Autor Thema: Schweinebande-Krankheitsthread 4  (Gelesen 72309 mal)

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Krümelchen

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 195 am: 22. September 2019, 19:53 Uhr »
Super, weiter so  :freu: :winke:
Liebe Grüße von Krümelchen

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 196 am: 24. September 2019, 18:24 Uhr »
Danke euch! :-)
Versuche bald mal ein paar Videos wenigstens in den Impressionen Thread zu stellen. Sie haben sich alle so toll gemacht  :lieb: :bravo:

@Käthe:
Ich schaffs aktuell zeitlich nicht mit der Antwort auf deine PN, sorry! Hab mich aber gefreut :-)
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Käthe

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 197 am: 25. September 2019, 01:49 Uhr »
Kein Ding, dachte ich mir schon  :winke:

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 198 am: 06. Januar 2020, 19:37 Uhr »
Es ist einiges geschehen seitdem, aber ich hatte kein Zeit zu berichten.

Ich habe Tori heute früh gehen lassen. Sie hatte trotz aller Bemühungen immer mehr Schwierigkeiten, Urin abzusetzen. Mit viel Anstrengung und auch Schmerzen kamen zum Schluss nur noch ein paar Tropfen. Schon im November war ihre Blase voller Gewebe (vermutlich Endometriose), jetzt wird sie fast dicht gewesen sein :(
Ich bin dankbar, dass wir ihr so viel schöne Zeit noch schenken konnten, aber jetzt wäre es nur noch Qual geworden  :traurig: Das wollte ich nicht für sie, sie musste in ihrem Leben durch so viel hindurch, das hat gereicht.
Ich bin unheimlich stolz, was sie alles gepackt und wie sie alles (und die dauerhaften Antibiotika) weggesteckt hat  :bravo:

Sie wird uns unglaublich fehlen...
*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 199 am: 06. Januar 2020, 19:40 Uhr »
Sie hat die Wiese so sehr geliebt und oft eigenständig stundenlang dort Streifzüge unternommen  :lieb: Ich stelle sie mir nun an einem solchen Ort vor und bin sicher, auch wenn ich das nicht sehen kann, ist so dort.
Tori hat mich ganz besonders berührt, durch ihr Schicksal, aber auch ihre Resilienz. Ich bin einfach unheimlich dankbar, dass sie mein und unser Leben 11 Monate lang bereichert hat  :ms2:
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Krümelchen

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 200 am: 06. Januar 2020, 20:08 Uhr »
Oje, das tut mir Leid!  :wein: :traurig2:

Tapfere kleine Tori, jetzt bist du an einem Ort ohne Schmerzen, wo es dir besser geht  :rebo:
War sie wirklich nur 11 Monate bei dir, Vio? Mir kommt das so sehr viel länger vor .... aber wahrscheinlich liegt das daran, dass du immer so viel über die Schweinchen schreibst. Ab und zu lese ich ja auch bei Facebook (muss ich mal wieder machen, die Videos, die du von den Schweinchen machst, sind einfach Klasse).

Bei dir hat Tori den Himmel bereits auf Erden gehabt, trotz ihrer Erkrankungen; sie hatte Platz zum Rennen (welches Meerschweinchen darf schon frei in der Wohnung umherlaufen?) und im Sommer die Wiese  :dbl: :sobl: :obl:

Lass dich mal  :troest:
Liebe Grüße von Krümelchen

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 201 am: 06. Januar 2020, 23:59 Uhr »
Danke dir  :fr:
Ja, sie kam im Februar 2019, aber ich muss sagen, es kam mir vor, als hätte ich sie schon viel länger gekannt, als wären wir alte Freundinnen gewesen  :lieb:

Im FB hab ich tatsächlich mehr über sie geschrieben, hier hatte ich dann nicht so viel Zeit, vielleicht füge ich den Text einfach Mal ein hier:

Meine liebste kleine schöne Tori,

du bist nun wieder frei 🧡

Deine unendliche Lebendigkeit und grenzenlose Energie ist nun nicht mehr gefesselt an einen so furchtbar kranken Körper.

Was hast du die 11 Monate bei uns gekämpft, um Zeit auf dieser Welt zu gewinnen, um Zeit bei uns zu gewinnen, um bei uns sein und unser kleines grünes Paradies mit den anderen Meerschweinchen geniessen zu können - und du hast gewonnen!
Hast Freunde gewonnen, eine Familie gewonnen, Zeit gewonnen, wunderschöne Zeit!
Du durftest erleben, wie viel Freiheit in Gefangenschaft doch möglich sein kann und du hast es so geliebt, diese Freiheit auch zu nutzen und deine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Selbst ist die Schweinefrau! So ist das nämlich!💪🏻😌🐾

Ich sehe dich immer noch als felliges Power-Paket fröhlich plaudernd und absolut beschwingt ganz alleine und so mutig über die Terrasse zur Wiese traben und dort dann entspannt stundenlang irgendwas unternehmen: grasen, um die Büsche ziehen, Freunde treffen, geschützt im Schatten des Feigenbaumes sitzen und Wind und Vögeln lauschen, Sonnenstrahlen mit der Nasenspitze einfangen, in Erdkuhlen liegen, mir immer noch verborgene Schätze heben... 💕

Ich sehe immer noch deine glänzenden Augen und wie du wieder angefangen hast, zu leben.
Dein Leben hast du dir zurück erkämpft und zum ersten Mal in deinem Leben war es auch endlich DEIN Leben und du durftest entscheiden.
Seien es nur wenige Monate gewesen, dieses Leben war so gefüllt mit Liebe, Freude, Gemeinschaft und Freiheit, so dass es wohl viel mehr zählt, als ein langes, aber tristes Leben.
Das Geschenk eines langen, wunderbaren Sommers... das war es auch für mich.

