Das Meerschweinchen Forum

Meerschweinchen-Ernährung => Meerschweinchen artgerecht ernähren => Thema gestartet von: Jenny am 21. November 2013, 00:23 Uhr

Titel: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Jenny am 21. November 2013, 00:23 Uhr
Man liest und hört ja überall die verschiedensten Sachen.
Ich habe jedenfalls mein Futter noch nie abgewogen.

Vor kurzem hab ich angefangen, meine Fütterungszeiten umzustellen.
Bis dahin hab ich 4-5x täglich Frischfutter gegeben.

Dann hab ich eben langsam angefangen, den Zeitabstand zu verlängern, und bin jetzt bei 2x täglicher Fütterung angekommen.

Angaben der Menge gilt immer pro Schwein:

Mittags:

Täglich
- Zucchini (ein ca. 6 cm dickes Stück)
- Karotte (je nach Größe eine halbe bis ganze Karotte)
- Fenchel (ca. 1/8 - 1/4 Stück je Schwein, je nach Größe
- grüner Paprika (ca. 1/4)

Fast täglich:
- Gurke (etwa 6 cm je Schw.)

Je nach Verfügbarkeit zusätzlich, aber abwechselnd entweder:
- Pastinake (1/4 - 1/2)
- Petersilwurzel (s.o.)
- Kürbis (ca. 6x6 cm Würfel)
- Tomate (je nach Größe 1/4 - 1/2 )

Abends/Nachts:

Täglich
- Petersil (1-2 Stiele)
- Dille (1-2 Stiele)
- Salat (je nach Verfügbarkeit Radicchio, Chicoree, Endivie, Kochsalat/Romana, Frisee, Eisberg, Lollo Rosso) - (meistens 3 verschiedene Sorten täglich, und davon je nach Größe 2 (größere Sorten) bis 6 (Radichio, Chicoree) Blätter)

Fast täglich zusätzlich, je nach Verfügbarkeit:
- Thymian (1 "Büschel")

Hin und wieder zusätzlich: (alle 2 Wochen kauf ich so eine Packung, da gibt's dann täglich was, bis es aufgebraucht ist, also so 4 Tage lang, länger hält das nicht, weil es so schnell kaputt wird)
- Salbei (2-3 Blätter, je nach Größe)
- Minze (als Leckerli, wird nicht immer von beiden gefressen)
- Oregano (s.o.)
- Melisse (s.o.)

Selten:
- Karottengrün (1 "Stamm")
- Radieschenblätter (paar Blätter)
- Stangensellerieblätter (paar Blätter)

Sonst gab's immer noch eine handvoll Wiese als Leckerli, das gibts jetzt gar nicht mehr.
Und im Sommer noch 1-2x pro Woche ein Stück Wassermelone, fast täglich frische Maisblätter, und alle paar Tage frischen Mais, ein paar Körner als Leckerli.


Diverse Leckerchen, wie Blüten, Kräuter, Pellets, Erbsenflocken etc. gibt's immer zwischendurch, bzw. sind jetzt auch immer Verfügbar (JR Farm Grainless herbs Mix), Heu natürlich auch in aktuell 3 Raufen.

Was ist eure Meinung zu meiner Fütterung?
Irgendwas schlecht?
Soll ich was weglassen?
Oder geb ich von was zu viel oder zu wenig?

Kohlrabi-, Kohlblätter geb ich im Moment gar nicht, weil ich glaube, dass sie das nicht gut vertragen.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 22. April 2014, 23:08 Uhr
Die optimale Fütterung wäre:
Hauptfutter: verschiedenste frische Gräser
Beifutter: blättriges Gemüse, aromatische Knollen, Futterkräuter
Zusatzfutter: aromatische Kräuter (Küchenkräuter beispielsweise), diverse Äste und Zweige mit allem, was dran ist, Blüten, aromatische Sämereien (die meisten Samen, die man so in der Küche findet)
Kraftfutter (optional): Früchte, Speicherwurzeln, Sämereien

Nun ordne ich einfach mal, was du fütterst:
Hauptfutter: Wiese, Maisblätter
Beifutter: Fenchel, Salat, Karottengrün, Radieschenblätter, Stangensellerieblätter, Wiese
Zusatzfutter: Petersilie, Dill, Thymian, Salbei, Minze, Oregano, Melisse, Blüten
Kraftfutter: Zucchini, Karotte, grüne Paprika, Gurke, Pastinake, Petersilienwurzel, Kürbis, Tomate, Maiskörner
ungesunde Leckereien: Pellets, Erbsenflocken

Wenn du nun schaust, was du täglich fütterst, und wo es auftaucht, und was du wegläßt und wo das auftaucht, hast du die Erklärung dafür, weshalb Kohl nicht mehr vertragen wird  ;)
Kohl wird immer dann nicht vertragen, wenn der Darm aufgrund von Fehlernährung durcheinandergeraten ist und krank wird/ist.

Wenn du nun die ungesunden Leckereien wegläßt und zusiehst, daß du an Gräser herankommst (Bambus, Zitronengras, Wiese von draußen, Waldgräser etc) und das so viel anbietest, wie du auftreiben kannst, kannst du beruhigt langsam Kohl anfüttern und hast ein deutlich besseres blättriges Gemüse, wie Salate ... weiterhin solltest du zusehen, daß du irgendwie regelmäßig Gehölz schneidest: Brombeeren, Himbeeren, Birke, Weide, Tanne, Fichte, Kiefer, Ulme, Weißdorn, Schlehe, Kastanie, Eiche, Haselnuß, Walnuß ... was du halt so findest und was deine Wutzen tatsächlich auch fressen (gerade beim Gehölz sind sie sehr wählerisch, da wird wirklich nicht alles gefuttert.)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Tiefseetaucher am 23. April 2014, 01:23 Uhr
Die Aufschlüsselung ist interessant! Danke!
Der erste, wirklich sinnvolle Ansatz, an dem man sich orientieren kann.



Edit:
Was wären denn z Bsp frische Gräser? Und wo ist der Unterschied zwischen Futterkräutern und aromatischen Küchenkräutern?
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 23. April 2014, 21:16 Uhr
Alles, was du an Gräsern auf der Wiese, im Wald etc findest, einschließlich Grünhafer, Grünweizen, Binsen, Seggen, Cypergräsern, Schilf, diversen Ziergräsern, die man nur in Gärten findet (vorsicht - die wenigsten Gartenbesitzer sind erfreut drüber, wenn man über den Zaun steigt und die wohlbehüteten Ziergräser abrupft!), Bambusarten und vielem mehr, was halt zu Gräsern und Sauergräsern gehört.

Es gibt nur eine Gattung, die man besser nicht geziehlt verfüttert, das sind die Weidelgräser, auch Raygräser oder Lolch genannt (Gattung Lolium). Die sind allerdings inzwischen überall verbreitet, sind in fast jedem Heu drin etc, weil es sich hier um hochgezüchtete, zuckersüße und oftmals hochgiftige Hochzuchtsorten handelt. Die Wildform wäre absolut harmlos.

Futterkräuter sind Kräuter, die von den meisten Meerschweinchen viel und gern gefressen werden, wie beispielsweise Löwenzahn, Giersch, Wegeriche, Wiesenstorchschnabel, Wiesenbärenklau, Klee-Arten etc ... die meisten Futterkräuter zeichnen sich durch hohen Nährstoffgehalt und geringen Wirkstoffgehalt aus, gibt aber auch Ausnahmen, wie beispielsweise die Wegeriche, die einen nur niedrigen Nährstoffgehalt haben.

Aromatische Kräuter sind Kräuter, die von Meerschweinchen eher wenig oder selten gefressen werden - oder nur dann, wenn sie krank sind. Meist sind das tatsächlich Kräuter mit einem niedrigen Nährstoffgehalt und dafür hohem Wirkstoffgehalt. Fast alle Küchenkräuter (also Salbei, Rosmarin, Lavendel, Oregano, Majoran, Thymian, Melisse, Koriander) gehören dazu. Gibt darunter jedoch auch einige Kräuter, welche einen zwar hohen Nährstoffgehalt und niedrigen Wirkstoffgehalt haben, aber dennoch nicht gern gefressen werden, weil sie Gräsern zu unähnlich sind (beispielsweise Kletten-Labkraut oder Ackerkratzdistel)

Die Grenze zwischen Futterkraut und aromatischen Kraut ist fließend und unterscheidet sich leicht von Meerschwein zu Meerschwein - liegt in der Natur der Dinge (beispielsweise betrachten einige Meerschweinchen Petersilie und Basilikum als Futterkraut, über die Hälfte der Meerschweinchen sehen diese Pflanzen als aromatische Kräuter an und fressen nur wenig davon). Die Meerschweinchen unterscheiden da allerdings sehr gut, wenn du deine Meerschweinchen beim Fressen beobachtest, findest du die persönlichen Futterkräuter deiner Meerschweinchen relativ schnell, weil das allesamt die Kräuter sind, die eben in vergleichsweise großen Mengen und täglich gefressen werden.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: suntrek am 24. April 2014, 00:27 Uhr
An Futter auch Frischfutter gibt es so viel wie sie wollen. Bei Wiese ca. 1-2 Wäschekörbe + Zweige und im Winter so ca. 1-,1,5kg blättriges für 5 Tiere.
Musste mal meien Ernähung auf schreiben kopiere sie mal.

nur Gräser (nicht nur Süßgräser sondern auch Binsen, Seggen und Co) und dazu jede Menge anderer Wildpflanzen (zu Hochzeiten auch mal über 50). Dazu noch verschiedene frische Zweige täglich mit Blättern, Früchten, Knospen ect. je nach dem was gerade dran ist. Nicht nur Laubbäume sondern auch Nadelbäume dazu wirklich quer durch die Bäume durch gefüttert.
Vom Verhältnis her bei Wiese 2:1 (Gräser:Kräuter)

Im Winter ändert sich das etwas.
Es gibt immer noch einen Teil an Wiese:
Gräser wie sonst auch also auch Binsen. Hier sind es sogar vermehrt Binsen und Co und nur wenige Sauergräser. Im Garten gibt es dazu noch Bambus der auch verfüttert wird.
Dazu auch noch verschiedenste andere Wildpflanzen wie Pippau, Ferkelkraut, Giersch, Schöllkraut, Nelkenwurz, Löwenzahn, bissl Klee, Taubnessel, Wiesenkerbel usw.
Was ich im Winter auch noch gut finde sind Brombeerblätter welche es ebenfalls täglich gibt.
Heu fressen meine absolut nicht, klar kriegen ja auch Wiese. Dagegen biete ich ihnen getrocknete Kräuter an, selbst getrocknet zum Teil, welche sie auch dankend annehmen.
Mengenmäßig reicht es nicht, Kaninchen wollen auch noch Wiese, so das ich sie ,damit sie nicht vor allem Trockenkräuter  bekommen , auch noch blättirges hinzu füttern muss. Die tägliche Mengen von 1-2kg blättriges besteht aus: viel Kohl, täglich Küchenkräuter und anderes was ich kriege. Das sind vor allem Reste die ich bekomme wie z.B. Möhrengrün, Radieschenblätter, Salatblätter (aktuell meistens Endivie), Mairübenblätter usw.
Dazu auch wegen der Energie eine eigene Saatenmischung aus Öl- und Mehlsaaten (2:1). Welche aus folgenden Saaten besteht: Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Kürbiskerne, Amaranth, Sesam, Leinsamen, Hanf, Grassamen (verschiedene), Hirse, Fenchel, Chia, Hafer mit Spelz und Buchweizen.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 28. April 2014, 13:28 Uhr
Im Sommer gibt es hier auch viel Wiese und ich war ja immer der Meinung, alles an Gräsern wäre in Ordnung. Ich versuche daher immer, möglichst viele verschiedene zu rupfen (hauptsächlich im und am Wald). Ich habe jetzt nach Weidelgras gegoogelt und ich denke, ich habe zumindest das ausdauernden Weidelgras schon in größeren Mengen verfüttert. Falls ich auch von den ungesunden Hochzuchtsorten etwas erwischen sollte, wäre das im Gemisch wirklich bedenklich? Ich gebe zu, im Bestimmen von Gräsern bin ich nicht gerade Experte...
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 28. April 2014, 14:04 Uhr
1. Es mag sein, daß DU kein Gräserexperte bist ... du kannst dir allerdings sicher sein, deine Meerschweinchen sind die geborenen Grasexperten!
2. Der Rest ist Beobachtung ...
Sind dir denn merkwürdige Blähbäuche, insbesondere im Frühjahr und hier wiederum insbesondere nach klaren, kalten Nächten aufgefallen? Rennen deine Meerschweinchen im Sommer mit extremen Grasbäuchen durch die Gegend? Hast du Meerschweinchen, die im Spätsommer und Herbst übermäßig viele Haare verlieren? Hast du Meerschweinchen mit Cushing-Syndrom?
Oder ist das Gegenteil der Fall ... im Sommer mit Wiese gehts den Meerschweinchen deutlich besser, sie sind agiler, behaarter wie im Winter, es gibt keine Gluckerbäuche?
Bei Zweiterem brauchst du dir keine Gedanken machen ... da ist alles in Ordnung, die Meerschweinchen sind entweder robust genug, die Weidelgräser, auch die Hochzuchtsorten, zu vertragen oder sie wissen, daß sie die besser liegenlassen.
Bei Ersterem solltest du den Heulieferanten nach fragen, wie hoch der Weidelgrasanteil ist ... du wirst vermutlich relativ schnell feststellen, daß in deinem Heu anteilmäßig deutlich mehr Weidelgräser enthalten sind. Sie sind es, welche die Meerschweinchen erst auf Weidelgräser empfindlich machen, nicht die frischgepflückten Weidelgräser, die in so ner artenreichen Gräsermischung drin sind, einfach weil es sich bei Heu mit hohem Weidelgrasanteil um Wirtschaftswiesen, die auf Ertrag getrimmt sind, handelt. Teilweise bestehen einige Heue, die über die Zoofachgeschäfte und Onlineshops vertickert werden, zu 80 - 100% aus Weidelgräsern!

Würde mehr beobachtet werden und mehr auf das Bauchgefühl gehört werden, würdet ihr euch nicht durch irgendwelche obscuren Pflanzenlisten durcheinanderbringen lassen - sondern wissen, daß diese Pflanzenlisten Bockmist hoch drei sind!
Das Ergebnis ist doch eindeutig und an jedem eurer Meerschweinchen sichtbar!
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 28. April 2014, 14:22 Uhr
Also... mit Blähschweinen hab ich zum Glück noch keinerlei Erfahrung machen müssen. Dass meine Wutzen mittlerweile wieder anfangen, einiges von meinem mühsam gepflückten Grünzeug liegen zu lassen, versuch ich dann also positiv zu sehen  :bszw: Sie werden ihre Gründe haben...
beim Heu habe ich die Erfahrung gemacht, dass das "Allgäuer" gefressen wird als ob es kein Morgen gibt, da es aber wirklich unverschämt teuer ist (auch durch die Versandkosten), habe ich nun einen Ballen vom örtlichen Landwirt hier... die Schweine fressen es so lala, wobei ich nun nicht weiß, liegt es an der Gräserzusammensetzung oder daran, dass es zweiter Schnitt ist?
Da Heu im Sommerhalbjahr aber wohl weniger wichtig ist, solange Wiese bis zum Abwinken zur Verfügung steht, sollen sie halt raussuchen, was ihnen schmeckt und in den Rest gemütlich reinpieseln.
Im Juli will ich beim selben Bauern mal den ersten Schnitt probieren, bei der Gelegenheit frage ich mal, ob viel Weidelgras drin ist.
Habe bei Youtube übrigens ein Video gesehen, da wird besagtes Weidelgras ja als unverzichtbar und überaus wertvoll beschrieben... von daher denke ich, es wird wirklich viel ausgesät
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 28. April 2014, 15:01 Uhr
Ich gebe im Sommer einfach immer von "meinen" unbehandelten Waldpflückwiesen Gras ohne Ende und Kräuter und noch ein bisschen Obst und Gemüse.
Habe bisher noch nie Probleme mit Blähbauchis gehabt, muss aber sagen, dass meine Tiere, wie Murx schon sagt ;) , echt Experten sind.
Loliumgräser lassen sie sogar oft liegen (bzw. fütter ich die gar nicht wirklich, nur falls mal was dazwischen ist)  :g: Hätte ich nicht gedacht, sehen für mich ja schön saftig aus, aber hat sicher seinen Grund ;) schlaue Mäusis :-)

Danke für die ganzen interessanten Infos, Murx!
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Filissa am 29. Januar 2016, 13:10 Uhr
Hi ihr Lieben,

wir haben noch keine Meeris, deshalb wusel ich mich hier mal so durch die Infos...

Dass Meeris immer Futter zur Verfügung haben sollten, habe ich gelesen.
Das ist ja durch Heuraufen o.Ä. auf jeden Fall schonmal sichergestellt, oder?
Wie oft täglich füttert ihr denn dann Frischfutter?
Ich habe von 4-5 mal gelesen...
Das kommt mir sehr viel vor...?

Und wie macht ihr das im Urlaub?
Bei uns kommt für die Hamster immer eine Freundin, die kleintiererfahren ist.
Da sie aber ein Stück zu fahren hat, könnte sie nicht 4-5 mal am Tag zum Füttern kommen.
Ggf. wäre es möglich, eine zweite Freundin einzuspannen.

Wie handhabt ihr das?

Das ist für uns ein ganz wichtiger Punkt, da wir ab und zu über´s Wochenende meine Eltern besuchen und sich dann ja jemand um die Kleinen kümmern muss.

Danke für euren Rat :)!!
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 29. Januar 2016, 13:24 Uhr
Huhu Steffi :-)

Also für mich ist die beste Art, Meerschweinchen zu ernähren, die "ad libitum" Fütterweise. Das bedeutet, dass ich meinen Tieren jederzeit das ganze Spektrum an Futterarten anbiete.
Es gibt daher bei uns keine genauen Fütterungen, sondern wir legen immer nach, wenn etwas fehlt. In der Regel ist das aber morgens und abends und dann gibts eben genug an Gemüse, Salat, Obst etc., damit es bis zur nächsten Fütterung reicht, dann brauche ich auch zwischendurch nicht nachlagen. Gras/Wiese, frische Kräuter, Blätter, Nadelhözer, Saaten etc. aus der Natur sowie eben Heu (was aber kein Grasersatz ist, sondern nur als Zugabe angeboten wird und auch im Sommer so gut wie nicht genommen wird) muss natürlich ebenfalls immer im Angebot sein. Nur so kann ich gewährleisten, dass meine Schweine jederzeit das Nahrungsmittel finden, was sie gerade brauchen und was ihnen hilft, gesund zu bleiben :-)
Zudem biete ich Sämereien (vor allem Ölsaaten und aromatische Sämereien) in einem Futterpott an, wo auch Heilerdekekse und Kohletabletten drin liegen. Auch da können die Tiere dann jederzeit dran und ich fülle auf, wenn er leer ist :-) Ich biete auch einen (natürlichen) Salzleckstein an und selbstverständlich gibts auch jederzeit frisches Wasser aus einem Wassernapf. Im Winter gebe ich auch getrocknete Kräuter und Blätter, weil ich sie draußen nicht finde, dennoch versuche ich dann, als Ausgleich immer noch viel mit Flüssigkeit anzubieten, sonst wirds schnell zu trocken mit Heu und Trockenkräutern, z.B. findet man draußen aktuell neben wenig Wiese noch frischen Bambus, Sauergräser, Efeu, Brombeeren, Nadelhölzer und auch kleinere Kräuter noch wie Vogelmiere z.B. und man kann auch Kohl anbieten, der wasserhaltig ist, damit es nicht zu trocken wird, wenn nun gerade die Wiese nicht mehr so üppig wie im Sommer angeboten werden kann.

Leider sind sie ja nun bei mir in Gefangenschaft und können sich nicht, wie in der Natur, die Pflanzen selbst raussuchen, die sie vielleicht gerade aber dringend nötig haben, um gesund zu werden und zu bleiben.
Deshalb versucht man bei einer ad libitum Fütterung zu jedem Zeitpunkt so viel wie möglich an unterschiedlichen Nahrungsmitteln unter Berücksichtigung jeder Nahrungsmittelgruppe anzubieten - damit die Tiere eben die Wahl haben :-)


Schau mal hier, da hatten wir so ein Thema auch schon mal http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=830.0 (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=830.0) :-)

Hier gibts auch noch Infos, wobei ich den Hinweis unten bez. des kranken Darms unnötig finde - genau dann ist ad libitum doch wichtig... http://www.diebrain.de/Iext-adlibitum.html (http://www.diebrain.de/Iext-adlibitum.html)

Im Urlaub wird das alles genau so gehalten, da ich Fleece habe, sollte sowieso jemand morgens UND abends vorbei kommen und Böhnchen abfegen oder Pads und Kissen wechseln und da kann er dann ja auch Futter auffüllen :-) Es geht sicher auch einmal am Tag, man muss sich da wohl sein System suchen und genug Futter reinlegen, aber da ich ein sehr altes Tier dabei habe (über 11 Jahre), sowie gesundheitlich angeschlagene Tiere, ist es mir eh lieber, wenn zwei Mal jemand nach ihnen sieht.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Saubergschweinchen am 29. Januar 2016, 13:28 Uhr
Die meisten hier im Forum, mich eingeschlossen füttern ad libitum Frischfutter.

