Das Meerschweinchen Forum

Unsere Meerschweinchen ~ Verhalten, Gesundheit & Pflege => Meerschweinchen-Krankheiten => Erkrankungen von Magen & Darm => Thema gestartet von: Biene152 am 26. Oktober 2020, 15:26 Uhr

Titel: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 26. Oktober 2020, 15:26 Uhr
Hallo zusammen,

ich habe die letzten Wochen sehr viel in diesem Forum gelesen und auch schon viele Wertvolle Tipps erhalten. Trotzdem bin ich mir bei meinem aktuellen Fall sehr sehr unsicher und mache mir auch ehrlich gesagt recht große Vorwürfe. Vielleicht weiß von euch jemand Rat.

Meine drei Meerschweinchen sind meine ersten Meeris und sie wohnen seit Dezember 2018 bei mir. Seitdem ist viel passiert....

Vielleicht kurz zur Vorgeschichte:
Es geht um mein kleines Böckchen Karl. Er kam aus dem Tierschutz und war/ist ein totel menschenbezogenes Schwein. Er hatte mit seinen 1,5 Jahren scheinbar nur gute Erfahrungen gemacht und war scheinbar kerngesund. Dann kam es bei einer Vergesellschaftung zu einer tiefen Bisswunde. Ich - damals total unerfahren - bin am Wochenende zur Nottierärztin gefahren. Die meinte, er brauche zwingend ein AB und ich solle ihm dies oral verabreichen. Sie schrieb mir die falsche Mischung des Enrobactin auf und es kam zu Verätzungen durch dieses Teufelszeug, das ja alkalisch wirkt...wer sich so etwas ausdenkt...nunja. Ich gab ihm das AB genau einmal, er konnte kaum mehr fressen und nur mit gaanz viel Geduld und Spucke und Arnica Globuli bekamen wir das irgendwie wieder in den Griff. Diese Aktion hat aber auch psychisch natürlich spuren hinterlassen und er nimmt bis heute alles was komisch aussieht oder riecht nicht mehr von mir, geschweige denn aus einer Spritze.

Wir waren dann ungefähr 8 Monate später (er war bis dahin im Prinzip wieder gut drauf) mit ihm bei einem angelich sehr sehr meerschweinchen erfahrenen Tierarzt in München (wurde auch vom Tierschutz empfohen), da Karl immer wieder Matschköttel hatte und immer wieder mal kurz aufgeplustert in einer Ecke saß und Schmerzen schien. Nach wenigen Minuten war er dann zwar wieder top drauf und fraß auch, aber es kam mir komisch vor und ich fuhr mit ihm zu besagtem TA (bzw. Tierärztin), eine Köttelsammlung mehrerer Tage im Gepäck.
Dort wurde im Kot und auch im Urin nichts gefunden, dafür ungefragt das Tier auf den Kopf gestellt. Man stellte viele Knötchen und harte Lymphknoten fest und meinte, man müsse die Knötchen dringend punktieren. Das tat man ohne Narkose und ich konnte kaum fassen was ich da sah. Ich war so baff - eigentlich hätte ich gleich abbrechen müssen. Das Tier hatte Schmerzen und war so dermaßen Traumatisiert (nachdem wir dort auch noch fast eine Stunde auf das Ergebnis warten mussten), dass er sich Richtung Sonne gedreht und sich die gesamte Stunde keinen Millimeter mehr bewegt hat. Das war total untypisch für ihn und er war nach diesem Termin noch Monate nicht mehr derselbe. Das Ende vom Lied: Es waren Fettknubbel und ein Grund für die geschwollenen bzw. harten Lymphknoten wurde nicht gefunden. Vermutet wurde Leukose, aber die Blutuntersuchung lehnte ich hab. Habe das einmal miterleben dürfen und das wollte ich ihm wirklich nicht mehr antun an diesem Tag. Wir fuhren also wiede heim. Letztlich fand sich der Grund: Er konnte scheinbar das Heu nicht vertragen. Heusorte gewechselt und dann war Ruhe. :freu:

So und nun zum JETZT (sorry fürs Ausheulen!  :traurig:)

Der Kleine Mann hatte nach unserem Urlaub plötzlich einen dicken Zeh, rannte damit aber wunderbar umher. Ich beschloss nach den letzten Erfahrungen zunächst einmal nichts zu tun, bis auf kontrollieren und cremen mit entzündungshemmender pflanzlicher Salbe. Das mochte er scheinbar und er hielt mir seinen Fuß anstandslos hin, obwohl er das eigentlich nicht mag und auch kitzelig ist. Dann wurde er aber nach einigen Tagen doch immer ruhiger lag viel, fraß nicht mehr so gerne und der Zeh war weiterhin warm und dick. Wir bekamen den Tipp einer anderen TÄ, den Fuß in so einer gelben Lösung zu baden. Auch das ließ er anstandslos mit sich machen und saß mit dem Füßchen bis zu 20 Minuten unter Fütterung mit Salat anstandslos im warmen Wasser, der kleine tapfere Mann. Es wurde aber nicht besser und so fuhren wir zu einer anderen Tierärztin, die angeblich auf Meerschweinchen und Kaninchen spezialisiert ist. Corona-bedingt durfte ich nicht in den Behandlungsraum und musste draußen warten. Sie kam raus, meinte es sei eine Krallenbettentzündung ("eindeutig") und trotz meines Widerstandes teilte sie mir mit, es führe kein Weg am AB vorbei. Sonst wäre der Knochen kaputt und der Zeh müsste amputiert werden. Mit Bauchweh fuhr ich also heim und flößte ihm unter Zwang das AB ein. Nach drei Tagen null Besserung. Ich wollte es am liebsten absetzen, aber davor hatte mich die TÄ eindringlich gewarnt. Ich solle es weiter geben. Nach 6 bzw. 7 Tagen (von 10) Marbocyl war der Spuk vorbei und ich fuhr mit ihm wieder hin. Die Vertretungsärztin tielte mir mit, die kollegin habe aufgeschrieben, dass man erst wenn das AB nicht hilft, röntgen solle. Ich dachte ich höre nicht recht - war ich doch davon ausgegangen, dass die Anamnese eindeutig war. Man röntgte und stellte fest: Zeh gebrochen. Einfach nichts tun und warten. Und die Verschlechterung kam wohl daher, dass er seinen Zeh zu wenig geschont hatte und er sich dadurch leicht entzündet hatte. AB sofort absetzen. Ich sollte eigentlich BBB geben, aber auch das bekam ich nur mit Zwang in das Tier und da ich ihn nicht noch häufiger am Tag quälen wollte (2x ja allein durch das AB) ließ ich es weg und versuchte es mit normaler Ernährung. Leider war das nicht richtig - das Forum hier habe ich leider erst viel später entdeckt.

Seitdem haben wie wie befürchtet den reinsten Ärger. Erst wurde der Kot bissi matschig, dann bekam er immer wieder Bauchkrämpfe. Habe dann zwischenzeitlich alle möglichen Dinge ausprobiert, in der Hoffnung, dass er eines davon freiwillig nimmt. Unter anderem Bene Bac Pulver, RodiCareAkut,...nach dem Rodicare wured es kurz besser. Der Appetit wurde immer schlechter und dann bin ich auf das Forum gestoßen. Den ersten richtigen Durchbruch brachte Apfelpektin (ohne Zucker) aus der Apotheke. Plötzlich kam wieder Leben in das Tier und ich habe euch schon gefeiert.  :g: Mangels Huminsäure habe ich versucht, ihm Heilerde unterzujubeln, aber die nimmt er freiwillig nicht. Die Heilerdekekse hatte er mal angeknabbert, aber auch der Probebiss hat ihn nicht motiviert, mehr davon zu nehmen. Es ging dem Tier nach ca. 5 Tagen Apfelpektin wieder recht gut. Die Ernährung habe ich auf Grünfutter umgestellt. Leider ist bei uns kein Hundekotfreies Gras zu bekommen. Wir wohnen mitten in der Stadt und überalle sind Hunde und verrichten ihr Geschäft. Auch in den Parks abseits der Wege. Also bot ich ihm Endiviensalat, Chicoree, Dill, Petersilie, OREGANO (nahm er anfangs gerne, da wurd es auch besser, aber nun mag er ihn nicht mehr ...), Basilikum, Möhrenkraut, Radieschengrün, bissl Grünkohl,.... an und dachte es würde besser. Leider weit gefehlt. Ackerschachtelhalm getrocknet nahm er nach monatelangem Verschmähen richtig gerne an, deswegen gab ich ihm das auch zur freien Verfügung. Apfelzweige haben wir immer im Stall und Ölsaaten wie Fenchelsaat, Anis, Schwarzkümmelsamen, Leinsamen, Kümmel, Mariendistelsamen,... haben wir auch schon seit Monaten im Stall. Am Schwarzkümmel hatte er sich auch mal stärker bedient, aber nun nicht mehr.

Jedenfalls war es erst etwas besser, dann wurden die Köttel plötzlich wieder schlechter, er sitzt oft bissl wippend da, gibt ab und an so ein kurzes bellendes Quieken von sich und dann machte er sein Geschäft. Trotzdem stürzte er sich immer auf das Essen und kam auch betteln. Abgenommen hatte er durch die ganze AB Geschichte auch stark. Ich muss ihn mal wieder wiegen, glaube aber, dass er zugenommen hatte in der Zeit in der es ihm besser ging. Und heute - nach einem lebhaften Morgen - saß er plötzlich im Haus und hatte WIRKLICH durchfall. Das hatte er bisher selbst in seinen schlimmsten Zeiten nicht - da sahen auch die Monsterhaufen noch bissi wie verklebte Bohnen aus. Heute dann nicht mehr. Er frisst, aber es geht ihm sichtlich elend.

Ich habe schon so viele TÄ durch - auch mit einem anderen Schweinchen - und habe mich immer nur zu denen begeben, die empfoheln wurden. Bisher habe ich aber IMMER nur Ärger gehabt, die "Behandlungen" haben nichts gebracht und dem Tier nur geschadet. Außerdem habe ich immer versucht, meinen Tieren das Beste Umfeld zu schaffen und dabei gefühlt nur noch mehr Fehler gemacht :-(

Nun hoffe ich auf Eure Erfahrung. Das Apfelpektin gebe ich nun wieder und auch Heilerdepulver verfsuche ich ihm auf einem Salatblatt wieder unterzujubeln. Huminsäure ist bestellt. Ich habe Angst, dass seine Darmflora nun final im Eimer ist...  :wein:

Zum TA möchte ich erstmal nicht mehr, weil die leider bisher alle immer nur ihre Standardtherapie durchgezogen haben. Ich selbst bin auch ein Mensch, der Schulmedizin nicht verträgt. DAs haben der kleine Mann und ich scheinbar gemeinsam. Wir beiden sprechen dafür aber extrem gut auf Naturheilkunde an. Einen Meerschweinchen-Tierheilpraktiker in München kenne ich leider nicht.

Daher nach einem riesen Roman nun die Frage: Habt ihr eine Idee wie ich ihm helfen kann, was ihm guttun könnte und vor allem: Mit welchem Zeithorizont ich rechnen muss?
Natürlich soll bei mir kein Tier leiden, daher gehe ich im Zweifel natürlich zum Doc. Nachdem die Tiere aber meist danach erst wirklich gelittenhaben, würde ich vorerst gerne darauf verzichten.... :grusel:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 26. Oktober 2020, 16:41 Uhr
Hallo Biene152  :winke:

Wilkommen bei uns!
Das ist ja eine schlimme Geschichte, tut mir leid, was ihr da ertragen musstet!

Ich fasse mal zusammen, das aktuelle Problem ist erst mal "nur", dass er Verdauungsprobleme hat?
Also erst klumpige Böhnchen und Schmerzen beim Absetzen der Böhnchen, jetzt Durchfall?

Ich blick noch nicht richtig durch, hab ich das Gefühl, weils so viele Infos sind und mein Kopf mit anderem so zu ist, mag aber dennoch antworten. Ich hoffe, meine Antwort wird nicht zu wirr.

Manches in deiner Aufzählung ist für mich nicht logisch, z.B. ist eigentlich bekannt, dass Enrobactin keine Verätzungen verursachen kann.
Ich habe da vor 2,5 Jahren auch mal recherchiert, das kann man auch hier noch nachlesen, vor allem den letzten Beitrag: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=613.msg23896#msg23896 (https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=613.msg23896#msg23896)

Das 2,5% Baytril für Kälber wurde Jahrzehnte so oral eingegeben und unterscheidet sich nicht vom Enrobactin und da ist auch nichts passiert. Es wirkt nicht alkalisch, es ist alkalisch, aber die Azidität vom Enrobractin reicht meiner Recherche nach nicht aus, um Verätzungen im Hals zu verursachen und ich kenne zig Halter, die nichts vom Verdünnen wussten und auch da ist nichts geschehen. Der Tierarzt, der damals dieses Gerücht in Umlauf brachte, hat es am Ende glaub ich zurückgenommen.

Wie habt ihr die Verätzungen denn festgestellt?
Ich könnte mir eher vorstellen, dass er eine Magenaufgasung bekommen hatte, dann haben sie oft Probleme beim Schlucken und wollen auch nicht essen.

Ich bin grosser Naturheilkunde-Fan, muss aber leider sagen, dass man bei den Meerschweinchen meist ohne AB bei vielen Geschichten keine Chance hat und auch nichts die AB ersetzt. Da habe ich im Laufe der Zeit genug probiert... Ich wünschte, es wäre anders.
AB sind für Meerschweinchen in der Regel ein Segen und lebensrettend, wenn sie denn Sinn machen, also die Tiere eine Infektion haben oder man es nicht genau weiss, es dem Tier ohne findbaren Grund schlecht geht und man sie als letzte Gut-Glück-Aktion vor Euthanasie anwendet.

Bei einem gebrochenen Füsschen macht das ja aber natürlich keinen Sinn. Schade, dass die TÄ nicht sofort geröntgt haben... Aber ja, wir haben leider immer wieder das Problem, dass die TÄ diagnostisch nicht ausreichend vorgehen.

Antibiotika führen in der Regel nicht zu solchen Probleme beim Meerschweinchen, schon gar nicht jetzt nach und nach länger nach dem Absetzen. In der Regel gibt es dafür ein anderes, davon unabhängiges körperliches Problem. Es kann natürlich individuelle Unverträglichkeiten geben, aber das erklärt dann nicht so eine Reaktion nach dem Absetzen meiner Einschätzung nach.
Auch, wenn ich in der naturheilkundlichen Grundlagen-Forschung arbeite und den AB beim Menschen extrem vorsichtig begegne, selbst davon Magen-Darm-Probleme bekomme, kann ich nicht sagen, dass dies vergleichbar auch so beim Meerschweinchen wäre. Ich setze sehr oft AB ein (leider) bei meinen Tieren und habe mit sehr vielen Haltern und Notstationen Kontakt. In der Regel verursachen die AB gar nichts, selten mal Fressunlust im Laufe der Zeit und Fressunlust und/oder Durchfall in den ersten Tagen, was meist aber auch durch die Erregerabtötungung und dementsprechend freiwerdende Gifte kommen kann.
Langzeitfolgen durch AB können wir natürlich nicht immer beobachten. Allerdings kenne ich viele Meerschweinchen, die in jungen Jahren viel AB nehmen mussten, danach nie wieder Probleme hatten und gesund alt wurden. In der Regel tritt nach den ersten Tagen oder spätestens nach dem Absetzen der AB eine Besserung der oben genannten Probleme auf und dann ist es auch gut.

Daher würde ich persönlich jetzt solche Probleme nicht pauschal auf "Schaden der gesunden Darmflora durch AB" schieben, sonst hätten wir sie ja immer, denn die Darmflora wird immer geschädigt.
Ich kann mir andere Ursachen vorstellen, die müssen halt jetzt gefunden werden.
Es kann aber natürlich sein, dass sich da unerwünschte Mikroorganismen oder Parasiten im Darm vermehrt haben. Das würde auch zu der Apfelpektin-Geschichte passen, denn das stabilisiert ja die Darmflora und wirkt auch gegen Hefen.

Ich würde in dem Fall jetzt erst mal dies tun:
- Röntgenbilder und ggf. Ultraschall
- den Urin per Teststreifen sticken
- eine (ggf. mikrobiologische) Kotuntersuchung einleiten
- danach als Versuch mit Tiermoor und kurzzeitig Pektin, sowie Colosan den Darm stärken (ggf. auch Simeticon dazu, sollte er eine Aufgasung haben und gegen die Schmerzen Novalgin)


Diese Probleme mit der Verdauung hat man meiner Erfahrung nach bei Parasiten, bei Problemen der Harnwege oder bei anderen organischen Erkrankungen.
Deswegen rate ich jetzt auch zum Urinstick-Test, denn bei einer Blasenentzündung und auch bei einem Harnstein sind oft als erstes nur Schmerzen bei der Verdauung (Aufgasung, Schmerzlaute) und eine komische Konsistenz der Böhnchen auffällig.

Generell würde ich jetzt bei der Symptomatik wirklich raten, ihn komplett einmal röntgen zu lassen (von oben und von der Seite).
Auch wenn du jetzt nicht zum TA möchtest eigentlich, normal würde ich jetzt in dem Fall zeitnah zum TA Besuch für die Röntgenbilder raten.
Würde ich das jetzt nicht raten, könnte ich es nicht verantworten, wenn er deswegen keine Chance hätte am Ende, weil man wichtige Dinge übersehen hätte ohne die bildgebende Diagnostik... Ich klappere erst immer alle verfügbare Diagnostik ab (Röntgen, Schall, Check von Urin und Kot).
Oft findet man da Dinge, die man nie erwartet und dementsprechen auch nicht behandelt hätte.
Wenn man durch bildgebende Diagnostik keine Hinweise findet in Bezug auf manche mögliche Erkrankungen, wäre das ja auch ein wichtiger Hinweis.

Dann beim Röntgen könnte man auch sehen, wie Magen und Darm so aussehen, ob er da eine Aufgasung hat etc.. (Wenn nicht geschallt wird, könnte man ihm vorher Bariumsulfat füttern, das ist ein Röntgenkontrastmittel und zeigt dann gut den Weg durch den Darm an und wie schnell die Verdauung vonstatten geht. Würde jetzt aber erst mal so röntgen lassen.)

Im weiteren Zweifel, wenn man nichts findet, würde ich sogar dann auch gleich einmal komplett schallen lassen, ob man Veränderungen der Organe erkennt oder freie Flüssigkeit im Darm wegen Darmentzündung etc.

Dazu würde ich den Kot checken lassen und den Urin sticken, kann man beim TA machen lassen oder auch selbst.
Eine Anleitung für das eigenständige Urinsticken findest du hier:
https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1303.msg19027#msg19027 (https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1303.msg19027#msg19027)
(würde ich generell als Routine-Check ab und zu empfehlen :-) )

Wenn kein Blut im Urin ist, heisst es nicht, dass kein Stein drin ist - und er kann auch eine Blasenentzündung haben, obwohl er erst Marbofloxacin hatte, weil das gegen manche Blasenentzündungen nicht wirkt.

Da er die Probleme scheinbar schon vor der AB Gabe anfänglich hatte und ich es komisch finde, dass die Verletzung mit dem Fuss da schon länger her war scheinbar, würde ich den Urin in jedem Fall zur Sicherheit testen. Eine Blasenentzündung gesellt sich oft dazu, wenn sie angeschlagen sind und äussert sich beim Meerschweinchen selten typisch durch Weinen beim Pieseln und richtig sichtbar Blut im Urin kommt meist erst nach vielen Wochen der schwelenden Entzündung in der Blase.

Für die Kotuntersuchung kann man verschiedenes machen: bei einem guten Tierarzt den Kot auf Würmer, Hefen, Kokzidien testen lassen (3 Tage Sammelprobe mit einer frischen Probe drin), den Kot ins Insitut für Parasitologie der TiHo Hannover schicken (3 Tage sammeln und einfach in einer Tüte mit Online ausdruckbarem Probenbegleitschein, entsprechende Untersuchung kostet 12 Euro, Ergebnis hat man nach 2 Tagen in der Regel).
Bei letzterer Variante sind keine Hefen dabei, daher würde ich den Kot lieber beim TA checken lassen. Ggf. im Notfall sollte es ihm jetzt ja schlechter gehen auch eine frische Probe.

Die sicherste Analyse (und die teuerste) wäre aber, den Kot über den Tierarzt in ein Labor wie z.B. Laboklin schicken zu lassen für eine zusätzlich mikrobiologische Analyse.
Dort wird dann neben diesen Erregern auch geschaut, ob es unerwünschte Bakterien gibt und auch Hefearten. Candida im Darm z.B. wird manchmal nur so entdeckt und nicht durch eine normale Analyse beim Tierarzt.
Im Vorfeld würde ich nach dem Preis fragen. Bei Laboklin hat die Analyse eine Freundin um die 60 Euro gekostet, dem Schweinchen aber das Leben gerettet, weil man einen Darmkeim fand, der zu einer Darmentzündung geführt hatte. Mit dem wurde dann ein Antibiogramm gemacht und ein AB konnte gezielt eingesetzt werden.
Eine andere Freundin hatte ein Schwein mit chronischem Durchfall und liess die Analyse machen, aber die TÄ schickte die meines Wissens nach woanders hin und sie zahlte um die 300 Euro, ggf. weil aber auch viele verschiedene Erreger gefunden wurden (es wurden da aber keine Antibiogramme gemacht, die den Preis hätten erklärt). Das hat sich schon gelohnt, das Schwein wurde nach der entsprechenden Behandlung nach Monaten endlich den flüssigen Durchfall los. Aber wenn ein anderes Labor die gleiche Analyse ggf. günstiger anbietet, würde ich das natürlich vorziehen.