Du warst und bist meine Inspiration und meine Lehrerin, ich habe so viel Stärke und Lebendigkeit in dir gesehen und vor allem und besonders in den dunkelsten Momenten deines Lebens.
Du bist durch beide OPs durch, als wäre es nichts, hast alle Prognosen geschlagen und gezeigt, wie viel ein kleiner Körper verpacken kann, wenn ein starker Wille ihn belebt und Lebendigkeit in ihm fliesst.

Meine kleine grosse weise Seele, du bist ein Wunder, mein Wunder und wir bleiben über alle Grenzen hinaus verbunden in unseren Herzen.

Am Ende war dein Körper nun so krank, deine Blase so zugewuchert von der vermutlichen Endometriose oder einem Tumor, dass ich nichts mehr weiter tun konnte, als ihn und dich frei zu geben.
Und tut es noch so weh, so bin ich doch unglaublich erleichtert, dass es dir nun wieder gut geht. Und ich glaube daran, dass du nun an einem uns verborgenen Ort bist, an dem du wieder über Wiesen trabst, mit vielen Freunden, umgeben von Liebe, Glückseligkeit, Leichtigkeit und Frieden.

Du hast so viele Herzen berührt, so viele liebe Menschen haben so oft für dich Daumen gedrückt, Kerzen angezündet, haben um dich Angst gehabt und sich mit dir und auch mit mir gefreut - wir waren beide von außen so begleitet und behütet auf diesem Weg, das macht mich unendlich dankbar🙏🏻

Wir sind diesen Weg gemeinsam gegangen und ich denke, wir waren ein großartiges Team.
Nun ist es an der Zeit, los zu lassen...
Und ich weiss, dass es richtig ist und ich schenke sie dir damit von ganzem Herzen: diese absolute Freiheit.

Mein Super-Törchen...Törli, du absolute Power-Frau...
Danke, für die unvergessliche Zeit mit dir, für dein unglaubliches Vertrauen in mich und uns - und für deine Liebe 💚

Auf Wiedersehen

---

"Victorious Emmaline"
Anfang 2017- 06.01.2020
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Haidi

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 202 am: 08. Januar 2020, 10:53 Uhr »
Ach Vio, ich hab gerade deinen wunderschönen Text hier gelesen und habe Tränen in den Augen. So eine süße Maus und so ein starkes Team!  :lieb: Da danke ich dir gleich nochmal mehr, dass du dir trotzdem die Zeit nimmst noch anderen zu helfen und so ausführliche und hilfreiche Antworten zu schreiben!  :bussi:

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 203 am: 08. Januar 2020, 11:24 Uhr »
Danke dir  :fr: Ach klar, ich hab ja immer irgendwie Sorgen und freu mich aber auch immer über Hilfe und Tipps und Anteilnahme, daher gebe ich das gern auch weiter (meine drei Grosseltern sind auch alle sehr krank aktuell, das kommt im Moment noch hinzu, daher kann ich leider hier nicht gross aktiv sein im Forum - ich arbeite ja die Woche über im Ausland und berate über Facebook auch immer noch, mehr geht gerade nicht).

Ich hab leider noch ein Sorgenschweinchen im Moment, meine kleine Enschie hat einen Perikarderguss durch entweder eine Entzündung oder einen Herzbasistumor  :traurig: (im Herz US konnte man nur erkennen, dass da was am Herzen unten ist, aber ob Fibrin oder Tumor war nicht zu sagen, daher auf gut Glück Antibiose).
Sie ist ja erst 2 Jahre alt und hat schon eine Menge Mist erlebt, ist aber so gut drauf, man merkt halt die gesteigerte Atemfrequenz. Ich wünsch mir sehr, dass wir eine Chance haben, sie soll doch noch eine schöne Zeit bei uns haben  :grusel:

Ich glaube, ich möchte hier auch noch mehr zu Toris Geschichte schreiben, vielleicht hilft es nochmal wem. Im Facebook hab ich eine Zusammenfassung geschrieben, die füge ich gleich noch hier ein.
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 204 am: 08. Januar 2020, 11:59 Uhr »
Mein Bericht aus dem FB zu Tori (es haben sie viele Leute sehr gern gehabt und mir nette Dinge geschrieben, ich schreibe im FB öfter auch ein Gesundheitsupdate über die Tiere):