Bedeutet strukturiertes Grünfutter (optimaler Weise gemischte Wiese) stehen rund um die uhr bereit. Ich füttere zweimla tgl., das bedeutet Futterreste werden abgesammelt und in Augenschein genommen, alles was noch gut ist wird wieder gegeben der Rest kommt weg und wird gegen neues Futter ausgetauscht.

Zweimal tgl. ist beim Meerschweinchen schon nötig, Hamster sind da ja sehr viel pflegeleichter  ;)

Füttert man rationiert, was nicht unbedingt tiergerecht ist, leider aber eine verbreitete Fütterungsform dann sollte man tatsächlich öfter füttern damit die Tiere ausreichend Frischfutter erhalten. Praktikabel finde ich das aber weder für mich noch für eine eine Urlaubsbetreuung.
Meine Urlaubsbetreuung füttert auch zweimal tgl., Heu allein ist Notbrot, eine Konserve und nicht viel mehr. Damit ergänzen die Meerschweinchen fehlende Struktur im Ersatzfutter (Gemüse etc.), als Hauptnahrungsmittel ist dies aber nicht geeignet.
Meerschweinchen sind Grasfresser und das sollte Ihnen auch den Großteil des Jahres zur freien Verfügung stehen.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Filissa am 29. Januar 2016, 13:52 Uhr
Zweimal täglich hört sich praktikabel an - so habe ich es bei meinen Kaninchen auch gehandhabt. Ad libitum hört sich gut an. Dadurch laufe ich dann nicht Gefahr, dass die Süßen zu dick werden, weil ich ja "dickmachendes Gemüse" wie zB Möhre gar nicht in rauen Mengen füttere, sondern Wiese und Wildkräuter, richtig?
Und davon biete ich dann reichlich an?
Man merkt ja vermutlich im Laufe der Zeit, welche Mengen, aber geizen sollte man nicht, sondern eher mehr rein legen?

Achso, ich dachte, Heu wäre wesentlicher für die Ernährung.
Also Heu = Notnagel & Wiese= Basis & Gemüse = Zubrot?

Die Pyramide, die Vio verlinkt hat, finde ich sehr hilfreich!
Im Winter, wenn es keine Wiese gibt, gebt ihr dann Salat u.Ä.?
Muss man bei der Wiese aufpassen, wenn es zB gefroren ist, oder ins Frühjahr geht und die Wiese sehr "fett" ist?
Oder können die Meeris das gut haben?

Ich verstehe es so, dass ich mir am besten sowas wie einen "Meeri-Wald&Wiesenplan" anlese und Wildkräuter etc sammeln gehen sollte zusätzlich zur Wiese?
Sowas bekommt man ja nicht im Laden ;).

Okay, die Fütterung ist doch ein wenig komplexer als ich dachte, auf der anderen Seite ist "Wiese" ja nun eigentlich recht unkompliziert zu beschaffen :)...
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Saubergschweinchen am 29. Januar 2016, 15:12 Uhr
Zitat
Also Heu = Notnagel & Wiese= Basis & Gemüse = Zubrot?
Korrekt.

Ich habe ja um die zwanzig Wutzen und mit Sammeln einzelner Pflänzchen komme ich da nicht weit. Ich ziehe mit der Sense los und haue dann gleich 10-15kg. Hinter der guten ad lib Fütterung steht ja auch der Gedanke das man eben nicht jeden Grashalm auf der Suche nach problematischen Pflänzchen umdrehen muss. Haben die Tiere genug Grundnahrung (Gras) werden sie auch keine unverträglichen Pflanzen fressen. Sie sind einfach nicht aus Hunger gezwungen alles grüne in sich hineinzuschaufeln weil es dann ja wieder ewig nichts gibt.
Kräuter sind ein nettes Beibrot und sind in einer gemischen Wiesenration auch gut enthalten, sie sind in der grundlegenden Ernährung beim Meerschweinchen aber von geringerer Bedeutung als beim Kaninchen. Die sind ja eher Kräuterfresser.

Zitat
Im Winter, wenn es keine Wiese gibt, gebt ihr dann Salat u.Ä.?
Salat kommt drauf an viele Sorten sind eher minderwertig, hier gibt es hauptsächlich Grünabfälle (Gemüsegrün), Küchenkräuter, Kohl und Wintersalate und Spinat. Bei meiner Außenhalung eben auch ein bisschen Wurzelgemüse für die Energie.

Zitat
Muss man bei der Wiese aufpassen, wenn es zB gefroren ist, oder ins Frühjahr geht und die Wiese sehr "fett" ist?
Oder können die Meeris das gut haben?
Man sollte beim Anfüttern schon ein bisschen aufpassen aber es ist lange nicht so problematisch wenn man das ganze Jahr ad lib füttert, dann schlingen sie auch das erste Gras nicht so extrem das es Verdauungsprobleme gibt. Sind sie doch recht gierig mische ich die erste Wiese 1:1 mit Heu sodass sie fummeln müssen und dadurch automatisch langsamer fressen.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 29. Januar 2016, 20:07 Uhr
Die Idee, das erste Gras unter's Heu zu mischen, ist sehr genial.....werd ich mir merken...jetzt muss es nur noch Frühjahr werden und endlich wachsen... :bravo:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 29. Januar 2016, 21:24 Uhr
habt ihr nicht durchweg gras zum füttern? ich gebe praktisch das ganze jahr welches, auch wenn es im winter keine so gute qualität hat, bekommen sie was davon, das wetter gibts bei uns aber in der regel auch her... der übergang zu richtig reiner grasfütterung ist dennoch praktisch fließend bei mir,
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Saubergschweinchen am 29. Januar 2016, 21:49 Uhr
Nee, bekomm ich auch nicht hin. Meine Wiesen sind gemäht und sammeln für 20 Wutzen bekomm ich zeitlich nicht auf die Kette  :nein:
Solange wie möglich, letztes Jahr bis anfang November und dann auch so früh wie möglich wieder aber jetzt gerade ist Pause.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 29. Januar 2016, 21:52 Uhr
20 sind natürlich auch ne andere Hausnummer als 5  :g:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: niki+ am 29. Januar 2016, 22:13 Uhr
also unsere meeris werden nur ein mal am tag gefüttert wenn wir weg fahren!  :peinlich:
wir fahren morgen für 4 tage weg und so, mo und di wird nur 1x gefüttert.
ich bin eh etwas verzweifelt, weil die zur zeit ja so viel endivie&co bekommen, - wie ich das machen soll... :frage:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Smoky am 31. Januar 2016, 12:27 Uhr
Wenn ich da bin gibt's 2x täglich FriFu und Heu.
Wenn wir alle weg sind (was äußerst selten vorkommt) würde mir zur Not auch mal einmal täglich FriFu und dann natürlich mehr Heu genügen. Dafür würden dann aber zusätzlich Heunetze aufgehängt, damit das Heu keinesfalls ausgeht.

Morgens verschiedenen Salat, Karotte, Gurke, Apfel, mal auch Karottenkraut, Löwenzahn (jetzt Zucht-LöZa), oder Spinat dazu
 
Abends: Salat, Karotte, Paprika und dann verschiedenes wie Kohlrabiblätter, Chinakohl, LöZa, Mangold, Fenchel, Pastinake, Petersilienwurzel, Sellerie und was halt grad so da ist.

Dabei geht es mir auch darum zu sehen, wer mag grade lieber Süßes, saftiges, würziges, oder bitteres lieber (das hat mit der Behandlung, falls mal wer Symptome entwickelt, zu tun, um mehr Infos für die Behandlung zu haben)
Danach kann der Speiseplan auch mal abweichen, um zu testen.

Im Sommer viel Gras/Wiese anstelle von Salat, der Rest bleibt gleich.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Pucko am 31. Januar 2016, 12:51 Uhr
Bisher haben wir fünf mal am Tag Frischfutter gegeben und bei der nächsten Fütterung die Reste der letzten rausgenommen.

Aktuell stellen wir um auf ein bis zwei mal am Tag füttern und dafür aufeinmal eine größere Auswahl an Frischfutter. Momentan testen wir auch mal Sellerie und Fenchel, wird sehr gerne gefressen.
Bis jetzt haben wir aber noch nicht die richtige Menge gefunden und es muss am Nachmittag nochmal nachgefüttert werden.

Urlaubsbetreuung sind wir uns noch nicht sicher. Meine Mutter würde die zwei nehmen, allerdings müssten wir sie dann in einen kleinen Notkäfig (120 x 60) umsetzen und davon bin ich gar nicht begeistert. Wollen jetzt unsere Nachbarn fragen ob sie es mit ihren Enkelinnen zusammen machen würde. Und dann nur einma am Tag.

Fahren im März weg und wollen bis dahin auf einmal am Tag die Fütterung umgestellt haben, damit ist es für alle leichter und die Schweinchen haben dann immer eine große Auswahl an Frischfutter. (Wird dann vorportioniert im Kühlschrank aufgehoben und der Salat extra daneben gelegt) Nur bei sieben Tagen kann man nicht komplett vorportionieren aber wird dann eben alles so gelegt, dass nur noch ein wenig geschnitten werden muss.  :karottte:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: niki+ am 31. Januar 2016, 13:38 Uhr
bei uns kriegen sie normalerweise 3 mal täglich nachschub. jetzt bei der urlaubsfütterung nur 1 mal täglich. ich habe es so gelöst dass ich für 3 tage vorportioniert habe. in tiefkühlsäcken ist nun feldsalat, endivie, radicchio, Spinat und dann noch Gurke und Paprika. weiters Fenchel, rote rüben und karotten als gemüse das auch länger im Gehege liegen kann... sie haben 3 heuquellen die befüllt werden...samenpott von mir gut aufgefüllt worden...
ich hoffe sie kommen gut durch damit :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: niki+ am 30. März 2016, 21:51 Uhr
hier blüht das scharbockskraut schon ziemlich--habe leider die "schnupperphase" für meine meeris verpasst  :traurig:
den hahnefuss habe ich gestern auch gesehen, siehtein bisschen aus wie petersilie, habe dann am zerteilten blatt gerochen und mich entschlossen, es nicht zu nehmen - zum glück - es gab ja keine "scharbockskraut-impfung"  ;-)
bei nicht zu bestimmenden blättern warte ich auch lieber auf die blüte...und dann kann ich ja immer noch hier fragen ;)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 31. März 2016, 16:43 Uhr
Es gibt noch eine andere Methode, die Meerschweinchen zu "impfen".
Du nimmst einfach ein paar Blättchen von Hahnenfuß und Co - werden sie probiert, hast du den gleichen Effekt wie beim Scharbockskraut und es ist ebenso ungefährlich für die Meerschweinchen :D

Mit dem Scharbockskraut ist halt so genial, weil man da nicht "Überdosieren" kann, man kann vor der Blüte reinschmeißen, so viel man will, die Meerschweinchen können sich daran nicht vergiften. Wenn das Scharbockskraut in voller Blüte steht, muß man halt langsam anfüttern, also erst wenig, bis probiert wurde, dann ists ungefährlich und von da an sind auch die ganzen Hahnenfüße und Anemonen ungefährlich für die Meerschweinchen.

Bei Meerschweinchen ist das zwar nicht so krass, wie bei Kaninchen, die reagieren einfach deutlich robuster auf eine zu wenig abwechslungsreiche Ernährung, aber auch hier hast du den Effekt, wer blind, ohne zu gucken, alles zu den Schweinchen wirft, was auf der Wiese und am Wegrand wächst, hat im Schnitt gesündere Meerschweinchen, wie derjenige, der nur die drei Pflänzchen sammelt, die er sicher bestimmen kann. Man sollte also keineswegs zu vorsichtig sammeln - bei den Mengen, welche von den Schweinchen vertilgt werden, ist das auch ziemlich unpraktikabel, sich erstmal jedes Pflänzchen anzugucken ... da braucht man ja Stunden, um nen Korb Wiese für zwei Meerschweinchen vollzubekommen!
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: suntrek am 04. April 2016, 12:04 Uhr
Beim letzten sage ich auch Flockenblume.

Tolle Erklärung Murx zum Scharbockskraut. Muss ich bei Facebook teilen mit Quellennachweis. Aktuell großes Thema in der Pflanzengruppe wo ich etwas gegen Windmühlen arbeite.

Meine finden Scharbockskraut solange der Gehalt gering ist richtig lecker. Ein Teil blüht nun, aber bei manchen Stellen hier kommt es auch gerade erst aus der Erde. So habe ich immer noch welches wo sie rein schlemmen können^^
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 04. April 2016, 13:13 Uhr
ach suntrek, wem sagst du das! wenn ich auf meiner seite ein bild mit efeu irgendwo im hintergrund poste, hab ich ständig kommentare wie "das ist doch giftig!!!!!!!!!!?????" dabei ;) aber zum glück kann ich ja erklären, warum ich es gebe und verweise immer schön auf die infos hier im forum :D

falls du noch mehr zu scharbockskraut suchst, hier haben wir schon viel drüber geschrieben, gibt dort auch tolle beiträge von murx :-)
http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=80.0 (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=80.0)

meine haben es nun erst in der blüte bekommen, am anfang viel davon genommen und nun mal ab und an wieder ein blatt (immer noch  die gleiche "charge" ;) )
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 04. April 2016, 13:29 Uhr
Hier fängt das Scharbockskraut leider auch schon an zu blühen, aber selbst meine Babis haben sich nicht "vergiftet".
@ Vio:  ich hab mir auch grade wieder vorwerfen lassen müssen, dass ich meine Schweinchen wissentlich und vorsätzlich  mit Efeu vergifte.
Ich lass das kommentarlos so stehen, mir fehlt einfach die Lust,  mit den immer gleichen Leuten mit ihrem zementierten Weltbild zu diskutieren.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 04. April 2016, 13:35 Uhr
also, ich schreib da immer zu, dass efeu tatsächlich "richtig" gefüttert (also langsam angefüttert und mit alternativen angeboten) eine wertvolle heilpflanze darstellen kann, die ich meinen tieren nicht mehr vorenthalten werden. dann setze ich immer noch diesen link für mehr infos hinzu http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=579.msg6432#msg6432 (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=579.msg6432#msg6432)

stehen lassen tue ich dann erst, wenn danach keine ruhe ist (war aber bisher immer überzeugend), aber vorher nicht, denn ich habe ja gute gründe, es zu füttern und bin durchaus in der lage, das auch zu erklären :-)
verstehe aber total, was du meinst... gibt immer menschen, die partout ihre meinung haben, deren welt schwarz und weiß ist und null grautöne enthält und die einem auch immer ihre meinung aufdrücken wollen, denn schließlich haben nur sie recht und alle anderen sind deppen...
lass dich nicht ärgern  :fr:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Felixitas am 04. April 2016, 13:53 Uhr
Wenn ihr das Scharbockskraut mit Blüte gegeben habt, trau ich mich das jetzt auch endlich. ;-)  Bis gestern hatte Lilli nochmal weiche Böhnchen, aber nun scheint alles super, daher starte ich mal den Test.
Erst geben, wenn der größte Hunger gestillt ist, richtig? Meine beiden sind manchmal ziemlich gierig (was sicherlich nochmal ein Thema für sich ist).
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 04. April 2016, 14:04 Uhr
ich hab immer so zwei kleine Handvoll an Stellen gepflückt, wo noch keine Blüten dabei waren (einen halben Meter weiter hat es aber schon angefangen, zu blühen). Das hat jedenfalls keinerlei Probleme gegeben. Ich weiß ja auch nicht, ob der Protoanemoningehalt sofort überall stark ansteigt, wenn sich die ersten Blüten zeigen?
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 04. April 2016, 14:44 Uhr
felixitas:
wie meinst du das, mit "der größte hunger gestillt"? allgemein oder in bezug aufs scharbockskraut?
denn sie sollten ja eh nie eine futterart alleine bekommen, das ist immer ungesund und wenn sie aber immer alles im gemisch, als mit alternativen bekommen, überfuttern sie sich eigentlich eh nie dran ;)
am anfang einfach nur ein paar blättchen geben und beobachten, wenn alles ok ist, nachher mehr :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 04. April 2016, 15:51 Uhr

Erst geben, wenn der größte Hunger gestillt ist, richtig? Meine beiden sind manchmal ziemlich gierig (was sicherlich nochmal ein Thema für sich ist).

heisst das, daß sich Deine Schweine ziemlich schnell auf "neues Futter" stürzen ? Hatte ich anfangs auch, als ich noch zuwenig von der Menge allgemein gefüttert habe; inzwischen sind alle ruhiger geworden, ich verteile das Futter im EB und habe die Menge deutlich erhöht (ca 200 Gramm pro Schwein); meistens reicht es ca. 12 Std . an manchen Tagen ist ziemlich alles weg. Aber es gibt auch Phasen, wo rein theoretisch eine Fütterung pro Tag gereicht hätte, und mehr Heu gefressen wird.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 04. April 2016, 16:03 Uhr
Ui, zwei Tage Wärme und alles explodiert regelrecht. Das Scharbockskraut ist jetzt auch in voller Blüte. Aber im Gemisch kann es weiter gegeben werden?
Die Befürchtung, dass man seinen Tieren schaden könnte, sitzt ja doch tief...
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 04. April 2016, 19:39 Uhr
Wenn sie einmal probiert haben, kannst du Scharbockskraut (und Hahnenfüße) immer in beliebiger Menge geben - sie fressen davon nicht mal zuviel, wenn rationiert gefüttert wird. Ist in meiner Gegend inzwischen gut ausgetestet worden ... und das nur, weil ich mal mit angefangen hatte, zu versuchen, den Leuten beizubringen, was sie alles ihren Meerschweinchen in Wirklichkeit verfüttern können.

Klee und Kohl sind deutlich gefährlicher, wie Scharbockskraut, bei reiner Pelletfütterung oder aber bei rationierter Fütterung können (zuviel) Klee und Kohl zu lebensgefährlichen Koliken führen, vor allem, wenn der Darm wegen langjähriger solcher einseitiger Ernährung schon stark geschädigt wurde. Da muß dann wirklich sorgsam angefüttert werden.
Selbst frischsprießendes Gras im Frühjahr oder eiweißreiche Knospen im Frühjahr können gefährlicher werden ... einfach weil es bei empfindlichen Meerschweinchen nach der Heu-Gemüsekur im Winter zu Verdauungsproblemen größeren Ausmaßes kommen kann.
Das passiert einfach bei Scharbockskraut und Hahnenfüßen nicht ...

Diese Ängstlichkeit, die da über das Netz verbreitet wird, ist getrieben von genau zwei Dingen:
- Unwissenheit ... das führt eh recht schnell zu Aberglauben.
- Dem Bestreben, alles richtig machen zu wollen ... was dann allerdings den Weg verbaut für eigene Beobachtungen, weil nicht mehr ausprobiert wird.

Das Ganze kam in die Welt, weil die letzten überlebenden Kräuterhäuser Anfang des 20. Jhr. verboten wurden und gleichzeitig zunehmend von den Pharmavertretern geziehlt Wind gemacht wurde gegen die "rückständige" Verwendung von Kräutern und Hausmittelchen zum Heilen und Ergänzung der Ernährung mit Wildkräutern. Spätestens in den 60er, 70er Jahren kam der große Durchbruch, die nun heranwachsende Generation hat die lebensrettenden Sammelaktionen von Wildpflanzen in und nach dem zweiten Weltkrieg gar nicht mehr mitbekommen und deren Eltern sprachen verständlicherweise nicht mehr davon ... man glaubte nun, daß es wichtig sei, jedes Pflänzchen zu bestimmen, welches man nutzen wollte - und da ist der Schritt zur Vorselektion fürs liebe Haustier nicht mehr weit, zumal industriefuttergefütterte Katzen und Hunde sich ja für alle sichtbar tatsächlich an diversen Zimmerpflanzen vergifteten.

Dabei ist binnen von nur einer Generation unheimlich viel Wissen über Kräuter endgültig verlorengegangen, Wissensträger gab es nur noch wenige, Gurus, die selbst vor Rosmarin warnten, dagegen viele ...

Ich hab gerade nach einem Nachweis gesucht, wo eine Giftnotrufzentrale den Wiesenbärenklau in die gleiche Giftkategorie wie roten Fingerhut gepackt hatte - und bin dabei ganz entsetzt über einen alten Artikel von mir gestolpert, wo ich frisch frank frei davon erzählte, daß es tödlich giftige Schachtelhalmarten gäbe ...  dabei hatte ich schon zu dieser Zeit den Giftigsten aller Schachtelhalmarten an Kanin und Meerschwein verfüttert, den Sumpfschachtelhalm, der sogar in geringen Mengen von Pferden vertragen wird! :wall:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: suntrek am 04. April 2016, 20:38 Uhr
Würde das Scharbockskraut nur paar mal am Tag gepsotet wird kein Problem.
Doch am Tag sicher 10-20 mal taucht ein Foto auf wo Scharbockskraut zu sehen ist  :g:

Da kann ich echt beim besten willen nicht alles schreiben.
Wobei meine beiden Zitate denen wohl zu lang sind bei so wenigen Likes xD
Ich pusche nun ständig.