Du könntest nach der Kotprobe mit Tiermoor arbeiten. Ich kann das von Sonnenmoor empfehlen :-) Das enthält auch Huminsäuren, hier habe ich mehr geschrieben (hast du vielleicht schon gelesen): https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1452.msg21313#msg21313 (https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1452.msg21313#msg21313)

Ebenfalls würde ich eine Kur mit Colosan empfehlen, was zur Darmheilung beitragen kann: dazu gibst hier auf meiner FB Seite einen Text zu https://www.facebook.com/DieSchweinebande/photos/a.930867893627933/2366958126685562?type=3&sfns=mo (https://www.facebook.com/DieSchweinebande/photos/a.930867893627933/2366958126685562?type=3&sfns=mo)


Ich find es toll, wie viel Mühe du dir gibst :-)
Die Ernährung hört sich gut an! Das mit dem Gras wäre natürlich das Beste, aber leider nun auch immer schwieriger, vielleicht kannst du an Bambus kommen? Ich hab schon Glück über eine Ebay Kleinanzeige, die ich veröffentlich habe, gehabt, wenn Leute Bambus im Garten hatten und ich schneiden kommen durfte :-)
Gibst du auch Nadelhölzer, Efeu (toll für den Darm) und andere Zweige wie Eiche?

Heilerde hat bei mir meist auch keiner so genommen, daher gebe ich sie, wie Huminsäure/Tiermoor auch, meist in einem Brei mit Gerstengraspulver :-)

Die Zähne sind okay, nehme ich an? Grundlegend kann er kauen?


Das mit den THPs finde ich sehr schwierig.
Ich habe jahrelang mit THPs in meinem Umfeld gearbeitet, aber bin irgendwann davon abgekommen, weil es meinen Tieren nicht wirklich was gebracht hat häufig, wenn die Diagnose nicht ganz klar war. Und dies ist öfter der Fall, als man denkt.
Leider kennen sich die wenigsten ausreichend mit Meerschweinchen aus (selbst die, mit denen ich Kontakt hatte, die sich Meerschweinchen-Spezialisten nennen,  und ich finde es irgendwie grausam, wenn die Tiere behandelt werden, ohne dass das eigentliche Problem überhaupt erkannt wird. Z.B. ist bei vielen Durchfall-Erkrankungen ein ganz anderes organisches Problem oder gar die Zähne die Ursache und die THPs bei mir haben immer dann den Darm behandelt, ohne dies zu erkennen.
Deswegen verlasse ich mich jetzt lieber auf mich selbst und hole mir höchstens wenn ich die genaue Ursache kenne einen Behandlungstipp bei einer THP oder lasse akupunktieren oder so.

Was bei uns auch bei den Schweinchen oft geholfen hat bei Problemen, die man jetzt nicht (allein) auf eine rein "körperliche" Ursache zurückführen konnte (schwer zu beschreiben, damit meine ich einen Tumor, eine akute Entzündung, ein Herzproblem, Blasenstein, Zahnprobleme etc.), sondern bei der man das Problem eher auf einer anderen Ebene vermutet hat, war eine Behandlung von einer Pferdeosteopathin.
Diese hat sich auf Schock im Gewebe (viszerale Osteopathie) spezialisiert und meinen Tieren auch schon oft über die Ferne helfen können, mir ebenfalls.
Erst danach konnten sie auch zum Teil auf Homöopathie ganz anders, viel besser, reagieren.
Ich habe dazu hier was geschrieben: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1680.msg25359#msg25359 (https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1680.msg25359#msg25359)

Ggf. könnte das auch zusätzlich noch eine Möglichkeit sein, um seinem Darm zu helfen. Urin sticken etc. würde ich dennoch empfehlen. Wenn wir schon ein massives körperliches Problem haben, sollte dies auch behandelt werden (das vergessen in meinen Augen auch viele THPs...), aber die Grundlage für die Krankheit liegt ja, wenn man es ganzheitlich sehen will, meist auf einer anderen Ebene und diese Ursache sollte man finden, wenn man möchte, dass das Schwein dauerhaft gesund werden kann. Da ist bei uns häufig dieser letztgenannte Ansatz hier sehr erfolgreich gewesen :-)

Das alles würde ich aber hinten anstellen und erst mal Diagnostik betreiben.
Meiner Erfahrung nach kommt sowas so in der Form nicht einfach durch eine AB Gabe, schon gar nicht sich verschlechternde Beschwerden nach dem Absetzen des AB.
Ich würde daher wirklich, da es ihm ja auch schlecht zu gehen scheint, zum TA gehen und Röntgenbilder von oben und von der Seite vom kompletten Körper machen lassen. Du kannst dir die Bilder schicken lassen, wenn du magst und wir schauen im Zweifel hier mal drüber :-)
Du musst ja auch nicht machen, was der TA dann so vorschlägt als Therapie, was gefunden wird. Oder die Medis zur Sicherheit mitnehmen und dann mit uns hier oder sonst wem in Ruhe entscheiden, ob du sie geben magst.
Aber Röntgenbilder vom Körper würde ich jetzt in dem Fall schon zur Sicherheit machen lassen, wenn nicht sogar dazu auch einen Ultraschall.


(PS: mittlerweile habe ich von vielen angeblich tollen TÄ in München gehört und war nach Erzählungen anderer Halter immer schwer schockiert, wie unlogisch und zum Teil ohne wichtige Diagnostik da vorgegangen wird und was für unnütze oder in meinen Augen kontraproduktive Mittel gegeben werden. Leider ist das aber bei uns in NRW nicht viel besser... ich suche daher immer einen guten TA, der die Diagnostik und auch OPs gut erledigt und auf meine Wünsche reagiert, aber alles andere überlege ich dann zusammen mit unseren Meerschweinchen-Tierschutz-Kontakten und in erfahrenen Schweinehalter-Kreisen... Traurig, aber wahr, mir haben das Wissen und die Erfahrungen anderer Halter im Laufe der Zeit mehr geholfen in Bezug auf kranke Meerschweinchen, als die TÄ, auch wenn natürlich nicht alle schlecht sind :-) )
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 26. Oktober 2020, 17:02 Uhr
Zum Glück hat Vio schon geantwortet. Mit ihrer Erfahrung kann ich ohnehin nicht mithalten und will daher nur Kleinigkeiten aus meiner Erfahrung ergänzen:

Wenn Du schon Huminsäure bestellt hast: Ist es Sobamin? Das gebe ich nach AB einige Zeit. Um es möglichst ohne Stress verabreichen zu können, habe ich folgende Mischung gefunden, die bei unseren Tieren relativ willig bis gerne genommen wird: Pro Tier 1 große Messerspitze Sobamin + 1 kleine Messerspitze Pektin vermischen und etwas ungesüßten Apfelsaft hinzufügen. Das ziehe ich auf 1ml-Spritzen auf. Die passen am besten in das kleine Mäulchen. Mit 2-3 Spritzenfüllungen ist das meiste verbraucht.

Du kannst natürlich auch auf Tiermoor wechseln, aber das hast Du ja vermutlich nicht im Haus bisher.

Colosan soll nach einigen Aussagen von Haltern nicht gerne genommen werden. Daher mache ich hier auch eine Mischung (für 1kg Schweinchen): 0,3 ml Colosan auf 1ml-Spritze aufziehen und mit Apfelsaft auffüllen. Damit haben es bisher 5 Tiere relativ willig bis gerne genommen.

Falls Du Colosan und Huminsäure geben willst, würde ich einen deutlichen zeitlichen Abstand dazwischen lassen.

Du schreibst, dass Du die Ernährung auf Grünfutter umgestellt hast. Wie lange ist das her und was hat er vorher gefressen?
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 26. Oktober 2020, 21:53 Uhr
Hallo zusammen,

also erstmal einen ganz ganz lieben Dank für die raschen und ausführlichen Antworten auf meinen Roman  :fr:
Ich wollte meinen Beitrag eigentlich nochmal bearbeiten im Nachhinein, weil ich ihn teils auch echt wirr geschrieben fand. Nur habe ich keine entsprechende Funktion gefunden  :frag:

Also de facto war Karli immer anfällig, von Beginn an. Er hat immer wieder mal Augentränen und hatte immer wieder mal einen komischen Köttel dabei. Hat aber immer sein Gewicht sehr gut gehalten, war lebensfroh, hat fleißig gebettelt und daher habe ich da nicht weiter nachsuchen lassen, weil er eben auch kein atypisches Verhalten zeigte.  Durchfall und die starken Krämpfe hatte er damals nach dem Enrobactin das erste Mal und dann irgendwann nicht mehr. Das kam jetzt erst nach dem Marbocyl wieder. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass er die Krämpfe auch zwischenzeitlich untertags mal hatte, das es ja idR nicht allzu lange anhält und ich normalerweise arbeiten bin. Durch Corona sitze ich nun fast den ganzen Tag bei meinen Tieren und sehe so etwas dadurch vielleicht auch erst. Den Durchfall hätte ich aber natürlich zuvor auch bemerkt und den hatte er definitiv nicht. Auch das Gewicht war nie ein Problem, er hat es perfekt gehalten.   Und wenn er beim TA war, wurden auch Dinge wie Köttel, Urin etc. mituntersucht (ich habe auch ab und an mal Kotproben so abgegeben), aber nie etwas gefunden. Geröntgt wurde er allerdings bis auf den Zeh nie...
Also irgendetwas hat er. Vielleicht sollte man da jetzt wirklich mal genauer suchen. Das mit den entsprechenden Kotproben etc. finde ich sinnvoll und auch das mit dem Röntgen scheint mir eine sehr gute Idee zu sein! Zumindest muss dafür nicht wieder an ihm rumgepiekst werden o.Ä. und wir haben ein genaueres Bild. Es wurde schonmal vermutet, dass er Leukose hat, aber einen Beleg dafür haben wir nicht. Vielleicht hat er ja doch einen Tumor oder so, aber den würde man denke ich dann ja auch im Röntgenbild sehen.

Zum Enrobactin: Im Letzten kann wohl nur eine Autopsie (wenn überhaupt noch) Gewissheit bringen, ob bleibende Verletzungen in der Speiseröhre entstanden waren. Ich habe damals zahlreiche Foren durchforstet, Tierärzte abtelefoniert und sogar den Hersteller angerufen. Der Hersteller bestritt auch die ätzende Wirkung, wusste aber komischerweise, dass WENN etwas aufträte, dies umgehend (wenige Sekunden) nach Eingabe passieren würde (so teilte man mir am Telefon mit). Sehr merkwürdig, denn genau das war bei Karli der Fall. Im Prinzip krümmte er sich wenige Sekunden nach der Eingabe zusammen, wimmerte, klapperte mit den Zähnen und ließ sich von der Tränke das Wasser im Prinzip ins Mäulchen laufen, immer weiter. Ich selbst gab dann noch aus der Spritze immer weiter Flüssigkeit hinterher. Das wäre im Falle einer Verätzung durch eine Lauge auch logisch, denn durch Verdünnung wird sie neutralisiert. In diversen Foren wurden ähnliche Fälle berichtet und wiederum auch einige andere, die nie Probleme hatten. Das mit dem Baytril habe ich auch gehört. Schon komisch irgendwie  :frage: Alle TÄ, mit denen ich gesprochen hatte, bestätigten mir, dass so etwas bei dem Medikament bekannt sei und dass die Tiere höchst verschieden darauf reagieren. Aber was es im Letzten auch war (es ist denke ich auch jetzt wurscht, denn passiert ist passiert): Es war für ihn eine bleibende Erfahrung bis heute wie es scheint  :grusel:

Was das Thema Ernährung angeht: Bei uns gab es nie Trockenfutter, sondern immer Gemüse und Salat. Zudem Heu immer zur Verfügung und dabei mehrere Heusorten. Timothee-Heu wurde immer gut vertragen und neuerdings habe ich noch ein "Gesundheitsheu" aus dem Hunsrück, das wirklich gut ankommt. Ansonsten immer Sämereien zur freien Verfügung wie Kümmel, Schwarzkümmel, Fenchel, Anis, Mariendistel, Leinsamen, ab und an mal wenige Sonnenblumenkerne für alle. An Zweigen bislang nur Apfelzweige, aber da kann ich mich gerne mal nach Ergänzungen umsehen. An Bambus komme ich bislang nicht, aber da kann ich mal gucken. Efeu: Da gibt es doch auch verschiedene Sorten? Den habe ich leider auch nicht da, da müsste ich mal schauen, wo ich den her nehme. Kann ich da jeden nehmen, den ich irgendwo wachsen sehe?  Seit neuestem liegt im Futternapf auch eine Kohletablette (bislang unberührt) und die Heilerdekekse. Ackerschachtelhalm gibt es getrocknet und ab und an eine Waldwühlbox vom Schnuffelzwerge-Futtershop. Da sind auch Nadeln und Holzstücke von Nadelbäumen drin. Den Dinkel im Spelz sammele ich mittlerweile immer raus. Lasse aktuell aber alles komplett weg.

Der Unterschied zur Fütterung jetzt war, dass es immer recht wenig Salat, Kräuter und Karottengrün gab, da es immer hieß, das sei nicht so gut wegen Nitrat bzw. Calcium und dafür mehr Knollengemüse wie Fenchel, Karotte, Petersilienwurzel und eben Paprika und Brokkoli. Eine Tierärztin meinte, ich solle auch keinesfalls zu viel frische Kräuter verfüttern wegen der Blase und sie am besten ganz weglassen. Da ich das aber irgendwann total unlogisch fand bei einem Tier, das sich auf der Wiese von Gräsern und Kräutern ernährt, gab ich sie zumindest in kleinen Mengen irgendwann wieder mit dazu. Ich habe die Fütterung dahingehend umgestellt, als dass ich nun hauptsächlich Grünfutter gebe und alles andere drastisch reduziert habe. Knollengemüse bis auf Karotte gibt es aktuell gar nicht. Paprika lieben meine Tiere, aber ich habe auch sie reduziert. Die Karotte rührt Karl wenig an, also das wird glaube ich nicht ursächlich für seine Probleme sein.

Kauen kann er gut und tut das auch reichlich. Auch Heu frisst er vom Kauen her scheinbar ohne Schwierigkeiten. Es gibt Phasen, da ist er als wäre nix gewesen (wie jetzt gerade...lebhaft, schlemmend, glattes, glänzendes Fell,...) und dann wenige Stunden später sitzt er mit struppigem Fell da und sieht einfach nur elend aus. Es können auch mal einige Tage vergehen, an denen alles supi ist. Schöne Bohnen, gutes Wohlbefinden (die Bohnenform passt immer genau zu seinem Verhalten) und dann plötzlich schlägt es ohne ersichtlichen Grund wieder um.  :aug: Ich war in der letzten Woche ja sogar noch total optimistisch. Nachdem er jetzt über Monate seine Mädels nicht mehr gedeckt bzw. "beglückt" hat, fand er letzte Woche sogar noch seine Männlichkeit wieder....dachte mir "jetzt sind wir auf nem guten Weg". Und nun, innerhalb von zwei Tagen, hat sich das Blatt total gewendet...komisch.

Ihr habt mir auf jeden Fall wirklich Mut gemacht. Danke!  :fr: :fr: Ich werde morgen mal bei den TÄ anrufen und fragen, wann ein Termin zu bekommen ist für die Untersuchungen. Den Kot sammele ich ab heute nochmal, das muss ja ein paar Tage gehen. Und dann versuchen wir es nochmal.... danke euch auch für eure "Verdünnungstipps" - das ist schon viel wert, wenn man sich die Gewalt sparen kann.  :freu:

Ich finde es immer schwer, für so ein Tier zu entscheiden, vor allem wenn in der Vergangenheit schon so viel schiefgelaufen ist. Meine Tiere sind mir viel wert und ich mache mir viele Gedanken, lese viel, probiere viel aus und habe auch schon einiges an Geld ausgegeben, wo einige Personen (aus mir unverständlichen Gründen) nur noch mit den Augen gerollt haben. Aber trotzdem kann ich ihnen leider nicht erklären was ich tue und da versuche ich immer abzuwägen, was für das Tier nun mehr Stress bedeutet. Wenn er natürlich nun fast den ganzen Tag mit Bauchweh im Stall sitzt (wie heute der Fall scheinbar), dann ist es Quälerei und dann muss natürlich etwas passieren, ganz klar. :traurig:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 27. Oktober 2020, 10:51 Uhr
Wenn die veränderten Böhnchen und das schlechte Befinden wiederholt zusammengefallen sind, besteht ja eine Chance, dass Colosan und Huminsäure helfen. Da es zumindest nicht schaden kann und mit großer Wahrscheinlichkeit nützt, selbst wenn der Darm nicht das eigentliche Problem sein sollte, würde ich gleich folgendes versuchen:

Morgens Colosan und Simeticon, abends Huminsäure und Simeticon. Du könntest natürlich gerade das Simeticon auch noch mittags und spät abends geben. Vio schreibt auch, dass man Colosan alle paar Stunden geben kann in akuten Fällen. Du musst Du schauen, was er ohne großen Stress nimmt. Zweimal am Tag würde ich in seiner Situation aber dem Schweinchen zumindest zumuten, da ihm ja geholfen werden muss.

Simeticon würde ich auf jeden Fall als ein Produkt ohne Zucker geben, also z.B. Magen-Darm-Entspannung von Klosterfrau. Da Simeticon nicht vom Körper aufgenommen wird, kann es nichts schaden, falls es ein paar Tage unnötiger Weise gegeben wird. Falls er Blähungen hat, wird es ihm helfen. Nach dem Röntgen kann man es ja ggf. weglassen, wenn es offensichtlich keine Aufgasung gibt.

Bzgl. Efeu liest man an den meisten Stellen, dass es giftig sei. Hier im Forum ist die einzige Stelle, die ich kenne, wo es anders gesehen wird. Bisher scheint hier kein Tier Schaden daran genommen zu haben. Auch in anderen Foren wird berichtet von Tieren, die es "versehentlich" fraßen und nie habe ich dann von Problemen gelesen. Ich hatte neulich noch irgendwo gelesen, dass die ggf. kritischen Bestandteile in alten Pflanzen höher wäre. Die erkennst Du an den weniger eingekerbten Blättern, ggf. Blüten oder Früchten. Wenn Du Efeu also probieren willst, solltest Du es eigentlich überall in Parks, im Wald u.ä. finden. Du brauchst ja auch keine Unmengen davon. Ein paar Blätter kannst Du sicherlich ohne Probleme im öffentlichen Raum wegnehmen.

Alles gute für den Kleinen und halte uns bitte auf dem Laufenden!
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 27. Oktober 2020, 14:53 Uhr
Hab heute leider kaum Zeit zu Antworten.

Narnia hat schon geschrieben, was ich auch empfehlen würde, auf jeden Fall Colosan zu nutzen und auch würde ich zu Huminsäure oder am besten Tiermoor raten :-)
(Toller Tipp mit dem Colosan auffüllen mit Apfelsaft by the way! Muss ich auch mal probieren bei Gelegenheit)

Genau, es geht jede Sorte Efeu, mehr Infos hier:
https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=579.msg26518;topicseen#new
Mittlerweile wird immer bekannter, dass der nicht so schlimm bzw. giftig ist, sondern heilsam sein kann :-)

Was die Verätzungen angeht, ich glaub dir in jedem Fall, dass du das so beobachtet hast :-)
Aber erklären kann ich es nicht, weil es eigentlich bei der Azidität von Enrobactin noch gar keine Verätzungen geben sollte und andere Schweine da pur auch keine Probleme mit haben.
Manchmal haben die Schweine Rachenentzündungen, die Zufallsbefunde sind oder sich mit was spitzen im Maul verletzt. Das wäre vielleicht eine andere Situation, wenn da eine Wunde wäre, dann das Enrobactin pur drauf trifft und es dann brennt oder so?
Ich weiss es in jedem Fall nicht. Schau wenn du magst gern nochmal in meinen Link dazu, der letzte Kommentar enthält dazu einige Infos von mir.

Ist halt schade, dass der TA einfach nicht erwähnt hat, dass es am besten verdünnt werden sollte zur Sicherheit... Aber kennt man ja. viele TÄ erwähnen nicht mal, dass man die Schilddrüsentabletten für Schilddrüsenüberfunktion nur mit Handschuhen geben darf, weil sie über die Haut beim Menschen wirken und diese (ich kenne solche Fälle) dann enie Schilddrüsenunterfunktion bekommen können im Laufe der Zeit...
Sowas alles sollte man doch beim TA als Info erwarten, finde ich immer...

