steht, ist meist reines Wunschdenken!) ... und alle sind zufrieden.
Für mich brach nach und nach eine Welt zusammen, für mich war mal Wissenschaft ne heilige Kuh ... das Sinnbild der Wahrheit!
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Meeriemama am 13. Mai 2016, 22:00 Uhr
Man kann nich alles glauben, was uns die Studien lehren wollen ;)

Seit ich den ZDF-Beitrag "Im Land der Lügen" gesehen habe, traue ich erst mal gar keiner Studie und gar keiner Statistik mehr.
Man kann sich wirklich jedes Ergebnis so zurechtbiegen, wie es die eigenen Interessen erfordern  ;-)
Titel: Antwort: Ginkgo
Beitrag von: Elvira B. am 14. Mai 2016, 07:39 Uhr
Schon traurig, das Ganze :I