Worüber ich schon froh bin, dass ich nicht gestern zerfleischt wurde in meiner eigenen Gruppe, weil ich ja schrieb wenn man genügend Masse (so das auch 1/3 zu Not über bleiben kann) und die Fläche auf hochgiftiges überprft (zur Nervenberuhigung) kann man auch einfach ab schneiden und rein damit.
Es wird, es wird. Nur es dauert.

Bin ja schon froh das hunderte Kaninchen-, Meerschweinchen-, Renner-, Degu-, Chinchilla- und co halter pflücken udn frisches verfüttern.
Alles andere wird kommen mit der Zeit.

Habe ja auch meine Kräuterwanderungen wo wir für Kaninchen auch schon Ginster mit anderen Zweigen abschnitten.

Bei den Frühjahrspflanzen taucht aktuell vor allem Scharbockskraut, Vogelmiere, Ehrenpreis, Taubnessel und Doldenblütler auf.
Neben Scharbockskraut warrnen nun auch welche vor Kälberkropf bei Kaninchen.
Der nächste Text kommt so sicher :)

Problem ist halt sie sidn so unsicher, weil so viel gewarnt wird und wollen gleichzeitig aber auch alles richtig machen.
So zitiere ich dann gerne mal auch von anderen Texten so heißt es dann nicht mehr nur ich sage das so und so.

Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Felixitas am 04. April 2016, 21:21 Uhr
Hier gibt´s noch ziemlich rationiertes Futter, Hugomero, ja  :peinlich:. Stelle seit 8 Wochen um. Bei Zweigen bin ich schon mutig, die werfe ich einfach so rein. Wenn etwas neu ist, stürzen sich die beiden meist erstmal drauf. Ich sollte sie wohl einfach ihre eigenen Erfahrungen sammeln lassen, ja. Ich bin ja da, falls etwas nicht bekommt.  Es ist so logisch, was ihr schreibt: wenn sie erstmal ein größeres Repertoire an Pflanzen kennen und zur Verfügung stehen haben, können sie mögliches Unwohlsein dann ganz allein regulieren.
Dazu muss das Repertoire aber auch erstmal da sein. Nun, ich glaube, es wird. Langsam, aber stetig :-).

Edit: sorry, meinte natürlich dich, Vio.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 05. April 2016, 00:03 Uhr
was spricht dagegen, mehr vom normalen frischfutter anzubieten, so dass sie sich gar nicht auf neues stürzen? ich muss momentan nur einmal am tag füttern, weil ich so viel reinlege und selbst dann ist noch nicht alles weg ^^ aber gebe ja auch gras u.a.
es geht bei "ad libitum" z.b. ja nicht nur um zeugs aus der natur, auch kohl, salat, anderes gemüse, apfel z.b.
solange du noch nicht viel aus der natur im angebot hast, würde ich aber von diesem rest schon so viel anbieten, dass sie immer auswahl haben und sich nie auf was stürzen müssen.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 05. April 2016, 00:39 Uhr
Nun ... die Enzyklopädie Eßbare Wildpflanzen erwähnt vier eßbare Kälberkropfarten:

Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum):
Gegessen werden die Wurzelknöllchen, ich hab sie sowohl roh, als auch gekocht gegessen, ohne irgendwelchen bösen Auswirkungen ... ansonsten wird das Zeug seit Ende des Mittelalters als Gemüse angebaut und ist inzwischen im deutschen Raum verwildert. Erst mit der Industrialisierung ist diese Pflanze als Gemüse in Vergessenheit geraten.

Rauhaariger Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum):
Die Blätter der Unterart ssp villarsii liefert ein gutes Kochgemüse.

Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum):
Die Wurzel kann gekocht und geschält gegessen werden.

Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum):
An der hab ich die hohe Kunst des Bestimmens gelernt ... ich hab den nämlich erstmal ziemlich konsequent für Wiesenkerbel gehalten und mich nur über den manchmal merkwürdigen Geschmack des Wiesenkerbels gewundert ... nun, trotzdem ich die Blätter roh von der Wiese weg verspeist hab, gab es nicht mal Bauchweh - das ist etwas, was ich von Brot, Kartoffeln und Co jetzt nicht unbedingt behaupten kann, dabei sollen doch Getreide und stärkehaltige Knollen zur Grundnahrung des Menschen zählen, wenn man solchen Vereinigungen wie der DGE und Co glaubt.
Die Blätter liefern ein brauchbares Kochgemüse, die Wurzeln sind gekocht und geschält eßbar.

Quellen:
Steffen Guido Fleischhauer et al (2. Aufl., 2014): Enzyklopädie Eßbare Wildpflanzen. AT Verlag Aarau und München
M. Machatschek (2010): Wieviele Arten braucht der Mensch? - Grüne Reihe des Lebensministeriums, Band 22, S. 65ff, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Wien: Böhlau

Nunja ... wieder das alte Murxargument, wenn solche empfindlichen allesfressenden Affen, wie wir Menschen, diese Pflanzen unbeschadet essen können - warum sollten sie dann für diese ausgesprochenen giftfressenden und standorttreuen Pflanzenfresser, wie Kanin, Meerschwein, Chinchilla und Degu, giftig sein?
Wenn die mal die ganzen gut verdaulichen schmackhaften Pflanzen in ihren Revieren aufgefuttert haben, gehen die einfach an die giftigen und ungenießbaren Pflanzen und halten sich an denen schadlos, die wandern nicht ab, wie Pferde oder Rinder ... und sie können auch nicht in großem Stil auf Sämereien und Insekten ausweichen, wie es die allesfressenden Ratten und verschiedene Mausearten tun.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Felixitas am 05. April 2016, 01:44 Uhr
Nun, hier bleibt auch immer ein wenig liegen. Eben das, was an dem Tag nicht so beliebt war. Zweibein kommt ja sowieso wieder und wirft neues, viiiiel besseres Futter nach. Und da wird sich dann drauf gestürzt :-). Hast aber auf jeden Fall recht, Vio, ich könnte da noch großzügiger werden.
Deine Beiträge ermutigen mich, Murx.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 05. April 2016, 08:17 Uhr
Hier hat man ja zum Glück etwas andere Ansichten als üblich und wird immer wieder bestärkt, wenn man doch mal wieder vom "Mainstream" verunsichert wird. In anderen Foren wird ja z.B. geraten, unbeliebte Gemüsesorten zuerst separat zu füttern, damit die Schweine nicht "verwöhnt" werden. Der Hunger treibt´s dann schon hinein. Dass sie vielleicht einen Grund haben, Dieses oder Jenes mal zu verweigern, das wird dem durchschnittlichen Meerschweinchenhalter wohl nie einleuchten. Genauswenig, dass die Schweinchen nicht sofort tot umfallen, wenn man Gundermann und Hahnenfuß nicht penibel aussortiert.
Danke noch mal an dieser Stelle, dass es Euch gibt und ein Extra  :dank: an Murx Pickwig
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 05. April 2016, 13:05 Uhr
Es ist das Gleiche wie in der Kindererziehung, eine Menge Menschen (einschließlich ich) sind damit aufgewachsen:
- Du ißt, was auf den Tisch kommt!
- Eß auf, damit morgen schönes Wetter wird.
- Wenn du das nicht ißt, hast du auch keinen Hunger.
- Woanders wären die Kinder froh, wenn sie das bekommen würden, also eß auf!
usw usf ... solche Sprüche sind leider in einigen Familien auch heute noch an der Tagesordnung.

Tja ... und auch hier - da werden Kinder genötigt, Milchprodukte zu essen, die eigentlich eine Lactoseintoleranz haben und die Eltern wundern sich über Verdauungsprobleme, Kinder müssen Fleisch essen, auch wenn es ihnen nicht schmeckt, ignoriert wird dabei, daß es tatsächlich Menschen mit Allergien auf tierische Eiweiße gibt, Kinder werden gezwungen, Brot zu essen, trotzdem Brot nichtmal gesund ist usw usf. Das Gleiche in Grün - aber wenn man damit aufgewachsen ist, ist es sehr, sehr schwer verständlich, weshalb das falsch sein soll. Ich selbst bin mit Prügel aufgewachsen, ich habe über 20 Jahre gebraucht, zu kapieren, daß da wohl irgendetwas nicht so ganz stimmig ist an so einer Erziehung ... tja, und beim Zwingen, Dinge zu essen, die nicht schmecken, gibt es leider noch keinen Druck, daß doch mal zu überdenken, das ist deshalb noch schwieriger abzulegen.

Dazu kommt die allgemeine Verunsicherung ... wer hat denn heutzutage noch das Rückgrat, für das, was er tut, tatsächlich geradezustehen? - Wer die Verantwortung für das, was er tut, nicht tragen kann oder will, für den bleibt nur noch, das Richtige zu tun, also das, was alle tun, denn das muß ja richtig sein, sonst würden die Anderen es doch nicht tun ... oder?
Gegen den Strom schwimmen ist nunmal schwer und energieaufwendig ...

Und wir haben da noch ein Problem: die schulische und universitäre Verbildung ... man lernt nicht, in dieser Gesellschaft zu überleben, man lernt sinnlose Textaufgaben zu lösen. Man lernt nicht Quellenanalyse, man lernt, Belletristik zu analysieren.
Man lernt nicht, wie man wissenschaftliche Texte auf ihre Stimmigkeit hin prüft, man lernt auswendig, wieviele Flossen ein Fisch hat ... was die Agrarwissenschaften angeht, wirds dann noch kurioser, hinterher wissen die studierten Landwirte nur noch, wie man eine Kuh in eine Melkmaschine preßt und doch noch zur abgeschafften Milchquote kommt, aber nicht mehr, was so eine Kuh natürlicherweise futtert und wie man landwirtschaftlichen Produkte vermarktet.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 05. April 2016, 13:55 Uhr
das kann ich nur so unterschreiben, murx  :bravo:
wenn ich was von heilpflanzen oder wie und warum ich meine schweine so halte etc. erzähle, meinen alle immer "oh, du hast durch das studium ja so viel wichtiges gelernt!".

nö, im studium musste ich immer nur stur auswendig lernen, was dann in klausuren oder prüfungen gehört werden wollte. und nachher ists wieder weggeflossen aus meinem hirn.
krankheiten? da gibts doch ein medikament für! was man hätte anders machen können, um sie zu verhindern kam auch bei mir im bio-studium nicht vor. oder gar, dinge selbst zu erarbeiten und zu hinterfragen. das wird zwar plötzlich dann beim schreiben der arbeiten vorausgesetzt, aber nie vorher "angeregt" oder "angeleitet".
man soll auch gar nicht selbst denken... das könnte später nachteile für den auftraggeber haben, der eine studie mit einem wunsch-ergebnis will (wie es in der regel der fall ist. man erforscht nicht, wie was wirklich ist, sondern eher, wie ich irgendwie zu dem gewünschten ergebnis komme.)

ist ein ganz krankes system, welches unsere leben beeinflusst. und wer sich aus diesem system rauszieht, der zieht sich oft auch ein bisschen aus der gesellschaft - oder komplett. will natürlich nicht jeder, manche schwimmen daher lieber mit scheuklappen mit dem strom.

da bin ich wieder dankbar für meine mama, die mir zwar auch immer dinge hingelegt hat und mich ermutigt hat, sie zu essen. nö, ich mochte nie fleisch und milchprodukte, aber sie dachte damals noch, ich MUSS die haben, weil es eben so heißt und deshalb gab sie sich auch mühe, dass ich das esse. es gab nie zwang wie prügeln dabei, aber ab und zu schon mal schimpfe.
im nachhinein tut ihr das alles sehr leid. aber sie war es auch, die mich mit hochgradiger weizenallergie (mir schwoll fast immer komplett der hals zu; ärzte wollten meine mandeln rausnehmen, die gar nicht das problem waren) zu einem HP schleppte, als ich 9 war. sie verlor komplett ihr ansehen bei uns im dorf, wurde gemieden, musste sich spott und hinterrücks getuschel bieten lassen.
ein 3/4 jahr später konnte ich weizen wieder ohne probleme essen, kann ich heute noch, will es aber nicht, weil eben ungesund (aber ich muss auch keine panik schieben, keine luft mehr zu bekommen, wenn doch mal irgendwo weizen drin war oder ich mal ein croissant essen wollte).
das dorf hat das so hingenommen, aber glaubt ihr, einer hat mal gefragt, warum wieso etc. es mir wieder gut geht? das getuschel hörte auf, aber meine mama stand alleine da.
meine eltern trennten sich fast zeitgleich, papa war in der freiwilligen feuerwehr, mama dann eh außen vor.
ich wechselte aufs gymnasium, also keine dorfschule mehr - seitdem haben wir keinen kontakt mehr zu irgendwem aus dem dorf. wir gehen nicht mal hier einkaufen, höchstens mal kurz zur apo. man hat einfach keine lust mehr, die leute zu sehen, die sich mit einem gespielten heiligenschwein in die kirche setzen und sich dann sowas von unchristlich hinter dem rücken anderer das maul zerreißen.
und das ist ja nicht nur hier so ;)

meine mama hat eindeutig das richtige getan - ich verdanke ihr ganz sicher einen großen teil meiner gesundheit daher, aber sie hat es mich ächtung der gesellschaft bezahlt. ich glaube aber, das war es ihr wert ;)


back to the topic:
felixitas, probier mal, noch ein wenig mehr zu geben, dass auch von den beliebten dingen was liegen bleibt :-) denn sie sollen die "unbeliebten" ja nicht futtern müssen, weil von dem, was sie mögen = brauchen nichts mehr da ist ;)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Ina am 05. April 2016, 14:07 Uhr
:winke: Ich habe die letzten Beiträge aus dem Thema "Was ist das? - Pflanzenbestimmung" abgeteilt und sie mit in dieses Thema gebracht.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 05. April 2016, 14:24 Uhr
danke, hab gerade schon überlegt, wohin damit :D da warst du flotter  :fr:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Piggilotta am 05. April 2016, 20:55 Uhr

Plutimikation!

Grundsätzlich geb ich euch recht, es ist nicht ganz einfach, gegen den Strom zu schwimmen, aber der Energieaufwand, den Quatsch mitzumachen ist auch sehr hoch.
Dagegen ist es die reine Wonne, bei sich zu sein.
Und das mit dem Hinterfragen trainiert sich doch von selber, wenn frau es einmal angefangen hat, zeigt das nicht schon, dass es richtig ist?!
Ich muss es nicht Misstrauen nennen, es ist mein Geburtsrecht.

Ach, dass mit dem kurz und knapp ausdrücken ist immer noch so ne Sache bei mir.

Himmel, seit doch froh, das ihr anders seit!
Ich bin einfach stolz drauf,was solls;
und ich habe euch sehr lieb dafür. So.

Ausserdem komt jetzt noch ne Piggilotta story:
Ich hab mein erstes Schwein  mit Löwenzahn "gehimmelt". (Sorry Finni)
Anfang der 70er, nur Kuntibunti (mit Erdnüssen), wenig Heu; ne Riesenportion vom Spazieren mitgebracht, nass auf einen Haufen reingelegt, das wars dann gewesen.

"Durch Umwege lernt man den Wald kennen..."

Was für ein Glück, dass mir meine Eltern ermöglicht haben, aus meinen Fehlern zu lernen; ich find, Hinterfragen macht reich, sozusagen.

Macht euch das echt weniger Spass, nur weil ihr selber/"alleine" drauf kommen musstet?
Ernsthaft jetzt, ich versteh den Teil nicht.
Also o.k. die "Gesellschaft" gibt den Plutimikationsquatsch vor, aber selber denken ist besser, da sind wir uns einig. Und es wäre schön, wenn nicht so viel Schaden angerichtet würde, weil unsere Forschung weiter ist als unsere Moral, allgemein gesehen.
Aber wenn ich für mich raus hab, das ich es anders machen kann, na ja, dann muss ich doch nicht auf die anderen warten, bis ich glaube, dass es so richtig ist.
"warten sie nicht auf andere, denn die warten auf sie."

Hab ich noch nie begriffen; ich spür doch, was richtig ist.

Drück ich mich verständlich aus?
Ina: Das ist, fürchte ich, eine "Meta-Ebene" von "Fragen und Antworten zur Fütterung"

-Warum schmecken euch die Antworten auf Fragen, die ihr selber stellen müsst, nicht so gut wie die Standartversionen?

UUaah, hoffentlich ist das jetzt nicht zu piggilottig formuliert....
Ich find halt, es nährt ungemein, seine eigene Sammlung zu pflegen, meiner Erfahrung nach wird es auch immer leichter.
Und Verdaulicher.

Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: niki+ am 07. April 2016, 20:27 Uhr
bei uns ist das scharbockskraut teilweise schon verblüht glaube ich. vor 2 wochen aheb ich noch mehr blüten gesehen auf der stelle neben meiner schweinewiese.
kann ich es jetzt noch anfüttern????
macht das überhaupt sinn? efeu hab ich immer wieder mal drin, der wird nur angeknabbert.
idefix hat darmprobleme: mit was aus der wiese kann ich sie da unterstützen?
seit 3 tagen gibts jetzt blätter (hasel, birne) -- kann das ihrem darm helfen? bis jetzt merek ich noch keine veränderung, obwohl sie sich sehr auf die blätter stürzt! 
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 08. April 2016, 11:33 Uhr
 Bis der Darm heilt, braucht es Monate, bis alles geheilt ist, was im Darm ausheilen kann, dauert unter optimalen Bedingungen über zwei Jahre ... du brauchst also Geduld.

Jetzt, wo das Scharbockskraut verblüht ist, mußt du halt vorsichtig anfüttern - heißt, erstmal nur ein, zwei Pflänzchen anbieten, bis probiert wurde. Dann erst kann Scharbockskraut in großen Mengen verfüttert werden.
Sinn macht es auf jeden Fall, denn wenn du Hahnenfuß im Pflückgut übersiehst, wissen die Meerschweinchen schon, wieviel sie davon fressen dürfen, ohne Matsche zu bekommen ... sie wissen dann sogar, wieviel gesund ist für sie! Du schützt also deine Meerschweinchen davor, sich mit problematischen Pflanzen zu verschätzen, indem du ihnen langsam, wie einem Kind, beibringst, was es so alles in der Natur gibt ...

Bei Darmproblemen sind eigentlich fast alle Wiesenpflanzen hilfreich.
Besonders hilfreich sind allerdings Knoblauchrauke, Nelkenwurz, Binsen und Simsen, Gundermann, Wiesenkerbel, Wiesenbärenklau (vor allem jetzt die kleinen, jungen Blättchen), Ampferarten und natürlich alles, was sich Gehölz nennt, also Brombeerzweige, Himbeerzweige, Tanne, Fichte, Kiefer, Linde etc etc.
Allerdings solltest du bei den Knospen vorsichtig antesten, inwieweit die schon vertragen werden - sie sind sehr eiweißreich und können deshalb bei sehr starken Darmschäden zu Durchfall oder Blähungen führen. Wenn sie allerdings die Haselknospen schon kennen und verspeisen und da gibts keine Probleme, können auch die ganzen anderen Zweige samt Knospen bedenkenlos verfüttert werden, dann packt das der Darm schon.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 11. April 2016, 00:04 Uhr
Weil es hier am besten her passt:
So sah mein Abendfutter gestern aus. Bis auf Möhre, Apfel, Süßkartoffelstück (Ausnahme, weil von unserem Essen übrig), Paprika, Gurke, Petersilienwurzel, Spinat, Kohlrabi, Dill und Petersilie war alles Abfall im Bio-Markt:
Mangold, Wirsing, Weißkohl, Radicchio, Kohlrabiblätter, Möhrengrün, eine Cocktailtomate und Chinakohl.

Vieles davon war heute Abend noch übrig, ich habe heute Abend nochmal etwas Salat ergänzt sowie Petersilie und Gurke (die ist immer ganz flott weg  :roll: )

Bild 2 zeigt, dass es sonst natürlich auch noch was gab und warum sie nicht alles futtern mussten, um satt zu sein ;)

Momentan lege ich wert drauf, nicht so viel Wurzelgemüse anzubieten, weil die Schweinies nun echt zugelegt haben - aber eigentlich erst wieder, seitdem das Gras wieder bessere Qualität hat (werde deshalb auch die mehlhaltigen Saaten wieder reduzieren, die ich noch wegen der dürren Rippchen im Gehege hab).