Ich kann nicht gut einschätzen, ob er jetzt schon immer ein Problem mit dem Darm hat und die AB das einfach verstärkt haben oder noch was dazu kommt. Urin sticken kann man ja selbst und einfach den Urin aufziehen aus Streu oder Fleece mit einer Spritze auf den Stick geben schadet ja nicht :-)
Und die Röntgenbilder wenn noch nicht geschehen wären wohl auch nicht schlecht.
Kot würde ich dann tatsächlich die mikrobiologische Analyse machen lassen :-)

Und nach allem, was für euch traumatisch war in der letzten Zeit, kann ich dir wirklich dann raten, dass du vielleicht einen Termin mit Selina Dörling ausmachst, der Pferdeosteopathin :-)
Ich weiss nicht, ob das was für dich ist, auch über die Ferne, viele können nicht daran glauben, dass es dann was bringt. Aber man muss zum Glück nicht daran glauben. Sie nimmt für ein Meerschweinchen egal wie lange die Sitzung dauert einen 2stelligen Betrag, welchen aktuell genau, weiss ich nicht. Bei manchen Fällen hat es mir mehr gebracht als die Checks beim TA, es kommt halt auf die Ursache an.
z.B. in diesem Fall https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1663.msg25126#msg25126
Das ist nun bald 2 Jahre her und das Schweinchen hält sich toll, ist nun über 7 Jahre alt. Hätte ich nie gedacht, weil ich damals sehr verzweifelt war und dachte, weil es ihr immer schlechter ging, sie müsste bald gehen...
Dank der Pferdeosteopathin konnten wir das Steuer herumreissen :-)

Es gibt auch ein Kastrationstrauma, bei jedem Kastraten, dies betrifft sehr häufig auch den Darm und kann da zu Problemen führen. Selina ist Spezialistin dafür :-) Hier ein Bericht dazu (zwar von Pferden, betrifft unsere Kleinen aber auch) https://360gradpferd.de/kastrationstrauma/

Vielleicht hilft das auch weiter :-)

Ich würde ansonsten selbst auch noch frische Nadelhölzer sammeln, kennst du die Pflanzenbestimmungsgruppe im FB für Kleintierhalter? Das ist eine Hilfe, falls man sich mal nicht sicher ist, welcher Baum, ob es Eibe ist usw.

Ich weiss gut, was du mit dem letzten Abschnitt meinst... leider gibt es solche Tierhalter und ich kann auch nicht verstehen, wenn man die Tiere in ihrem Leid alleine lässt :(
Ich gehöre auch zu den Haltern, die bis ans Ende der Welt laufen würden für ihre Tiere. Ich weiss, dass manche das würden, aber durch äussere Umstände eingeschränkt sind und so eben nur bedingt helfen können. Da ist es manchmal schwierig.
Aber ich meine jetzt Halter, denen das Tier einfach nicht wichtig genug ist...
Umso mehr freue ich mich immer, wenn ich lese, dass jemand so bemüht und engagiert ist wie du  :bravo:
Ich hoffe, ihr findet einen guten Weg für den Schatz, dass es ihm bald besser geht dann! :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 27. Oktober 2020, 18:53 Uhr
Wenn die veränderten Böhnchen und das schlechte Befinden wiederholt zusammengefallen sind, besteht ja eine Chance, dass Colosan und Huminsäure helfen. Da es zumindest nicht schaden kann und mit großer Wahrscheinlichkeit nützt, selbst wenn der Darm nicht das eigentliche Problem sein sollte, würde ich gleich folgendes versuchen:

Morgens Colosan und Simeticon, abends Huminsäure und Simeticon. Du könntest natürlich gerade das Simeticon auch noch mittags und spät abends geben. Vio schreibt auch, dass man Colosan alle paar Stunden geben kann in akuten Fällen. Du musst Du schauen, was er ohne großen Stress nimmt. Zweimal am Tag würde ich in seiner Situation aber dem Schweinchen zumindest zumuten, da ihm ja geholfen werden muss.

Simeticon würde ich auf jeden Fall als ein Produkt ohne Zucker geben, also z.B. Magen-Darm-Entspannung von Klosterfrau. Da Simeticon nicht vom Körper aufgenommen wird, kann es nichts schaden, falls es ein paar Tage unnötiger Weise gegeben wird. Falls er Blähungen hat, wird es ihm helfen. Nach dem Röntgen kann man es ja ggf. weglassen, wenn es offensichtlich keine Aufgasung gibt.

Bzgl. Efeu liest man an den meisten Stellen, dass es giftig sei. Hier im Forum ist die einzige Stelle, die ich kenne, wo es anders gesehen wird. Bisher scheint hier kein Tier Schaden daran genommen zu haben. Auch in anderen Foren wird berichtet von Tieren, die es "versehentlich" fraßen und nie habe ich dann von Problemen gelesen. Ich hatte neulich noch irgendwo gelesen, dass die ggf. kritischen Bestandteile in alten Pflanzen höher wäre. Die erkennst Du an den weniger eingekerbten Blättern, ggf. Blüten oder Früchten. Wenn Du Efeu also probieren willst, solltest Du es eigentlich überall in Parks, im Wald u.ä. finden. Du brauchst ja auch keine Unmengen davon. Ein paar Blätter kannst Du sicherlich ohne Probleme im öffentlichen Raum wegnehmen.

Alles gute für den Kleinen und halte uns bitte auf dem Laufenden!

Lieben Dank für die Tipps! Das werde ich auf jeden Fall versuchen - ich meine schaden wird es wohl nichts und wie Du schon sagst: Selbst wenn das Problem woanders liegt, schadet es sicher nicht, dem Darm zu helfen und wird so oder so wahrscheinlich notwendig sein. Huminsäure (Sobamin) ist bestellt und Tiermoor bestelle ich gleich noch hinterher. Auch Colosan habe ich noch nicht - ist ebenfalls bestellt und trifft hoffentlich dann morgen bei mir ein.  :-)

Wegen Efeu werde ich mich draußen mal umsehen, auch wenn mir dabei mulmig ist, muss ich zugeben.  :grusel: :g:

Karli sieht zwar noch bissi mitgenommen aus, aber war heute recht gut drauf, sehr aktiv und seeeeeehr intensiv am Betteln. Apfelpektin hat er heute erstmalig freiwillig mit Endivie auch in größeren Mengen genommen und sich mit Kümmel und Schwarzkümmel den Bauch vollgeschlagen. Das fing gestern schon an. Könnte mir gut vorstellen, dass entweder eine Entzündung mit dabei ist oder aber vielleicht Hefen? Zumindest haben seine Köttel alle extreme Zipfel mittlerweile. Das hatten sie sonst nicht (zumindest nicht so viele und nicht so stark). Leider frisst er aktuell einfach keinen Oregano....der soll ja auch pilzfeindlich sein. Werde nochmal welchen im Laden kaufen, sofern ich einen bekomme. Der ist etwas weicher als meiner auf dem Balkon, vielleicht mundet der besser. Oreganoöl für Menschen habe ich auch da, aber das ist dermaßen scharf, dass ich da unsicher bin, wie ich das für Meeris am besten verdünne....wenn, dann eh nur mit einem anderen Öl, weil es sich in Wasser nicht auflöst (logischerweise  :g:).

Mehr möchte ich vor der Befundgebung erstmal nicht probieren, weil ich natürlich auch nichts verfälschen will. Wenn da etwas ist, das nicht hinein gehört, dann soll es sich bitte zeigen  :g:


Hab heute leider kaum Zeit zu Antworten.

Narnia hat schon geschrieben, was ich auch empfehlen würde, auf jeden Fall Colosan zu nutzen und auch würde ich zu Huminsäure oder am besten Tiermoor raten :-)
(Toller Tipp mit dem Colosan auffüllen mit Apfelsaft by the way! Muss ich auch mal probieren bei Gelegenheit)

Genau, es geht jede Sorte Efeu, mehr Infos hier:
https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=579.msg26518;topicseen#new
Mittlerweile wird immer bekannter, dass der nicht so schlimm bzw. giftig ist, sondern heilsam sein kann :-)

Was die Verätzungen angeht, ich glaub dir in jedem Fall, dass du das so beobachtet hast :-)
Aber erklären kann ich es nicht, weil es eigentlich bei der Azidität von Enrobactin noch gar keine Verätzungen geben sollte und andere Schweine da pur auch keine Probleme mit haben.
Manchmal haben die Schweine Rachenentzündungen, die Zufallsbefunde sind oder sich mit was spitzen im Maul verletzt. Das wäre vielleicht eine andere Situation, wenn da eine Wunde wäre, dann das Enrobactin pur drauf trifft und es dann brennt oder so?
Ich weiss es in jedem Fall nicht. Schau wenn du magst gern nochmal in meinen Link dazu, der letzte Kommentar enthält dazu einige Infos von mir.

Ist halt schade, dass der TA einfach nicht erwähnt hat, dass es am besten verdünnt werden sollte zur Sicherheit... Aber kennt man ja. viele TÄ erwähnen nicht mal, dass man die Schilddrüsentabletten für Schilddrüsenüberfunktion nur mit Handschuhen geben darf, weil sie über die Haut beim Menschen wirken und diese (ich kenne solche Fälle) dann enie Schilddrüsenunterfunktion bekommen können im Laufe der Zeit...
Sowas alles sollte man doch beim TA als Info erwarten, finde ich immer...

Ich kann nicht gut einschätzen, ob er jetzt schon immer ein Problem mit dem Darm hat und die AB das einfach verstärkt haben oder noch was dazu kommt. Urin sticken kann man ja selbst und einfach den Urin aufziehen aus Streu oder Fleece mit einer Spritze auf den Stick geben schadet ja nicht :-)
Und die Röntgenbilder wenn noch nicht geschehen wären wohl auch nicht schlecht.
Kot würde ich dann tatsächlich die mikrobiologische Analyse machen lassen :-)

Und nach allem, was für euch traumatisch war in der letzten Zeit, kann ich dir wirklich dann raten, dass du vielleicht einen Termin mit Selina Dörling ausmachst, der Pferdeosteopathin :-)
Ich weiss nicht, ob das was für dich ist, auch über die Ferne, viele können nicht daran glauben, dass es dann was bringt. Aber man muss zum Glück nicht daran glauben. Sie nimmt für ein Meerschweinchen egal wie lange die Sitzung dauert einen 2stelligen Betrag, welchen aktuell genau, weiss ich nicht. Bei manchen Fällen hat es mir mehr gebracht als die Checks beim TA, es kommt halt auf die Ursache an.
z.B. in diesem Fall https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1663.msg25126#msg25126
Das ist nun bald 2 Jahre her und das Schweinchen hält sich toll, ist nun über 7 Jahre alt. Hätte ich nie gedacht, weil ich damals sehr verzweifelt war und dachte, weil es ihr immer schlechter ging, sie müsste bald gehen...
Dank der Pferdeosteopathin konnten wir das Steuer herumreissen :-)

Es gibt auch ein Kastrationstrauma, bei jedem Kastraten, dies betrifft sehr häufig auch den Darm und kann da zu Problemen führen. Selina ist Spezialistin dafür :-) Hier ein Bericht dazu (zwar von Pferden, betrifft unsere Kleinen aber auch) https://360gradpferd.de/kastrationstrauma/

Vielleicht hilft das auch weiter :-)

Ich würde ansonsten selbst auch noch frische Nadelhölzer sammeln, kennst du die Pflanzenbestimmungsgruppe im FB für Kleintierhalter? Das ist eine Hilfe, falls man sich mal nicht sicher ist, welcher Baum, ob es Eibe ist usw.

Ich weiss gut, was du mit dem letzten Abschnitt meinst... leider gibt es solche Tierhalter und ich kann auch nicht verstehen, wenn man die Tiere in ihrem Leid alleine lässt :(
Ich gehöre auch zu den Haltern, die bis ans Ende der Welt laufen würden für ihre Tiere. Ich weiss, dass manche das würden, aber durch äussere Umstände eingeschränkt sind und so eben nur bedingt helfen können. Da ist es manchmal schwierig.
Aber ich meine jetzt Halter, denen das Tier einfach nicht wichtig genug ist...
Umso mehr freue ich mich immer, wenn ich lese, dass jemand so bemüht und engagiert ist wie du  :bravo:
Ich hoffe, ihr findet einen guten Weg für den Schatz, dass es ihm bald besser geht dann! :-)


Ganz ganz lieben Dank für Deine Antwort - werde beides bestellen bzw. Huminsäure kommt hoffentlich morgen schon an, dann geht es los  :g:

Du, deine Vermutungen bzgl. "Enrobactin" können natürlich auch sein! Im Letzten erhebe ich natürlich keinerlei Anspruch auf Richtigkeit, da ich ja auch nur von außen zuschauen konnte. Es kann durchaus sein, dass er vielleicht empfindliche Schleimhäute hat oder vielleicht schon verletzt war. Alles möglich - aber für uns beide war es ein Schock  ;) Ich - damals noch gaaaanz frische Meerihalterin - und dann sowas. :g: Bin da heute auch sehr unbeholfen, aber damals noch drei Nummern schlimmer  :g: Verdünnt hatte ich es, allerdings genau so wie die TÄ angegeben hatte und das war nur die Hälfte der vorgeschriebenen Verdünnung. Hatte im Anschluss nochmal dort angerufen und sie teilte mir mit, dass sie sich vertan hatte. Na da wars dann zu spät. Pur war es auf jeden Fall also nicht  :-)

Link schaue ich mir gerne an - ich bin mit meiner aktuellen Tierärztin aber so verblieben, dass wir natürlich a) hoffen, dass er nie mehr AB braucht und b) falls doch, nach Möglichkeit das Enrobactin umschiffen. Ist natürlich immer vom Befund abhängig. Sollte ich es nochmal geben müssen, würde ich es vorsichtshalber trotzdem um ein Vielfaches verdünnen, auch wenn man es dann kaum ins Schwein bekommt. Das ärgert mich eigentlich auch - der Vorteil von Marbocyl war einfach , dass man nur eine Mini-Menge eingeben musste. Das bekommt man meist dann auch bei einem Strampelschwein hin und wenn es nur duch Verwirrungstaktik und Zufall ist  :g:

Das mit der Osteopathin klingt gut - ich bin durchaus offen für so etwas. Ist genau wie Homöopathie - ich bin da einfach komplett offen und beobachte was passiert. Bisher meist mit sehr großem Erfolg, auch ohne bewusstes "dran-glauben"  :-)

Ich bin jetzt erstmal so verblieben, dass ich den Kot sammele. Vor allem auch die Murmeln, die besonders auffällig aussehen. Werde den Kot beim TA untersuchen lassen und dann an ein Labor weitergeben lassen. Einen dreistelligen Betrag muss ich hoffentlich nicht zahlen (ist bei mir aktuell finanziell etwas schwierig), aber ich spreche das vorher nochmal mit der TÄ ab.  Am Donnerstag möchte ich die Proben abgeben. Die restlichen Untersuchungen möchte ich nach Erhalt der Ergebnisse machen, damit ich mit ihm nicht zweimal fahren muss, sollte in Bezug auf die Probe noch weitere Diagnostik notwendig sein. Da es ihm besser geht (scheinbar) und er umherläuft, futtert wie irre und gut trinkt, denke ich, dass es jetzt nicht dramatisch schnell gehen muss. Sollte er natürlich abbauen oder sich sein Zustand wieder rasch zum Negativen ändern, mache ich einen Notfalltermin.

Das mit der Osteopathin klingt sehr gut , das werde ich mir morgen genauer ansehen. Vielleicht kann ich dafür diese Woche auch schon nutzen.  :-)

Ja und dann schauen wir mal.... er hat diese Krämpfe meist kurz bevor komisch aussehende Murmeln oder Dünnpfiff rauskommen. Er verspannt sich dann plötzlich, presst bzw. hat Schmerzen, dann kommt die Murmel und wenn es nicht gerade wie gestern ein mords Dünnpfiff ist, ist er relativ kurz danach wieder "ansprechbar".  Vielleicht ist es da auch durch die Kastra auch einfach zu Verwachsungen gekommen, die schmerzen...man weiß es nicht, aber das könnte natürlich auch sein. Den Durchfall erklärt das natürlich nicht, aber wenn es eh schon eng ist und weh tut und man dann auch noch pressen muss, ist das sicherlich nicht gerade schön. 


Ja, mit der Tierliebe. Ich bin halt da immer etwas hin- und hergerissen. Ich möchte alles für meine Tiere tun, aber ihnen damit eben auch nicht schaden. Doof ist, dass man sie leider nicht fragen kann  :g:
Bei ihm ist der Fall eben auch so: er hat unglaublich viel (auch medizinische "Experimente") totaaal brav mitgemacht. Musste mit ihm mal zur Augenklinik, weil er sich mit Heu vermeintlich die Hornhaut verletzt hatte. Da hat die Ärztin an seinem Augapfel und Augenlid rumgefummelt und er hat noch nicht mal gezuckt und ihr sogar das Auge hin gehalten. Augentropfen waren ein Selbstläufer - die haben ihm geholfen und so hat er sogar den Kopf gedreht, wenn es los ging. Bei anderen Sachen wie dem Fuß-Baden auch. Einmal das Prinzip verstanden - top und absolut geduldig mitgemacht. Das waren dann aber auch Dinge, die ihm halfen und gut taten. Wenn ihm jedoch etwas zum Schaden war, hat er sich mit einer panischen Verzweiflung gewehrt, auch da nie gebissen oÄ., aber sich mit aller Kraft dagegen gestemmt. Und wenn er dann danach noch Schmerzen hat und eine neue Baustelle aufgeht, dann macht man sich natürlich so seine Gedanken und zumindest ich fühle mich dann ziemlich mies, auch wenn es ja aus guter Absicht war. Ich bin seitdem eher geneigt, seine Reaktion auf Dinge zu beobachten und danach zu entscheiden, ob ich etwas gebe oder nicht. Im Zweifel lasse ich dann auch mal etwas weg. Aber da kann es natürlich auch sein, dass es zu seinem Schaden sein könnte. Im Letzten weiß man es nie - es ist einfach schwierig, da den richtigen Weg zu finden. :braue:
Er ist idR ein lebensfroher, junger Hüpfer und das soll unbedingt so bleiben  :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Irnima am 27. Oktober 2020, 19:47 Uhr
Hallo!

Du hast ja schon viele hilfreiche Antworten erhalten.
Wäre es ein Mensch, würde mich das an (Gallen)Koliken erinnern.

Du schreibst, dass er bettelt. Das würde ev heißen, dass er nicht immer alles zur Verfügung hat und mit Heißhunger evtl schlingt.

Wie wäre es mit Bachblüten als Unterstützung?

Jeder seriöse Tierarzt lässt dich trotz Corona mit rein. Abstand, Maske, zuvor desinfiziert...so war's bei uns kein Problem.

Alles Gute!
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Hugomero am 27. Oktober 2020, 20:13 Uhr


Jeder seriöse Tierarzt lässt dich trotz Corona mit rein. Abstand, Maske, zuvor desinfiziert...so war's bei uns kein Problem.

Alles Gute!

Ich glaub das hat nichts mit Seriösität zu tun, viele Sprechzimmer sind klein, da kannst du keine 2 Meter Abstand abhalten, ich hatte bisher Glück aber es gibt viele TÄ, die es anders handeln...wenn sich einer infiziert, ist die Praxis dicht, und das wäre wirklich furchtbar
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Irnima am 27. Oktober 2020, 21:24 Uhr
Stimmt, falsch ausgedrückt meinerseits. Ich meinte es eher als Ermutigung, darauf zu
 bestehen, mit rein zu dürfen. Wenn ein Sprechzimmer so klein ist, dass nicht mal ein 2m Abstand eingehalten werden kann, dann würde ich da nicht hingehen, sofern man Wahlmöglichkeiten hat.
Ich denke, dass hier die Begleitung mit rein ins Zimmer  zu können für beide ausgesprochen wichtig wäre.

Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 27. Oktober 2020, 22:12 Uhr
Hab leider gar keine Zeit gerade, aber mir ist eingefallen, dass ich ihm vielleicht noch etwas Natronwasser anbieten würde :-)
Einfach eine Messerspitze Natron auf ein paar ml Wasser. Das nehmen sie oft sehr gerne, für den Säure Basen Haushalt, ggf. auch als Ausgleich beim Verlust von Natrium durch den Durchfall.
Kann man auch gut mit Gerstengraspulver mal mischen, das war bei mir eine Zeitlang ein Renner, gerade bei einem sehr kranken Schweinchen mit Magenproblemen :-)

Du könntest auch einen Halit Kristall als Salzleckstein anbieten. Die Ernährung der Schweinchen bei uns ist im Vergleich zur Natur eher salzarm (hatte eine Userin hier im Forum auch mal durchgerechnet) und so können sie sich Mineralien holen, wenn sie möchten. in der Natur würden sie salzhaltige Gräser futtern und aber auch Steine ablecken.
Gerade bei Durchfall ist das vielleicht was, wenn sie auch Elektrolyte verlieren. Ich nutze die Halit Brocken von biova aus dem amazon, da das himalaya salz oft vernureinigt ist und Halit als sehr rein gilt. Platziere die dann neben dem Wassernapf auf einem kleinen Untertellerchen oder halben Tempo (das wird aber dann ab und zu mal angenagt dann oder verschleppt ;) oder halt nass wenn sie am Salz lecken und dabei trinken).
Die Tiere, die krank zu mir kamen, haben sich anfangs oft am Salz bedient und es wurde dann aber weniger. Mein Cary kam ja im Frühjahr mit schlimmen Baustellen im Kiefer zu mir und man merkte, dass sein Salzbedarf stieg, als es zu Reparaturprozessen im Kiefer kam (Kieferknochen schwoll ab etc.). Danach hat er den Salzkristall nicht mehr angeschaut in der Regel, vorher war er ständig dran. Meinen Nierenschweinchen hat der Salzkristall tatsächlich auch immer sehr gut getan und sie waren damit besser drauf, vermutlich weil bei Niereninsuffizienz auch Salz verloren geht. Auch wenn zu viel Salz für die Nieren nicht gut ist, so ist es zu wenig ja auch nicht. Die Herzschweine, die entwässert werden müssen, profitieren auch davon :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 28. Oktober 2020, 10:08 Uhr
Hallo!