Danke für eure lieben Worte zu Tori 💚
Es berührt mich sehr, dass sie so gesehen und geschätzt wurde.
Sie hat es so geliebt, auf unserer Wiese frei und eigenständig nach Belieben herumzuwuseln, so bleibt sie mir in Erinnerung. Ich wette, sie flitzt gerade irgendwo auch über so eine Wiese, an einem Ort, wo ihre Blase gesund ist - ich kann es nur nicht sehen. Aber das heisst ja nicht, dass dem nicht so sein könnte 😊

Ich mag noch kurz ihre Geschichte zusammenfassen, weil ich ein paar Rückfragen erhalten habe, ob Tori krank war.
Auch mag ich updaten, wie es nun am Ende weiterging und warum es jetzt so schnell dazu kam, Tori gehen zu lassen. Da ich immer wieder Updates von ihr geschrieben habe und so viel Anteil genommen wurde - trotz meiner unmöglich langen Texte 😀 - möchte ich es "zu Ende bringen". Und vielleicht hilft irgendwas von Toris Geschichte ja auch nochmal wem...

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Tori stammte ursprünglich von einer Züchterin, dort hatte sie ein paar Mal Junge, aber es überlebte leider wohl nie ein Baby die Geburt.
Daher wurde sie abgegeben und kam aber in suboptimale Haltung. Die Halterin erkannte zum Glück ihre Überforderung und gab die Meerschweinchen in die Notstation, kurz später übernahmen wir Tori.
Sie kam mit Milben, völlig verdrecktem Fell und viel zu langen Krallen in die Notstation, dazu für ihre Verhältnisse recht dünn (sie nahm bei uns dann auf 1600g zu und das war auch gut so, nicht zu dick, sie war ein sehr grosses, kräftiges Schweinchen)
So wunderte es niemanden, als sie bei uns recht bald eine Blasenentzündung entwickelte, weil sie Gries ausschied, man kann sich ja vorstellen, dass ihre Ernährung vielleicht auch nicht gut gewesen ist. War vielleicht zu trocken. Da dachte sich noch niemand etwas...
Die Grieskonkremente, die wir auf Röntgenbildern sahen, schied sie aus, aber die Blasenentzündung wurde stärker. Über 6 Wochen versuchten wir, sie in den Griff zu bekommen, liessen röntgen und schallen, zudem die Blase unter Gasnarkose spülen. Ein Antibiogramm war nicht erfolgreich, weil keine Erreger im Katheterurin gefunden werden konnten. Drei verschiedene Antibiotika sowie viel Schmerzmittel (und einiges aus der Naturheilkunde natürlich) brachten keine Besserung.
Die Gebärmutter war im dreifachen Ultraschall bei verschiedenen Tierärzten unauffällig. Während ich in der Schweiz war zum Arbeiten, fuhr meine liebe Mama Tori zu Spezialisten quer durch NRW, aber wir fanden keine Ursache für die Blutungen.

Als die Schmerzen immer stärker wurden und der Urin nur noch rot war vor Blut entschieden wir uns zusammen mit unseren Tierärzten für eine Kastration auf gut Glück.
Tori hatten wir 2 Stunden nach der OP schon wieder fröhlich futternd zurück erhalten und ich sah sofort, dass sie ganz anders atmete. Dennoch, die Gebärmutter war äusserlich unauffällig und die Blasenwand verdickt - war es doch nur eine heftige, nicht in den Griff zu bekommende Blasenentzündung?! Ich war erst kurz etwas fertig, dass ich ihr dann wohl noch eine unnötige OP zusätzlich zugemutet hatte. Aber ich sah sie und es ging ihr besser, wenige Tage nach der OP beruhigten sich die Blutungen.
Unser Tierarzt hatte die Gebärmutter eingeschickt und eine Woche nach der OP kam das Ergebnis: es war eine eitrige Endometriose mit Adenomyosen. Keine Tumore, keine Erreger zu finden.
Das erklärte auch, warum Toris Hinterpfoten offen wurden, sowas geschieht oft bei einer Vergiftung des Körpers.
Zum Glück hatten wir uns für die OP entschieden, sonst hätte Tori keine Chance gehabt und wäre nur ca. 3 Monate bei uns gewesen.
Die vielen Fehlgeburten könnten auch auf das Konto der Endometriose gegangen sein.
Man muss sich vorstellen, was dieses Tori-Mädchen auch seelisch hat durchmachen müssen...
Wir arbeiteten mit der Pferdeosteopathin Selina Dörling ( "Visionäre Pferdeosteopathie") und konnten Tori so psychisch und physisch wieder aufrichten (im wahrsten Sinne des Wortes, vielleicht erinnert sich jemand an die Vergleichsbilder von Toris Hängerücken, als sie kam und dann ein paar Wochen nach der osteopathischen Behandlung, als der Rücken wieder gerade und kräftig war).