Gibt es vielleicht Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge für meine Fütterung? Bin immer bemüht, zu verbessern und dankbar für Kritik :-)

Der Frischfutterpott sieht natürlich nicht jeden Abend so aus, ich bringe oft Variation rein, statt Apfel mal Birne statt Möhrenstücken mal Rote Beete (will aber gerade keiner) usw., aber grundlegend dominiert Kohl und oft gibts auch Endivien oder Eisbergsalat, den ich hier nun nicht dabei hatte, nur Chicoree gibts nicht mehr, weil ich ihn nicht in Bio-Qualität bekomme leider.

Auf dem großen Bild nicht gut zu erkennen:
- Grashaufen mit Kräutern (alles frisch)
- (aktuell noch getrocknete) Laubzweige, sowie frische Fichten und Kieferzweige, frischer Efeu und frische Brombeerblätter; heute hab ich Zweige mit jungen Blätter und Knospen ergänzt
- kleiner Haufen mit getrockneten Ackerschachtelhalmen
- ein Saatenpott mit Ölsaaten, Heilerdekeksen, Kohletabletten, Nelkenblüten; 3 kleine Pötte nur mit 1) Mehlsaaten, 2) aromatischen Saaten und 3) sehr feinen Saaten
- 2 Pötte mit getrockneten Kräutern und Blüten, die ich noch nicht frisch hab aktuell (z.B. Mariendistel) und sowas wie Löwenzahnwurzeln, Hagebutten etc.
- Bio-Heu (3 versch. Sorten) und Bio-Stroh in der Schale
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. April 2016, 09:50 Uhr
Die Fütterung kommt meiner Meinung nach einer optimalen Fütterung schon sehr nahe - wenn es nicht sogar schon eine optimale Ernährung für deine Wutzen ist.

Über die Mehlsaaten hatten wir ja schon an anderer Stelle geschrieben, wenn es Probleme gibt, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, wären sie die ersten, die ich wegrationalisieren würde, um zu schauen, ob das Problem sich dann nicht eventuell schon von allein löst.

Das nächste wären Feinsaaten mit einer Korngröße von unter Chiakorngröße ... Meerschweinchen sind an langfaserige Kost angepaßt und auch wenn die Vorfahren vor 8.000 Jahren noch Wiese pur gefressen hatten samt sämtlicher staubfeinen Samen in den Samenständen der Gräser und Kräuter, so hatten sie diese Sämereien niemals pur bekommen - sondern immer nur schön eingepackt in lange, schwerverdauliche Pflanzenfasern.
Alles, was eine Korngröße weniger wie Chiasamen hat (Brennesselsamen z. B.), hat die Faserigkeit von Futtermehlen ... es wäre also zu erwarten, daß sie auch wie Futtermehle im Darm wirken, wenn sie pur, ohne Samenstand, verfüttert werden. Chiasamen dürften von der Größe her die Grenze bilden, wobei man das jetzt erstmal weiter beobachten muß, wie die unterschiedlichen Erfahrungen mit Chia oder feineren Saaten aussehen.

Das Dritte, was ich bei Problemen, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, im Verdacht hätte, wären die Trockenfutternäpfe, insbesondere getrocknete Wurzeln und Früchte. Aber auch das muß weiter beobachtet werden, ich selbst kam nie auf die Idee, meine Meerschweinchen mit getrockneten Wurzeln oder getrockneten Hagebutten zu füttern, zumal ich Wurzeln ja ganzjährig frisch hatte, die Meerschweinchen nicht mal nach Wurzeln gruben und frische Wildfrüchte weitestgehend verschmäht wurden. An Frucht wurde bei mir wirklich nur das Fruchtangebot aus der Obst- und Gemüsefraktion mit supergroßen Früchten (Apfel, Birne, Paprika, Bioavocado, Tomaten etc) als Futter angenommen.

So reichhaltig und abwechslungsreich, wie bei dir, wurden Meerschweinchen vermutlich nie gefüttert, das kommt erst jetzt - und was an solchen Zusätzen, wie Mehlsaatennapf und Feinsaatennapf tatsächlich bewährt und was nicht, muß sich erst erweisen. Das findet man nicht raus, weil man nem Guru hinterherrennt und das tut, was er da von sich gibt, das findet man nur über Beobachtung heraus.

Was sich beispielsweise an "unnatürlichem" Angebot bewährt hat, das ist der Napf mit aromatischen Sämereien und Pflanzenteilen - etwas, was weder wildlebende Meerschweinchen zur Verfügung haben oder jemals hatten, noch was in der gesamten Domestikationsgeschichte den Meerschweinchen angeboten wurde. Der dürfte ein Ersatz für aromatische Kräuter und deren Pflanzenständen sein, welche die wildlebenden Vorfahren auf der Wiese fanden bzw der Ersatz für all das Abfallgemüse mit hohem "Gift"gehalt, was die Meerschweinchen während ihrer Domestikation vorgeworfen bekamen und was es bei uns normalerweise gar nicht mehr gibt. Eventuell ist es bei den Hausmittelchen gegen Unpäßlichkeiten noch nicht einmal wichtig, wirklich naturnah zu füttern, sondern nur wichtig, daß die richtigen Medikamente und Hausmittelchen in den passenden Konzentrationen der Wirkstoffe irgendwo zur Verfügung stehen ... die Wirkstoffe, welche in hohen Konzentrationen in den aromatischen Pflanzenteilen zu finden sind, sind nämlich weltweit in Kräutern, Gemüseabfällen und Co durchaus zu finden, das sind ja keine seltenen Pflanzenwirkstoffe, aber auf unseren hochgedüngten mitteleuropäischen Wiesen und Weiden und im mordernen Gemüse fehlen die halt größtteils, weil sie weggezüchtet wurden.

Ich hatte im Laufe meiner Meerschweinchenhaltung irgendwann angefangen, frischen und teils getrockneten Ingwer und Ingwerschalen ins Angebot zu nehmen. Was ursprünglich nur ein Abfallprodukt aus meiner Küche war, hatte sich bei Brabbelchen bewährt, die Osteoporose hatte. Sie konnte mit Ingwer deutlich besser laufen. Mit der jetzigen Erfahrung würd ich deshalb auch Kurkumawurzeln ausprobieren ... damals war ich noch nicht so weit bzw bin erst gar nicht auf die Idee gekommen, auch Kurkuma auszuprobieren.
Speziell Ingwer hat sich in der Pferdehaltung bei einer ganzen Reihe von Stoffwechselerkrankungen und degenerativen Skeletterkrankungen bewährt, Ingwer war sogar zeitweise als Dopingmittel gelistet, weil Ingwer selbst Pferde wieder halbwegs schmerzfrei laufen läßt, die Hufrollenentzündungen oder ähnliches haben oder die aus solchen Gründen operiert wurden. Man konnte diese kranken Pferde mit Ingwer weiterhin in Dressur und Springen laufen lassen und Siege einheimsen und das sollte mit der Listung von Ingwer als Dopingmittel verhindert werden.
Nun, inzwischen ist Ingwer wieder von der Dopingliste gestrichen worden ...  :roll:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 11. April 2016, 11:20 Uhr
Ui, so ähnlich schauts bei mir inzwischen auch aus- freu -  :freu:.. hab ich doch schon ganz viel umgesetzt; allerdings hab ich seit gut 18 mon. (als ich Lotti mein Blasenschwein hatte..) so gut wie alles trockenes (Blüten und Kräutermischungen) vom Speiseplan gestrichen... ich weis , dass man nicht sagen kann, ob das gut oder schlecht ist- vielleicht biete ich da künftig wieder was an..

Mich fasziniert ja schon, wie meine Schweinchen reagieren.. die ersten Tage, als es Gras gab, blieb Gemüse fast komplett liegen, nach einigen Tagen hatte sich alles relativiert und sie bedienen sich an allem (Gras, Kräuter und Gemüse)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 11. April 2016, 12:51 Uhr
dankeschön für die einschätzung, murx :-)

also, ich finde es interessant: an die feinsaaten (wie chia und auch mohn) geht hier keiner ran. ich hatte sie nochmal in einen extra pott gegeben, weil sie im großen unten verschwinden und ich dann nicht sehe, ob sie ran gehen - tun sie nicht. der pott mit den aromatischen saaten dagegen leert sich langsam aber sicher :-)
als die tiere kamen (4 meiner 6 sind ja noch nicht lange hier (seit oktober, november und februar)), war generell an den ölsaaten großer andrang. nun sehe ich kaum einen mehr dort.

die trockenkräuter finde ich tatsächlich auch nicht optimal, im winter ist mir eh alles vieeel zu trocken und ich versuche, mit seggen, simsen und bambus (und eben dem wintergras sowie brombeerblättern und efeu) ein wenig flüssigkeit zusätzlich zu bieten. die kräuter hab ich aber getrocknet dennoch im angebot, weil krankschweine gerne dran gehen. andererseits haben sie die kräuter normal eben auch nicht das ganze jahr zur verfügung - aber die schweine, die kommen, sind oft krank genug, dass ich ihnen die kräuter dann trotzdem nicht vorenthalten möchte... drauf fliegen tut aber auch keiner, hin und wieder mal ein blättchen. meistens verwerfe ich den inhalt der kräuterpötte irgendwann wieder, weil nur noch kleine kräuter-brösel mehr drin liegen, die keiner mehr nimmt und fülle dann wieder; nach ein paar wochen wieder leeren usw.
früher habe ich ständig nur ein kraut angeboten und sie stürzten sich beim geben eines anderen krautes dann immer drauf - logisch... wenn sie nun die kräuter immer zur verfügung haben, interessieren sie sich größtenteils null dafür. eben wohl nur dann, wenn sie es auch brauchen.

getrocknete hagebutten nimmt hier keiner :D deshalb liegen sie auch noch im pott, waren mal frisch, wurden nicht alle genommen und nun sind sie da :-)
aber auf die löwenzahnwurzeln stehen alle, du hast aber recht, in der natur buddeln sie sie nicht aus und futtern die. nicht mal frisch, wenn ich sie anbiete; da schaut sie keiner auch nur mit dem hintern an. aber getrocknet muss es sehr köstlich sein, fällt für mich einfach unter die kategorie leckerchen und gibts auch nicht immer.
da ich bisher keine probleme mit blasensteinen (gries schon, der kam aber immer raus, also denke ich, sollte die durchspülung der blase funktionieren) hatte und kein schwein die ganze zeit mit dem schädel in den kräutern hängt, habe ich mir bisher nicht groß gedanken gemacht, inwieweit sie auch in den kleinen mengen schaden könnten. vermutlich würde ich sie bei blasensteinen etc. dann auch ganz streichen...

die mehlsaaten will ich nun doch wieder reduzieren, weil 2 meiner mädels ordentlich aufgespeckt haben. allerdings erst, seitdem es wieder besseres gras gibt, die mehlsaaten gabs schon vorher. da aber meine eines dürres rippchen wieder gut zugelegt hat und die 11 jährige oma sowieso ihre mehlsaaten als extraleckerlie abends bekommt, sehe ich den sinn nicht, die mehlsaaten anzubieten - eben, wir hatten das ja im saatenthread schon und etwas positives (außer ein bisschen energetische unterstützung für die ganz dürren nach schwerer krankheit) konnte ich jetzt aus der mehlsaatenfütterung nicht ziehen, eher nur negative punkte...

ingwer und kurkumawurzel habe ich schon öfter angeboten, mochte keiner. entweder, sie kannten es nicht und es war nicht lange genug im angebot (aber kurkuma ist auch teuer und vertrocknet dann immer einfach im gehege rum oder schimmelt) oder sie brauchten es nicht. bei den pferden kenne ich auch positive erfolge :-)

das, was du beschreibst, hugomero, beobachten viele wenn nicht alle schweinchenhalter und für mich einfach wieder der beweis: schweine sind grasfresser :-)
meine frischfutterteller sind heute noch fast so wie vorgestern abend, kräuter,gurke und apfel wurden gerne genommen, möhren- und kohlrabigrün auch. der salat von gestern auch, ansonsten wurde an den anderen dingen nur ein bisschen genagt und wenig davon gefuttert, hauptsächlich hängen sie mit der schute im gras und so soll es ja auch sein :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 11. April 2016, 14:03 Uhr



das, was du beschreibst, hugomero, beobachten viele wenn nicht alle schweinchenhalter und für mich einfach wieder der beweis: schweine sind grasfresser :-)
meine frischfutterteller sind heute noch fast so wie vorgestern abend, kräuter,gurke und apfel wurden gerne genommen, möhren- und kohlrabigrün auch. der salat von gestern auch, ansonsten wurde an den anderen dingen nur ein bisschen genagt und wenig davon gefuttert, hauptsächlich hängen sie mit der schute im gras und so soll es ja auch sein :-)

ich wollte halt, dass sie nicht nur Gras fressen , sondern auch was anderes.soviel Gras, wie die Herschafften wollten /brauchen, finde ich noch gar nicht- aber die beleidigten Blicke, wenn Gemüse kommt, was bis vor zwei Wochen noch der Knüller war..... :g:.. aber so langsam gibts ja auch viel Blättriges zwischen den Gräsern
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Felixitas am 11. April 2016, 14:24 Uhr
meine frischfutterteller sind heute noch fast so wie vorgestern abend, kräuter,gurke und apfel wurden gerne genommen, möhren- und kohlrabigrün auch. der salat von gestern auch, ansonsten wurde an den anderen dingen nur ein bisschen genagt und wenig davon gefuttert, hauptsächlich hängen sie mit der schute im gras und so soll es ja auch sein :-)

Was ist für euch "frisch"? Wie lang lasst ihr welches Futter im Gehege liegen? Ich füttere zweimal täglich und nehme vorher jeweils das nichtgegessene Frischfutter raus. Wiese hole ich auch zweimal täglich. Zweige bleiben natürlich länger drin. Wenn ich durchgehend so vielfältig füttern wollte wie empfohlen, würde ich da beim Gemüse aber echt Probleme bekommen, genug anzuschaffen.   Und klar, je wärmer, desto schneller ist das Futter "oll".
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. April 2016, 14:54 Uhr
Meine Fütterung damals hatte sich aus dem pragmatischen Ansatz her entwickelt - was ist machbar, was ist bezahlbar ... und klar, sammeln war für ich nicht nur machbar, sondern auch kostenlos, wenn ich das, was die Schweinchen und Kaninchen so am Tag verspachtelt hatten, in Gemüse und Obst hätte kaufen müssen, hätt ich Insolvenz anmelden müssen!

Nun hatte ich nicht nur 3 Schweinchen und zwei Kanickel, das waren um die 30 Schweinchen und im Sommer 4 - 6 Kaninchen plus sehr zahlreicher Nachkommenschaft - also ein ganz anderes Kaliber, wie die meisten Haltungen bei euch.
Ich mußte also sammeln ... und nachdem ich keine Weide mehr hatte, waren das immerhin zwei bis drei Kiepen voll pro Tag (mit Weide hätte ich im Grunde genommen gar nicht sammeln gehen brauchen, das hatte ich nur getan, um die Weide aufzuwerten und weil es mir Spaß machte) ... in eine Kiepe paßten ca. plusminuszweigeteilt 30kg Wiese ... (was übrigens für die Masse Tier NICHT wirklich reichte! Es war immer zu knapp. Ohne Weide werd ich deshalb nie wieder Meerschweinchen oder Kaninchen halten, der Sammelaufwand ist mir schlicht zu hoch)

Es ist klar, gibt gute Tage, gibt schlechte Tage und dann gibts Tage, da ist man auch mal krank ... 30kg über mehrere Kilometer auf dem Rücken zu schleppen ist jetzt nicht einfach, also hab ich, wenn es mir körperlich gut ging oder ich ne nähere Quelle für Futter hatte, entsprechend häufig die Kiepe befüllt und nach Hause geschleppt, was zuviel war, wurde im schattigen kühlen Flur ein bis zwei Tage zwischengelagert. Gefüttert hatte ich meist abends, wenn es schon etwas kühler wurde ... das Futter trocknete dann nicht so schnell aus und die Gefahr des Gärens war dann auch nicht so hoch.
Wenn ich krank war, wurde hauptsächlich Äpfel, Kohl und Zuckerrüben verfüttert ... oder was halt beschaffbar war. Die wenigen Krankentage, wo ich die Kiepe nicht schleppen konnte, hatten es die Tiere mit solch einer suboptimalen Kost ausgehalten, ohne krank zu werden. Äpfel, Kohl und Zuckerrüben halten recht lange im Stall ... auch die brauchen nicht täglich weggeschmissen zu werden.

Wenn vom Vortag noch was über war und das nur angetrocknet war (also weder schimmlig, noch matschig), hatte ich es beiseitegeschoben und im Stall gelassen - warum sollte ich es denn auch entsorgen?
Neues Futter kam halt daneben, gut ist ... die Tiere konnten zwischem angewelktem und frischem wählen und hatten einfach boykottiert, was nix mehr war (beispielsweise, weil nur noch die Stiele über waren oder da mal wieder jemand elegant drübergepullert hatte), das kam dann mit dem Entmisten raus.
Bei warmen Wetter hatte ich drauf geachtet, daß das Pflückgut möglichst ausgebreitet dalag, nix auf dicken Haufen oder so, daß es hätte anfangen können zu gären, sondern halt gut durchlüftet. Bei sehr trockenheißem Wetter hatte ich meist zweimal gefüttert - das Futter trocknete dann einfach zu schnell aus und meine Tiere tranken kaum, bzw die Kaninchen hauptsächlich nur, wenn sie am Säugen waren. Ich hatte einfach Angst, daß das Futter zu trocken werden könnte.

Im Winter wurde nur das eingefrorene Zeugs raussortiert - und natürlich alles, was matschig wurde.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: suntrek am 11. April 2016, 15:17 Uhr
Ebend Murx so ist es auch bei mir es muss unbedingt bezahlbar sein und möglichst optimal sein.
Hätte ich im Winter nicht meine Quellen hätte ich ein Riesenproblem. Denn bekomme dort 100kg aussortieres Gemüse zum Sonderpreis + 4-6 solcher Gemüsekisten an Resten.
Oft viel knolliges bei so wird das aufgeteilt auf mehrere Halter, und ich nehme noch Geld ein für das Gemüse was ich ab gebe xD, und wir essen es auch.
Dazu noch Autoweise Bambus und co.

Bei mir kommt nun jedoch ein Riesenproblem.
Ich ziehe um aufs Land... Wird wohl irgendein Minidorf werden. Wenigstens in die Vulkaneifel mit viel Natür für den Sommer.  Halt dort wo jemand meine Kaninchen frei in der Wohnung akzeptiert. Stubenrein sind sie ja das weiß ich sicher wegen Hotelaufenthalt mit einem Teil der Bande.  Nur bei mehr als zwei klingelt ja auch gerne die Animal Hording Alarmglocke bei Vermietern...
Wo kriege ich da im Winter meinen Bambus her ???
Hier in einer recht großen Stadt gut machbar trotz Außenbezirk. Denn viele haben Bambus doch das wird schwieriger werden. Wo ich bisher dort war sah ich nirgens Bambus...
Ebenso neue Gemüsequellen finden. Denn Geschäfte sind dort ja nicht unbedingt so häufig wie hier. Auch Wochenmärkte nicht so viele wie hier.
Ich sehe mich schon regelmäßig im Winter Gemüse und Bambus von hier nach meiner neuen Wohnung  transportieren  :g:

Und im Sommer dann gibt es hier Anhängweise Wiese normal immer mindestens zwei un dso viel bleibt dann auch nicht über.
Habe endlich nach Jahren eine Wiese gefunden die ich ab ernten darf kompeltt und was ist nun ich ziehe um. Echt super...

Hier leben ja aktuell 8 Meerschweinchen (nicht nur eigenen) , zwei Zwergkaninchen, zwei mittelgroßen, ein Riesenmix und ein reirnasiger Riese. Der reinrassige Riese ist eine reine Fressmaschine ! Über Nacht ein Spitzkohl+ anderes kein Problem - Fragt mich nicht wo er das hin haut, ich rätsel selbst   :aug:

Ohne richtiges Einkommen bis Sommer ist ebend der Faktor Kosten enorm wichtig.
Da schaut man dann schon deutlich was man wo günstig bekommt.
Genug Wiese kann ich auch noch nicht sammeln so hole ich diese Woche wieder eine Ladung Bambus ab. Hoffe bei der Frau wächst auch viel davon denn bei der war ich noch nicht.