Du hast ja schon viele hilfreiche Antworten erhalten.
Wäre es ein Mensch, würde mich das an (Gallen)Koliken erinnern.

Stimmt, das könnte natürlich auch sein. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das sollte aber hoffentlich ein Röntgenbild bzw. Ultraschall dann aufschlüsseln.

Du schreibst, dass er bettelt. Das würde ev heißen, dass er nicht immer alles zur Verfügung hat und mit Heißhunger evtl schlingt.

Das kann gut sein, nur habe ich langsam keinen Schimmer mehr, was ich ihm noch anbieten kann. Habe jetzt nochmal verschiedene Zweigsorten bestellt und werde mal versuchen, frische Eichen-Zweige zu organisieren. Sämereien hat er ja jede Menge. Ansonsten bin ich beim Frischfutter unschlüssig. Eigentlich gibt es bei uns nie Obst, weil das bisher (einschließlich Apfel) immer vollständig verschmäht wurde. Maximal zwei Bisschen und der Apfel dümpelte vor sich dahin. Jetzt haben wir es gestern Abend nochmal mit Apfel versucht und er hat ihn quasi inhaliert (die anderen aber genauso). Vielleicht war es das. Zu viel möchte ich ihm aber wegen des Fruchtzuckers aktuell nicht geben..?

Wie wäre es mit Bachblüten als Unterstützung?

Da kenne ich mich leider absolut null aus...

Jeder seriöse Tierarzt lässt dich trotz Corona mit rein. Abstand, Maske, zuvor desinfiziert...so war's bei uns kein Problem.

Das dachte ich mir auch und habe daher mal recherchiert. Das hängt wohl irgendwie a) von der Praxis- bzw. Raumgröße ab und b) soweit ich weiß auch vom Bundesland. Es gibt da von irgendeiner Behörde oder irgendeinem Verband (habe vergessen wer das genau war) da auch recht strikte Vorgaben. Hier in Bayern ist man ja recht rigoros,  vielleicht spielt das mit eine Rolle. Begeistert war ich jedenfalls auch nicht, aber nachdem ich so oft mit TÄ in die Tonne gegriffen habe und es bei dieser Ärztin hieß, dass sie sich ausschließich auf Nager spezialisiert hat, wollte ich das nicht als Ausschlusskriterium nehmen. Zudem war leider an dem Tag auch viel los. Beim zweiten Besuch durfte ich dann zumindest in den Warteraum und wurde nach jedem Behandlungsschritt dort mit ausreichend Abstand informiert bzw. befragt, wie es weiter gehen kann/darf/soll. Damit kann ich dann im Fall der Fälle auch leben. Besser als wenn sie die Praxis zusperren, dachte ich mir.  :traurig:


Einfach eine Messerspitze Natron auf ein paar ml Wasser. Das nehmen sie oft sehr gerne, für den Säure Basen Haushalt, ggf. auch als Ausgleich beim Verlust von Natrium durch den Durchfall.
Kann man auch gut mit Gerstengraspulver mal mischen, das war bei mir eine Zeitlang ein Renner, gerade bei einem sehr kranken Schweinchen mit Magenproblemen :-)


Du könntest auch einen Halit Kristall als Salzleckstein anbieten. Die Ernährung der Schweinchen bei uns ist im Vergleich zur Natur eher salzarm (hatte eine Userin hier im Forum auch mal durchgerechnet) und so können sie sich Mineralien holen, wenn sie möchten. in der Natur würden sie salzhaltige Gräser futtern und aber auch Steine ablecken.

Das klingt gut, Halit-Kristall von biova ist schon bestellt - ich bin gespannt. Das mit dem Natron  könnte ich auch mal probieren.

Seine Köttel sehen heute wieder allesamt höchst gruselig aus. Sehr lang, Dünn und nicht Bohnenförmig. Er so wie krumme Eiszapfen oder so etwas. Schwer zu erklären. ich bin gespannt - heute nochmal sammeln und dann mit dem Kot von morgen ab zum TA. Ansich sieht er aber recht gut aus. Er schläft viel, aber frisst auch gerne mit den anderen zusammen Heu. Außerdem ist er der Erste, wenn das Futter kommt und kommt förmlich angeschossen. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen.  :-) Bin wirklich mal gespannt, was da rauskommt. Vielleicht hatte er ja vorher schon ein Ungleichgewicht im Darm und durch das AB hat sich da irgendetwas zu stark vermehrt. Hoffe nur, dass man den Grund auch möglichst rasch findet dann.  :-)

Seit gestern inhaliert er Leinsamen, sowie weiter Schwarzkümmel. Apfelpektin findet er wirklich mega mittlerweile. Mit einem Stück vom Endivienblatt ist das gar kein Problem mehr, das in ihn hinein zu bekommen.  :freu:



Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 28. Oktober 2020, 10:11 Uhr
Ich glaub das hat nichts mit Seriösität zu tun, viele Sprechzimmer sind klein, da kannst du keine 2 Meter Abstand abhalten, ich hatte bisher Glück aber es gibt viele TÄ, die es anders handeln...wenn sich einer infiziert, ist die Praxis dicht, und das wäre wirklich furchtbar

Ja genau, mir wurde auch gesagt, dass die Räume einfach zu klein sind. Die riskieren ja auch drakonische Strafen, wenn sie sich nicht dran halten. Das kann ich dann schon verstehen, auch wenn es für alle Seiten nicht optimal ist. Aber was ist in diesen Zeiten schon normal....ich bin heilfroh, dass die geöffnet haben und hoffe, dass die nicht auch noch erwischt werden, sonst sieht es ganz düster aus.  :traurig:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 30. Oktober 2020, 14:21 Uhr
So, es gibt schonmal die ersten Neuigkeiten im Falle Karli. Im Kot wurden große Mengen an Kokzidien nachgewiesen, die in dieser Menge behandlungsbedürftig seien und zumindest seinen Dünnpfiff erklären könnten... Sie will aber alle Schweine behandeln, weil sie glaubt, dass eines der anderen Tiere symptomloser Ausscheider sein könnte.... Ich sollte alle Tiere wiegen und habe nun erstaunt festgestellt, dass Emma 200g abgenommen hat. Sie wiegt statt 1000g nun genau 800. Das ist weniger als zu der Zeit, als ich sie bekommen habe (860g). Sie frisst aber gut und ist wirklich gut drauf,Köttel perfekt, alles andere auch supi. Sie hat allerdings wieder begonnen, dem Karli Haarbüschelchen auszureißen und zu futtern. Das hatte sie damals nach dem Tierheim auch. Wir hielten es für eine Marotte, allerdings hörte es irgendwann auf und fing vor einiger Zeit wieder an.


Nun meine Fragen:

1)Was haltet ihr in Hinblick auf die Behandlung von Karli für sinnvoll? Habe frischen Oregano im Topf gekauft und werde nun den gesamten Topf einfach ins Gehege stellen in der Hoffnung, dass die Tiere reinhauen


2) Weiß jemand, was ein Grund für plötzliches Haare-Knabbern sein könnte? Hatten so eine Phase schon einmal und da halfen mehr Saaten. Die haben sie aber ja nun dauernd mittlerweile. Meint ihr, sie könnte vllt die Ursache sein und Karl hat sich vllt geschwächt durch das AB infiziert mit den Kokis? Ist natürlich nur Spekulation, aber vielleicht hätte jemand von euch mal etwas ähnliches...

Ich glaube, ich möchte nach allem was ich las auch gerne mit Tiermoor arbeiten. Ist bestellt. Bis dahin versuche ich dem Karli Huminsäure unterzujubeln. Apfelpektin mag er nicht mehr haben. Ich denke das hat seinen Grund, deswegen zwinge ich ihn nicht dazu. Dafür wollte er heute wieder Oregano haben 😊

Wie haltet ihr es mit dem Putzwahn bei Kokzidien?

Ich lasse ihn trotzdem komplett durchchecken beim TA, aber möchte jetzt nach der Diagnose schon gerne etwas unternehmen. Oder soll ich mich doch an Baycox versuchen..?

Efeu sammele ich heute Nachmittag, in der Hoffnung, dass ich im Park welchen finde. Da sind die Hunde angeleint. Ich hoffe daher, dass der dann Hundekot-frei ist. Eichenzweige sollte es dort auch geben, nehme ich mit. Sonst noch Ideen - auch was die anderen Tiere angeht?
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 30. Oktober 2020, 16:14 Uhr
Ich habe zunächst noch ein paar Fragen:
Grundsätzlich finde ich diese Abnahme nicht normal. Dafür muss es einen Grund geben.
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 30. Oktober 2020, 17:02 Uhr
Habe sie das letzte Mal im Mai gewogen, da waren es 1050g. Ich werde ab jetzt wieder täglich bzw wenn sie das Gewicht hält spätestens einmal pro Woche wiegen. Man oh man, man sieht aber auch keine Veränderung äußerlich. Ich werde sie morgen gleich nochmal auf die Waage setzen..mein Mann meint gerade, dass unsere digitale Küchenwaage neuerdings ab und an spinnt. Nicht dass es schlichtweg ein Fehlalarm war. Fühlte sich auch nicht knochig an oder so... Sie ist eine Rosette und daher sieht man nicht so sehr, ob sie Fettpölsterchen hat. Ich habe halt bedingt durch Karl die Ernährung auf viel Grünfutter und wenig Karotte etc. Umgestellt. Aber das ist noch nicht so ewig her, vielleicht zwei Wochen..? Ich sehe schon, sie darf mit zum TA....

Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 30. Oktober 2020, 17:11 Uhr
Ich habe leider kaum Zeit zum Antworten  :traurig:
Du hast, denke ich, die Suchfunktion ja schon bedient, da findet man noch ein paar Tipps zu Kokzidien, die scheinst du schon zu kennen :-)
Ich würde erst mal Efeu, Colosan (als Kur 1-2x tgl) Tiermoor und Pektin, ggf. noch Heilerde und/oder Huminsäure dazu, Kokosöl (oral) und Natron versuchen. Mag er Kohletabletten?
Mittlerweile haben mehrere Freunde von mir versucht, Kokzidien mit verdünntem Oreganoöl zu behandeln. Funktioniert hat das nie leider. Ich bin mir sicher, Oregano ist aber sonst ganz gut und wenn er den frisst würde ich es einfach so belassen :-)
Hattest du ihn röntgen oder schallen lassen, ich weiss jetzt grad nicht? Denn Kokzidien kommen nicht zwingend nach AB, können aber natürlich danach kommen. Gerade, wenn er ja vorher schon ggf. nicht ganz fit war.
Meist tritt ein starker Befall halt durch eine zusätzliche Krankheit auf, weswegen für mich röntgen und auch schallen dann unerlässlich ist, um das auszuschliessen.
Die Kokzidien alleine sind nicht immer die eigentliche Ursache, auch wenn man es jetzt hier natürlich vermuten könnte, möchte ich dennoch zur Sicherheit die bildgebende Diagnostik empfehlen :-)

Wenn sich der Kot gar nicht festigt, würde ich wenn dann mit Sulfonamiden arbeiten. Retardon kannst du beim TA bekommen, das ist ein Antibiotikum, was auch gegen Kokzidien wirkt. Es wirkt nicht so zuverlässig wie Baycox, aber ich kenne mittlerweile so viele Schweine, die Baycox gar nicht gut vertragen haben, zum Teil sogar gestorben sind - erst nach der Baycox-Gabe, vorher hatten sie Kokzidien schon, ging ihnen aber gut. Soll keine Panik machen, aber es sind im Laufe der Zeit einfach Fälle aufgetreten, weshalb die Notstation, für die ich arbeite, Baycox höchstens als gering dosierte Einmaldosis verwendet und sonst und vorher Retardon.
Daher würde ich lieber Retardon versuchen. Und nie alle Tiere behandeln, sondern wenn nur die, die auch erkrankt sind und deren Immunsystem es scheinbar nicht packt, die Krankheit in den Griff zu bekommen.
Warum bei den Gesunden nachtreten, Kokzidien sind ja immer da und können sich nur vermehren, wenn das Immunsystem so schwach ist. Es ist nicht der Realität entsprechend, dass sich dann zwingend alle anstecken, zumindest nicht unseren Erfahrungen nach, das gilt für jede Infetionskrankheit.

Bei dem Mädchen mit der Gewichtsabnahme würde ich wieder so vorgehen:
- Urin mit einem Stick testen (du selbst, würde ich wie gesagt eh routinemässig empfehlen :-) )
- Röntgen (Körper von Seite UND oben)
- ggf. je nach Befunde im Urin und beim Röntgen auch Ultraschall (vor allem auch von der Gebärmutter)
- im Zweifel von ihr auch nochmal eine Kotprobe, wenn so nichts gefunden wird

200g Abnahme finde ich massiv, das ist 1/5 des Körpergewichts... Würde mich auch interessieren, in welchem Zeitraum sie das Gewicht verloren hat? So ein Gewichtsverlust ist eine enorme Leistung für den Körper und kann, wenn sie in kurzer Zeit geschieht, wirklich gefährlich werden, am besten ist, dass man es rechtzeitiger erkennt. Auch wenn sie über längere Zeit geschehen sollte, halte ich das nicht für normal, da erwachsene gesunde Schweine ihr Gewicht generell ungefähr halten (plus/minus 50-80g ca. vielleicht mal) oder wenn eher aufstocken.
Soll dir jetzt keinen Stress machen und natürlich auch kein Vorwurf sein, aber wenn sie in kurzer Zeit so viel abbauen, belastet das z.B. die Leber sehr und das kann ganz schön schwierig werden dann, sie je nach Ursache überhaupt wieder fitter zu bekommen. (Mit Gewichtsabnahme wird Fett abgebaut, dadurch Gifte frei usw - manchmal gehen sie dann, wenn man zu lange wartet, in eine Selbsttoxikation...)

Wiegst du sie regelmässig? Ich würde sie alle 1-2 Wochen wiegen

Dass sie frisst etc. ist natürlich immer gut, aber bei mir haben selbst totkranke Tiere noch ganz normal futternd gewirkt, daher heisst das immer nicht wirklich für mich, dass sie nichts Schlimmes haben. Sie kauen auch manchmal länger rum und nehmen weniger, nehmen dann ab und man sieht sie aber doch ständig futtern, kann es dann kaum glauben.

Das Fellfressen kann unterschiedliche Ursachen haben, Mängel, Schmerzen, Darmprobleme (durch eine andere Erkrankung häufig) usw. Meist ist es keine Marotte sondern Hinweis auf ein gesundheitliches Problem meiner Erfahrung nach - manchmal fressen sie Fell auch nach schwerer Erkrankung und ggf. im Zuge der Darmsanierung.
Ist immer schwierig, da eine genaue Ursache zu nennen, da hilft bestimmt auch die grundlegende Diagnostik.

Würde sie in jedem Fall zeitnah checken lassen und auch da ist Urin Check und Röntgenbilder in 2 Ebenen dann für mich das Minimum an Diagnostik und bringt meistens schon viele Hinweise :-)
Ich drücke Daumen!
Liebe Grüsse aus der Schweiz aus meinem Labor  :-)

edit: hab deine Antwort gesehen :-) Genau, man sollte sie alle 1-2 Wochen Tüven, dann Gewicht checken, abtasten etc. - vielleicht hat sie das Gewicht ja nun über längere Zeit verloren, das wäre nicht so dramatisch wie über kurze Zeit, aber natürlich wird es dann auch eine Ursache für geben, die gefunden werden sollte. Ah, okay, dann steht der TA Termin noch bevor, hatte ich nicht mehr genau im Kopf, sorry. klingt nach einem guten Plan, zur Sicherheit dann sie auch checken zu lassen  :klee: wäre natürlich optimal, es wäre nur die Waage gewesen :D
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 30. Oktober 2020, 17:52 Uhr
Oh man, Wahnsinn... Ich hatte die ersten Monate immer einmal pro Woche gewogen, aber nachdem die Tiere ihr Gewicht hielten, ich so ziemlich die Einzige war, die das gemacht hat und zudem Probleme idR sehr schnell über das Verhalten bemerkt hatte, bin ich zunächst auf 4 Wochen hoch gegangen und dann nachlässig geworden...oh man  :aug: :wein:
Könnte mich echt ohrfeigen.... Der TA-Termin steht noch an, so kurzfristig isses nix geworden. Außerdem wollte ich erstmal das Ergebnis der Kotprobe abwarten. Na ich bin ja Mal gespannt  :traurig:

Efeu habe ich gerade gesammelt, im Vorgarten des Nachbarmehrfamilienhauses wächst der wie wild. Im Park bin ich leider wiederum nicht fündig geworden. Hoffe er ist nicht gespritzt.... Oh man, hab trotzdem Bammel davor *tief durchatme*. Hab sogar noch sicherheitshalber ne Pflanzenapp befragt und Google.. :g:

EDIT: Karli hat mit Genuss und wie selbstverständlich ein kleines Efeu-Blatt verspeist. Während die anderen erstmal gaaanz vorsichtig angetestet haben, kam er nach dem Verzehr zu mir und schaute so wie "sehr gut, und wo ist jetzt der Rest?" :g:
Hab's erstmal bei einem jungen kleinen Blatt belassen. Wenn's ihm morgen gut geht, gibbet mehr :g:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 30. Oktober 2020, 19:02 Uhr
Ärger dich nicht, du hast es ja jetzt gesehen und das ist gut  :fr:
Ich verstehe es gut, ich war auch schon ein paar Mal überrascht, dass sie in 1-2 Wochen deutlich abgenommen hatten, obwohl sie total unauffällig wirkten...

Du kannst ihm ruhig noch mehr geben, 2-3 grössere Blätter gehen eigentlich schon gut anfangs :-)
schön, dass er den Efeu mag! Denke nicht, dass der gespritzt ist, der wächst ja wie Unkraut und hat normal nie Schädlinge, glaube ich...
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 04. November 2020, 16:40 Uhr
So, jetzt gibt es aber einen ordentlichen Nachschlag hier :-D

Also das Befinden von Karli verschlechterte sich rapide und mit ihm die Bauchkämpfe. Karli fraß wenig und litt sichtbar vor sich hin. Holte bei der Tierärztin, wo wir vorher waren aus der Not heraus am Freitag ein Medikament ab (Baycox 2,5%), bekam kaum eine Beratung und blieb mit den Horrorgeschichten aus dem Netz und der Info zahlreicher Websites, dass 2,5% eigentlich das falsche Präparat sei, ratlos zurück. Geben wollte ich das Präparat doch lieber nicht - auch Vio hat ja entsprechen gemischte Erfahrungen gehabt. Hatte da Bauchweh mit ...
Am Samstag fragte ich meine Tierärztin nochmal, ob sie sich sicher sei, dass das das korrekte Medikament sei und fragte wegen Alternativen, aber sie meinte, dass sie immer damit arbeite und es noch nie Probleme gab. Mir standen alle Haare zu Berge und so telefonierte ich sämtliche Notstationen bei uns ab und auch meinen Urlaubs-Betreuungs-Tierpfleger. Nachdem es dem Tier so schlecht ging und er rapide abnahm, war ich dann doch der Meinung, dass schnelle Hilfe geboten sei. Ich bekam "Vecoxan" als sehr verträglich empfohlen von allen Seiten, auch von meiner Nachbarin, die vor zwei Wochen erst Ärger mit Kokis hatte. Ich wollte mir das Mittel gegen Abgabe des Befundes und einer neuen Kotprobe in der Tierklinik am Montag holen, jedoch litt Karl am Samstagnachmittag so schlimm, dass ich hier in Tränen ausgebrochen bin und meine liebe Nachbarin mich liebenswerterweise mit dem Auto zur Klinik fuhr. Normalerweise wartet man dort im Notdienst max. eine Stunde, aber wir mussten durch eine unglückliche Verkettung von Umständen (Willkommen in meiner Welt) 5 Stunden warten. Bei insgesamt einer Stunde fahrt waren wir also ganze 6h unterwegs, eine Tortur für alle. Emma nahm ich auch gleich mit. Und dann war zu allem Übel auch noch das Vecoxan alle (eine letzte Reserve konnte man Gott sei Dank noch finden).