Toris Blase beruhigte sich aber leider nie ganz und immer wieder waren Antibiotika nötig, ich probierte wie immer (so selbstverständlich für mich, dass ich es daher manchmal vergesse zu erwähnen, auch sehr viel aus der Naturheilkunde). Ende August stand fest, dass sich am Blasenausgang Gewebe bildete, Tumor oder auch Endometriose.
Mehrere Antibiogramme waren nicht hilfreich, glücklicherweise fanden wir irgendwie durch Antibiotika-Wechsel heraus, dass für Tori eine Kombination der Antibiotika Pradofloxacin (Präparat Veraflox) und Cotrimoxazol (Trimethoprim und Sulfamethoxazol, Präparat Cotrim E Saft) funktioniert, um die Entzündung in Schach zu halten. Eine Heilung gelang nie, dafür sassen die Erreger wohl zu sehr in dem Gewebe und die Antibiotika mussten dauerhaft gegeben werden. Durch die Erreger gab es auch immer wieder Gries, der ratschte und das Gewebe reizte.
Tori kam aber gut klar, die Entzündung konnte auf ein Minimum reduziert werden und sie brauchte keine Schmerzmittel, verhielt sich normal. Leider aber nahmen die Beschwerden im Laufe der Zeit schleichend zu.
Eine OP der Blase kam weder für die verschiedenen Tierärzte, deren Rat wir einholten im Laufe der Zeit, noch für uns in Frage. Eine so entzündete Blase zu operieren ist kritisch, noch dazu ein Tumor oder Gewebe am Blasenausgang eine kritische Stelle und wenn es Endometriose wäre, wäre die eh überall und wohl nicht zu entfernen. Das war also keine Option. Cortison probierten wir auch, brachte aber keinerlei Veränderung und da das Schmerzmittel Metacam wichtiger wurde, liessen wir es dann wieder (Cortison und Metacam dürfen nicht zusammen gegeben werden).

Im November riss Tori das Bauchfell, da war von der Kastrations-Naht eine Schwachstelle übrig geblieben und durch das Pressen, wenn sie wieder Gries ausschied, war die Schwachstelle aufgeplatzt. In einer weiteren OP wurde das korrigiert, Tori verhielt sich sofort nach der OP, als wäre nie was geschehen. Da dort nun aber zwei Narben übereinander waren und durch das Pressen von Urin heilte die neue Narbe nicht gut und es bildete sich eine Tasche unter der oberen Hautschicht, die wir 6 Wochen lang (also bis vor einer Woche) mit einer feine Kanüle spülen mussten. Auch das hat Tori so lieb und tapfer (aber genervt, das hat sie auch gezeigt - ihr gutes Recht 😉 ) mitgemacht.
Da sie nicht so viel Urin in der Blase speichern konnte, hat sie beim Spülen immer mal Pipi gemacht und ich hab es in einem kleinen Gefäss aufgefangen, damit das Handtuch nicht so dreckig wurde. Dabei fiel mir im Laufe der Zeit auf, das es schleichend immer weniger Urin wurde, der auf einmal heraus kam - das Blasenvolumen nahm ab, das Gewebe musste sich also wohl ausbreiten.
Im Zuge der Bauchfell-OP Anfang November wurde die Blase auch nochmal geschallt und das Gewebe war nun überall in der Blase.
Es breitete sich aus und würde irgendwann zu viel werden, es könnte zum Nierenstau kommen, wenn Tori keinen Urin mehr absetzen könnte.
Daher hatten wir immer einen guten Blick auf die Maus. Aber sie hielt sich gut.
Anfang November probierten wir unter Tierarzt-Beratung Gestagene aus (Chlor adinon, ein Präparat, was bei Zysten oft tolle Erfolge bringt), in der Hoffnung, wenn es sich um Endometriose handeln würde, könnten wir die Gewebeausbreitung stoppen. Tori hat es gut vertragen augenscheinlich, ob es eine Wirkung hat, ist nicht abzuschätzen.
Ich hänge Ultraschall-Bilder für Interessierte in den Kommentaren an.

Da es nun vor allem nur noch Bambus und kaum Gras aus der Natur gab, mixten wir Tori leckere Brei-Tees für mehr Flüssigkeit für eine Durchspülung der Blase.
Tori bestand jeden Tag auf eine andere Tee-Sorte (aber am liebsten Fenchel-Anis-Kümmel-Tee), wie es sich für eine Dame mit gehobenen Ansprüchen gehört 😉

Mitte Dezember wurde alles schlimmer und es gab gute und schlechte Tage, aber es war deutlich. Tori brauchte dann Ende Dezember immer mehr Schmerzmittel und die Antibiotika mussten von der niedrigen Erhaltungsdosis verdoppelt werden (alles noch im Rahmen der Dosierungsmöglichkeit, wir hatten zuvor sehr niedrig dosiert gegeben, als ein paar Wochen normale Dosierung nichts brachten und die niedrigere Dosierung auch ausreichte).
Tori hatte immer alles gut vertragen von Magen und Darm her und wenn wir schon leider nicht ohne Antibiotika auskommen konnten, so half bestimmt alles aus der Naturheilkunde, dass es ihr so lange gut ging.
Zum Schluss entwickelte Tori dann auch noch eine Lungenentzündung und musste zusätzlich zu den eh schon beiden Antibiotika (konnten leider auf keinen Fall weggelassen werden, dann kochte die Entzündung noch mehr hoch) noch Azithromyzin nehmen, was auch sehr schnell gut half, dennoch waren es dann 3 Antibiotika auf einmal, dazu noch hochdosiert Schmerzmittel.