Wiesenreste vom vortag wenn nicht bepinkelt oder matschig schiebe ich sie auf einen Haufen und sammel sie dort. Meine Bande wüht dort ab un dan gerne noch drin.
Im Auslauf füttere ich nur die Wochenmarktreste in einer Kiste und diese trampeln sie auch matschig so wechsel ich die Kiste täglich aus und spüle sie aus.
Über Nacht gibt es Wiese in Raufe oder Gemüse in möglichst ganzen. Was da an Gemüse nicht zu Strunk oder Stiel zählt und nicht matschig oder so ist bleibt auch weiter drin. Der Rest bleibt drin.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 11. April 2016, 15:18 Uhr
ach murx, 30 schweine  :bravo: mein traum! warum gibts keinen job "meerschweinpfleger", ich würd den sofort nehmen :-) würde alle kranken und alten zu mir holen und ihnen ein schönes leben bieten... :D
ohne wiese... das schafft man dann doch gar nicht... mich wunderts immer wieder, wie viele großgruppenhalter ohne wiese auskommen können (mal davon ab, dass wiese wichtig ist...)

also ich werfe dinge auch erst weg, wenn sie anfangen zu gammeln. möhren bleiben auch im leicht welken zustand noch liegen, unsere kleine willow steht sogar auf nicht mehr ganz so frische kohlrabiblätter mehr, als auf frische...
ne verschrumpelte gurke bleibt auch drin, solange sie nur angeschrumpelt, aber nicht faul ist. erst bevor etwas kurz vorm umkippen ist oder ich es unansehnlich finde, kommt es weg.
manche sachen bleiben halt liegen (eben so kräuterstengel) und die kommen dann beim misten auch mit weg, auch wenn sie noch nicht gammeln.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 11. April 2016, 15:40 Uhr
und beim Misten kommt das Phänomen, dass alle Schweinchen entrüstet herkommen und genau in dem Haufen nach Fressbaren suchen müssen...

Irgendwann landet mal ein Schwein auf der Schaufel im Abfallsack- warum ist das so, dass genau das zusammengerechte Zeugs so interessant ist ?  :bravo:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 11. April 2016, 16:01 Uhr
Zitat
und beim Misten kommt das Phänomen, dass alle Schweinchen entrüstet herkommen und genau in dem Haufen nach Fressbaren suchen müssen...
hmmm ... irgendwoher kenn ich diese Situation ...  :frage:

Vio, glaub mir - 30 Schweine im Winter oder 30 Schweine ohne Weide sind ein einziger Alptraum!
Wenn ich ins Krankenhaus gemußt hätte (und es war oft kurz genug davor!), hätte es niemanden gegeben, der die Schweinzerls und die Langohren hätte füttern können, denn bezahlbar war das Gemüse dafür nicht und stundenlang Wiesesammeln konnte ich meinem Mann auch nicht aufbürden, schließlich mußte ja wenigstens einer in unserer Familie das Geld für die Miete ranschaffen!
Die Alternative zu hungernden Schweinchen?
30 Schweinchen aufgeteilt auf die Tierheime der Umgebung!

Ich hatte deshalb keine Meerschweinchen mehr aufgenommen - den Rest machte die Natur, es wurden zum Glück altersbedingt immer weniger Schweinchen. Die letzten waren in einem besonders strengen Winter, der mir die Begrenzung unter der Stalltür über Nacht zerstörte, abgehauen und ließen sich nicht mehr einfangen.
Die Situation damals im Winter war alles andere wie schön ... die Ängste um die Schweinchen haben mich nicht mehr schlafen lassen und ich kam dennoch nicht auf die rettende Idee, wie ich sie zurückbekommen konnte. Aber im Nachhinein betrachtet war es letztendlich das Beste, was mir passieren konnte.
Auch die Kaninchenvermehrung hatte ich dann irgendwann unterbrochen - ausgezogen waren wir dort mit nur noch vier Häsinnen und vier Chinchillas, eine Menge Tier, die man durchaus noch mit Wiesesammeln ernähren kann, auch ohne Weide (zumindest, solange die Kaninchen keine Riesenkaninchen sind).
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: suntrek am 11. April 2016, 20:14 Uhr
Oder Schweinchen die gleich in den Abfallsack krabbeln auf der Suche nach Leckereien xD
Ich warte nur drauf das mal eins quieckt, weil ich es nicht bemerkte.

Ich stehe hier schon immer auf dem Schlauch wer im Notfall versorgt oder ich spontan weg muss, Bewerbungsgespräch und co, bei 30 Schweinchen alleine möchte ich mir das gar nicht vorstellen...

Ein weiterer reinrassiger Riese wird wohl erstmal auch nicht noch zusätzlich einziehen. Dachte ja Riesenmix frisst schon echt viel,aber der reinrassige noch mehr..
Lieber was mittelgroßes was nicht so viel frisst, als so ein Mähdrescher denn anders kann ich das nicht nennen  :g:

Was man nicht alles für die Mäuse macht.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 14. April 2016, 13:33 Uhr
Ich muss noch mal nachfragen wegen Kalzium im Futter. So ganz habe ich das wohl noch nicht verstanden und da mir leider auch schon ein Schweinchen wegen eines großen Blasensteins verstorben ist, möchte ich da keinen Fehler machen.
Also was ich bisher soweit verstanden habe: Im Frischfutter kann man den Kalzium-sowie den Oxalatgehalt getrost vernachlässigen. Was evtl zuviel ist, wird einfach ausgeschieden? Gefährlich ist dagegen eine kalziumarme Ernährung (zu der bei Blasengrieß ja in der Regel geraten wird), da dann Kalzium aus den Knochen gelöst wird. Aber warum wird das dann nicht für die Zahnbildung genutzt, sondern reichert sich in der Blase an?
Und zu guter Letzt: wie schädlich sind in dem Zusammenhang Trockenkräuter wirklich? Ist es besser, die streng rationiert zu füttern oder kann man das bei Ad Libitum- Wiesenfütterung etwas lockerer sehen?
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 14. April 2016, 14:22 Uhr
Meerschweinchen konnten sich die ständig nachwachsenden Zähne einschließlich der ewig nachwachsenden Backenzähne nur deshalb leisten, weil ihre Nahrung äußerst kalziumreich war, daran hat sich eigentlich erst im letzten halben Jahrhundert etwas geändert.
Meerschweinchen haben deshalb nur eine rudimentäre Grundausstattung, um mit einem latenten oder emminenten Kalziummangel klarzukommen. Der Hauptmechanismus bei Kalziummangel löst Kalzium aus den Knochen und transportiert dieses Kalzium zu den Zähnen, wo es mehr gebraucht wird.

Eben weil sie an Kalziummangel nicht angepaßt sind, wird viel zu effektiv das Kalzium aus den Knochen gelöst, dadurch steigt jedoch der Kalziumgehalt im Blut zu stark an, was dann wiederum ein ganz anderes, diesmal sehr effektives Schutzprogramm anlaufen läßt: Das scheinbar zuviele Kalzium wird nun durch die Nieren aus dem Blut gefiltert und über die Blase entsorgt, bevor es je bei den Zähnen ankommt!
Es kann nämlich durchaus unter natürlichen Bedingungen dazu kommen, daß kurzzeitig zuviel Kalzium aufgenommen wird - im Blut darf jedoch ein gewisser Kalziumanteil nicht überschritten werden, das ist ungesund, also wird genauso kurzfristig das Kalzium in solchen Fällen wieder rausgefiltert. Da das immer nur kurzzeitig erfolgt, meist nur über Stunden, selten über Tage und niemals über Jahre, ist das auch nicht weiter tragisch - dazu kommt die äußerst wasserreiche Ernährung sowohl der wilden Vorfahren unserer Meerschweinchen vor 8000 Jahren, als auch der domestizierten Vorfahren danach ... das Wasser reichte IMMER aus, die Kalziumflut aus der Blase zu spühlen.

Unter natürlichen Bedingungen ist ein Kalziummangel dagegen undenkbar, wie gesagt, den gibts erst, seitdem es Tierärzte gibt, die zu einer kalziumarmen Ernährung raten ... erst jetzt gibt es das Problem, daß ein uraltes, nicht mehr gewartetes System anspringen muß, um Kalzium aus den Knochen in die Zähne zu transportieren ... und das tut es mehr schlecht wie recht.

Es kommt noch etwas weiteres hinzu ... noch immer geistert der Skorbut in den Köpfen diverser Tierärzte herum. Es wird immer noch Vitamin C gespritzt und es wird immer noch zu geraten, Vitamin C zu supplementieren, sei es über das Futter, sei es über das Trinkwasser, das ist vollkommen schnuppe.
Das verstärkt jedoch das Dilemma mit dem Kalzium noch, da das Vitamin C ohne Carotinoide gar nicht genutzt werden kann ... es wird, damit es keinen Schaden anstellen kann, zu Oxalsäure abgebaut. Diese wiederum ist nun im Körper und nicht mehr im Darm! Oxalsäure im Körper krallt sich jedoch das überlebenswichtige Calcium für die Zähne und das entstehende Salz, das Calciumoxalat, muß möglichst schnell aus dem Körper gefiltert werden, damit es keinen Schaden anrichtet - und gefiltert wird es in Leber und Niere, ausgeschieden über die Blase ... es entstehen Calciumoxalatsteine!

Und es geht weiter ... bei einer Ernährung mit Futter, welches einen Wassergehalt von 80% ca hat, ist weder Calcium, noch Oxalat wirklich ein Problem, das wird standepede einfach ausgepullert und gut ist.
Nun wird jedoch dazu geraten, viel Heu zu verfüttern - und da Wurzel- und Fruchtgemüse bei Meerschweinchen, die nur Heu bekommen, nunmal zu Matsche führt, wird wasserreiches Gemüse stark rationiert. Dadurch nehmen Meerschweinchen nur noch ein Viertel der Menge Wasser auf, die sie tatsächlich brauchen!
Da Wasser in den Körperzellen immens wichtig ist, werden diese zuerst bedient - der Harn wird dazu extra eingedickt, somit erhöht sich die Konzentration von Salzen im Harn unnatürlich stark. Dazu kommt, daß deutlich weniger gepullert wird, der Harn in der Blase steht still. Kommen nun Bakterien mit ins Spiel, die ja auch nicht mehr beim Einwandern über die Harnröhre standepede rausgespühlt werden, weil eben weniger gepullert wird, kommt es zu leichten Blasenentzündungen und es bilden sich Kristallisationspunkte um die Bakterien herum, an die sich zunehmend die Kristalle anlagern, die ja nun in hoher Konzentration im Harn durch das Eindicken angesammelt haben. Es entsteht erst vermehrt Harngries, dann wachsen die Steinchen ...

Damit hört es nun nicht auf - je häufiger kleine Steinchen wachsen und je mehr der Harn eingedickt wird, desto häufiger werden die Blasenwände durch die Kristalle beschädigt und desto mehr vernarbt das Gewebe. Die Harnblase kann sich nicht mehr so gut dehnen, wie normal, die Blasenwand verhärtet durch die Vernarbung zunehmend und bewegt sich immer weniger.  Das kann man sich ein wenig wie einen Luftballon vorstellen, den man zunehmend mit Pappmache verkleistert.
Mikroskopisch kleine Huppelchen und Risse entstehen an der Blaseninnenwand, wo sich Bakterien einnisten können und Kristalle hängenbleiben. Nun wird das Steinewachstum immer schneller und es wird relativ bald ein Punkt auf no return überschritten - ab da kann das selbst mit Wiesenernährung nicht mehr geheilt werden, ab da  entstehen die Steine, können nicht schnell genug rausgespühlt werden, weil sie an der Blasenwand festhängen, bis sie zu groß sind, ab da muß regelmäßig operiert werden, bis das Schweinchen es halt nicht mehr überlebt ...
Die Symptome sind Blasengrieß ... wird der Harn klar, ist die nächste OP in den nächsten paar Monaten fällig, denn der klare Harn ist bei diesen Schweinchen, wo es schon zu spät ist, ein klares Zeichen dafür, daß wieder ein oder mehrere neue Steinchen ranwachsen.

Der Kalzium- und Oxalsäuregehalt sollte man im Frischfutter selbstverständlich beachten - er sollte so hoch, wie möglich sein! Das ist immer noch geringer, wie das, was die Vorfahren unserer Meerschweinchen die letzten 10.000 Generationen vorfanden - vollkommen unabhängig, ob sie mit kalziumreichen Gras gefüttert wurden oder auf kalziumreichen Naßwiesen herumliefen.
Einzig mit einer Ernährung, die zu 100% artenreicher Wiese, Wegrand und Gehölz besteht, stimmt der Gehalt von Kalzium und Oxalsäure ... in unserem Gemüse ist davon deutlich zuwenig enthalten und aus dem Wiesenheu können die Meerschweinchen nicht genügend herausholen.

Wie es sich mit den Trockenkräutern verhält, mußt du selbst beobachten - ich hatte getrocknete Kräuter bestenfalls noch im selbstgesensten und selbstgetrocknetem Wiesenheu oder in einem artenreichen Wiesenheu eines befreundeten Biobauern drin. Mehr Kräuter sind bei einer Wiesenernährung mit Gemüse nicht notwendig ...
Wenn der Gesamtgehalt des Wassers in der Nahrung unter 70% fällt, wird es ungesund für Meerschweinchen, vollkommen unabhängig, ob diese trockene Nahrung durch getrocknete Kräuter oder durch Wiesenheu zustandekommt. Man hat also im Winter das Problem, daß die Ernährung zwangsweise ungesund wird (es sei denn, man hat irgendwo eine lukrative Kohl- oder Bambusquelle), sie wird im Winter zu trocken. Das kann durch getrocknete Kräuter natürlich noch verschärft werden ...
Auf der anderen Seite können getrocknete Kräuter auch Wirkstoffe liefern, die wiederum zur Gesunderhaltung nötig sind. Deshalb ist hier Beobachtung absolut notwendig, wenn das Bauchgefühl sagt, es gibt mehr Blasenschlamm mit getrockneten Kräutern, läßt man die besser weg. Wenn du keinen Unterschied bemerkst oder aber der Wassergehalt des Gesamtfutters durch die Wiesenernährung eh bei nahezu 80% liegt, machen die paar getrockneten Kräuter nix aus, welche die Meerschweinchen noch zusätzlich futtern.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 14. April 2016, 16:36 Uhr
Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung  :dank:
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie geduldig Du die Zusammenhänge erläuterst. Im Grunde genommen ist die Ernährung der Schweinchen eigentlich ziemlich simpel... aber in der Praxis haben viele Halter wohl doch enorme Schwierigkeiten, genug artenreiche Wiese zusammen zu bekommen, zumindest zeitweise und wenn man eine größere Gruppe hält.
Der Stein bei meinem Fienchen war ein ziemlicher Schock für mich. Man hat ihr absolut nichts angemerkt vorher, bis der Stein dann in die Harnröhre gelangt ist. Beim TA haben sie ihn noch rausdrücken können, aber sie war kreislaufmäßig schon so schlecht, dass sie kurz darauf verstarb.
Der erste Reflex ist dann, weniger kalziumreiche Sachen zu füttern, und über oxalatreiches Futter hört man auch nix Gutes anderswo.
Darum bin ich wirklich froh, hier so viel über die wirklich artgerechte Ernährung zu erfahren. Ich bin sicher noch weit vom Optimum entfernt, aber momentan wächst ja schon einiges an Wiese, wenn auch noch nicht so besonders vielseitig, und an Gemüse versuche ich weitgehend Blättriges zu füttern. Und wenn es mal besonders viel Möhrengrün oder viel Mangold ist, weiß ich jetzt, dass das nicht weiter schlimm  ist.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 14. April 2016, 18:00 Uhr
Es wird deshalb so schwierig, weil den Haltern eingeimpft wird, wo sie nicht sammeln sollen:
- Nicht an Straßen.
- Nicht in und an Feldern.
- Nicht auf Wiesen, wo Wild Zugang hat.
- Nicht auf Weiden.
- Nicht dort, wo Hunde hinmachen könnten.
- Nicht in Städten.
- Nicht an Wegrändern und auf Wegen.
- Keinesfalls dort, wo giftige Pflanzen wachsen könnten.
- Nicht auf gedüngten Wiesen.
...

Hast du schon eine Sammelstelle entdeckt, die diesen Anforderungen entspricht?
Ich nicht ...
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Elvira B. am 14. April 2016, 18:12 Uhr
Sach bescheid, wenn du eine gefunden hast ;-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meeriemama am 14. April 2016, 20:05 Uhr
naja, ich sammel nicht grad an der Hauptverkehrsstraße, obwohl es da regelrecht wuchert. Die Abgase sind wohl der reine Dünger  :roll: Und am Anfang der Rue de la caque ist wohl auch nicht unbedingt empfehlenswert. Heute hab ich auf dem Waldfriedhof gesammelt, da sind riesige Flächen mit Wildanemonen (Buschwindröschen?)  und ich hab das Gras dazwischen weggerupft. Sind bestimmt auch ein paar Anemonenblättchen mit reingeraten, die ich früher penibel aussortiert hätte. Ich hoffe, meine Schweine leben morgen früh noch...Ich hab ja Scharbockskraut gefüttert, dann sind sie doch wohl "geimpft"?
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 14. April 2016, 20:13 Uhr
Dann sind sie "geimpft" :D
Vermutlich wirst du eh die Anemonenblättchen geschlossen auf den Kompost werfen dürfen, erfahrungsgemäß sind die eh nicht so lecker ...  :g:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: niki+ am 15. April 2016, 10:21 Uhr
Danke, Murx, für diese SUPER calcium&co-erklärung!

ich verstehe trotzdem nicht, wieso meine blümchen eine blasenentzündung bekommen hat. (10 tage baytril  :mboese:)
ich habe im winter keine trockenkräuter gefüttert, aber löwenzahnwurzeln!!! manchmal fast täglich (EINE kleine wurzel pro tier- nicht im schälchen)
ab und zu gabs getrocknete brennesseln, aber immer nur per hand, nie in einem topf, der immer gefüllt wird...

ich füttere seit anfang februar wieder wiese (anfänglich nur Gräser, Vogelmiere und rote Taubnessel, bißchen baby löwenzahn)
seit märz  wiesenfütterung mittags und abends -- morgens gibt es radicchio, endivie, gurke, kohlrabi, paprika, fenchel, chinakohl, karotte - eine auswahl davon

im winter gabs neben zweigen (fichte, tanne, kiefer, hainbuche mit braunen blättern, eiche mit braunen blättern, hasel, linde, apfel, zwetschke, buche, ahorn, manchmal birne):
blättriges täglich: petersilie, feldsalat, endivie, chinakohl, radicchio, spinat, mangold, pflücksalat
dann fenchel, kürbis, paprika, karotte, kohlrabi, rote rübe, topinambur,

stangensellerie, wirsing und brokkoli wurde den ganzen jänner verschmäht.
1x pro woche bekamen sie brombeerblätter oder rosenblätter oder 1 apfel.
im dezember bekamen sie ab und zu getrocknete grüne maisblättern, grünen hafer und erbsenflocken (per hand)

jetzte bekommen sie in der früh:
endivie, radicchio, kohlrabi, gurke oder tomate, paprika, fenchel oder karotte, manchmal mangold oder spinat, selten apfel, selten petersilie...

davor essen sie aber die wiesenreste vom vortag, deswegen wird das gemüse kaum angerührt. das dient dann zur überbrückung bis abends 18h, wenn ich mit dem korb frische wiese komme (+ dazu frische zweige mit blättern von hasel und birne, ahorn. linde, pappel und kastanie wird nicht angerührt, buche war der renner, ist aber nicht immer zu bekommen)

Wiese= derzeit: 6 verschiedenen grasarten, schafgarbe, löwenzahn, weicher storchenschnabel, vogelmiere, rote taubnessel, spitzwegerich, gundermann, etwas wilder rucola, hirtentäschel, mini-mengen scharbockskraut und efeu, selten brennessel
den rest habe ich leider noch nicht bestimmt, ich finde das ohne blüten so schwer!! (wenn man die pflanze noch sowieso kennt, wie hirtschtäschel o.ä.)
ich glaube ferkelkraut-blätter hatte ich auch mal dabei -- die sehen doch aus wie löwenzahn, nur pelzig, oder?

können die tägliche petersilie und die löwenzahnwurzeln ein problem machen?

noch was: die haselknospen und birnen- und buchenknopsen gabe auch sobald was sprießte---das kann auch der grund für idefix matschköttel sein, die sie mit wiesenbeginn (und auch knopspenbeginn) bekam!
ihre verdauung ist aber immer noch schlechter als die der anderen...sie kaut ja auch nicht so toll....

aber mir kommt vor, seit es BLÄTTER gibt, geht es wieder bergauf  :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 15. April 2016, 10:50 Uhr
Blasenentzündungen sind leider nicht nur ein Ernährungsproblem, sondern auch ein Haltungsproblem ... während in der Natur die Meerschweinchen auf gut saugfähigem, trockenen Untergrund liegen und chillen (halt trockene Erde unter dichtem Gebüsch oder unter überhängenden Steinen, zumindest die Aparea sollen auch manchmal Tierbauten anderer Tiere benutzen - wenn die das machen, wäre es zumindest sehr wahrscheinlich, daß das auch die Tschudis tun und die Vorfahren unserer Meerschweinchen auch taten), ist das in unseren Haltungen meist nicht so ... da bilden sich aufgrund des beengten Platzes doch mal feuchte Stellen, die immer wieder feucht sind oder noch schlimmer, durchgängig feucht sind. Ich mein, unsere Meerschweinchen pullern bei artgerechter Ernährung, als hätte man vergessen, sie zuzustöpseln!