Folgende Ergebnisse:
Emma: Es war wirklich unsere Waage …  :g: Tierärztin: "Ein schlankes, aber kerngesundes Schweinchen mit 1010g"... :g: Ein teures Wiegen für 100€, aber ich war froh, dass sie dabei war, weil ich nicht auf ein so langes Warten eingestellt war. So konnten sich die Tiere gegenseitig wärmen und beruhigen.  :-)

Karl: Man konnte nichts großes feststellen und die Ärztin schlug ein Röntgen vor, was ich mir aber in der Notsprechstunde nicht leisten konnte (2,5-facher Satz). Sie meinte aber die Probleme könnten in der Tat von den Darmschäden vom AB und nun den Kokis kommen. Mit Schmerzmittel (damit er besser frisst) und Vecoxan fuhren wir heim. Bisher haben alle Tiere das Medikament extrem gut vertragen, ich habe keinerlei Nebenwirkungen bemerkt. Der Kot von Karl war daraufhin nach der ersten Gabe Vecoxan bis heute wieder fest (teilweise leider zu fest, hatte bissi Verstopfung...). Heute in der Transportbox hatte er wieder Matsch, aber entweder saß das hinter der Verstopfung oder war Stress. Wir waren heute nochmal beim TA und er wurde von oben und der Seite geröntgt. Ultraschall konnten wir nicht machen, weil die Oberärztin ( bei der ich gewesen wäre heute) leider erkrankt ist. Im Röntgenbild wurde nur eine Auffälligkeit gefunden: RIESIGER, luftgefüllter und vor allem sehr leerer Magen, da er noch immer nicht richtig frisst und leichtere Aufgasung im hinteren Darmbereich. Keine Steine, kein Wasser, keine vergrößerten Organe, minimale Arthrose, sonst nix. Zähne kontrolliert und in Ordnung. Urin haben sie nicht geprüft (hatte ich ganz vergessen...), perfekte Körpertemperatur, Abtastbefund unauffällig.
Vermutung: Ggf. Dysbiose im Darm, gepaart mit dem Stress der letzten Wochen. Zudem vermutet sie, dass er häufiger schlingt und Luft schluckt. Sie meinte, dass auf der rechten Seite die Lymphknoten etwas dicker sind als links, wofür sie aber noch keinen Grund nennen kann. Sie schlug vor, dass man den Darm mit Clotrim mal "leer räumen" kann, um dann neu anzufangen. Das lehnte ich ab (woher sollen denn dann die "guten" Keime wieder kommen?), zumal die zweite Vecoxan-Behandlung noch ansteht. Wir einigten uns auf folgendes (von Tiermoor und Apfelpektin war sie hellauf begeistert und fand es 100x besser als ProPre Bac, was ich ihm aber gestern trotzdem einmalig gegeben habe, da es ihm echt malad ging und Apfelpektin ggf. sein Schmerzmittel bindet):
Ich werde jetzt nach euren Anweisungen hier den Darm versuchen wieder aufzubauen. Tiermoor mit Gerstengraspulver kommt bei allen dreien SEHR gut an. Außerdem liebt er die "Wald-Schnüffelbox" von Schnuffelzwerge (kennt ihr die?). Aktuell das Einzige, was er wirklich mit Heißhunger frisst. Da ist neben Ackerschachtelhalm, Sonnenblumenkernen, getrocknetem Apfel und zahlreichen Rindenstücken/Löwenzahnwurzel auch Dinkel im Spelz mit drin, den ich sonst immer raus gesammelt habe. Heute habe ich ihn aber mal drin gelassen, weil Karl so schlimm abgenommen hat. Sie meinte ich müsse dringend zufüttern, wenn das Gewicht weiter nach unten geht, weil ihm sonst die Reserven fehlen. Habt ihr da einen Vorschlag, was ich gesundes geben kann?
Efeu werde ich auch wieder anbieten. Zudem hat ihn der Stallumbau auf eine Ebene sehr gestresst. Ich habe mich nun entschieden, die Hygiene wegen der Kokis nicht zu übertreiben und habe ihnen die Rampe und zweite Ebene zurückgegeben. Seitdem ist er auch schon besser drauf. Habe nur leider die gewohnten Gegenstände nicht mehr, da ich sie entsorgen musste und daher ist der Stall sehr leer. Waren aber eh zugepullert und alt. Neue Dinge kaufen möchte ich eigentlich erst nach Abschluss der Koki-Behandlung. Solange überlege ich mir mal was anderes. Jedenfalls stresst die Tiere der ungewohnte Tagesablauf und ihn die Medikamentengabe sehr. Versuche da jetzt wieder mehr Tagesgeschäft reinzubringen. Kokos- und Schwarzkümmelöl werde ich auch weiterhin geben. Hatte da ausnahmsweise noch ein paar Vitamintropfen drunter gemischt, da er ja so stark abgebaut hat und der Darm Probleme hatte.


Ich habe eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter mir und habe schlimmstes befürchtet mittlerweile. Und sicher hätte ein Profi da auch anders handeln können, aber ich als Anfänger war da völlig überfordert. Bin aber doch froh, dass wie die Kokis behandelt haben, denn es ging ihm glaube ich schon verdammt elend  :wein:


Die anderen  beiden bekommen derzeit auch Apfelpektin -  sie nehmen es mit Salatblatt freiwillig. Karli mag es nicht mehr und ich weiß auch nicht ob das bei seinem Schmerzmittel so gut ist...?


Freue mich von euch zu hören, hab diese Nacht das erste Mal seit Donnerstag wieder geschlafen. Bei mir sind auch 2kg weg jetzt....  :g:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Hugomero am 04. November 2020, 17:31 Uhr
Hallo Biene, erstmal weiterhin gute Besserung- ich bin ehrlich, hab im Moment Probleme, den ausführlichen Berichten zu folgen (ich finde die generell super, aber irgendwie hab ich leicht den Überblick verloren, sorry) - tut mir total leid mit dem Notdienst, was für ein Horrortag- aus welcher Gegend kommst Du, brauchst Du evtl noch Alternativen für gute Meerschweinchen TÄ ? das mit dem Darm entleeren - puh heftig, finde ich grenzwertig... wie gehts dem Schatz inzwischen, frisst er bzw hat er Hunger ? Wurden die Zähne eigentlich auch untersucht ? sorry viele Fragen- alles gute weiterhin
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 04. November 2020, 18:24 Uhr
Das ist ja ein Stress für euch gewesen, tut mir sehr leid  :traurig:
Ja, in so einem Fall würde ich auch nicht länger warten. Zum Vecoxan habe ich keine Erfahrungen, ich hoffe, es hilft schnell!

Apfelpektin würde ich ihm dennoch geben, halt dazwischen 4 Std Abstand lassen. Vielleicht gleich mit dem Tiermoor am besten :-) Das Pektin schien ihm ja auch sehr gut zu tun.
Was ich wirklich extrem wichtig finde, sind Colosan und Simeticon gegen die Aufgasung und Novalgin wäre da das Schmerzmittel der Wahl, ggf. zusätzlich zum Metacam.
Vielleicht tut ihm auch Rotlicht gut?
Drücke Daumen  :klee:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 04. November 2020, 21:11 Uhr
Also erstmal: Euch allen einen ganz ganz ganz lieben Dank für eure lieben Beiträge und eure richtig richtig guten Tipps!!!!  :fr: :fr:

Ich muss mich für mein Beitragschaos entschuldigen - ich glaube das spiegelt nur das Chaos in meinem Kopf wieder  :frage: ;)

Also: Es gibt/gab jetzt Colosan - mag er gerne  :-), beginne nun mit der Kur  :-);  Tiermoor: Mag er auch gerne, hat das erste Mal jetzt auch wieder besser gefressen. Das Pektin werde ich einfach mit reinmischen, das ist ne super Idee.
Das Schmerzmittel ist heute Abend zur Hälfte daneben gelaufen und trotzdem hat er gefressen.
Wie oft hintereinander kann ich das Colosan denn im Akutfall geben? Kann ich ihm in einer Stunde nochmal etwas einflößen?

Jetzt wo ich weiß, dass es eine Aufgasung im Magen ist, fühle ich mich sicherer, ihm die Dinge zu geben, die empfohlen wurden, weil ich nicht mehr so große Angst haben muss, dass es vielleicht bei einem anderen Leiden eher schadet  :-)

Ich glaube, ich habe nun eine gute TÄ gefunden - hoffen wir das Beste  :freu: :-) :-) :freuen:

Metacam bekommt er nicht. Bekommt Novalgin aktuell  :-)

Rotlichtlampe habe ich nicht, könnte aber einen Snuggle Safe anbieten..?  :-)

Was das Vecoxan angeht: Es war bisher wie von den Befragten beschrieben - keinerlei (zusätzliche) Appetiteinbußen und der Durchfall war am Folgetag Geschichte. Habe bisher keinerlei Nebenwirkungen bemerkt. Hoffentlich bleibt das so. Und hoffentlich sind die Dinger am Ende weg bzw. soweit dezimiert, sodass alle Tiere wieder gesund weiterleben können  :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 05. November 2020, 09:10 Uhr
Das klingt echt gut zum Vecoxan :-)
Hast du die Röntgenbilder zufällig, dass ich sie mir einmal anschauen könnte?

Eine Magenaufgasung haben sie wirklich fast immer, wenn ihnen nicht wohl ist und sie Schmerzen haben.
Davon bin ich eigentlich ausgegangen... auch bei Stress vor dem TA haben gesunde Tiere eine Magenaufgasung, wenn sie schnell viel hektisch rein futtern.
Daher verwundert es mich nicht so sehr. Das ist aber nicht die Ursache für seine Probleme, sondern nur ein Symptom.
Ich würde - soweit ich verstanden, ist das bisher ja noch nicht geschehen - den Urin unbedingt auch nochmal sticken zur Sicherheit :-) Das kannst du ja auch selbst und ist nicht schwer.

Das Colosan kannst du alle 2-4 Std geben, 0,4 ml pro kg. Mega gut, dass er das mag, die meisten Schweine finden es abartig :D
Ich würde dazu aber bei einer deutlichen Magenaufgasung noch Simeticon geben, z.B. das aus den Klosterfrau Magen Darm Entspannung Kapseln von DM.
Du kannst die Kapseln aufschneiden und es in eine Spritze drücken, das sind ca. 0,2 ml und dann noch das Colosan dazu aufziehen. So gebe ich das meist zusammen :-)

Das freut mich, wenn du eine gute TÄ gefunden zu haben scheinst :-)

Das Schmerzmittel würde ich mit leckerem Brei mischen, ich nehme an, du verdünnst es eh? Novalgin schmeckt ja sehr bitter.

Weiterhin gute Besserung  :fr: :klee: und liebe Grüsse aus der Schweiz  :laub:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 05. November 2020, 12:55 Uhr
Die Röntgenbilder wollte sie mir schicken, meinte aber, dass es sich noch ein paar Tage hinzieht, da sie nicht hinterher kommt. Corona-bedingt sind einige Ärzte bei denen ausgefallen und aktuell machen die Doppeltermine...ich schicke sie gern, wenn ich sie habe.

Das mit dem Magen meinte sie auch. Sie glaubte, dass er viel Luft geschluckt hat durch den Stress. Was ihr mehr Sorgen machte war, dass der Magen fast vollständig leer war, obwohl wir nicht lange unterwegs waren. Sprich: Er frisst nicht richtig. Aber das wusste bzw. ahnte ich ja schon...

Sie vermutet eine Dysbakterie im Darm und daraus resultierend seine Probleme. Auf jeden Fall sind die Krämpfe seit der Gabe von Colosan und Sab Simplex (das andere habe ich noch nicht zu Hause) zurückgegangen (bzw ich habe ihn seitdem nicht mehr so stark kauern sehen) und er ist lebhafter und frisst mehr. Sie vermutet, dass sein Magen-Darm vielleicht vorab schon etwas angeschlagen war, dann das AB, wodurch er anfällig wurde und daraufhin die starke Vermehrung der Kokzidien.

Urin schaue ich mir auf jeden Fall an, ich bin nur bei dem ganzen Durcheinander und der Arbeit dazwischen noch nicht dazu gekommen   :traurig: Ärgert mich auch , dass ich mir das für den TA nicht aufgeschrieben hatte, da hätte man es professionell machen können.  :wall: Na ja, ich bin halt echt durch den Wind gewesen...

Tiermoor mag er heute nicht, dafür haben sich die anderen erstmal einiges reingezogen :g: Er hat heute aber wieder Apfelpektin angenommen. :-)

Ohje, ich habe bisher immer Novalgin 0,1ml pur gegeben, so wurde mir das gesagt.... hat er immer gut genommen. Ist das falsch/schlimm?  :frage:



Danke Dir und liebe Grüßle zurück :-)


PS: Wie komme ich denn am Besten an seinen Urin....???
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 05. November 2020, 13:02 Uhr
Nein, aber das Novalgin schmeckt scheusslich, daher würde ich es verdünnen :-)

Ach kein Stress, eilt ja nicht mit allem. Ich kann mir das generell schon auch vorstellen, dass sein Magen-Darm-Trakt vorher nicht ganz takko war und dann nun noch das AB oben drauf kam.

Ich ziehe den Urin einfach aus Streu/Fleece mit einer Spritze, direkt nachdem sie gepieselt haben :-)
Das geht, wenn man nicht zu lange wartet, ganz gut. Oft machen sie direkt nach dem Reinsetzen nach z.B. Medi-Gabe, vielleicht hast du ja da auch Glück dann ;)

Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 05. November 2020, 13:28 Uhr
Mit dem Novalgin - okay... mal sehen - ich bin halt immer froh, wenn ich möglichst wenig reingeben muss, weil er mittlerweile wieder stärker zum Strampeln anfängt. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen.... aber ich könnte das mit dem Schwarzkümmelöl und Kokosöl mischen vielleicht, dann haben wir das auch gleich drin im Schwein  :-)


Das mit dem Pipi.... ich muss echt schauen, ich sehe das nie.... Sonst muss ich ihn vielleicht mal mit leckeren Sachen in eine Kunststoffwanne setzen und warten, aber das ist natürlich Stress, den ich eigentlich vermeiden wollte. Na mal sehen, das bekommen wir schon hin. Teststreifen hole ich gleich aus der Apo. Hab von mir selbst leider keine mehr da.  :I

Na ja, die Tierärztin hatte auch gemeint, dass die Kokis idR nur Begleiterscheinung sind und sie glaube auch, dass er definitiv noch ein anderes Problem habe. Nachdem wir durch waren, war sie dann aber doch eher bei der Vermutung, dass im Darm selbst das Problem liegen könne und daher die Dysbakterie. Nun warte ich erstmal die nächsten Tage noch ab, mache den Sticktest und wenn da nix außergewöhnliches hervorkommt, dann hilft wohl nur warten und weiter machen.

Wie seht ihr das denn mit dem Zufüttern? ich würde es gerne vermeiden, vor allem das Füttern mit CC. Wie seht ihr das und was würdet ihr stattdessen geben/anbieten?

PS: JETZT geht er ans Trinkmoor...hach wie ich mich darüber mittlerweile freuen kann :g:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 05. November 2020, 14:16 Uhr
Es gibt hier im Forum einen ausführlichen Beitrag zum Zwangsernähren/Zwangspäppeln (https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1070.0).

Selbst wenn ein Tier einen Brei freiwillig nehmen sollte, bringt es immer Nachteile - wegen der Zähne, denen die Abnutzung dann fehlt und wegen dem Darm, der durch unnatürlich Zutaten und Konsistenz Probleme bekommen kann. Ich würde daher einem Tier, das selbst ausreichend frisst nie Brei geben.
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 07. November 2020, 10:01 Uhr
Guten Morgen!

Karli hat immer so um die 1250g gewogen, war dann auf 1130g runter innerhalb von zwei Wochen und dann an dem Tag, wo wir beim Notdienst waren, auf 1040g. Sie meinten wenn er weiter so abbaut, dann bekommen wir ihn nicht mehr stabil. Daher meine Frage  :-) Ich bin auch kein Freund des Breis, deswegen habe ich ihm den auch nicht gegeben gehabt. Die Frage ist nur: Wenn ein Tier wirklich so abbaut - kann man da ggf. selbst einen gesünderen Brei für den Notfall herstellen? Ich finde Zwangsverabreichung immer schrecklich, auch jetzt das Colosan, aber es geht ja auch nur um den Notfall.  :-) Danke für den Link - werde ich mich durchlesen :-)

Im Prinzip scheint das Thema aber hoffentlich zumindest vorerst vom Tisch zu sein. Das Colosan und das Tiermoor haben seit Mittwoch richtig klasse gewirkt. Er frisst wieder recht normal wie ich finde (Gewichtscheck ist heute Abend). Seit gestern gibt es kein Schmerzmittel mehr. Gestern Mittag hat er dann beim Kötteln nochmal pressen müssen und da kamen etwas komische Köttel raus, ansonsten ist er scheinbar auf einem guten Weg und fast wieder der Alte. Zumindest scheint es so... ich bin nur etwas verunsichert, weil ich heute nochmal etwas weichere bzw. unförmige Köttel gefunden habe. Die TÄ meinte, sowas könne auch mit dem Ungleichgewicht im Darm zusammenhängen, sollte sich aber in der nächsten Zeit bei guter Pflege und erfolgreicher Behandlung eigentlich geben, sonst müsse man da nochmal nachsehen. Aber vor Ende nächster Woche kann man da wahrscheinlich eh noch nicht viel sagen...

Heute gibt es dann erstmal die zweite Runde Vecoxan und dann sehen wir weiter.

Tiermoor ist hier so der Renner, dass die Tiere sich gestern total gestritten haben, weil sie nicht teilen wollten. Ich hatte unvorsichtigerweise nur ein Schälchen reingestellt, weil es am Vortag zwar sehr gerne genommen wurde, aber nicht so vehement verteidigt. Heute gab es dann drei Schälchen mit Tiermoor, Apfelpektin und Gerstengraspulver, die gewissenhaft leergeputzt wurden.  :freu: :-)

Heute Abend gebe ich ja wieder Vecoxan, deswegen werde ich zumindest morgen und ggf. am Montag mal auf das Moor verzichten, vorsichtshalber....ich weiß nicht so genau, wie Vecoxan wirkt. Wie handhabt ihr das denn bei der Gabe von Baycox? Die Wirkungsweise soll hier sehr ähnlich sein.

Den Urin habe ich leider aus der Streu nicht abziehen können. Entweder mache ich etwas falsch oder es liegt daran, dass ich extrem saugfähige Unterstreu drunter habe. Eigentlich ist es ja gut so :-) Werde mich heute mal auf die Pirsch begeben und vielleicht etwas drunter halten, wenn er pieselt. Teststreifen sind jedenfalls da, also sobald ich "Erfolg" habe, wird gestickt. :-)
Ich bin aber aktuell etwas entspannt was das angeht, weil sich sein Befinden bisher mit den reinen Magen-Darm-Mitteln so gut gebessert hat. Draußen habe ich eine Kapuzinerkresse stehen (die hatte ich total vergessen gehabt ...) und die wird auch gerne gefuttert. Die soll ja auch bei Blasenleiden unterstützen können. Leider wuchert sie nicht mehr so, weil es langsam kalt wird, aber ich hoffe, dass wir noch ein paar Tage etwas davon haben. :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 07. November 2020, 12:14 Uhr
Wie schön, dass es Karli besser geht und sie die Mischung so gerne nehmen!  :bravo:

Als unsere Jungs nach der Kastration Borgal bekamen, habe ich Sobamin und Pektin erst nach den fünf Tagen gegeben. Sie hatten aber auch keinerlei erkennbare Probleme mit Magen oder Darm. Daher bin ich auf Nummer sicher gegangen.

Bei Deinem Kleinen sehe ich das anders: Das Antibiotikum (im Vecoxan) wird ja wieder dem Darm schaden. Wenn es jetzt gerade erst etwas besser geworden ist, würde ich die Mittel, die anscheinend geholfen haben, nicht absetzen. Ich würde sie mit mindestens 4 Stunden oder auch z.B. 8 Stunden Abstand geben. Am nächsten Tag ist es ja noch unkritischer.

Ich würde ihn in den nächsten Tagen täglich wiegen. Sonst kannst Du u.U. erst zu spät reagieren, wenn er nicht mehr zu- oder sogar abnimmt. Wenn er täglich zunimmt, mehr als nur ein paar Gramm, dann würde ich nicht mit Brei anfangen. Aber das genaue Überwachen des Gewichtes halte ich dann für sehr wichtig.
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 07. November 2020, 12:15 Uhr
Ergänzung: Du könntest ihm ja auch täglich ein paar Sonnenblumen- oder Kürbiskerne geben. Die sind gesund und haben sehr viele Kalorien.
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 09. November 2020, 13:29 Uhr
Also leider hat er bisher nicht zugenommen, trotz Sonnenblumen- und Kürbiskernen etc. Aaaber auch nicht abgenommen wenigstens. :-/ Hat sein Gewicht exakt gehalten.

Mittlerweile habe ich auch den Urin sticken können. Nachdem Karli immer heimlich pieselt, hat er mir heute dann doch schön in die Mulde eines Salatblattes reingepullert, sodass ich testen konnte (Danke Karli  :lieb:).Alle Parameter negativ, also soweit erstmal keine Auffälligkeiten.

Dafür gibt es bei Schwein Nummer drei (Mimi) aktuell erhöhte Alarmbereitschaft. Am Samstag war roter Urin zu finden im Stall (hatte ich noch nie). Da war ich noch nicht sicher von wem. Am nächsten Tag stickte ich dann ihren Urin (kein sichtbares Blut mehr drin)  und es waren wenige Erythrozyten und Hämoglobin zu finden (lt. Test eher wenig), dafür aber keine Leukos und kein Nitrit. Nachdem ich nun seit einigen Tagen immer wieder weiße Pipiflecken finde (Grieß denke ich) an den Stellen wo sie lag , denke ich, dass ihr da bissi die Schleimhaut gereizt wurde. Habe noch mehr Saftfutter gegeben und heute gleich nochmal gestickt. Heute kein Hämoglobin mehr angeschlagen und Erythrozyten absolut minimal. Ich werde das Ganze sehr sorgfältig weiter beobachten, denn ich habe mich hier zu den Tücken der Blasenentzündung und der Blasensteine schon eingelesen. Aber trotzdem hoffentlich erstmal leichte Entwarnung.