Jede Menge Chemie für so einen kleinen Körper 😞 Ihr war nichts anzumerken, keine Darmprobleme (nie!), sie verpackte alles dennoch gut und war wieder besser drauf, rief wieder nach Futter und war auch aktiver nach 2 wenig aktiven Wochen. Das war Mitte-Ende letzter Woche.
Ich habe dennoch bemerkt, wie die Menge an Urin, den sie absetzte, immer weniger wurde.
Zum Schluss nun musste sie für ein paar Tropfen, manchmal auch einen leichten Urinstrahl ordentlich pressen und es nahmen dabei auch Schmerzen zu.
Wir liessen nochmal röntgen, um auszuschliessen, dass es sich um ein Steinchen etc. handelt, was die Harnwege verschliesst, aber da war nichts. Man sah aber schon eine beginnende Magenaufgasung, u.a. oft ein Zeichen für Schmerzen. Zudem begann Tori, das Maul zu verrenken, Zähne schienen aber okay, es kam also vielleicht von Magenschmerzen oder von der Aufgasung (Schlucken und Kauen waren kein Problem und Colosan und Simeticon bekam Tori dagegen auch, änderte aber nicht viel).

Und irgendwo ist dann auch ein Ende, was man einem Tier zumuten möchte. Tori hat immer eifrig und brav ihre Medikamente genommen, sich den Bauch und Hintern waschen und eincremen lassen. Aber jetzt am Ende verweigerte sie auch die Medikamente vehement (das war gestern). Die Haut an Bauch und Hintern war angegriffen und beim Urinabsetzen begann sie, richtig zu rucken und zu stöhnen. Zudem liess ihr Appetit nach.

Ich wollte nie, dass es Qual für sie wird und ich habe ihr versprochen, wir gehen den Weg nur so weit, wie sie entscheidet, dass es ihr weit genug ist. Wenn sie mir zu verstehen gibt, dass es nicht mehr geht, würde ich reagieren. Und das tat ich und wir liessen sie ziehen...
Sie hat genug mitmachen müssen und wir konnten nichts für ihre Erkrankung und haben immer nur versucht, das Beste für sie herauszuholen - aber wir konnten am Ende wenigstens verhindern, dass sie sich quält.

Ich war oft mehr als traurig, ihr dauerhaft so viel Chemie zufüttern zu müssen, aber es schenkte ihr viele Monate Schmerzfreiheit und Leben und schien okay und glücklich.
Aber jetzt war es genug und sie hat nun auch verdient, ihren Frieden haben zu dürfen, es wäre keine Lebensqualität mehr geworden.
Zum Glück ging es jetzt relativ schnell, so dass sie hoffentlich (man kann es ja nie genau wissen, nur beobachten und deuten) nicht lange leiden musste.

Es ist doch immer wieder irgendwie "brutal", ein fressendes und äusserlich unversehrt aussehendes, starkes, kräftiges, wehrhaftes (1600g) Meerschweinchen einschläfern zu lassen. Aber es wurde gleichzeitig ganz einfach die einzig richtige Entscheidung, wenn man sie den Urin rauspressen und dabei stöhnen sah und es keine Hoffnung mehr auf Besserung gab.
Die Blase war im November auf den Ultraschallbildern schon voller Gewebe, sie wird nun ziemlich gefüllt damit gewesen sein...

Ich denke, wir haben alles versucht.
Es gibt in diesem Fall für mich absolut kein "hätte, wäre, wenn" - wir haben jede für Tori tragbare Option ausgeschöpft und immer versucht, in ihrem Sinne und in einem noch aushaltbaren Rahmen zu agieren.
Ich habe noch unaufzählbar viele Dinge aus der Naturmedizin probiert in all den Monaten (in dem Bereich arbeite ich ja und mein Naturheilkunde-Herz hat immer etwas geweint, bei den Mengen an Antibiotika und Schmerzmittel, die Tori brauchte - aber auch diese Mittel haben in jedem Fall ihre Berechtigung, nur wäre was Natürliches viel schöner gewesen).

Leider konnten wir die Erkrankung nicht stoppen, aber wir konnten doch immerhin viele Monate rausholen und Tori dann am Ende ihre Freiheit schenken, bevor es zur Qual geworden wäre.
Wir haben heute die gleiche Praxis wie sonst für Euthanasie aufgesucht, weil die Tierärzte dort unglaublich feinfühlig und schnell euthanasieren. Der Tierarzt heute war so lieb zu Tori, machte alles gut und schnell und ohne zu zögern und als sie gegangen war, streichelte er über ihr Fell und ich sah Tränen in seinen Augen.
Das hat mich unglaublich berührt, Tierärzte haben eine unheimlich harten Job und ich kann es verstehen, wenn viele sich da vielleicht eine harte Schale zulegen müssen, um all das Tierleid verarbeiten zu können.
Aber dieser Tierarzt mit seiner Berührbarkeit und wie er sich von Tori berühren liess... das war unheimlich tröstlich für mich in diesem Moment.

Und auch die vielen schönen Momente mit Tori, die ich und wir in meinem Herzen gespeichert und durch Fotos und Videos verewigt haben. Wir dachten über Monate, dass eventuell jeder Tag der letzte hätte sein können und so schätzten wir jede Minute mit Tori ganz bewusst (sollte man wohl am besten eh immer, man weiss ja nie, wann das Ende kommt...).