Ein weiteres Problem ist Zug ... ein gleichmäßiger, meist kühler, stetiger Wind meist in Bodennähe, dem die Meerschweinchen nicht ausweichen können. Wenn man da nicht mit ner Kerze durch den Stall geht oder sich selbst in den Stall legt, fällt das oft gar nicht auf.

Was auch oft in Wohnungen auftritt, ist ein zu trockenes Kleinklima in der Wohnung - auch das kann Blasenentzündung fördern, auch wenn es meist eher Atemwegserkrankungen sind, die da auftreten.
Wird die Wohnung im Winter zu warm gehalten, kann das Frischfutter wiederum Blasenentzündungen indirekt fördern - bei über 22°C in der Wohnung entsteht durch die Verdunstung des Wassers im Frischfutter ein sehr feuchtes, fast schon tropisches Kleinklima, an welches die Meerschweinchen nicht angepaßt sind. Dieses feuchtwarme Klima kann durchaus Blasenentzündungen begünstigen.

Noch eine Sache ist in Meerschweinchenhaltungen, und wenn sie noch so gut und optimal sind, kaum zu vermeiden ... die Anreicherung von Krankheitserregern im Boden, in Fleecedecken, in Ritzen, Spalten etc des Auslaufs usw usf ... unsere Meerschweinchen sitzen nunmal viel dichter zusammen, wie ihre wilden Kameraden vor 8.000 Jahren.
In den Haltungen bei den Indios dürften Blasenerkrankungen nicht weiter aufgefallen sein ... die betroffenen Tiere starben und hatten oft keine Nachkommen. Deshalb werden Meerschweinchen unter gleichen Bedingungen nur selten blasenkrank - aber manchmal kommt einfach vieles zusammen.

Streß in der Gruppe kann zu Harnverhalten führen - und Harnverhalten wiederum führt dazu, daß weniger ausgepullert wird. Auch dadurch kann eine Blasenentzündung begünstigt werden.

Ist die Harnröhre zu eng oder hat einen Knick, der da gar nicht hingehört (also ein erbliches Problem), kann nicht so gut ausgepullert werden, der Strahl ist dann nicht stark genug, um wirklich alles an Mikroben rauszupullern, es können also welche im Harntrakt zurückbleiben, die dann eine Blasenentzündung verursachen. Das passiert allerdings fast immer nur dem männlichen Geschlecht, Weiber sind da eigentlich äußerst selten von betroffen.

Wenn du ein Meerschweinchen aus einer Haltung heraus dir geholt hast, wo zu trocken gefüttert wurde, können auch schon die ersten Verletzungen und Schäden an der Blasenwand aufgetreten sein ... diese Unregelmäßigkeiten in der Blasenwand sind prima Andockstellen für verirrte Bakterien und Co, die können sich trotz des unangenehmen Millieus in der Blase dort sogar vermehren ... auch das kann letztendlich zur Blasenentzündung führen.
Das Gefährliche an dem Szenario ist nun, daß Blasenentzündungen regelmäßig auftreten können und bei ganz großem Pech die Schäden so stark sind, daß eine Wiesenernährung nicht mehr die Steinbildung verhindern kann ...

Operationen, bei der die Harnblase in Mitleidenschaft gezogen wurde oder die Harnröhre, kann auch Blasenentzündung fördern.

Gibt also leider sehr viele Dinge, die zur Blasenentzündung führen können, die nicht immer was mit Ernährung zu tun haben. Da den wirklichen Grund rauszufinden, ist oft sehr, sehr schwer. Wenn man ihn natürlich findet und abstellen kann, hat sich die Suche auf jeden Fall gelohnt.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 14. Juni 2016, 22:18 Uhr
Hallo, ich hoffe, die Frage passt in diese Rubrik...welche Kohlsorten füttert Ihr jetzt bzw im Sommer ? Weiß- und Blaukraut schmeckt meinen gar nicht, Broccoli so lala..Spitzkohl ist der Renner, aber etwas einseitig
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 15. Juni 2016, 00:00 Uhr
Im Sommer braucht es normalerweise kein Gemüse, auch kein Kohl ... Wiese reicht.
Ansonsten kannst du alles an Kohl anbieten, was du willst und was du regional und bezahlbar herbekommst. Die Meerschweinchen lassen es schon freiwillig liegen, wenn es Besseres gibt ... :D

Ich hatte halt kostenlos das Restgemüse von einem Biorestaurant und einem Bioladen bekommen, auch im Sommer - klar, das hatten dann die Wutzen und die Langohren angeboten bekommen.
Da war dann auch alles an Kohl bei: Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Wirsingkohl, Chinakohl, Kohlrabi, Grünkohl ... allerdings war das selten regional, speziell was aus diesem Restaurant kam. Gerade im Sommer blieb das oft liegen.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Elvira B. am 15. Juni 2016, 07:41 Uhr
Ich habe ja meinen Sack Wiese mal gewogen um zu sehen, was ich brauchen würde, bei reiner Wiesenfütterung :-) das ist bei meiner Wiese gar nicht machbar, die wär in ein paar Tagen abgeerntet und an den Stellen wo sie schön ist, gibts so viele Hundegänger, aber auch da wäre da Angebot begrenzt, also muß ich auch noch andere Sachen füttern.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 15. Juni 2016, 10:42 Uhr
Im Sommer braucht es normalerweise kein Gemüse, auch kein Kohl ... Wiese reicht.
Ansonsten kannst du alles an Kohl anbieten, was du willst und was du regional und bezahlbar herbekommst. Die Meerschweinchen lassen es schon freiwillig liegen, wenn es Besseres gibt ... :D

"meine" Wiesen geben irgendwie nicht so große Vielfalt her, daher wollte ich ihnen noch Gemüse und gesunden Kohl anbieten... ;-).. in meinem Garten wächst das Gras nicht so richtig, da gibts dafür Schafgarbe (und aus dem Hochbeet Gundermann, Postelein, Mangold, guter Heinrich und Kräuter). Auf der anderen Wiese Storchenschnabel, Löwenzahn, Klee und Gras, das recht hoch ist und auch nicht so schmackhaft ist  :frage:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 15. Juni 2016, 11:26 Uhr
Auch, wenn Meerschweinchen in der Lage sind, Cellulose bis zu einem gewissen Grade von Bakterien verarbeiten zu lassen, müssen sie dennoch sehr stark mit dem Platz im Blinddarm haushalten ... während so eine Kuh ein Fünftel ihres Eigengewichtes im Magen vergären kann (das sind immerhin bei einer 500kg schweren Kuh ganze 100kg Wiese!) und zudem auch noch die Vergärung sehr effektiv abläuft, weil eben der Magen groß genug ist und eine für Bakterien angenehme Bruttemperatur erreicht wird, ist das beim Meerschweinchen ein wenig anders.
Meerschweinchen sind klein, einige Organe lassen sich jedoch nicht beliebig verkleinern, um Platz für ne Gärkammer zu schaffen - es ist also viel weniger Platz für den Blinddarm als Gärkammer im Meerschweinchen da, wie in einer Kuh für den Magen. Damit kann also viel weniger Pflanzenmaterial vergoren werden - es wird also sortiert in gut fermentierbare, kleine Nahrungspartikel und schlecht fermentierbare, große Nahrungspartikel. Die schlecht fermentierbaren Nahrungspartikel werden möglichst postwendend in Köttel gepreßt und ausgeschieden ... damit wird letztendlich von so einer Graspflanze ca. die Hälfte gleich wieder wohlverpackt ausgeschieden, ohne überhaupt in den Binddarm zu gelangen!
Wenn nun auch noch die Graspflanze in der Blüte steht - oder noch schlimmer, schon Samen bildet, schiftet sie alles, was Nährstoff heißt, in die Blüten/Samen ... der Stengel dagegen wird mit unverdaulichen Ligninen verstärkt, die Cellulosegerüste ausgebaut, kurzum, der Stengel wird immer weniger gut verdaulich ... und genau das macht dann nicht mehr viel Sinn für ein Meerschweinchen zu futtern - dann müßte es ja drei Viertel des Grases mühevoll in Köttel pressen und ausscheiden!
Ist doch viel sinnvoller, nur noch die nährstoffreiche Teile des Grases zu futtern und auf andere Pflanzen auszuweichen, wenn nicht mehr genügend nährstoffreiche Teile im Gras drin sind ... das kann dann dazu führen, daß die Meerschweinchen lieber Gemüse (einschließlich Kohl!) futtern, wie Gräser!
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Piggilotta am 15. Juni 2016, 18:47 Uhr
Meine bekommen noch viel Kohlrabiblätter und ich weis nun endlich, warum die immer noch der Renner sind.
Bissel Apfel, Chicoree und Spitzkohl, die trockenen Dillstängel (die saugen die weg wie nix...),
gestern gabs mal frische, die waren so lala...
Jetzt auch mehr Blätter (Buchen-, Linden-, Nuss-); eben, juppidu, jemandem beim Bambusbeschneiden gesehen, große Tüte abgestaubt.

Wenn ich viel Wiese hab, geb ich trotzdem kleine Mengen anderes, wegen der Vielfalt;
halt deutlich weniger Wurzeln (ähm, fast gar keine mehr, eigentlich, ne Möhre hält jetzt 3 Tage bei 4 Wutzen, alle paar Wochen mal...),
rote Beete kauf ich noch manchmal, wg. Oxalsäure, (der Sauerampfer ist gemäht, Spinat war bislang nicht der Hit.)
Paprika und Gurke geb ich auch nur noch selten und wenn, wenig.

Was mich neulich sehr gewundert hat: die mögen ja Radieschen lieber als deren Blätter?
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Elvira B. am 15. Juni 2016, 19:06 Uhr
Ich hatte auch mal ein Schweinchen, das war verrückt nach Radieschen, der TA meinte, die solle man nich füttern, keine Ahnung ob er recht hatte.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 15. Juni 2016, 19:22 Uhr
Der TA hatte unrecht ... Radieschen enthalten unter anderem Senfölglycoside und weitere mit Senfölglycosiden verwandte Scharfstoffe. Speziell die Senfölgycoside puschen das Immunsystem, alle Scharfstoffe wirken leicht kreislaufanregend, sorgen für eine gute Magensäureproduktion und einige von ihnen räumen im Dickdarm gut auf.
Auch hier wieder, genau wie mit allen pflanzlichen Pilz- und Bakteriengiften, sind die gierigen Mikroorganismen besonders gefährdet - also genau die, welche möglichst nicht überhand nehmen sollten.
Im Gegensatz zu Antibiotika töten die Scharfstoffe der Radieschen nicht, sondern schwächen nur - hindern also die schnellwachsenden Mikroorganismen an der Vermehrung und sorgen dafür, daß sie so geschwächt werden, daß sie mit den Kötteln ausgeschieden werden.

Kurzum - wenn Radieschen gefressen werden, sind sie sehr gesund ... auch und gerade für Meerschweinchen.
Allerdings lese ich hier das erste Mal, daß Meerschweinchen regelmäßig Radieschen futtern - meine hatten sich damals schon nach dem ersten Probebiß standhaft geweigert, Radieschen zu futtern und so kenne ich das eigentlich auch von anderen Meerschweinchenhaltern ... naja, wird schon nen Grund haben, weshalb Radieschen gefressen werden :D

Die Radieschenblätter wurden übrigens von allen meinen Schweinchen gefuttert ... zwar auch nicht gerade mit Begeisterung, aber immerhin ... in kleinen Mengen und wohldosiert ...  :g:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Elvira B. am 15. Juni 2016, 20:06 Uhr
Mich hat eben die Schärfe der Radieschen irritiert, da dachte ich schon, dass das eher nich so gut ist.

Ja, der kleine Bobby hätte damals gerne mehr gehabt, ich hab ihn ja nich viel gegeben, er kam trotzdem immer wieder betteln. Ich hab dann ja keiner mehr gegeben, werde aber beim nächsten Einkauf welche mitbringen ;-) ich hab mich ja auch noch nie an Porree oder Schnittlauch rangetraut, wobei das einige auch füttern.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 15. Juni 2016, 21:48 Uhr
Nun ... die Schärfe selbst ist ein Warnsignal ...
Wenn sich da ein Tier drüber wegsetzt, dann nur, weil der Genuß dieser scharfen Pflanze viel zu viele Vorteile bietet gegenüber einer Warnung, die eh keine Pflanze umsetzen kann.

Schnittlauch wird nur von wenigen Meerschweinchen genutzt, Porree dagegen kann im Winter oder, wenn nur wenig Wiese verfüttert wird, aufgrund seines Silikatgehaltes und seiner festen Pflanzenfaserstruktur zum Hauptgericht mutieren.
Ist nicht schlimm ... denn Porree ist gesund, gut gegen Zahnentzündungen (Meerschweinchen, die viel Porree fressen, haben deutlich seltener Vereiterungen oder Entzündungen im Mundraum und im Kieferapparat), wie Meerschweinchen, die keinen Porree bekommen.

Ich kann nur empfehlen, Porree und Schnittlauch in die Gemüsekost mit aufzunehmen ... Nebenwirkungen gibts nur, wenn man Meerschweinchen zwingt, Porree und Schnittlauch zu futtern.

Es gab/gibt (zuständiges bitte ankreuzen) nur eine beobachtbare Ausnahme ... in JR Farm Degufutter war getrockneter Porree enthalten (ka, ob dem immer noch so ist). Sortierte man diesen Porree raus, gabs bei Degus weniger Matsche.
ka, woher der Porree im JR Farm Degufutter stammte ... wahrscheinlich nen Billigdirektimport aus Almeria oder so ...
Fütterte man die gleichen Degus mit frischem Porree, bekamen sie keine Matsche - auch nicht bei konventionellem Porree.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Elvira B. am 16. Juni 2016, 07:46 Uhr
Danke :-) dann behalte ich das mal im Hinterkopf, für die zeit wo die Natur nicht mehr so viel anbietet.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 22. August 2016, 22:55 Uhr
Sagt mal, Paprika kann ich doch komplett reinlegen oder ? Meine Schweinchen fressen sehr gern alles komplett..hatte einer bekannten ein Video geschickt und wurde wg dem " giftigen Stil" gefragt..ich bin mir grad gar nicht sicher, ob der immer liegenbleibt oder nicht   :roll:

Also manchmal zerteile ich Paprika, oft leg ich sie auch einfach im ganzen rein
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 22. August 2016, 23:58 Uhr
Der Stiel ist hochgiftig - für Spulwürmer ... also falls deine Meerschweinchen Spulwürmer beherbergen, ist es sehr wahrscheinlich, daß du bald die ersten Wurmverluste einsammeln kannst ...

Ansonsten hilft das Solanin im Stiel die Darmgemeinschaft auszulichten, frei nach dem Motto, wer schnell futtert, stirbt schnell. Die langsam futternden Celluloseabbauer dagegen sind da doch recht robust und überleben es.

Meerschweinchen fressen sehr geziehlt solche giftigen Pflanzenteile, sie tragen schließlich die Verantwortung für ein ganzes Biotop im Blinddarm und Dickdarm. Wenn sie da nicht bisweilen eingreifen würden und für sorgen würden, daß die für sie wichtigen Mikroorganismen gute Lebensbedingungen haben und nicht verdrängt werden von den "Bösen", würde die Lebensgemeinschaft im Blinddarm und Dickdarm bald kippen. Die Folge wäre Matsche ...
Tatsächlich haben Meerschweinchen, die regelmäßig die grünen Teile von Tomate, Paprika und Co futtern, deutlich weniger Darmprobleme - eben aus diesem Grunde.

Das Paprikagrün hat noch einen Vorteil - solange das relativ harmlose Paprikagrün oder Tomatengrün erreichbar ist, gehen Meerschweinchen nicht an die heimischen Nachtschattengewächse - die sind nämlich unverträglicher.
Man braucht dann also keine Angst vor zu haben, nur weil man Winde mit schwarzem Nachtschatten verwechselt und den Nachtschatten verfüttert hat, daß die Meerschweinchen sich damit übernehmen und Herzklopfen bekommen.

Also - laß dir nix einreden, Tomatengrün, Kartoffelgrün und Paprikagrün ist für Meerschweinchen gesund.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 23. August 2016, 08:44 Uhr
danke Murx... - sowas hatte ich auch in Erinnerung... ;)

könnte man dann die ganze Paprika auch als "Wurmmittel" ansehen.- manche fragen ja nach Alternativen zu Panacur
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 23. August 2016, 20:32 Uhr
Es kommt auf die Würmer drauf an - gegen Bandwürmer hilft Solanin meines Wissens nach nicht, da brauchts dann schon Kürbiskerne vom Gartenkürbis. Eine weitere recht stark entwurmende Pflanzengruppe sind Farne, allen voran der Wurmfarn. Farne werden nur dann gefressen, wenn Darmwürmer oder Encephalitozoon sich breitmachen.

Vom Prinzip her allerdings gibt es eine ganze Reihe von Pflanzenarten, welchen Darmparasiten das Leben schwer machen und die man oft ganz automatisch mitpflückt, wenn man Wiese, Wegrand und Gehölz verfüttert (ohne vorzusortieren, das ist wichtig!)
Eine Entwurmung ist deshalb bei abwechslungsreich wiesengefütterten Meerschweinchen gar nicht notwendig, weil sich die Würmer eh nicht unbotmäßig stark vermehren können.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Mrs.Meerie am 28. August 2016, 13:01 Uhr
Hi ihr  :winke:
Das Kaninchen ( ich dachte, dass sie 2 hätten, sonst hätte ich was gesagt..  :wall: ) von unseren Vermietern ist gestorben und sie haben uns zwei Sorten getrocknete Kräuter vermacht. Da möchte ich wissen, ob die Schweinchen das füttern können und wenn ja, wie viel usw.
-Spitzwegerich
-Luzerne

Ich glaube mal gelesen zu haben, dass Luzerne nicht gut für die...Dings...Blase?? ist, warscheinlich bin ich da aber mal wieder auf dem falschen Dampfer  :peinlich:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 28. August 2016, 17:41 Uhr
Spitzwegerich ist auch getrocknet kein Problem, das wirkt entwässernd ... Luzerne hast du manchmal im Heu.

Frisch ist Luzerne ein sehr eiweißreiches, gutes Meerschweinchenfutter, getrocknet kann es bei vorbelasteten Meerschweinchen zu Blasensteinbildung führen - gesunde Wiesen-Meerschweinchen sollten auch getrocknete Luzerne ohne Probleme und Schaden zu nehmen vertragen.
Es ist also auch hier wieder das Zusammenspiel von Haltung, Fütterung und Vorschädigung ... der ungünstigste Fall wäre ein Meerschweinchen, was jahrelang schon mit Kuntibunti gefüttert wurde, schon wegen Blasensteinen operiert wurde und nun statt des Kuntibunti ein gutes Luzerneheu als Hauptnahrung bekommt - das geht mit Sicherheit schief!
Der günstigste Fall wäre ein Meerschweinchen, was mit Wiese großgeworden ist, weiterhin Wiese bekommt und noch nie was an der Blase hatte - da kann auch nix passieren, wenn zusätzlich zur Wiese der Käfig mit getrockneter Luzerne aufgefüllt wird, selbst über Wochen und Jahre nicht ...

... und dann gibts halt alles dazwischen ...

Ich persönlich würds nach und nach anbieten, wenn es schon mal da ist ... und wenn es nur so ne Handvoll getrocknete Luzerne ist, gleich ganz verfüttern. So wirklich richtig ungesund, wie beispielsweise Pellets, ist getrocknete Luzerne nicht.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Wuselbande am 12. Februar 2017, 00:59 Uhr
Hallo!  :winke:

ich hätte gerne mal Meinungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge usw. für meine Fütterung. Ich habe aktuell drei Meerschweinchen in Innenhaltung.

So in etwa füttere ich in der Regel, es gibt natürlich auch mal Abweichungen:

Morgens:
2 Kohlsorten + 2 Salatsorten + eine halbe Paprika + wenig Gurke

Mittags:
Kräuter + Gemüsegrün

Abends:
2 Kohlsorten + eine Salatsorte (+manchmal Spinat oder Mangold)

Die einzelnen Sorten, die ich füttere:

Kohl:
Wirsing (nur die dunkleren äußeren Blätter werden gefressen), Blumenkohlblätter, Kohlrabi, Chinakohl, Grünkohl, Spitzkohl
-> Kohl wird eher in kleineren Mengen gefressen

Salat:
Romana, Endivien Chicoree, Löwenzahnsalat, manchmal verschiedene Lollo Sorten
-> Salat wird sehr gerne gefressen

Gemüsegrün:
Kohlrabiblätter, Möhrengrün, Sellerieblätter
-> Wird mal mehr, mal weniger gefressen

Kräuter:
Petersilie, Dill, Koriander
-> wird gerne gefressen, nur Dill mögen sie momentan nicht so

Apfel und Karotte gibtes immer mal, in unregelmäßigen Abständen

Heu und frisches Wasser steht immer zur Verfügung, einmal pro Woche gibt es eine Mischung aus getrockneten Kräutern, Blüten und Blättern und ich biete immer mal wieder eine Saatenmischung an. Diese Saatenmischung habe ich:
http://www.schnuffelzwerge.de/product_info.php?info=p61_saatenmischung-aus-11-verschiedenen-saaten.html (http://www.schnuffelzwerge.de/product_info.php?info=p61_saatenmischung-aus-11-verschiedenen-saaten.html)
Im Nachhinein hätte ich mir aber vielleicht lieber selbst etwas gemischt.