Hat eigentlich jemand Erfahrung mit Angocin bei leichten oder beginnenden Entzündungen? Das habe ich in einem anderen Forum gelesen und das soll da sehr gut helfen. Ich werde sicher nicht einfach rumdoktern, sollte sich die Situation verschlechtern, aber ich bin selbst AB-geschädigt. Bei mir selbst haben AB bei der Blase meist mehr Ärger gebracht als (kurzzeitigen) Nutzen und seit ich Angocin kenne, habe ich keinerlei Probleme mehr. Bei Schweinen soll es ähnlich sein, aber ich habe erst wenige Berichte darüber gefunden, daher hier meine Frage. :-)

Tja was Karl angeht...Vecoxan ist nun abgeschlossen. Er hatte jetzt nochmal Durchfall, aber vielleicht kommt da jetzt auch einfach einiges raus, was nicht rein gehört in das Bäuchlein. Ich werde mit Trinkmoor, Pektin, Colosan und viel gutem Futter erstmal weiter machen in der Hoffnung, dass es sich bessert. Sollte seine Situation sich verschlechtern oder er abbauen etc., müssen wir weiter sehen. Heute gibt es erstmal anderes Heu noch dazu - habe das Gefühl, dass ihm das aktuelle auch nicht so wahnsinnig mundet. Außerdem kaufe ich heute neue Einrichtung für die Wutzen - dann haben sie ihr gewohntes Terrain wieder. Denke das ist jetzt ganz wichtig für die Schweine-Seele  :-)

Ansonsten gibt es nicht viel Neues...Salzleckstein wie empfohlen im Forum ist eingezogen, wurde bisher aber von allen schweinischen Akteuren nicht weiter beachtet.

Was ich noch nicht gemacht habe, ist Zweige gesammelt. Unsere Parks sind so "aufgeräumt", dass ich bislang keinen einzigen Eichenzweig auf dem Boden finden konnte, auch wenn wir zahlreiche Eichen haben. Nadelzweige werde ich auch nochmal suchen, aber da habe ich immer noch Angst, versehentlich eine Eibe oder etwas unverträgliches aufzutischen. Werde mich dazu ggf. nochmal melden :-D Aktuell haben sie zumindest Birnen- und Haselnusszweige zum Knabbern da. Haselnuss kommt auch recht gut an :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 09. November 2020, 16:22 Uhr
Hallo  :winke:

Ich denke mal, dass das dann eine Verfärbung im Urin war, wenn am Tag danach nur noch wenig Erys im Stick waren :-)
Würde also jetzt auch wie du schreibst einfach im Blick behalten.

Wenn es aber wirklich sichtbar Blut im Urin war, würde ich ansonsten raten, schallen und röntgen zu lassen.
Viele sind "beruhigt", wenn dann später kein Blut mehr drin ist, aber das wäre z.B. bei einer Gebärmuttergeschichte sogar typisch, da hat man nicht immer Blut im Urin - mal gar nichts laut Stick und dann wiederum beim nächsten Mal sogar sichtbar mit dem Auge.
Gries alleine führt meiner Erfahrung nach nicht zu viel Blut im Urin, so dass es sichtbar ist.
Habe ich also einen Tag viel Blut im Urin bei einem weiblichen Schwein und am nächsten gar nichts, bin ich noch mehr in Alarmbereitschaft, als wenn permanent ein bisschen Blut drin ist, weil es dann in der Regel aus der Gebärmutter kommt und da oft dann die Zeit läuft, insofern zeitnah untersucht werden sollte.
Ich geh da lieber zu früh zum US als zu spät, aufgrund genügend schlechter Erfahrungen, wenn zu lange gewartet wurde. Wenn dann alles okay ist, dann ist es ja dann gut :-)

Aber deiner Schilderung nach hört es sich jetzt nicht danach an, ich denke mal schon, dass der Gries zu dem wenigen Blut im Urin laut Stick geführt hat. Aber wie gesagt, sichtbares Blut kommt dadurch eigentlich nicht.
Du kannst farbigen Urin auch mit einer Spritze aufziehen und diese ein paar Stunden liegen lassen, setzt sich das rot gefärbte unten an der Spritze ab, sind es Blutkörperchen, bleibt die Lösung farbig, ist es eine Verfärbung.

An Karli weiterhin gute Besserung!  :klee: Denke auch, dass es mit dem Darmaufbau dann wird.
Wie gesagt, sonst kann ich auch noch Selina Dörling empfehlen.
Hast du denn die Röntgenbilder derweil und magst sie mal zeigen? :-)

Mit Angocin haben Freunde von mir extrem schlechte Erfahrungen gemacht, in dem die Meerschweinchen und Kaninchen deutlich Magenprobleme dadurch bekommen haben. Geholfen hat es bei den Kleinen bisher niemandem bei einer Blasenentzündung oder Blasenproblemen in meinem Umfeld, weshalb ich davon abraten würde. Es ist einfach zu konzentriert und es gibt viele besser Dinge, die nicht schaden. Bei einer Blasenentzündung beim Schweinchen allerdings kommt man leider ohne AB nicht aus - das haben ich und viele Freunde in den letzten Jahren zu genüge getestet :( Bei uns Menschen läuft das ganz anders, da kann man AB sehr oft umgehen, bei den Kleinen leider irgendwie nie...
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 09. November 2020, 18:33 Uhr
Lieben Dank für die Antwort :-) :dank: :dank:

Zu Mimi: Ich hoffe wirklich, dass es nur eine Verfärbung war. Ich habe den roten Urin auf der Inkontinenzunterlage gefunden beim Fleece-Auswechseln abends, da war er leider schon trocken. Da fällt mir aber ein: Blut sollte ja eigentlich dann braun werden, oder? Dann war es vielleicht wirklich nur das Futter, weil die Farbe definitiv rot war, auch wenn der Urin schon eingetrocknet war. Wollen wir das Beste hoffen :-)
Ich halte sie im Auge :-)

Zu Karl: Das mit Frau Dörling habe ich nicht vergessen :-) Das klingt nach wie vor sehr sehr gut und ich werde sie auch ziemlich sicher kontaktieren, allerdings habe ich in den letzten Wochen jetzt weit über 500€ (eher Richtung 700€) für die Schnuckis ausgegeben und ich muss gerade bissi auf den Geldbeutel schauen, zumal ich aktuell auch darüber hinaus extrem hohe zwingende Ausgaben habe. :traurig:
Die Röntgenbilder habe ich leider bisher nicht bekommen. Muss morgen oder die Tage nochmal in der Klinik anrufen und fragen :-)
Was ich aber positiv vermelden kann: Bin mal wieder auf ein Heu umgestiegen, das er total liebt, aber damals im letzten Jahr irgendwann plötzlich nicht mehr so gut vertrug. Dachte mir aber, ich könnte es noch mal versuchen, da ja nun der Schnitt aus 2020 sein sollte, und was soll ich sagen: Er haut rein :g: Hoffentlich bleibt das so. Vielleicht mochte er das andere Heu jetzt nicht mehr so gerne, auch wenn ich vor seinem Bauchweh da keine Schwierigkeiten hatte. Aber man kennt das ja: Wenn man krank ist, dann muss das Essen manchmal eben besonders lecker sein :-D Ich muss bissi wegen der Verträglichkeit schauen, aber zumindest frisst er jetzt wie ein Scheunendrescher ohne Unterlass. Wenn das so bleibt, wäre ich total happy :-) Mir geht es jetzt im ersten Schritt auch darum, dass er endlich wieder ansetzt. Alles Weitere wird sich dann hoffentlich mit der Zeit und guter Pflege wieder geben. :-) Trinkmoor ist hier weiterhin der Renner und das werde ich jetzt über einen langen Zeitraum mal geben. Kann man das eigentlich überdosieren? Ich würde es sonst gerne auch zur freien Verfügung anbieten. Habe gesehen, dass die Wutzen erstmal reinhauen und dann nur noch nach Bedarf hingehen. Das trocknet zwar natürlich auch etwas ein, aber trotzdem schleckern sie gerne nochmal dran rum zwischendurch. Ich möchte nur nicht, dass es irgendwann Verstopfung gibt hier oder sowas   :g:

PS: Karli wechselt gerade konstant zwischen Heu, Trinkflasche, Ausruhplatz und wieder Heu :-) Ich hoffe wirklich, dass er sich jetzt wieder richtig satt futtert und sich das auch auf sein Gewicht auswirkt in den kommenden Tagen. Mir macht es immer Angst, wenn die Tiere an ihre Reserven gehen...
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 09. November 2020, 18:44 Uhr
Ja, das klingt nach Verfärbung :-)

Ah nein, ich wollte dir da jetzt keinen Stress machen mit der Osteopathie. Es nur nochmal zur Erinnerung erwähnen :-)
Verstehe ich sehr gut mit dem Geld, ich kenne das ja...

Das klingt gut mit dem Heu! Wir haben immer das Heu vom Allgäuer Heustadl, 2. Schnitt oder Mix auf 1. und 2. Schnitt. Kann man leider erst wieder im Dezember bestellen, aber nach all den Jahren ist es wirklich mit Abstand das beste Heu in meinen Augen und meine Tiere fressen daher auch kein anderes Heu mehr so wirklich begeistert  :roll: :g:

Nein, wenn sie genug Flüssigkeit bei haben, sollte das nichts machen, wenn sie viel Trinkmoor nehmen :-)

Freut mich, dass es ihm langsam besser geht! Weiter so  :fr:
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Beitrag von: Biene152 am 10. November 2020, 08:06 Uhr
Guten Morgen  :freu:

Gestern Abend war der Urin auch wieder rötlich und definitiv trocken, also ich denke auch, dass es vom Gemüse kommt. Rote Beete und Fenchel gibt es zwar nicht, die ja eigentlich oft bei Verfärbungen genannt werden, aber wer weiß. Vielleicht tut das Vecoxan da auch noch sein übriges, das muss ja auch wieder raus aus dem Körper  :-)

Du, ich hatte das absolut gar nicht als Druck verstanden mit Frau Dörling  :-) :bussi: Ich wollte nur nochmal loswerden, dass ich das wirklich eine gute Sache finde und glaube, dass uns beiden das mal guttun könnte, also Karli und mir. Irgendwie haben wir ja oftmals Pech, wenns zum Doc geht.  :-) Habe jetzt natürlich der "harten" Diagnostik den Vorrang gegeben, da einfach erforderlich, aber ich glaube, dass sie uns beiden guttun kann, deswegen möchte ich auf jeden Fall auch einen Termin mit ihr machen.  :-)

Ich füttere aktuell wieder das Loisachtaler Bergwiesenheu. Gibt es je nach Region bei Fressnapf als Sonderposten - ich glaube aber nur im oberbayrischen Raum...(?). Ich sehe mal wie er es jetzt verträgt. Die Tiere lieben es und lassen dafür alles andere liegen. Die hatten nur letztes Jahr leider starke Qualitätsprobleme, da roch das Heu auch nicht so toll. Hoffentlich haben wir da mehr Glück jetzt. Aktuell sieht es so aus als würde es allen ausgesprochen gut munden. :g:

Ich hoffe, dass er bald wieder zunimmt, der Karli. Möchte mein rundes Schnuffelschwein wieder haben :g:

Heute werden wir das Colosan erstmalig weglassen. Er wollte es gestern und vorgestern schon nicht mehr haben. Vielleicht reicht es jetzt einfach. Pektin und Moor gibt es natürlich weiterhin. Habe ihm gestern nochmal bissi Vitamintropfen dazu gegeben. Ich halte davon eigentlich nichts und leider ist da auch wieder Zucker mit drin, aber nachdem er so stark abgebaut hat und der Darm scheinbar auch die Nährstoffe derzeit nicht so gut verwertet, dachte ich mir, eine kleine Starthilfe schadet nicht. Bin aber vorsichtshalber unter der Höchstdosierung geblieben und habe es auch nur alle 2-3 Tage dazu gegeben...Mal sehen :-)
Er wartet gerade schon darauf, dass ich ihn wieder rausnehme....da mag er immer erstmal gar nichts mehr essen. Hoffe, dass ihm die Ruhe jetzt gut tut. Auf jeden Fall hat er dieses Mal das Vertrauen nicht komplett verloren, wie beim AB. Ich denke er merkt schon, dass ihm die Medis geholfen haben, auch wenn er nicht happy darüber war. :-)
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Beitrag von: Narnia am 10. November 2020, 12:01 Uhr
Die rötliche Färbung kann auch gut durch die Zweige kommen. Ich meine sogar, dass Hasel bei uns diese Wirkung hätte.

Ich kaufe Bio-Heu über das Internet. Das ist zwar irgendwie schräg, 20kg Heu per Paketdienst zu erhalten, aber ich wüsste nicht, woher ich hier im näheren Umkreis Bio-Heu bekommen soll.

Wichtig ist natürlich auch die Lagerung: der Raum muss trocken sein und das Heu sollte nicht in Plastik eingepackt sein. Ich bekomme es im Karton, ohne Plastik, und lasse den Karton oben immer etwas offen. Ich habe auch schon rundherum Löcher in den den Karton gemacht, zwecks Belüftung. Da das Heu relativ stark gepresst ankommt, versuche ich auch, es luftiger zu machen durch unterschiedliche Entnahmestellen.
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Beitrag von: Biene152 am 11. November 2020, 10:52 Uhr
Ich denke auch, dass es von den Zweigen kommt. Mittlerweile werden sie von allen geknabbert und alle haben nun rötlichen Urin, aber kein Blut und/oder sonstige Dinge drin, die nicht hinein gehören. Gott sei Dank  :g:

Tja, mit Karli....sein Befinden hat sich wieder verschlechtert. Er hat wieder mehr Bauchweh, sitzt aufgeplustert da und kann nicht so entspannt schlafen wie sonst. Ab und an schreckt er hoch, plustert sich, meist nach einer größeren Mahlzeit. Oder aber kurz vor dem Kötteln. Heute Morgen wieder Dünnpfiff, der leicht nach Kloake roch, also nicht gut. Ich glaube wie die TÄ, dass sich da im Darm etwas vermehrt hat, das da nicht hingehört, vielleicht auch deswegen die Kokis? Habe in einem alten Beitrag von Murx gelesen, dass die auch gerne mal kämen, wenn es im Darm etwas "aufzuräumen" gäbe...? Habe ihm heute (nachdem das gestern schon wieder los ging) doch nochmal Schmerzmittel und Colosan gegeben (sein Bäuchlein war auch bissi angespannt).

Er hat teilweise sehr schöne Köttel, dann kommt ein "Schmerzanfall" und kurz danach kommt ekliges Zeug - vielleicht betrifft sein Problem auch speziell den Blinddarm und deswegen findet man im "normalen" Kot nix....?

Die TÄ hatte ja vorgeschlagen, den Darm mit AB aufzuräumen und dann gezielt mit Pro- und Präbiotika aufzubauen, um das natürliche Gleichgewicht wieder zu bekommen. Ich möchte es eigentlich gerne schonend machen, auch wenn es länger dauert, aber bin gerade doch etwas verunsichert...mir ist schon klar, dass ich das Tiermoor erst seit einer Woche täglich gebe und auch das Colosan keine ganze Woche, aber wie lange kann man denn bis zu einer ersten ständigen Besserung rechnen? Ich habe nur Angst, dass ich auf dem falschen Weg bin, möchte ihn aber nicht schon wieder zum Doc zerren und die Einschätzung der Ärztin war ganz klar "Dysbiose", ggf. mit Entzündung als Folge. Ich hatte sie bzgl. einschicken des Kots ins Labor gefragt, aber das macht die Klinik nicht mehr, weil es da regelmäßig "abenteuerliche" Befunde gäbe und das Ergebnis eh immer das gleiche sei: Möglichst gut verträgliches AB geben, um die bösen Bakterien auszumerzen.
Ultraschall ist derzeit nicht möglich (den wollte ich eigentlich beim letzten Mal ja mitmachen lassen), aber den macht nur die Oberärztin und die wiederum sitzt in Corona-Quarantäne daheim....

Sorry für meine Dauer-Fragerei, aber ich bin echt etwas überfordert gerade. Vielleicht auch einfach zu ungeduldig? Ich habe nur gar keine Vorstellung bzgl. Zeithorizont und Symptomatik etc.   :traurig:

Die anderen Tiere schleichen das Tiermoor übrigens gerade aus. Mimi nimmt es nicht mehr und Emma auch bedeutend weniger. Nur Karli könnte ganze Eimer einnehmen - das zeigt mir auch, dass er es dringend braucht. Habe ihm heute auch bissi Sobamin mit reingemischt, in der Hoffnung, dass das dann nochmal besser hilft.

Mit Gehölz kann ich aktuell leider nur eingeschränkt dienen, bzgl. Bambus habe ich schon vor einigen Tagen in eBay eine Suchanzeige aufgegeben, aber bisher keine Rückmeldung :traurig:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 11. November 2020, 11:56 Uhr
Magst Du mal seine Gewichtsentwicklung der letzten 4 oder besser 8-12 Wochen schreiben?

Solange das Gewicht nicht bedrohlich ist, würde ich der Sache Zeit lassen. Wie auch immer man zur Gabe von Bakterien wie in Bene Bac u.a. stehen mag, man kann damit mit Sicherheit keine natürliche Darmflora aufbauen. Bestensfalls kann man helfen, indem einige nützlich Bakterienarten sich wieder ansiedeln können. Die Darmflora ist aber viel zu komplex und individuell, als dass man mit Pulver oder Gel das ersetzen könnte, was die Antibiotika vernichtet haben.

Zudem hat er ja m.W. schon 2 oder 3 verschiedenen Antibiotika in der letzten Zeit bekommen.

Wenn er aufgeplustert da sitzt würde ich zusätzlich auch Simeticon (Klosterfrau Magen-Darm-Entspannung o.ä. ohne Zucker) für zwei, drei Tage geben.
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Beitrag von: Vio am 11. November 2020, 12:24 Uhr
Schade, dass es ihm wieder schlechter geht  :traurig:
Ich würde ihm nun auch Colosan und Simeticon geben und zudem Schmerzmittel (Novalgin).

Ich finde nach wie vor nicht, dass das in seinem Fall nicht alles so einfach mit "Dysbiose" nach AB (also einfach Dezimierung guter Darmbakterien) zu erklären ist und würde doch mal das komplette Abdomen schallen lassen, ob da alles okay ist.
Die Diagnostik hier ist für mich nach wie vor immer noch sehr lückenhaft, das würde ich alles machen lassen, zur Not woanders, bevor ich mich auf eine reine Verdachtsdiagnose stützen würde.

In der Regel findet man in solchen Fällen etwas organisches, ansonsten sieht die Entwicklung anders aus. Und selbst Schweine mit empfindlichen, angeschlagenen Därmen und zig AB reagieren nicht so oder erholen sich davon schnell wieder, verlieren dabei nicht Gewicht usw. Ich kenne im Jahr locker über 100 Schweine, die AB bekommen müssen, zum Teil oft und lange - da reagiert kein einziges nach einem AB so oder ähnlich, was mit Dysbiose zu erklären wäre. Normal haben die Tiere maximal während der AB Gabe probleme (wenn überhaupt, auch eher selten), dies stabilisiert sich dann und danach ist es gut. Da verliert auch kein Schweinchen Gewicht deswegen und eine Dysbiose haben die nach dem AB mit Sicherheit...
Daher bin ich immer noch unsicher jetzt, wenn es nicht deutlich bergauf geht und auch die Kokzidien-behandlung nicht deutlich was bessert und würde nach wie vor zu weiteren Diagnostik raten. Ich meine, es muss mehr vorliegen, als einfach ein "kleines" Ungleichgewicht der guten Mikroorganismen im Darm.
Es gibt halt immer noch zig Möglichkeiten sonst, was es alternativ sein könnte...

Wird beim Ultraschall nichts gefunden, gibt es  für mich zwei weitere Untersuchungsmöglichkeiten:
1. eine mikrobiologische Kotuntersuchung
2. Röntgenbilder von oben und Seite nach der vorherigen Fütterung von Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel (und dann aber über 2 Tage vorher, dass man den Darm beurteilen kann) - so könnte man sehen, wie die Nahrung durch den Magen-Darm Trakt geht.

Es macht für mich keinen Sinn, ihm jetzt AB auf gut Glück für den Darm zu geben, wenn er erst welches hatte, was an den Problemen nichts geändert hat. Ich kann die Tä da überhaupt nicht verstehen...
Ich bin die erste, die im Zweifel zu AB rät, obwohl ich ja die Naturheilkunde liebe und mit AB eigentlich vorsichtig bin. Aber durch die Erfahrungen mit Schweinchen weiss ich, dass die AB leider bei ihnen in der Regel das Wundermittel schlecht hin sind, bei gleichzeitiger normalerweise sehr guter Verträglichkeit.
Aber hier hatte er ja erst die gängigen AB und die haben ja wohl nicht geholfen bzw. erst geschadet.
Warum schlägt die TÄ dann nicht vor, dass man die mikrobiologische Analyse machen lässt, um zu schauen, ob da im Darm vielleicht eine spezielle Bakterienart hoch gekocht ist (das wäre dann eine gescheite Dysbiose - die zur Darmentzündung führen kann, das ist für mich aber was anderes, als wenn z.B. nur die gesunden Mikoorganismen nach einem AB etwas dezimiert sind). Dann könnte man diese Bakterienart bestimmen und ein Antibiogramm machen, somit also gezielt ein AB auswählen.
Zudem würden sich dann auch Hefen in dieser Analyse zeigen, falls vorhanden.