Ach Tori... für mich ist unglaublich, dass du das alles mit sonnigem Gemüt und so viel Stärke und Lebendigkeit mitgemacht hast, aber ich weiss, wie gern du bei uns gelebt hast und vor allem war da eben auch unsere kleine Wiese, die dir so viel Kraft gab <3
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Liebe Grüße von Vio und der Schweinebande :mms:

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 205 am: 08. Januar 2020, 12:30 Uhr »
Ich hatte meinem Tierarzt berichtet, dass Tori nun über die Regenbogenbrücke gewandert ist und er schrieb, dass es wirklich nicht zu erwarten war, dass sie so lange durchhält.
Das stimmt, wir haben seit September jeden Tag damit gerechnet, dass die Blase durch die Wucherung verschlossen sein könnte - es war nervenaufreibend, aber auch hat es uns das Bewusstsein geschenkt, mit Tori jeden Moment zu geniessen, als wäre es der Letzte. So sollte man das eigentlich immer tun, mit Menschen und Tieren, sich der Vergänglichkeit bewusst sein...

Ich finde es einfach nur grausam, woran sie erkranken können. Wie bei uns Menschen ja auch leider; eine Freundin mit Notstation lässt manche Fälle - schneller Tod ohne Anzeichen oder Spezialfälle - oft obduzieren: was die dann immer alles haben, was man nicht sehen kann... klar ist wirklich: es stirbt sich nie von einer Kleinigkeit! Man fragt sich oft: hätte ich dieses oder jenes geben sollen oder habe ich was falsch gemacht - und meist ist einfach mehr im Argen, als man denkt, sonst wäre es dann nicht so schnell zu Ende gewesen.
Es ist für mich auch sehr traurig, dass man die Kleinen dann oft nur mit Antibiotika (meist zum Glück ja nur vorübergehend) am Leben erhalten kann. Und ich habe wirklich alles ausprobiert von der Naturheilkunde, was möglich und mir bekannt ist, inkl. Nosode aus ihrem Urin von der Engel Apotheke Freiburg herstellen lassen, Fellanalyse, Homöopathie natürlich, Osteopathie, Iscador, D-Mannose, Rizol, Koll. Silber, MSM, CDL, Isopathie (Sanum-Präparate), Eurologist (über 4 Monate, brachte leider gar nichts - weil viele fragen, ob ich das versucht habe) viel Phytotherapie... Da ich ja in der Naturheilkundlichen Grundlagenforschung arbeite und fast täglich Kontakt mit meinen Kollegen pflege, die Naturheilkunde-Ärzte sind, bekomme ich auch da immer viele Tipps und Hilfe.
Ich wollte das nur nochmal erwähnen, weil es eigentlich nicht meine Art ist, die Tiere mit Antibiotika zuzudröhnen. Wenn sie aber nur so glücklich leben können, was soll man tun.
Es urteilen viele immer sehr schnell und denen wünsche ich, dass sie sich mal in meiner Situation befinden.
Ich habe vor ein paar Jahren selbst noch Antibiotika aufs Äusserste verteufelt und sie nur im absoluten Notfall eingesetzt und ich dachte, man kann mit dem richtigen aus der Naturheilkunde schon eine Alternative finden, muss sich nur bemühen - ich war unendlich naiv. Ich wurde durch meine Schweinchen-Spezialfälle hier (da wäre ja nicht nur Tori) und in meinem Umfeld (ich schreibe wirklich viel mit Leuten mit kranken Tieren, sie schreiben vor allem dann auch immer, wenn die TÄ nicht mehr weiter wissen) eines Besseren belehrt, nämlich, dass Antibiotika ziemlich lebensrettend und in der Regel bei Meerschweinchen auch sehr gut verträglich sind - vor allem, wenn man mit Naturheilkunde unterstützt.

Dazu muss ich auch sagen, dass mir oft tierärztliche Unterstützung fehlt. Ohne massive Eigeninitiative hätte Tori nie so lange gelebt. Wir hätten ohne mein Probieren nie herausgefunden, dass - viele Tierärzte geben diese Antibiotika nicht mal raus, zum Glück hatte ich tolle Unterstützung in der Nähe gefunden; diese Tierärzte hatten zwar keine Erfahrungen damit beim Meerschweinchen, aber wussten, dass ich sie habe und vertrauten mir - Pradofloxacin und Cotrimoxazol in Kombination bei Tori gegeben werden mussten. Ineffektiv in Bezug auf die Blase schienen - alleine und in Kombi mit Cotrim - Marbofloxacin, Enrofloxacin, Azithromyzin - laut Antibiogrammen sollte aber Enro am besten wirken, das brachte gar nichts. Da viel Erreger einfach fix in der Blasenschleimhaut sitzen, bekommt man sie höchstens durch eine Schleimhautbiopsie, das ist aber riskant bei einer angegriffenen Blase und somit würde ich immer wieder nur Urin einschicken, aber mich nicht 100% auf das Antibiogramm verlassen.

Mir war wichtig, das alles hier nochmal zu schreiben, weil ich es schon erlebt habe, dass Menschen angegriffen wurden von Naturheilkunde-Fans, wenn sie viel Chemie einsetzen mussten. U.a. habe ich das früher auch getan ud Menschen verurteilt deswegen und ich finde es abscheulich heute, nach diesen Erfahrungen...
Ich möchte jeden solchen dann in die Situation setzen, dass er ein Meerschweinchen hat, was blutigen Urin absetzt, Schmerzen beim Pipi machen hat, ständig den Bauch nass und stinkig und gebadet werden muss, hochdosiert Schmerzmittel braucht - und wo nichts ausser die Kombination von zwei Antibiotika wirklich hilft (die Naturheilkunde hat es aber sicher positiv unterstützt, nur ohne AB ging es eben nicht).
Wenn mir da gesagt worden wäre: du kannst die Antibiotika weglassen, probier mal dieses oder jenes natürliche Mittel!
Dann habe ich die Krise bekommen.
Wie gerne hätte ich das getan... Aber es ging nur so und ich bin unendlich dankbar - in Worten kann ich die Dankbarkeit nicht beschreiben - dass wir unserem Törchen so viel Zeit schenken konnten durch die dauerhafte Gabe von Cotrim und Veraflox. Und dass sie augenscheinlich nie darunter leiden musste, obwohl sie am Ende wirklich 10 Monate Antibiotika genommen hatte, 4 Monate zwei Antibiotika und 6 Monate davon mal normal und mal an der oberen Grenze dosiert Schmerzmittel (zum Teil tgl 3x 0,3 ml Novalgin und 2x 0,8 ml Hunde-Metacam bei 1600g).
Wenn ich was davon weg gelassen hätte, wäre es ihr schlecht gegangen, da lässt sich natürlich streiten, ob man sowas einem Tier zumuten mag und ich habe das immer genau beobachtet. Sie hat die Medis auf dem Schoss freiwillig genommen, anfangs sogar im Gehege inkl. Colosan alles freiwillig und war immer eine gute Esserin, hatte keine Verdauungsprobleme etc.
Ich konnte nicht beobachten, dass ihre Lebensqualität eingeschränkt wurde, im Gegenteil, Dank Antibiotika und Schmerzmittel hat sie 11 Monate wunderbarer Lebenszeit geschenkt bekommen!

Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal schreibe und mein Naturheilkunde-Herz übergibt sich gerade  :g: , aber:
Im Zweifel, gebt Antibiotika eine Chance!
Und mehr Mut zu Antibiotika, in der Regel vertragen sie die super und wenn es Probleme gibt (oft nicht direkt durch Antibiotika, sondern vor allem so nach 2-3 Tagen Verdauungsprobleme wegen der Gifte durch das Absterben der Erreger), dann gibts viele Tricks, vor allem aus der Naturheilkunde, aber auch bei der Gabe der Antibiotika, so dass man ihnen gut helfen, die Mittel aber beibehalten kann.
Ich bin immer für PNs offen, falls da jemand Hilfe oder Tipps braucht, ich habe auch hier einiges zum Thema geschrieben: https://das-meerschweinchen-forum.de/index.php?topic=1645.msg24964#msg24964

Dadurch, dass ich im regen Austausch mit 4-5 Notstationen mit immer vielen Meerschweinchen bin und viel beraten und natürlich viele Freunde habe, die kranke Meerschweinchen haben, erfahre und lerne ich immer viel und ich bin unendlich traurig, wie krank die Kleinen oft sind, aber auch dankbar dafür, dass ich davon erfahren und daraus für ander Schweinchen lernen darf. Bin dankbar vor allem auch für all die Spezialfälle, bei denen man mit kleinen Tricks tolle Erfolge erzielen kann, bei denen man ausserhalb der Regel und Norm arbeiten und Dinge probieren muss, bei denen man sich auf sein Bauchgefühl verlassen und Probieren und Recherchieren muss - Fälle wie Tori, die einem unglaubliches Wissen und viele Erfahrungen schenken und im Gegenzug kann man den Tieren ein wenig schöne Lebenszeit schenken im besten Falle :-)