Zweige gibt es auch immer wieder, vor allem Apfel, Hasel, Weide und Birke.

Von der Menge her ist immer etwas vorhanden. Vom Kohl, den es morgens gibt, ist abends beispielweise immer noch etwas da, vom Salat aber nicht mehr. 

Frühling - Herbst gibt es wieder hauptsächlich frische Wiese.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Fütterung so optimal ist. Also immer her mit Tipps und Verbesserungsvorschlägen.
Spinat und Mangold fressen sie zum Beispiel sehr gerne, ich gebe es aber eher selten, weil es ja immer heißt, dass es viel Oxalsäure enthält.

Achja, ich hoffe, dass ich die Sachen richtig zugeordnet habe und ich habe bestimmt auch was vergessen. 

Liebe Grüße
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Smoky am 19. Februar 2017, 19:49 Uhr
Hört sich doch gut an, sehr abwechslungsreich  :winke:

Bei mir gibt's immer noch Sellerie, Petersilienwurzel, Pastinake, Rote Beete, Fenchel abwechselnd dazu, aber immer Karotte.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 19. Februar 2017, 22:21 Uhr
Hallo Wuselbande :-)

Ich finde auch, dass es ganz gut klingt! Mir gefällt, dass du auch Kohl fütterst :-)

Apfel können sie ruhig täglich haben, ist sehr wichtig und gesund. Sie nutzen ihn zB. bei Darmbeschwerden oft :-)
Auch würde ich ihnen ruhig noch mehr Gurke anbieten, bei mir geht bei 6-7 Schweinchen 1 Gurke am Tag weg und immer ist davon etwas im Gehege. Salat ist in der Regel im Winter nicht besonders gesund, sie essen aber oft gern viel davon, weil sie auch die Flüssigkeit im Winter brauchen, wenn es kaum bis keine Wiese gibt. Die können sie aber auch gut aus der Gurke beziehen, weshalb ich damit im Winter immer etwas großzügiger bin :-)

Ich selber füttere ja "ad libitum", also von jeder Futtermittelart ist dann zu jedem Zeitpunkt etwas im Angebot. So können die Schweine wählen, was sie gerne essen würden, weil sie es brauchen und nicht, weil es keine Alternative gibt. Deshalb sind bei mir viele Dinge immer im Gehege, auch Wurzelgemüse wie Möhren, deren Ruf ist oft auch schlechter als er wirklich ist, wenn genügend Alternativen da sind :-) Ebenso die Wurzelgemüse, die Smoky erwähnt sind eine nette Abwechslung, Rote Beete ist hier sehr beliebt  :freu:
Wenn sie immer genügend Auswahl haben muss man sich dann auch um einzelne Komponenten wie Oxalsäure keine Gedanken machen. Wenn die Tiere wählen können, können sie auch gut zu unterscheiden lernen, was sie wovon brauchen und wie viel.
Wenn du schreibst, dass von der Menge her immer was vorhanden ist, bist du ja schon in der Nähe der "ad libitum" Fütterung, wenn du noch ein paar Futterarten ergänzt, würds dann sogar ganz passen :-)
(Über die Suchfunktion findest du zu "ad libitum" bestimmt auch noch einige interessante Diskussionen und Infos)


Ich würde dir raten, doch lieber eine Saatenmischung selbst zu mixen :-)
In der von den Schnuffelzwergen sind leider fast gar keine aromatischen Saaten drin, das sind aber die Wichtigsten. Ich nehme als Grundmischung immer Schwarzkümmel, Kümmel, Anis, Fenchel, Mariendistel und Leinsamen und ansonsten was man noch so möchte :-)
Mehr dazu findest du auch hier, falls du den Thread noch nicht kennst: http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=904.msg11211#msg11211 (http://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=904.msg11211#msg11211)

Die Saaten können, dürfen und müssen sie dann auch immer zur Verfügung haben, damit sie sie nutzen können, wenn sie sie brauchen und nicht essen müssen, weil sie dann wieder weg sind oder eben deshalb ggf. auch gar nicht erst kennen lernen :-)

Nun im Winter ist es natürlich schwierig mit der Wiese, aber wenn du noch wo welche findest, kannst du sie geben :-) Oder vielleicht Bambus.
Nun kann man auch gut noch Brombeer-Blätter, Efeu, Nadelhölzer etc. in der Natur finden und gerade beginnen die Laubbäume zu Knospen, meine stehen auf Haselnuss, das wäre was, was du ansonsten nun noch finden und ggf. ergänzen könntest :-)

Aber ich hoffe, mein Text wirkt jetzt nicht wie ein Kritikhaufen, denn ich denke, du fütterst schon sehr gut und es sind ja nur Kleinigkeiten, die ich noch verbessern würde :-)

Was für mich auch noch ein bisschen mit dazu gehört bei der Innenhaltung in Hinblick auf die "Versorgung" der Tiere ist eine UV-Lampe, damit sie genügend Vitamin D bekommen :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Wuselbande am 04. März 2017, 19:34 Uhr
Danke für eure Antworten. Ich bin ja schon mal froh, dass meine Fütterung soweit in Ordnung ist.
@Vio das wirkt nicht wie ein Kritikhaufen, ich freue mich über deine Verbesserungsvorschläge.  :-)
Ich habe jetzt folgende Sämereien bestellt: Schwarzkümmel, Kümmel, Anis, Fenchel, Mariendistel, Mönchspfeffer, Chiasamen und Koriander. Leinsamen und Bockshornklee wollte ich auch bestellen, gab es aber nicht mehr. Mal schauen, ob ich das woanders herbekomme.
Ansonsten passe ich meine Fütterung noch weiter an.

Liebe Grüße
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 05. März 2017, 06:05 Uhr
Leinsamen gibt es auch bei DM , Müller und co ( bei uns auch beim Rewe) ich hab Bockshornklee bei Hansemanns nachbestellt
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Murx Pickwick am 05. März 2017, 15:15 Uhr
Gerade junge Gräser enthalten oft viel Oxalsäure - und die werden von Meerschweinchen bevorzugt gefressen, daran sind sie angepaßt - du brauchst also keine Angst vor Spinat und Mangold haben :D
Wenn du herbekommst, sind auch Möhrengrün und rote Bete Grün sehr gutes Futter.

Apfel ist bei Diabetes mellitus übrigens sogar sehr gesund - er senkt den Blutzuckerspiegel. Also auch bei Diabetes mellitus darf und sollte viel Apfel gefüttert werden.
Dadurch, daß du schon soviel Blättriges verfütterst und vor allem Kohl auch viel im Angebot ist, gibt es auch normalerweise kein Zuviel an Beifutter (Apfel, Birne, Wurzelgemüse etc).

Zu Ästen und Co haben ja die anderen schon was geschrieben ... :D

Jetzt geht ja die Wiesensaison wieder los ... in den meisten Gegenden Deutschlands gibts schon Gräser, Nelkenwurz, Ampfer, wilde Möhre, ein wenig Wegeriche ...
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Malu am 14. März 2017, 21:02 Uhr
 :winke:
Meine Saaten bestelle ich bei shortys tierisch natürlich.
Die Saaten sind unterteilt in ölhaltig und Fettsaaten . Das Angebot ist reichhaltig.  Nach deiner Bestellung kannst du angeben ,dass sie es dir bitte fertig mischen sollen und dann bekommst du es in einer Umweltfreundlichen Papiertüte inklusive Futterprobe und der saatenmix wird nach deinem Vornamen genannt.  Ganz nett. Wäre eine kleine Idee von mir . :-) LG
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Irnima am 21. Oktober 2020, 21:13 Uhr
Hallo ihr Lieben!

Wäre jemand so nett, mal meine Fütterung zu kommentieren/ evtl optimieren?

Wir haben 3 Schweinchen und die bekommen alle drei natürlich dasselbe.

Ich versuche ad libidum zu füttern, was ich innen schwerer bewerkstellige merke ich. Es passiert schon, dass nicht immer alles da ist. Vor allem bei der Wiese, die ich sammle.
Nun kommt mir vor, dass ein Schweinchen Blähungen hat. Es wirkt seitlich nicht mehr so schlank, Gewicht ist gleichbleibend. (1020g)

Sie bekommen immer/oft: Heu, Gräser, Löwenzahn, Schafgarbe, Breitwegerich, Bambus, Himbeer/Bronberblätter, Melisse, Paprika, Gurke,

Häufig, nicht täglich: Karotte, Tomate, Radiccio, Endivien Salat,  Brüsseler Spitzen,

Selten: Apfel. Petersil, Basilikum

Zweige immer zur Verfügung, zB Kiefer, Fichte, Birne

Samen hauptsächlich Sonnenblumenkerne, Fenchel, Kreuzkümmel.

Maisblätter bis vor kurzem, sind jetzt weg vom Feld.

Chinakohl und Grünkohl habe ich jetzt langsam anfüttern begonnen, ein Blatt pro Tag.

Kann es sein, dass zwei das gut vertragen und eines nicht? Probiert haben sie es alle, da habe ich extra geschaut.

Danke für mögliche Inputs
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 22. Oktober 2020, 00:33 Uhr
Hallo Irnima  :winke:
Ich finde deine Ernährung nicht schlecht :-)
Denke nicht, dass das Probleme machen sollte.
Meiner Erfahrung nach kommen Blähungen vielmehr durch andere Erkrankungen als Ernährung, aber natürlich kann die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln schon individuell sein.
Weidelgras würde ich meiden.
Ich bin ein Halter, der niemals etwas anfüttert und auch noch nie Probleme mit Blähungen hatte, das halten viele Freunde, auch Notstationen mit der gleichen Erfahrung ebenso. Insofern kann ich keine Erfahrungen dazu beitragen, ob es jetzt öfter beim Anfüttern von Kohl bei manchen Schweinchen Probleme gibt. Vielleicht wird das auch dadurch mal begünstigt, wenn sie besonders Schlingen.

Ich würde in jedem Fall schauen, ob der Urin okay ist (mit Sticks) und im Zweifelsfall auch von der Seite und von oben röntgen lassen. Ggf. je nach Ergebnissen macht dann auch ein Ultraschall Sinn.
Im Zweifel würde ich auch sofort dann schon Colosan und simeticon geben, das kann nicht schaden. Ggf, wenn da wirklich eine Aufgasung ist, kannst du vielleicht auch ein Schmerzmittel geben.
Man kann Aufgasungen eigentlich gut tasten, von beiden Seiten rein in den Bauch tasten mit Vorsicht und Gefühl und wenn das nicht relativ weich ist und sich zum Teil wie ein Ballon anfühlt, kann das eine Aufgasung sein.
Wenn sie so Beutel seitlich bekommen, können sie aber auch große Zysten haben, da wäre dann ein Ultraschall wichtig, um das zu klären. Man merkt große Zysten im Vorfeld schon im Tastbefund.

Zur Ernährung habe ich sonst auch hier etwas geschrieben, aber kennst du vielleicht schon: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1588.msg24187#msg24187

Meiner Meinung nach kann man somit zb Apfel ruhig jeden Tag anbieten, ich halte ihn für gesund, u.a. Auch wegen der enthaltenen Pektine, die gut für den Darm sind.
Ich denke, dass es das Beste ist, ihnen immer die größtmögliche Auswahl zu bieten und wirklich immer alles ad libitum anzubieten und nicht zu rationieren und selektieren. Nur so können sie immer essen, was gerade gut und richtig für sie ist, das können wir nicht bestimmen. Gibt es manche Lebensmittel nur selten, Schlingen sie diese unter Umständen rein und das wiederum kann auch Bauchweh verursachen, wohingegen sie entspannt fressen können, wenn alles ja eh immer da ist.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Irnima am 22. Oktober 2020, 16:11 Uhr
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ohje ohje, dann könnten es Zysten sein, hab sie noch mal genau angesehen. Danke!
PS: Frauenmantel habe ich auch immer das, den mögen sie sehr gerne.
Titel: Schaut ihr mal über unseren Futterplan?
Beitrag von: VincentsDamen am 05. April 2021, 20:04 Uhr
Hallo ihr Lieben,

umso mehr ich lese, umso verwirrter bin ich. Der eine füttert getrocknete Kräuter, der andere befürchtet Harngries, manchmal ist ein Salat gut, andere Male beinhaltet er zu viel Kalzium. Deshalb möchte ich Euch bitten unseren Futterplan mal nach argen Lücken zu durchforsten.

Heu ist immer da. Wechselnde Sorten, wechselnde Anbieter, zwischendurch auch mal "aus der Box geklautes" vom Pferd von Odenwälder Bergweiden.  :P Geklaut schmeckt immer am besten.

Frisches besteht aus Eichblatt-, Romana-, Frisee-, Endivien-, Kopfsalat und Wiese (wobei ich da feige bin, ich bin eine lausige  Botanikerin). Dazu Karotten (teilweise mit Grün), Sellerie, Fenchel, Gurke, Brokkoli, Paprika und mal eine Tomate. Dazu Dill, Blattpetersilie und Melisse. Ich füttere zwei mal am Tag, es bleibt immer ein wenig Rest. Bei jeder Mahlzeit gibt es 1-2 Salatsorten und 2-3 geschnibbelte Sachen.

Obst gibt es nur selten, da sind sie auch gar nicht so scharf drauf. Mal ein Stück Apfel, Birne oder Traube.

Knabberzweige bestelle ich im Mix oder bekomme in der Nachbarschaft Apfel- oder Haselnuss. Liegt immer was drin.

Reine Kräutermischungen habe ich sehr viele verschiedene. Da stelle ich fast täglich ein kleines Schälchen mit wechselnder Grundmischung rein. Manche inhalieren sie, andere bleiben unangetastet, die fliegen dann beim Saubermachen am nächsten Tag raus.

Getreidefreie Knabbereien wie diese Knabberstangen, oder gepresste Grünlinge bekommen sie auch mal. Vielleicht zwei mal die Woche.

Heute ist mir beim Lesen hier klar geworden das wohl Sämereien fehlen. Da wurde hier der aromatische Wohlfühlmix von hansemanns empfohlen. Wie viel würden sie denn da täglich bekommen?

Sonst bekommen sie keinerlei Grundfutter. Bisher dachte ich immer unser Mix reicht so. Aber nach viel Lektüre zweifel ich nun doch?

Liebe Grüsse

Vincent und seine Damen




Titel: Antwort: Schaut ihr mal über unseren Futterplan?
Beitrag von: Hugomero am 05. April 2021, 22:17 Uhr
Huhu, ich finde die Fütterung schon recht abwechslungsreich, bei den Salaten füttere ich eigentlich nur Bittersalate, zb Radicchio, Endivie und wenig Blattsalate..getrocknete Kräuter gibts hier gar nicht mehr, lieber alles frisch..Zweige sind super, und daß bis zur nächsten Fütterung noch genug da ist auch...
Saaten hab ich immer im Napf zur freien Verfügung , die Infos findest Du hier auch über die Suchfunktion, kann grad den link nicht einfügen

Viele Grüße
Titel: Antwort: Schaut ihr mal über unseren Futterplan?
Beitrag von: Narnia am 06. April 2021, 10:30 Uhr
Ich habe auch viel bezüglich Ernährung gelesen und daraufhin z.B. den Anteil von Blättrigem auch im Winter deutlich erhöht. Vor diesem Hintergrund habe ich folgende Anregungen, nicht weil ich alles richtig mache, sondern zum Abwägen für Dich:


Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Schweinchen manches lange Zeit nicht annehmen und dann auf einmal doch futtern. So hatte ich z.B. Weidenzweige bisher vergeblich angeboten. Gestern wurde sie zunächst vorsichtig, dann begeistert gefuttert. Gleiches habe ich u.a. mit Spinat und Dill erlebt.

Ich finde es auch hilfreich, das Frischfutter mal zu wiegen, um ein besseres Gefühl für die Menge zu bekommen. Ich habe schon in einem anderen Forum erlebt, dass jemand meinte die Frischfuttermenge deutlich erhöht zu haben und dann waren es 50g pro Schwein und Tag o.ä. Da wirst Du sicherlich mehr geben, aber ich habe mich selbst stark verschätzt.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: VincentsDamen am 07. April 2021, 14:39 Uhr
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure tollen Antworten.

Die Auflistung macht mir klar, es gibt noch Optimierungsbedarf.

Narnia, wenn du 8-10 Sorten Blättriges pro Tag gibst, wie kommst du an die Auswahl? Hast du das dann selbst angebaut?
Ich kaufe 90% bei. Mal im Einzelhandel, mal beim Bauern. Je nachdem wo ich gerade bin. Aber so eine Auswahl hat man ja nur selten?

 :winke:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 07. April 2021, 15:13 Uhr
Die Bestandteile auf der Liste bei "Grünzeug" kaufe ich meistens bei Aldi, Lidl und einem kleinen türkischen Laden (für die Kräuter) ein. An den drei Stellen zusammen finde ich fast alles jedes mal vor. Andere Schweinchen fressen sicherlich auch noch Pak Choi, Chinakohl und andere Gewürze, dann wäre die Auswahl noch etwas größer.

Man muss sicherlich auch nicht 10 Arten von Blättrigem und 4-5 Arten von anderem Gemüse täglich geben. Da wir 5 Schweinchen haben, hält der Einkauf ohnehin nur 4-7 Tage, je nach Haltbarkeit. Daher kann ich auch von jedem 1 Packung kaufen und habe dann die Vielfalt. Aber man kann natürlich auch abwechselnd z.B. mal Spitzkohl dabei haben und in der nächsten Woche dafür Wirsing.

Vorsicht: Am Anfang werdet Ihr vieles Neue selbst essen dürfen. ;-) So war es zumindest bei uns. Aber mit der Zeit sind unsere Jungs auf den Geschmack gekommen.  :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: VincentsDamen am 07. April 2021, 21:52 Uhr
Mich beschleicht langsam der Gedanke, unsere Schweinchen bekommen arg viel pro Mahlzeit.   :frage:

Heute Abend waren es für drei Tiere (Menge ist mit wechselnden Zutaten immer ähnlich):

1/2 Köpfchen Romana
1/2 Köpfchen Radicchio
1 Chicoree
10 Blatt (Rest) Endivie
2 geschälte mittelgrosse Karotten
1/4 Paprika
2 üppige Stiele Dill
2 Stiele glatte Petersilie (die mit den Blättern)
 
dazu Heu aufgefüllt

Da ist bis morgen früh maximal noch ein wenig Karotte übrig.

Ihr Gewicht ist stabil (nur Vincente verändert sich, der ist aber auch erst 5 Monat und wächst immer noch enorm)

Wenn ich das auf 4-7 Tage umrechne, bekomme ich das nicht in den Kühlschrank (zu den Lebensmitteln von fünf Personen). Ich kaufe immer jeden zweiten Tag zu.

Ist die Menge so normal?


Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 08. April 2021, 00:34 Uhr
Ich finde das nicht soo viel, wenn man bedenkt, dass der grösste Anteil bei den Schweinen ja das Blättrige ist :-)
Da du in deiner Liste kein Gras hast, braucht also ein Schweinchen ca. sein Körpergewicht an Blattgemüse am Tag - so viel können gut weg schnörpseln.

Kommst du bald an Gras? Das wäre ja eh das Gesündeste und damit könnte man das Blattgemüse reduzieren.
Bei uns spriesst es zum Glück schon sehr :-) Aber woanders liegt ja noch Schnee und es sieht anders aus.

Wir lagern den Salat mit angeschnittenem Stumpf in einem Wasserschälchen im kühleren Flur, dann hält er sich ganz gut und der Kühlschrank bleibt freier für andere Dinge :-)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: VincentsDamen am 08. April 2021, 07:34 Uhr
Guten Morgen,
bei uns liegt tatsächlich noch Schnee und wir hatten die ganze Zeit noch Bodenfrost. In 14 Tagen werde ich auch anfangen wieder Gras zu zufüttern. Wiese soll über den Sommer hinweg natürlich den Bärenanteil ausmachen.
Jetzt weiß ich aber in welche Richtung ich muss.
 :winke:
Dafür danke ich euch!
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 08. April 2021, 10:26 Uhr
Wir haben 2 Kühlschränke. ;-)

Unsere Jungs nehmen immer noch zu, obwohl sie über 2 Jahre alt sind und sie bekommen nur ca. 250g Frischfutter pro Schwein und Tag, davon aber der größte Teil Grünzeug. Wenn ich mir vorstelle, sie bekämen die vier- bis fünffache Menge, dann würden sie vermutlich platzen. :aug:

Die alte Empfehlung von 100g Frischfutter auf 1000g Schweinchen finde ich natürlich viel zu knapp, aber ist das Zehnfache davon nicht auch heftig? Hinzukommt, dass ich viele Schweinchen für eher zu dick halte. Aber da gibt es ja auch unterschiedliche Ansichten.