Die Zähne waren ja soweit okay, also da ist nichts auffällig? Ggf. wenn gar nichts gefunden wird, könnte man da mal mit einem Endoskop schauen zur Sicherheit.
Ansonsten wäre es klasse, ich könnte mal über die Röntgenbilder schauen zur Sicherheit :-)

Zum Ultraschall kannst du ja auch woanders hin oder sie können dir da vielleicht eine Alternative nennen.
Es kann ja nicht sein, dass ein lebenswichtige Untersuchung da jetzt zwei Wochen nicht gemacht wird, weil die TÄ in Quarantäne ist. Die müssen ja eigentlich jeden Tag schallen, das ist bei vielen Erkrankungen wichtig.

Das mit den Kotbefunden kann ich nicht bestätigen. Natürlich muss man schauen, ob da durch Verunreinigung oder so ein Bakterium in der Analyse gefunden wurde, was gar nicht im Darm vorkommt oder nicht relevant ist.
Ich kenne verschiedene, die so eine Analyse haben machen lassen und manchmal wurde gar nichts gefunden.Bei den Tieren, bei denen was gefunden wurde, waren die angegebenen Medis immer die absolute Rettung und haben den Tieren geholfen.
Insofern ist mein Eindruck nicht, dass die Befunde falsch wären.

Ggf. macht es doch Sinn, dass du dich nochmal woanders hin wendest, wo du wirklich auch in vernünftiger Diagnostik unterstützt wirst und nicht so abgespeist mit Vorschlagen mit Behandlungen auf gut Glück ohne passende Diagnostik? Oder sonst würde ich auf die Behandlungen bestehen oder einfach den Kot woanders hin bringen, um ihn nach Laboklin z.B. für die mikrobiologische Analyse einschicken zu lassen.

Ich verstehe, dass du ihm den TA Stress nicht mehr antun willst eigentlich, deswegen rate ich halt immer dazu, gleich alles untersuchen zu lassen.
Ich gehe mit meinen Tieren 1, bis allerhöchstens 2 mal in der Regel zum TA. Ich lasse dann sofort röntgen und schallen im Zweifel, checke den Urin selbst, lasse, wenn da nichts raus kommt, den Kot einschicken und dann habe ich alle meine Ergebnisse und kann schauen, welche Medis Sinn machen oder ob weitere Untersuchungen, wie z.B. HerzUS, gemacht werden müssen.
Wenn ich für jede Untersuchung einzeln zum TA gehen würde, würde mich das deutlich mehr kosten, es zögert die richtige Behandlung nach hinten und ist mehr Stress fürs Tier.
Ein vernünftiger TA wird alles ausschliessen wollen, was man ausschliessen kann, bevor er auf Verdacht behandelt. Er sollte also von sich aus alle bildgebenden und analytischen Diagnostiken nacheinander vorschlagen, bis er einen Befund hat oder zumindest, um am Ende alles ausschliessen zu können, was man ausschliessen kann. Die diagnostischen Möglichkeiten sind leider bei unseren Kleinen immer noch begrenzt, deswegen sollte man alles mitnehmen, was geht - man findet da oft schon gute Hinweise oder zumindest weiss man am Ende, was es wohl nicht sein wird, wenn man auch keine eindeutige Diagnose bekommt.

Drücke Daumen, auch für den Bambus :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 11. November 2020, 13:05 Uhr
Danke für eure raschen Antworten  :-) :-)

@Narnia
Ja, es ist ein ewiges Auf- und Ab. Wie oft habe ich nun schon gedacht, es ginge bergauf und dann wieder ein Rückschlag. Also das Gewicht kann ich in den letzten 8-12 Wochen nicht lückenlos aufführen, da ich ja lange Zeit nicht regelmäßig gewogen hatte. Es war da aber auch alles in Ordnung - zuminest scheinbar...im September sollte er noch so um die 1300g gehabt haben vor dem AB. Das war immer ca. sein Gewicht, als er noch füllig war. Dann nahm es schleichend ab, am 31.10.2020 dann 1090g und danach ist es wieder auf 1100g hoch gegangen. Aktuell wiege ich täglich und es bleibt bei zwischen 1098g und 1100g, also wurde bisher nicht weniger Gott sei Dank.
Gestern waren wir bei 1100g.

Antibiotikum hatte er nur das Marbocyl. Das Enrofloxacin war Anfang 2019 und dann aufgrund der Unverträglichkeit auch nur 1x. War ja eh absolut unnötig verschrieben worden. :traurig:
Ansonsten natürlich das Vecoxan, das schlägt ja auch auf den Darm, allerdings nicht so stark idR, die Mädels hatten keinerlei Nebenwirkungen und sind auch wieder topfit :-)

@Vio

Die Röntgenbilder habe ich noch immer nicht bekommen. Werde nochmal nachfragen … :traurig:
Was den Ultraschall angeht: Ich werde hierzu zu keinem anderen TA fahren. Der Grund ist ganz einfach: Ich war mittlerweile bei sämtlichen TÄ, die behaupten etwas von Meeris zu verstehen und selbst davon führen die meisten keinen Ultraschall bei Meeris durch und verweisen an die Klinik. Und es bringt mir nichts, das Tier noch mehr zu stressen und zu einem TA zu fahren, der das was er sieht nicht interpretieren kann. Da habe ich nichts gekonnt und gehe sehr wahrscheinlich wieder mit Fehldiagnose heim. Das hatten wir jetzt so oft - das macht allen Beteiligten die Nerven kaputt und ich kann mir sowas diesen Monat auch finanziell definitiv nicht mehr leisten. Ich habe jetzt bei meinen Ausgaben gespart wo es nur irgendwie ging und habe für ihn noch eine letzte kleine Reserve, falls es nicht anders geht. Mehr ist einfach nicht drin. Dann warte ich jetzt lieber noch die 1 oder 2 Wochen und habe dann eine Ärztin, die wirklich etwas von dem versteht was sie da sieht und mir dann hoffentlich fundiert weiter helfen kann. :traurig: Aber Du hast natürlich Recht, man sollte doch weiter suchen, denn so geht es ja nicht dauerhaft weiter...  :wall:
Ich wollte ja gerne alles an einem Termin machen, aber beim ersten Mal war es ja eine Notfallsprechstunde und ich hätte bei voller Diagnostík aufgrund des Notfallzuschlages ca. 500€ gezahlt. Das kann ich mir aber nunmal nicht leisten. Und dass beim zweiten Termin die eigentliche TÄ kurzfristig ausgefallen ist wusste ich ja nicht vorher und auch nicht dass nur sie Ultraschall durchführt... das war also mal wieder Pech, so wie es bei mir eben meistens läuft...Ich hatte eigentlich schon den Wunsch, dass ich nach diesem Termin ein genaues Bild habe.. :traurig:

Zähne sind in Ordnung, wurde mir gesagt. Man konnte nicht alles sehen, aber das was man sah war top. Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass es die Zähne sind. Ich glaube eher, dass da in seinem Darmtrakt etwas nicht stimmt. Wenn es nicht die Flora ist, dann vielleicht eine Verwachsung oder sonst etwas größeres denke ich mir.

Ich bin aber schonmal für eure Einschätzung sehr dankbar! Auch dass sowas idR nicht nur von der Darmflora kommt. Das kann ich nämlich immer nicht einschätzen, weil mir einfach die Erfahrung fehlt. Im Prinzip mache ich jetzt ja eine Mischung aus beiden Vorschlägen von euch: Ich warte bis die TÄ wieder da ist und lasse ihm damit nochmal etwas mehr Zeit und dann machen wir uns ein sauberes Bild. Vielleicht macht hier dann auch eine Blutabnahme Sinn...das mit dem Labor muss ich dann ggf. eigenverantwortlich machen - wie gesagt, die Klinik macht das nicht und meine vorherige TÄ meinte, dass man das nur machen könne, wenn man dem Labor
einen konkreten Auftrag gibt, nach welchen Bakterien sie suchen sollen. Nur wenn ich das wüsste, bräuchte ich dann fast schon wieder kein Labor mehr. Aber Du hattest mir ja Vorschläge geschickt @Vio, das werde ich dann auch noch in Betracht ziehen. :-)

Man man man  :traurig:

Also sie meinte, dass es wenn dann eine ganz ordentliche Dysbiose ist, also eine, die eine Entzündung macht. Bissi Unwohlsein ist das ja nicht mehr, was das Tier da hat. Aber natürlich ist das alles auch nur Spekulation...leider. Sonst wüsste man vielleicht endlich, was man nun final machen kann. :-(
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 11. November 2020, 14:07 Uhr
Ich verstehe Deine Überlegungen bzgl. einem weiteren Tierarzt-Versuch. Wenn damit das ansonsten Sinnvollste - sofortige umfassende Untersuchungen - wegfällt, würde ich das aus meiner Sicht zweitbeste machen: weiter mit den harmlosen, nützlichen Mittel machen und hoffen, dass das reicht. Auf gut Glück irgend ein weiteres AB zu geben, fände ich die schlechteste Lösung. Erstens weiß man nicht, ob es überhaupt ein Problem gibt, das durch ein AB zu lösen ist, zweitens weiß man nicht, welches AB ggf. wirksam wäre. Das letzte AB, in Vecoxan, hat ja offensichtlich das Problem noch nicht vollständig gelöst.

Dass sein Gewicht nicht weiter fällt, ist ja schon mal sehr gut.

Sollte es nicht besser werden, würdest Du ja in 2 Wochen die fehlenden Untersuchungen machen lassen. Bei einer deutlichen Verschlechterung  müsste es natürlich ggf. früher passieren.

Alles Gute für Karli und halte uns natürlich bitte weiter auf dem Laufenden!
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 11. November 2020, 14:39 Uhr
Das auf jeden Fall und wenn es ganz schlimm wird, dann fahren wir natürlich sofort. Dafür ist auf jeden Fall eine Reserve da. Ich hoffe, wir brauchen sie nicht  :traurig:

Habe wegen der Bilder nochmal angefragt - ich würde sie aber nicht so gern hier einstellen , sondern wenn dann eher direkt per Mail an euch schicken oder so? @Vio magst Du mir per PN eine Adresse mitteilen, wo ich sie dann hinschicken kann?

Danke für eure lieben Worte, die Anteilnahme und das Daumen-Drücken  :fr:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 11. November 2020, 16:46 Uhr
Huhu  :winke:

Du bist doch im Raum München oder? Ich könnte dir da im Umkreis schon ein paar fähige TÄ nennen. musst ja nicht im Trüben fischen und wieder zu einem Unbekannten.
Ich würde jetzt ehrlich gesagt nicht noch arg viel länger warten, sonst ist der nächste Termin ggf. wieder beim Notdienst und läuft nicht zufriedenstellend, aber kostenintensiv. Ich finde, die ganze Thematik geht ja schon sehr lang und ist immer noch nicht gut... sollte da wirklich etwas behandlungswürdig sein, sollte das so schnell wie möglich geschehen.
Aber vielleicht kann ich das auch nicht richtig einschätzen jetzt, du hast ihn ja vor Ort und kannst es besser beurteilen :-) aber wenn er immer wieder Schmerzen hat nach wie vor, hätte ich irgendwie keine Ruhe und würde lieber zeitnah zum TA, um das klären zu lassen.
Ich warte meist sogar ungern 1-2 Tage dann, 2 Wochen kommen mir da wie eine Ewigkeit vor... Aber das hält auch jeder anders, ich hab zu viele Tiere dann zu schnell kippen und schlechter werden und sterben sehen oder einfach erlebt, dass die lebensrettende Diagnostik dann zu spät kam, das prägt, daher lass ich lieber gleich alles abklären.
Das heisst nicht, dass es jetzt falsch wäre zu warten, wie gesagt, du wirst es besser einschätzen können :-)

Dass es unglücklich gelaufen ist bei den Terminen jetzt, weiss ich ja, sollte auch kein Vorwurf sein, nur halt der Rat, einfach von Anfang an, um Zeit und Kosten zu sparen, die bildgebende Diagnostik komplett durchführen zu lassen. Ich würde daher im Vorfeld am besten auch immer gleich erfragen am Telefon, ob alles gemacht werden kann, damit man eben nicht zum Teil umsonst hin fährt :-)
Deswegen empfehle ich eben auch, lieber immer zügig einen Termin auszumachen, auch wenn es vielleicht nicht dramatisch wirkt, dass es eben dann erst gar nicht so schlimm wird, dass man dann zum Notdienst muss. Auch wenn sich das natürlich nicht immer verhindern lässt leider  :traurig:


Wegen der Bilder schreib ich dir meine Mailadresse per PN :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 03. Dezember 2020, 21:25 Uhr
Hallo zusammen,

erstmal entschuldigung dafür, dass ich mich so lange rar gemacht habe. Es ist dennoch viel passiert und ich war mit Vio sehr eng im Austausch - einen gaaaaaaaaaaaaanz lieben Dank Vio  :lieb: :lieb: :fr: :fr:

Ich wollte euch mal auf dem Laufenden halten und berichten, was sich so alles getan hat(te). Zwischenzeitlich war ich mit den Nerven tatsächlich durch, weil ich befürchtet hatte, dass man ihm nicht würde helfen können, aber der Reihe nach.

Karlis Zustand war weiterhin ein Auf- und Ab. Vio hatte sich die Röntgenbilder angesehen und während die Tierärztin die Magenaufgasung als nicht sooo dramatisch gesehen hat, war Vio schon recht geschockt und hat damit meinen ersten Laien-Eindruck in der Klinik bestätigt gehabt, dass der Magen einfach nur RIESIG war im Verhältnis zu den anderen Organen. Seine Beschwerden blieben weiterhin bestehen - mal mehr mal weniger stark. Ich konnte nach wie vor kein Lebensmittel ausmachen, das ursächlich für seine Beschwerden war. Zwischenzeitlich waren wir bei der Vermutung einer Magenschleimhautentzündung - zumindest bekamen wir etwas den Eindruck, dass die Ursache nicht im Darm besteht, sondern eher im Magen. Zudem sah seine Wirbelsäule auf dem Röntgenbild an einer Stelle merkwürdig aus, was nicht zwingend einen gesundheitlichen Grund haben muss (ggf. schlecht gelagert), aber trotzdem auch in den Fokus rückte.

Zwischenzeitlich haben wir verschiedene Behandlungsansätze durchdiskutiert und teilweise auch probiert, so habe ich weiterhin mit Trinkmoor und Apfelpektin gearbeitet (hat von allem noch am Besten geholfen), sowie Ulmenrindenpulver probiert (danke für die Empfehlung Vio  :fr:). Leider hat Karli das nicht so gut vertragen, aber ich habe auch mittlerweile eine Vermutung warum. Dazu aber später mehr.

Eine mikrobiologische Untersuchung seines Kots habe ich auch noch machen lassen. Ergebnis: Keine Parasiten, keine Hefen, keine schädlichen Bakterien bis auf ggf. enterobacter agglomerans in geringer Menge. Da war sich aber das Labor selbst nicht sicher, ob der Keim nun überhaupt pathogen ist, zumal nur sehr gering vorhanden und lt. Antibiogramm auf so ziemlich alles sensibel was es an ABs gibt. Im Übrigen auch gegen das AB, das er bereits bekommen hatte.
Ich tappte weiter im Dunkeln, aber hatte das Bauchgefühl, dass weder der Keim Schuld sein kann, noch dass eine Ultraschalluntersuchung etwas bringt. Zwischenzeitlich hatte Karli mal ein paar beschwerdefreie Tage und ich war schon besten Mutes, als der Zustand dann wieder rapide abfiel.

Also Selina Dörling angeschrieben und um Hilfe gebeten. Das brachte aus meiner Sicht -Stand heute  :-) - den Durchbruch. Ich bin nach wie vor tief beeindruckt was Ihre Arbeit angeht (und auch wie unkompliziert sie vorgeht....bei so einer Denknudel wie mir eine wahre Wohltat  :g:). Sie hat ihn telefonisch behandelt und ich konnte tatsächlich teils krasse körperliche Reaktionen während der Behandlung bei ihm beobachten, mag man es glauben oder nicht. Ich fasse mich kurz, Ergebnis: Kastrationstrauma. Im Nachhinein ist mir anhand meiner Aufschreibungen aufgefallen, dass er jedes Jahr je mehr es auf den Winter zugeht, zunehmende Magen-/Darm-Probleme hatte und Selina teilte mir mit, dass Traumata immer wiederkommen. Kann ich von mir selbst bestätigen und auch bei ihm macht das Sinn, denn die Kastration war tatsächlich im November.
Sie erklärte mir, dass auch der Magen in direkter Verbindung mit dem Hodenbereich stehe und dass seine Symptome alles andere als ungewöhnlich seien. Durch das Trauma wird der Magen in eine unnatürliche Position verfrachtet und liegt dann wohl leicht krumm, wenn ich das richtig verstanden habe. Dadurch kann er - insbesondere beim Meerschwein mit seiner schwachen Bemuskelung - dann den Nahrungsbrei nicht mehr richtig weiter transportieren und es kommt nach dem Futtern zu Problemen, insbesondere nach "schwerem" Futter, also Futter, bei dem mehr Kraft für den Weitertransport aufgewendet werden muss (im Nachhinein macht das Sinn, denn in der kurzen beschwerdefreien Zeit hatte er mal fast nur Heu und Blattfutter zu sich genommen. Ich habe alles angeboten, aber er wollte eben nur ersteres. Die Probleme fingen dann bei Kürbis, Karotte &Co ein paar Tage später wieder an). Und was soll ich sagen: Er hat - als Selina im Magenbereich gearbeitet hat, sehr stark reagiert. Ich war völlig baff.
Am Abend der Behandlung war er wie ausgewechselt und ich hatte das Gefühl, ein neues Tier vor mir stehen zu haben (bzw. ein "altes", nämlich Karli, wie er früher war  :freu:). Am nächsten Tag kam dann nochmal eine deutliche Verschlechterung (hatte mir Selina schon 'angedroht'), aber seit Samstag und damit seit fünf Tagen ist Karl völlig ausgewechselt.

a) Keine Beschwerden mehr nach dem Essen
b) keine Krämpfe mehr
c) absolut klare und vollständig offene Augen
d) kein schweres Atmen mehr oder Schluckauf
e) kein unruhiges Schlafen mehr
f) rennt rum wie verrückt (ich muss ihm dringend Auslauf geben....) und vor allem ist er flink wie ein junger Hüpfer
g) Er frisst mit Genuss und vor allem viel
g) Er hat nicht mehr so zugenommen, also ist weiterhin schlanker als zuvor. Gewichtsmäßig war er immer in der Norm (und eher leicht für einen Bock), allerdings hatte er schon ordentlich Fettpolster und im Tierheim hieß er immer nur "der dicke Karl". Das ist nun weg und er hat eine top Figur. Das eingefallene Hinterteil sieht jetzt gesund geformt und nicht mehr knochig aus, schlank ist er aber dennoch

Ich bin einfach nur überglücklich für ihn und hätte nie gedacht, dass das mit seiner Kastration zusammenhing. DIe Beschwerden haben sich über die Jahre seit er bei mir ist schleichend entwickelt und ich glaube, dass ihm das AB einfach den Rest gegeben hat. Vielleicht hat es wirklich die Schleimhäute gereizt, weil der Magen eh schon gekämpft hat oder aber das Darmgleichgewicht stimmte durch die Beschwerden eh schon nicht mehr und damit war es nun ganz aus. Man weiß es nicht, aber ich bin einfach wirklich wirklich happy und möchte allen Suchenden, die einfach keine Ursache für die Beschwerden bei ihrem Tier finden, Mut machen. Ich habe oft gehört "der müsste eigentlich kerngesund sein"....aber manche Dinge sieht man eben leider mit der normalen Diagnostik einfach nicht. :-)

Aktuell gibt es nur noch morgens eine kleine Portion Trinkmoor. Die werde ich Ende Dezember ausschleichen. Alles andere ist schon einige Zeit abgesetzt. Er hat leider immer noch teils unschöne Köttel und auch Durchfall habe ich nochmal gefunden. Trinken tut er auch viel. Ich werde ihn gut im Auge behalten. Wenn sich das auch nach ein paar Wochen bei gutem Allgemeinbefinden und Halten des Gewichtes nicht gibt, sollte man vielleicht doch nochmal überlegen, ob es vielleicht der gefundene Darmkeim ist. Vielleicht wäre auch eine wiederholte Untersuchung dann nicht schlecht. Aber so lange er so lebhaft und einfach gut drauf ist, möchte ich erstmal abwarten. Wenn die Beschwerden wirklich schon über so viele Monate bestanden glaube ich einfach, dass der Körper noch etwas mehr Zeit braucht. Wichtig ist mir, dass er glücklich ist, keine Schmerzen hat und vor allem sein Gewicht halten kann. Wir werden sehen, ich halte euch auf dem Laufenden  :fr:

Auf jeden Fall einen ganz ganz ganz lieben Dank an alle, die sich so viel Mühe und Gedanken gemacht haben und Karli und mir wirklich wirklich geholfen haben :fr: :fr: :freu: :freu: :lieb: :lieb:




Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 03. Dezember 2020, 22:13 Uhr
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Es wäre ja so schön, wenn er dauerhaft die Wende geschafft hätte! Dann werden ja hoffentlich weitere positive Berichte von Dir kommen.