Es ist echt schade, dass die Kleinen durch sich summierende schlechte Haltungsbedingungen, Überzüchtung (generell Zucht, sorry aber eine Zucht kann nie garantiert gut sein, der Mensch weiss nicht, welche Genotypen er da paart und Gesundheit ist nicht alles...), Epigenetik und anderes, was wir nicht ergreifen können (Kollektivfeld-Traumata), immer jünger immer kränker werden...
Ich bin über jeden Weg froh, schulmedizinisch oder naturheilkundlich, der ihnen Zeit schenkt: schöne Zeit, mit Lebensqualität. Ich gehe den Weg immer nur so weit mit dem Tier, wie es für das Tier tragbar scheint, es ist mir vor allem wichtig, dass die Tiere ihr Leben geniessen können.
Es geht nicht um ein Leben auf Teufel komm raus und auch entscheide ich je nach Tier, was ich für zumutbar halte. Z.B. ist Tori sehr entspannt mit Medikamenten und OPs umgegangen. Mein Kastrat jedoch ist furchtbar gestresst, wenn er in der Hand ist, daher würde ich ihm wegen der Diabetes niemals Insulin spritzen tgl und Blut dafür abnehmen (kommt auch aus anderen Gründen nicht in Frage für mich).
Das wäre für Tori noch was anderes gewesen (hätte aber auch ihr tägliche Spritzen nicht zumuten wollen, daher habe ich ihr auch nie Infusionen gespritzt, sondern lieber viel Frischfutter und Tee zum Durchspülen der Blase gegeben), aber ich finde tägliche Angst und Stress wegen Spritzen und dafür bisschen länger leben vielleicht schlimmer, als einen zu hohen Blutzucker und aber fröhlich damit sein und weniger Stress und vielleicht bisschen weniger lange leben (davon ab ist es extrem fraglich, ob Insulin nicht vielleicht mehr schadet als nützt - mein Kastrat ist unbehandelt bald 4 Jahre alt und zwar blind, aber fit - ich bin dankbar und lasse ihn in Ruhe sein Leben geniessen :-) ).

Alles nicht so einfach... Ich schätze den Austausch daher sehr, so erfährt man immer Neues, z.B. hab ich Dank Tori  und der Hilfe einer Notstations-Freundin Chlor adinon (Gestagene) kennengelernt (ich habe zuvor 5 Monate  immer wieder über Endometriose, Hormonsystem etc. gelesen und auch Studien gewälzt etc.!), was scheinbar eine extrem tolle, Nebenwirkungsfreie (augenscheinlich) oder immerhin -arme und nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit für Probleme mit Zysten (vor allem grossen Zysten) darstellt. Halte ich in Zukunft für einen Versuch wert, bevor man Punktion oder Kastra in Betracht zieht.
So entwickelt sich halt auch die Tiermedizin weiter und hoffen wir, dass wir mit einer balancierten Kombination aus Schulmedizin und Naturheilkunde (wir geben uns in der naturheilk. Forschung auch Mühe, neue Erkenntnisse zu erlangen :-) ) bald noch besser und schonender in der Lage sein werden, unseren kleinen Schätzchen zu helfen :-)

*Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.*

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Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 206 am: 08. Januar 2020, 12:36 Uhr »
Hier noch die Ultraschallbilder zu Toris Fall:

1 Schall Anfang April, 2 Wochen nachdem die Blasenprobleme begannen (den Termin hatte ich einem Gefühl nach 4 Wochen zuvor schon ausgemacht, ursprünglich wollte ich aber nur das Herz checken lassen, daher so lange Wartezeit)
Da war die Blase noch okay, minimal vielleicht Blasenwand verdickt, weil entzündet. aber keine Wucherung. Das war auch im Juli im Schall so, als nach der Kastra die Blasenentzündung zurück kam

2 Schall Ende August: Gewebe-Wucherung am Blasenhals/Ausgang der Blase erkennbar

3 gleiches Bild wie 2 mit Kennzeichnung: blau Blase, pink Wucherung
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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 207 am: 08. Januar 2020, 12:41 Uhr »
Da es sich um Bilder von jeweils anderen Tierärzten handelt, sind sie nicht in der Qualität vergleichbar (ich hab von Juli die Bilder nicht, die sind aber auch bei unserem Haus-TA entstanden, der im November schallte und Tori operiert hat und kannte; da dort Schall nicht immer möglich ist, war ich für die anderen beiden Male in der Klinik, aber auch nicht beim selben TA, weil im April unser Kardiologe schallte und man bei ihm 4-6 Wochen auf Termine warten muss, das war Ende August ja nicht nötig, weil ich keinen HerzUS wollte, nur kurz Check der Blase)

Hier die Bilder von November, da war schon überall in der Blase Gewebe, man erkennt sie nicht mehr schön schwarz mit Flüssigkeit gefüllt. Zum Glück hat Tori erst Mitte Dezember wirklich langsam Schwierigkeiten beim Absetzen des Urins bekommen, zuvor konnte sie ihn halt nur nicht kräftig genug absetzen, so dass er unter ihren Bauch lief und sie konnte nicht die normale Menge (wurde im Laufe der Zeit weniger, weil die Blase sich ja mit Gewebe füllte) absetzen und hat deswegen öfter als normal, dafür weniger viel gepieselt.

auf den Bildern hier weiss ich nicht genau, wo die Blase ist, ich hab versucht, sie auf dem zweiten Bild einzuzeichnen, aber ich bin Laie, also keine Garantie
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Haidi

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 208 am: 08. Januar 2020, 13:23 Uhr »
Danke für das Teilen der Geschichte, da kann man viel lernen! Ich drück auch deinem Sorgenschweinchen ganz fest die Daumen!  :fr:

Vio

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Antwort: Schweinebande-Krankheitsthread 4
« Antwort 209 am: 08. Januar 2020, 13:24 Uhr »
Danke :-)

Ich such noch ein paar schöne Videos zum Upload die Tage raus :-) Tori auf ihrer geliebten Wiese - das muss zum Abschluss hier noch hin dann  :lieb: Hab ich jetzt nicht mehr geschafft, muss ja auch mal arbeiten :D
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