Wenn unsere Jungs mit einem Viertel der Menge schon zunehmen, dann kann es m.E. nicht zu wenig sein. Bedenklich wäre ggf. wenn sie zu wenig von bestimmten Nährstoffen bekämen. Andererseits muss man bedenken, dass das gekaufte Gemüse in der Regel mehr oder minder stark mit Kunstdüngern, Pflanzenschutzmitteln u.a. belastet ist. Für diese gibt es Obergrenzen, die für den normalen menschlichen Verbrauch berechnet sind. Wenn ein Mensch von 70kg 700g Gemüse isst, ist das 1% des Körpergewichts. Wenn ein Schweinchen von 1.000g 1000g Gemüse isst, sind das 100%. Ich schreibe das offensichtliche so ausführlich, weil ich schon allein wegen der Schadstoffe vermute, dass weniger auch mehr sein kann.  :frage:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Vio am 08. April 2021, 19:50 Uhr
Ich glaube nicht, dass sie automatisch mit mehr Futter auch mehr zunehmen. Manche Tiere benötigen auch mehr Futter, um besser verdauen zu können oder mehr Energie zur Bewegung zu haben und nehmen dann sogar ab oder erhalten eine sportlichere Figur das habe ich alles schon erlebt.

Mehr Futter im Angebot heißt ja auch anders herum nicht, dass sie dann auch mehr fressen.
Meine Tiere haben ja ad libitum alles immer in ausreichenden Mengen zur Verfügung, essen mal große Berge Grün weg, mal ganz wenig und halten in der Regel immer ihr Gewicht gleich.
Ich finde sie mit zwischen 900-1200g auch nicht zu dick. Wir haben da glaub ich auch aber Ansichten, denn ich kenne eigentlich nur sehr wenige Meerschweinchen in guter Haltung, die zu dick sind meiner Ansicht nach und finde es eher bedenklich, ihnen das Essen so zu berechnen.
Sie müssen ja nicht ihr Körpergewicht an Blattgemüse oder Gras am Tag essen, aber sie können. Dies sicher auch unter bestimmten Bedingungen, vielleicht viel Energie Bedarf, Kaltstallhaltung etc.
Wenn sie so viel essen, wird das auch seinen Grund haben - natürlich immer unter der Voraussetzung, dass sie viel Bewegung und Raum dafür zur Verfügung haben. Ein Schwein, was den ganzen Tag nur in seinem Kuschelsack unterm Rotlicht liegt, hat sicher keinen so hohen Energie Bedarf, um sein Körpergewicht an Grünzeug zu verspeisen am Tag.

Wiederum mit mehr Angebot essen manche Schweinchen ja auch weniger und entspannter, weil sie dann wissen, es ist jederzeit genug Grünzeug da und sie müssen sich nicht aufgrund der anderen Schweine als Konkurrenten um begrenztes Grün streiten und sich alles rein hauen.
Wie man es dreht oder wendet, ich für mich gelange immer wieder dahin, dass ich ein ad libitum Angebot von Blattgemüse und/ oder Gras als die für mich beste und gesündeste Möglichkeit der Fütterungsarten ansehen kann. Das heisst nicht, dass ich jedem Tier sein Körpergewicht am Tag biete - aber einfach darauf achte, dass von jeder Nahrungsmittelart bis zur nächsten Fütterung noch etwas da ist.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: VincentsDamen am 10. April 2021, 20:05 Uhr
Einen schönen guten Abend,

ich musste nun erst einmal lesen, denken und nochmal lesen.
 
Mir widerstrebt es grundsätzlich und bei jedem Tier Futter zu rationieren. Wir versuchen jedes unserer Tiere mit vernünftigen Sachen satt zu füttern und kommen so eigentlich gut klar. Alle sind gesund, munter, schlank und agil.

Und nun sitzen da drei Meerschweinchen mit Stopfmagen. Da erscheint es mir noch unlogischer gutes Futter zu rationieren. Wir haben bereits begonnen das Futter zu optimieren und werden das weiterführen. Heu gibt es uneingeschränkt und alles Frische soll bis zur nächsten Fütterung reichen. Ich habe mir eine Merkliste mit geeigneten Sachen in den Geldbeutel gelegt, bis ich alle auf dem Schirm habe.

Was Frisches von der Wiese angeht, muss ich wohl mal eine Zeitlang in der Wiese sitzen und googeln bis ich mir sicherer bin was ich da schneide. Ich habe da arg Sorgen was  ungeeignetes mit zu nehmen.

Liebe Grüsse

 :winke:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Schnubbel13 am 10. April 2021, 20:36 Uhr
Hallo Vincentsdamen,
auf Facebook gibt es die Gruppe "Pflanzenbestimmung-fressbare Pflanzen für Kleintiere, Das Original", die ist mega. Ich habe da so viel gelernt, außerdem kannst du einfach Fotos einstellen von Pflanzen, bei denen du unsicher bist und sie werden dir ziemlich schnell bestimmt. Da bekommst du zur Wiesensaison ratz fatz Abwechslung ins Gehege.
Titel: Antwort: Schaut ihr mal über unseren Futterplan?
Beitrag von: Hugomero am 10. April 2021, 21:10 Uhr
Ich habe auch viel bezüglich Ernährung gelesen und daraufhin z.B. den Anteil von Blättrigem auch im Winter deutlich erhöht. Vor diesem Hintergrund habe ich folgende Anregungen, nicht weil ich alles richtig mache, sondern zum Abwägen für Dich:

  • Die Auswahl pro Mahlzeit könnte größer sein. Ich gebe von Blättrigem pro Tag meistens 8-10 Sorten und von Knollen- und Fruchtgemüse 4-5.

@Narnia , ich hab seit ich das gelesen habe, immer ein wenig ein schlechtes Gewissen wenn ich mein Gemüse schneide 😀 15 Sorten, krass...ich komm vielleicht auf 5–7 ...und brauch so schon knapp 230€ im Monat für die Kleinen..aber mehr ist leider oft nicht drin, grad wenn viele TA besuche waren..da bei uns die Supermärkte überwiegend schlechte Qualität haben, bleibt oft nur der Bio Markt oder der Bauernmarkt ..Wiese gibts auch im Sommer kaum , wir haben leider meist nur Grünflächen mit Gras, ab und zu Storchenschnabel..da gibts in anderen Gegenden besseres..aber dafür hab ich viele Zweige, immerhin

Teilweise geistert ja auch die Meinung, daß viel Knollengemüse Zahnprobleme macht, das kann ich gar nicht bestätigen

Anfangs hab ich auch immer abgewogen, um ein wenig ein Gefühl für die Menge zu haben
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 10. April 2021, 22:18 Uhr
Wenn Du überwiegend Bio-Gemüse kaufst, müsste eher ich ein schlechtes Gewissen haben. :roll:

Ich kaufe bislang hauptsächlich Gurken und Karotten in Bio-Qualität und Paprika z.B. nicht aus Spanien. Ob die aus Marokko wirklich besser sind, weiß ich natürlich nicht. Aber alles zu Bio-Preisen wäre mir zu teuer.

Allerdings wird es ja durch die Vielfalt nicht teurer. Bei fünf Schweinchen kann ich die Abwechslung bieten. obwohl ich vermutlich weniger Menge gebe als viele andere hier. Wir essen ja als Menschen auch noch Gemüse, so dass es nicht schlecht wird, wenn ich viel verschiedenes kaufe.

Eine richtige Wiese habe ich bisher auch nicht gefunden. Daher sammele ich Gräser und Wildkräuter am Rand von Spazier- oder Feldwegen. Ich will auch dieses Jahr noch mehr im Garten säen an Wildkräutern. Von manchen Leuten habe ich auch schon gehört, dass sie auf dem Balkon Schweinchenfutter ziehen. Da ist anscheinend auch erstaunlich viel möglich. :aug:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 10. April 2021, 22:40 Uhr
Die Supermärkte hier haben leider so viel in Folie, und Qualität ist echt schlecht ...ja, mein Balkon besteht auch ausschließlich aus Anbaugebiet  ...im Garten hatte ich auch viel für die Kleinen, aber durch die Vorschriften der Schrebergärten muss ich jetzt mehr Gemüse anbauen ( sonst hatte ich zb viel Beifuß, Schilf, Tobinambur) aber das geht leider nicht für den Eigenbedarf durch  ;)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 11. April 2021, 15:43 Uhr
Wenn Du einen Balkon und teilweise den Garten nutzen kannst, ist das ja schon viel wert.

Topinambur war schon vor einigen Jahrhunderten eine Gemüsepflanze. Sie wurde nur durch die Kartoffel verdrängt. So habe ich das zumindest gelesen. Daher könnte doch keiner etwas gegen deren Anbau als Gemüse sagen? Und Beifuß kenne ich ohnehin nur als Kraut für den menschlichen Verzehr.  :frage:

Allerdings muss ich noch mal loswerden, wie hoch ich 230 Euro pro Monat für die Schweinchen finde. Ich weiß nicht, ob Du da auch Einrichtung, Tierarzt u.ä. mitgerechnet hast. Ich komme, im Kopf gerechnet, bei 5 Schweinchen für das Futter auf rund 85 Euro pro Monat im Winter. Wenn ich Grünzeug draußen finde, ist das natürlich in Summe viel weniger. Bio-Heu und getrocknete Blätter u.ä. sind schon enthalten im Gesamtpreis.

Was hast Du denn eingerechnet und für wieviele Schweinchen zählt das?
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 11. April 2021, 17:11 Uhr
Wenn Du einen Balkon und teilweise den Garten nutzen kannst, ist das ja schon viel wert.

Allerdings muss ich noch mal loswerden, wie hoch ich 230 Euro pro Monat für die Schweinchen finde. Ich weiß nicht, ob Du da auch Einrichtung, Tierarzt u.ä. mitgerechnet hast.

Was hast Du denn eingerechnet und für wieviele Schweinchen zählt das?

Die Vorschriften für Schrebergärten sind "sehr speziell", und teils nicht nachvollziehbar- wir mussten auch schon beim Vorstand antreten, weil das Gras zu hoch war, der Weg nicht genug vom Unkraut befreit wurde, alles nicht so einfach...

ja, ich geb Dir Recht, es ist wahnsinnig viel, ist zum Glück auch nicht jedes Monat, aber besonders im Winter hab ich pro Einkauf ca 30 € und es reicht teilweise nur 4 Tage (bei 7 Schweinchen ) - nachdem ich wie gesagt nichts in Folie kaufen möchte, was am nächsten Tag schimmelt, war (besonders wenn ich Patienten hab) auch mal eine Gurke dabei, die im Winter knapp 3 € kostet- verrückt, aber wenn Du alles versuchst, damit Dein Tier frisst, nachvollziehbar...die Discounter kann man bei uns wirklich vergessen... die ganzen Zusatzkosten und Tierarzt und Co rechne ich gar nicht ein, denn das ist ein Faß ohne Boden (wir müssen ja immer zum TA knapp 130 km einfach fahren) - wenn ich Kohl füttere wird es natürlich günstiger, aber ich hab einen Gemüsemarkt (der mich glaub immer übers Ohr haut, weil ich jedesmal knapp 8,50 Euro zahle, egal was ich hab ) dann reisst das ein Loch in den Geldbeutel..aber eigentlich könnte mein Chef das Gehalt entweder direkt an den Tierarzt oder den Biomarkt überweisen :wall:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Schnubbel13 am 11. April 2021, 17:24 Uhr
Von €85 pro Monat kann ich nur träumen, das entspricht ungefähr meinem Wochenverbrauch an Frischfutter im Winter. Aktuell für 9 eigene und 3 Pflegetiere+3 Babys.
Ich sehne schon die Wiese herbei, die ist aber im Moment noch nicht der Rede wert
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: VincentsDamen am 11. April 2021, 18:39 Uhr
 :-) Die Kosten scheinen sich aber ungefähr zu gleichen.

Ohne Tierarzt und Neuanschaffungen brauche ich im Winter 80€ Futtergeld für die drei Schweinchen im Monat, zumindest so ungefähr. Da wir die Tiere erst seit November haben, fehlen uns die Sommererfahrungen.

Aber ich habe Romana, Paprika, Pflücksalat, Gurken und Kopfsalat im Garten (zumindest sind das die Sachen die sie mitfressen können). Dazu werde ich mal noch das Saatregal durchforsten was ich noch ansetzen kann. Und dann gibt es Wiese. Ich hoffe dann halbieren sich die Futterkosten.

@ Schnubbel
vielen Dank! Es gibt auch ein paar Apps. Bis es soweit ist (heute ist wieder Schneeregen  :aug:), habe ich hoffentlich eine verlässliche Hilfe.

 :winke: :winke:


Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 12. April 2021, 08:12 Uhr
@Narnia, in welcher Gegend wohnst Du denn bzw wo konkret kaufst Du ein, bin für jeden Tipp dankbar...Aldi, Lidl hat hier zb keinen Radicchio, am Markt kostet das Kilo aktuell 5,99 ..und ein Kilo sind ca 2 1/2 Köpfe , Petersilie kostet der Bund 1,40 ..Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie man mit 23 Euro in der Woche mit 15 Sorten das schafft ...

Wenn ich täglich mehr gebe, als zb ein Stück Gurke oder ein Blatt Petersilie ,sprich ich brauchbar pro Tag mindestens einen ganzen Radichio und eine ganze Gurke ..dann ist der Einkauf logischerweise nach 3–4 Tagen weg, vielleicht kannst du nochmal deine Mengen erläutern, wir nehmen ja gerne Tipps an 😊 und Geld sparen ist immer sinnvoll
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 12. April 2021, 17:28 Uhr
Ich wohne ganz im Norden - dort wo andere Urlaub machen.  :freu:

Ich habe schon den Eindruck, dass hier die Auswahl an Gemüse besser ist, als in Hessen, von wo ich vor einigen Jahren hierher gezogen bin. Lidl hat z.B. ein große Auswahl an Bio-Produkten und Aldi Nord auch einiges. Aber vielleicht ist das in den letzten Jahren überall besser geworden?

Radicchio ist hier nicht beliebt und wegen des Preises würde ich ihn auch sonst nicht oft kaufen. Petersilie ist natürlich sehr beliebt und da bekomme ich beim Türken einen sehr großen Bund für 1 Euro. Bio-Salatgurke kostet hier aktuell auch etwa 1,59 Euro pro Stück. Aber da ich den Anteil von Frucht- und Knollengemüse zugunsten von Blattgemüse stark verschoben habe, hält eine Gurke etwa 4 Tage.

Und für den Fall, dass jemand Sorge hat, dass unsere Schweinchen verhungern ;-) : Die drei Neuen haben in den ersten fünf Monaten trotz Kastration und Vergesellschaftungsstress jeder rund 30-40% Körpergewicht zugelegt - und das obwohl sie ja schon rund 2 Jahre alt waren.  :aug:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Schnubbel13 am 12. April 2021, 19:58 Uhr
Das ist schön, wenn es im Norden günstiger zu sein scheint. Aber kannst du trotzdem mal ein Beispiel geben, was, gerne auch ohne Mengen, an einem Tag als Futter im Gehege landet, wenn du täglich 15 verschiedene Sorten verfütterst.
An extrem guten Tagen komme ich mal auf 12 Sorten, aber die Regel sind eher 8-10 . Vor allem mögen meine nur 2-3 verschiedene Kohlarten, mit den restlichen kann ich sie jagen und es gibt auch nicht jeden Spinat oder Mangold.
Ich bin da wirklich neugierig  :frage:
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 12. April 2021, 22:20 Uhr
Wenn ich draußen kein Grünfutter finde, was diesen Winter leider für rund 3 Monate der Fall war, habe ich zum Beispiel an einem Tag gegeben:

Spitzkohl, Wirsing, Kohlrabiblätter, Blumenkohlblätter, Spinat, Romana, Chicorée, Ruccola, anderen kleinen Blattsalat, Petersilie, Koriander, Dill, Karotte, Paprika, Gurke, Sellerieknolle, Fenchel

Dabei habe ich Sachen weggelassen, die manchen Schweinchen mögen, unsere aber nicht oder erst seit neuem wie z.B. Pak Choi und Staudensellerie, oder was ich leider nicht oft bekomme wie Grünkohl und Endivien.

Was mich umgekehrt interessieren würde: Wieviel Heu verbraucht Ihr im Winter pro Schweinchen in Monat etwa? Damit meine ich das, was Ihr insgesamt hinlegt, da ja immer ein Teil nicht gefuttert wird.

Ich füttere ja bisher Frischfutter nicht ad libitum und möchte aber abgleichen, ob sie dadurch nicht zuviel Trockenes in Form von Heu und und etwas Blätter fressen, was ich nicht so gesund fände.
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Hugomero am 12. April 2021, 23:19 Uhr
@Narnia, ich glaub Du fütterst wahrscheinlich auch kleinere Mengen, dann kann ich die geringeren Kosten ein bisschen nachvollziehen, Radicchio wird hier geliebt und pro Tag ca 2 Köpfe merkt man natürlich ..zusätzlich zum Rest ...

Beim Heu kann ich es gar nicht genau sagen, ich hab ja Heuraufen und das Heuhaus, mein letzter 6 Kilo Karton hat ungefähr 2–3 Monate gehalten , Phasenweise mochten sie mehr Heu , dann wieder etwas weniger
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Schnubbel13 am 13. April 2021, 08:23 Uhr
@Narnia danke für die Auflistung
Puh, die Heumenge zu bestimmen ist schwierig... Meine Schweine fressen gerne Heu, sogar wenn im Sommer ständig Wiese im Angebot ist. Ich bringe es auch nicht über's Herz das zu rationieren oder gar wegzulassen,wie es in einem gewissen Ernährungswebinar empfohlen wird. Da ich es aber in Heuraufen anbiete und die restliche Ernährung zu 85% aus Blättrigen besteht, mache ich mir keine großen Sorgen, dass zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird.
Ich habe immer 20kg Kartons Heu, davon bekommen natürlich auch die Pflegeschweine, (das bedeutet, dass die Zahl der Tiere immer zweistellig ist)der reicht geschätzt 6-8 Wochen, egal ob Winter oder Sommer. Frischfutter gibt es immer so viel,dass bis zum nächsten Auffüllen etwas übrig bleibt. Und sollten die Fressnasen doch mal alles verputzen, lege ich noch was nach. Ob das schon der Definition des  ad libitum zählt weiß ich nicht
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Meerli20 am 14. April 2021, 08:52 Uhr
Guten Morgen zusammen!  :freu:

Ich klicke mich beim Thema Ernährung auch gerne mal ein :)

Ich füttere seit 2 Wochen mit Wiese und versch. Wildkräutern ein (Gänseblümchen, Löwenzahn, Taubnessel...)
Da ich mich noch nicht so viele Kräuter in Natura kenne, sind es erstmal die drei festen Bestandteile, aber ich lerne dazu ;-)

Gibt es denn ein zu viel an Gras? Momentan gebe ich morgens und abends einen halben Napf dieser Mischung.
Würde aber gerne bald überwiegend Gras füttern, das ist ja sogar beliebter als alles Gemüse und Salat dieser Welt :D

Da ich immer unsicher bin, bzgl. Parasiten von Hund/Katze etc., spüle ich die Wiese immer noch aus. Ist das überhaupt notwendig? Und wie lagert ihr euer frisch gepflückte Wiese?

Liebe Grüße :)
Titel: Antwort: Fragen & Antworten zur Fütterung
Beitrag von: Narnia am 14. April 2021, 09:28 Uhr
Guten Morgen, Meerli20,  :winke:

zweimal ein halber Napf ist noch nicht viel. Du kannst das unbedenklich weiter steigern, je nachdem wieviel Du überhaupt findest.

Ich wasche Wiese nie. Wenn wirklich Wurmeier daran wären, würde man die bestenfalls von einem Grashalm abspülen, damit sie dann am nächsten hängenbleiben. Was man aber erreicht ist, dass das Gras Nährstoffe verliert und weniger gut haltbar ist.

Ich sammele in einer großen Dose und einer Tüte. Wenn es ganz trocken ist, spritze ich ein wenig Wasser darüber und wende die Dose bzw. Tüte ein paarmal ehe ich sie in den Kühlschrank lege. Ganz ohne Wasser wird es welk, mit zuviel Wasser eher irgendwie schlechter. Mehr als maximal eineinhalb Tage hebe ich es aber nicht auf.

Es gibt auch andere Methoden, z.B. es offen an einem kühlen Ort liegen zu lassen und zweimal täglich zu wenden. Da ich den Platz im Kühlschrank habe, leiste ich mir den Luxus, es dort so frisch wie möglich zu halten. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich für unsere 5 Schweinchen keinen riesigen Berg hole. Soviel Gras würde ich ohnehin noch nicht finden in diesem Jahr.

Was u.a. noch einfach zu erkennen und sehr gesund ist, sind Giersch (der dreieckige Blattstiel ist unverkennbar), Spitzwegerich, Breitwegerich und Vogelmiere.