Was mich noch sehr interessieren würde: Wie kann denn so eine Fernbehandlung funktionieren? Ich hatte mir die Website der Dame angeschaut und ja auch Berichte von Vio gelesen. Auf der Website ist von Osteopathie die Rede. Das bedeutet aber Behandlung mit den Händen. Behandlung über das Telefon hört sich für mich eher wie Besprechen an - und damit wollte ich persönlich nichts zu tun haben. Das soll keine Kritik sein, sondern nur die Bitte, ob Du noch mehr beschreiben kannst, damit ich es eher verstehe.  :frage:
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 03. Dezember 2020, 23:04 Uhr
@Narnia: ich verstehe, dass es schwer zu verstehen ist, bzw du Fragen dazu hast, vermutlich muss man es einfach auch erlebt haben :-)
Ich kann es dir nur aus meiner Sicht schildern:
Osteopathie ist ja nicht nur "was mit den Händen machen", es gibt verschiedene Richtungen und hierbei - visionäre viszerale Osteopathie bei Traumalösung - geht es darum, gezielt die Energie auf den Schock zu legen, den das Tier erlebt hat und eben was das für Folgen hatte (gerade in Bezug auf Gewebe, viszerale Osteopathie).
Oft muss sowas einfach nur gesehen werden. Bei den Pferden ist es immer am eindrucksvollsten, man steht daneben, redet über den Schock, das Tier reagiert und verändert sich.
Man kann das mit passenden Handgriffen unterstützen, das hilft dem Gewebe (oder auch den Knochen) Schockenergie loszulassen - muss man aber nicht.
Ich arbeite öfter so über die Ferne, gerade bei Menschen ist der Oberhammer, was sich dadurch alles tut. Der Clou ist einfach, den Körper reagieren zu lassen, also biodynamisch zu arbeiten: die Tiere machen instinktiv, was dem Körper hilft, dass sich die Schockenergie freisetzen kann, also zb schütteln, wälzen, Husten. Man muss im Grunde "nur" Sicherheit bieten und das Trauma ansprechen (ist halt gar nicht "nur" 😬).
Menschen sind oft eingefahren, reagieren nicht mehr so natürlich, abgesehen von der Atmung, die viel verrät. Oder Husten. Stimmlage auch. Hast du das richtige Trauma, die richtige Struktur angesprochen, reagiert der Körper einfach so, auch Menschen atmen dann automatischen tief ein oder zittern oder so.
Aber zb spucken oder richtig laut Husten oder sich wälzen 😅 oder auch mal schreien tun sie nicht, das "gehört sich ja nicht". Ich lasse die Menschen, wenn wir am Zentrum des Schocks sind, damit sich der löst, gerne auch auf der Stelle laufen, Husten, spucken, stampfen, hüpfen und vieles mehr.
Da braucht es keine Handgriffe mehr, das wirkt meist Wunder :-)

@Biene 152: 😊 Freut mich sehr, dass es Karli besser geht 🍀 ich hoffe auch, es hält an! :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Irnima am 05. Dezember 2020, 15:14 Uhr
Hallo!

Auch von mir ein Dankeschön für die ausführlichen Berichte. Ich konnte zwar nichts Sinnvolles beitragen. Aber durch das Lesen hier lerne ich immer mehr dazu. Hoffentlich brauche ich das nie, aber wenn doch, habe ich schon etwas "im Kopf".
Das mit dem Kastrationstrauma glaube ich nur zu gut. Ich höre das inzwischen relativ oft.
Ich wünsche euch alles Gute weiterhin.

Ach ja: WIr haben auch rötlich-orangen Urin, es gbit Fichte, Tanne, Zeder, Kiefer Hasel,...
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 23. Februar 2021, 10:27 Uhr
Hallo zusammen,

ich muss mich entschuldigen, dass so lange nichts mehr von mir kam.  :peinlich: Tatsächlich habe ich die erfolgreiche Arbeit der Pferdeosteopathin bei meinem Karli auch für mich als Anlass genutzt, Traumata zu bearbeiten. Das ist natürlich ein deutlich umfassenderes Thema als bei Karli, aber ich habe da für mich ganz massive Erfolge erzielt und möchte an dieser Stelle einfach nochmal DANKE sagen an Vio für die Empfehlung!!!  :freu:
Entsprechend war ich in den letzten Wochen/Monaten dann tatsächlich sehr viel mehr mit mir beschäftigt als mit meinen Schweinis, aber das musste eben auch mal sein  :-)

Was Karli angeht, gibt es leider seit ca. 2 Wochen nicht so gute Neuigkeiten. Er war seit dem ersten Termin bei der Pferdeosteopathin tatsächlich weiterhin ein ganz "anderes" Schweinchen und das über mehrere Monate ohne sonstige Veränderungen im Außen von meiner Seite. Absolut aufgeweckt, hatte das erste mal eine ganz tolle Statur, kein Augentränen mehr etc. Alles top also. Leider ist er seit zwei Wochen wieder rückfällig geworden. Gleiche Symptome wie im November. Ich gebe ihm aktuell 2 Klosterfrau-Kapseln (Simeticon) 2x täglich. Heute Morgen wollte ich sie erstmalig ausschleichen, aber sofort kam die Gasbildung wieder. Colosan hatte ich vermieden, da er die Klosterfrau-Kapseln artig nahm, mir jedoch beim ersten Colosan-Versuch trotz Festhaltens fast vom Stuhl gesprungen wäre und fest entschlossen war, nie wieder sein Mäulchen zu öffnen  :g:. Wollte ihm den Stress ersparen, aber ich glaube, so langsam kommen wir nicht mehr drumherum.
Ich sitze gerade in der Arbeit und komme heute erst am Nachmittag heim. Hab schon Angstschweiß, weil ich ihn jetzt nicht beobachten kann und einfach nur hoffe, dass er keine Schmerzen hat.... Bei der Osteopathin habe ich mich schon gemeldet und hoffe, dass wir rasch einen Termin ausmachen können. Dieses Mal möchte ich nicht so lange warten und hoffe, dass ich dem kleinen Karl viel Leid nehmen kann. Sollte das nicht helfen, werden wir wohl doch nochmal auf Ursachensuche gehen müssen. Da die Symptome exakt die gleichen (etwas weniger stark) wie im November sind/waren, habe ich ihm bisher den Stress des Tierarztes erspart. Sollte Selinas Behandlung dieses Mal jedoch nicht erfolgreich sein (ich hoffe, dass sie das sein wird!!!  :traurig:), dann wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben.

Ich fürchte jedoch , dass an den Symptomen ich massiv mit Schuld trage :wein:. Ich hatte weniger gefüttert als zuvor, weil ich doch immer einiges wegwerfen musste und hab nur festgestellt, dass die Tiere alle immens viel getrunken haben plötzlich und teils auch sehr kleine und harte/bröckelige Köttel hatten....nun habe ich alles wieder auf ad libitum umgestellt und stelle nur fest, dass die Tiere mehr schlingen (klar, das Futter war ja auch zwischenzeitlich fast alle...)....außerdem hatte ich die Fütterungszeitpunkte ungünstig umgestellt (sehr unregelmäßig). Vermutlich hat Karli sich auch da Probleme eingefangen, auch wenn die beiden Mädels absolut in Ordnung sind. Ich kann also nur sagen: Schande auf mein Haupt und mal wieder ein Grund mehr für ad libitum, gerade bei gesundheitlich angeschlagenen Tieren :grusel: Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen (fällt mir gerade erst wieder bewusst ein), dass Karli das Frischfutter auch häufig liegen lässt zugunsten von Heu und Sämereien. Also von dem Weniger an Futter hat er besonders wenig aufgenommen, auch wenn ich möglichst (im Rahmen der Verträglichkeiten) doch versucht habe, möglichst vielseitiges und leckeres Futter aufzutreiben.


Darüber hinaus habe ich jetzt aber zumindest mal aufgerüstet. :g: :g: Meine Tiere kommen diesen Sommer zumindest mal auf den Balkon, damit sie Sonne abbekommen. Eine Wiese habe ich leider nicht zur Verfügung  :wein: Den Bambus, den mir in München niemand abgeben wollte zum Füttern, pflanze ich jetzt einfach selbst (ist bestellt  :g:) und Wiese sähe ich jetzt auch selber, sofern sich nicht bald mal eine hundekotfreie Wiese irgendwo findet. Da in München aber gefühlt jeder einen Hund hat und die natürlich auch immer und überall frei rumlaufen dürfen, ist das wirklich nahezu ein Ding der Unmöglichkeit  :traurig: 

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und bitte drückt uns die Däumchen für Selina (Osteopathin)..... ;)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Narnia am 24. Februar 2021, 17:13 Uhr
Oh, das ist ja weiterhin aufregend bei Euch!

Zum Thema Traumlösung kann ich nichts beitragen, aber vielleicht ein paar andere Kleinigkeiten nennen:

Colosan haben bei uns bisher alle 5 Tiere, denen ich es geben wollte, bereitwillig bis gerne genommen in der Mischung mit Apfelsaft. Dazu habe ich je nach Gewicht 0,3 bis 0,4ml Colosan auf eine 1ml Spritze aufgezogen und mit Apfelsaft aufgefüllt. Hast Du es so schon mal versucht?

Unsere Tiere trinke so gut wie nie. Es wundert mich schon, dass Deine viel getrunken haben. Was hattest Du denn in etwa in der Zeit mit reduziertem Futter pro Tag den drei an Frischfutter gegeben? Und wieviel bekommen sie jetzt wieder? Sind die Sämereien vielleicht hauptsächlich Mehlsaaten?

Ich mache übrigens das Frischfutter immer möglichst feucht, damit sie auf diese Art zusätzliche Flüssigkeit bekommen. Außerdem gebe ich es in vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt, so dass es immer frisch und nicht angewelkt ist. Aber das ist natürlich nicht ad libitum. Bei uns würde endlos Frischfutter gefressen, wenn ich es in beliebiger Menge anbieten würde. Sie bekommen aber auch, jetzt ohne Wiese, etwa 10-15 verschiedene Sorten von Frischfutter täglich. Ich sage nicht, dass meine Methode die perfekte ist, ich schreibe es nur als Vergleich zu Deinen Schilderungen.

Trockene bis bröselige Böhnchen gibt es bei uns zur Zeit auch, weil sie noch mehr als sonst an den Zweigen futtern. Aktuell sind der Schnitt von Apfel und Quitte und Haselzweige besonders beliebt, neben dem Dauerbrenner Ahorn und Rose u.a. Früher haben sie hauptsächlich die grünen Blattstiele, wenige Blätter und etwas Rinde gefressen. Blätter gibt es ja jetzt nicht. Dafür fressen sie diesen Winter nicht nur Rinde und Knospen, sondern dünne Zweigenden, also das Holz. Das scheint ihrer Verdauung gut zu tun. Die Böhnchen gerade unserer beiden großen Jungs hatten oft auffallend gerochen. Ich vermute, das war noch eine Folge der Mangelernährung bei den vorigen Haltern und ggf. daraus entstandene nicht so optimale Besiedelung des Darms. Mit Sobamin war der Geruch weg, kam aber nach einiger Zeit wieder. Ich hoffe, dass die "Holzkur" jetzt dauerhaft mit den "bösen" Bakterien oder Hefen aufgeräumt hat.

Ich weiß aber nicht wie Zweige, falls sie sie bisher bei Dir nicht bekommen, auf eine richtig angeschlagenes und zu Aufgasung neigendes Verdauungssystem wirken.

Bitte berichte auf jeden Fall weiter! Alles Gute für Karli!
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 25. Februar 2021, 08:36 Uhr
Liebe Narnia,

danke für Deine ausführliche Antwort  :-) Ja, es bleibt aufregend. Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir jetzt mal ein bisschen länger Ruhe haben.  :wein: Karli wahrscheinlich auch - er sieht deprimiert aus  :grusel:

Das mit dem Apfelsaft ist eine sehr gute Idee, das werde ich mal versuchen :-)

Tja, das mit dem Trinken besteht immer noch. Rekord liegt bei 250ml pro Tag zu dritt. Allerdings ist das auffällig viel. Karli hat damals wo er die starken Bauchschmerzen hatte auch sehr sehr viel getrunken. Nach der Behandlung mit Selina ist das deutlich zurückgegangen. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass es Stressabbau oder Langeweile ist. Ich werd mal versuchen, wieder mehr Abwechslung reinzubringen. Dazu muss man noch sagen, dass Karli sehr wenig Frischfutter frisst, auch wenn ich es anbiete. In der Regel bevorzugt er Heu und Sämereien und dann ist es klar, wenn er Durst hat. Trotzdem ist die Trinkmenge sehr hoch. Ich habe auch mal stilles Mineralwasser gekauft und in die Flasche gefüllt (die übrigens dicht ist), weil ich auch das Münchner Leitungswasser im Verdacht habe. Mein Mann und ich trinken das nicht, weil wir danach mehr Durst haben als vorher....außerdem wurden immer wieder hohe Mengen an giftigen Stoffen dort gefunden wie zB Röntgenkontrastmittel, die in Kläranlagen nicht abgebaut werden können. Nachdem mein Mann und ich auch mit Magen/Darm zu tun haben, seit wir hier wohnen, haben wir manchmal auch unsere hoch schädlichen Umwelteinflüsse hier im Verdacht. So ein kleines Geschöpf reagiert da natürlich nochmal stärker drauf. Ein Grund mehr, dem über kurz oder lang hier den Rücken zu kehren, aber das hilft natürlich kurzfristig nicht weiter. Außerdem erklärt es natürlich auch die rasche Heilung durch Selina nicht.

Deine Fütterungsschilderung beruhigt mich etwas, denn dann kann es vielleicht doch nicht allzu stark an meiner Futterumstellung liegen. Es gab schon zwei große Schüsseln pro Tag , also es ist nicht so als hätte ich das Frischfutter auf eine handvoll begrenzt. Anhand Deiner Beschreibung glaube ich, dass ich auch gar kein ad libitum füttere, sondern es ähnlich wie Du halte. Ich füttere mehrfach pro Tag, aktuell wieder deutlich größere Mengen, sodass immer noch etwas von der letzten Fütterung übrig ist (idealerweise von allen Komponenten).

Was die Vielfältigkeit angeht: Ich bin mittlerweile sehr eingeschränkt unterwegs, weil die Tiere einfach so wenig mögen bei mir. Paprika ist der Renner, aber damit habe ich Karli trotz Bio-Qualität jetzt wieder den Rest gegeben, deswegen ist die leider raus (auch die grüne, die ging bislang noch). Ansonsten wird hier bissl Möhre gemümmelt, ab und an mal einen Sellerie (nur Knolle, Staude wollen sie nicht), Eisbergsalat, Endiviensalat, Spinat, Romana-Salat, Brokkoli, ab und an Kürbis, Chinakohl und Grünkohl, wobei letzterer eher verschmäht wird mittlerweile. Habe jetzt erstmalig nen Zuckerhut-Salat erstehen können, der kam auch recht gut an. Gurke und Fenchel gibt es noch, frische Kräuter (Oregano, Petersilie, Koriander, Basilikum, ab und an mal Rosmarin, weil der nicht so gut ankommt) und das war es dann auch schon. Das meiste bleibt allerdings - bis auf den Salat und Chinakohl, ziemlich unbeendruckt liegen....Wegen der Blähungen von Karli traue ich mich bislang nicht an Wirsing, zumal es bei Emma auch blubbert und gluckert im Magen, auch wenn sie sonst sehr gut frisst und fit ist.  Ich biete allerdings pro Fütterung oftmals nur wenige Sorten an, weil ich das Zeug auch gar nicht alles in unserem Kühlschrank bekomme und zum Wegwerfen ist es mir einfach zu schade. Zucchini habe ich auch mal wieder versucht, aber auch die wird verschmäht.

Zweige hatten wir in letzter Zeit sehr wenige. Da gebe ich immer gerne Apfel - der war aber alle. Haselnuss und Birne kommen mäßig gut an bis gar nicht mehr an, da habe ich aufgegeben. Gestern habe ich mich dann mal getraut bei uns zu sammeln, wobei die Zweige unserer Bäume leider mitten auf einer Hundewiese zu Fall kommen und die mag ich dann nicht füttern. Habe kleine Zweige direkt vom Baum genommen, aber das möchte ich natürlich nicht täglich tun - Kiefer kam gut an, da werde ich mich mal um Nachschub bemühen. Leider habe ich mich letztes Jahr bei den Baumpflegearbeiten nicht fragen getraut, da hätte ich Kübelweise Äste haben können. Schön blöd, aber dieses Mal werde ichs einfach machen, wenn die Gärtner kommen  :-)

Ansonsten gibt es frischen Efeu, einen Salzleckstein (den von Vio empfohlenen), aktuell wieder jeden Tag Trinkmoor mit Apfelpektin und Gerstengraspulver, das Karl in großen Mengen vertilgt, genau wie die Damen (also scheinbar gibt es hier dringenden Bedarf), Heilerdekekse. An Sämereien und sonstigen medizinischen Beigaben gibt es Schwarzkümmel, Fenchel, Anis, Mariendistelsamen, Kreuzkümmel, Leinsamen, Senfkörner, Wachholderbeeren, Gewürznelken zur freien Verfügung. Auf Sonnenblumenkerne steht Karl wie ein Irrer, die gab es in letzter Zeit vermutlich in deutlich zu großer Menge als Ersatz für Erbsenflocken, die es im Prinzip überhaupt nicht mehr gibt bei uns....ja und das ist soweit meine Fütterung.

Im Frischfutterbereich gibt es aktuell von der Menge her hauptsächlich Salat - der geht noch am Ehesten. Ich wasche das Futter immer gut und füttere dann nass, also da ist auch viel Wasser dran...Hatte es mal mit Trocknen versucht, da ich da als Problemfaktor bei Karli ausschließen wollte. Da es aber nichts brachte, bin ich wieder auf nasses/feuchtes Gemüse und Salat umgestiegen.

Ich hoffe wirklich, dass ich ausreichend viel Gras auftreiben kann ...Wiesen haben wir ohne Ende, aber leider hunderte Hunde, die da ihr Geschäft verrichten. Die meisten Halter sammeln zwar auf, aber da bleibt ja immer ein Rest über. Mich regt das total auf - ich mag mich auf solche Wiesen auch nicht mehr setzen....Anleinen ist in München ein Fremdwort.

Was bei Karli interessant ist: ich hatte ja schonmal Gras gesammelt. Das hat er betrachtet wie noch nie gesehen, kurz gekostet und sich dann voller Überzeugung wieder dem Heu zugewandt. Die Mädels wiederrum haben das förmlich inhaliert. Ich hoffe, dass er sich da mal mitreißen lässt dieses Jahr  :-)

PS: Als einziges Obst gibt es hier noch Apfel ab und an (immer futtern die Schweine den auch nicht), ansonsten kommt Obst hier nicht so gut an und wird daher auch nicht verfüttert
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Biene152 am 01. Juni 2021, 10:23 Uhr
Hallo zusammen,

um den Thread hier noch abzuschließen: Leider hatte Karli die Grassaison nicht mehr erlebt  :wein: Plötzlich wurde ein Zahn gelb und fiel aus. Er wucherte wild nach - auch die anderen Zähne wurden plötzlich gelb und krumm (inkl. Backenzähne, von denen schon einer verändert war). Karli war weiterhin so tapfer,  freundlich und wollte so gerne zum Fressen kommen, aber hatte sichtlich oft Schmerzen und verbrachte fast die ganze Zeit nur noch im Häuschen :-( Gefressen hat er auch zunehmens schlechter und nahm ab.

Ich ließ ihn erlösen - und hoffe, dass es aus seiner Sicht nicht verfrüht war.  :traurig: Wir konnten bis zum Schluss trotz weiterer Untersuchungen nicht herausfinden, was die Ursache für sein Leiden war und es ging somit stetig bergab. Da ihm Schmerzmittel ja so schlecht halfen bzw. er trotzdem wie ein kleiner plüschiger Ball immer wieder da saß (bzw. fast nur noch) entschied ich mich für die Erlösung. Mimi - seine liebe Freundin - ist nach einem Milztumor, der erst bei einer Kastration (vermeintlicher Eierstocktumor) gefunden wurde, 6 Wochen nach ihm gegangen.  :wein: Nun habe ich noch die kleine Emma, die alles ganz ganz tapfer durchgestanden hat  :lieb: Ich liebe sie sehr und würde sie gerne behalten, aber bei uns stehen nun wahrscheinlich größere Veränderungen an und ich selbst bin nervlich ehrlich gesagt auch gerade ziemlich durch. Ich suche daher aktuell für sie ein gaaaaaanz tolles Zuhause mit vieeel Platz und einer großen Gruppe. Alternativ - wenn sich kein gutes Zuhause findet - bekommt sie natürlich bei mir wieder einen Partner und bleibt :-)
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Hugomero am 02. Juni 2021, 06:30 Uhr
Oh nein, tut mir sehr leid . Ich verstehe es gut, nach so vielen Krankengeschichten mag und kann man manchmal nicht mehr – aber ich kann mir aktuell doch kein Leben ohne die Süßen vorstellen

Aus welcher Gegend kommst Du denn ?
Titel: Antwort: Karlis Krankengeschichte - Durchfall und chronische Koliken
Beitrag von: Vio am 02. Juni 2021, 12:21 Uhr
Mir tut es auch sehr leid, haben ja schon privat geschrieben.
Ich bin sicher, du hast für die Mäusis richtig entschieden und sie hatten ein wunderschönes Leben bei dir  :fr:
Für Emma hoffe ich, findet sich bald ein tolles Zuhause, in das du sie ruhigen Gewissens geben kannst :-) :klee: